Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopfhörer mit 40 kHz


von wooomz (Gast)


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Hallo,

Für Messzwecke suche ich kleine In-Ohr-Kopfhörer, die praktisch bis ca. 
40 kHz, idealerweise bis 60 kHz gehen. Die offiziellen Diagramme hören 
spätestens bei 20 kHz auf, aber mit meinen Creative 8 Euro Teilen komm 
ich immerhin bis 30 kHz bei -6 dB, was für 40 kHz absolut ok wäre.
Da die Audioszene ja für Absurditäten berühmt ist, frage ich mich, ob es 
nicht einen Hersteller gibt, wo die bis 40 kHz gehen... Preis ist 
erstmal zweitens, solange es nicht 1000 Euro sind.

Anmerkung: ich suche es nur als Schallquelle für 40 kHz, es geht NICHT 
um Audioanwendungen. Ich weiß selbst, dass mein Gehör bei 16 kHz Schluss 
macht.

von David Polch (Gast)


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Benutze doch einen Piezo-Schallwandler, die können die hohen Frequenzen 
ausgeben...
Gruß David

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, wooomz,

> Für Messzwecke suche ich kleine In-Ohr-Kopfhörer, die praktisch bis ca.
> 40 kHz, idealerweise bis 60 kHz gehen.

Ich habe hier uralte elektrostatische Kapseln von AKG aus der Zeit der 
TV-Fernbedienungen mit Ultraschall.
Nach Datenblatt gehen die über 45 kHz hinaus.

Aber für deren Durchmesser findest Du einen passenden Gehörgang bei 
Elefanten...

Der klangreinste Kopfhörer meines Lebens war ein Elektrostat, allerdings 
nicht im Gehörgang, sondern vor jedem Ohr eine flache gelochte Platte 
mit unsichtbarem Innenleben.

Für die Kapsel bräuchte man einen Schalltrichter, der das Schallfeld auf 
ein Röhrchen bündelt.
Der Schalltrichter müsste lang genug sein, damit die Wellen vom Rand der 
Kapsel nicht zu spät kommen gegenüber den Wellen von der Mitte der 
Kapsel.

Ciao
Wolfgang Horn

von Ralph B. (rberres)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Der klangreinste Kopfhörer meines Lebens war ein Elektrostat, allerdings
>
> nicht im Gehörgang, sondern vor jedem Ohr eine flache gelochte Platte
>
> mit unsichtbarem Innenleben.

war das zufällig der Jecklin Float?

Ralph Berres

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Ralph,

> war das zufällig der Jecklin Float?
Keine Ahnung. War in meiner Schulzeit bei einem Besuch in einem 
HiFi-Studio.
Aber für mein Taschengeld war sowieso nur ein Kofferradio 
erschwinglich...

Aber ich vermute, angesichts der Physik wird sich die Kreativivät der 
Entwickler hauptsächlich im äußeren Design ausgetobt haben, der Rest 
dürfte sehr vergleichbar gewesen sein.

Ciao
Wolfgang Horn

von Ralph B. (rberres)


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Hallo Wolfgang. Von deiner Beschreibung könnte es sich um Kopfhörer mit 
Großflächenmembran gehandelt haben. Da gab es nicht so viele Anbieter.
Stax und Jecklin.

Der Jecklin sieht ein wenig aus wie ein Helm. Ich besitze dieses Teil.
Das ist ein unglaublich guter Kopfhörer.

Ralph Berres

von Uwe N. (ex-aetzer)


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Hallo Ralph,

der Kopfhörer sieht recht grauslig aus, hat was von "Lord Helmchen" ;-)

Aber wenn der so gut klingt wie allenorts erzählt wird, wäre mir das 
auch egal. Wobei der Preis ja schon ein ordenliches Loch in die 
Geldbörse reißt ...

Den gibt es offensichtlich (nur mal schnell gegooglet) nicht mehr 
direkt, sozusagen ein Sammlerstück.

Neidisch
Uwe

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Ralph,

jetzt habe ich mal nach Bildern gesucht.
Ja, könnte sein, aber mehr als eine Generation her. Verdammt, das war 
vielleicht noch vor der Zeit, als ich Geschmack für Mädels entwickelt 
habe...

Wieso sind elektrostatische Kopfhörer so selten? Das damals war in der 
Zeit von Schellack-Schallplatten, äh, nicht ganz so alt, aber trotzdem 
Gekratze.

Ein Elektrostat lässt sich wohl leichter basteln als andere 
Lautsprecher.
Als PA denke ich an Video-Endstufen für Kathodenröhren.

Und als Membran würde ich es mal mit einem Polaroid-Sensor versuchen, 
deren Durchmesser ist bald größer als eine Ohrmuschel. Ich habe die 
inklusive Kamera für 1€50 bei ebay ersteigert.

Die Patente sind längst abgelaufen. So teuer kann der Weg zum 
Klanggenuss doch nicht sein, allenfalls der Voodoo-Zauber, mit dem 
Hersteller besonders exklusiver Produkte diese gern verbrämen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Ralph B. (rberres)


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Uwe

Bislang hatte ich ja das Vergnügen so manche elektrostatische Kopfhörer 
heören zu dürfen. Doch keiner kam auch nur annähernd an die 
Klangquelität des Jecklin Eletrostaten ran. Es gibt von Jecklin aber 
auch Kopfhörer mit magnetisch angetriebene Flächenmembrane. Diese sehen 
dem Eletrostaten täuschend ähnlich. Ob die auch so gut klingen weis ich 
nicht.

Wolfgang

Wie einfach der sich nachbauen läßt weis ich nicht. Es ist immerhin ein 
Großflächenelektrostatische Membran , fast in der Größe einer Postkarte.
Zudem ist er in Gegentakt betrieben. Die Polarisationsspannung ist 
glaube ich irgendwas um 1000V welche hochohmig eingespeist wird.

Als Ansteuerung hat das Vorschaltgerät einen Gegentakttrafo und eine 
Vervielfacherstufe, welche aus dem Netz die Polarisationsspannung 
erzeugt.

Angesteuert will das Teil mit einer Endstufe die möglichst kapazitive 
Lasten treiben kann. Bei mir ist es ein Quad 303 Endstufe.

Vom Klang her ist es das beste was ich je gehört habe.

Legendär sind ja auch die Quad Elektrostatische Lautsprecher. Die sehen 
aus wie uralte unmoderne Heizkörper. Sie gehen nicht sonderlich laut, 
aber klingen tun sie das ist ein Gedicht.

Das liegt wohl an der geringen flächig angetriebene Masse.

Ralph Berres

von wooomz (Gast)


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Stax Kopfhörer hab ich schon, Elektrostaten bis 100 kHz. Nur leider 
lassen die sich nicht vernünftig abschirmen. Die machen riesige 
Störungen durch die Spannungsschwankungen... Es sollte schon was 
niederimpedantes sein.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, wooomz,

> Stax Kopfhörer hab ich schon, Elektrostaten bis 100 kHz. Nur leider
> lassen die sich nicht vernünftig abschirmen. Die machen riesige
> Störungen durch die Spannungsschwankungen...

Danke für den Nachtrag ;-:
Aber wenn sich der Schall von der elektrostatischen Membran über ein 
Röhrchen zum "Device under Test" führen lässt, was soll dann noch eine 
Abschirmung des elektrostatischen Feldes verhindern?

Ansonsten bin ich schon ein klein wenig sauer: Es ist ja nett, hier im 
Forum Probleme präsentiert zu bekommen, an denen ich meine Kreativität 
erproben kann. Aber dann hätte ich die Aufgabenstellung lieber 
einigermaßen vollständig, als immer wieder ausgebremst zu werden mit 
stückweise nachgelieferten Zusatzforderungen.

Ciao
Wolfgang Horn

von wooomz (Gast)


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Man kann gerade hochfrequenten Schall nicht vernünftig durch lange 
Röhrchen leiten. Daher müssen die Schallquellen nahe an das Messobjekt. 
Und die Stax-Hörer haben zwar Metallgewebe im Schallkanal und außen, nur 
sinnloserweise ist das potentialfrei und löchrig.
Aber es geht auch gar nicht um elektrostatische Hörer, sondern um 
In-Ohr-Hörer. Von daher ist Deine Kritik eigentlich nicht relevant. Wenn 
Du eine elektrostatische Quelle von den Außdehnungen der In-Ohr-Hörer 
hast, dann lass es mich wissen. Die kann man dann vielleicht besser 
abschirmen.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, wooomz,

> Wenn > Du eine elektrostatische Quelle von den Außdehnungen der
> In-Ohr-Hörer hast
Habe ich keine Informationen drüber.
Bleibt das Selber-Basteln.
Vorher prüfen, ob ein so kleiner Elektrostat den notwendigen Schalldruck 
bei hinreichender Qualität überhaupt erzeugen kann.

Ciao
Wolfgang Horn

von wooomz (Gast)


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Nein, das geht nicht. Deshalb suche ich eine elektromagnetische Lösung.

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