Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Asynchrongenerator


von Klausi (Gast)


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Hallo,

ich wollte einen ausgedienten Motor Typ: "Dreieck, 250v 2800 upm" als 
Asynchrongenerator einsetzten. Rein spieltrieb.

Ich lese was von Kondensatorerregter Asynchrongenerator. Geht das 
wirklich? Wie wird dort das Magnetfeld aufgebaut? Wie ist die 
Stromerzeugung zur Drehzahl (erst über 2800 upm, Proportional?) ?

Über hilfreiche Links freue ich mich sehr :D

Merci

von rudi (Gast)


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Google / Wikipedia kaputt?

von Peter (Gast)


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Da findet sich leider bei Wikipedia nichts über meine Fragen. Google 
spukt nich tviel mehr aus ... Youtube liefert ein paar nette Videos aber 
informativ is das auch nicht.

von Simon A. (testnetz)


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Musst mit der ASM und 3 Kondensatoren einen Parallelschwingkreis 
aufbauen, damit sich das remanente Feld in der Maschine ausbildenkann 
und sich die ASM selbsterregt.

Über den Kondensator bekommst du auch die Nennspannung bei Nenndrehzahl 
der ASM.

von Peter (Gast)


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Aha das ist ja recht einfach. Warum verwendet man dann noch 
Synchrongeneratoren mit Magneten (ernste frage)?

von Simon A. (testnetz)


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Synchrongeneratoren finden verwendung im Netzbetrieb und nicht im 
Inselbetrieb so wie du es verwendest.
Außerdem wenn du deine ASM mit dem oben genannten Parallelschwingkreis 
ausrechnest, dann besitzt die Maschine nur im Leerlauf diese Spannung 
nicht aber unter Last, da sinkt sie.

von Peter (Gast)


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Hmm also gedacht wäre dann weiter als Generator für einen Rotor. Der 
soll ne 6V Batterie über einen 3-Phasen-Gleichrichter laden.

von Simon A. (testnetz)


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Viel Spaß dabei =)

von Peter (Gast)


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ironie?^^

von Simon A. (testnetz)


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Nein eigentlich nicht :D. Klingt wie ein nettes kleines Projektchen, je 
nachdem was du vorhast.
Soll das ein Art Windkraftwerk werden?

von Peter (Gast)


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Ja :D

Also ich bin ja immernoch skeptisch wie so einfache Kondensatoren nun 
ein Magnetfeld durch Schwingungen (RLC-Glied und so aber da is doch 
nichts..) erzeugen sollen...

Die normale Induktion mit Bewegen der Ladungsträger durch lorenzkraft in 
einem Magnetfeld kenn ich ja...

Also was machen die Kondensatoren genau in Sachen "Erregerfeld 
Erzeugung"?

von Anon Y. (avion23)


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Ich bin nicht der threadersteller, habe aber eine Frage zum Thema:

Wieviel Volt und wieviel Ampere kann man ungefähr bei 300upm erwarten? 
Wovon hängt die maximale Leistungsabgabe ab? Lohnt sich umwickeln?

von Peter (Gast)


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@ anon:

Das hängt ganz von deiner eingabeleistung und wirkungsgrad ab^^ grob 
sage ich mal 10w

umwickeln tut man limas.

von Simon A. (testnetz)


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Es passiert wie fast aus dem nicht =).
Erklärung über ein Diagramm.

Du nimmst ein xy Diagramm x Achse Strom y Achse Spannung.
In das Zeichnest du eine Magnetisierungskennlinie hinein und unterhalt 
eine Kondensatorgerade.
So weit klar?

Nun hast du in der Maschine mit entwas Glück ein kleines remanentes 
magnetisches Feld von der letzten Erregung übrig.
Jetzt sollte man die Grundlagen einer Spule und eines Kondensators im 
Hintergrund haben. Dann fängst du an zu drehen und es wird eine kleine 
Spannund in der Ständerspule induziert.
Die Spannung an der Spule verursacht einen Strom im Kondensator, 
derwiederum induziert eine größere Spannung in der Spule, die wieder 
einen größeren Strom im Kondensator hervoruft usw..

Der Punkt stabilisiert sich dann logischerweise im Schnittpunkt der 
Kurven.

Damit erregt sich die Maschine selber.

von Peter (Gast)


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Vielen Dank!

Könnte ich nicht zur Lösung des Magnetischen Feldes einfach einen 
Magneten an dem Motor befestigen, welcher dann ein Magnetisches Feld ind 
em Motor verursacht und so sicherstellt, dass imerm ein Restmagnetfeld 
existiert?

Zu deiner Erklärung:

1. Wie dimensioniere ich die Kondensatoren (muss ich die Sättigung der 
Spule bestimmen?)? [Lieg ich bei 1µF und 250V gut (aus 1/(w*x) = 
1/(314*10^-6) = ~ 3k Ohm ?)]

2. Ist die Kondensatorenkapazität Proportional steigend zur Leistung des 
Generators, wenn man den steigenden Widerstand bei steigender Frequenz 
der Kondensatoren vernachlässigt?

von Simon A. (testnetz)


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Im Prinzip brauchst du nur das Diagramm mit U und I .. Darin zeichnest 
du die Magnetisierungskennlinie und die Kondensatorgerade ein.

Den Kondensator berechnest du folgendermaßen.
Du hast die Nenndaten von der ASM am Typenschild.
Es ist so, das um das Feld aufzubauen benötigst du einen 
Magnetisierungsstrom der einen Blindstrom bzw Blindleistung darstellt. 
Im Netzbetrieb beziert die ASM dies aus dem Netz. Im Inselbetrieb 
benötigst du einen Kondensator damit die Blindleistung bzw der 
Blindstrom zwischen Spule und Kondensator hin und her fließt. Wie du 
hoffentlicht weißt beträgt der Magnetisierungsstrom der ASM ca 
0,5*Nennstrom=Iµ. Alles auf Dreieckschaltung bezogen.

So damit kannst du dir den Blindwiderstand Qc vom Kondensator 
ausrechnen.
 Qc=Un/Iµ und damit dann C mit C=1/(Qc*2*PI*f) f bekommst du aus der 
Nenndrehzahl und Pollpaarzahl ist bei den meisten ASM 50 Hz.

Im Diagramm siehst du dann, dass dieser Punkt mit Unenn und Iµ der 
Schnittpunkt der beiden Kurven ist. Wenn du die Maschine belastest 
steigt die Steigung der Kondensatorbelastung und der Schnittpunkt 
verschiebt sich nach linkst d.h. die Spannung wird kleiner.

Wenn du die Maschine so stark Belastest, dass sich kein Schnittpunkt 
mehr ergibt weil die Magnetisierungskennlinie unter die andere 
reinrutscht, entregt sich die Maschine selber. Dann hast du ein Problem 
=)

von Maiki (Gast)


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> 0,5*Nennstrom=Iµ.

ich lese hier: http://www.energie.ch/asynchronmaschine, dass Iµ = 
sin(phi) ist.

wäre in meinem fall 1,8*sin0,8= 1,3

das macht dann eine Kapazität von 1/((u/i)*2*pi*f) = 1/((220/1,3)*314) = 
ca 2*10^-5 F = 20 µF

das heisst also die Maschine muss erst mit ihrer Nenndrehzahl arbeiten 
um als Generator zu funktionieren?

von Simon A. (testnetz)


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Maiki schrieb:
> ich lese hier: http://www.energie.ch/asynchronmaschine, dass Iµ =
>
> sin(phi) ist.

Das stimmt schon. Nur denk mal. Im Leerlauf hast du nur dein Kondensator 
dran. Das heisst phi=90 und Iµ = I (gemessen) * sin(90) = I * 1 = der 
Magnetisierungstrom ist der gemessene Wert im Leerlauf. Und das ist 
Daumen mal PI 0,5*Inenn.

Sie muss nicht in Nenndrezahl arbeiten. Die Drehzahl bestimmt die 
Frequentz die die Ausgangsspannung hat, und unter anderem auch die 
Spannung. Also waere es zu empfehlen diese auch einzuhalten

Und fuer U musst du die Nennspannung eintragen.

Neun muss sie natuerlich nicht. Aber du hast keine anderen Daten um den 
Kondensator zu dimensionieren. Du kannst aber den Konsensator auch 
experimintell bestimmen. Das funktioniert bei jeder Drehzahl und mit dem 
Kondesator kannst du dir die Spannungshoehe einstellen. Pass aber auf, 
denn wenn du den Generator laengsaemer betreibst wird er nicht mehr so 
gut gekuehlt und du kannst ihn nicht mehr bis zur Nennleistung treiben.

von Maiki (Gast)


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Das stimmt schon. Nur denk mal. Im Leerlauf hast du nur dein Kondensator
dran. Das heisst phi=90 und Iµ = I (gemessen) * sin(90) = I * 1 = der
Magnetisierungstrom ist der gemessene Wert im Leerlauf. Und das ist
Daumen mal PI 0,5*Inenn.

Das raff ich noch nicht so wirklich.

Aber sei es drum: dann ist der Wirkungsgrad ja recht schlecht, oder? Die 
ASM müsste demnach erst einmal sich selbst erregen um dann Strom zu 
liefern Sprich von 250W P_mech wird erst einmal 125 W P_el... ? Das 
macht das ganzy ja ziemlich dämlich

von Klaus (Gast)


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Peter schrieb:
> Aha das ist ja recht einfach. Warum verwendet man dann noch
> Synchrongeneratoren mit Magneten (ernste frage)?

Gute Frage

MfG Klaus

von Simon A. (testnetz)


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Der Strom ist ein reines Blindstrom (Kupferverluste vernachlässigt) also 
im Leerlauf der Generators mit Kondensator beziest du nur Blindleistung 
und keine mechchanische Wirkleistung. sin(phi) ist nicht der 
Wirkungsgrad sonder nur dei Leistungsfaktor.

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