Forum: HF, Funk und Felder Suche IC, das den Videopegel mißt .


von Michael K. (micha2384)


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Hallo,

ich schaue öfter Amateurfunk-Fernsehen. Die verschiedenen Sendestationen 
haben (anstatt der genormten 1 Vss) meist einen zu großen, oder einen zu 
geringen Videopegel.

Frage: Gibt es ein IC, das einen Messausgang hat, wo man ein Voltmeter 
anschliessen kann, wo man den Videopegel durch eine Messung ermitteln 
kann?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Michael,

> Die verschiedenen Sendestationen haben (anstatt der genormten 1 Vss)
> meist einen zu großen, oder einen zu geringen Videopegel.

Das macht nicht viel, solange das Sychronsignal die Referenz ist 
zwischen Schwarz und Weiß. Die Videoverstärker klemmen das Signal und 
benutzen es für ihre Regelung.
Folgerung: Wo Du Graupegel immer nur unter der Referenz findest oder 
häufig oberhalb, da hat das "Sendezentrum" halt nicht richtig 
ausgesteuert.

Der LM1881 war dazu mal der klassische IC, aber die klassische 
Klemmschaltung aus der Zeit der ECC86 brauchte dazu nur einen 
Kondensator, Diode und einen Widerstand. Vielleicht auch etwas anders, 
aber nicht viel mehr.

Ciao
Wolfgang Horn

von Jens G. (jensig)


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einfach einen aktiven Gleichrichter mit einem etwas schnelleren OPV 
zusammenbasteln.

von Chris (Gast)


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Wäre es da nicht besser ein AGC aufzubauen.
Schau dir mal das Datenblatt des tl026 an, dort ist eine Schaltung für 
ein
AGC vorhanden das dir das Problem löst. Auch Maxim und andere haben 
solche
IC-s

von Thorsten S. (thosch)


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Hallo Michael,

eine Schaltung, die den Videopegel mißt, wird Dein Problem nicht lösen 
können.

Ein normgerechtes FBAS-Signal hat nur, sofern es ein 100% Weiß enthält, 
eine Gesamtamplitude von 1 Vss.

Davon entfallen 300 mV auf den Synchronimpuls, der Aussteuerungsbereich 
fürs Videosignal (vom Schwarzwert bis Spitzenweiß) beträgt 700 mV.

Eine Amplitudenmessung bringt also keine Erkenntnis, wenn nicht ein 
Testbild übertragen wird, das wie der Norm-Farbbalken ein 100%-Weiß 
enthält.
Bei normalen Bildsignalen ist völlig unklar, ob sie überhaupt ein 
100%-Weiß beinhalten.

Es ergibt also auch keinen Sinn, für eine automatische 
Verstärkungsregelung den Spitzenwert des Videosignals auf 700mV über 
Schwarzpegel zu regeln, da dies dunkle Szenen unzulässig aufhellen 
würde.

Eine klassische Video AGC muß sich also auf ein senderseitig 
normgerechtes Videosignal verlassen und kann lediglich 
Amplitudenschwankungen auf dem Übertragungsweg ausregeln.
Dazu mißt sie die Amplitude des Synchronimpulses und regelt die 
Video-Verstärkung so nach, daß 300 mV Sync-Amplitude erreicht werden.
Ein normgerecht erzeugtes Videosignal hat dann auch die korrekte 
Signalamplitude.

Zusätzlich gibt es oft noch eine ACC-Schaltung, die die 
Farbträgeramplitude eines FBAS-Signals getrennt nachregelt und somit 
einen ungeraden Frequenzgang des Übertragungskanals kompensieren kann.
Hier wird das Chroma-Signal auf eine Burstamplitude von 300 mV geregelt.

Gruß,
Thorsten

von Christian B. (casandro)


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Mach folgendes:

1. Pegelsteller (z.Bsp. Manuell, oder Digitalpoti)
2. Signal abzweigen und durch Tiefpass (ca. 2-4 MHz) schicken (RC sollte 
reichen)
3. TP-Zweig durch LM1881 schicken
4. Signal damit Klemmen, z.Bsp mit Elko und Transistor den Du mit sync 
ansteuerst.
5. Nimm den "Burst"-Ausgang des LM1881 und verwende ihn als 
Steuereingang für ein Sample&Hold-Glied welches den geklemmten TP-Zweig 
abtastet.

Der Level beim Burst entspricht, "300mV". Wenn Du das tiefpasst ist der 
eigentliche Burst dann weg, und am Ausgang hast Du ein 
pegelproportionales Signal mit dem kannst Du dann den Pegelsteller 
einstellen.

Du brauchst also einen OPV, einen Tiefpassfilter, einen LM1881, einen 
Transistor und ein S&H Glied. Sicherlich mehr als Dein einzelnes IC, 
aber Du kannst Du alles wirklich sauber machen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Amateurfunk-TV heißt hier wohl FM-Analog-TV, wie das demnächst 
abgeschaltete analog-Satelliten-TV (Allerdings dürfen ATV-Sender nicht 
den dort verwendeten großen Hub haben).  Es geht also eigentlich um eine 
Frequenzhub-Messung.

Dazu kommt, dass das Videosignal mit einer Präemphase "höhenangehoben" 
ist. Eine Schaltung dafür wurde vom "GPS-Klaus" schon 1982 im TV-Amateur 
veröffentlicht, ein einfaches überbrücktes T-Dämpfungsglied. Schaltbild 
z.B. hier: http://www.mydarc.de/dj6iy/atv-tips/atv-tipps.html 
->Preemphasis

Ein Satellitenempfänger liefert durch den geringeren Hub eigentlich eher 
ein zu dunkles Bild.
Um den Hub der Gegenstation zu messen, muß man nur seinen Empfänger 
kalibrieren, braucht also ein Signal mit bekanntem Frequenzhub. Das muß 
kein komplettes Videosignal sein, ein Sinus aus einem Messender würde 
reichen.

von Christian B. (casandro)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Um den Hub der Gegenstation zu messen, muß man nur seinen Empfänger
> kalibrieren, braucht also ein Signal mit bekanntem Frequenzhub. Das muß
> kein komplettes Videosignal sein, ein Sinus aus einem Messender würde
> reichen.

Hmm, wenn der Empfänger kein AFC hat, sollte es ja eigentlich reichen, 
ein unmoduliertes Signal rein zu schicken und den Empfänger einfach ein 
wenig zu verstimmen.

Sonst gibt es ja das Problem, dass man den Messender auch kalibrieren 
muss, das kann man aber eventuell einen Modulationsindex auswählen, bei 
dem eine Frequenz im Seitenband verschwindet, und dann mit Hilfe eines 
SSB-Empfängers so lange einstellen bis man die Frequenz nicht mehr hört. 
Funktioniert das so auch in der Praxis?

Ich persönlich finde die Videotechnik ja auch spannend, hab mich aber 
bislang noch nicht dazu hinreißen können eine Amateurfunklizenz zu 
machen. :(
'nen Testbildgenerator hab ich mir immerhin schon mal gebastelt.

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