Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analogmultiplizierer mit 2 Eingängen OHNE bezug zu Masse


von am (Gast)


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Hallo zusammen,

ich suche einen Analogmultiplizierer mit dem ich 2 Spannungen (nicht 
Potenziale verarbeiten kann). Die Spannungen die ich multi. will sind 
"mitten" in einem Strompfad und werden direkt am Bauteil gemessen, haben 
also keinen Bezug zu Masse. D.h. der Multiplizierer müsste 4 Eingänge 
haben für die 2 in der Luft hängenden Spannungen.

So ein Bauteil suche ich, hat jemand das schonmal verwendet und kann mir 
einen Namen bzw. Familie geben?

Merci

von Marcel (Gast)


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Diskret mit OPVs aufbauen ist nicht drin?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Einfach mit einem Differenzverstärker erst mal einen Massebezug 
herstellen?

Denn sonst willst du ja 2 Rechenoperationen auf den Multiplizierer 
abwälzen: die beiden Spannungsdifferenzen ermitteln und dann noch 
multiplizieren. Was davon kann ein Multiplizierer so richtig gut?

von am (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Einfach mit einem Differenzverstärker erst mal einen Massebezug
>
> herstellen?

Gute Idee!
Sprich, ich nehm einen Differenzverstärker, beide Messpunkte vom Signal 
an einen jeden Eingang. Und der Diff-verst. zeigt mir am Ausgang (mit 
zb. v=1) genau die Differenz dieser Spannung an wobei er eben den Bezug 
herstellt. Die Lösung gefällt.

Ich überdenke das nochmal, aber das hört sich gut an.

Danke

von Tip (Gast)


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Verrate doch mal, bei welchen Potentialen deine Spannungen liegen.
Von der Bauteilauswahl und vom Schaltungsaufwand macht es einen riesen 
Unterschied, ob ein paarhundert mV oder ein paar kV sind.

von Achim S. (Gast)


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der AD734 hat Differenz-Eingänge und eine Gleichtaktunterdrückung von 
>80dB.

Alle Potentiale müssen natürlich innerhalb des 
Versorgungsspannungsbereich liegen und und die Eingänge sind nicht 
wirklich hochohmig, aber wenn das für deine Anwendung ok ist....

Achim

von Floh (Gast)


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am schrieb:
> So ein Bauteil suche ich, hat jemand das schonmal verwendet und kann mir
> einen Namen bzw. Familie geben?

Gilbert-Zelle?

von Michael (Gast)


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am schrieb:
> ich suche einen Analogmultiplizierer ...

> So ein Bauteil suche ich, hat jemand das schonmal verwendet und kann mir
> einen Namen bzw. Familie geben?

Ohne die Bandbreite zu kennen? Eher Gleichspannung oder HF-Anwendung?

von am (Gast)


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Im konkreten Fall geht es um die Leistungsmessung einer Halogen Leuchte 
(ca 40W - 4A max) die per 0r005 messwiderstand für den Strom sowie einer 
Spannungsmessung realisiert werden soll.

Die Halogen leuchte wird per H-brücke gesteuert - pwm signal über 
Tiefpass.
Es geht also nur um Gleichspannung. Einen direkten Bezug zu Masse von 
der Spannung der Strommessung, und der Spannung der Spannungsmessung 
gibt es nicht - daher meine Frage .

von Floh (Gast)


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am schrieb:
> Es geht also nur um Gleichspannung. Einen direkten Bezug zu Masse von
> der Spannung der Strommessung, und der Spannung der Spannungsmessung
> gibt es nicht - daher meine Frage .

Man könnte es schon mit Massebezug aufbauen, daher frag ich mal diskret 
nach dem Schaltplan.

von Michael (Gast)


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am schrieb:
> Die Halogen leuchte wird per H-brücke gesteuert - pwm signal über
> Tiefpass.
>
> Es geht also nur um Gleichspannung.

Für die Strommessung würde mit genügend Spannungsreserve ein LTC6101 
funktionieren, bei 24 V aber auch viele andere.
Die Berechnung der Leistung wäre eigentlich eine schönen Aufgabe für 
einen kleinen µC mit zwei ADC Eingängen.

von am (Gast)


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Der Lastwiderstand ist sehr gering, deshalb stört der Rds(on) von dem 
jeweiligen fet der NACH dem motor (vor der Masse kommt).

Die variante mit einem yC hab ich auch schon überlegt, allerdings ist 
für mich dort wieder viel Einarbeitung in den Controller gefragt, was 
Zeitintensiv ist und im Moment nicht geht. Da multipliziere ich lieber 
schnell (nach dem diff-verst.) und gebe die spg. auf ein 15euro 
Messgerät

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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OT:
> yC
Von diesem Ypsilon bekomme ich irgendwie die Krätze ans Augenlicht  :-/
AltGr-M gibt ein µ, oder einfach uC schreiben.

von am (Gast)


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... im Eifer des Gefechts passiert :)

Soweit so gut, noch eine Frage - ich dachte am Anfang des Threads es 
wäre kein Problem, aber hat jemand eine Empfehlung für einen einfachen 
a-Multiplizierer (2 eingänge - 1 Ausgang).
Die die ich bis jetzt gefunden habe sind sehr teuer (klar, teuer als ein 
NAND sind sie schon) und haben immer 3 Eingänge. Ich suche nach einem 
ganz ganz einfachen Baustein.

PS: Meine beiden Spannungen haben nun Bezug a) durch Diff-verst. b)shunt 
Detector

MFg

von monnemer (Gast)


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am schrieb:
> ... im Eifer des Gefechts passiert :)
>
> Soweit so gut, noch eine Frage - ich dachte am Anfang des Threads es
> wäre kein Problem, aber hat jemand eine Empfehlung für einen einfachen
> a-Multiplizierer (2 eingänge - 1 Ausgang).
> Die die ich bis jetzt gefunden habe sind sehr teuer (klar, teuer als ein
> NAND sind sie schon) und haben immer 3 Eingänge. Ich suche nach einem
> ganz ganz einfachen Baustein.
>
> PS: Meine beiden Spannungen haben nun Bezug a) durch Diff-verst. b)shunt
> Detector
>
> MFg

Kannst du mit dem MC1594L etwas anfangen?
Da hätte ich noch einige, ggf. email angeben.

Bei ON gab es bis vor kurzem noch den 1494, der ist aber ebenfalls 
mittlerweile obsolet.

von Helmut L. (helmi1)


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am schrieb:
> Die die ich bis jetzt gefunden habe sind sehr teuer (klar, teuer als ein
> NAND sind sie schon) und haben immer 3 Eingänge. Ich suche nach einem
> ganz ganz einfachen Baustein.

Die sind deshalb so teuer weil es nur noch wenige Typen gibt. Die 
meisten machen das heute Digital per uC. 3 Eingaenge haben die deshalb 
weil noch eine Rechengroesse mit eingestellt werden muss. Sonst wuerde 
z.B. eine Multiplikation von 5V * 5V = 25V ergeben und das waere schon 
ausserhalb der Betriebsspannung. Also wird noch eine Skalierung mit 
eingestellt. Wenn die jetzt z.B 10 ist dann ergibt 5V x 5V = 25V / 10 = 
2.5V und ist damit wieder im Arbeitsbereich.

http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/AD633.pdf

AD633 ist ein preisguenstiger Multiplizierer. Gibt es bei Reichelt.
Ist aber mit rund 7 Euro immer noch viel teurer als ein kleine uC 
(ATTiny).
Wenn du noch einen ADC dahinter haben willst kommst du mit einem uC 
billiger und genauer Weg.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> OT:
>> yC
> Von diesem Ypsilon bekomme ich irgendwie die Krätze ans Augenlicht  :-/
> AltGr-M gibt ein µ, oder einfach uC schreiben.

Ja, es gibt m.W. sogar eine DIN, das man als Ersatz für
das µ ein u nehmen kann. Zumal es da ja auch keine ver-
wechslungen wie z.B. beim m geben kann.
Gruss
Harald

von am (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Die sind deshalb so teuer weil es nur noch wenige Typen gibt. Die
>
> meisten machen das heute Digital per uC. 3 Eingaenge haben die deshalb
>
> weil noch eine Rechengroesse mit eingestellt werden muss. Sonst wuerde
>
> z.B. eine Multiplikation von 5V * 5V = 25V ergeben und das waere schon
>
> ausserhalb der Betriebsspannung. Also wird noch eine Skalierung mit
>
> eingestellt. Wenn die jetzt z.B 10 ist dann ergibt 5V x 5V = 25V / 10 =
>
> 2.5V und ist damit wieder im Arbeitsbereich.
>
>
>
> http://www.analog.com/static/imported-files/data_s...
>
>
>
> AD633 ist ein preisguenstiger Multiplizierer. Gibt es bei Reichelt.
>
> Ist aber mit rund 7 Euro immer noch viel teurer als ein kleine uC
>
> (ATTiny).
>
> Wenn du noch einen ADC dahinter haben willst kommst du mit einem uC
>
> billiger und genauer Weg.
>
>
>
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Hallo, den AD633 hab ich auch schon gesehen.

Nun... der eigentlich Inhalt war ja ob es eine multipl. gibt der 2 
spannungen verarbeitet die keinen Bezug zur masse haben. Jetzt  habe ich 
festgestellt dass das alle machen, und es gar keinen andren gibt :)

Der AD633 z.b. hat ja 4 Eingänge für 2 spannungen, wo nach jedem der 2 
Eingänge ein Differenz-verst. drin ist. Nichts desto trotz gehe ich mit 
der geringen Spannung vom Shunt erst auf einen shunt-monitor der mir das 
gleich auch noch verstärkt, und danach auf den Multiplizierer.
Die 2. spannung (die von der Spannungsmessung kommt) gebe ich direkt auf 
den multiplizierer. Danach ist nurnoch eine Verstärkung nötig, und schon 
kann meine Leistung am Ausgang des multi. per billig Voltmeter gemessen 
werden.

von andres (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo, ich melde mich hier nochmal zu Wort.


Ich habe den AD633 in meine Schaltung eingebaut und den Prototypen in 
Betrieb genommen, es funktioniert alles, bis auf den AD633.

Folgende Spannungen habe ich gemessen, an den Eingängen, bzw. Versorung:

Pin:
1: 0.44V
2: 0V (GND)
7: 5.3V
8: 0.05V

4: 0V (GND)

6: 15,1V (Supply)
3: 0V (GND)

Wie gesagt, es geht um eine Leistungsmessung, die o.g. Werte/spannungen 
sind die, die ich auch erwarte.

ABER: Am Ausgang kommen immer 9.4V raus. Selbst wenn ich an den 
Eingangsspannungen justiere bleibt der Wert auf 9.4V. Selbst bei 
nagelneuem eingelötetem multiplizierer.

Es ist wie gesagt eie Leistungsmessung (UxI) also ist das Ergebnis immer 
positiv, selbst wenn der Strom/SPG (H-brücke) andersrum fließt. Aus 
diesem Grund habe ich die negative Supply spannung auf GND gehangen, ist 
das erlaubt bei diesem Bauteil?

PS: eben habe ich auch festgestellt dass der Multipl. am Ausgang 9,8V 
hat wenn ich 4x 0V an den Eingängen habe...

Ein Tip in welche Richtung ich schauen könnte wäre hilfreich, Merci.

von Anja (Gast)


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andres schrieb:
> ist
> das erlaubt bei diesem Bauteil?

Nö.

Gruß Anja

von andres (Gast)


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Is schon komisch... ich komm immer 5min danach selbst auf den Fehler, 
nachdem ich einen Beitrag geschrieben hab. V- Beinchen hoch -> -15V ran, 
richtiger Output.

Eigentlich kann ich doch den Multiplizierer so Versorgen:

V+: 24V
V-: GND
Summing point 12V

Da er die einänge ja sowieso differentiell misst, sollte dass doch kein 
Problem sein, denn der OP "weiß" doch nicht ob er an
(V+, V-, Summing point):
+12, -12, GND    oder
+24, 0V, 12V hängt?!


So könnte ich quasi die Versorgung um 12V nahc oben schieben, und der OP 
hängt in der Luft. Was meint ihr dazu?

von Helmut L. (helmi1)


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andres schrieb:
> So könnte ich quasi die Versorgung um 12V nahc oben schieben, und der OP
> hängt in der Luft. Was meint ihr dazu?

Im Prinzip hast du recht aber dann solltest du die Eingaenge auch auf 
die halbe Betriebsspannung beziehen.

Stichwort im Datenblatt:  Input Amplifier "Signal Voltage Range +-10V 
bei +-15V Versorgung"

Da du aber den einen Eingang auf GND gelegt hast bist du ausserhalb der 
Spezifikation des Bauteiles.

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