Diskussionen zu diesem Thema gibt es ja hier und anderswo genug und eigentlich ist ja auch alles gesagt. Aber ich möchte als "alter Sack", der selber immer wieder Einstellungen begleitet, kurz meine Einschätzung besteuern. Mir zeigt sich ein äusserst ambivalentes Bild: Einerseits wird head hunting betrieben ohne Ende. Manche Konzerne jagen anderen die Ingenieure mit Kopfprämien ab, zahlen Vermittlungsgebühren um 10.000 pro Mann, finanzieren Zeitarbeiter, die 20% mehr verdienen, als die anderen und 50% mehr kosten. Andererseits sinken die Einstellungsgehälter, Betriebsrenten sind passe, es gibt immer weniger Förderung, immer mehr Zeitarbeit auf dem Billigsektor und viele Absolventen bekommen keinen Job oder keinen akzeptablen. Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Es gibt zu wenige erfahrene Ingenieure im Markt, weil die Firmen es verbummelt haben, sich welche ranzuzüchten, sie zu halten, sie weiterzuqualifizieren und auch dem Abwerben nichts entgegen halten. Man hält lieber an de Gehaltsstrukturen fest und stellt dann einen überteuerten Zeitarbeiter ein, oder wirbt später noch teuerer selber wieder ab. Es gibt zu viele Unerfahrene, weil es zu viele Absolventen gibt, die sich gegenseitig die Jobs wegnehmen und aufgrund des Überangebotes keine Gehälter verhandeln können. Im Gegenteil: Das Überangebot wird regelmäßig dazu genutzt, sie in Zeitarbeit zu drängen und auszubeuten. In schlechten Tagen wird das sogar mit Erfahrenen gemacht. Dazwischen gibt es nichts! Es fehlt an mittel Erfahrenen in der Analogtechnik, den Grundlagen, gutem soliden Wissen und Erfahrung, um grundlegende Fehler zu vermeiden, die noch jung genug sind, um sich die nächsten 5 Jahre zu entwickeln und dann auch nochmal 5-10 effektiv zu sein. Diese Leute gibt es nicht. Sie sind in der Mitte der 90er fertig geworden, bekamen keinen Job und haben sich umorientiert! DAS ist die eigentliche Ingenieurlücke und sie wird sich nicht füllen lassen. Die Ausländer, die kommen, sind alle nicht weiter, als die deutschen Kollegen, haben keine Erfahrung in deutschen Methoden und sprechen nicht gut genug Deutsch. Leider ziehen die Firmen nicht die Schlussfolgerung und stellen sich bei Gelegenheit welche ein. In der Krise waren hunderte guter Ingenieure auf dem Markt, viele dabon wurden verschwendet, weil sie fachfremd anfangen mussten und sitzen nun in den falschen Positionen für eine Rückkehr. Die Firmen bilden sich aber auch keine heran, sonden setzen auf Selbständige, Zeitarbeit und kurzfristige Lösungen. Der Grund ist allenthalben, dass die Gehaltsstrukturen in den Firmen, die Probleme haben, jemanden zu finden, einfach nicht stimmen, weil sie nicht gewachsen sind. Man kann jetzt daher keinen Guten einstellen und halten, weil er mehr bekäme, als andere, was nicht sein soll. Gehen tut das nur, wenn man bei den überbezahlten Wasseköpfen sparen würde, was schwierig ist. Nur einige wenige, die gut wirtschaften, sind in der Lage, sich jeweils die Topleute abzuziehen. Was ist die Konsequenz: Die Firmen bauen weiter keinen Ingenieurstamm aus, es wird auch in 5 Jahren immer noch eine Lücke geben und sie wrid größer werden. Sie wird aber nur mit teilweise Erfahrenen besetzt und nicht mit Nachrückern. Der Markt der Selbständigen wird boomen, allerdings muss man der Arbeit hinterhereisen. Einige wenige Ingenieure werden immer höher verdienen, die breite MAsse wird verlieren oder stagnieren. Für Anfänger bestehen immer weniger Chancen (und nicht etwa "mehr" wie überall behauptet wird), einen guten Job zu bekommen und aufzusteigen. Immer mehr Jobs laufen auf Zeit und werden mit Zeitarbeiter besetzt. Das alles kostet immer mehr Geld und die deutschen Firmen werden immer ineffektiver, müssen weiter sparen und auslagern, was den Prozess weiter beschleunigt. Unsere Bundesregierung wird immer mehr die Türen öffen, damit in Phasen des Mangels ein paar Ausländer kommen und die Lücken stopfen helfen, damit in den schlechten Phasen wieder um so mehr arbeitslos werden und ALG kassieren. Das Potenzial der deutschen Ingenieurjugend wird immer weniger genutzt und das, was sie können, gibt es im Überfluss: Massenweise C-Programmierer, Bastler, bachelors, und alle haben nur die Chance, bei Dienstleistern unterzukommen, wo sie sich mit den Ausländern streiten dürfen und alles gefallen lassen müssen, weil der Nächste schon auf der Matte steht. Es gibt immer mehr Ingenieurstudenten, immer mehr Absolventen, aber immer mehr im unteren Pool. Da die Pyramide oben immer enger wird und sich das "enger werden" beschleunigt, gibt es immer weniger Aufstiegschancen und Möglichkeiten, sich irgendwo festzusetzen. Wohl dem, der eine Stelle hat. Wehe dem, der eine sucht. In Zeiten der Arbeit kriegt man immer mehr AV abgezogen, weil immer mehr Leute arbeitslose Zeiten haben werden. In Zeiten ohne Arbeit dagegen gibt es immer weniger ALG, bzw. man wird in die faulen Dienstleisterfallen getrieben, und darf für die Hälfte arbeiten. ARME DEUTSCHE INGENIEURE! Was ist die Lösung? Meine Lösung heisst, 48 sein, die Schäfchen finaziell im Trockenen haben und als Teamleiter die guten Ingenieure rausfischen helfen. Und ich kann mit grosser Freude sagen: Es gibt keinen Mangel! Die Qualität der Absolventen sinkt zwar ständig ganz gewaltig ab, aber ein paar Gute sind immer noch dabei. Es sind jählich Hunderte bundesweit und brauchen tun wir bestensfalls 2-3. Die muss man freilich gut suchen, denn bewerben tun sich viele, die meisten bereits initiativ, daher schaltet unsere Firma auch kaum Stellenanzeigen. Auch erfahrene Fachkräfte sind in ausreichender Zahl vorhanden. Es gibt tausende Spitzeningenieure in Deutschland und selbst, wenn unser halbes Team morgen sterben würde, könnten wir sie ersetzen (wenn auch natürlich mit sehr grossen Bauchschmerzen). Von den Tausenden guten sind immer noch einige hunderte total unterbezahlt und wissen es nicht. Die arbeiten seit 7 Jahren in der Firma vor sich hin und sind kaum gestiegen. Man hat sie immer vertröstet. Man zahlt einfach ein gutes Gehalt und hat einen. So einfach ist das. Die wurstelnden Firmen, die ihn abgegeben haben, kriegen so einen nie wieder, merken das aber nicht gleich. Viele Firmen lassen ihre Leute verkommen, z.T. gezielt. Die Gehaltsunterschiede sind deshalb gewaltig gross, kann ich nur sagen. Ich könnte jetzt Beispiele bringen von Leuten, die mit fast 70k geplant waren und eine Forderung von 65k stellten, weil sie nur 60k hatten und steigen wollten. Andere, die dasselbe machen, arbeiten schon für 75k, werden daher nicht abgeworben. Andere schieben seit Jahren unbezahlte Überstunden und verdienen weniger, als bei uns, wo es mit 40 glatt limitiert ist. Ich kann sagen, dass wir echt gute Leute haben, liegt aber auch daran, dass das Team die Leute aussucht und nicht nur einfach von der Personalabteilung vorgesetzt bekommt. Diese "Vorgesetzten" sind nämlich in vielen Firmen das Problem. Aufgrund der Gehaltslimits werden die oberen und guten weggekappt und man schickt dem Abteilungsleiter nur den Durchschnitt. Die Guten kriegen nicht automatisch überall wieder was Gutes, vor allem, wenn sie sich selber bewerben. Als Abgeworbener ist man bekanntlich wertvoller. Ich bemitleide ein wenig die Kollegen Teamleiter und Abteilungleiter, dass sie sich mit dem Durchschnitt rumplagen müssen, ihnen die guten Leute weglaufen und wenn sie mal einen brauchen, teuere Selbständig holen müssen. Gleichzeitig freue ich mich, dass es so ist, denn es führt zu weniger Konkurrenz und beschert uns immer wieder ein Schnäppchen. Weiter so Deutschland. Weiter bergab, wir schwimmen auf der grossen Lawine oben :-) Wenn ich heute aber nochmal studieren müsste, würde ich lieber das Technikstudium meiden. Zu viele Chinesen im Anmarsch. Lieber BWL, dann kommt man hier wenigstens noch auf einen Verwaltungsposten und kann helfen die Arbeit auszulagern.
Dieter M. schrieb: > Wenn ich heute aber nochmal studieren müsste, würde ich lieber das > Technikstudium meiden. Zu viele Chinesen im Anmarsch. Lieber BWL, dann > kommt man hier wenigstens noch auf einen Verwaltungsposten und kann > helfen die Arbeit auszulagern. THUMB UP
Nur nochmals zur Erläuterung (wenn auch nicht zur Erheiterung): Ich würde auch mit den heutigen Kenntnissen DAMALS sehr wohl wieder dasselbe machen und bereue auch nichts, im Gegenteil: Ich hatte eine gute Zeit, meine Chancen und Gelegenheiten nutzen können. Die Zeit war die Richtige! Anfang der 80er hatte man die Heimcomputer, man konnte mit ASM und C aufwachsen und war automatisch vorne dran und gefragt. Aber HEUTE würde ich mit Anfang 20 ganz sicher NICHT Elektronik studieren, gleich welche Richtung. Heute nochmal als Ingenieur anzufangen bei den miesen Aussichten halte ich für ein grosses Risiko. Die Aufstiegschancen sind bei all den BWL-Menschen begrenzt und auch der Spassfaktor ist limitiert. Das Arbeiten heute artet nach einigen Jahren sowieso in Administration und Verwaltung aus. Da kann man es auch gleich machen und seine private Zeit ins Baseln investieren, das macht mehr Spass. Nach 25 Jahren Elektronik macht mir das Basteln keinen Spass mehr, Ich kann eigentlich keine Elektronik mehr sehen. Ich ziehe meinen Spass aus den Reisen, dem Definieren von Produkten, der Kommunikation mit anderen, Arbeiten in Gremien und der Wahrnehmung einer Lehrtätigkeit.Privat wird noch ein wenig programmiert, das war es. Ich habe ausgerechnet, dass ich noch 10 Jahre machen muss, bis ich abgesägt werde und in die AT gehe. Bis dahin habe ich gfs nochmal die Chance zu wechseln und woanders ein Team alleine hochzuziehen und wenn nicht, kassiere ich hier die Abfindung und ziehe mich ins Private zurück. Vielleicht baue ich dann ja wieder etwas. Aber kein Digital Osszi. Das ist mir schon zuviel :-)
Dieter M. schrieb: > Die Aufstiegschancen sind bei all den BWL-Menschen begrenzt Die Aufstiegschancen sind auch und gerade für die BWLer selbst limitiert.
Dieter M. schrieb: > finanzieren Zeitarbeiter, die 20% mehr verdienen, > als die anderen und 50% mehr kosten. 20% mehr verdienen als die anderen (Fetsnagestellten), das dürfte aber die Ausnahme sein. Dieter M. schrieb: > Es gibt zu wenige erfahrene Ingenieure im Markt, weil die Firmen es > verbummelt haben, sich welche ranzuzüchten, sie zu halten, sie > weiterzuqualifizieren und auch dem Abwerben nichts entgegen halten. Man > hält lieber an de Gehaltsstrukturen fest und stellt dann einen > überteuerten Zeitarbeiter ein, oder wirbt später noch teuerer selber > wieder ab. Was die Weiterqualifizierung angeht - 100% Zustimmung. Warum stellen viele Firmen teurere Zeitarbeiter ein, die weniger Brutto als Festangestellte haben und womöglich 100te Kilometer von der Heimat eingesetzt sind, ein? Möglichkeit 1: Zeitarbeiter als Dienstleistung steuerlich absetzbar und somit preiswerter als eigene festangestellte Mitarbeiter? Möglichkeit 2: Jederzeit auswechselbar, so wird verhindert, das sich einer nach der Probezeit einen gemütlichen macht. Möglichkeit 3: Durch die jederzeit auswechselbare Umgebung, eine höhere Einsatzbereitschaft (Annahme). Ein Unternehmen hat aber kaum ein Interesse Zeitarbeiter weiterzubilden, max. auf ein paar firmeninterne Programme und QM-Vorgänge. Dieter M. schrieb: > Wenn ich heute aber nochmal studieren müsste, würde ich lieber das > Technikstudium meiden. Zu viele Chinesen im Anmarsch. Lieber BWL, dann > kommt man hier wenigstens noch auf einen Verwaltungsposten und kann > helfen die Arbeit auszulagern. Irgendwann ist die Arbeit ausgelagert und man kann sich selbst auslagern. Aber die meisten haben hier doch ein Technikstudium absolviert, weil es einem Spass macht, von der Faszination blinkender LEDs, kleine selbstgeschriebene BASIC-Programme in der Jugend angefangen. BWLer waren doch immer die eingebildeten Krawattenheinis, die zu blöd sind einen Hammer richtig herum zu halten. Also sich deshalb ernsthaft ein BWL-Studium zu überlegen, es gibt haufenweise BWLer, die klagen vielleicht in anderen Foren.
Hi, Dieter, feiner Beitrag, weil 1. Weil Du Dir Mühe gegeben hast, 2. Weil Du viel begründest, wo viele andere meinen, eine Behauptung spreche für sich und erübrige die Begründung ihrer Richtigkeit. 3. Wegen der erkennbaren Sachkenntnis. Das Gegenteil erlebe ich, wo jemand ein Problem vorstellt, dann aber nur Fingerschnipp-Lösungen akzeptiert, als hätte er in Hogwarts bei Prof. Harry Potter studiert und suchte nur den richtigen Zauberstab. Diese schlampige, ja flegelhafte Oberflächlichkeit halte ich auch für eine wesentliche Ursache für die Misere, die wohl die Mehrheit der Teilnehmer dieses Forums belastet - manche direkt, andere aus Furcht vor ihrer Zukunft. > Ich bemitleide ein wenig die Kollegen Teamleiter und Abteilungleiter, > dass sie sich mit dem Durchschnitt rumplagen müssen,... Ich bedaure sie wegen schwerwiegender Mängel im Personalwesen und Arbeitspolitik. Wie kann man von einem Mangel an Ingenieuren sprechen, während sich eine ungeheure Zahl erfahrener Ingenieure totschreibt an Bewerbungen, die nach einer Wartezeit der Höflichkeit doch nur eine Absage bringen? Dieser Widerspruch zwischen angeblichem Mangel und offensichtlichem Überfluss an arbeitssuchenden Ingenieureen beweist ein Versagen des bundesdeutschen Personalwesens bis hin zur Personalpolitik der Arbeitsminister. Personalwesen und Arbeitsminister waren und sind offensichtlich inkompetent, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass erfahrene, grauhaarige Ingenieure in jüngere Teams integriert werden können. Alle Parteien im Bundes- und Länderparteien haben darin versagt. Ist Wahlkampf in Sicht? Dann trauen sich Eure Politiker wieder unter's Volk, hören aufmerksamer zu, sind eher ansprechbar. Fragt sie nach dem Grund des Versagens ihrer Partei... Hier sehe ich eine wesentliche Ursache: §1 Karriereknickgesetz (KarrKnG ;-)): „Mitarbeitern ist verboten, auf Dauer deutlich besser zu führen als ihr Vorgesetzter. Zuwiderhandlungen sind mit Karriereknick bedroht. Nur in Ausnahmefällen der Knick nach oben.“ Wegen §1 KarrKnG müssen die überwiegend gesuchten Jungbosse vom Typ "Sigfried der Nibelunge" (Jugendlichkeitswahn) ihre Ängste verdrängen, sollte ihnen die Personalabteilung einen grauhaarigen Mitarbeiter zuordnen, dessen Sohn und Tocher selber gerade studieren. Der in Sachen Mitarbeiterführung sehr viel mehr Erfahrung hat als sein blonder, blauäuiger Möchtegern-Superman, der über Management vielleicht alles gelernt hat, aber doch nur ein "jeder für sich, jeder gegen jeden, unser Boss gegen alle, aber wenn jemand fragt, dann sagen wir alle, wir sind ein tolles Team". Wir Ingenieure kennen die FMEA, nutzen die Gesetze der Fehlerfortpflanzung und suchen immer die Ursache. Eine Ursache für das Versagen von Personalwesen und Arbeitspolitik ist erkennbar in einer Nebenwirkung der einst gut gemeinten Trennung von Fach- und Führungslaufbahn. „Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint.“ (Kurt Tucholsky) Diese Trennung schuf eine betriebsinterne Klassengesellschaft wie im längst überwundenen Feudalismus: Wem die Personaler als Fachkraft einem Labortisch zuordnen, dem verbieten sie damit die Fortführung seiner Fachkarriere als Führungskraft. Stattdessen werden dumme, fachlich inkompetente Möchtegernsigfrieds im "Goldfischteich" des Führungskräftenachwuchses heran gezogen, damit diese Fachdilettanten dann die wichtigen Fachentscheidungen fällen. Ich habe im Projektmanagement erlebt, wie Personaler meinten, man bräuchte einen Jungingenieur nur auf genügend GPM-IPMA-Seminare schicken, und dann tauge er als Projektmanager. Diese Trennung machte Sinn in der Erfolgsära des Taylorismus (Organisationsprinzip der Trennung von Kopf- und Handarbeit"), als die jungsigfriedlichen "Köpfe" Führungs-, Moltivations- und Beherrschungstechniken lernen mussten, ihre "Hände" besser zu beherrschen. Die konsequente Umsetzung des Organisationsprinzips erforderte eine Aufteilung der Belegschaft in mindestens zwei Klassen. Aber nun erleben wir: Die Fachlaufbahn war mit dem Ende "Frühverrentung" geplant oder mit dem Ende "Hartz". Diese Opfer einer "gut gemeinten" Personalpoilitik kann natürlich keiner mehr einstellen wollen, man kann sie nur behandeln wie Aussätzige. Lösungsansatz: 1. Die Qualifizierung der Mitarbeiter ist die Götterdämmerung des Taylorismus. Denn so qualifiziert die Mitarbeiter, so nötig braucht ihr Boss deren engagiertes Mitdenken. 2. Wo Mitarbeiter mitdenken sollen, da kann sie keiner mehr beherrschen wollen. Geheimlehren des Personalmanagements ("Eliteschulen") wandeln sich da in Garanten für Gegeneinander, Frust und Rückfall im Wettbewerb. 3. Damit können erfahrene Fachkräfte wieder überwechseln in die Führungslaufbahn. Sie können mit ihrer Erfahrung länger zur Bilanz beitragen, als dem Sozialstaat zur Last fallen zu müssen und die Ausbildungskosten für Jungsigfrieds können auch reduziert werden. Dieter, die Probleme im Personalwesen und Arbeitspolitik sind nicht simpel genug für eine Diskussion in einem Internet-Forum. Wer nicht völlig daneben langen will, der braucht viele Argumente vom Typ "wenn-dann" und "einerseits-andererseits". Wer könnte das besser diskutieren als die Jugendorganisationen der politischen Parteien? Ciao Wolfgang Horn
Zitat "ich kann elektronik nicht mehr sehen" Ja, so geht es mir auch immer oefter. Wird zeit dass ich mich in den vertrieb abseile. Weshalb kommen firmen eigentlich nicht auf die idee jungingenieure von alten hasen betreuen zu lassen? Hier und da mal ein tip, und schon funzt de jungspund Ich bin froh vor 20 jahren einen kollegen gehabt zu haben dermir zeigte wie es geht.
martin schrieb: > Weshalb kommen firmen eigentlich nicht auf die idee jungingenieure von > alten hasen betreuen zu lassen? Hier und da mal ein tip, und schon funzt > de jungspund Weil die Personaldecke wegen Optimierung der Kosten so niedrig gehalten wird, dass der ältere Ingenieur nicht die Zeit hat, den jüngeren richtig anzulernen. Dass man manche Kosten so lange optimiert, bis man am Ende draufzahlt - das verstehen die BWLer nicht.
martin schrieb: > Weshalb kommen firmen eigentlich nicht auf die idee jungingenieure von > alten hasen betreuen zu lassen? Hier und da mal ein tip, und schon funzt > de jungspund Einerseits würde das nicht funktionieren wegen unterschiedlicher Auffassung, Futterneid oder weil der Ältere doch schon vorher entsorgt wurde.
Hi, martin, > Weshalb kommen firmen eigentlich nicht auf die idee jungingenieure von > alten hasen betreuen zu lassen? Hier und da mal ein tip, und schon funzt > de jungspund Weil Vorstände nun mal eher Kosten einsparen wollen durch a) "Verflachung der Hierarchien", b) "Trennung von Kopf- und Handarbeit", c) "Trennung von Fach- und Führungslaufbahn", d) "Zerstückelung der Arbeitszeit in Projekte" - auf welche Kommission soll der Erfahrene denn seine Arbeitszeit schreiben zur Unterstützung derjenigen, denen die Personalabteilung ihn opfern wird, sobald er ihnen sein Können vermittelt hat? e) "Frühverrentung der Fachkräfte", f) Rekrutierung der Führungskräfte aus Fachdilettanten mit aufwändiger Ausbildung in Managementtechniken. Einiges davon ist Milchmädchenrechnung, weil 1. Weil die "Zahlen, Daten, Fakten!"-Argumente nun mal eher ziehen als die der "Soft Facts". 2. Weil das Personalmanagement noch nicht begriffen hat, wie sie die Wettbewerbsfaktoren Charisma, Teamgeist und Unternehmenskultur so nutzen können, wie dies Toyota bereits tut. Ciao Wolfgang Horn
>Zeitarbeiter als Dienstleistung steuerlich absetzbar und >somit preiswerter als eigene festangestellte Mitarbeiter? Von der Summe her nicht, da auch Personalkosten und Sozi absetzbar sind. Bei Zeitarbeitern ist das immerdeutlich teurer, als ihn selber zu beschäftigen, es sei denn, es ist wieder mal Ingenieurschwemme und man kriegt sie sehr billig. Das ist ja oft genug der Fall, daher haben es sich die Firmen regelrecht angewöhnt, so zu handeln.
Viele Firme wollen bei der Einarbeitung sparen. So wird jemand gesucht, der z.B. genau einen speziellen Prozessor kann. Nachdem man genügen Bewerber hat, kann man sich das offensichtlich erlauben. Aber dabei bleiben, trotz Nachfrage am Arbeitsmarkt einige mit nicht gefragter Qualifikation arbeitslos. Bei den Ingenieuren ist das Bewusstsein sich für andere Arbeitgeber zu qualifizieren ungenügend vorhanden. Manchmal kann man sich schon aussuchen in welche fachliche Richtung man geht und sich entwickelt.
> Viele Firme wollen bei der Einarbeitung sparen. So wird jemand gesucht, > der z.B. genau einen speziellen Prozessor kann. Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Lösung: Man behauptet einfach, ihn zu kennen. Kriegt man die Stelle, liest man sich vor dem ersten Arbeitstag einfach ein. 10h reichen, um einen Prozessor gut genug zu kennen, dass es nicht auffällt.
> Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Lösung: Man behauptet > einfach, ihn zu kennen. Kriegt man die Stelle, liest man sich vor dem > ersten Arbeitstag einfach ein. 10h reichen, um einen Prozessor gut genug > zu kennen, dass es nicht auffällt. jaja, tricksen und betrügen, anders scheint es ja nicht mehr zu gehen.
Martin K. schrieb: > 10h reichen, um einen Prozessor gut genug > zu kennen, dass es nicht auffällt. Solange er zur Familie gehört. Wenn du vom Atmega (o.ä.) zum PIC wechselst, oder umgekehrt, dann wirst du schon etwas mehr Aufwand betreiben müssen, vor allem bei den Programmierwerkzeugen. Wenn die Fa. dann noch andere Messgeräte benutzt, biste auf Wochen ausreichend beschäftigt. smörre schrieb: > jaja, tricksen und betrügen, anders scheint es ja nicht mehr zu gehen. Na und, machen die Arbeitgeber ja erst recht.
Länger als ein Wochenende sollte man aber wirklich nicht brauchen, um einigermaßen mit einer neuen Prozessorplattform zurechtzukommen. Und das kann man ja wohl mal privat investieren. Entwicklungsumgebung und Simulator bekommt man ja meistens kostenlos. Wenn man sich geschickt anstellt fällt es meist eh nicht auf, wenn man die ersten paar Wochen nicht wirklich produktiv ist.
> Na und, machen die Arbeitgeber ja erst recht.
mag sein, deshalb mißtraue ich denen ja mittlerweile ... aber ich muß
mich nicht auf das gleiche schleimige Niveau begeben
> Wenn man sich geschickt anstellt fällt es meist eh nicht auf, wenn man > die ersten paar Wochen nicht wirklich produktiv ist. super Einstellung seinen Arbeitgeber auch noch zu betrügen.
> Das ist kein Betrug sondern ganz normale Einarbeitung.
na ja, das ist wohl Ansichtssache ... heutzutage ist ja vieles ganz
normal.
Nein, das ist keine Ansichtssache, denn produktiv ist man die ersten Wochen in den seltensten Fällen. Man muss nur schauen, dass es möglichst wenig auffällt.
Mine Fields schrieb: > Wenn man sich geschickt anstellt fällt es meist eh nicht auf, wenn man > die ersten paar Wochen nicht wirklich produktiv ist. Wenn man nicht schon am ersten Tag oder der ersten Woche auf die Füße getreten bekommt, wegen schnellsten Ergebnissen, bevor man überhaupt begonnen hat, da geht so einiges. Ein paar Tage oder Wochen lockere Einarbeitung müssen sein, wo es seriös zugeht. Bei Interesse an der Materie entwickelt sich das weitere sowieso. Kenne es noch aus meiner ersten Anstellung. Ich hatte sogar anfangs in der Probezeit eine besonders schöne Aufgabe, und zwar völlig neue leistungsfähigere Controller für bestehende Anwendungen zu suchen und zu evaluieren. Danach Demo-Boards und Equipment bestellen. Testsoftware schreiben. Zu sehen, ob der Controller alles kann. Das ist aber auch richtige Arbeitsleistung. Natürlich nicht nur unter dem reinen Technikaspekt, schön wärs ja, sondern auch unter den anderen Parametern wie Preis und Verfügbarkeit, voraussichtlichem Life-Cycle, Verwendbarkeit bisheriger Ressourcen. Es machte aber Spaß, und die von mir gesuchten Dinge wurden auch unter eigener Regie eingesetzt. Und im Folgenden portierte ich dann die alte (nicht von mir geschriebene) Software, auch anspruchsvoll. Und erweiterte die Geräte um neue Busschnittstellen. Auch sehr anspruchsvoll. > Länger als ein Wochenende sollte man aber wirklich nicht brauchen, um > einigermaßen mit einer neuen Prozessorplattform zurechtzukommen. Und das > kann man ja wohl mal privat investieren. Wenn es nicht gerade ein ausgewachsenes Board von über 600 oder 800€ handelt. Denn das ist bei weitem kein Hobby-Preis mehr. Und auch nicht mehr so simpel. Aber 50 bis 100€ gehen mal, das ist im verträglichen Rahmen.
Wilhelm Ferkes schrieb: >> Länger als ein Wochenende sollte man aber wirklich nicht brauchen, um >> einigermaßen mit einer neuen Prozessorplattform zurechtzukommen. Und das >> kann man ja wohl mal privat investieren. > > Wenn es nicht gerade ein ausgewachsenes Board von über 600 oder 800€ > handelt. Denn das ist bei weitem kein Hobby-Preis mehr. Und auch nicht > mehr so simpel. Aber 50 bis 100€ gehen mal, das ist im verträglichen > Rahmen. Das investieren bezog ich auf die Zeit. Entwicklungsumgebung und Simulator bekommt man meist eben auch kostenlos. Und selbst wenn das alles nicht vefügbar ist, kann man sich wenigstens in die Literatur einarbeiten.
> Wenn es nicht gerade ein ausgewachsenes Board von über 600 oder 800€ > handelt 600,- ohne MwSt macht 500,-, von der Steuer abgesetzt, macht 270,- netto Investition. Nach Monaten Einarbeitung bei Ebay reingesetzt und für 300,- mit Restgarantie vertickt. Dann sind die Kosten fürs Bestellen, lagern und Verschicken auch wieder drin. Mache Ingenieure müssen noch lernen, wirtschaftilch zu denken :-)
Ach, Dipl,
> Das Ergebnis ist ja bekannt ..
Sparsamkeit ist Mode und auch gut.
Aber bitte nicht zu sparsam. Denn wenn Du wirklich verstanden werden
willst, dann drück Dich bitte mit vollständigen Aussagen aus.
So bleibt halt die Frage, ob Du mit Ergebnis den Toyota-Schock in den
USA gemeint haben könntest, als GM das Autowerk NUMMI geschlossen hatte
wegen hoffnungslos roter Zahlen, und Toyota im Joint Venture mit GM
NUMMI erneut eröffnete, alle erreichbaren Entlassenen wieder einstellte
und mit der Unternehmenskultur namens "The Toyota Way" NUMMI zum
profitabelsten Automobilwerk in den USA machte.
Das hat dem Stolz der US-Automobilindustrie den Rest gegeben.
Leider war bis jetzt nicht zu erkennen, was die US-Automobilindustrie
daraus anderes gelernt haben könnte als "Tesla ist unser
Hoffnungsträger!"
Oder ob Du die Schwierigkeiten mit dem Gaszug gemeint haben könntest, wo
US-Autokunden landesweit betrogen haben mit vorgetäuschten
Produktschäden.
Ciao
Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Das hat dem Stolz der US-Automobilindustrie den Rest gegeben. Vor etwa 2 Jahren, mitten in der Krise, hatten die 3 großen US-Automobilhersteller doch auch Krise. Manch einer erinnert sich ja noch an den Vorfall, daß die 3 Konzernmanager jeder für sich alleine mit dem Privatjet zum Kongreß zum Krisengespräch flogen, von Detroit nach Washington, das sind ein paar km, genau genommen drei mal separat ein paar km, was da dem Kongreß sogar sehr übel aufgestoßen war. Jedenfalls hörte ich damals eine interessante Doku dazu auf DLF im Rundfunk. Die 3 US-Konzerne schimpften darauf, daß der US-Bürger zu viele ausländische Fahrzeuge kaufe, er müsse sich endlich wieder auf einheimische Produkte besinnen. Toyota drehte denen eine lange Nase. Und zwar entgegneten sie, sogar als Ausländer im fremden Land, daß sie für den US-Markt zu 90% in den USA selbst produzieren, und damit nachhaltiger sind als die US-Hersteller selbst. Sie warfen den einheimischen Autobauern vor, bis zu 2/3 im Billigausland zu produzieren, und damit wären es ja auch keine echten US-Autos mehr. Sie hätten überhaupt keinen Grund, sich zu beklagen. Nur wer Arbeitsplätze vor Ort schafft, kann verlangen, daß der Geldkreislauf (Umsatz, Binnennachfrage) wieder funktioniert. Martin K. schrieb: > 600,- ohne MwSt macht 500,-, von der Steuer abgesetzt, macht 270,- netto > Investition. Falsch getippt. Bei mir gibt es weder 600€ Investitionsmöglichkeit, noch Steuerabsatzmöglichkeiten. Aber 50-100€ sind mal drin.
Hi, Wilhelm, > Vor etwa 2 Jahren, mitten in der Krise,...Privatjet...was da dem Kongreß > sogar sehr übel aufgestoßen war. Ja, das war ein Skandal. Die Ohrfeige des Parlaments kam mir wie Sündenbockschelte vor. Die Ursachen liegen aber Jahrzehnte älter, sind Methode, belasten sicherlich größere Industriezweige in den USA und auch bei allen, die den "american way of life" kritiklos bejubeln und nachahmen. Die Sanierung des Automobilwerkes NUMMI hat die abendländische Automobilindustrie ins Mark getroffen. Schwer ins Mark getroffen. Jeffrey K. Liker beschrieb in "The Toyota Way" (McGraw-Hill Book, 2004) die Unterschiede zwischen den Unternehmenskulturen von GM und Toyota. „Eine intakte Unternehmenskultur ist fast ein Garant für hohe Gewinne.“ (Peter F. Drucker) Toyota setzt nämlich deutlich auf Miteinander, das Management von GM aber auf Gegeneinander - wie es die US-Hörigen leider auch hier tun. Wen wundert es dann noch, wie Toyota zur Nr. 1 als Automobilhersteller wurde? Kein Geheimnis, je qualifizierter die Belegschaft, desto eher lässt sich diese Stärke im Miteinander nutzen, desto eher endet im Ruin, wer den Hass seiner Mitarbeiter auf sich schürt. Ciao Wolfgang Horn
smörre schrieb: > super Einstellung seinen Arbeitgeber auch noch zu betrügen. Wäre es nur, wenn du etwas zusicherst, was du nicht hältst. Man kann es auch auf ein Versprechen persönlichen Bemühens reduzieren. Ist nämlich in der Unternehmenskultur vorteilhafter wenn man sich nicht so leicht vom weitreichendem Weisungsrecht des Arbeitgebers so vereinnahmen lässt. Dann hat man nämlich Spielraum wenn Schwierigkeiten auftreten. Ob man an einem Wochenende eine neue Prozessorfamilie mit seinen Werkzeugen erlernen kann, kann ich nicht abschätzen, weil das nicht mein Spezialgebiet ist. Da muss man sehr viel Erfahrung haben, damit das funzt. Aus Erfahrung weiß ich, das Einarbeitungszeit und -aufwand häufig unterschätzt werden.
> Man kann es auch auf ein Versprechen persönlichen Bemühens reduzieren. das ist was ganz anderes ... und das mache ich ja auch. > Ob man an einem Wochenende eine neue Prozessorfamilie mit seinen > Werkzeugen erlernen kann, kann ich nicht abschätzen, weil das nicht > mein Spezialgebiet ist. meines auch nicht. Ich glaube nicht, daß man da nach einem Wochenende nach der Lektüre eines Buches auf einmal Experte ist, halte ich für ziemlich übertrieben. > Da muss man sehr viel Erfahrung haben, damit > das funzt. Aus Erfahrung weiß ich, das Einarbeitungszeit und -aufwand > häufig unterschätzt werden. genau - deshalb war ja ich so verblüfft, daß man angibt man sei in Englisch "verhandlungssicher" ... das heißt fließend und Spezialvokabelkenntnisse. Da kann man nur noch mit den Kopf schütteln, inclusive der netten Reaktion des Personalers, die wohl nicht so ganz ernst gemeint war.
smörre schrieb: >> Ob man an einem Wochenende eine neue Prozessorfamilie mit seinen >> Werkzeugen erlernen kann, kann ich nicht abschätzen, weil das nicht >> mein Spezialgebiet ist. > meines auch nicht. Ich glaube nicht, daß man da nach einem Wochenende > nach der Lektüre eines Buches auf einmal Experte ist, halte ich für > ziemlich übertrieben. Wenn man schon 3-4 ähnliche Prozessorplattformen kennt, geht das schon. Experte ist man nicht. Es reicht aber normalerweise, um gut klarzukommen. Wenn man bisher 2-3 Programme für einen AVR geschrieben hat, kann man natürlich nicht plötzlich behaupten, man könnte einen DSP programmieren. Es geht eben nur über eine theoretische Hürde zu kommen, die in der Praxis später aber keine Rolle spielt. Die Anwendung spielt ja normalerweise die übergeordnete Rolle, und die ist in der Regel von der Plattform unabhängig.
Mine Fields schrieb: > Es geht eben nur über eine theoretische Hürde zu kommen, In der täglichen Bewerbungspraxis geht es längst nicht mehr um Fakten und Knowhow, sondern, um das "sich verkaufen können". Wer bei einem Zulieferer beginnt, hat meines Erachtens sogar gute Karten, wenn er gut lügen kann, da es dort darum geht, dem Kunden eine Mistlösung zu verkaufen. Zwar herrscht nach wie vor die Meinung vor, das ginge nicht, weil der Kunde mit der Lösung nicht zufrieden ist, und nie wieder kommt, aber real läuft es sowieso anders: Die meisten Projekte sind so furchtbar daneben geplant und überzogen, dass es ohnehin Stress und Streit gibt, weil nie was Richtiges fertig gebaut werden kann. Da bekommt man von einem Kunden also ohnehin nie wieder einen Auftrag. Es ist also egal, was und wie man arbeitet, es geht nur darum überhaupt den Auftrag zu kriegen. Und den bekommt man mit Lügen und Hochstapeln am Besten. Seht euch die vielen Ingenieurdienstleister an, was sie auf ihren Webseiten und Hochglanzprospekten schreiben. Alles aufgebauschte Werbung! Keiner von denen hat überdurchschnittlich gute Ingenieure sondern nur unterdurchschnittlich billige, weil man nur damit effektiv Kohle machen kann.
> Wenn man bisher 2-3 Programme für einen AVR geschrieben hat, kann man > natürlich nicht plötzlich behaupten, man könnte einen DSP programmieren. och , kann man schon :-)
> Ich ziehe meinen Spass aus > den Reisen, dem Definieren von Produkten, der Kommunikation mit anderen, > Arbeiten in Gremien Diese Art von Arbeit würde ich für alles Geld der Welt nie machen wollen.
Das gehört aber zum Arbeitsleben dazu, nur Entwickeln bringt keine Kohle.
M.K. schrieb: > Das gehört aber zum Arbeitsleben dazu, nur Entwickeln bringt keine > Kohle. Komisch, dass manche Leute mit keiner Kohle gut leben können. Haben wohl ne Gasheizung ;-)
> Es gibt keine Ingenieurlücke!
Doch - sie befindet sich bei einigen hier zwischen den Ohren.
"Es fehlt an mittel Erfahrenen in der Analogtechnik, den Grundlagen, gutem soliden Wissen und Erfahrung, um grundlegende Fehler zu vermeiden." Also einen Techniker.
Nein, es war kein Techniker gemeint. Viele Firmen benötigen erfahrene Analaogexperten im Bereich Schaltungsdesign und Berechnung. Es geht dabei darum, einfache trickreiche Schaltungen zu bauen, die die Minestfunktion erfüllen, gut funktionieren, stabil sind und wenig kosten. Das sind Schaltungen, die nicht im Buch stehen. Der Wert solcher Dinge wird aber verkannt und fähige Leute unterbezahlt, was sie in andere Bereiche (PM, QM) verdrängt. Jetzt fehlen sie.
Interessanterweise ist mir erst kürzlich aufgefallen das die Stellenanzeigen von Stellen die mich interessieren sowohl auf Ingenieure als primäre Wahl, so auch auf Techniker als sekundäre Wahl beziehen und ausgeschrieben werden. Wer als Techniker nicht unter Ingenieure sucht der wird nie das finden was er sucht weil sich die Firmen oft nicht die geringste Mühe geben die Stellen auch explizit für Techniker auszuschreiben. Schei...
Wieso auch? Ingenieure sind da nun einmal die erste Wahl. Wenn die Stelle für Ingenieurs-Absolventen ausgeschrieben wird hat der Techniker auch nur mit langfähriger einschlägiger Erfahrung Chancen.
Oder man sucht einen Ingenieur, will aber nur für einen Techniker zahlen.
Habe mich vor einigen Monaten auch auf eine Stellenanzeige für einen Diplom-Informatiker beworben und eine Absage bekommen. Kurze Zeit später wurde die Stellenanzeige von der Website der Firma genommen und durch eine andere mit praktisch identischem Wortlaut ersetzt. Einziger Unterschied: Es wurde nicht mehr nach Dipl.-Informatiker gesucht, sondern nach Fachinformatikern. Ich kann jetzt nur spekulieren, dass die Dipl.-Informatiker, die sich dort beworben haben, der Firma vielleicht zu teuer waren.
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