Forum: Offtopic LED-Röhren haben LED-Starter - warum?


von Michael K. (charles_b)


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Hier wird Ersatz für die gute alte "Neonröhre" angeboten:

http://www.ledoptix.de/downloads/led-roehren-installationsanleitung-ledoptix.pdf

Ob sich der Ersatz lohnt etc. sei einmal dahingestellt. Was mich wunder 
ist die Aussage, dass man keinen Starter bräuchte und dann liefern sie 
einen LED-Starter mit, der den ursprünglichen Starter ersetzt.

Bisher war ich davon ausgegangen, dass man die LED-Röhren einfach an 230 
V anschließt und gut ist. Doch die Drossel scheint auch noch benötigt zu 
werden.

Ist meine Annahme richtig, dass man dies quasi als "Notlösung" anbietet, 
damit sich die Leute beim Umstieg keine Gedanken machen müssen? Oder 
gibt es technische Gründe für einen LED-Starter nebst Drossel?

: Gesperrt durch Moderator
von Klaus D. (kolisson)


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Ich stelle mir das mal so vor, dass im LED Starter eine Drahtbrücke
drin ist und dass die Drossel bei dem geringen Strom eher eine geringe 
Wirkung hat und daher nicht stört.

k.

von Willi (Gast)


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Das vorletzte Bild zeigt es. Der "LED Starter" wird wohl einfach eine 
Brücke sein, da sowohl L als auch N nur an der linken seite der Röhre 
angeschlossen sind

von Günther N. (guenti)


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"LED-Röhren" ? Dieser Begriff ist für mich absolut neu.Die damit 
verbundenen Probleme natürlich auch.Jetzt bin ich richtig froh,das ich 
1989 noch fix einen ganzen Karton Leuchtstoffröhren aus meinem damalige 
VEB-Betrieb abgezweigt (gestohlen) habe.Walter Ulbricht hat ja mal 
gesagt "Aus unseren VEB-Betrieben ist noch viel mehr rauszuholen".

von Michael K. (charles_b)


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Günther N. schrieb:
> "LED-Röhren" ? Dieser Begriff ist für mich absolut neu.Die damit
> verbundenen Probleme natürlich auch.Jetzt bin ich richtig froh,das ich
> 1989 noch fix einen ganzen Karton Leuchtstoffröhren aus meinem damalige
> VEB-Betrieb abgezweigt (gestohlen) habe.Walter Ulbricht hat ja mal
> gesagt "Aus unseren VEB-Betrieben ist noch viel mehr rauszuholen".

Röhre und Birnen sollen natürlich an die Form dieser Leuchtmittel 
erinnern, ebenso wie deine DDR-"Leuchtstoffröhren".

Wichtig wäre natürlich, nicht nur auf die abgezweigten Röhren stolz zu 
sein sondern diese erst aufzubrauchen.

Ich kenne die DDR-Wirtschaft so:

Jahr x: Es gibt Farbe, aber keine Pinsel. Die Leute kaufen schon mal 
tonnenweise Farbe

Jahr x + 10 : Es gibt Pinsel! Die Leute kaufen Pinsel und wollen 
streichen - doch die Farbe ist eingetrocknet

Jahr x + 20 : Es gibt wieder Farbe. Allerdings fallen den Pinseln nun 
die Haare aus

...

von Günther N. (guenti)


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Michael K-punkt schrieb:
> Wichtig wäre natürlich, nicht nur auf die abgezweigten Röhren stolz zu
> sein sondern diese erst aufzubrauchen.

Das "Aufbrauchen" wird sich wohl noch zig Jahre dauern.In den 
vergangenen 20 Jahren sind erst 3 Stk kaputtgegangen (10 Röhren sind in 
Keller und auf dem Dachboden insgesamt im Eisatz).

von Michael K. (charles_b)


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Günther N. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Wichtig wäre natürlich, nicht nur auf die abgezweigten Röhren stolz zu
>> sein sondern diese erst aufzubrauchen.
>
> Das "Aufbrauchen" wird sich wohl noch zig Jahre dauern.In den
> vergangenen 20 Jahren sind erst 3 Stk kaputtgegangen (10 Röhren sind in
> Keller und auf dem Dachboden insgesamt im Eisatz).

Dann ist es ja auch kein Wunder, dass es mit der DDR-Wirtschaft nicht 
aufwärts gegangen ist. Wenn das Zeugs ewig hält können die Geschäfte ja 
keinen Umsatz machen... und der Staat kassiert nur einmal Umsatzsteuer 
(gabs das überhaupt in der DDR?).

von Günter K. (Firma: Lurch Hobby Tec) (murkel)


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Hallo,

paßt zwar nicht zum Thema, aber es gab in der DDR den "EVP", also
Endverbraucherpreis. Bei hochwertigen Artikeln, wie Elektronik war
dieser extrem überteuert. Steuer an sich gab es nicht.
Beispiel Kasettendeck SK3930, alles diskret aufgebaut mit nur wenigen IC
aus Eigenfertigung kostete 1400 Mark. Monatslohn war ca. 900 Mark.
Extrem waren Videorecorder der ersten Generation mit 9000 Mark oder
Schneider Manhattan Stereoanlage mit 14000 Mark oder Atari 800XL 2200 
Mark.
Die Geräte wurden mit kompletten Unterlagen ausgeliefert, also inklusive 
Schaltplan mit Ersatzteilbestellnummern.
Das oben genannte Gerät läuft auch heute noch, es gibt sogar Angebote
für Ersatzteile, z.B. Peesen. Letztes Jahr 2 bestellt, läuft wieder wie 
neu.
Baujahr 1989, also schon beachtlich.
Da könnte man auf die Idee kommen, der Begriff nachhaltig hatte bei uns
eine andere Bedeutung, es konnte sich keiner erlauben, das die Kunden ob
des Preises keine Qualität bekommen.
Übrigens, alle haben davon partizipiert, z.B. Bruns und Conrad, war gut
und günstig.
Egal, diese Zeit ist nun vorbei, es wird dort produziert, wo es am 
billigsten ist.

Gruß
Murkel

von Klaus D. (kolisson)


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@  Autor: Günter K. (Firma: privat) (murkel)

es passt wirklich nicht zum Thema aber es bewegt mich,
wenn ich lese was du schreibst.
Ich war als Kind oft in der DDR weil der vater meines Vaters
auch noch dort lebte. Als meine Kindheit zur Pubertät wurde
hatte ich natürlich in Westdeutscher marnier auch eine Motorradjacke
und hatte mir da so einen HONDA Adler aufgenäht.
Als ich dann vom DDR Wodka angetüddelt mitten in der Nacht den Fussweg
zum 5km entfernten grösseren Ort machte war ich wohl auf der Suche
nach Weibchen, wie man das in der Düsseldorfer Altsatdt so macht.

Irgendwann fand ich tatsächlich eine nette Frau an einer Strassenecke 
und sie sagte: "Wenn sie meine Jacke haben könne würde sie alles
für mich tun".

Das hat mich so schockiert, dass ich ihr gesagt habe dass ich sie 
sowenig
brauche wie sie meine Jacke.
Irgenwie war ich vollkommen nachdenklich darüber, was das Verlangen nach
virtuellen Reichtümern machen kann.

Klaus de Lisson

von ossi (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> Irgendwann fand ich tatsächlich eine nette Frau an einer Strassenecke
> und sie sagte: "Wenn sie meine Jacke haben könne würde sie alles
> für mich tun".

ja klar, der Osten war so primitiv, wie du beschreibst (meinst zu 
meinen)...!

Zum Glück haben wir ja den Westen bekommen und sind jetzt alle 
zivilisiert.

von Günther N. (guenti)


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Günter K. schrieb:
> paßt zwar nicht zum Thema, aber es gab in der DDR den "EVP"

Der "EVP"="Endverbraucherpreis" wurde in der DDR von irgendwelchen 
"Funktionären" willkürlich festgelegt.Es gab dabei keine Bezüge zur 
wirtschaftlichen Realität.Sogennannte "Luxusgüter"(Farbfernseher 
,Stereoanlagen usw.) waren im Hochpreisbereich 
angesiedelt.Verbrauchsgüter wie z.B. Grundnahrungsmittel waren 
vergleichsweise spottbillig.Beispielsweise kostete ein Vierpfundbrot (2 
kg) nur 1.04 Ostmark.Dieser Preis war vorgeschrieben und DDR-weit ein 
Einheitspreis.Allerdings wurden diese Niedrigpreise angeblich staatlich 
gestützt.Wie das funktioniert hat und ob es überhaupt funktioniert hat, 
entzieht sich meiner Kenntnis.Allerdings hatte diese 
"funktionärsgesteuerte" Preispolitik auch ihre Vorteile bei vielen 
Erzeugnissen.Mein Zeiss-Fernglas 10 x 50 hab ich für 350 Ostmark 
erwerben können.Kenner werden wissen was sowas heutzutage in Euro 
kostet!Weitere Diskussionen zu diesem Thema sind aber eigentlich 
sinnlos.Das gleitet vom Grundthema  weit ab und ist hier wohl auch etwas 
unerwünscht(Politik).Gruss guenti

von Klaus D. (kolisson)


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Du hast mich wohl falsch verstanden !
Es ist wirklich schwierig in Worten zu verstehen was ich gefühlt hatte,
baer es ging dabei keinesfalls um "primitiv" .. nein  nein.
Es ging darum, wie sehr sich jemand zu etwas beugt, was er in freier
Entscheidung  niemals täte und wie stark das Verlangen sein kann.
Vielleicht war das Beispiel mit der FRau schlecht aber genau da
konnte ich verzichten (trotz meiner Gier auf Frau) und konnte etwas
verstehen. (Vielleicht den unendlich lauten Schrei nach Freiheit).

Versteh mich deshalb bitte nicht falsch.

Klaus de Lisson

von Harald Wilhelms (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> Du hast mich wohl falsch verstanden !
> Es ist wirklich schwierig in Worten zu verstehen was ich gefühlt hatte,
> baer es ging dabei keinesfalls um "primitiv" .. nein  nein.
> Es ging darum, wie sehr sich jemand zu etwas beugt, was er in freier
> Entscheidung  niemals täte und wie stark das Verlangen sein kann.
> Vielleicht war das Beispiel mit der FRau schlecht aber genau da
> konnte ich verzichten

Anscheinend gibts ähnliches auch heute noch:
http://www.zeitjung.de/KULTUR/artikel_detail,5106,Suche-Handwerker.-Biete-Sex..html
Gruss
Harald

von Janvi (Gast)


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> Es ging darum, wie sehr sich jemand zu etwas beugt, was er in freier
> Entscheidung  niemals täte und wie stark das Verlangen sein kann.

die Damen konnten sich damals freiwillig bewerben und hatten einen 
offiziellen Job zum abmelken von devisenbringenden Wessis...

von Michael K. (charles_b)


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Meine Erfahrungen mit der DDR:

1. Bei der Einreise Kontrolle mit Maschinengewehren, Stimmung 
depirimierend, keiner traute sich auch nur ein lautes Wort zu sagen. 
Kontrolle des Innenraums des Autos und Beschlagnahme der kleinen 
Apotheken-Heftchen (mit dem Papa-Moll-Comic). (war da

2. Besichtigung einer Fabrik, dessen Leiter unser Bekannter damals 
(noch) war: Erdrückende Hitze, kein Rohr isoliert, Dreck allenthalben, 
schummrige Beleuchtung (war das was mir vor Augen kam, wenn ich an die 
Privatirierung der DDR-Firmen dachte = da gabs kaum was zu 
privatisieren).

3. Bahnsteig in der DDR: 2 junge Leute haben vor, eine sehr weite 
Strecke zu fahren, um dort ein Ersatzteil für ihr Moped zu bekommen, 
welches es NUR dort gab.

4. Scheibenwischer wurden beim Aussteigen abmontiert und in den Wagen 
gelegt.

5. Gesammelt wurde Meissner Porzelan, weil es fast das einzige war was 
man kaufen konnte. Regale in den Läden waren zum großen Teil leer.

6. Lange Schlange vor einem Geschäft. Wir halten, ohne den Grund für die 
Schlange zu kennen. Dann: Es gäbe Tomaten!

7. Befremden bei unseren Berichten, nicht alle hätten die Gardinen mit 
den Goldkanten und wir würden auch bei Aldi einkaufen. Tchibo war das 
Maß aller Dinge.

8. Schlauchboot mitgenommen in die DDR, doch das Hauptventil mit ca. 40 
mm Durchmesser Gewinde vergessen. Der Sohn der Familie organisierte ein 
handgedrehtes Ersatzteil aus Alu mit dem entsprchenden Gewinde. Dauerte 
nur einen Tag.

9. Wieder die Ausreise: Tiefes Aufatmen und die Lust laut zu singen, als 
wir die Grenzanlagen hinter uns lassen...

von Klaus D. (kolisson)


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Hallo Autor: Michael K-punkt (charles_b) ,
ich hatte mir etwas Gedanken über das Abdriften des Beitrages gemacht,
bin aber mittlerweile sicher dass die Frage des TO beantwortet  wurde.

Hingegen finde ich deine Auflistung von Bedrohungslagen absolut
berechtigt.  Solltest du auch so etwa 50 Jahre alt sein (+-10)
dann haben wir das Gleiche erlebt.
Aber es war irgendwie vergraben .. in den Gedanken.
Wenn du also magst, reden wir noch etwas weiter über die Dnge,
die uns als Kindern an der Grenze widerfahren sind.

Sozusagen aus der Sicht der Kinder.




Klaus de Lisson

von Christian K. (at90s2313)


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Willi schrieb:
> Das vorletzte Bild zeigt es. Der "LED Starter" wird wohl einfach eine
> Brücke sein, da sowohl L als auch N nur an der linken seite der Röhre
> angeschlossen sind

Genau, die LED-Röhre wird aus Sicherheitsgründen nur an einem Ende 
gespeist. Das andere Ende ist offen. Im LED-Starter ist deshalb eine 
Brücke oder eine Feinsicherung verbaut. Für LED-Lampen ist die Norm
EN 62560 in Arbeit, siehe dazu hier:

http://www.abgnova.de/pdf/2010-09-28_Produktpruefung-LED_VDE_Holger-Kilb.pdf
http://www.baua.de/de/Publikationen/Faltblaetter/F79.pdf?__blob=publicationFile&v=3

Christian.

von Michael K. (charles_b)


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Danke für die Links zu der tollen Präsentation. Es ist aber auch 
schwierig, in ein bestehendes System was "neues" einzuführen.

Die Energiesparlampen (E14 und E27) sind ja auch zum Teil extrem klobig 
und zu lang, so dass ein Ersatz schon oft geometrisch gar nicht geht.
Die Problematik, dass man die LED-Röhren dann nur von einer Seite 
betreiben soll und die Sache nicht so symmetrisch wie bei den alten 
"Neon"-Röhren ist, war mir gar nicht so bewußt.

In unserer Tiefgarage, wo die Röhren aufgrund der nur kurzen Leuchtdauer 
(jeweils 2 Minuten per Zeitrelais) reihenweise dahinsterben hätte ich 
gerne mal so ne LED-Röhre eingesetzt. Aber wenn es dann womöglich 
Probleme mit der Versicherung gibt lass ich die Finger davon - nachher 
muss ich für 25 abgefackelte Autos aufkommen.

von Christian K. (at90s2313)


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Michael K-punkt schrieb:
> In unserer Tiefgarage, wo die Röhren aufgrund der nur kurzen Leuchtdauer
> (jeweils 2 Minuten per Zeitrelais) reihenweise dahinsterben hätte ich
> gerne mal so ne LED-Röhre eingesetzt. Aber wenn es dann womöglich
> Probleme mit der Versicherung gibt lass ich die Finger davon - nachher
> muss ich für 25 abgefackelte Autos aufkommen.

Die LED-Röhren haben zwar eine geringere Stromaufnahme, dafür aber auch 
einen geringeren Lichtstrom. Für eine 58-Watt-Leuchtstoffröhre 
(Tri-Phosphor) werden 5250 Lumen angegeben. Bei LEDoptix werden für die 
LED-Röhre mit gleicher Länge nur 2400 Lumen und 22 Watt angegeben.

Für deinen Einsatzzweck empfehle ich dir, elektronische Starter statt 
Glimmstarter auszuprobieren, um die Lebensdauer der Leuchtstoffröhren zu 
erhöhen. So ein Starter kostet weniger als 5 Euro statt 66,90 Euro für 
eine LED-Röhre. Ich will hier keine Werbung machen, aber mit den 
Startern ÖKO6 der Firma Palmstep habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die 
Starter haben eine VDE-Zulassung und eine Temperatursicherung drin, so 
daß nichts abfackeln sollte.

Christian.

von Michael K. (charles_b)


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Christian K. schrieb:

> Für deinen Einsatzzweck empfehle ich dir, elektronische Starter statt
> Glimmstarter auszuprobieren, um die Lebensdauer der Leuchtstoffröhren zu
> erhöhen. So ein Starter kostet weniger als 5 Euro statt 66,90 Euro für
> eine LED-Röhre. Ich will hier keine Werbung machen, aber mit den
> Startern ÖKO6 der Firma Palmstep habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die
> Starter haben eine VDE-Zulassung und eine Temperatursicherung drin, so
> daß nichts abfackeln sollte.
>
> Christian.

Danke für den Tipp. Unseren Elektriker habe ich auch mal nach 
elektronischen Vorschaltgeräten gefragt (im Zuge der Neuinstallation 
eines Leuchte wg. zerbröselnden Gehäusen). Dieser meinte, die EVG hätten 
einen noch höheren Verschleiß der Röhrern und man soll statt dessen 
lieber zusammen mit der Röhre der Starter wechseln...

von Christian K. (at90s2313)


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Michael K-punkt schrieb:
> Unseren Elektriker habe ich auch mal nach elektronischen
> Vorschaltgeräten gefragt (im Zuge der Neuinstallation eines Leuchte wg.
> zerbröselnden Gehäusen). Dieser meinte, die EVG hätten einen noch
> höheren Verschleiß der Röhrern und man soll statt dessen lieber zusammen
> mit der Röhre der Starter wechseln...

Jeder Zündvorgang belastet die Elektroden in der Röhre besonders. Der 
Verschleiß der Elektroden beim Starten ist geringer, je besser diese vor 
dem Zünden geheizt werden. Beim Glimmstarter ist der Zündzeitpunkt zudem 
eher zufällig, so daß oft die Zündspannung nicht ausreicht (entscheidend 
ist der Momentanstrom durch die Drossel), folglich mehrere Zündversuche 
notwendig sind und damit die Elektroden stärker belastet werden. 
Elektronische Starter heizen eine definierte Zeit vor und zünden zum 
optimalen Zeitpunkt, so daß schon nach einem Zündvorgang die Röhre 
leuchtet.

Warmstart-EVGs heizen die Elektroden ebenfalls vor und zünden die Röhren 
zuverlässig. Allerdings gibt es Unterschiede, wie das Vorheizen der 
Elektroden geschieht. Im einfachsten Fall (oft bei Energiesparlampen) 
ist ein Kaltleiter in Reihe zu den Elektrodenwendeln verbaut. Für einen 
optimalen Warmstart muß die Lampe mindestens ca. 2 Minuten abgeschaltet 
sein, damit sich der Kaltleiter ausreichend abkühlen kann. Bei EVGs in 
Leuchten mit austauschbaren Röhren kommt meist kein Kaltleiter zum 
Einsatz, sondern es sorgt eine Logik dafür, daß nach jedem Einschalten 
die Elektroden optimal vorgeheizt werden. In dem Fall ist keine 
Mindest-Ausschaltdauer erforderlich. Siehe dazu auch Seite 8:
http://www.osram.de/osram_de/Professionals/EVG/pdf_EVG-Literatur/EVG_fuer_FL_und_CFL/130T04D.pdf

Osram schreibt weiterhin:

"Frage
Welche Leuchtstofflampen kann man zur Beleuchtung von Tiefgaragen 
einsetzen, in denen die Lampen auch häufig geschaltet werden?

Antwort
Empfohlen werden einlampige Leuchten mit Abdeckung (Feuchtraumleuchten) 
für Leuchtstofflampen 58 W, die mit einem geeigneten Warmstart-EVG 
ausgestattet sind.
Als EVG wird das Gerät QTS 1 x 55-58/230-240 von OSRAM empfohlen, 
welches speziell auf die Eigenschaften der Lampe in Verbindung mit dem 
häufigen Schalten abgestimmt ist. Neben der Auswahl von Lampe, Leuchte 
und EVG sollte noch darauf geachtet werden, dass jeder Brennzyklus nicht 
unter 10 min liegt (besser 15 min). Der Grund hierfür liegt darin, dass 
nach jeder Zündung der Lampe deren Elektroden eine bestimmte Zeit für 
das sogen. Freibrennen benötigen. [snip]
Die aufgezeigten Lösungen sind hinsichtlich der Lebensdauer der Lampen 
im Vergleich zur Betriebsweise Drossel/Starter erheblich besser, 
allerdings hat der Kurzzeitbetrieb eine Verringerung der Lebensdauer der 
Lampe zur Folge, die jedoch bei der beschriebenen Betriebsweise mit EVG 
in vertretbarer Größe bleibt." Quelle: 
http://www.osram.de/osram_de/Tools_%26_Services/Training_%26_Wissen/FAQ/Allgemeinbeleuchtung/Leuchtstofflampen/index.html#answ212

Lange Rede, kurzer Sinn: An deiner Stelle würde ich erstmal einen 
elektronischen Starter ausprobieren und falls doch keine Verbesserung 
eintritt, eine neue Leuchte mit Warmstart-EVG testen.

Christian.

von xaver y. (theeyetrio)


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Hi @ all,

damit jetzt einmal Licht in die Dunkelheit der LED-Röhren und dessen 
Starter kommt, hier eine kurze und knappe Antwort.

Der LED-Starter ist nichts anderes als eine Brücke in einem Gehäuse, der 
in die Fassung eines Starters passt, wenn man eine Leuchtstoffröhre 
ersetzen will und nun eine LED Röhre einsetzen möchte.
Damit der Stromkreis geschlossen bleibt, wird der LED Starter als Ersatz 
eines normalen Starters genommen.
Empfehlung von mir, klemmt die Phase und den Nullleiter direkt an eine 
Fassung, d. h. an der einen Seite der Fassung die Phase und an dem 
anderen Pol der Fassung den Nullleiter. In dieser Schaltweise wird bei 
den LED Röhren, die nach der VDE Direktive EK1-AD05 gebaut und nur noch 
danach betrieben werden darf, genutzt.

Nur zur Sicherheit sollte dann diese Seite in der Leuchte gekennzeichet 
werden, denn wenn die LED Röhre entnommen wird und in umgekehrter 
Richtung wieder eingesetzt wird, dann habt Ihr einen Kurzschluss 
fabriziert, denn auf der anderen Seite der LED Röhre ist in der Röhre 
eine Kurzschlussbrücke installiert, damit die LED Röhre mit dem Einsatz 
des LED Starters auch genutz und betrieben werden kann.

Jede andere LED Röhre, die die Spannungsführung an beiden Seiten der 
Röhre benötigt, ist nicht mehr zugelassen!!!

Versicherungstechnisch gibt der Hersteller oder Importeur dieser LED 
Röhren eine Produkt und Gewährleistungshaftpflicht für seine Produkte 
und somit ist jeder Schaden, der durch eine sachgemäße Installation 
durchgeführt worden ist und, ja sollte es wirklich sein, dass eine 
Leuchte abfackelt, dann ist der Betreiber darüber versichert.

Ich weiß wovon ich spreche, denn ich hatte diese LED Röhren nach der VDE 
Direktive EK1-AD05 verkauft.

Die Energieeinsparung liegt zwischen 60 und 80%, wenn die LED Röhre 
direkt angeschlossen und es keine anderen Bauteile, wie Spule 
(Vorschaltgerät) im Stromkreis betrieben wird.
Beispiel: Eine herkömmliche Leuchtstoffröhre hat einen Verbrauch von 58W 
plus dem Vorschaltgerät, welches so um die 15W liegt. Eine entsprechende 
LED Röhre hat einen Verbrauch von 20-22W und nicht mehr und nicht 
weniger.

P.S.: Es gibt keine Glühbirne, denn es gibt auch kein elektrisches Obst!

Wer mehr davon wissen möchte, der soll mir eine PN schicken.

Have Fun.

von xaver y. (theeyetrio)


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Christian K. schrieb:
> Die LED-Röhren haben zwar eine geringere Stromaufnahme, dafür aber auch
> einen geringeren Lichtstrom. Für eine 58-Watt-Leuchtstoffröhre
> (Tri-Phosphor) werden 5250 Lumen angegeben. Bei LEDoptix werden für die
> LED-Röhre mit gleicher Länge nur 2400 Lumen und 22 Watt angegeben.

Hi,

laßt euch nicht ins Bockhorn jagen. Die Leuchtstoffröhre hat einen 
Lichtstrom von ca 5000lm und eine gute LED Röhre so ca 2400lm. Ja das 
stimmt, aber wenn man bedenkt, dass die Leuchtstoffröhre um 360°leuchtet 
und die LED Röhre nur mit einem Abstrahlwinkel von 120°, dann solltet 
Ihre mal eine gute LED Röhre testen.

von wx (Gast)


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Und warum verwendet man nicht die Led Brücke? Oder fackelt dadurch die 
Lampe leichter ab?

Ich hab mir jetzt mal eine Led-Tube gekauft. Da war eine Led-Brücke 
dabei. Nur passt die Ledbrücke Nicht so gut wie der Starter in die 
Starterfassung
. Die Led-tube leuchtet eigentlich super hell und würde auch perfekt 
passen. Ich bin mir nur wegen der Brücke unsicher, sobald man ganz 
leicht ankommt ist es dunkel, weil eben die Brücke nicht so gut 
einrastet wie wenn man den üblichen Starter einlegt

von G. H. (schufti)


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dann nimm einen solchen passenden Starter, öffne ihn und ersetze die 
Glimmröhre durch eine Brücke. Der lieben ORdnung halber solltest du die 
alte Beschriftung entfernen und das Ding entsprechend als "LED-Starter" 
kennzeichnen.

von Franz F. (Firma: Ökotechnics) (ffroemel)


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Es ist zwar im Sinne des Stromverbrauchs sinnvoll das VVG / EVG zu 
entfernen, aber wer am Lampenkörper nichts ändern will/darf kann auch 
LED-Röhren für Electronic Ballast verwenden.

Hier muss nichts gebrückt oder umgebaut werden.
http://www.eluxa.de/produkte/led-roehren-t8-mit-electronic-ballast/

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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wx schrieb:
> Und warum verwendet man nicht die Led Brücke?

Ich fürchte, der TO ist nach 2 Jahren über alle Berge.

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