Hi, es geht um das ADXRS649 Gyroskop von analog. In den Spezifikationenen steht das man bis zu 20000 °/S messen kann. Verstehe ich das also richtig das ich nach folgender Berechnung 3333 U/Min messen kann? 20000/360 * 60 = 3333
ABC schrieb: > Aber du weisst schon, was ein Gyroskop macht, oder????? Wieso? Ein Gyro ist doch ein Drehratensensor. Oder was verstehst du darunter? Also misst er die Winkelgeschwindigkeit in Winkeländerung pro Zeit. @dieda: Wenn im Datenblatt 20000°/s steht dann sind das 20000/360*60 U/min.
Danke für die bestätigende Antwort. Kennt ihr Alternativen zum teuren Gyroskop um die Drehzahl ohne Bezug zur "außen Welt" zu messen?
Hi, dieda, > Wieso? Ein Gyro ist doch ein Drehratensensor. Oder was verstehst du > darunter? > Also misst er die Winkelgeschwindigkeit in Winkeländerung pro Zeit. Dann lies noch mal und schau auf "Figure 18. Simplified Gyro Sensing Structure", wie der funktioniert. Mit einem Beschleunigungsensor könnten wir die Drehrate einer horizontalen Welle durchaus messen durch Überlagerung von Fliehkraft und Gravitation. Mit dem Drehratensensor bekommst Du bei Start und Stop einen deutlichen Ausschlag, dazwischen sinkt er auf 0. Der Ausdruck "Gyro" ist eigentlich eine Lüge, weil er, zumindest im deutschen Sprachgebrauch, "Kreisel" bedeutet - und das ist der IC wahrlich nicht. Er hat kein einziges Lager, sondern da vibriert nur etwas. Der misst die Winkelbeschleunigung. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Mit einem Beschleunigungsensor könnten wir die Drehrate einer > horizontalen Welle durchaus messen durch Überlagerung von Fliehkraft und > Gravitation. Achso ich habe vergessen das es sich um eine senkrechte Welle handelt.
Wolfgang Horn schrieb: > Der misst die Winkelbeschleunigung. Wolfgang, bist du sicher? Ich meine aber die Winkelgeschwindigkeit, sonst müsste doch die Einheit °/s² sein und nicht °/s. Ausserdem ist Drehrate auch eine Winkelgeschwindigkeit und nicht Winkelbeschleunigung.
Bei Installation des Drehratensensors solltes du darauf achtgeben, dass der Sensor auch wirklich auf Achse montiert ist. Der Messfehler, den du durch die auftretende Zentripetalbeschleunigung machst verfälscht dir das Ergebnis sonst bei diesen Drehraten. "Also misst er die Winkelgeschwindigkeit in Winkeländerung pro Zeit." Udo hat es richtig erkannt. Der Sensor gibt dir ein zur Drehrate proportionales Signal aus. In deinem Falle 0.1mV/°/sec d.h bei 20000°/sec --> 2V
Wolfgang Horn schrieb: > Mit einem Beschleunigungsensor könnten wir die Drehrate einer > horizontalen Welle durchaus messen durch Überlagerung von Fliehkraft und > Gravitation. > Mit dem Drehratensensor bekommst Du bei Start und Stop einen deutlichen > Ausschlag, dazwischen sinkt er auf 0. Blödsinn. Es ist genau anderstherum. Mit einem Beschleunigungsmesser messe ich eine Beschleunigung, dort habe ich beim Beschleunigen und Abbremsen jeweils einen deutlichen Ausschlag. (Wer unbedingt will kann in der Theorie die Beschleunigung über die Zeit integrieren und kommt somit auf einen Winkel) Ein Gyroskop misst die Drehrate. Der Output ist in °/Sekunde. Daraus lässt sich völlig trivial die Drehzahl bestimmmen. dieda schrieb: > Wolfgang Horn schrieb: >> Mit einem Beschleunigungsensor könnten wir die Drehrate einer >> horizontalen Welle durchaus messen durch Überlagerung von Fliehkraft und >> Gravitation. > > Achso ich habe vergessen das es sich um eine senkrechte Welle handelt. Das ist völlig egal. Udo Schmitt schrieb: > Wolfgang, bist du sicher? Nein er liegt falsch. Udo Schmitt schrieb: > Ich meine aber die Winkelgeschwindigkeit, > sonst müsste doch die Einheit °/s² sein und nicht °/s. Die Winkelbeschleunigung hätte die Einheit °/s^2 Die kann man auf Basis von s = 1/2 x a x t^2 bzw. äquivaltenten Formel errechnen. Die Winkelgeschwindigkeit hat die Einheit °/s Udo Schmitt schrieb: > Ausserdem ist Drehrate auch eine Winkelgeschwindigkeit und nicht > Winkelbeschleunigung. So ist es.
Lehrmann Michael schrieb: > Wolfgang Horn schrieb: >> Mit einem Beschleunigungsensor könnten wir die Drehrate einer >> horizontalen Welle durchaus messen durch Überlagerung von Fliehkraft und >> Gravitation. >> Mit dem Drehratensensor bekommst Du bei Start und Stop einen deutlichen >> Ausschlag, dazwischen sinkt er auf 0. > > > Blödsinn. Es ist genau anderstherum. > > > > Mit einem Beschleunigungsmesser messe ich eine Beschleunigung, dort habe > ich beim Beschleunigen und Abbremsen jeweils einen deutlichen Ausschlag. > (Wer unbedingt will kann in der Theorie die Beschleunigung über die Zeit > integrieren und kommt somit auf einen Winkel) Mit einem Beschleunigungssensor könnte man wohl auch eine Drehzahlmessung realisieren. Der dürfte dann einfach nicht in der Drehachse sitzen. Dann misst er, wie Wolfgang schrieb, die Fliehkraft ("Fliehbeschleunigung"). Ob das günstiger kommt, muss man schauen. Aber dass der Gyro Drehbeschleunigung misst, stimmt natürlich nicht. Das sieht man ja im Datenblatt schon anhand der Masseinheiten. Gruäss Simon
dieda schrieb: > Verstehe ich das also > richtig das ich nach folgender Berechnung 3333 U/Min messen kann? > 20000/360 * 60 = 3333 Korrekt.
dieda schrieb: > Kennt ihr Alternativen zum teuren Gyroskop um die Drehzahl ohne Bezug > zur "außen Welt" zu messen? Wenn bekannt ist, wo das Rotationszentrum liegt und dieses sich nicht beschleunigt bewegt, kann man, wie bereits vorgeschlagen wurde, auch einen Beschleunigungssensor einsetzen. So arg viel günstiger wird der aber bei vergleichbarer Genauigkeit auch nicht sein. Wenn außer der Richtung der Rotationsachse nichts bekannt ist und der Rotation eine translatorische Beschleunigung überlagert ist, führt an einem richtigen Drehratensensor nichts vorbei. Immerhin gibt es auch günstigere Typen als den ADXRS649, wenn Abstriche in Messbereich und -genauigkeit akzeptabel sind.
Hi, Udo, >> Der misst die Winkelbeschleunigung. > > Wolfgang, bist du sicher? Klar, im Moment des Schreibens schon. Weil Lügen so viel mehr Arbeit macht, immer muss man prüfen, ob man sich nicht verrät. Ich habe also noch mal nachgeschaut und in meiner Erinnerung gekramt In meiner Bastelkiste habe ich einen älteren ADXRS150, der sich auch "Complete rate gyroscope" nennt. So einen haben wir mal untersucht, ob er einen Kompass ersetzen könne, nein geht nicht, wegen Drift taugte er nur zur Messung von deutlichen Winkelbeschleunigungen. Es hieß, ein Anwendungsgebiet sei die Auslösung von Air Bags bei plötzlicher Winkelbeschleunigung am Auto. Der ADXRS649 kam mir nun sehr ähnlich vor. Jetzt in der Nachschau sehe ich - in beide Fällen wird die Coriolis-Kraft benutzt, damit ist der Chip "im Prinzip" ein Drehratensensor. Mein Einspruch war also de facto unrichtig, aber ich vermute, wegen Drift trotzdem richtig. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Mein Einspruch war also de facto unrichtig, aber ich vermute, wegen > Drift trotzdem richtig. Welche Drift meinst du? Die Temperaturdrift oder die Offsetdrift? Das sind beides Größen, die fast jeder Sensor (und auch jeder Opamp und jeder ADC, in dem das Sensorsignal weiterverarbeitet wird) hat. Warum sollten diese Driften ein unüberwindliches Problem bei der Messung der Winkelgeschwindigkeit darstellen? Was du vielleicht meinst, ist die Drift, die entsteht, wenn man das Sensorsignal zeitlich integriert, um daraus den Winkel zu ermitteln. Davon war aber in diedas Beiträgen bisher nirgends die Rede, er/sie will wohl nur eine Drehzahl messen.
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