Forum: Platinen Frust mit Belichtungsgerät.


von Dr G. Reed (Gast)


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Hab heut mein nagelneues ProMa UV Belichtungsgerät bekommen und wollt 
mir gleich eine Platine ätzen.
Mit meinen Bisherigen Geräten hatte ich den Prozess super im Griff,
Ausdrucken auf Transparentpapier, Belichten mit Gesichtsbräuner , 
Entwickeln und Ätzen problemlos, Entwickler nur nach Gefühl dosiert.

Anders jedoch mit dem neuen Belichtungsgerät:
Ich hab jetzt bestimmt 4 Stunden rumexperimentiert und noch keine ideale 
Kombination von Belichtungszeit und Entwickerkonzentration gefunden.

Mein Layout ist nicht 100% deckend (Laserdrucker auf Transparent), was 
bisher nie ein Problem war.

Mit dem neuen Belichter ist alles anders, die nicht so ganz deckenden 
Leiterbahnen lösen sich sehr leicht im Entwickler ab.

Der letzte Versuch war schonmal halbwegs brauchbar, aber noch einiges 
von meiner bisherigen Qualität entfernt.


Wie auch immer, jetzt habe ich keine Platinen mehr und werde meine 
Experimente erst nächste Woche fortsetzen können....

So, wollt nur mal meinen Frust loswerden!

von Bernhard R. (barnyhh)


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Dr G. Reed schrieb:
> Ich hab jetzt bestimmt 4 Stunden rumexperimentiert und noch keine ideale
> Kombination von Belichtungszeit und Entwickerkonzentration gefunden.

Profis tun nicht "rumexperimentieren", sondern setzen eine 
Belichtungsreihe auf. Dabei werden alle anderen Parameter (z.B. 
Platinenmaterial, Enwicklerkonzentration und -temperatur, ..., Mondphase 
) konstant gehalten.

Angesichts des Belichtungsspielraums reicht es aus, die Belichtungszeit 
jeweils um den Faktor sqr(2) zu steigern.

Bernhard

von Dr G. Reed (Gast)


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Hab natürlich vorher einige Belichtungsreihen gemacht, aber das Optimum 
noch nicht ganz gefunden. So wies aussieht, machen 10 Sekunden hier den 
Unterschied!

von Andreas G. (beastyk)


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Moin Reed,

könntest du bitte mal kurz schreiben welches Basismaterial (woher 
stammen die Platinen?) verwendet wird!
Warum ich das frage?
Tjaaaa, ich hatte mal ProMa Fotoplatinen und auch welche von Bungard und 
mit den ProMa-Dingern lief (jedenfalls bei mir) garnichts.
ProMa-Platine belichtet, ab in den Entwickler, schwupppps und da wirds 
ganz schnell schwarz, kurz sieht man die Leiterbahnen und dann ist alles 
weg.
ProMa ist belichtungstechnisch sehr kritisch und Bungard eher 
unkritisch.
Aber das wurde hier ja schon öfter diskutiert.

Gruß
Andi

von Dr G. Reed (Gast)


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Ist ganz neues Bungard Material von Reichelt gewesen.

Das Problem sind die etwas weniger geschwärzten Bereiche der Platine. 
Hier hatte ich mit dem Gesichtsbräuner keine Probleme, die wurden 
trotzdem einwandfrei geätzt.
Jetzt bekomme ich nur die dunkleren Stellen gut hin.

Ich hab fast so den Verdacht, dass die Röhren des Belichters eine andere 
Wellenlänge abstrahlen als die des Gesichtsbräuners.

Und die nicht ganz so dunklen Stellen auf dem Transparent sperren das UV 
Licht vom Gesichtsbräuner besser als das UV Licht der ProMa Röhren.....

So halbwegs hab ich eine erste Platine hinbekommen, aber zufrieden bin 
ich noch nicht!

Ich werd das Layout mal auf einem anderen Drucker ausdrucken, vielleicht 
bringt der ja bessere Resultate.

Brauche aber jetzt erstmal wieder neues Basismaterial.

von HF-Papst (Gast)


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Dr G. Reed schrieb:
> ProMa UV Belichtungsgerät

Welchen hast du denn??? Hier gibt es Unterschiede:

1. UV-Belichter 1: 4x8 Watt

2. UV-Belichter 2: 4x15 Watt

Gruß
HF-Papst

von Dr G. Reed (Gast)


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Den kleinen mit 4*8 Watt

von Markus H. (dasrotemopped)


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bei guten UV Belichtern ist die Lichtintensität so hoch, das die Folie 
beim Belichten zum kritischen Element wird. Der Vorteil der hohen UV 
Dosis ist die geringe Belichtungszeit. Der "Nachteil" ist, das die 
freien Stellen wirklich frei sein müssen und die schwarzen Stellen 
absolut UV undurchlässig. Ich benutze zur Folienherstellung einen 
Tintenstrahler mit Pigmenttinte, bei dem ich jede Folie 2x durch den 
Drucker jage, da sonst es nur dunkelgrau aber nicht schwarz abgedeckt 
ist. Die Ergebnisse sind exzellent, sehr feine Strukturen (bis 5 mil) 
lassen sich gut herstellen, allerdings zu dem Preis, das manche Folien 
durch schiefen Einzug beim 2. Druckvorgang unbrauchbar wird. Ich wollte 
wegen der Druckkosten weg vom Tintendruck, aber die Laserdruckerfolien 
haben mir beim Belichten keinen Erfolg gebracht.

Gruß,

dasrotemopped.

von Dr G. Reed (Gast)


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Kurze Belichtungszeit:

Beim neuen Gerät scheint 1 Minute +-10 Sekunden so die Zeit zu ein, beim 
alten warens 3-4 Minuten......

von Markus H. (dasrotemopped)


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Ja, das sind Zeiten, die ich auch ungefähr habe. Ist die Folie 
lichtdicht muss man nur darauf achten, die Mindestzeit mindesten zu 
belichten, ein zu lange belichten gibt es dann nicht. Lässt die Folie 
noch was durch muss man die Höchstbelichtungszeit austesten.

Gruß,

dasrotemopped

von Dr G. Reed (Gast)


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Ja, genau den schmalen Grat versuch ich grad herauszufinden...

vom Handling her gefällt mir das neue Teil schon sehr gut, kompakt, der 
Alu-Aufbau wirkt recht solide, kein Vergleich zu meinem improvisierten 
Gesichtsbräunerbelichtunsstudio.....:Glasscheibe von Bilderrahmen, 
fixiert mit Paketband, Abstandshalter aus Karton, obendrauf der 
Gesichtsbräuner......Fernseher an, Videotext an, die Uhr oben rechts als 
Timer....

von Uhu U. (uhu)


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Laß dir einen Reprofilm von deiner Platine machen und du wirst 
exzellente Ergebnisse bekommen. Die Belichtungszeit ist dann völlig 
unkritisch, so lange sie nicht zu kurz ist.

von Dr G. Reed (Gast)


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Reprofilm ist natürlich schon eine andere Liga, aber erzeugt halt 
externe Wartezeiten, da ich sowas ja nicht im Keller stehen habe.

Ich mach halt gerne spontan mal was am Abend oder am Wochenende, und da 
kann ich schlecht einen Reproservice beauftragen.

Und ausserdem hab ich ja bisher auch sehr gute Platinen ohne Reprofilm 
hinbekommen (Ätze schon seit 10 Jahren so vor mich hin..), 6-8 Mil 
Leiterbahnen kein Problem.

Muss halt jetzt nur die Eigenheiten des neuen Belichters erforschen...

von agp (Gast)


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Dr G. Reed (Gast) schrieb:

> Wie auch immer, jetzt habe ich keine Platinen mehr und werde meine
> Experimente erst nächste Woche fortsetzen können....

Das Problem löse ich durch eine samstägliche Fahrt in die nächst 
gelegene Conrad Filiale. ;)

> So wies aussieht, machen 10 Sekunden hier den
> Unterschied!
> Muss halt jetzt nur die Eigenheiten des neuen Belichters erforschen...

Solche ähnlich engen Belichtungsspielräume hatte ich bei meinem 
Belichter (Selbstbau; 6 x 15 Watt UV-Röhren) als die Platinen direkt auf 
der Scannerscheibe lagen. Ergebnis war dann u.A. Löcher in den 
Kupferflächen; feine Strukturen verhunzt. Abhilfe hat (nach etlichen 
Versuchen) u.a. die Vergrößerung des Abstandes gebracht. Damit gelangen 
dann auch wieder Feinstrukturen.

Nur mal so als kleiner Rat. Oder ist das ein Vacuumbelichter?

von Dr G. Reed (Gast)


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Nein, ist kein Vakuumbelichter.

Vergrösserung des Abstandes ist auch nicht möglich, da das ganze ja ein 
kompaktes Gerät mit Deckel ist......

das krieg ich schon hin...

von agp (Gast)


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Dr G. Reed (Gast) schrieb:

> Nein, ist kein Vakuumbelichter.

> Vergrösserung des Abstandes ist auch nicht möglich, da das ganze ja ein
> kompaktes Gerät mit Deckel ist......

OK, war so ein Gedanke.

> das krieg ich schon hin...

Ich hatte mir bei mir übrigens deswegen auch schon überlegt einfach 
einen Teil der Röhren abzuschalten (dann aber doch nicht gemacht). ;)

von Dr G. Reed (Gast)


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Abschalten geht wohl auch nicht, da ja sonst keine Belichtung mehr über 
die gesamte Fläche möglich ist.

Wie gesagt, ich werds nächste Woche mal mit einem anderen Drucker 
probieren.

von agp (Gast)


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Dr G. Reed (Gast) schrieb:

> Abschalten geht wohl auch nicht, da ja sonst keine Belichtung mehr über
> die gesamte Fläche möglich ist.

Kommt drauf an, normalerweise hat man höchstens 100 mm breite. Meine 
Röhren beispielsweise gehen über die ganze Breite des Scannergehäuses. 
Die Äußeren Röhren braucht man da eigentlich schon nicht mehr bzw. mir 
lag der Verdacht nahe, dass diese seitlich Streulicht unter die Vorlage 
eintragen.

> Wie gesagt, ich werds nächste Woche mal mit einem anderen Drucker
> probieren.

Welchen Drucker nimmste denn wenn man fragen darf?

von agp (Gast)


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Mit den "100 mm breite" meinte ich natürlich das Euro-Platinenformat 
100x160 mm.

von Dr G. Reed (Gast)


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So, hab das Layout jetzt nochmal auf einem anderen Drucker ausgedruckt, 
da siehts schon viel besser aus.
Sehr gleichmässig und überall kräftig geschwärzt.
Der alte Drucker ist ein in die Jahre gekommener Brother HL1250, der 
neue ein ML1630 von Samsung.

Jetzt brauch ich nurnoch rohe Platinen....

von Daniel K. (Gast)


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Hi Leute,

ich hab mir vor 1 Woche bei ebay ein UV-Gerät zur Härtung von 
Fingernägeln (wozu man dass auch immer brauchen mag) besorgt. Nach 
einiger Zeit in der Werkstatt hab ich jetzt einen Belichter 
(Materialwert ca. 30€) mit 4*9W UV-Röhren und schöner Acrylglasscheibe. 
Damit klappt das Belichten super.

Da ich keinen vernünftigen Laser-Drucker habe nutze ich normales (etwas 
hochwertiges, sehr feines) Papier und drucke mit Tinte drauf. Dannc(nach 
dem Trocknen) kommt das Sonnenblumenöl her und schön einpinseln. 
Zusammen mit der Platine dann auf mein Belichtungsgerät.

OK, 30 Leiter / cm schaff ich nun nicht ganz aber ein normales 
TQPF-Gehäuse kann man damit gut belichten. Für DIP-Gehäuse optimal 
(billig und ziemlich sauberre Leiterbahnen)...

Mit Platinenkosten (Reichelt, Hartpapier, 1,40€) hab ich dann pro 
belichteter Platine ca. 1,50€ ausgegeben. Mit Entwickler (NaOH aus der 
Apotheke) und Natriumpersulfat (auch von Reichelt) liege ich pro Platine 
dann bei ca. 2€. Dann noch Bohren und fertig. Ihc finde es macht auch 
noch Spaß dabei zuzusehen, wie das Kupfer langsam verschwindet (in 
ebenfalls selbstgebautem Küvetten-Ätzgerät!).

Viele Grüße
Daniel K.

von Dr. G. Reed (Gast)


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Ha, endlich ein Erfolg:

Hab doch noch irgendwo ein altes Reststück FR4 gefunden.

Die Vorlage vom neuen Drucker verwendet, 1 Min 20s Belichtet und mit 
12g/Liter entwickelt.

Ergebnis Astrein! So machts Platinenbacken spass!

Der alte Laserdrucker bringts halt nicht mehr, leider hab ich für den 
noch eine Menge Toner......(

von Carsten S. (dg3ycs)


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Dr. G. Reed schrieb:
> Der alte Laserdrucker bringts halt nicht mehr, leider hab ich für den
>
> noch eine Menge Toner......(

Naja...
Mit einem Drucker kann man ja auch noch ein wenig mehr machen als nur 
Layouts drucken. ICh habe drei SW LAserdruckerDrucker im Einsatz (alle 
im NEtzwerk verwendbar)

1. Für die LAyouts - und wirklich fast nur für diese- habe ich einen HP 
LAserjet 1010 mit Originaler TrommelTonerUnit. Die Vorlagen sind welten 
besser als alles was ich mit Brother Laserdruckern jemals erreicht habe.
Die Brother sind fürs "kleinbüro" und "privat" nicht schlecht, als 
Filmdrucker aber kann man alle die ich bisher getestet habe vergessen.

2. Für den normalen Schreibkram -Privat und GEschäftlich- habe ich einen 
HL2030 mit Rebuild Trommel und Second Source Toner. Sehr gutes 
Druckbild, jede Seite kostet aber nur ein drittel von dem Ausdruck mit 
dem HP.

3. Als drittes habe ich noch einen alten Brother HL1014 der schon recht 
gar ist. Der hat aber auch definitiv ettliche 10K Seiten hinter sich und 
auch die Xte Drum Unit. Bin schon der dritte BEsitzer. Für diesen habe 
ich aber noch eine Menge Verbrauchsmaterial überlassen bekommen. DAs 
Druckbild entspricht mittlerweile in etwa dem früher Tintenpisser, gut 
LEsbar aber nicht mehr "Super".
DEn VErwende ich wenn ich solche Dinge wie Datenblätter usw. zur eigenen 
Verwendung ausdrucke. (Ich arbeite noch gerne mit toten Baum ;-) )Oder 
auch Entwürfe umfangreicherer Projektdokumentationen und was sonst noch 
so anfällt.
Schon wenn man das Verbrauchsmaterial regulät kaufen muss ist der 1014 
unschlagbar Verbrauchsgünstig. Und da ich das hier noch in Massen liegen 
habe und das sonst entsorgt werden müsste kostet mich der Druck effektiv 
nur das Papier...

Wenn dein Drucker also noch Funktioniert, nur keine brauchbaren LAyouts 
mehr liefert, dann ist zumindest solange Toner vorhanden ist eine 
Verwendung wie "3." doch sicher eine Idee. Wenn der Druck sonst noch 
i.o. ist vielleicht sogar wie "2."?

Bei etwas über tausend Blatt pro Monat (ein 5x500er PAket hält bei mir 
etwas über 2Monate) summiert sich die Ersparniss übers jahr gesehen 
schon.

GRuß
Carsten

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