Forum: Offtopic Perfekte Produkte


von Lukas K. (carrotindustries)


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Hallo Zusammen,
welche Produkte (Hardware, Messgeräte, Software, ICs etc.) betrachtet 
ihr als (nahezu) perfekt, also nur noch schwer verbesserbar bzw. 
sonstwie herausragend/einzigartig?
Ich fang mal an:
-HP 50g Taschenrechner: Die Qualität von UPN und RPL steht wohl 
außerfrage ;), unglaublich viele Funktionen für praktisch jedes 
Fachgebiet (Formelsammlung, umfangreiche Gleichungsbibliothek, 
Periodensystem, Bitops, FFT, Primzahlen, beliebig viele(!) Wecker, die 
bei Alarm auch Programme ausführen können), sehr gutes CAS, umfassende 
Anpassbarkeit (FLAGs für fast alles, benutzerdefiniertes Menü, Jede 
taste kann 10x mittels div. shift-ebenen durch den Benutzer belegt 
werden), In 4 Programmiersprachen 'onboard' (also ohne PC) 
Programmierbar (User RPL, Sys RPL, Saturn ASM, ARM ASM) Auch ansonsten 
ist das System gut durchdacht und logisch aufgebaut, wennauch manchmal 
ziemlich kompliziert und scheinbar umständlich (umsogrößer die Freude, 
was verstanden/als praktisch befunden zu haben ;))

-Tektronix 7000er Serie 
http://www.mikrocontroller.net/search?query=tek+7834 ;) Zu erwähnen 
seien natürlich auch noch die sehr guten Handbücher dazu, da wird z.B. 
das Readoutsystem sehr genau beschrieben. Manche meinen die  500er, 
insb. das 556 seien noch besser (von der Verarbeitung und der 
Reparierbarkeit; was die 'Performance' anbetrifft markieren manche tek 
7000er das Ende der Fahenstange bei Analogskops), leider hatte noch nie 
die Gelegenheit mit einem von denen zu arbeiten :(

Nun seid ihr dran ;)
Lukas

von Florian *. (haribohunter)


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Schlitzschraubendreher.

Der passt fast immer, und ist durch seine bestechende Einfachheit 
genial.
Ausserdem ist der Schlitzschraubendreher ein wahres Multitalent.
Man kann ihn auch als Hebel und als Brecheisen einsetzen, oder als 
Stichwaffe. Diese Eigenschaften macht den Schlitzschraubendreher zu 
einem der vielseitigsten Werkzeuge in unserem Sortiment und darum hat 
ihn quasi jeder gute Etechniker irgendwo auf dem Schreitisch rumliegen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Vorschlaghammer.

Ideal zum Durchsetzen der eigenen Meinung, langlebig, klar 
strukturiertes user interface, extrem geringe Betriebskosten, robust, 
weltweit in kompatiblen Konfigurationen erhältlich.

von Mike S. (drseltsam)


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Das Rad- einfach eine runde Sache.

von Mathias J. (mjpdx)


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Kolbenrückholfeder

Leistungssteigerung für jeden Motor!

von Lukas K. (carrotindustries)


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Mathias Jt schrieb:
> Kolbenrückholfeder

Muss auch dieser Thread zugeblödelt werden?

von Falk B. (falk)


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von Bernd F. (metallfunk)


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Perfekte Produkte gibt es nur in der Natur.

Ein Ei, was will man da noch verbessern?

Technische Produkte, die 10, 20 oder 100 Jahre keiner
Steigerung erfahren, sind mir nicht bekannt.

Ein Entwurf der Jahrtausende hält, wäre nicht mal annähernd
der Natur gleichwertig.

Perfekte Technik geht einfach nicht.

von Purzel H. (hacky)


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Mir erscheint ein kleiner Hammer vielfaeltiger. Damit ist alles was wie 
ein Nagel ausschaut, auch wenn's ein Gewinde hat, einkloppbar..

von Lukas K. (carrotindustries)


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Bernd Funk schrieb:
> Technische Produkte, die 10, 20 oder 100 Jahre keiner
Wenn wir die Hundert mal Weglassen: HP 3458A: 8.5 Stellen damals wie 
heute
HP12C: 30 Jahre praktisch unverändert
Auch sonst gab's/gibt's bei HP so einige Dauerbrenner.

Auch sonst lag die Absicht des Threads mehr auf 'speziellen' Produkten, 
als auf ganzen Produktkategorien, wie z.B. Hammer oder Schraubendreher.

von Pink S. (pinkshell)


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555 Timer IC. Simples Design, kräftiger Ausgang, kann man fast alles 
damit machen. Sogar als MOSFET-Treiber zu gebrauchen.

von Thomas K. (tkroth) Benutzerseite


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Ich würde hier den Lautsprecher nennen.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Thomas K. schrieb:
> Ich würde hier den Lautsprecher nennen.
Lautsprecher sind noch weit von Perfekt entfernt - mieser Wirkungsgrad 
und auch sonst noch stark verbesserungswürdig (Klirrfaktor etc).

von Marek N. (Gast)


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Drehstromgenerator.
Einfaches Prinzip, Wirkungsgrad kaum noch zu steigern.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Marek N. schrieb:
> Drehstromgenerator.
> Einfaches Prinzip, Wirkungsgrad kaum noch zu steigern.
Da Fällt mir noch ein: Francis / Peltonturbine: bis zu 90% Wirkungsgrad; 
eine saubere Energiequelle

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Torx ist eine Technologie wo die Schlitzschraube alt aussieht.

Beim Hammer gehe ich mit, im Idealfall ein Bleihammer der keine Funken 
schlägt. Die gebrochen weiter verwendbare Verschlußfeder vom MG42.

Und nicht vergessen: Bier ist ein Produkt welches Vollkommenheit 
erreicht hat.

Als komplexere Technologie: Reibungsfreie Lager, komplexe 
Fuorkunststoffe die langsamer altern als Silikon, (eine darf ich nicht 
nennen, ist aber in jedem Spaceshuttle), Verstärker mit 1E6 Faktor in 
einer Stufe, Gold-Caps, jpeg2000 - nur um ein paar zu nennen -

von Bernd F. (metallfunk)


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Natürlich gibt es Sachen, die durch ihre Konstruktion
und Ausführung in unserem Leben kaum zu toppen sind.

Meine konventionelle Drehbank von Voest. ( Die wird schon seit
25 Jahren von den Chinesen nachgebaut )

Oder mein Auto: Ein 124 Benz mit 300 000km ( Das beste Auto der Welt )

Super natürlich auch die schweizer Taschenuhr Bj. 1912,
die immer noch perfekt läuft.

Jeden Tag im Betrieb, der Amboß mit 250kg, der stammt eigentlich
aus der Singer- Nähmaschinenfabrik in Karlsruhe. ( Bj. ca 1900 )

von Lukas K. (carrotindustries)


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Michael Lieter schrieb:
> Torx ist eine Technologie wo die Schlitzschraube alt aussieht.

Stimmt, aber mit einem Schlitzschrauber bekommst du im Notfall auch Torx 
auf, umgekehrt sieht's schlecht aus.

Fällt mir grad' noch ein: POSIX-API/Unixoide Betriebssysteme: Hätte man 
sich vor 25 Jahren träumen können, das das mal auf Mobiltelefonen, die 
in eine Hosentasche passen läuft? Eindeutig ein Zeichen für die 
Universalität von POSIX. Mit C sieht's ähnlich aus.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Luk4s K. schrieb:
> Stimmt, aber mit einem Schlitzschrauber bekommst du im Notfall auch Torx
> auf, umgekehrt sieht's schlecht aus.

Auch Zustimmung - aber ich will dich sehen nachdem du 100 
Schlitzschrauben rein oder rausdrehen musstest - deswegen hab ich beim 
Umzug neulich meinen Vater ausgeschimpft und ihm Torx verordnet - ich 
musste sie rausdrehen und verwende selbst (etliche Umzüge) seit 10 
Jahren nur eine Größe 6er Torx - für alles - dazu Bosch 
Akku-Bohrhammer+Akkuschrauber (ein Gerät, keine 2 kg) - eine Aufladung 
reicht für 30 Schrauben/Bohrlöcher - nach 30 Schrauben mancht man aber 
eh eine Bierpause - auch ein perfektes Werkzeug - nur haben die sich 
einen speziellen SSD-Standard ausgedacht - egal, alle 3 x gekauft - 
sollte ne Weile reichen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Da wir selbst für unsere Produkte 50- 100 Jahre Lebensdauer
annehmen, hänge ich den Hammer hoch.

Wirklich gut sind die Leistungsschütze eines schweizer Herstellers
( Name fällt mir grad nicht ein )
die sind bei einigen  unserer Maschinen schon mehr als 50 Jahre drin.

Elektronik ist da eher schwierig, was ist da noch nach 50 Jahren
in Betrieb?

Und den Hammer oder Schraubendreher als Musterbeispiel zu nehmen,
fällt mir schwer. In den letzten Jahren gab es signifikante Ver-
besserungen auch an diesen Teilen.
( Griffe, Kraftübertragung und Design )

von Lukas K. (carrotindustries)


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Bernd Funk schrieb:
> schweizer Herstellers
BBC (Brown, Boveri & Cie)?

von Hans H. (loetkolben)


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Die Glühlampe:
Liefert Wärme und Licht wie die Sonne.

von Mathias J. (mjpdx)


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...neuerdings auch Heatball genannt;-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Luk4s K. schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> schweizer Herstellers
> BBC (Brown, Boveri & Cie)?

Nein, die waren es nicht.
Ich müßte mal so einen Schaltschrank aufmachen.
Es ist aber was Bekanntes.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Bernd Funk schrieb:
> Nein, die waren es nicht.
> Ich müßte mal so einen Schaltschrank aufmachen.
> Es ist aber was Bekanntes.

Nächster Versuch: Oerlikon

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Bernd Funk schrieb:
> Und den Hammer oder Schraubendreher als Musterbeispiel zu nehmen,
> fällt mir schwer. In den letzten Jahren gab es signifikante Ver-
> besserungen auch an diesen Teilen.
> ( Griffe, Kraftübertragung und Design )

Nein. Am Grunddesign (Eisenstück mit Schlitz und Griff) hat sich nichts 
geändert. Das sind alles nur Spielereien der Hersteller.

von Bernd F. (metallfunk)


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Nee, extra mal nachgeschaut:
Sprecher und Schuh aus Aarau

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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K. Laus schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Und den Hammer oder Schraubendreher als Musterbeispiel zu nehmen,
>> fällt mir schwer. In den letzten Jahren gab es signifikante Ver-
>> besserungen auch an diesen Teilen.
>> ( Griffe, Kraftübertragung und Design )
>
> Nein. Am Grunddesign (Eisenstück mit Schlitz und Griff) hat sich nichts
> geändert. Das sind alles nur Spielereien der Hersteller.

Das kann man so nicht sagen.
Selbst ein einfacher Schlitzschraubendreher mit Hartmetallspitze
und gummiertem Handgriff leistet mehr.
Wirklich merken kann man das, wenn mann 1000 Schrauben an
einem Tag eindreht.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Luk4s K. schrieb:
> HP 50g Taschenrechner: Die Qualität von UPN und RPL steht wohl
> außerfrage ;), unglaublich viele Funktionen für praktisch jedes
> Fachgebiet

Das Beispiel verstehe ich allerdings nicht. Wozu braucht man heute noch 
eine Taschenrechner? Ich meine welche Anwendung - real?

Normal sitze ich beim Kunden mit Laptop (8h ohne Netz) - klick an, den 
Beamer angeschlossen und mal gezeigt, was wir so gemacht haben. Daten 
per Hand eingeben auf einer für Kinderhände optimierten Tastatur und 
rumzeigen auf einem 3 Zoll Display? Macht doch seit 10 Jahren keiner 
mehr. Daten von Hand eintippen? Nein, man liest eine Datei ein und die 
Daten werden verarbeitet und visualisiert und als Bilder gleich in die 
Präsentation eingebunden und sind Teil der Doku.

Im Studium vor 10 Jahren hatten wir alle diese Taschenrechner und ich 
fand sie auch super, da in den Prüfungen alles andere als Hilfsmittel 
verboten war. Heute in der Realität vermisse ich die Anwendbarkeit.
Wie eine Krücke, die super ist, wenn man nicht laufen kann.

Wer braucht für was noch Taschenrechner?

von Lukas K. (carrotindustries)


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Michael Lieter schrieb:
> Das Beispiel verstehe ich allerdings nicht. Wozu braucht man heute noch
> eine Taschenrechner? Ich meine welche Anwendung - real?

Die Bedienung ist angenehmer als von Maxima, bc, oder rpncalc. Auch die 
Tastatur ist angenehmer als so manch PC-Tastatur. Ist aber weitestgehend 
Geschmackssache ob man Computer oder Taschenrechner bevorzugt. Ich 
verwende meinen hauptsächlich, um mal schnell was zu rechnen. Im 
Matheunterricht des 21. Jhds. ist man ohne Taschenrechner aufgeschmissen 
bzw. graphische Taschenrechner sind fest im Lehrplan. Die TI-83/82 mögen 
zwar ganz gut als Blackbox taugen, doch das war's auch schon (und sie 
können keine UPN).

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Luk4s K. schrieb:
> Im
> Matheunterricht des 21. Jhds. ist man ohne Taschenrechner aufgeschmissen
> bzw. graphische Taschenrechner sind fest im Lehrplan.

Ja das ist eben 10 Jahre hinterher. Ich hab Kollegen die rechnen dann 
mit Excel 3 h lang (erzeugen riesige Tabellen) etwas aus was ich in 3 
min in scilab reintippe, noch ein kleines Programm schreibe wenn die 
kubische Regression kein Standars-Tool ist - mache dann 2 h Pause und 
frage: Was habt ihr jetzt 3 h lang gemacht?
Müssen dann erst 1 h die Daten konvertieren und ich lese die mit einem 
Einzeiler in 30 s in 4GB Ram einfach rein und ...

... wozu Taschenrechner wenn ich so 100 x schneller bin?

von Wilhelm F. (Gast)


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Da wir hier im Forum den elektrischen Dingen näher sind als anderen: Zu 
den perfekten Produkten gehört sicherlich der Transistor. Keinem anderen 
Produkt weit und breit ist der heutige technische Fortschritt so zu 
verdanken.

Einerseits ist er selbst ein Produkt, andererseits meistens selbst Teil 
eines Produktes.

Die dritte technische Revolution (Mikroprozessor) basiert letztendlich 
auch auf dem Transistor, der zu diesem Zeitpunkt schon ein 
fortgeschrittenes Entwicklungsstadium hatte, und in Massen herstellbar 
war.

von Zottel T. (zotty)


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Bernd Funk schrieb:
> Wirklich merken kann man das, wenn mann 1000 Schrauben an
> einem Tag eindreht.


Sorry (ich will niemanden beleidigen oder persönlich werden), aber wer 
tausend Schrauben von Hand eindreht merkt gar nix mehr !

Michael Lieter schrieb:
> Und nicht vergessen: Bier ist ein Produkt welches Vollkommenheit
> erreicht hat.

Yepp !

Bernd Funk schrieb:
> Perfekte Technik geht einfach nicht.

Wenigstens einer hats erfasst.

von Bernd F. (metallfunk)


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Zottel Thier schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Wirklich merken kann man das, wenn mann 1000 Schrauben an
>> einem Tag eindreht.
>
>
> Sorry (ich will niemanden beleidigen oder persönlich werden), aber wer
> tausend Schrauben von Hand eindreht merkt gar nix mehr !


Hast du schonmal gesehen, wie sauber das aussieht, wenn 20
Schlitzschrauben perfekt ausgerichtet sind.

Da kannste den Akkuschrauber vergessen.

Aber die Jugend von heute verwendet sogar Kreuzschlitzschrauben,
um alte Beschläge an Holztüren zu befestigen.

von Zottel T. (zotty)


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Bernd Funk schrieb:
> Hast du schonmal gesehen, wie sauber das aussieht, wenn 20
>
> Schlitzschrauben perfekt ausgerichtet sind.


Was  nun: 20 oder 1000 ?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hallo

Jedes schöne Holzboot hat entweder auf dem Deck oder an den Planken 
genügend Messingschrauben oder eben so schöne und aufwendige zu 
verarbeitende Kupferniete. Und da wird die Optik schon auch durch die 
schiere Anzahl unterstützt.

Aber das muss die Jugend ja nicht mehr kennen, in zeiten von bilig und 
federklemmen.  In meiner Lehrzeit zum Elektriker habe ich bestimmt 
mehrmals mehr als 1000 Schrauben am Tag von Hand verschraubt, allein in 
Schaltschränken und Duroplastschellen und nicht aus oder mit Spaß, das 
kann ich melden. Es gab nicht nur eine Blase davon.


Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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etc. pp.

bifilar gewickelte Relais mit XOR-Funktion

Namaste

von Bernd F. (metallfunk)


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Zottel Thier schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Hast du schonmal gesehen, wie sauber das aussieht, wenn 20
>>
>> Schlitzschrauben perfekt ausgerichtet sind.
>
>
> Was  nun: 20 oder 1000 ?

Na, wenn du 50 Teile mit jeweils 20 Schrauben an einem Tag ferigst?
50 x 20 = 1000!

Für 20 Schrauben brauchst du 10 Minuten.
Da bleibt genug Zeit, um sich den wirklich wichtigen Sachen
zu widmen. ( Welt retten und so ) :)

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Der Unterschied zwischen gut und perfekt, liegt manchmal
an Kleinigkeiten.

Merkantile Gesichtspunkte können da keine Rolle spielen.

Man macht das, weil man es kann.

Ein Musterbeispiel sind da alte Taschenuhren, da gibt es Exemplare,
die auf der Zifferblattseite ein Traum sind.
( Sehen kann das nur der Uhrmacher, der alle 15 Jahre die Wartung
macht )

Genauso gibt es Platinen, die eine wahre Freude sind, die aber
der Benutzer niemals sehen wird.

von Falk B. (falk)


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@  Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne)

>Jedes schöne Holzboot hat entweder auf dem Deck oder an den Planken
>genügend Messingschrauben oder eben so schöne und aufwendige zu
>verarbeitende Kupferniete. Und da wird die Optik schon auch durch die
>schiere Anzahl unterstützt.

Ist na GANZ andere Baustelle. Die Schrauben haben eine mechanische wie 
optische Funktion.

>Aber das muss die Jugend ja nicht mehr kennen, in zeiten von bilig und
>federklemmen.

Du wirst alt. Dein Gejammer von der guten, alten Zeit beweißt es.
Federklemmen sind funktional, Schönheit interessiert dort keine Sau.

>  In meiner Lehrzeit zum Elektriker habe ich bestimmt
>mehrmals mehr als 1000 Schrauben am Tag von Hand verschraubt, allein in
>Schaltschränken und Duroplastschellen und nicht aus oder mit Spaß, das
>kann ich melden. Es gab nicht nur eine Blase davon.

Ja eben, scheiß Job, scheiß Technologie. Wo bleibt dein Freudensprung, 
dass das heute besser ist? Ewige deutsche Miesepetrigkeit!

MFG
Falk

von Bernd F. (metallfunk)


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Nee Falk, es geht nicht darum, daß es heute einfach bessere
Produkte gibt, um ein paar Kabel ( Leiter ) zu verklemmen.

Es geht um eine handwerkliche Kultur, also Sachen besser als
Andere zu machen.

Aus eigener Erfahrung weißt du auch, das es Teile gibt, da machst du
den Deckel auf, und ein Grinsen ist in deinem Gesicht.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Bernd Funk schrieb:
> Aus eigener Erfahrung weißt du auch, das es Teile gibt, da machst du
> den Deckel auf, und ein Grinsen ist in deinem Gesicht.

Und das Gegenteil = Hochspannungsgenerator (20k EUR) aus den USA 
aufgeschraubt weil ein paar Jumper umgesteckt werden mussten...blankes 
Entsetzen, rostende Blechabdeckungen - für die Funktion unerheblich - 
für die Optik entsetzlich.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Und ich dachte in dem thread ginge es um Perfektion ?

Da zähle ich Optik hinzu.

Ein Plattenbau mag funktional sein, perfekt ist er sicher nicht. Ein 
Jugendstilpalast erfüllt hingegen solche Ansprüche zumeißt (auf dem 
Stand seiner Zeit)

Was mein Alter angeht:
Klar bin ich froh über jede Federklemme und jeden Meter Kanal, jeden 
Montagesockel und Kabelbinder und auch da hebe ich schon ware 
Stickarbeiten am Bündel gesehen.

Und ich wünsche Niemanden die Mühen von damals.
Aber wenn ich eine Liftsteuerung in Relaistechnik und mit 
Motorkopierwerk sehe geht mir noch immer das Herz auf und ich freue mich 
darüber fast mehr als über den neuesten CAN-Bus-Controller auf irgend 
einer Platine.

Leider zum Nachteil des Sservictechnikers wenn der Plan nicht passt.
Dann muss man die ganze schöne Kunst zerstören.

Namaste

von Bernd F. (metallfunk)


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Es gibt da noch einen kleinen Unterschied zwischen mir ( Metallbauer )
und den Elektronikern/ Elektrikern.
Die rechnen die Lebensdauer in Dekaden, wir in Jahrhunderten.

Meine Sachen sollten auch meinen Urenkeln ( hab noch keine )
begegnen.  ( Das hat der Uropa gebaut! )

Einfacher macht das die Technologie, Metallarbeiten sind über
Jahrhunderte weiterentwickelt worden, da kann man recht ein-
fach aufbauen.

Bei Elektrik- Elektronik wird das schon viel schwieriger.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Da hast du wahr. Ich habe schon deutlich jüngere Steurungen und Computer 
entsorgt als das mechanisch notwendig gewesen wäre.;-)

Namaste

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Der Bleistift - schreibt sogar im Weltraum.

von Dave B. (gaston)


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Das mit dem Bleistift ist aber auch nicht die pure Wahrheit.
Wenn da der nette Graphit-Staub/Abrieb sich auf der Elektronik/Elektrik 
absetzt sieht die Sache nicht mehr ganz so idealistisch aus.

Aber dafür wurden dann ja doch die Stifte verbessert und keine 
Bleistifte aus der Grabbelkiste genommen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Polymer-Graphitmine, bleifrei  :)

von Lukas K. (carrotindustries)


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Worauf ich herauswollte:
http://www.youtube.com/watch?v=0bzo7FdIkjc
Produkte, bei denen man sich nicht an den Kopp greift 'was haben die 
sich da denn nur gedacht??' Dave hat einige Negativbeispiele genannt, 
jezt seit ihr dran und nennt positive ;)

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