Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ersatz für Drehkondensator mit 300-500pF


von Thilo G. (thilo11)


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Hallo,

ich möchten einen Radioempfänger aus einem alten Buch nachbauen 
("Elektronik als Hobby"). Dort wird für das Einfangen der 
Radio-Frequenzen eine selbst gewickelte Spule (Toiletten-/Küchenpapier 
Rolle mit 150 Wicklungen) parallel zu einem Drehkondensator mit 
300-500pF betrieben. Allerdings finde ich nirgends einen Drehkondensator 
mit einer so hohen Kapazität.

Gibt es eine Möglichkeit durch Ändern der Spule auch mit einem 
Kondensator geringerer Kapazität auszukommen? Ein einstellbarer Bandpass 
im Bereich 95-105 KHz wäre ideal (Südwestdeutschland), da sollte ich auf 
jeden Fall auch was empfangen können.



Vielen Dank und Grüße

Thilo

von Tom K. (ez81)


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Hallo Thilo,

hier gäbe es passende Drehkos: 
http://oppermann-electronic.de/html/drehkos.html

Grüße

von Harald Wilhelms (Gast)


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Thilo G. schrieb:
> Hallo,
>
> ich möchten einen Radioempfänger aus einem alten Buch nachbauen
> ("Elektronik als Hobby"). Dort wird für das Einfangen der
> Radio-Frequenzen eine selbst gewickelte Spule (Toiletten-/Küchenpapier
> Rolle mit 150 Wicklungen) parallel zu einem Drehkondensator mit
> 300-500pF betrieben. Allerdings finde ich nirgends einen Drehkondensator
> mit einer so hohen Kapazität.
>
> Gibt es eine Möglichkeit durch Ändern der Spule auch mit einem
> Kondensator geringerer Kapazität auszukommen? Ein einstellbarer Bandpass
> im Bereich 95-105 KHz wäre ideal (Südwestdeutschland), da sollte ich auf
> jeden Fall auch was empfangen können.
>
>
>
> Vielen Dank und Grüße
>
> Thilo

Naja, so schwierig ist es ja nun wirklich nicht, einen solchen Drehko
zu finden, Google hilft:
http://www.ak-modul-bus.de/stat/drehkondensator_am_fm.html
Gruss
Harald

von Thilo G. (thilo11)


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Ah danke, hatte hauptsächlich Jahre alte Threads gefunden in denen 
andere Leute auch (vergeblich) nach solchen Kondensatoren gesucht haben 
(allerdings ohne Erfolg).


Grüße Thilo

von Harald Wilhelms (Gast)


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Thilo G. schrieb:
> Ah danke, hatte hauptsächlich Jahre alte Threads gefunden in denen
> andere Leute auch (vergeblich) nach solchen Kondensatoren gesucht haben
> (allerdings ohne Erfolg).
>
>
> Grüße Thilo

In Jogis Röhrenbude gibts sogar ne Anleitung zum Selbstbau eines
solchen Drehkos. Wenn man nur einen kleinen Bereich überstreichen will,
kann man auch einen kleinen Drehko mit einem Festkondensator parallel
schalten.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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Die Radios aus alten Büchern funktionieren übrigens nicht mehr so gut.

Es gibt inzwischen viel mehr Sender, und dazu reicht deren Trennschärfe 
nicht, dabei sind die ehemals leistungsstärksten Sender (zur 
Bombardierung des Klassenfeindes) inzwischen abgeschaltet worden, und 
Störquellen sind reichlicher.

Wenn man also solche Schaltungen nachbaut, achte auf gute Trennschärfe, 
also hohe Güte des Abstimmschwingkreises und vergiss die 
Detektorempfänger nur mit Diode und ähnlich unempfindliche Schaltungen.

von Thilo G. (thilo11)


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MaWin schrieb:
> Die Radios aus alten Büchern funktionieren übrigens nicht mehr so gut.
>
> Es gibt inzwischen viel mehr Sender, und dazu reicht deren Trennschärfe
> nicht, dabei sind die ehemals leistungsstärksten Sender (zur
> Bombardierung des Klassenfeindes) inzwischen abgeschaltet worden, und
> Störquellen sind reichlicher.
>
> Wenn man also solche Schaltungen nachbaut, achte auf gute Trennschärfe,
> also hohe Güte des Abstimmschwingkreises und vergiss die
> Detektorempfänger nur mit Diode und ähnlich unempfindliche Schaltungen.

Hm, ok, dann hat sich das wohl erledigt, weil genau solch eine Schaltung 
ist das nämlich auch in diesem Fall (Germaniumdiode + 10nF sitzen noch 
zwischen dem Bandpass und dem Kristalllautsprecher).

Ist zwar schade, aber gut, dass du mich darauf hinweist, bevor ich jetzt 
viel Geld für alte Hardware ausgebe die nachher erst nicht funktioniert.



Grüße Thilo

von Ratgeber (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Radios aus alten Büchern funktionieren übrigens nicht mehr so gut.
>
> Es gibt inzwischen viel mehr Sender, und dazu reicht deren Trennschärfe
> nicht, dabei sind die ehemals leistungsstärksten Sender (zur
> Bombardierung des Klassenfeindes) inzwischen abgeschaltet worden, und
> Störquellen sind reichlicher.
>
> Wenn man also solche Schaltungen nachbaut, achte auf gute Trennschärfe,
> also hohe Güte des Abstimmschwingkreises und vergiss die
> Detektorempfänger nur mit Diode und ähnlich unempfindliche Schaltungen.


Das ist mit Verlaub gesagt völliger Blödsinn!

Baue die Schaltungen so oder so ähnlich wie beschrieben auf.

Benutze bspw. anstelle des Drehkondensators verschiedene feste 
Kapazitäten,
und versuche zur Feinabstimmung die Kapazität durch eine 
Parallelschaltung veschiedener Kondensatoren zu ändern. Oder auch die 
Induktivität zu variieren - z.b. durch Änderung der Spulenlänge, oder 
der Windungszahl.

Oder bastle selbst eine veränderbare Kapazität: Bspw. ein Blatt Papier, 
daß beidseitig mit Alufolien beklebt ist. Zwischen beiden Folien 
existiert Dein Kondensator. Schneidest Du ein Stück aus diesem 
"Alu-Papier-Alu"-Sandwich, sinkt dessen Kapazität. Oder Du machst die 
Alufolie einer Seite auf einen runden Holzstab auf- und abroll- bzw. 
-wickelbar. Dann hast Du schon fast den gesuchten Drehkonensator. Ganz 
einfach mit Material aus Mutters Küche.

Oder noch 'mal zurück zur Spule: Die kannst Du auch einmal mit 
vielleicht 1m Durchmesser wickeln (aber weniger Windungen, als bei der 
kleinen Version - fang so als Hausnummer etwa mit der doppelten Länge 
Draht an, die die kleine Spule benötigt. Schon hast Du den Prototyp 
einer magnetischen Antenne, die bereits für stark einfallende Sender 
genügt. Du must diese Spule nicht rund wickeln - bspw. über die vier 
Enden eines Drachenkreuzes aus zwei Holzlatten gewickelt funktioniert 
das aus.

So wirst Du schnell begreifen, welche elemetar einfachen Bauteile Spule 
und Kondensator sind. Daß letzendlich zwischen den Enden eines beliebig 
langen und wie auch immer verlegten Drahtes "Induktivität" vorhanden 
ist, und daß entsprechend zwischen zwei isolierten Metallflächen immer 
die Eigenschaft "Kapazität" feststellbar sein wird.

Probiere den Detektorempfang einmal tagsüber, aber auch einmal nach 
Einbruch der Dunkelheit, und Du wirst von Langwelle bis Kurzwelle 
deutliche Unterschiede feststellen.

Schau vielleicht 'mal herhin:

http://www.oldradioworld.de/gollum/constru2.htm
http://www.antik-radio.de/radio/projekte/projekt_detektor_01.htm
http://www.schwitt.de/radiobasteln/detektor.html
http://www.qsl.net/dk3wi/detektor.html

Und Du wirst feststellen, daß es selbstverständlich immer noch möglich 
und lohnend ist, beim praktischen Experimentieren selbst mit einfachsten 
Mitteln Erfahrungen zu sammeln, die hier regelmäßig pubertär-flegelhaft 
herumpöbelnden Rotznasen nicht auszuschließenderweise auf ewig verborgen 
bleiben dürften.

Lasse Dich nicht von einem ätzend traurigen Bodensatz unserer 
Gesellschaft entmutigen, der es offensichtlich nicht lassen kann, hier 
sein Wesen als völlig verkommenen Erziehungsruine zu dokumentieren.

von Paule (Gast)


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Hallo,

versuch es auf jeden Fall mit deinen Detektor, macht auch heute noch 
Spass. Allerdings kann es sein das du mitlerweile zumindest tagsüber 
Probleme bekommen wirst einen Sender zu empfangen, da die ARD immer mehr 
MW / LW Sender abschaltet bzw. nur noch mit "Sparleistung" betreibt.
Eine längere Antenne (einige Meter) und eine gute Erdung (z.B. 
Heizungsverohrung, Wasserverrohrung wenn noch aus Metall) ist auf jedem 
Fall nötig.
Scheinbar liegst du im Versorgungsbereich des SWR, also beeile dich da 
auch der SDR den Wahnsinn mit der abschaltung der Mittelwellensender 
durziehen wird.
Nachts wirst du aber mit einiger Sicherheit etwas hören können, aber mit 
konstanten klaren Empfang wirst du aus ausbreitungstechnischen Gründen 
nicht rechnen dürfen.

Es ist eine Schande wie alle westeuropäischen Staaten aus einer 
kurzsichtigen "Einsparwelle" heraus eine naturgegebene Resource einfach 
"wegschmeissen" und lieber noch mehr Spartenkanäle und Verdummungs TV 
finanzieren.
Österreich, Schweiz, der Britsche Auslandrundfunk sind mittlerweile von 
der Mittelwelle verschwunden - der (sehr empfehlenswerte) DLF denkt 
ernsthaft darüber nach den Lang und Mittelwellenbereich "mittelfristig" 
zu verlassen...

mfg

    Paule

von Paule (Gast)


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Hallo,

bitte die Rechtschreibfehler ignorieren - es war eine lange Arbeitsnacht
:-(

mfg

   Paule

von Ralph B. (rberres)


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Nach dem der Detektorempfänger erfolgreich aufgebaut worden war, würde 
ich als nächstes Projekt einen Rückkopplungsempfänger als Einkreiser 
aufbauen.

Die erfüllen auch Mawins Fordeungen nach Trennschärfe und 
Empfindlichkeit, und können denoch sehr einfach sein.

Im DARC Verlag wird meines Wissens einfache Bausätze für sowas 
angeboten, die sicherlich technisch der letzte Schrei sind, aber dafür 
sehr lehrreich sind.

Ralph Berres

von Thilo G. (thilo11)


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Hi,

danke, dann werde ich das auf alle Fälle mal probieren. Die 
Eigenbasteleien hören sich ja schon ein wenig nach McGyver an ;-)

In dem Buch wird als Lautsprecher ein Kristallohrhöhrer verwendet 
(min.2000 besser 4000Ohm wird dort angegeben), aber sowas scheint man 
laut Wikipedia heute nicht mehr zu bekommen. Kann man auch was anderes 
verwenden?



Grüße Thilo


P.S. Ich kann bei DARC keinen Rückkopplungsempfänger Bausatz finden.

von Paul K. (paul_k)


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Thilo G. schrieb:
> Dort wird für das Einfangen der
> Radio-Frequenzen eine selbst gewickelte Spule (Toiletten-/Küchenpapier
> Rolle mit 150 Wicklungen) ...

Ich wusste noch gar nicht, dass man eine Spule aus Toilettenpapier bauen 
kann. Eine Spule muss meines Wissens nach immer noch aus einem 
leitfähigen Material bestehen.

von Thilo G. (thilo11)


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Paul K. schrieb:
> Thilo G. schrieb:
>> Dort wird für das Einfangen der
>> Radio-Frequenzen eine selbst gewickelte Spule (Toiletten-/Küchenpapier
>> Rolle mit 150 Wicklungen) ...
>
> Ich wusste noch gar nicht, dass man eine Spule aus Toilettenpapier bauen
> kann. Eine Spule muss meines Wissens nach immer noch aus einem
> leitfähigen Material bestehen.

Da musste ich doch tatsächlich laut lachen :-D. Die Interpretation ist 
mir noch gar nicht gekommen. Gemeint waren natürlich Wicklungen mit 
einem Draht und nicht mit Toilettenpapier ;-)



Grüße Thilo

von Ralph B. (rberres)


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Thilo G. schrieb:
> P.S. Ich kann bei DARC keinen Rückkopplungsempfänger Bausatz finden.

Schaue mal unter
http://darcverlag.de/Das-KW-Retroradio-zum-Selberbauen

Ralph Berres

von Lunis (Gast)


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von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ein kleiner Netztrafo mit ca. 6V geht als Anpassübertrager an heute 
übliche 32 Ohm Kopfhörer ganz gut. Die Netzseite des Trafos an den 
Detektor und an die Sekundärwicklung den Kopfhörer. Die Kopfhörer 
sollten allerdings relativ empfindlich sein, meine Sennheiser PX200 
gehen ganz gut, auch einige billig-Ohrwürmer klappen. einfach 
ausprobieren

Gruß aus Berlin
Michael

von Ralph B. (rberres)


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Eventuell geht ein 12V Trafo besser. Die Trennschärfe nimmt eventuell 
leicht ab, aber es wird lauter.

Bei einen 12V Trafo wird die 32 Ohm eines Kopfkörers auf etwa 12Kohm 
hochtransformiert, bei einen 6V Trafo aber schon auf 47 Kohm.

Da kommt kaum noch Leistung auf den Kopfhörer. Eventuell passt sogar ein 
24V Trafo noch besser. ( 3 Kohm , was gut zu den alten Kopfhörer aus der
Anfangszeit passt ).

Ralph Berres

von Hypergalaktikus (Gast)


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nebenher: Stichwort KAPAZITAETSDIODE  oder VariCap....

von Christian R. (supachris)


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Hach, das waren noch Zeiten. Aber auf jeden Fall lehrreich, kann man 
jedem Bastler auch heute noch empfehlen. Ich hab den ersten Detektor mit 
8 Jahren oder so gebaut, mit dem Radiobastelbuch aus der DDR. Ging nach 
etwas Übung beim Luftspulenwickeln auch ganz gut. Die Drehkos waren 
damals schon schwer beschaffbar, aber die konnte man aus alten Radios 
ausschlachten. Kapazitätsdioden mit so hohen Kapazitäten sind auch nicht 
gerade Standardware, und der Charme eines echten Detektors ist dann auch 
dahin. Übrigens sendet hier immer noch der MDR Info Sender in 
Reichenbach/OL auf 1188kHz fröhlich vor sich hin, kann man selbst in 
Dresden noch fast mit dem Finger empfangen....

von Michael_ (Gast)


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Kapazitätsdioden haben eine schlechte Güte und man benötigt extra Strom.
Ohne Drehko geht es mit einem Variometer, es ist aber mechanisch 
anspruchsvoll. Es hat aber die beste Güte.
Und für die Spule HF-Litze verwenden!
Wenn es später doch ein Audion werden soll, würde ich eine Röhre nehmen. 
Mit Transistoren habe ich in meiner Gründerzeit keine guten Erfahrungen 
gemacht.

von Christian R. (supachris)


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Michael_ schrieb:
> Mit Transistoren habe ich in meiner Gründerzeit keine guten Erfahrungen
> gemacht.

Och, mit Germanium gehts ganz gut. Ist aber auch schwer beschaffbar 
mittlerweile.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

@Ralph Berres (rberres): naja, als ich das letztens mal probiert habe, 
habe ich einfach irgendeinen Trafo gegriffen, kann gut sein, daß der 
mehr als 6V hatte...

Zum Drehko-Thema: es geht auch ganz ohne Drehko.
Spule wickeln, entweder einlagig auf die berühmte Klopapier-Papprolle 
oder auf irgendeine Plasterolle oder so. So ca. 100 Windungen, ab der 
50. Windung alle 10 Windungen einen Schlaufe als Anzapfung rausführen.

Dann einfach Diode und Kopfhörer ran und mit dem Diodenanschluß die 
Anzapfung suchen, wo irgendein Sender zu empfangen ist.

Hier in Berlin war zumindest die DW mit Heizung als Antenne (Erde) und 
eine Metall-Schreibtischlampe als Antenne (Gegengewicht) gut zu 
empfangen.

Für die ersten Versuche sind ein paar Meter mehr Draht, ein 
Metall-Balkongeländer oder eine Metall-Regenrinne auch gut brauchbar.

Unsere "Alt-Vorderen" haben auch weder viel gerechnet noch gemessen, mit 
den paar Bauteilen kann man noch schön experimentieren.

Nachteil heute ist auch weniger die geringere Senderdichte und die 
runtergefahrenen Sendeleistungen, mehr der extreme Störnebel und die 
Schwierigkeiten für Stadtbewohner, mal schnell 20m Antennendraht im 
Freien irgendwohin zu spannen.

Germaniumdioden gehen fast alle Typen, Schottky-Dioden einige, Si-Dioden 
kaum.
Ansonsten z.B. hier mal reinschauen:
http://www.oldradioworld.de/gollum/constru2.htm

Gruß aus Berlin
Michael

von Harald Wilhelms (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Thilo G. schrieb:
>> P.S. Ich kann bei DARC keinen Rückkopplungsempfänger Bausatz finden.
>
> Schaue mal unter
> http://darcverlag.de/Das-KW-Retroradio-zum-Selberbauen
>
> Ralph Berres

Naja, das würde ich dann aber eher zum halben Preis bei Conrad kaufen.
Gruss
Harald

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Christian R. schrieb:
> Och, mit Germanium gehts ganz gut. Ist aber auch schwer beschaffbar
> mittlerweile.

Ich hätte noch einige OC814, OC815, OC829 GF105 im Angebot. Die Dinger 
rauschen prima!

von Michael_ (Gast)


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Ge-Transis habe/gibt es noch genug. Aber es war die niederohmige 
Anzapfung und eine große Handemfindlichkeit. Der Rückkopplungseinsatz 
war sehr unsauber. Es lag vielleicht am Aufbau.
Mein erstes Audion war eine RE074d, eine Spanngitterröhre mit nur 16V 
Anodenspannung (4X Flachbatterie). Auf KW den Seefunk und auf MW den 
Soldatensender/Freiheitssender/RadioVeronika hören ging prima.
Letzter war, glaube ich, der Piratensender auf einem Schiff vor der 
englischen Küste. Die hatten tolle Musik.
Tja, bis ich mal den Nachtischschubkasten zuschob und die Röhre war 
dazwischen....
An einen Ersatz für so eine Röhre war damals nicht zu denken.
Und mit STROM durfte ich da noch nicht rumspielen.
SFET gab es noch nicht und waren unerschwinglich.
Heute kann man die EF96 nehmen.

von Alexander D. (alexander_d)


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Michael_ schrieb:

> Ohne Drehko geht es mit einem Variometer, es ist aber mechanisch
> anspruchsvoll. Es hat aber die beste Güte.

das erinnert mich an den Detektor-Bausatz, den es so um 1980 bei der 
Zeitschrift YPS gab. Die Variometerabstimmung bestand aus einem 
Kunststoffrohr, in das ein Ferritstab mehr oder weniger tief 
eingeschoben wurde. Die Abstimmung war ziemlich grob und man durfte 
nicht dagegen stoßen. Für den Empfang des Rheinsenders und AFN hat es 
aber gereicht.

Ich habe damals das ganze in ein Holzkistchen eingebaut, weil mir der 
Aufbau auf einer Styropoplatte nicht gefallen hat.

Hier gibt es ein Bild: http://www.ypsfanpage.de/hefte/gross/extra01.jpg

Gruß,
Alexander

von Michael_ (Gast)


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von Michael_ (Gast)


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Und hier noch die hohe Schule für ein Variometer:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Kugelvariometer/kugelvariometer.htm

von Reinhard Kern (Gast)


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Ratgeber schrieb:
> Oder bastle selbst eine veränderbare Kapazität: Bspw. ein Blatt Papier,
> daß beidseitig mit Alufolien beklebt ist. Zwischen beiden Folien
> existiert Dein Kondensator. Schneidest Du ein Stück aus diesem
> "Alu-Papier-Alu"-Sandwich, sinkt dessen Kapazität.

Tolle Idee - da kann man sich ja aus einem Scheibenwischerantrieb und 
einer elektrischen Geflügelschere glatt einen Sendersuchlauf bauen.

Gruss Reinhard

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Reinhard Kern schrieb:
> Tolle Idee - da kann man sich ja aus einem Scheibenwischerantrieb und
> einer elektrischen Geflügelschere glatt einen Sendersuchlauf bauen.

Beim Abschneiden ja kein Problem, Du muß nur noch den Begriff 
"Zuschneiden" in seiner wörtlichen Bedeutung realisieren...

Wenn Du die Schere wegläßt, kannst Du natürlich mit 2 einseitig 
beklebten Papieren, etwas Sperrholz als Führung usw. einen 
"Schiebekondensator" für den Wischermotor realisieren. Dann klappt das 
schon.
Über die mechanische Realisierung der automatischen Scharfabstimmung 
(AFC) müßte man natürlich noch nachdenken...

Gruß aus Berlin
Michael

von Harald Wilhelms (Gast)


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Michael U. schrieb:
> Hallo,
>
> Reinhard Kern schrieb:
>> Tolle Idee - da kann man sich ja aus einem Scheibenwischerantrieb und
>> einer elektrischen Geflügelschere glatt einen Sendersuchlauf bauen.
>
> Beim Abschneiden ja kein Problem, Du muß nur noch den Begriff
> "Zuschneiden" in seiner wörtlichen Bedeutung realisieren...

Während meiner Lehrzeit mussten wir Die Frequenz einer Schaltung
mit einem Trimmkondensator einstellen. Das geschah, indem man
einen Draht an der Aussenseite eines Keraamikröhrchens abwickelte.
Aber wehe, man hatte zuviel abgewickelt. Wieder draufwickeln
funktionierte nicht. Es musste ein neuer Trimmeer eingelötet werden!
Gruss
Harald

von Thilo G. (thilo11)


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Hi,

hier hat sich ja so einiges getan. Den Radio-Bausatz hättet ihr einen 
Tag früher erwähnen sollen, denn da habe ich bei Pollin bestellt und mir 
noch überlegt ob ich mir den kaufen soll :-(

Nochmal zur Diode: ich habe (natürlich) keine Germanium-Diode im Haus. 
Nur diese modernen Standard-Dioden: 1N4148, 1N4007 und BAT43. Ist das 
ein Problem, außer, dass der Spannungsabfall höher ist? In dem Buch wird 
weiter hinten noch ein Verstärker für ein 8 Ohm Lautsprecher 
vorgestellt. Solch einen Lautsprecher habe ich sogar hier. Wenn ich 
diesen Verstärker aufbaue und an das (nun nicht mehr passiv)-Radio 
anschließe sollte der erhöhte Spannungsabfall an der Diode ja kein 
Problem mehr sein, oder?



Grüße Thilo

von Michael_ (Gast)


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Doch!

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Doch, der ist ein Problem, da du nur Signale hören kannst, die über der 
Durchbruchspannung der Diode liegen - 0,7 V schaffen aber die wenigsten.

Gruß
Jonathan

von Guido (Gast)


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Thilo G. schrieb:
> Den Radio-Bausatz hättet ihr einen
> Tag früher erwähnen sollen, denn da habe ich bei Pollin bestellt und mir
> noch überlegt ob ich mir den kaufen soll :-(

Ruf am Montag bei Pollin an, die nehmen das dann normalerweise
gerne noch mit auf.

von Michael_ (Gast)


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Wo kriegt man eine Ge-Diode her?
- Man greife in die Bastelkiste ( mich hat das am Anfang furchtbar 
aufgeregt, ich hattte keine Bastelkiste, nicht einmal eine Kiste dafür!)
- Man schlachte ein Radio < 1975
- Man fragt bei einem alteingesessenen Rundfunkladen
- auf PC-Hauptplatinen mit Akku sind dort Glasdioden verbaut
- eeeBayyyy
- Die Basis-Emitterstrecke eines Ge-Transis geht auch
- eine kleine Schottky geht auch
Aber alles nicht so einfach.

von Thilo G. (thilo11)


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Guido schrieb:
> Thilo G. schrieb:
>> Den Radio-Bausatz hättet ihr einen
>> Tag früher erwähnen sollen, denn da habe ich bei Pollin bestellt und mir
>> noch überlegt ob ich mir den kaufen soll :-(
>
> Ruf am Montag bei Pollin an, die nehmen das dann normalerweise
> gerne noch mit auf.
>
Die waren dieses mal leider unverschämt schnell und es wurde bereits am 
nächsten Morgen verschickt, hatte die Lieferung schon als ich das 
schrieb.

Bastelkiste ist gerade im Aufbau ;-) Ich schau mal was sich so 
auftreiben lässt.



Grüße Thilo


P.S. Ich könnte doch vor die Diode einen nicht-invertierenden 
Spannungsverstärker schalten, dann könnte man doch eine 0,7V Diode 
verwenden, oder nicht? Bzw. ich sollte einfach mal anfangen zu basteln 
;-)

von Michael_ (Gast)


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Einfacher ist es, die Diode mit einer Gleichspannung "vorzuspannen". Das 
wurde bei Kupferoxydul-Dioden gemacht.
Such dir hier was aus, da hast du für 3EUR dein Leben lang genug.
http://shop.ebay.de/i.html?_nkw=germanium-diode&_sacat=0&_odkw=ge-diode&_osacat=0&_trksid=p3286.c0.m270.l1313
Oder die hier, die sind schön groß und nostalgisch.
http://cgi.ebay.de/RARE-Detector-Germanium-diode-D2E-USSR-1960S-7-PCS-/160561030901?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item25622ee6f5

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