Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mehrkanal Signalmischer


von Dussel (Gast)


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Moin,
bald habe ich mal wieder Zeit, etwas zu bauen und wollte mir einen 
Audiomischer für mein Schlagzeug bauen. Ich schreibe absichtlich nicht 
Mischpult, weil sonst wieder die Kommentare kommen, dass sich das nicht 
lohnt, weil es für weniger Geld Rauschgeneratoren von großen Firmen 
gibt.
Angehängt sollte mein Entwurf sein. Die erste Frage ist, ob das so 
sinnvoll ist, mit einzelnen Operationsverstärkern zu verstärken und 
hinterher zu mischen oder ob man bei Elektretmikrophonen auch einfach 
einen Summierverstärker nehmen kann.
Kann ich die Potis so verwenden, um die Verstärkung einzustellen und 
kommen die Mikros mit dem relativ geringen Eingangswiderstand (dem 
Gesamtwiderstand eines Potis) klar?
Die Mikrophone werden an die E-Pads angeschlossen und A ist der Ausgang.
Im Moment nehme ich mit dem Laptopmikrophon auf, deshalb ist die 
Qualität ziemlich egal. Es geht nur darum, die einzelnen Instrumente 
besser mischen zu können.
Wahrscheinlich bin ich erst morgen wieder im Internet, aber danke 
schonmal für die Antworten. Und bitte nicht hauen, ich habe das gestern 
Abend mal so hingezeichnet ;-)

von Dussel (Gast)


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Gesucht habe ich übrigens, aber keine Antwort auf die Fragen gefunden. 
Nur Versuche, professionelle Mischpulte zu bauen und Kaufempfehlungen 
für die oben genannten Rauschgeneratoren.

von Dussel (Gast)


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Hallo,
ist die Frage so schwer oder sitzen alle draußen in der Sonne? ;-)
Die wichtigste Frage ist, ob jeder Kanal einen Verstärker braucht oder 
ob man genauso gut (oder besser) einen Summierverstärker nimmt.
Vom Gefühl tendiere ich zu einzelnen Verstärkern, weil sich so die 
unverstärkten Mikrophonsignale nicht gegenseitig stören. Mit 'stören' 
meine ich nicht überlagern. Das sollte ja bei einem Mischer gewollt 
sein…

von Klaus D. (kolisson)


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Hi,
grundsätzlich sollte das so funktionieren.
Allerdings musst du noch Kondensatoren in Reihe zu den OP Ausgängen
montieren, da du ja eine DC auf den Ausgängen hast.

Gruss
klaus

von A. S. (rava)


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Versuch doch einfach mal, mehrere Mikro parallel (über Widerstände als 
Summierverstärker ins Mischpult zu geben) zu schalten und erzähl, was 
rauskommt. Es kann ja wohl kaum etwas kaputt gehen, so lange man ohne 
Phantomspeisung arbeitet, oder?

von Dussel (Gast)


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>über Widerstände als Summierverstärker ins Mischpult zu geben
Welches Mischpult? Ein professionelles habe ich nicht und das oben ist 
noch nicht gebaut. Ich wollte je erstmal nachfrage, bevor ich das mache.

>Allerdings musst du noch Kondensatoren in Reihe zu den OP
>Ausgängen montieren
Das kommt später. Ich möchte drei oder vier dieser Mischer 
zusammenschalten, um auf die benötigten Kanalanzahl zu kommen. Dafür war 
nur auf einer Platine in der Eagle Light Version kein Platz mehr, wenn 
die Potis schön nebeneinander liegen sollen.

>grundsätzlich sollte das so funktionieren.
Aber ist es auch besser als ein Summierverstärker. Ein einfacher 
Summierer ist leichter zu bauen mit n+1 Widerständen und einem 
Operatiosnverstärker im Gegensatz zu meiner Schaltung mit n 
Operationsverstärkern.

Danke für die Antworten.

Zur Ergänzung noch: Benötigt werden neun bis zehn Kanäle. Snare, fünf 
Toms, Bass Drum, ein bis zwei für Becken und für Schellenkranz oder 
Hi-Hat noch jeweils eins. Eventuell mit Erweiterungsmöglichkeit später.

von Dussel (Gast)


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Mit einer neuen Suche habe ich jetzt das gefunden: 
Beitrag "Re: Mehrere Mikrofone für Lautstärkegewinn an Rechner anschließen"
Laut der Aussage ist ein einfacher Summierer schlecht, weil die 
Widerstände Rauschen verursachen. Für den Fall, dass jemand mal ein 
ähnliches Problem hat.

von Stefan R. (stefripp)


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-Elektetmikros am Schlagzeug sind keine gute Lösung. Allenfalls als 
Overhead. Direkt am Fell nimmt man aus gutem Grund Dynamische (und 
selbst die stabilen Sennheiser MD421 werden dort nicht alt)

-Wenn Elektretmikros, dann brauchst die Phantompower

-Ein passiver Mischer über Widerstände um sich den Euro für einen Op-Amp 
zu sparen? Nicht wirklich oder

Mein Vorschlag: Eine simple Standartschaltung. Ein paar 
Mikrofonverstärker-ICs und einen Op-Amp Mischer. Wenn du auf 
Phantompower verzichtest bleibt dass sehr simpel.

von Hans M. (hansilein)


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nimm doch die potis aus der rückkopplung, stell die mit widerständen 
fest und die potis als abschwächer dahinter.

von Dussel (Gast)


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>Elektetmikros am Schlagzeug sind keine gute Lösung.
Gehen die kaputt? Wenn die für 50 Cent pro Kapsel ein viertel Jahr 
halten, ist das zu verkraften.

>Wenn Elektretmikros, dann brauchst die Phantompower
Kommt über R3, R4, R7 und R8, die Widerstände links im Bild. Wie schon 
oben  geschrieben geht es um Kapseln, nicht um richtige Mikrophone für 
Musiker.

>Ein passiver Mischer über Widerstände
Wo meinst du? Hinter den Ausgängen? Soll ich die Signale nochmal über 
einen Summierverstärker zusammenschalten? Was hat das für einen Sinn? 
Die Pegel sind doch nach der Verstärkung groß genug und gehen dann über 
Line nochmal in einen Verstärker.

>Ein paar Mikrofonverstärker-ICs
Welche nimmt man und was hat das für Vorteile zu meiner Lösung, außer 
dass man vielleicht die Potis sparen könnte?

>nimm doch die potis aus der rückkopplung, stell die mit
>widerständen fest und die potis als abschwächer dahinter.
Was hat das für einen Vorteil? Beliebig verstärken ist doch besser als 
maximal verstärken und dann Leistung wieder verbraten, oder?

Nochmal: Es geht nicht um professionelle Abnahme oder überragende 
Klangqualität, sondern nur, darum, dass ich das die einzelnen 
Geräuschquellen unterscheiden und nach Wahl mischen kann.

von Stefan R. (stefripp)


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Dussel schrieb:
>>Elektetmikros am Schlagzeug sind keine gute Lösung.
> Gehen die kaputt? Wenn die für 50 Cent pro Kapsel ein viertel Jahr
> halten, ist das zu verkraften.
>
Geh mal davon aus, dass die Kapseln nicht wesentlich länger als ein paar 
Drumsticks halten:-) Wenn du welche findest, die es länger machen, gib 
mir bescheid.

>>Wenn Elektretmikros, dann brauchst die Phantompower
> Kommt über R3, R4, R7 und R8, die Widerstände links im Bild. Wie schon
> oben  geschrieben geht es um Kapseln, nicht um richtige Mikrophone für
> Musiker.
>
Das ist noch keine Phantompower. Für deine Anwendung sollte es reichen. 
Ich bin erst mal von richtigen Mikrofonen ausgegangen.

>>Ein passiver Mischer über Widerstände
> Wo meinst du? Hinter den Ausgängen? Soll ich die Signale nochmal über
> einen Summierverstärker zusammenschalten? Was hat das für einen Sinn?
> Die Pegel sind doch nach der Verstärkung groß genug und gehen dann über
> Line nochmal in einen Verstärker.
>
Mit einem passiven Netzwerk holst du dir meist Fehlanpassungen und 
Verluste. Kann funktionieren, muss es aber nicht. Ein TL072 plus die 
Widerstände kosten ca. 2€. Damit bist du auf der sicheren Seite.

>>Ein paar Mikrofonverstärker-ICs
> Welche nimmt man und was hat das für Vorteile zu meiner Lösung, außer
> dass man vielleicht die Potis sparen könnte?
>
Gute Mikrofonverstärker ICs holen dass Optimum aus deinen Mikrofonen. Da 
du aber eher eine "Budget-Lösung" willst, kannst du auch Op-Amps nehmen. 
Ein SSM2019 kostet 5-10€ das Stück.

>>nimm doch die potis aus der rückkopplung, stell die mit
>>widerständen fest und die potis als abschwächer dahinter.
> Was hat das für einen Vorteil? Beliebig verstärken ist doch besser als
> maximal verstärken und dann Leistung wieder verbraten, oder?
>
Ein Poti in der Rückkopplung um die Verstärkung zu bestimmen ist immer 
heikel.
Ich würde nach dem Trial and Error Prinzip nach der benötigten 
Verstärkung suchen, diese dann mit Widerständen festlegen und ein Poti 
nachschalten.

Eine Erklärung erfordert einiges an Theorie. Das Hauptargument wäre als 
erstes mal die variable Eingangsimpendanz. Damit schwankt z.B. die 
Eckfrequenz deines Eingangshochpasses.
Daneben bestimmt der Stromfluß in der Rückkopplung entscheident das 
Rauschmaß. Du regelst also nicht nur die Verstärkung sondern auch das 
Rauschen im Op-Amp mit deiner Lösung.

> Nochmal: Es geht nicht um professionelle Abnahme oder überragende
> Klangqualität, sondern nur, darum, dass ich das die einzelnen
> Geräuschquellen unterscheiden und nach Wahl mischen kann.
Dem Tontechniker in mir sträuben sich die Nackenhaare. Trotzdem viel 
Spass beim Basteln

von Dussel (Gast)


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Stefan R. schrieb:
>>>Elektetmikros am Schlagzeug sind keine gute Lösung.
>> Gehen die kaputt? Wenn die für 50 Cent pro Kapsel ein viertel Jahr
>> halten, ist das zu verkraften.
>>
> Geh mal davon aus, dass die Kapseln nicht wesentlich länger als ein paar
> Drumsticks halten:-) Wenn du welche findest, die es länger machen, gib
> mir bescheid.
Ok, ich dachte, die seien ziemlich stabil. Dann sollte ich es vielleicht 
mit einer ausprobieren.

>>>Wenn Elektretmikros, dann brauchst die Phantompower
>> Kommt über R3, R4, R7 und R8, die Widerstände links im Bild. Wie schon
>> oben  geschrieben geht es um Kapseln, nicht um richtige Mikrophone für
>> Musiker.
>>
> Das ist noch keine Phantompower. Für deine Anwendung sollte es reichen.
> Ich bin erst mal von richtigen Mikrofonen ausgegangen.
Natürlich ist das keine Phantomspannung, aber die Leistungsversorgung, 
die die Mikros brauchen.

>>>Ein passiver Mischer über Widerstände
>> Wo meinst du? Hinter den Ausgängen? Soll ich die Signale nochmal über
>> einen Summierverstärker zusammenschalten? Was hat das für einen Sinn?
>> Die Pegel sind doch nach der Verstärkung groß genug und gehen dann über
>> Line nochmal in einen Verstärker.
>>
> Mit einem passiven Netzwerk holst du dir meist Fehlanpassungen und
> Verluste. Kann funktionieren, muss es aber nicht. Ein TL072 plus die
> Widerstände kosten ca. 2€. Damit bist du auf der sicheren Seite.
Das wusste ich nicht. Es geht auf jedem Fall nicht darum, die 2€ (so 
viel?) zu sparen.

Danke für die ausführlichen Antworten.

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