Forum: Offtopic Wie gefährlich ist ein 230 V Stromschlag?


von Cyberfuzzy (Gast)


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Guten Morgen,

hier im Forum wird in sämtlichen Beiträgen immer wieder davor gewarnt, 
Basteleien am 230V Netz zu machen. Ist ja auch verständlich, dass man 
die Finger davon lassen soll, wenn man keine entsprechende Schulung oder 
Ausbildung hat.

Ich hatte vor wenigen Wochen eine Hochvoltsensibilisierung, da ich in 
diesem Bereich arbeite. Und da wurde die Frage in die Runde geworfen: 
"Wer hat schon mal einen Stromschlag an 230V bekommen?". Und so gut wie 
jeder Teilnehmer hat sich dazu gemeldet und kurz erzählt was ihm 
passiert ist.

Es scheint wirklich so zu sein, dass gerade Elektriker und ähnliche 
Berufe von solchen Schlägen nicht verschont bleiben. Da stellt sich mir 
doch die Frage - wie gefährlich ist so ein Stromschlag wirklich? Ich 
kenne jetzt schon so viele Leute, die an Netzspannung eine gewischt 
bekommen haben, aber ich habe (in meinem Umkreis) noch nie davon gehört, 
dass einer daran gestorben ist. Klar hängt es auch mit der Stromstärke 
und der Dauer des Stromschlages zusammen. Hier gibt es eine eine schöne 
Übersichtstabelle dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrischer_Strom#Auswirkungen_des_elektrischen_Stroms_auf_den_Menschen

Kann man sagen, dass es mit einem FI gar nicht mehr möglich ist, bei 
einem Schlag größere Schäden davonzutragen?

Was sind eure Erfahrungen dazu?

: Verschoben durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Cyberfuzzy schrieb:
> Kann man sagen, dass es mit einem FI gar nicht mehr möglich ist, bei
> einem Schlag größere Schäden davonzutragen?
>
> Was sind eure Erfahrungen dazu?
der FI verringert die Gefahr eines tödlichen Schlags, aber wann genau 
dein Herz meint daß es nicht mehr schlagen will weisst du erst wenns 
soweit ist.

Cyberfuzzy schrieb:
> Ich kenne jetzt schon so viele Leute, die an Netzspannung eine gewischt
> bekommen haben, aber ich habe (in meinem Umkreis) noch nie davon gehört,
> dass einer daran gestorben ist.
Liegt vieleicht daran, daß die Toten dir das nicht mehr erzählen und 
auch nicht mehr in der Schulung sitzen.
Es wird wohl so sein, daß die meisten Schuhe heutzutage gut isolieren 
(Kunststoff/Gummisohlen) und man zum Glück mit der anderen Hand nichts 
geerdetes anfasst, deshalb passiert relativ selten was.
Aber mit Ledersohlen auf dem Rohbau in ner Pfütze oder mit der anderen 
Hand ne Metallwasserleitung, dann sind deine Chanchen ohne FI wohl nur 
noch fifty fifty!

von Oliver S. (phetty)


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Wenn ich es nur irgendwie vermeiden kann eine gezwiebelt zu bekommen, 
würde ich alle Möglichkeiten dazu ausschöpfen.
Sollte mir das nicht gelingen, frage ich so einen wie Dich der das für 
ungefährlich hält.

von DirkB (Gast)


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Die Leute die daran getorben sind, erzählen dir das auch nicht.

von Paul Baumann (Gast)


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>Was sind eure Erfahrungen dazu?

Denke daran, daß hier nur die Überlebenden schreiben können. Somit 
kannst
Du keine objektive Darstellung der Situation erwarten.

;-)
MfG Paul

von Dietrich L. (dietrichl)


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In meiner Jugend hab ich das mal unfreiwillig ausprobiert:

Rechte Hand die eine Phase, links die andere. Allerdings habe ich nicht 
fest zugegriffen sondern nur die Leitungen mit den Fingern leicht 
berührt.
Der Strom hat bewirkt, dass ich die Arme/Hände nicht mehr steuern 
konnte, und die Drähte blieben an den Fingern haften. Sie lösten sich 
erst, als ich mich nach hinten abrollen ließ (ich habe auf dem Boden 
gehockt).

Anschließend hat es ein paar Stunden gebraucht, bis ich wieder 
einigermaßen erholt war.

Also ich glaube, es hätte auch mein letzte Stromschlag gewesen sein 
können :-(

Gruß Dietrich

von Peter (Gast)


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Ich hab auch schon des Öfteren einen Stromschlag bekommen und muss 
sagen, dass der FI nie angesprungen ist. Dazu müsste Strom über die Erde 
fließen. Die meisten Unfälle sind aber bei Gerätereparaturen (zB Fön, 
Musikanlage, ...)  vorgekommen bei dem ich nach einem Test vergessen 
habe wieder abzustecken. Dann greift man ungünstig rein und schon 
passierts.

Selbst bei einer Montage einer Lampe (Metallleiter) ist es einmal 
passiert, der FI ist aber auch nicht gefallen. (Der sollte in Ordnung 
sein, wird regelmäßig geprüft)

Also ungefährlich ist das nicht. Das merkt merkt man schon alleine am 
erhöhten Herzschlag, den man dann doch noch eine Zeit lang hat.

- Die geschilderten Situationen sind nur vorgekommen weil ich unachtsam 
und unvorsichtig war, obwohl ich NIE wissentlich an Netzspannung 
arbeite.

Auch wenn meistens nicht viel passiert, kann es gefährlich werden!
Während meiner HTL-Zeit ist ein Schulkollege damals 24h im Spital 
behalten worden, weil er in den Stromkreis geraten ist und Beschwerden 
gehabt hat! (auch kleine Verbrennungen an den Fingern)

(Stromunfälle können zeitversetzte Symptome zeigen, im Spital wird man 
da immer sicherheitshalber 24h beobachtet)

Damit ist nicht zu spaßen.

LG Peter
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromunfall

von Jiro (Gast)


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Nicht zu verachten sind auch eventuelle folge unfälle (Sturz von der 
Leiter usw.)

von Marcus B. (raketenfred)


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Jiro schrieb:
> Nicht zu verachten sind auch eventuelle folge unfälle (Sturz von der
> Leiter usw.)

Kann ich bestätigen, aber das gilt nicht nur für denjenigen, der am 
Strom hängt sondern auf für den, der  daneben steht- ich habe meinem 
Kumpel dabei fast die Nase gebrochen, wenn der nur 10cm näher an mir 
dran gestanden hätte.


Wichtig ist halt das Differenzieren zwischen:

Phase+Phase: gar nicht gut, weil viel Strom und viel Zeit
und
Phase+Schutzleiter: FI begrenzt den Strom und schaltet ab


Es gibt aber auch Leute, die sind prädestiniert dafür- einmal einen 
Elektriker gehabt, der hat beim EInbau einer Fensterrollade an dem Tag 5 
mal den FI raus gehauen, mit entsprechenden Effekten an meinem PC

von Physio (Gast)


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Wie die Bezeichnung "Stromschlag" schon sagt, kommt es drauf an, wieviel 
Strom fließ und wo er längs fließt. Daher die alte Regel für Arbeiten an 
Hochspannung: "Eine Hand auf den Rücken". Damit sind Ströme, die von den 
Armen quer durch die Herzregion fließen, schon mal ausgeschlossen. Am 
Herz reichen wenige 100 mV um die Aktionspotentiale für den Herzschlag 
völlig durcheinander zu bringen. Muskeln, die durch fließenden Strom 
blockiert sind, führen dazu, dass der Weg-Zuck-Reflex nicht mehr 
funktioniert.

von ..,- (Gast)


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Hab selber auch schon paar mal einen 230V~ Schlag bekommen ...
In meiner Ausbildung haben uns die Lehrer immer dringend dazu angeraten 
einen Arzt aufzusuchen um Spätfolgen fürs Herz etc. auszuschließen.

Mein damaliger Lehrmeister hat IMMER mit seinen Fingern getestet ob auf 
der Leitung noch Saft war ... aber der Typ war sowieso bisschen schräg.

Viel mehr Respekt hab ich vor Gleichspannungsanlagen ... damals bei 
einer Installation von einer Batterieanlage für Notbeleuchtung ist nem 
Kollegen ein Maulschlüssel regelrecht verdampft ...

von Andrew T. (marsufant)


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Marcus B. schrieb:
> einmal einen
>
> Elektriker gehabt, der hat beim EInbau einer Fensterrollade an dem Tag 5
>
> mal den FI raus gehauen,

Das Verhalten spricht nicht für die Qualifikation des Elektrikers.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Ich hing schon ein paar mal an der Leitung, meistens zum Glück nur die 
Phase berührt/gestreift.
Das tut schon ordentlich weh und mich hats erstmal für ein paar Stunden 
aufs Sofa gezwungen... Brandblasen, "helles" Sehen, Kopfweh und ein 
extremes Muskelkatergefühl waren noch die kleinsten Nebenwirkungen...

Beim zweiten mal hing ich an Phase und Null, da hatte ich dann einen 
klumpen Blut in der Ader, zum Glück gleich ins Krankenhaus.

Einmal hab ich einen Stromschlag von einem Stroboskop bekommen, das ist 
schon um einiges gefährlicher, mehrere kV Gleichspannung...
Aber zum Glück nichts weiter passiert, da mich die Leitung mit der 
Spannung drauf nur an der Hose gestreift hat.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ein Strom schlag ist nur dann gefährlich wenn man sich nicht selbst 
innerhalb von Sekundenbruchteilen davon befreien kann.
Beispiel:
Hand an Heizungsrohr, andere Hand an Phase.
Somit ist es nicht mehr möglich die Hände zu bewegen.
Wenn man jedoch steht kann man sich blitzschnell "einsacken" lassen, 
fällt kontrolliert hin und ist weg vom Strom.

Wenn das auf der Leiter passiert, selbst schuld vorher nicht gemessen 
und Spannungsfrei geschalten zu haben.

Das kontrollierte zusammenbrechen sollte innerhalb von 
Sekundenbruchteilen passieren. Übt das schon mal für den Ernstfall ;-)
Wer erst mal überlegt wie man vom weg kommt sollte auch einen Arzt 
aufsuchen.

Diese Notfall-Übungen fehlen heute leider in der Elektriker-Ausbildung, 
da wird nur gemessen.

von unbekanner (Gast)


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230V sind noch relativ harmlos, da nur ein kleiner Strom fliesst. Was 
vermutlich ist es fast immer tödlich, wenn man z.B. von einem 
Mikrowellentrafo eins gezwiebelt kriegt, da dann wirklich viel Strom 
fliesst (soiel Leistung wie die Steckdose)

von Johannes O. (jojo_2)


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Vor ein paar Wochen gabs hier auch mal nen Thread in welchem jemand 
beschrieben hatte, dass er einen Stromschlag bekam. Zuerst dachte er ja 
nicht so schlimm usw. hernach ging er aufs Anraten vieler Mitleser dann 
doch ins Krankenhaus.
Soweit ich mich erinnern kann, gabs dann doch noch Probleme - war also 
auf jeden Fall gut dass er dort war!

Ein Bekannter von mir hat ebenfalls mal nen Stromschlag aufgrund eines 
Defekts einer Kabeltrommel bekommen. Folge waren dann auch erstmal 
Herzprobleme, aber glücklicherweise lebt er noch.

Muss aber zugeben dass mir auch schon was passiert ist:
- Als Kind mit dem Weidezaun "gespielt", der Spannungsgenerator war noch 
ein ganz alter, vermutlich rein mechanisch mit einem Trenner der immer 
den Spulenstrom unterbricht (man hörte einen motor innen drin). Hatte 
Plastiksohlen an darum fand ich das lustig mit einer Hand hinfassen zu 
können ohne dass mir was passiert. Hey! Da ist ja noch ein anderer 
Draht! zack Nach ein paar Sekunden konnte ich wieder klar denken und 
verstand was ich getan hatte: Ich hatte die Erdungsstange mit der 
anderen(!) Hand berührt. Da nutzen die Plastiksohlen auch nix mehr.
- An nem einfachen HV-Trafo (9V auf 10kV) gebastelt. Hatte 3 Stufen: 9V 
=> ein paar hundert Volt => 10kV.
Auf diese mittlere Stufe ist mir ein Kabel gefallen was ich "mal schnell 
da wegnehmen" wollte. Kann man schon machen - allerdings nicht wenn die 
Folienkondensatoren noch geladen sind. War zum Glück nur ne Fingerkuppe 
die da was abbekam.

von j. c. (jesuschristus)


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Hab mal mit nassen H#nden einen von nem gebrochenen Kabel mit 
ausspießenden Litzendrähten geballert bekommen. Das ging ab. War aber 
die rechte Hand. Ich denke als Linkshänder wäre ich der natürlichen 
Selektion anheim gefallem. Das wär nicht so glimpflich ausgegangen, wie 
die Sache mit dem Kreuz damals im nahen Osten.

von Nicolas L. (nicolas_l)


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So weit ich weiss, solte jemand der einen Strom schlag an 230 bekommt 
umbedingt ins Krankenhaus gehen, da untersuchen sie dich, ob noch alles 
gut funktioniert und ob du vielleicht Geräusche auf dem Herz hast.
Das Gefährliche an 230 ist doch, dass man die Muskeln nicht mehr steuern 
kann. Z.B. wenn man ein Kabel greift, kann man es nicht mehr 
loslassen... oder bin ich da falsch?
grüsse

von Tilo (Gast)


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Mach mal deine Hände Nass um den Übergangsiwderstand zu senken und nimm 
Phase und Neutralleiter in jeweils eine Hand.
Deine Museln werden sich verkrampfen und du kannst nicht mehr los 
lassen. Kurz danach wird dein Herz mit sehr hoher Warscheinlichkeit 
wegen Kammerflimmern aussetzen.

Das beschriebene Scenario ist extrem und wenn man mal eben gegen eine 
Phase kommt passiert meist nicht soo viel, weil man nicht geerdet ist. 
Verharmlosen sollte man das ganze trotzdem nicht.

Wenn du dabei gut isolierende Kunststoffschuhe an hast, wird kein FI 
auslösen, da kein Fehlerstrom vorhanden ist.


Den Muskeln sind die 230V erst einmal egal. Bei Gleichstrom könnten die 
sogar noch steuerbar sein. Das Problem sind die 50Hz die kleiner als die 
Refraktärzeit sind. Bei HF Chirugie wird mit richtig hohen Spannungen 
und Strömen gearbeitet. Es passiert aber nichts, weil die Körperzellen 
zu träge sind und darauf nicht reagieren.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Tilo Lutz schrieb:
> Den Muskeln sind die 230V erst einmal egal.

Zumindest für die von dir genannte Problematik. AFAIK können diese 
jedoch bei entsprechender Zeit auch Verbrennungen verursachen. Ist aber 
vermutlich nicht das schlimmste Problem, was man dann hat ;-)

von Oliver S. (phetty)


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DirkB schrieb:
> Die Leute die daran getorben sind, erzählen dir das auch nicht.

Da wäre ich mir in diesem Forum nicht so sicher.

von Tilo (Gast)


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@Simon:

Für Verbrennungen ist die Stromdichte relevant.

Nicht zu unterschätzen ist auch Elektrolyse und die daraus resultierende 
Vergiftung.

von Electronic R. (electronic_r)


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rein aus Neugier mal gefragt, kann man sich an Stromschläge eigentlich 
"gewöhnen"? Oder anders gefragt, wird man mit der Zeit robuster gegen 
Stromschläge?

Ich war vor 20 Jahren während meiner Lehre nach meinem ersten 
Stromschlag (230V) einige Stunden ziemlich neben mir... Heute hingegen 
macht mir das eigentlich nichts mehr aus (ich fass aber trotzdem nicht 
absichtlich in die Steckdose :)

Ich bin im Anlagenbau tätig und hab auch bereits einmal "Bekanntschaft" 
mit 600V gemacht. Leben tu ich aber immer noch.

von Tilo (Gast)


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Nein.

Die einzige Chance sich an Storm zu gewöhnen ist es fett zu werden. Fett 
isoliert ganz gut.

Die "Auslösespannung" ist durch die Ionenkanäle der Zellmembran 
festgelegt und lässt sich nicht groß verändern.

von Peter D. (peda)


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Ich hatte letztens auch auf der Leiter einen gefeuert bekommen. War aber 
nicht so stark, ich konnte noch kontrolliert loslassen und herab 
steigen.
Leitern haben ja isolierende PVC-Füße.

Schalter aufgemacht, an den 2 Drähten mit Phasenprüfer, einer leuchtet 
ständig, der andere lies sich ausschalten.
Blöd nur, daß das ein Umschalter war und ich den 3. Draht nicht gesehen 
hab, der zur Lampe ging. War vermutlich mal als Wechselschaltung 
geplant.


Peter

von Daniel V. (danvet)


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Marcus B. schrieb:
> Wichtig ist halt das Differenzieren zwischen:
>
> Phase+Phase: gar nicht gut, weil viel Strom und viel Zeit
> und
> Phase+Schutzleiter: FI begrenzt den Strom und schaltet ab

Nach meienm Verständnis müsste es egal sein, wie der Strom fließt. 
Sobald weniger zurückkommt (Vergleich mit Nulleiter), hat der FI zu 
reagieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstromschutzschalter#Funktionsprinzip

von Archie F. (archie)


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Lebensgefährlich je nach dem wie dein Herz gerade drauf ist.

von Michael S. (technicans)


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Das ist das Drama mit der Elektroinstallationstechnik.
Das alles versteckt und nicht nachvollziehbar installiert ist.
Dann lieber Elektronik wo es Schaltbilder gibt (meistens jedenfalls).

von Timm T. (Gast)


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Daniel V. schrieb:
> Nach meienm Verständnis müsste es egal sein, wie der Strom fließt.
> Sobald weniger zurückkommt (Vergleich mit Nulleiter), hat der FI zu
> reagieren:

Wenn Du zwischen Phase und Phase oder Phase und Null hängst, kommt aber 
im ungünstigen Fall soviel zurück, wie reingeht. Wenn Deine Isolierung 
nach unten gut genug, fleißt halt nichts nach Erde ab.

von Daniel V. (danvet)


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Timm Thaler schrieb:
> Daniel V. schrieb:
>> Nach meienm Verständnis müsste es egal sein, wie der Strom fließt.
>> Sobald weniger zurückkommt (Vergleich mit Nulleiter), hat der FI zu
>> reagieren:
>
> Wenn Du zwischen Phase und Phase oder Phase und Null hängst, kommt aber
> im ungünstigen Fall soviel zurück, wie reingeht. Wenn Deine Isolierung
> nach unten gut genug, fleißt halt nichts nach Erde ab.

Bei Phase und Null stimme ich dir zu. Bei Phase und Phase hast du 
entweder Glück und es ist zweimal die selbe Phase (= gleiches 
Potential), dann passiert gar nix (wenn du zur Erde isoliert bist) oder 
es sind zwei verschiedene Phasen, dann sollten sogar zwei FIs auslösen 
:-)

von Timm T. (Gast)


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Daniel V. schrieb:
> entweder Glück und es ist zweimal die selbe Phase (= gleiches
> Potential),

Diesen Fall darf man wohl in der Betrachtung wegen Trivialität 
ausschließen.

> es sind zwei verschiedene Phasen, dann sollten sogar zwei FIs auslösen

Du möchtest Dich informieren, wie ein 4-fach FI funktioniert? Die 
Chance, 2 Phasen mit 2 FIs gleichzeitig erreichen zu können, hat man 
üblicherweise nur im Verteilerkasten.

von Daniel V. (danvet)


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Hm... du meinst eine Drehstromanlage? Tja, da könntest du tatsächlich 
Pech haben.
Ich bin jetzt mal von einem normalen Haushalt ausgegangen in dem ein 
2-pol FI eingesetzt wird.

von Electronic R. (electronic_r)


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Daniel V. schrieb:
> dann sollten sogar zwei FIs auslösen

wenn du einen dreiphasigen FI hast (und daran 400V Geräte betreibst) 
dann fliegt der sicher nicht. Man könnte ja sonst keine 400V Geräte 
betreiben.

Ein FI fliegt nur, wenn die Summe der Ströme die durch ihn fließen 
ungleich Null ist. Das ist z.B. der Fall, wenn du mit deinem Körper 
einen Erdschluss machst, wo eben ein Teil des Stromes durch deinen 
Körper in die Erde wandert und nicht mehr zurück zum FI.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Hab mehrfach eine gewischt bekommen, aber nie länger als 1 s.

Für Elektriker gilt die Regel: Gut isolierte Schuhe tragen and die auch 
beim Hausbesuch nie ausziehen - das ist die Lebensversicherung.

Es passiert wegen Überheblichkeit bzw. Betriebsblindheit - ach, das 
mache ich mal eben schnell unter Spannung, weil es gerade in Fabriken 
ein Terz ist den Strom abschalten  zu lassen - das kann dauern und man 
wartet, will aber das Problem schnell lösen.

Heute würde ich sagen: Unter Spannung darf nicht gearbeitet werden - 
also abschalten.

Oder man muss Schutzhandschuhe anziehen, mit denen es sich dann aber 
schlecht arbeitet.

Die Gefährlichkeit ist schwer abschätzbar. Bei 230 V und 1 M Ohm fließen 
nur
0.23 mA - also bei trockenen Fingern passiert kaum etwas.

Das ist übrigens auch der Grund warum Stromunfälle in Ägypten so oft 
tödlich sind.

von Uwe R. (aisnmann)


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Von unserem Lehrling in der Berufsschulklasse ist vor rund 3 Jahren ein 
anderer Lehrling gestorben. Der hatte im Serverschrank gestanden, eine 
Alu-Leiter war im Spiel, und geprueft wurde per Zuruf 'du kannst 
jetzt'...

Im uebrigen loest ein FI nach spaetestens 200ms aus, hab ich mal 
nachgelesen, nachdem ein Kollege auf der Leiter stehend eine gewischt 
bekam (Ph gegen Erde) FI hat auch planmaessig ausgeloest. Ein 
Leitungsende war abgeschnitten, aber der aufgelegt und der LS nicht 
gesichert und deswegen eingeschaltet. Der Kollege hatte das Leitungsende 
an die Hose bekommen, waehrend er sich an der 
Abhangdeckentrockenbaukonstruktion festhielt, mit beiden Haenden. Das 
hat ihn von der Leiter gefegt (3 sprossen hoch). Rueckblickend waere 
eigentlich beobachtung angesagt gewesen.
Jedenfalls meinte er es haette 'ordentlich' gerumpelt. Er war 
ueberrascht wie dolle....

also, aufpassen.

bye uwe

von Juppi J. (juppiii)


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Feststeht das die Unfalltoten nicht mehr andere warnen können.

Alte erfahrene leichtsinnige Elektriker gibt es wenig.;-))

von Nicolas L. (nicolas_l)


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Michael Lieter schrieb:
> Für Elektriker gilt die Regel: Gut isolierte Schuhe tragen and die auch
> beim Hausbesuch nie ausziehen - das ist die Lebensversicherung.

Oder einfach die Sicherungen rausnehmen/ Gerät ausschalten bevor man 
etwas daran rumschraubt

Grüsse

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Heute würde ich sagen: Unter Spannung darf nicht gearbeitet
>werden - also abschalten.

Deine Erkenntnis deckt sich doch tatsächlich mit bisherigem Wissen:

http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf_Sicherheitsregeln

von Jens G. (jensig)


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@Nicolas L. (nicolas_l)

>So weit ich weiss, solte jemand der einen Strom schlag an 230 bekommt
>umbedingt ins Krankenhaus gehen, da untersuchen sie dich, ob noch alles
>gut funktioniert und ob du vielleicht Geräusche auf dem Herz hast.

Ist auch besser so, wenn es noch Geräusche macht ;-)

von Thilo M. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> @Nicolas L. (nicolas_l)
>
>>So weit ich weiss, solte jemand der einen Strom schlag an 230 bekommt
>>umbedingt ins Krankenhaus gehen, da untersuchen sie dich, ob noch alles
>>gut funktioniert und ob du vielleicht Geräusche auf dem Herz hast.
>
> Ist auch besser so, wenn es noch Geräusche macht ;-)

Bei uns (vor einigen Jahren) kam der Hubschrauber nach einem 400V-Unfall 
(Hände mit zwei Phasen berührt).
Eine Woche am stationär EKG war angesagt.

Ich würde einen Stromschlag niemals unterschätzen, kann auch nach Jahren 
noch böse Folgen haben.

von H-G S. (haenschen)


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Also laut diesem PDF ist das Todesrisiko bei einem Stromschlag bei zB. 
230V nicht mal so hoch:

https://www.bgetem.de/arbeitssicherheit-gesundheitsschutz/institute/institut-zur-erforschung-elektrischer-unfaelle/monografie-stromunfaelle-herzkammerflimmern-und-letalitaet

Es sind auch nur ein kleiner Prozentsatz der Verunglückten daran 
gestorben.

Es braucht wohl ein paarmal mehr Stromstärke durch den Körper wie man 
mit den 230V erreichen kann - selbst bei günstigstem Strompfad (längs 
durch die Brust zB.). Das nennt sich scheinbar noch Niederspannung.

von Achim H. (pluto25)


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> Das Gefährliche an 230 ist doch, dass man die Muskeln nicht mehr steuern
> kann. Z.B. wenn man ein Kabel greift, kann man es nicht mehr
> loslassen... oder bin ich da falsch?
Das passiert eher selten, geschätzt nur jedes hundertste mal. Selbst 
dann ist das nur gefährlich wenn man nicht weg kann. Sollte man sich 
nicht wegbewegen können (Beine funktionieren auch nicht mehr) dann wird 
man nach einer Weile bewustlos und fällt vom Strom weg. Im schlimmsten 
Fall ist man schon am Boden dann wird man auch nicht mehr wach. Das ist 
neulich einem Kollegen in einer Spülmaschine passiert.


> Es braucht wohl ein paarmal mehr Stromstärke durch den Körper wie man
> mit den 230V erreichen kann
Das ist so nicht ganz richtig. Tödlich können unter schlechten 
Bedingungen schon die 40V eines Schweißgerätes sein. (verschwitzt in 
einem Metallbehälter liegend)

Gewöhnlich sind es nur wenige mA die dann etwas kribbeln, da hinterläßt 
das wegzucken (Panikreflex) mehr "nachwehen" als der Strom. (Nie hinter 
einem Elektriker stellen der unter Spannung arbeitet ;-)
Die 30 mA eines Fi sind schon sehr unangenehm - viel unangenehmer als 
die meißten Stromschläge die so auftreten, daher fliegen die auch nicht 
immer.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Zummindestens dass Threads nach über 10 Jahren wiederauferstehen können 
ist hiermit wohl belegt.

Oliver S. schrieb:
> DirkB schrieb:
>> Die Leute die daran getorben sind, erzählen dir das auch nicht.
>
> Da wäre ich mir in diesem Forum nicht so sicher.

von Phasenschieber S. (Gast)


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H-G S. schrieb:
> Es braucht wohl ein paarmal mehr Stromstärke durch den Körper wie man
> mit den 230V erreichen kann - selbst bei günstigstem Strompfad (längs
> durch die Brust zB.). Das nennt sich scheinbar noch Niederspannung.

Völliger Käse.

Bei Wechselstrom reichen einige mV am Herzen um es zum Flimmern zu 
bekommen, dann bist du tot, mausetot, wenn nicht sofort jemand mit einem 
Defibrillator bereit steht.

Wichtig dabei ist einzig, daß die Wechselspannung am Herzen ankommt, 
sprich der Weg des Stromes ist entscheidend.

von Joachim B. (jar)


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H-G S. schrieb:
> Also

dafür buddelt man 12 Jahre alte Beiträge aus?

Hinweis: der ursprüngliche Beitrag ist mehr als 6 Monate alt.
Bitte hier nur auf die ursprüngliche Frage antworten,
für neue Fragen einen neuen Beitrag erstellen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Cyberfuzzy schrieb:
> Kann man sagen, dass es mit einem FI gar nicht mehr möglich ist, bei
> einem Schlag größere Schäden davonzutragen?

Der FI löst bei 30 mA 0der 3mAFehlerstrom aus.
Wen man mehr abbekommt weil man Barfuß auf feuchten Erdreich direkt über 
den Fundamenterder einen gewischt bekommt. Kann`s sein das da mehr als 
die "30mA" einen "durchströmen", u.U. war`s dann! Der Fehlerstrom ist 
nicht begrenzt durch den Auslösestrom des FI-Schalters, sondern durch 
den Überganswiderstand den der Mensch im Moment des "elektrischen" 
Schlages aufweist!
Die publik gemachten Übergangswiderstände sind nicht immer als min. 
Werte zu sehen.
Wenn man einen Eisenspann im linken Zeigefinger hat, und mit dem nackten 
rechten Fuß auf dem  Potentialausgleich steht. Ist der Widerstand 
Zeigefinger/Fuß weitausgeringer als der "Norm"-Widerstand von ca. 1100 
Ohm.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Nochmal, wichtig ist einzig wieviele mV am Sinusknoten ankommen.
Um selbigen aus dem Rhytmus zu bringen reichen wenige mV.

Dann kippt das Herz ins Flimmern und es wird dunkel.

von C. D. (derschmied)


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Also, ich brauche das zur Stimulanz. Allmorgentlich. Es erfrischt 
ungemein, und man ist hinterher taghell im Kopf. Möchts nicht missen.

Gruß, DerSchmied

von Phasenschieber S. (Gast)


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C. D. schrieb:
> Also, ich brauche das zur Stimulanz. Allmorgentlich.

Kann es sein, daß du dabei an die falsche Dose greifst? 😎

von Stefan F. (Gast)


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Cyberfuzzy schrieb:
> Da stellt sich mir doch die Frage - wie gefährlich ist so ein
> Stromschlag wirklich?

Ist ganz einfach zu beantworten: Selbst super starke gesunde Menschen 
können unter Umständen daran sterben.

Es passiert nur nicht oft.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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C. D. schrieb:
> Also, ich brauche das zur Stimulanz. Allmorgentlich. Es erfrischt
> ungemein, und man ist hinterher taghell im Kopf. Möchts nicht missen.
>
> Gruß, DerSchmied

Ahhh, daher dein wirres  Geschreibe!

von Al. K. (alterknacker)


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Wer es erlebt hat und es überlebt hat, kennt die Stärke und 
Nachwirkungen persönlich.
Natürlich können die Toten nicht mehr Zeugnis abgeben.
..aber die Bilder der verschiedenen Toten verunfallten sprechen für 
sich.

MfG
alterknacker

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Kann es sein, daß du dabei an die falsche Dose greifst? 😎

Nicht auszuschließen hehehe

Cha-woma M. schrieb:
> Ahhh, daher dein wirres  Geschreibe!

Das hat damit NICHTS zu tun! :-))

Man könnte auch darüber nachdenken Haltungsnoten zu vergeben und die 
Gewinner jeweils online zu stellen. So ne Art Reality-Show. Jeder wär 
empört, jeder würds trotzdem sehen wollen.

Gruß, DerSchmied

von Dirk L. (garagenwirt)


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Meine Wenigkeit hat in der Schweißausbildung mit einer Hand das 
Werkstück mit einer Schmiedezange gehalten und der Kollege hat 
geschweißt. Als seine Elektrode anfing festzukleben habe ich den dicken 
Magneten für die Masse von der Werkbank genommen. Damit stand ich 
zappelnd mit einer Hand an + und mit der anderen an -. Habe dann einen 
"Notabwurf" der magnetischen Masse gemacht----> genau auf das Knie des 
dritten Kollegen der völlig unbeteiligt neben der Werkbank auf einem 
Stuhl sitzend die Bild gelesen hat.
Oh, der war mehr am jaulen als meiner einer, und mir tat auch alles weh

von Manfred P. (pruckelfred)


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Dirk L. schrieb:
> Meine Wenigkeit hat in der Schweißausbildung mit einer Hand das
> Werkstück mit einer Schmiedezange gehalten und der Kollege hat
> geschweißt.

Da soll ja die Leerlaufspannung soweit begrenzt sein, dass sie nicht 
lebensgefährlich ist. Dazu müsste ich das alte Buch suchen, ich meine 
42V-AC oder 60V-DC zu erinnern. Aber egal, auch diese sind schon 
deutlich unangenehm.

Da war aber noch ein weiterer Fehler im Spiel, beim E-Schweißen sind 
Lederhandschuhe zu tragen.

Und unangenehm ist Strom schon früher: Ich habe einen Meßaufbau hinter 
einen 28V-Trafo gemacht und dabei beide Krokodilklemmen angefasst, um 
den Meßpunkt umzuklemmen. Das war nicht gefährlich, aber ich war mal 
wieder wach. Hätte ich nur eine Seite angefasst ... wie war das doch mit 
dem Trenntrafo ...

von Ich A. (alopecosa)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Völliger Käse.
>
> Bei Wechselstrom reichen einige mV am Herzen um es zum Flimmern zu
> bekommen, dann bist du tot, mausetot, wenn nicht sofort jemand mit einem
> Defibrillator bereit steht.
>
> Wichtig dabei ist einzig, daß die Wechselspannung am Herzen ankommt,
> sprich der Weg des Stromes ist entscheidend.

Stimmt, völliger Käse.
Bei einer Durchströmung Hand-Hand kommt die Spannung definitiv am Herzen 
an und definitiv mit mehr als ein paar mV. Trotzdem kann man sowas recht 
leicht überleben.

Aber vielleicht sind auch alle Schulungsunterlagen von TÜV und Co und 
auch die vom Rettungsdienst einfach falsch ;)

Noch dazu hat man seltsamerweise die max. Berührungsspannung auf 50V AC 
und 120V DC festgelegt.
Das Problem ist der resultierende Strom und dessen Einwirkdauer.

"Stromschläge" sind heutzutage glücklicherweise relativ selten tödlich 
aber keinesfalls "harmlos".
Je nach Spannung(sart) können Probleme auch sehr viel später auftreten. 
Bei DC hat man bspw. das Problem das die Stromeinwirkung das Blut 
chemisch zersetzen kann. Die Auswirkungen spürt man dann u.U. erst Tage 
später, dann aber richtig.

Die Empfehlung nach einer Körperdurchströmung zum Arzt zu gehen und ggf. 
für 24h stationär zur Beobachtung zu bleiben, gibt es jedenfalls nicht 
zum Spaß.

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Ich A. schrieb:
> Bei einer Durchströmung Hand-Hand kommt die Spannung definitiv am Herzen
> an und definitiv mit mehr als ein paar mV. Trotzdem kann man sowas recht
> leicht überleben.

Ja, die Menschen sind eben nicht alle gleich. Man kann es überleben, 
aber ob es klappt will wohl niemand ausprobieren.

Ich A. schrieb:
> Aber vielleicht sind auch alle Schulungsunterlagen von TÜV und Co und
> auch die vom Rettungsdienst einfach falsch ;)
> Noch dazu hat man seltsamerweise die max. Berührungsspannung auf 50V AC
> und 120V DC festgelegt.
> Das Problem ist der resultierende Strom und dessen Einwirkdauer.

Nein, die sind nicht falsch, das widerspricht keinesfalls meiner 
Aussage. Solche festgelegten Grenzwerte sind so gestaltet, daß sie 
unterhalb zu 99% harmlos sind, was aber nicht ausschließt, daß es auch 
dann noch zu einem Unfall kommen kann.

Ich A. schrieb:
> "Stromschläge" sind heutzutage glücklicherweise relativ selten tödlich
> aber keinesfalls "harmlos".

Meine Worte.

von Karl K. (leluno)


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Turnschuhe und nur mit rechter Hand arbeiten - dann kann nicht viel 
passieren.

von Percy N. (vox_bovi)


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Karl K. schrieb:
> Turnschuhe

Also barfuß?

SCNR

von DSGV-Violator (Gast)


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Cyberfuzzy schrieb:

> Was sind eure Erfahrungen dazu?

Ja, das ist ein tolles Beispiel für "Survivorship_Bias".
https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias

Und wenn es ein Erwachsener überlebt, heisst es loch lange nicht, das 
ein (Klein-)kind gesund gedeiht.

https://www.spiegel.de/spiegel/hamburg-das-tote-kind-an-kasse-4-a-1122202.html


Da ein umfangreicheres Paper zum Thema "Letalität (Tödlichkeit) von 
Stromunfällen:
https://www.bgetem.de/arbeitssicherheit-gesundheitsschutz/institute/institut-zur-erforschung-elektrischer-unfaelle/monografie-stromunfaelle-herzkammerflimmern-und-letalitaet

von Xeraniad X. (xeraniad)


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Meine Oma nutzte damals ein Autophon Dampfradio
https://www.radiomuseum.org/r/autophon_712_pr.html , womit sie {zwecks 
spiritueller Ertüchtigung, für Bonus im Himmel} fleissig Radio Vatikan 
zu hören pflegte. (Bei dem faszinierenden Teil hatte ich oft die 
Rückwand abgeschraubt, um mir die Röhren anzugucken.)
Beim Trennen des Netzsteckers aus der Dose berührte mein Finger die 
Netzspannung. Nachdem ich erwachte, waren Grossmutter & Besuch bereits 
beim Kaffee & der Kuchen war schon gegessen. Damals waren es ja noch nur 
220 V Effektivwert.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Karl K. schrieb:
>> Turnschuhe
>
> Also barfuß?

Doch, Turnschuhe reichen für eine verhältnismäßig gute Isolierung. Mein 
letzter Stromschlag war beim Installieren einer Steckdose mit 
Turnschuhen und ging glimpflich aus, nämlich das oben beschriebene 
(leichte) "Kribbeln" wie Ameisenhaufen. Da konnte ich problemlos die 
Hand zurückziehen, ist aus Schreck bzw. als Reflex von alleine 
geschehen.

Dabei stand ich draußen in einem Schuppen, mit Sportschuhen und 
Kunststoffsohle.

Es war also tatsächlich "harmlos". Für mich war es trotzdem eine 
lehrreiche Erfahrung, weil ich naiverweise davon ausging, dass die 
Leitung stromlos ist und ich nicht einfach, doppelt oder dreifach 
nochmals prüfte. Das ist mir seither nie wieder passiert.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Doch, Turnschuhe reichen für eine verhältnismäßig gute Isolierung.

Du hast nicht aufgepasst:

Percy N. schrieb:
> SCNR

Welche Sorte Schuhe trugen denn die Herren Gienger, Aguilar, Hambüchen, 
Ngyuen und Co so am Reck, an den Ringen und am Boden?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Welche Sorte Schuhe trugen denn die Herren Gienger, Aguilar, Hambüchen,
> Ngyuen und Co so am Reck, an den Ringen und am Boden?

Okay, damit wäre es vielleicht nicht so glimpflich ausgegangen.

Ich bin Jahrzehnte mit Sportschuhen "Samba" von Adidas rumgelaufen, 
quasi Schuhe für Hallenfußball.

Soll jetzt keine empfohlene Lebensversicherung für Elektriker sein, aber 
die Isolierung scheint zu funktionieren. Eigentlich wundere ich mich, 
dass es überhaupt noch kribbelte...

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Sportschuhen

Jupp, darauf wollte ich hinaus. Ursache für die sprachliche Verwirrung 
dürfte sein, dass vor langer Zeit "Sportschuhe" ein Synonym für 
"Halbschuh" war, vermutlich deshalb, weil nuemand gern in "halben 
Schuhen" herumlaufen wollte,  auch wenn die bloß halbhoch waren. Die 
damaligen "Schuhe" sahen so aus wie heutige orthopädische Stiefelchen 
...

Ich bin früher immer mit Adidas Roma bzw Vienna ausgekommen.

von Gerald B. (gerald_b)


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Das Gemeine ist ja, das du vorher nie weißt, wie es ausgeht.
Meinen worst case hatte ich 1989 mit 18 rum. damals was ich bei der 
Armee einer Revisionselektrikertruppe mit dem Prüfkoffer zugeteilt.
In einem Waschraum fanden wir eine Lampe, die keine PE Verbindung hatte, 
also ging die Fehlersuche los. Die Verteilerdose hatte Presshülsen, der 
PE lag natürlich ganz hinten in der Dose. Die Presshülsen waren mit 
Schlauch überzogen.
Es war August, ich schwitzte. Wir hatten keine Leiter mit dabei, also 
"mal eben schnell" nen Hocker genommen und draufgeklettert. Der Hocker 
war etwas niedrig und kippelte, also "mal eben" an der Wasserleitung 
festgehalten und weiter in der Dose gepult.
Der Isolierschlauch der Phase war ausgetrocknet und hatte einen Riss, so 
das ich die volle Dröhnung Hand - Hand bekam. Einen FI gab es nicht.
Die linke Hand krampfte sich um das Wasserleitungsrohr, mir ging im 
Unterbewußtsein nur durch den Kopf, das ich die rechte Hand aus der 
Verteilerdose reißen muß.
Ich hatte kein Zeitempfinde mehr und weiß nicht, on es 2 oer 20 Sekunden 
waren. Ich weiß nur, das ich vom Schreien heiser war und anschließend am 
Boden, vor dem Schemel stand und mir die Knie schlotterten.
mein Kollege stand auf der anderen Seite der Tür und lachte sich bald 
kaputt. Ich war zu fertig, um ihm eine reinzudrücken.
Der Vorarbeiter schickte mich zum Betriebsarzt, der ein EKG machte und 
nichts feststellen konnte und mich daraufhin wieder entließ. Das war 
Vormittags. Gegen 18 Uhr bekam ich für ca 30 min Scherzen im Brustkorb, 
als wenn mir einer mit dem Stiefel auf dem Brustkorb steht.
Das war meine Lektion.

In späteren Jahren, auf der Baustelle, habe ich vor dem Verklemmen von 
Kabeln sicherheitshalber immer erst 1 cm aller Adern gemeinsam 
abgezwickt. Dann hatte der Seitenschnieder halt ne Kerbe, aber ich wußte 
das das Kabel jetzt spannungsfrei war.
Die Verteilungen standen offen, wenn mal jemand ne Sicherung mit dem 
Baustrahler oder der Bohrmaschine schmiss, gab es "Experten", die 
solange alles einsicherten, bis sie wieder Strom hatten.

Ein Kollege von mir, in der Instandhaltung, die als Quereinsteiger 
angelernt war, hat durch eine Verkettung von Umständen auch mal tierisch 
eine geballert bekommen.
Im Abwassertank einer Anlage war die Laugendosierung ausgefallen und der 
pH-Wert zu niedrig. Pumpe ging, pH-Sonde war es auch nicht.
Nachdem er im Tank rumgerührt hatte und nasse Hände hatte, schaltete er 
den Hauptschalter aus und wollte den Messverstärker der pH-Sonde 
tauschen, eine Einschubkarte. Der Einschub daneben war der Gaswarner mit 
Printtrafo und 5x20 Sicherung, die in einem unisolierten Halter saß.
Der Gaswarner wurde als Noteinrichtung aber noch vor dem Hauptschalter 
eingespeist. Das wußte aber keiner, weil die Anlage ein Fremdfabrikat 
war.
Ich hätte mich instinktiv vom Sicherungshalter nemen dem Trafo 
ferngehalten, aber er baute halt darauf, das mit dem Hauptschalter alles 
spannungsfrei ist.
Es ist selten "der eine Fehler" sondern oft eine Verkettung ungünstiger 
Umstände

von Peter D. (peda)


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Peter schrieb:
> Ich hab auch schon des Öfteren einen Stromschlag bekommen und muss
> sagen, dass der FI nie angesprungen ist. Dazu müsste Strom über die Erde
> fließen.

Das ist schwierig den Leuten klarzumachen.
Wenn Du zwischen L und N klebst, können 16A fließen, ohne daß der FI 
anspricht. Der FI ist ausschließlich für Strom über PEN zuständig.

Ein weiterer häufiger Irrtum ist, wenn Geräte selber Stromversorgungen 
sind, z.B. bei einem Röntgengerät. Da kannst Du an die Anode und Gehäuse 
anfassen und kriegst die volle 60kV Dröhnung. Der Strom fließt ins 
Netzteil zurück und nicht über den FI.

von Mani W. (e-doc)


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Ich kann "nur" von einem Stromschlag mit 400 Volt Ac über beide
Hände und deren Mittelfinger berichten:

Im Sommer, also gut schwitzend und in der Hocke einen Kabelkanaldeckel
in einem Verteilerschrank 1m breit und 2m hoch mit 2 Türen (0,6 mm 
Blech)
angedrückt und mit den Fingern auf dahinterliegende Verteilerschienen
2 Phasen erwischt...

Ein "Klescher" mit beiden Ellbogen in die Türen (die danach schrottreif
waren) und wahrscheinlich 2 Salto rückwärts, danach ca. 6-8 Meter
Abstand zum Schaltschrank...

Nach 15 min keine Faust mehr machen können, nach 30 Minuten
Unter- und Oberarmmuskeln stark beleidigt, am nächsten Tag nur
rollend aus dem Bett gekommen wegen Brustmuskulatur, ein paar Tage
bezahlt frei genommen...

Das war vor fast 40 Jahren, aber das vergisst man nicht und will
es kein zweites Mal erleben, falls man es überhaupt überlebt...

Bitte erspart euch Fragen über das Warum und Wieso, es ist passiert
und ich kann heute noch darüber berichten...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Nach 15 min keine Faust mehr machen können, nach 30 Minuten
> Unter- und Oberarmmuskeln stark beleidigt, am nächsten Tag nur
> rollend aus dem Bett gekommen wegen Brustmuskulatur, ein paar Tage
> bezahlt frei genommen...

Da bist du noch glimpflich davon gekommen.
Ich habe in Folge von Stromunfällen schon Knochenbrüche gesehen. 
Knochenbrüche verursacht durch die eigene Muskelkontraktion.

von C. D. (derschmied)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Knochenbrüche verursacht durch die eigene Muskelkontraktion

...siehe Wundstarrkrampf / Tetanus.

Häßliche Sache, wenig erstrebenswert. Unachtsamkeit und nachlassenden 
Respekt halte ich für die größte Ursache von Stromunfällen.

Außer bei den Amis, die machen da ein Schauspiel draus.

Gruß, DerSchmied

von Joachim B. (jar)


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ach Leute da buddelt einer einen 12 Jahre alten Thread aus (04.10.2011 
22:31) und alle springen drauf an!

Wo sind die neuen Erkenntnisse?

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Joachim B. schrieb:
> Wo sind die neuen Erkenntnisse?

Ist doch egal, wie alt der Thread ist, das Problem ist nach wie
vor aktuell und es lesen auch viele neue User...

von Michael O. (michael_o)


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Bei uns in der Lehre als Funkelektroniker bei Blaupunk um 1980 hat einer 
aus der parallel Gruppe am 230V einen eher leichten Schlag bekommen und 
ist vom Stuhl gefallen. Nach zwei Stunden wiederbelbjngsversuchen wurde 
der Tod festgestellt. Nach zwei Wochen kam der Obduktionbericht - 
angeborener Herzfehler, hätte nie mit Elektrik zu tun haben dürfen...
Ein Mitarbeiter meines Vaters hat es geschafft bei der 
Entwicklungsarbeit an Fernsehern die Nachbeschleunigung kraftvoll zu 
erwischen. Der hat es geschafft aus dem Sitzen rückwäts über den 
Arbeitsplatz hinter ihm und den darauf stehenden Fernseher zu springen. 
3 Wochen Arbeitsunfähig, davon 10 Tage im Krankenhaus.
Ein befreundeter Funkamateur hat es geschafft die Anode seines offen auf 
dem Tisch stehenden Kurzwellen Nachbrenners mit freiem Oberkörper zu 
berühren bei dem Versuch das Kippfenster seiner Dachwohnung zu öffnen. 
Nach 6 Monaten konnten die Massagen abgesetzt werden.
Was ich mich frage ist ob es Langzeitfolgen von den früher recht 
häufigen "leichten" Stromschlägen wie erhöhtest Infarktrisko oder 
ähnliches gibt.

MfG
Michael

von Peter G. (ham)


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Hallo

Kurz gesagt:

Ein 230v "Stromschlag" kann gefährlich sein - potenziell kann eine 
kleine Unachtsamkeit unter schlechten Bedingungen tödlich sein.

Aber zu wohl 99,x % geht es gut und abgesehen von mehr oder weniger 
schmerzenden Muskeln und eventuell durch sekundäre Effekte auftretende 
Blaue Flecken passiert nichts.

Wie so oft im Netz muss natürlich "jeder" seine Gruselstorys von den 
0,x% der Fälle präsentieren wo es zum Todesfall gekommen ist - das nenne 
ich Panikmache und Bildzeitungsniveau.

Übrigens die Sache mit den auf jeden Fall den Arzt, ein Krankenhaus 
aufsuchen kenne ich auch.

Machte das mal in der Praxis - gerade das Krankenhauspersonal in der 
Notaufnahme von Krankenhäusern ist hochbegeistert (Ironie) und man 
erkennt trotz netter Worte, dass sie genervt sind und letztendlich 
solche "Mimosen" verachten - vielleicht nicht immer, aber zu den 
passenden Zeiten eigentlich immer und überall.
Lässt man sich dann noch vom Krankenwagen abholen darf man mindestens 10 
Euro hinzuzahlen (nicht sofort aber die Rechnung kommt) - dabei geht es 
zumindest mir nicht um die 10 Euro an sich (Parken mit dem eigen Auto 
wird schnell teurer...) als die Einstellung und Idee dahinter.

Besonders schlimm wird es, wenn man sich einen "Stromschlag" auf der 
Arbeit erhält:
Die Sache an sich ist schon lange ausgestanden, der Rattenschwanz für 
einen selber und den AG bzw. (direkten) Vorgesetzten zieht sich über 
Tage...


Auch wenn mich viele jetzt virtuell steinigen werden:

Einfach den Schlag einstecken, seinen Erfahrungen  und Körper vertrauen 
und ansonsten sich etwas zurückziehen bzw. zurückhalten (ohne dass es 
andere großartig mitbekommen) und vor allem: darüber schweigen.

Die ganzen Theoretiker und was (in anderen Zusammenhang - Stromschlag 
ist für die Allgemeinheit kein großes Thema, aber ihr alle kennt, was 
mal immer so in den Medien an "Gesundheit" Kampagnen läuft) mit der 
Botschaft:

Lieber den Rettungswagen 2x "umsonst" als 1x zu wenig rufen oder 
sicherheitshalber "umsonst" in die Notaufnahme aufschlagen, kennen nicht 
die Realität (Mann ist eben nicht "Kunde König" und ein "Notfall" und 
auch die Krankenkassen vergessen dann oft ganz schnell ihre immer mal 
aufkommenden "Werbe-" und Informationskampagnen)-

von Peter D. (peda)


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Peter D. schrieb:
> Das ist schwierig den Leuten klarzumachen.

Es erschreckt mich schon etwas, daß seit meinem Beitrag 4 Leute zugeben, 
die Funktion des FI nicht verstanden zu haben.
Nochmal, der FI kann in vielen Fällen bei einem Stromschlag nicht 
ansprechen. Er darf daher auf keinen Fall zur Sorglosigkeit verleiten.

Beitrag "Re: Wie gefährlich ist ein 230 V Stromschlag?"
Die Erfahrung von Peter (Gast) ist real und ist ernst zu nehmen.

von Christian M. (likeme)


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... ich finde einen Stromschlag hin und wieder nicht schlecht, man geht 
danach glich mit viel mehr Respekt und Konzentration an die Sache ran 
;-)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Peter G. schrieb:
> Einfach den Schlag einstecken, seinen Erfahrungen  und Körper vertrauen
> und ansonsten sich etwas zurückziehen bzw. zurückhalten (ohne dass es
> andere großartig mitbekommen) und vor allem: darüber schweigen.

Schweigen tat mein Elektrikerkumpel auch, wenn es ihm mal passierte. Er 
müsste sich sonst den Vorwurf gefallen lassen, sich nicht korrekt 
verhalten zu haben (freischalten, Kontrolle auf Spannung).

Aber wie die Beispiele zeigen: Schlag ist nicht gleich Schlag. Ich 
selber stand mit relativ gut isolierenden Schuhen auf dem Boden, als ich 
den Draht berührte. Andere haben L und N in jeweils einer Hand 
angefasst, der Strom ging durch den Körper, am Herz vorbei.

Möchte ich nicht erleben. Wenn anschließend der Herzschlag unregelmäßig 
ist, würde ich durchaus einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen.

Hängt eben von den Umständen ab.

von Percy N. (vox_bovi)


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Peter G. schrieb:
> Wie so oft im Netz muss natürlich "jeder" seine Gruselstorys von den
> 0,x% der Fälle präsentieren wo es zum Todesfall gekommen ist - das nenne
> ich Panikmache und Bildzeitungsniveau.
Klar. Wie oft läufst Du mit verbundenen Augen quer über die Autobahn? 
Das soll auch häufig gutgehen!
> Übrigens die Sache mit den auf jeden Fall den Arzt, ein Krankenhaus
> aufsuchen kenne ich auch.
> Machte das mal in der Praxis - gerade das Krankenhauspersonal in der
> Notaufnahme von Krankenhäusern ist hochbegeistert (Ironie) und man
> erkennt trotz netter Worte, dass sie genervt sind und letztendlich
> solche "Mimosen" verachten - vielleicht nicht immer, aber zu den
> passenden Zeiten eigentlich immer und überall.
Soweit Deine Wahrnehmung. Mir ging es in anderem Zusammenhang ähnlich, 
dabei waren die nzr ganz allgemein über den Hochbetrieb genervt.

Dass Du gefährlichen Unsinn erzählst, ist Dir hoffentlich nicht bewusst.

von C. D. (derschmied)


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@Percy:

Keine Sorge, früher oder später werden sie alle vorsichtiger. Oder 
gegrillt.

Ist wie mit allem im Leben: Wen es nicht nachhaltig zum Nachdenken 
anregt und zur Vorsicht mahnt, den hat es noch nicht wirklich ernsthaft 
erwischt.

Hat sich seit Anbeginn der Menschheit nicht geändert, und dieser Thread 
wird es auch nicht tun.

Gruß, DerSchmied

von Gunnar F. (gufi36)


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Rainer Z. schrieb:
> Andere haben L und N in jeweils einer Hand angefasst,

Genau das habe ich erlebt. Eine Hand am geerdeten Metallgehäuse, der 
kleine Finger der rechten Hand streifte ganz kurz die unisolierte 
(lerne: Fehler!) Phase am Netzschalter. Ich war 24, sportlich und 
gesund, aber der Schlag hat mich gelehrt, wie gefährlich 220V sind. 
Nichts weiter passiert, aber das habe ich nie vergessen.

von Daniel S. (stokmar)


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Na da hilft doch an sich tatsächlich mal die BG ETEM:
Aber als grobe Übersicht falls was passiert und wie oft es dabei dann 
Tödlich endet müsste es doch passen, auch hochgerechnet mit privaten 
undfällen und Folgeunfälle durch Absturz müssten doch darunter zähler 
oder?

https://www.bgetem.de/arbeitssicherheit-gesundheitsschutz/institute/institut-zur-erforschung-elektrischer-unfaelle/statistik-der-stromunfaelle

von Percy N. (vox_bovi)


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C. D. schrieb:
> Keine Sorge, früher oder später werden sie alle vorsichtiger. Oder
> gegrillt.
>
> Ist wie mit allem im Leben: Wen es nicht nachhaltig zum Nachdenken
> anregt und zur Vorsicht mahnt, den hat es noch nicht wirklich ernsthaft
> erwischt.

Bei meinem Vorposter hatte ich sen Eindruck, der Strom sei zu einem Ohr 
hinein und  zum anderen wieder heraus gegangen, ohne dazwischen allzu 
viel Schaden anrichten zu können.

von Foobar (asdfasd)


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Peter G schrieb:
> das nenne ich Panikmache und Bildzeitungsniveau.

Na endlich mal jemand, der das zurechtrückt.  Ich habe die Erfahrung 
gemacht, dass Sachen, die extrem selten passieren, für die Medien das 
gefundene Fressen für eine neue Sensationsmeldung sind.  Eben genau 
deswegen, weil sie so selten sind.  Die Leser werden dadurch aber falsch 
justiert: sie sehen ständig Ausnahmefälle, überbewerten die und meinen, 
sich dagegen schützen zu müssen.  Irgendwann fühlen sie sich dann nur 
noch in der Gummizelle (aka Nannystaat) wohl ...

Gunnar schrieb:
> der Schlag hat mich gelehrt, wie gefährlich 220V sind.
> Nichts weiter passiert, aber das habe ich nie vergessen.

Würde dann "wie ungefährlich" nicht besser passen? ;-)


Wie wär's, wenn wir mal auf das wesentlich gefährlichere Element Wasser 
umschwenken?  Zu wenig, zu viel, zu kalt, zu heiß - alles tödlich.  Dazu 
noch die Folgen durch "verunreinigte" Varianten (Schnaps, Bier, 
Bakterien, Gift).  Schaut mal in die Sterbestatistiken - da kann 
Elektrizität nicht gegen anstinken[1].

PS: Falls es einige verdrängt haben: Leben ist tödlich!  Zu 100%!  Mach 
das Beste aus dem Rest, den du hast.  Ständig zu schauen, ob dir ein 
Klavier auf den Kopf fallen könnte, kann nicht der Sinn des Lebens sein.



[1] Hatte mal beim Statistischen Bundesamt nachgeschlagen.  Todesfälle 
durch Strom lag bei grob 100/Jahr.  Irgendeine Elektro-Innung hatte das 
weiter aufgebröselt: wenn man die Suizide und Berufsunfälle (btw, meist 
Hochspannung) rausnimmt, blieb kaum was über: iirc kleine 2-stellige 
Zahl, könnte sogar 1-stellig gewesen sein.

von Percy N. (vox_bovi)


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Foobar schrieb:
> Na endlich mal jemand, der das zurechtrückt.  Ich habe die Erfahrung
> gemacht, dass Sachen, die extrem selten passieren, für die Medien das
> gefundene Fressen für eine neue Sensationsmeldung sind.  Eben genau
> deswegen, weil sie so selten sind.  Die Leser werden dadurch aber falsch
> justiert: sie sehen ständig Ausnahmefälle, überbewerten die und meinen,
> sich dagegen schützen zu müssen.  Irgendwann fühlen sie sich dann nur
> noch in der Gummizelle (aka Nannystaat) wohl ...

Man stelle sich nur vor, irgend jemand käme auf die aberwitzige Idee 
eines Krieges, womöglich gar in Europa!

Na, zum Glück gibt es solche Spinner ja nirgendwo, sonst bräuchten wir 
gut gepolsterte Gummizellen.

https://www.aphorismen.de/amp/zitat/61975

: Bearbeitet durch User
von Gunnar F. (gufi36)


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Foobar schrieb:
> [1] Hatte mal beim Statistischen Bundesamt nachgeschlagen.  Todesfälle
> durch Strom lag bei grob 100/Jahr.

Ich auch! Statistisch ist Schwimmen gehen viel gefährlicher als 
Motorradfahren. Ich fahre ein schnelles Motorrad.  Naja, statistisch 
über alle Bundesbürger...
Aber wenn man halt viel und oft mit offenen (!) elektrischen Geräten zu 
tun hat, sieht die individuelle Statistik schon ganz anders aus.

Foobar schrieb:
> Würde dann "wie ungefährlich" nicht besser passen? ;-)

Nein, ich spürte sehr deutlich, dass mein Kreislauf ordentlich 
durcheinander war. Heute bin ich nicht mehr 24 und nicht mehr so fit wie 
damals.

Naja, das entscheidet jeder für sich.

von (prx) A. K. (prx)


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Gunnar F. schrieb:
> Ich fahre ein schnelles Motorrad

... hochsommerlich bekleidet auf dem Weg zum Schwimmbad. ;-)

> Statistisch

... sterben an Strom hauptsächlich die Profis. ;-)

von Al. K. (alterknacker)


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(prx) A. K. schrieb:
>> Statistisch
>
> ... sterben an Strom hauptsächlich die Profis. ;-)

..und das ist gut so, denn Diese sollten wissen was sie tun.
;-))

MfG
alterknacker

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich habe mal 400v abbekommen..

Ich musste nur einen Draht unterschieben, das stellte sich aber als 
Fingerkrüppelei dar das ein unbeteiligter Finger unbemerkt  hinter die 
neozedabdeckung verschwand.

Siehe Bild.

Man muss ja auch gerade bei 230v zwischen einem ernsthaftem Stromschlag 
und einem so genannten "Wischer" unterscheiden. So ein "Wischer" ist ja 
durch den eigenen Reflex sehr schnell vorbei.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Es ist halt ein Lottospiel, ob bei einem Kontakt mit einer 
stromführenden Leitung entspechend viele mV am Sinusknoten ankommen oder 
nicht.

Der einzige Unterschied, die Wahrscheinlichkeit bei Strom ist größer.

von Re D. (Gast)


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DirkB schrieb:
> Die Leute die daran getorben sind, erzählen dir das auch nicht.

Nach Adam Riese müsste aber jeder einen kennen der dran gestorben ist, 
wenn auf 10 Stromschläge ein Toter kommen würde. Also, die 
Wahrscheinlichkeit an einem Stromschlag an 230 V zu sterben ist "gering" 
aber auch die Wahrscheinlichkeit für einen 6er im Lotto ist gering, 
trotzdem wird der Jackpot regelmäßig geknackt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Re D. schrieb:
> trotzdem wird der Jackpot regelmäßig geknackt.

Kommt auf die Zahl der Mitspieler an!

Es spielen ganz sicher deutlich mehr Leute im Lotto, als welche eine 
"gewischt" bekommen.

von Stefan F. (Gast)


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Außerdem wird über die Lottogewinne regelmäßig öffentlich berichtet. 
Über Opfer von Stromschlägen wird nur gelegentlich berichtet.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan F. schrieb:
> Über Opfer von Stromschlägen wird nur gelegentlich berichtet.

Wenn du damit weltweit bekannt werden willst, dann nimm ein Bad. Mit 
Handy und Ladegerät. Aber wenn du Pech hast, nehmen die Medien nur junge 
Mädels.

von Stefan F. (Gast)


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Es muss schon ein iPhone sein. Sonst wird es nur eine Randnotiz.

von Re D. (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Re D. schrieb:
>> trotzdem wird der Jackpot regelmäßig geknackt.
>
> Kommt auf die Zahl der Mitspieler an!
> Es spielen ganz sicher deutlich mehr Leute im Lotto, als welche eine
> "gewischt" bekommen.

Ich habe nicht behauptet, das es anders wäre. Wo ist dein Punkt?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Al. K. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>>> Statistisch
>>
>> ... sterben an Strom hauptsächlich die Profis. ;-)
>
> ..und das ist gut so, denn Diese sollten wissen was sie tun.
> ;-))

Weil halt von den "Profis" oft der "Lügenstift" verwendet wird!
Fatal wird`s wenn der "Profi" damit auf der Leiter stehend die 
Spannungsfreiheit ermittelt und dann "wider erwarten" eine "gewischt" 
bekommt und zu Boden stürzt. Wenn er Glück hat, holt er sich ein paar 
blaue Flecken. Pech hat der, dem`s schwerer erwischt!
Ich hab noch nie sowas "schwachsinniges" erlebt wie Elektriker die mit 
den "Lügenstift" (VDE-Plakete drauf) die Spannungsfreiheit feststellen.
Dürfte wohl auch ein Merkmal sein um echte Elektrofachkräfte zu 
erkennen!

von (prx) A. K. (prx)


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Cha-woma M. schrieb:
> Weil halt von den "Profis" oft der "Lügenstift" verwendet wird!

Vielleicht auch, weil Elektrofachkräfte einfach häufiger an Strom 
arbeiten.

Diesem Diagramm könnte man beispielsweise entnehmen, dass es gefährlich 
ist, sich mit Strom gut auszukennen. Je mehr, desto schlimmer. Wenn man 
die Grundlagen von statistischen Aussagen missachtet. Die Tabelle rechts 
zeigt in diesem Sinn, dass es kaum jemand mehr als 30 Jahre überlebt. 
;-)

https://www.elektrofachkraft.de/sicheres-arbeiten/statistik-der-stromunfaelle-das-lernen-wir-daraus

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Peter D. schrieb:

> Der FI ist ausschließlich für Strom über PEN zuständig.

Nicht ganz:
Ein FI löst aus, wenn auf N nicht der gleiche Strom fließt, der auf P 
fließt, wenn also irgendwo Strom abfließt.

Cha-woma M. schrieb:
> Weil halt von den "Profis" oft der "Lügenstift" verwendet wird!

Der ist immerhin BTN. Wenn die Glimmlampe aus ist, ist keine Phase da.
Wenn die Glimmlampe leuchtet, ist Vorsicht geboten, aber auch dabei muß 
keine Phase vorhanden sein. Hier leuchtet der Lügenstift auch manchmal, 
wenn ich ihn an die Wasserleitung halte...


Ansonsten: 110V~ kribbeln angenehm, 220V~ kribbeln unangenehm.
Das Schlimmste waren mal 220V gleichgerichtet auf Elko (Netzteil in 
einem Röhrenradio), also 311V= zwischen Hand und Arm. Da war ich wach!

Ich weiß nicht, ob das ein irgendwie gelernter Reflex ist, aber wenn ich 
einen elektrischen Schlag spüre, zucke ich sofort weg, bevor ich 
krampfen kann.

von C. D. (derschmied)


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Peter N. schrieb:
> Reflex ist, aber wenn ich einen elektrischen Schlag spüre, zucke ich
> sofort weg, bevor ich krampfen kann.

Übung macht den Meister!

Man könnte Lügenstift und Duspol auch wegwerfen und gleich den Finger 
nehmen, der ist zuverlässiger. Irgendwie mag ich die Darwin-Awards.

Gruß, DerSchmied.

von Peter D. (peda)


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Peter N. schrieb:
> Nicht ganz:
> Ein FI löst aus, wenn auf N nicht der gleiche Strom fließt, der auf P
> fließt, wenn also irgendwo Strom abfließt.

Die kirchhoffschen Gesetze kannst auch Du nicht außer Kraft setzen. 
Strom kann sich nicht in Luft auflösen. Wenn über L und N nicht der 
gleiche Strom fließt, muß notgedrungen ein Teil über PEN abfließen. 
Siehe Knotenregel.

von Peter D. (peda)


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Cha-woma M. schrieb:
> Weil halt von den "Profis" oft der "Lügenstift" verwendet wird!

Der "Lügenstift" hat garantiert viele Leben gerettet. Sein großer 
Vorteil ist, er paßt in jede Kitteltasche und ist immer griffbereit.
Man muß nur damit umzugehen wissen, aber das gilt ausnahmslos auch für 
jedes andere Meß- und Prüfmittel.

von Gunnar F. (gufi36)


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Peter D. schrieb:
> muß notgedrungen ein Teil über PEN abfließen.
> Siehe Knotenregel.

beachte deine eigenen Regeln! Was wenn er in die Wasserleitung abfließt? 
Oder ins Blumenbeet?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wenn über L und N nicht der
> gleiche Strom fließt, muß notgedrungen ein Teil über PEN abfließen.
> Siehe Knotenregel.

Nein, der Strom kann auch unter Umgehung des PEN direkt in die Erde, 
oder durch ein Lebewesen in die Erde fließen.
Um letzteres für längere Zeit zu verhindern, wurde der FI erfunden.

von Percy N. (vox_bovi)


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Peter N. schrieb:
> Ich weiß nicht, ob das ein irgendwie gelernter Reflex ist, aber wenn ich
> einen elektrischen Schlag spüre, zucke ich sofort weg, bevor ich
> krampfen kann.

Some like it hot ...

Mache Dich besser mit Reaktionsschwelle ind Loslassschwelle vertraut.

von Peter D. (peda)


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Gunnar F. schrieb:
> beachte deine eigenen Regeln! Was wenn er in die Wasserleitung abfließt?
> Oder ins Blumenbeet?

Phasenschieber S. schrieb:
> Nein, der Strom kann auch unter Umgehung des PEN direkt in die Erde,
> oder durch ein Lebewesen in die Erde fließen.

Du lieber Himmel, was für eine Krümelkackerei.
PEN ist doch mit Erde und mit der Wasserleitung verbunden, wußtest Du 
das noch nicht?
PEN = protective earth neutral.

Vor dem FI ist irgendwo N mit PEN verbunden und genau dahin muß die 
Stromdifferenz zurück fließen, damit der FI anspricht.
Jeder Strom muß zur Quelle zurück fließen, daher heißt es ja auch 
"Stromkreis".

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Peter D. schrieb:
> Du lieber Himmel, was für eine Krümelkackerei.

Das ist keinr Krümelkackerei. Dem FI ist es herzlich egal, was sich auf 
PEN abspielt oder nicht abspielt; der interessiert sich ausschließlich 
für die Differenz zwischen L und N.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Percy N. schrieb:
> der interessiert sich ausschließlich
> für die Differenz zwischen L und N.

Und die fließt wohin?
Einfach mal die Knotenregel beachten.

von Percy N. (vox_bovi)


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Peter D. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> der interessiert sich ausschließlich
>> für die Differenz zwischen L und N.
>
> Und die fließt wohin?
> Einfach mal die Knotenregel beachten.

Die fließt auf unbekanntem (und saher als gefährlich angesehenem) Weg zu 
N, allerdings an einem Punkt vor dem FI. Das bedeutet zB, dass Du über 
das Gehäuse eines mit FI abgesicherten Betriebsmittels beliebige Ströme 
ingehindert ableiten kannst, solange L nicht durch FI führt.

Ind falks Du es schaffen solltest, sowohl L als auch N zu berphren 
(jeweils einhändig ...), dann hilft FI auch nicht, sofern kein 
zusätzlicher Erdschluss vorliegt. Man denke an das Kleinkind mit zwei 
Stricknadeln und die Steckdose.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Einer der wenigen Fälle wo ich mal Percy ausnahmslos recht gebe 👍

Peter D. schrieb:
> Du lieber Himmel, was für eine Krümelkackerei.
> PEN ist doch mit Erde und mit der Wasserleitung verbunden, wußtest Du
> das noch nicht?
> PEN = protective earth neutral.

PEN besteht aus Schutzerde und Neutralleiter, zusammengefasst vor dem 
FI.

Dort fließt im Berührungsfall aber der Strom nicht auf direktem Weg hin.

tss...daß man das hier noch erklären muß... tss...

von Peter D. (peda)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Dort fließt im Berührungsfall aber der Strom nicht auf direktem Weg hin.

Es geht hier aber nicht darum, wo genau er lang fließt, sondern daß er 
überhaupt fließt. Ist also der Strom über 2 Anschlüsse in einen Knoten 
unterschiedlich, muß es einen weiteren Pfad in den Knoten geben, denn 
die Summe muß immer 0A sein (Knotenregel). Hängt der Mensch in diesem 
Pfad, kann der FI abschalten. In allen anderen Fällen eines Stromschlags 
aber nicht!

Ich kenne die Statistik nicht. Aber auch, wenn ein FI in nur 10% der 
Fälle Leben rettet, ist der Einbau ohne Zweifel sinnvoll.

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Es geht hier aber nicht darum, wo genau er lang fließt, sondern daß er
> überhaupt fließt.

Nein, es geht um diese falsche Aussage:

Peter D. schrieb:
> Wenn über L und N nicht der
> gleiche Strom fließt, muß notgedrungen ein Teil über PEN abfließen.
> Siehe Knotenregel.

...und die ist definitiv falsch!

von Andrew T. (marsufant)


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Phasenschieber S. schrieb:
> ...und die ist definitiv falsch!


Peda mag es gar nicht wenn man ihn dabei erwischt, das er unzulänglich 
geantwortet hat.

von Peter D. (peda)


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Andrew T. schrieb:
> Peda mag es gar nicht wenn man ihn dabei erwischt, das er unzulänglich
> geantwortet hat.

Es geht mir darum, das richtiges Verständnis für die Funktion des FI zu 
vermitteln. Ansonsten hätte ich mich schon längst verabschiedet.

Entscheidend ist, daß der Stromschlag über den Menschen zum PEN erfolgen 
muß, um die Schutzwirkung des FI zu entfalten. Und dieser Strom wird 
indirekt über die Differenz L/N gemessen, weil eben die konkrete 
Verbindung zu PEN nicht zugreifbar ist.

von Andrew T. (marsufant)


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Peter D. schrieb:
> Entscheidend ist, daß der Stromschlag über den Menschen zum PEN erfolgen
> muß, um die Schutzwirkung des FI zu entfalten.

Falsch, setzen.

von Peter D. (peda)


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Andrew T. schrieb:
> Falsch, setzen.

Du hast die Knotenregel nicht verstanden. Das kann lebensgefährlich 
werden.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Peter D. schrieb:
> Entscheidend ist, daß der Stromschlag über den Menschen zum PEN erfolgen
> muß, um die Schutzwirkung des FI zu entfalten.

Nicht zwangsläufig. Oder definiere, was Du mit PEN meinst.

Der FI löst aus, wenn der Strom in der Leitung L von der Leitung N 
abweicht. Das ist z.B. auch der Fall, wenn der Strom oder ein Teil des 
Stromes von L über den Boden abfließt, auf welchem der Mensch steht.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Es geht mir darum, das richtiges Verständnis für die Funktion des FI zu
> vermitteln.

Dieses Verständnis muß eher Dir vermittelt werden. Zumindest kannst du 
den PEN nicht richtig zuordnen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Peter D. schrieb:
> Der FI ist ausschließlich für Strom über PEN zuständig.

Wenn das der Fall wäre, würde der FI ja jedesmal auslösen, wenn ein
Verbraucher angeschlossen wird, was das Netz nutzlos machen würde.

von Joachim B. (jar)


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Peter D. schrieb:
> Der FI ist ausschließlich für Strom über PEN zuständig.

der PEN hat mit Fehlerstrom nichts zu tun, der FI löst ausschliesslich 
aus wenn die Differenz von Phasenstrom und Strom über den Null den 
Auslösestrom erreicht.
Wenn Phasenstrom über die nackten Füsse direkt in das Abwasser(rohr) im 
Bad geht muss nicht mal ein mA über PEN fliessen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Wenn Phasenstrom über die nackten Füsse direkt in das Abwasser(rohr) im
> Bad geht muss nicht mal ein mA über PEN fliessen.

Es ist völlig egal wo der Strom über die Füße oder irgend ein Körperteil 
hingeht, der PEN ist daran nicht beteiligt, aber der FI (muss) löst aus.

Er kapierts nicht, möchte aber "das richtige Verständnis für die 
Funktion des FI vermitteln".  🤣

von Joachim B. (jar)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Es ist völlig egal wo der Strom über die Füße oder irgend ein Körperteil
> hingeht, der PEN ist daran nicht beteiligt, aber der FI (muss) löst aus.
>
> Er kapierts nicht, möchte aber "das richtige Verständnis für die
> Funktion des FI vermitteln".  🤣

vielleicht muss er sich nur mal einen FI ansehen und den dortigen PEN 
Anschluß suchen.

von Michael O. (michael_o)


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Lustig finde ich einen FI auszulösen ohne das vorhandensein eines L. Es 
reicht einen N aus den FI mit einem N von einem anderen oder ohne FI zu 
brücken. Unter der Voraussetzung das da etwas Strom fliesst hat es den 
FI Raus und man hat Spannende Stunden der Fehlersuche.

MfG
Michael

von Phasenschieber S. (Gast)


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Michael O. schrieb:
> Es
> reicht einen N aus den FI mit einem N von einem anderen oder ohne FI zu
> brücken.

Das verstehe wer will.

Du meinst sicher, es reicht einen PE mit einem N zu brücken.
Aber ja, das kennt jeder, der mal bei abgeschalteter Phase den N und PE, 
vielleicht an einer Lampe, oder mal kurz durch ein Loch gezogen, 
miteinander kontaktiert hat.
Allerdings nur, wenn zur gleichen Zeit im Haus noch andere Verbraucher 
eingeschaltet sind.

Aber jetzt entfernen wir uns vom Topic.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael O. schrieb:
> Lustig finde ich einen FI auszulösen ohne das vorhandensein eines L. Es
> reicht einen N aus den FI mit einem N von einem anderen oder ohne FI zu
> brücken. Unter der Voraussetzung das da etwas Strom fliesst hat es den
> FI Raus und man hat Spannende Stunden der Fehlersuche.

So muß das sein, Differenzstrom zu groß.

Lustiger und beim ersten Mal dumm geguckt war es hier, dass der FI beim 
Durchschneiden einer Leitung ausgelöst hat, deren Phase noch garnicht 
aufgelegt war. Da verbindet der Seitenschneider Null mit PE und ein im 
selben N laufender Strom geht am FI vorbei, Klack.

von Peter D. (peda)


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Ein erschreckendes Beispiel sind die Lichtenbergfiguren mit 
Mikrowellentrafo. Die Primärseite ist korrekt isoliert, es kann also im 
Fehlerfall keinen Pfad von L nach PEN geben. Der Strom fließt einfach 
von der 4000V Sekundärseite durch den Körper in den Trafo zurück.
Ein FI wird also nie ansprechen. Daher ist die Mehrzahl der Unfälle 
tödlich und die wenigen Überlebenden haben schwerste Verstümmelungen.

https://www.20min.ch/story/verletzter-lehrer-jagte-strom-durch-nasses-holz-763030821007

https://www.woodturner.org/Woodturner/Woodturner/Resources/Safety-Materials/Safety-Fractal-Burning-Lichtenburg-Burning.aspx

Man findet leider immer noch haufenweise Links zu solchen Basteleien, wo 
ohne jegliche Schutzkleidung mit bloßen Händen gearbeitet wird. Der Laie 
kriegt dadurch den Eindruck vermittelt, kann ja nicht gefährlich sein.

von H-G S. (haenschen)


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Also wenn man sich die Sterbewahrscheinlichkeiten in dem PDF ansieht 
dann müsste man um sicher zu sterben schon eine Stunde oder länger an 
der Steckdose kleben ... Die ganzen Stromtoten sind dann nur solche bei 
denen die Sterbewahrscheinlichkeit im einstelligen Prozent-Bereich 
zufällig eintraf.

Korrigiert mich falls ich das falsch gesehen habe.

PDF:

H-G S. schrieb:
> 
https://www.bgetem.de/arbeitssicherheit-gesundheitsschutz/institute/institut-zur-erforschung-elektrischer-unfaelle/monografie-stromunfaelle-herzkammerflimmern-und-letalitaet


Edit: wieso habe ich 15 negative Bewertungen auf meinen ersten Beitrag ?

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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H-G S. schrieb:
> Edit: wieso habe ich 15 negative Bewertungen auf meinen ersten Beitrag ?

Die werden verlost, hast halt Pech gehabt.

Da man sich weder mit negativen noch positiven Bewertungen einen Orden 
verdient:

Nimm's hin wie ein Mann, kümmer Dich nicht drum. Interessiert nur Nerds.

Gruß, DerSchmied

von Al. K. (alterknacker)


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C. D. schrieb:
> Nimm's hin wie ein Mann, kümmer Dich nicht drum. Interessiert nur Nerds.

nicht nur, es gibt hier Spezielle welche die Bewertung als echt ansehen.
Ich habe auch nie mehr als 40 negative auf einen Beitrag bekommen.
Leider auf 100 nicht geschafft!
Man kann sich nicht mal sicher sein das der Beitrag von den Bewertern 
gelesen wird, von verstehen abgesehen.

MfG
alterknacker

von Manfred P. (pruckelfred)


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C. D. schrieb:
> H-G S. schrieb:
>> Edit: wieso habe ich 15 negative Bewertungen auf meinen ersten Beitrag ?
> Die werden verlost, hast halt Pech gehabt.

Zumindest für eine, die jeweils erste Neagtivbewertung, scheint hier ein 
Bot durch's gesamte Forum zu rennen.

Und dann gibt es noch einen Kandidaten, der PEN nicht verstanden hat - 
gegen dessen Lernresistenz ist je ein Minus einfach nicht genug.

von C. D. (derschmied)


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Was soll man sagen... Mir sind Bewertungen eigentlich schnurzegal, weil 
man der Jury hier nicht uneingeschränkt Kompetenz unterstellen kann. 
Weder fachlich, noch auf sozialer Ebene. 20mal den Daumen hoch machen 
eine fachlich schlicht falsche Antwort auch nicht richtiger, und 20mal 
den Daumen runter machen eine unbequeme Wahrheit auch nicht falscher. 
Ich glaube, es ist immer den aktuellen Publikum geschuldet - den zur 
Stunde anwesenden Sympathieträgern oder eben auch erbitterten 
Widersachern ob ein Beitrag in der Luft zerrissen wird oder nicht. Ein 
und der selbe Post können zu zweierlei Tageszeiten völlig 
unterschiedlich bewertet werden, von daher hat das für mich keinerlei 
Aussagekraft.

Ich habe hier im Forum noch nicht eine Bewertung abgegeben. Zum einen 
fehlt mir in einigen Bereichen die Sachkunde, zum anderen will ich keine 
Beiträge bewerten die zwar (in meinen Augen) falsch oder richtig sind, 
aber im Stil vielleicht etwas barsch oder unbeholfen sind. In 
schriftlicher Form fehlen eben einige Komponenten die ein reales 
Zwiegespräch ausmachen, und da ist dann der eigentliche Sinn schnell 
entfremdet, eine Bewertung nicht mehr fair.

Wenn es um persönliche Angriffe oder gar offensichtliche Beleidigungen 
geht, hmmm, schwierig.
Vielleicht sollte man da einfach wegschalten und ignorieren.

Soweit die Theorie, ich ertappe mich aber auch ab und an dabei das es 
mir nicht immer gelingt.

Aber: ich gelobe Besserung, und arbeite dran...

Gruß, DerSchmied

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

H-G S. schrieb:
> Also wenn man sich die Sterbewahrscheinlichkeiten in dem PDF ansieht
> dann müsste man um sicher zu sterben schon eine Stunde oder länger an
> der Steckdose kleben ... Die ganzen Stromtoten sind dann nur solche bei
> denen die Sterbewahrscheinlichkeit im einstelligen Prozent-Bereich
> zufällig eintraf.

In dem PDF auf Seite 9 findet man Angaben zur Letalität bei 
Stromunfällen im normalen Niederspannungsnetz (genauer: 130-400V) für 
eine Durchströmung ab 0,3s

Die Letalität (Sterbewahrscheinlichkeit) liegt da je nach Stromweg 
zwischen 3% und 45%. Also angefangen von 1:33 bis zu 1:2.
Also nichts mit "schon länger als eine Stunde an der Steckdose 
kleben..."

Und dann muss man, wie bei allen solchen Studien, noch den Methodischen 
Bias berücksichtigen. So wurden hier nur als Arbeitsunfall gemeldete 
Vorkommen betrachtet zu denen auch noch Detailierte Daten vorlagen. Also 
jemand da war (oder Kamera) der genaue Aussagen machen konnte. Der 
alleinarbeitende Tote der Minuten oder Stunden nach dem Unfall leblos 
aufgefunden wurde ist also schon einmal raus.

Zudem ist dann noch bei der Gesamtzahl der Toten durch Stromunfälle zu 
bedenken das nur diejenigen als "Unfalltote" erfasst sind wo der 
Zusammenhan offensichtlich ist oder zumindest von Anfang an Vermutet 
wird und deshalb genauer untersucht.
Also nur die erfasst werden die entweder an Ort und Stelle 
zusammenbrechen oder wo andere deutlich von einem intensiven Stromschlag 
an dem Tag wissen und das den Behörden mitteilen nach dem ein scheinbar 
gesunder, fitter Mensch am nächsten Tag nach Herzstillstand tot in 
seiner Wohnung/seinem Bett gefunden wird. Weiß keiner davon, dann ist 
das halt nur ein plötzlicher Herztot... Von den ganzen Privaten Unfällen 
die sowieso nicht erfasst werden ganz zu schweigen.
Ebenfalls tauchen die nicht in der Statistik als "Todesopfer" auf wo 
prinzipiell Lebensgefahr bestand und der Unfall ohne medizinische 
Maßnahmen tödlich verlaufen wären, dies aber gerade deshalb verhindert 
wurde weil die sich vorsichtshalber in Behandlung begeben haben. (Oder 
begeben mussten weil sonstige Verletzungen wie Verbrennungen oder 
Knochenbrüche dazukamen)

Denn gerade bei 230V Stromunfällen ist die größte Gefahr 
Herzkammerflimmern. Durch Zelltod freigesetztes Kalium bei großflächigen 
inneren Verbrennungen oder sonstige Elektrolyseeffekte spielen da kaum 
eine Rolle. Wenn der Unfall so schwer war das dies Auftreten könnte und 
man dabei nicht schon wegen Herzversagen sofort draufgeht ist man eh 
meist freiwillig zur Wundversorgung im Krankenhaus wo Maßnahmen 
eingeleitet werden. Herkammerflimmern kann sofort auftreten oder aber es 
können durch den Stromschlag Herzrythmusstörungen diverser Art auftreten 
die auch noch Stunden später in HErkammerflimmern übergehen können.

Natürlich:
Mal einen an 230V Gewischt bekommen ist in den allermeisten Fällen ohne 
langfristige Folgen. Die Mehrheit der Forenuser hier dürfte schon einmal 
oder sogar sehr viel öfter das Missvergnügen gehabt haben ohne 
längerfristige Folgen. Und die mittlerweile FAST flächendeckende 
Einführung von 30mA (und kleiner) FI ist ein sehr potenter Lebensretter 
der mit zunehmender Verbreitung die Tödlichen Vorfälle massivst 
reduziert hat.

Aber ein Restrisiko bleibt! Hatte es hier ja schon öfter Geschrieben das 
bei mir in der Nachbarschaft z.B. ein tödlicher Unfall war. Das Opfer, 
junger gesunder Mann Anfang der 20er zu Besuch bei der Freundin war, hat 
am Gartenteich (Pumpe/licht) einen Stromschlag bekommen,  ist wohl noch 
ins Haus gegangen und hat davon erzählt, kurze Zeit später 
zusammengebrochen und  konnte nicht wieder belebt werden.

Ein ehemaliger Chef von mir (in den 50ern) hatt eine Herzschädigung die 
laut seiner Aussage auf einen solchen Unfall bei Bastelleien in seiner 
Studienzeit zurückgeht (War nach dem Unfall selbst in KH gegangen).

Früher habe ich auch lustige Witze darüber gemacht wenn ich mal wieder 
einen Gewischt bekommen habe. Mittlerweile halte ich mich, besonders 
nach dem Unfall in der Nachbarschaft, aber an die "durch die Blume" 
gegebene Empfehlung eines mir bekannten Hausarztes/Internisten der auch 
lange als Notarzt im Einsatz war.

Offizielle ärztliche Meinung:
Bei Stromschlägen durch 230V Stromnetz (oder ähnlichen Quellen) immer 
ins KH.

Inoffiziell genanntes pragmatisches Vorgehen:
*Leichtes Britzeln ohne Spuren, unmittelbare Entfernung und keine 
Muskelreaktionen
-> Durchatmen, 5 Minuten Pause, lachen und weitermachen.

*Ordentlicher aber kurzer Schlag, Muskeln haben schon reagiert, ggf. 
ganz leichte oberflächliche Verbrennungen ->
->Wenn Weg übers Herz nicht völlig ausgeschlossen werden kann, dann zum 
Erfahrenen Doc (sinnvoller Weise fahren lassen), schnell EKG machen 
lassen und ein Blick auf die Eintritts-/Austrittstelle das es wirklich 
nur absolut oberflächlich ist. Unwahrscheinlich das etwas passiert ist, 
aber Herzrythmusstörungen sind nicht unmöglich. Da diese auch zum 
plötzlichen Kammerflimmern werden können sollte das überprüft werden. 
ISt das EKG aber OK beruhigt nach Hause gehen, kühles Bier Trinken und 
danach drüber lachen...  Wenn es um das eigene Leben geht ist auch eine 
1:500 Chance auf Böse Folgen viel zu viel wenn man es verhindern kann.

*Längerer als nur einen "Augenblich" stark spürbarer Stromfluss, oder 
deutliche Verbrennungen, sowie alle Unfälle mit potenten 
Hochspannungsquellen:
->Ist man vom Schreck und etwas weichen Knien abgesehen fit lässt man 
sich direkt zum KH bringen. Je nach Ausmaß und Erfahrung der Ärzte wird 
man da dann etwas Zeit verbringen. Das kann von 2-3 Stunden mit EKG 
Überwachung und mehrmaliger Blutabnahmen (Kaliumwert und andere 
Parameter, sind die Werte im Normbereich und ändern sich auch nicht mehr 
als im Tagesverlauf absolut normal kann schon nach dieser Zeit oft 
Entwarnung gegeben werden) bis zu 48h Dauerüberwachung gehen. Wird etwas 
gefunden noch viel länger. (Bei wenig Erfahrung wird aber selbst in 
leichten Fällen öfter auch pauschal 24h-Überwachung gesagt)

*Bei Schwindel, Schmerzen in der Brust, Gefühl von Herzstolpern oder gar 
Blackout:
-> Sofort 112
Natürlich ebenfalls sofort 112 bei großflächigen Verbrennung oder 
anderen erheblichen Verletzungen. Aber das versteht sich wohl von 
selbst.

Gruß
Carsten

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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H-G S. schrieb:
> Edit: wieso habe ich 15 negative Bewertungen auf meinen ersten Beitrag ?

Woher soll ich das wissen?

von Al. K. (alterknacker)


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Ich bewerte niemals!

MfG
alterknacker

von Carsten S. (dg3ycs)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Nochmal, wichtig ist einzig wieviele mV am Sinusknoten ankommen.
> Um selbigen aus dem Rhytmus zu bringen reichen wenige mV.
>
> Dann kippt das Herz ins Flimmern und es wird dunkel.

Nicht die Spannung ist entscheidend sondern der Strom ist es der tötet.
Und natürlich gibt es das ohmsche Gesetz das Strom und Spannung in 
Relation setzt. Aber es gibt halt auch Kirchhof und der menschliche 
Körper ist halt im Ersatzschaltbild, wenn man es bis auf Ebene des 
Zellhaufens "Sinusknoten" auflösen will, nichts weiter als eine 
unbestimmbare Anzahl von unterschiedlichsten Widerständen in wilder 
Reihen- und Parallelschaltung.

Nur das man an beiden Seiten des Sinusknotens ein paar mV anlegt heisst 
bei einem "eingebauten" Herzen nicht das der Strom auch in ausreichendem 
Maß durch diesem geht und es damit zu einer ungewollten Depolarisation 
kommt.

Wenn man das ganze also von der Stromseite her betrachtet, dann löst 
sich auch der scheinbare Widerspruch von den allseits bekannten Tabellen 
mit Angaben wie Lebensgefahr ab 30mA Durchströmung und der Aussage das 
kleinste Potentiale ausreichen um das Herz aus dem Takt zu bringen in 
Luft auf.

Denn wenn 30mA von Hand zu HAnd bzw. von Hand zu Fuß fließen, dann geht 
davon ja nur der allerkleinste Teil überhaupt durch den Bereich des 
Sinusknotens selbst. Der Rest fließ ja mehr oder weniger weit daran 
vorbei und verursacht zumindest bei kürzeren Einwirkzeiten überhaupt 
nichts direkt Lebensbedrohliches. (Bei längerer Zeit halt innere 
Verbrennungen)

Wo ich aber voll Zustimme ist, dass wenn man alleine das Herz bzw. den 
Sinusknoten als dessen Taktgeber betrachtet, es allerkleinste 
Energiemengen sind die diesen aus dem Takt bringen können.

Und wie viel von durch den Körper fließenden Strom tatsächlich durch 
diesen hochsensiblen Bereich gehen, dass weiß man halt einfach nicht 
vorher. Dieser Wert kann sich ja sogar bei exakt gleicher Ein- und 
Austrittsstelle bei derselben Person von Minute zu Minute Unterscheiden!
Und dann kommt noch dazu das im Hinblick auf die Folgen auch noch 
erheblich  entscheidend ist in welcher Phase der Herzstätigkeit sich das 
ganze gerade abspielt. (zumindest bei kurzen Stromschlägen, bei mehreren 
Sekunden ist das dann auch egal. Da zählt dann nur die reine Energie..)

BTW:
Hier auch noch mal für die "230V ist harmlos" Fraktion zu den anderen 
hier genannten Fällen auch noch ein weiterer Fall den wir vor einiger 
Zeit auch hier im Forum besprochen hatten:
https://www.kreiszeitung.de/lokales/bremen/stromschlag-durch-loses-kabel-90787203.html

Und Nochmals:
JA- die absolut allermeisten Unfälle mit 230V, insbesondere wenn man 
nicht daran "gehangen" hat sondern es sich nur um Sekundenbruchteile 
gehandelt hat, gehen auch ohne jede medizinische Intervention ohne 
irgendeine ernsthafte Langzeitfolge aus.

Nur - es geht um das eigene Leben: Und da ist eine Chance selbst von 
1:1000 auf dem Tod bzw. 1:100 für mehr oder weniger ernste bleibende 
Schäden doch eine sehr schlechte Quote wenn man es mit einem einfachen 
Arztbesuch vermeiden kann.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Al. K. (alterknacker)


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..bitte aber beachten, das die Blutbahn einen Widerstand von ca. 800 Ohm 
hat.

Nachschauen könnt ihr, für mich reicht die  Erinnerung von 60 Jahren.

MfG
alterknacker

von Phasenschieber S. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Nicht die Spannung ist entscheidend sondern der Strom ist es der Tötet.

Du hast einfach NULL Ahnung.
... und das bekundest du immerwieder wortumfänglich, schwallähnlich, 
sodaß einem die Lust vergeht den ganzen Sermon zu lesen.

Wir hatten schonmal eine Diskussion wo es um einen Monitor für blutige 
Druckmessung ging, ich nehme an, du erinnerst dich daran.
Du hattest dich gewundert woher ich weiß, daß der Monitor mittels 
Statham Transducer zur blutigen Blutdruckmessung eingesetzt wurde,

Nun, ich will mich outen:

Ich war 37 Jahre lang leitender Kardiotechniker in der Herzchirugie.
Was ein Kardiotechniker ist und zu tun hat, kannst du hier nachlesen:
https://www.dhzb.de/karriere/ausbildung/kardiotechnik

Ich habe unzählige Herzen zum Stillstand gebracht und auch wieder zum 
Schlagen verholfen.

Was du hier schreibst, ist zwar nicht alles falsch, aber wesentliche 
Teile eben doch.

Aber ich möchte es dir nicht gleich tun und die Leser wortreich 
zumüllen.

Eines möchte ich hervorheben, es sind nur wenige mV die am Sinusknoten 
das Herz zum Flimmern umkippen lassen können.
Die wenigen mV zur richtigen Zeit (vulnerable Phase) am Sinusknoten und 
das Licht geht aus.
Da braucht es keine Vorschädigung und das kann jedem kerngesunden 
Menschen passieren.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Du hast einfach NULL Ahnung.
> ... und das bekundest du immerwieder wortumfänglich, schwallähnlich,
> sodaß einem die Lust vergeht den ganzen Sermon zu lesen.

Jaja...
Und niemand zwingt dich das zu lesen.
Nur wenn du das nicht liest, dann ist es auch kein Wunder das du das 
nicht verstehst...

Aber dann die Stichpunkte die du nicht verstanden hast:
Ohmsches Gesetz, Kirchoff, und vor allem EINGEBAUT
(Also nix von "am offenen Herzen".) Steht alles so im Beitrag.
Weil: In diesem Thread geht es um Stromschläge von 230V.
Und im OP fällt doch eher selten ein 230V kabel in den geöffneten 
Brustraum  oder?


Hinweis für unbeteiligte Mitleser:
Das folgende kann bei reinem Interesse an der Sache getrost übersprungen 
werden weil in diesem Thread OT!

> Wir hatten schonmal eine Diskussion wo es um einen Monitor für blutige
> Druckmessung ging, ich nehme an, du erinnerst dich daran.
> Du hattest dich gewundert woher ich weiß, daß der Monitor mittels
> Statham Transducer zur blutigen Blutdruckmessung eingesetzt wurde,

Ja, die Diskussion hatten wir:
Jemand hatte ein unbekanntes Gerät und ich habe das zuerst mit hoher 
Wahrscheinlichkeit für einen EKG Monitor gehalten weil ich halt sehr 
ähnliche Monitore kenne.
Dann hast du -ohne Hintergrundangaben oder Quellen gesagt- das das ein 
Blutdruckmonitor ist. Daraufhin habe ich gesschrieben das dies durchaus 
möglich ist, die Geräte die ich kenne (ja , ich habe auch in der 
Medizintechnik gearbeitet. Wenn auch in der Entwicklung) anders aussehen 
und das ich wegen wegen der Pulsanzeige doch eher ein EKG vermuten 
würden...

Daraufhin hast du mich dann als Ahnungslos beschimpft, auf deine 
berufliche Tätigkeit verwiesen wo du mit diesem Geräten gearbeitet hast 
(warum nicht als Quelle zu deiner ersten Aussage? dann hätte sich 
weitere Diskussion erledigt) und aufgeführt das EKG Monitore doch ganz 
ganz anders aussehen.
In der Folge habe ich dir dann die Typen genannt die optisch sehr 
ähnlich sind...

Nur gewundert das du das weisst, das habe ich mich nicht. Das du etwas 
in dem Bereich gemacht hast, das habe ich schon ganz am Anfang 
verstanden...

Phasenschieber S. schrieb:
> Nun, ich will mich outen:
>
> Ich war 37 Jahre lang leitender Kardiotechniker in der Herzchirugie.
> Was ein Kardiotechniker ist und zu tun hat, kannst du hier nachlesen:
> https://www.dhzb.de/karriere/ausbildung/kardiotechnik

Ist ja OK, vor Menschen die in einem Pflegeberuf arbeiten habe ich 
duraus Respekt. War selbst 16+ Jahre mit einer Pflegekraft liiert.
Nur: Wenn du statt einer Pflegeausbildung einen Elektrotechnischen 
Hintergrund hättest, dann hättest du vielleicht meinen Hinweis auf URI 
und Kirchhoff im Bezug auf "eingebaute" Herzen verstanden...
Oder du hättest einfach meine Herleitung lesen können.

BTW: Wo wir schon am Korinthenkacken sind: Wenn man jetzt Gedanklich mal 
vom offenen Herzen mit direktem Kontakt am freiliegenden Sinusknoten 
ausgeht sind es ebenfalls nicht "ein paar" mV.
Zumindest laut meiner Literatur (die ich wegen der Eigenschaft als 
Signalquelle für die zu messenden Signale durch gelesen habe) sind es 
rund 100mV ... Das ist mehr als "ein paar"
Denn "ein paar" entstehen ja schon schnell durch Elektrochemische 
Prozesse beim Kontakt mit dem Elektrodenmaterial. (Wobei man dieses 
"Elektrodenpotential" durch geeignete Materialwahl mittlerweile 
natürlich sehr klein halten kann)

Gruß
Carsten

von Phasenschieber S. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Wenn du statt einer Pflegeausbildung einen Elektrotechnischen
> Hintergrund hättest, dann hättest du vielleicht meinen Hinweis auf URI
> und Kirchhoff im Bezug auf "eingebaute" Herzen verstanden...

Mann dir ist nicht zu helfen.
Ich habe sowohl eine medizinische, alsauch elektronische Ausbildung.
Es geht hier aber nicht um mich, weshalb ich mir weitere Diskussionen 
mit dir erspare.

von Peter D. (peda)


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Carsten S. schrieb:
> Denn wenn 30mA von Hand zu HAnd bzw. von Hand zu Fuß fließen

Das ist ein weiterer häufiger Irrtum zur Wirkung des FI, der FI begrenzt 
nicht den Strom!
Der Hand-Hand Widerstand des Menschen ist etwa 1kΩ, d.h. es fließen 
230mA bis zum Abschalten.

D.h. aber auch, ein FI 300mA z.B. für Herde, Boiler usw. wird nicht 
ansprechen und läßt Dich zappeln.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Peter D. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Denn wenn 30mA von Hand zu HAnd bzw. von Hand zu Fuß fließen
>
> Das ist ein weiterer häufiger Irrtum zur Wirkung des FI, der FI begrenzt
> nicht den Strom!

Also mal ganz davon abgesehen das ich wirklich noch NIE von jemanden 
gehört habe das dieser der Meinung sei das ein FI den Strom "begrenzt" 
(so, von wegen "häufiger Irrtum"), wie kommst du bei der zitierten 
Stelle auf irgendeinen Zusammenhang mit "FI"?
Von FI/RCD ist da in dem Zusammenhang doch nun wirklich in keinster 
Weise die Rede!

Da geht es nur darum das wenn Beispielsweise 30mA von Hand zu Hand 
fließen nur ein kleiner Bruchteil davon überhaupt durch das Herz selbst 
geht, und von diesem Bruchteil dann wiederrum nur ein Bruchteil durch 
den empfindlichsten Teil des Herzens. Also das es selbst in diesem Fall 
nur noch µA sind die durch das Nervenbündel selbst fließen. (Und wegen 
URI dann eine Differenzspannung im mV Bereich dort erzeugen)

Die 30mA waren dabei von mir als Zahl praktisch willkürlich zur 
Veranschaulichung gewählt da laut den ganzen vereinfachten 
Schulungsunterlagen ab diesem Strom ein tödlicher Ausgang als im Bereich 
des Möglichen angenommen wird. (vermutlich steht es aber ebenfalls mit 
dieser statistischen Betrachtung im Zusammenhang das der Wert 30mA und 
nicht 20 oder 40mA bei Neuanlagen in Wohngebäuden gefordert sind bzw. 
dieser Wert zu einer Standardabstufung in der Werteauswahl für RCD auf 
dem Markt geworden ist)

> Der Hand-Hand Widerstand des Menschen ist etwa 1kΩ, d.h. es fließen
> 230mA bis zum Abschalten.
Die 1k sind eine stark vereinfachte Mittelwertangabe. Tatsächlich kann 
der tatsächliche Widerstand deutlich Schwanken: Körperbau, 
Kontaktfläche, Feuchtigkeit etc.
Dazu kommen dann noch die anderen Widerstandswerte bis der Strom seinen 
Weg zurück gefunden hat. Vom direkten Kontakt eine Hand Phase, eine 
andere Nullleiter abgesehen ist es ja nie nur der Körperwiderstand 
sondern z.B. auch der Widerstand dessen was man mit der anderen Hand 
anfasst oder des eigenen Schuhwerks, der Bausubstanz etc.
Da kann im Ergebnis dann bei Kontakt irgendetwas zwischen 0,x mA und im 
extremstfall beinnahe 500mA vorkommen

Peter D. schrieb:
> D.h. aber auch, ein FI 300mA z.B. für Herde, Boiler usw. wird nicht
> ansprechen und läßt Dich zappeln.

Deshalb sind 300mA RCD auch schon lange nicht mehr Stand der Technik für 
Wohngebäude... Wobei bei einem direkten Kontakt Phase-Körper-Nulleiter 
selbst ein 30mA auch nur mit reichlich Glück auslöst. Halt abhängig vom 
eigenen Widerstand in Richtung Erde und wie viel von den 30mA bereits 
durch normale Ableitströme der sonstigen Geräte im Haushalt ausgereizt 
werden.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Al. K. (alterknacker)


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Vielleicht sind diese Werte für die bestehenden Diskussion interessant.

MfG
alterknacker

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ein Zitat eines Professors für Hochspannungstechnik lautete:

Nur ein tödlicher Stromschlag ist lethal. Alles andere sind 
Lebenserfahrungen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Nur ein tödlicher Stromschlag ist lethal. Alles andere sind
> Lebenserfahrungen.

habe ich mal gerade umgedichtet: Nur ein toter Mensch ist tot, alle 
anderen leben noch 🤣

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Al. K. schrieb:
> Vielleicht sind diese Werte für die bestehenden Diskussion interessant.

Das sind diese vermutlich auch. Aber Fakten sind heutzutage gefährlich, 
wie folgende Frage aufzeigt:  Was meinst Du wieviele Leser hier nun eine 
Herzverfettung anstreben um die Resilienz gegen Stromschlag mit 
Herzstillstand zu erhöhen?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Carsten S. schrieb:
> Deshalb sind 300mA RCD auch schon lange nicht mehr Stand der Technik für
> Wohngebäude...

Wohngebäude ist das Zauberwort. In anderen Bereichen wie z.B. 
landwirtschaftlichen Bauten sind (waren?) 300mA als Brandschutz üblich. 
Da ist es nicht unwahrscheinlich, dass dort jemand an einem defekten 
Gerät fummelt - hat dann vielleicht Pech gehabt.

Al. K. schrieb:
> Vielleicht sind diese Werte für die bestehenden Diskussion interessant.

Die von Dir genannten ca. 800Ohm sind wohl nicht ganz falsch, weil kurz 
drauf "etwa 1kOhm" kam:

Peter D. schrieb:
> Der Hand-Hand Widerstand des Menschen ist etwa 1kΩ, d.h. es fließen
> 230mA bis zum Abschalten.

Nun kann man diese "etwa 1kΩ" mit einem Multimeter bei 3V-Meßspannung 
nicht nachmessen. An 40V (Schutzkleinspannung) würden sich schon 
gefährliche 40..50mA ergeben, tun sie aber scheinbar nicht.

Werte hin oder her, sieht für mich so aus, als ob der Mensch eine Art 
VDR darstellt - der Widerstand nimmt mit zunehmender Spannung ab?

von Mani W. (e-doc)


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Manfred P. schrieb:
> Werte hin oder her, sieht für mich so aus, als ob der Mensch eine Art
> VDR darstellt - der Widerstand nimmt mit zunehmender Spannung ab?

Es ist eher so, dass bei höherer Spannung die Haut besser durchschlagen
wird...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Um zu verstehen, warum ein Stromschlag tödlich sein kann, muß man die 
Funktionsweise der Herzmuskelzelle verstehen.

Ich versuch´s mal mit ganz einfachen Worten zu erklären, unter Weglassen 
von allzu komplizierten Vorgängen:

Was unterscheidet eine Herzmuskelzelle von anderen Muskelzellen?
Andersrum gefragt, warum schlägt der Herzmuskel?

Die Herzmuskelzelle besitzt eine semipermeable Membran für Kaliumionen.
Kalium++ spielt eine entscheidende Rolle dabei.
Kalium++ wandert ins Zellinnere bis die Zelle gesättigt ist, dann wird 
die Membran schlagartig für Kalium durchlässig und der Inhalt ergießt 
sich wieder nach außen.
Das führt zu einem Spannungssprung (umkippen).
Den Vorgang kann man im EKG als R-Zacke sehen.
Dieser Vorgang wiederholt sich bei dem Großteil der Herzzellen ca. 30-40 
mal per Minute.

Man kann diesen Vorgang des "Umkippens" elektrisch triggern, sodaß alle 
Zellen zur gleichen Zeit sich entladen.
Diese Aufgabe übernimmt normalerweise der Sinusknoten am rechten Vorhof.
Über die beiden Tawara Schenkel, so nennt sich das Reizleitungssystem, 
wird dieser Trigger über das gesamte Herz verteilt.
Der Sinusknoten gibt den Takt vor, der ist etwas schneller, als der 
Rhythmus der übrigen Zellen, ca. 80 BpM worauf sich dann alle anderen 
Zellen synchronisieren.

Wenn der Sinusknoten ausfällt, dann verlangsamt sich das Herz auf diese 
30-40 BpM, was eine Schrittmacher-Therapie zur Folge hätte.

Wird jetzt eine Fremdspannung angelegt, z.B. eine 50Hz Wechselspannung, 
dann können die Zellen dem schnellen Wechsel nichtmehr folgen und 
verlieren die Synchronität, was man flimmern nennt und somit gibt es 
keine Pumpleistung mehr.

Zum Triggern ist lediglich eine Spannung notwendig, Strom spielt dabei 
keine Rolle.
Natürlich wird auf Grund des ohmschen Gesetzes auch ein Strom fließen, 
der ist aber völlig irrelevant für das Triggern der Zellen.

Die Membrandurchlässigkeit wird alleine durch Anlegen einer Spannung 
getriggert.

Vergleichbar mit einem Mosfet ;-)

Ein flimmerndes Herz kann man dadurch wieder synchronisieren, indem man 
eine Gleichspannung anlegt, die länger andauert als ein Herzschlag.
Dadurch werden alle Zellen zur gleichen Zeit wieder depolarisiert.
Selbiges bewirkt ein Defibrillator.

Der Knackpunkt ist, daß der Körper bei einer extern angelegten Spannung 
(Stromschlag) einen großen Shunt darstellt. Es kann deshalb nicht 
vorhergesagt werden, wieviel Spannung/Strom notwendig wäre um am 
Sinusknoten entsprechend viel Spannung ankommen zu lassen um den aus dem 
Rhythmus zu bringen.
Da spielt Körpergröße und Gewicht auch eine große Rolle.

In Wirklichkeit ist es doch etwas komplizierter mit der Chemie, aber das 
würde hier den Rahmen sprengen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Um zu verstehen, warum ein Stromschlag tödlich sein kann, muß man die
> Funktionsweise der Herzmuskelzelle verstehen.

Danke für die ausführliche Erläuterung.

von Holger R. (holgerr)


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Als Lehrling zum RFT Mechaniker bin ich mal an die Anode einer 
Ballasttriode einer Phillips Glotze ( K8 ) gekommen. Da dürften so 
25.000 Volt aufgewesen sein. Hab mächtig getaumelt und überlebt. Die 
Hochspannung der Zeilenendstufe haben wir mit Funkenflug geprüft. Bis in 
der 70 Jahren haben Elektriker die Phase mit den nassen Fingern geprüft. 
Und der Elektrische Stuhl hat sich auch nicht durchgesetzt. Also so 
schlimm kann Strom oder Spannung nicht sein. Herzschrittmacherträger 
sollten aber vorsichtig sein, es wird alles gespeichert. Das 
schlimmtestes Werkzeug sind elektrische Rasenmäher.
HolgerR

von Peter D. (peda)


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Holger R. schrieb:
> Das
> schlimmtestes Werkzeug sind elektrische Rasenmäher.

Du meinst alte Kabelrasenmäher, wenn man drüber fährt.
Elektrische Mäher sind heutzutage öfter mit Akku.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Holger R. schrieb:
> Bis in
> der 70 Jahren haben Elektriker die Phase mit den nassen Fingern geprüft.
Echt?
Deshalb war der Bedarf an Azubis im E-Handwerk so hoch! Wohl wg. der 
Ausfallrate der Altgesellen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Holger R. schrieb:
> Als Lehrling zum RFT Mechaniker bin ich mal an die Anode einer
> Ballasttriode einer Phillips Glotze ( K8 ) gekommen. Da dürften so
> 25.000 Volt aufgewesen sein.

Ich bezweifele, dass dort 25kV anliegen - die gibt es erst nach der 
Kaskade.

Eigentlich kannst Du die Ballasttriode garnicht anfassen, da Du gelernt 
hast, wegen der Strahlung den Käfig im Betrieb geschlossen zu halten.

Am Bildrohr ist die Spannung hoch, aber auf ca. 1mA begrenzt. Beißt 
heftig, ist aber nicht tödlich.

In der Zelenendstufe ist es deutlich gefährlicher, weil dort mehr Strom 
zur Verfügung steht. Gibt aber auch da kein Kammerflimmern, weil die 
15kHz zu hoch sind.

von Holger R. (holgerr)


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Manfred P. schrieb:
> Ich bezweifele, dass dort 25kV anliegen - die gibt es erst nach der
> Kaskade.
Das war eine Farbglotze von Phillips mit Röhren.
Zeilenendstufe und Hochspannung getrennt.
Die hatten noch eine Gleichrichterröhre und Phillips zusätzlich eine 
Balasttriode ( Deswegen hatten die Phillips weniger Geo-Verzehungen).
Die Balastriode liegt parallel zur Anode der Bildröhre.
Kaskaden gab´s damals noch nicht in den Glotzen.

Manfred P. schrieb:
> Eigentlich kannst Du die Ballasttriode garnicht anfassen, da Du gelernt
> hast, wegen der Strahlung den Käfig im Betrieb geschlossen zu halten.
Die Röhren waren tatsächlich in einem Käfig. Aber wenn dort Repaturen 
waren oder die Röhren oder die Trafo´s mußten getauscht werden, mußte 
man in den Käfig, mit den Fingern natürlich.

Manfred P. schrieb:
> Am Bildrohr ist die Spannung hoch, aber auf ca. 1mA begrenzt. Beißt
> heftig, ist aber nicht tödlich.
Nicht die Spannung sondern der Strom. Strom-Begrenzung nur von der 
Hochspannung in die Röhre, aber nicht von der Anode der Bildröhre gegen 
Null.
HolgerR

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7436966 wurde vom Autor gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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Holger R. schrieb:
> Die hatten noch eine Gleichrichterröhre und Phillips zusätzlich eine
> Balasttriode ( Deswegen hatten die Phillips weniger Geo-Verzehungen).
> Die Balastriode liegt parallel zur Anode der Bildröhre.
> Kaskaden gab´s damals noch nicht in den Glotzen.

soweit ich mich erinnere hast du Recht, wegen der Parallelschaltung von 
Bildröhre und Ballastriode war die Regelung stabiler!

Manfred P. schrieb:
> Ich bezweifele, dass dort 25kV anliegen - die gibt es erst nach der
> Kaskade.

welche Kaskade? (Dieter Nuhr)

schau einfach in den Schaltplan!

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Holger R. schrieb:
> Das war eine Farbglotze von Phillips mit Röhren.
> Zeilenendstufe und Hochspannung getrennt.

An die getrennten Stufen erinnere ich mich noch und denke, dass das nur 
Phillips so gebaut hat.

Joachim B. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Ich bezweifele, dass dort 25kV anliegen - die gibt es erst nach der
>> Kaskade.
> welche Kaskade?
> schau einfach in den Schaltplan!

Danke, zeigt mir, dass es schon verdammt lange her ist, dass ich damit 
zu tun hatte.

von Joachim B. (jar)


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Manfred P. schrieb:
> Danke,

gerne und an Holger

Holger R. schrieb:
> Farbglotze von Phillips

soweit ich mich erinnere Philips
https://www.philips.de/c-m-so/fernseher

jedenfalls heute, schrieben die sich früher mit 2 L?

von Holger R. (holgerr)


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Manfred P. schrieb:
> oachim B. schrieb:
>> Manfred P. schrieb:
>>> Ich bezweifele, dass dort 25kV anliegen - die gibt es erst nach der
>>> Kaskade.
>> welche Kaskade?
>> schau einfach in den Schaltplan!
>
> Danke, zeigt mir, dass es schon verdammt lange her ist, dass ich damit
> zu tun hatte.
Kaskaden hatten die Glotzen erst so ab Enfe 1972 mit der Einführung von 
Halbleitern in den Zeilenendstufen.

Joachim B. schrieb:
> soweit ich mich erinnere Philips
> https://www.philips.de/c-m-so/fernseher
>
> jedenfalls heute, schrieben die sich früher mit 2 L?
Könntest recht haben mit einen L. Ist schon zulange her.
Damals gab es bei uns in Werkstatt Wettbewerbe, wer beim K8 am 
schnellstens den Hochspannungstrafo wechslen konnte und die Kiste lief 
hinterher noch.
Oder Bildröhren wecheln, ich hab 4 Bildröhren in zwei Stunden geschaft, 
bei Grundig, Philips und Telefunken. Oder bei Video 2000 für Finger an 
der Kopfscheibe aufgeschnitten haben ( Philips).
HolgerR

von Joachim B. (jar)


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Holger R. schrieb:
> Bildröhren wechseln

war im Sommer mit fetter Lederkutte und Helm kein Vergnügen, musste ich 
nur selten.

von Peter G. (ham)


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Hallo

Holger R. schrieb:
> Bis in
> der 70 Jahren haben Elektriker die Phase mit den nassen Fingern geprüft.
> Und der Elektrische Stuhl hat sich auch nicht durchgesetzt.

Unsinn:
Einzelne Elektriker mögen das in bestimmten Situationen (Messgerät weit 
weg vergessen, -scheinbar- sehr überschaubare Situation und dann auch 
mehr ein vorbei wischendes sehr leichtes "Antippen") gemacht haben, aber 
ganz bestimmt nicht "Die Elektriker" in den 70er Jahren.
Sowas kommt heute "wenn" es sein muss (man ist halt bequem - und das 
bequem sein an sich, gerade bei der Arbeit, ist keine Schande, sondern 
das normalste auf der Welt) bestimmt auch noch im Einzelfall vor, einzig 
die Messgeräte sind deutlich bezahlbarer, kleiner  und somit häufiger 
geworden, da haben viel halt ein "immer dabei" Messgerät dabei.

Dass der elektrische Stuhl sich zum Glück nicht beim gesellschaftlich 
akzeptierten Morden in solch modernen und Menschenrechte hochhaltenden 
Staaten wie der V.R. China vielen Bundesstaaten der USA usw. nicht 
durchgesetzt hat, liegt an den vielen Unfällen und oft notwendigen 
"Neuanläufen", den es brauchte einen Mitmenschen zu ermorden - da war 
halt oft noch etwas (hoffentlich) unbeabsichtigte Folter mit dabei...

von Philipp K. (philipp_k59)


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Peter G. schrieb:
> der 70 Jahren haben Elektriker die Phase mit den nassen Fingern geprüft.

Mache ich heute noch.

Motto: Lieber antippen als voll reingreifen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Philipp K. schrieb:
> Mache ich heute noch.

Du spielst Russisch Roulette!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Peter G. schrieb:
> der elektrische Stuhl

Zum Töten von Tieren darf die Frequenz nicht unter 30Hz liegen, damit 
sich niemand an dem Todeszittern ergötzen kann, erinnere ich mich mal 
gelesen zu haben.

von Al. K. (alterknacker)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Du spielst Russisch Roulette!

nee, das ist Dummheit!

MfG
alterknacker

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Al. K. schrieb:
> nee, das ist Dummheit!

Bei fast allen solchen Personen, die so etwas sagen oder posten, ist das 
nur dumme Angeberei und Andere verkohlen. D.h. das ist fast immer keine 
Dummheit, sondern der Antrieb dazu sind große charakterliche Mängel.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Bei fast allen solchen Personen, die so etwas sagen oder posten, ist das
> nur dumme Angeberei und Andere verkohlen. D.h. das ist fast immer keine
> Dummheit,

Das denke ich jetzt nicht. Es gab eine Zeit in meinem jungen Leben, da 
dachte ich auch, ich sei unkaputtbar.

Es ist einfach ein Defizit des deutschen Bildungssystems, solche 
elementaren und physikalischen Grundlagen zu vermitteln.

Wenn man von nichts Ahnung hat, dann kennt man auch die Risiken nicht.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Das sollte auch keine Anleitung sein.

Also das war eher ein Gag, das passiert natürlich nur in Sicherer 
definierter Umgebung. Ich kenne die Anlage/Gebäude, habe Schaltpläne und 
bin mir da schon sicher das es freigeschaltet ist, wenn diese Parameter 
nicht vorhanden sind wenn man  mal schnell jemandem in fremder Umgebung 
hilft ist der Duspol natürlich dabei.

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Philipp K. schrieb:
> das passiert natürlich nur in Sicherer
> definierter Umgebung. Ich kenne die Anlage/Gebäude, habe Schaltpläne

Mann, du redest Unsinn.

Es gibt Menschen, die sterben durch ein ins Badewasser gefallenes 
Handyladekabel und andere überleben auf dem elektrischen Stuhl viele 
Minuten lang eine Spannung von über 1000V.

Zu welcher Kategorie du gehörst, solltest du nicht ausprobieren.

Fakt ist, daß in der vulnerablen Phase das Herz ganz schnell umkippen 
kann ins Flimmern. Die vulnerable Phase bietet dein Herz ca. 80 mal die 
Minute.

Google erzählt die mehr darüber.

von Holger R. (holgerr)


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Joachim B. schrieb:
> Holger R. schrieb:
>> Bildröhren wechseln
>
> war im Sommer mit fetter Lederkutte und Helm kein Vergnügen, musste ich
> nur selten.
Ist mir bekannt, aber welche Werkstatt hatte sowas ?
In der Werkstatt wo ich von 1977 bis 1981 in Hamburg in der Gotenstraße 
gearbeitet habe, kam der LKW von Video-Color mit einem 38 Tonnen LKW.
Schleppen mußte ich die nicht, dafür gab es andere. 4 Röhren am Tag 
stand auf meiner Arbeitsvorgabe. In 2 Stunden war ich durch, Rest blau 
gemacht, in der Firma abgesessen, weil ich meine Freundin erst um 18 Uhr 
von der Arbeit abholen konnte. Und Thomas beobachtet habe wie der 
geklaut hat und Bernd wie ihm die Elko´s im Prüfstand um den Kopf 
geschossen sind oder Kurt wie der nach Hause wollte, weil mann ihm für 
Jahre den Lappen wechgenommen hatte. Lang, Lang ist her.

Philipp K. schrieb:
> Peter G. schrieb:
>> der 70 Jahren haben Elektriker die Phase mit den nassen Fingern geprüft.
> Mache ich heute noch.
> Motto: Lieber antippen als voll reingreifen.
Der Elektriker, der das Haus 1968 meiner Eltern gebaut, kannte keine 
Phasenprüfer. Und alles auf Nullung gebaut. Und teilweise Hamburger 
Sparschaltung, teilweise Kreuzschalter mit 3 Adern.
HolgerR

: Bearbeitet durch User
von Musik og F. (musikog_f)


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Cyberfuzzy schrieb:
>
> Was sind eure Erfahrungen dazu?

Das Forum der Berufsunfallmediziner ist woanders.

Diejenigen die an der Elektrokution verstorben sind, werden mit ihren 
Erfahrungen nicht mehr beitragen können.

von Al. K. (alterknacker)


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Musik og F. schrieb:
> Diejenigen die an der Elektrokution verstorben sind, werden mit ihren
> Erfahrungen nicht mehr beitragen können.

Aber die Überlebenden!
mfG
alterknacker

: Bearbeitet durch User
von Musik og F. (musikog_f)


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Ich A. schrieb:

> Die Empfehlung nach einer Körperdurchströmung zum Arzt zu gehen und ggf.
> für 24h stationär zur Beobachtung zu bleiben, gibt es jedenfalls nicht
> zum Spaß.

Hier ist das keine Empfehlung, sondern eine Anweisung. Wer nicht 
unverzüglich zum Arzt geht verwirkt den Versicherungsschutz der 
Berufsgenossenschaft.

von Mani W. (e-doc)


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Al. K. schrieb:
> Aber die Überlebenden!

Da bin ich bei Al. K.

von Musik og F. (musikog_f)


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Al. K. schrieb:
> Musik og F. schrieb:
>> Diejenigen die an der Elektrokution verstorben sind, werden mit ihren
>> Erfahrungen nicht mehr beitragen können.
>
> Aber die Überlebenden!
Ergo: Mensch stirbt nicht von Stromschlägen. Alle die was erzählen haben 
ja überlebt.
NOT

https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias

von Mani W. (e-doc)


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Musik og F. schrieb:
> Ergo: Mensch stirbt nicht von Stromschlägen. Alle die was erzählen haben
> ja überlebt.
> NOT

Ergo: Du bist ein Mensch, der mehr weis...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Musik og F. schrieb:
> Hier ist das keine Empfehlung, sondern eine Anweisung. Wer nicht
> unverzüglich zum Arzt geht verwirkt den Versicherungsschutz der
> Berufsgenossenschaft.

Ich habe selten soviel Unsinn wie hier in diesem Thread gelesen, ist 
wohl unserem mangelnden Bildungswesen geschuldet.

Was glaubt ihr, was ein Arzt macht, wenn einer kommt und sagt, ich habe 
gerade eine gewischt bekommen?
Na, ratet mal.

...und erst wenn einer im Krankenhaus aufschlägt und sagt das gleiche 
und um ein Bett für 24stündige Beobachtung fragt...die warten geradezu 
darauf 🤣

von Mani W. (e-doc)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Was glaubt ihr, was ein Arzt macht, wenn einer kommt und sagt, ich habe
> gerade eine gewischt bekommen?
> Na, ratet mal.

Na, der wird sich gemütlich hinsetzen...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Na, der wird sich gemütlich hinsetzen...

...und erstmal fragen ob du privat versichert bist ;-)
Davon hängt dann das weitere Vorgehen ab.
Diese Frage hat er dir aber sicher schon vor der Terminvergabe gestellt 
;-)

SCNR

von Mani W. (e-doc)


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Ergo: ziemlich sinnlose Aktion...

von Holger R. (holgerr)


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Phasenschieber S. schrieb:
> ...und erst wenn einer im Krankenhaus aufschlägt und sagt das gleiche
> und um ein Bett für 24stündige Beobachtung fragt...die warten geradezu
> darauf 🤣
Aber nur wenn Du richtig versichert bist.
Im Krankenhaus wird immer erst gefragt privat oder gesetzlich.
Also im Krhs Privatkarte oder Visa ziehen, bei GKV Karte leider kein 
Arzt frei oder da, alle Betten belegt.

Musik og F. schrieb:
> Hier ist das keine Empfehlung, sondern eine Anweisung. Wer nicht
> unverzüglich zum Arzt geht verwirkt den Versicherungsschutz der
> Berufsgenossenschaft.
Aber nur wenn Du auch in der BG versichert bist.
HolgerR

: Bearbeitet durch User
von Al. K. (alterknacker)


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Mani W. schrieb:
> Ergo: ziemlich sinnlose Aktion...
Deiner Privat Versicherung sofort angeben, oder auch Berufsversicherung 
angeben.
Die freuen sich für solche Angaben, wenn Nachfolgeschäden eintreten.

..dann wirst du du aufgefordert einen Arzt aufzusuchen.

MfG
alterknacker

von Phasenschieber S. (Gast)


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Holger R. schrieb:
> Aber nur wenn Du richtig versichert bist.
> Im Krankenhaus wird immer erst gefragt privat oder gesetzlich.

Das steht schon in der Überweisung drin.
Kein Krankenhaus nimmt einen Patienten auf, der ohne Überweisung 
anmarschiert kommt, ausgenommen absolute Notfälle.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Al. K. schrieb:
> Die freuen sich für solche Angaben, wenn Nachfolgeschäden eintreten.

Erzähle mal, wie so ein Nachfolgeschaden aussehen könnte.

Al. K. schrieb:
> ..dann wirst du du aufgefordert einen Arzt aufzusuchen.

Zu welchem Arzt?
Einem Urologen? einem Chirurgen, einem Augenarzt, einem Zahnarzt...?

Was soll der dann feststellen?

von Al. K. (alterknacker)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Erzähle mal, wie so ein Nachfolgeschaden aussehen könnte.

Da würde ich dir sehr viel erzählen können.

Du scheinst über die Nachfolgeschäden, sogar nach Jahren, nicht 
informiert zu sein.

MfG
alterknacker

von Phasenschieber S. (Gast)


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Al. K. schrieb:
> Da würde ich dir sehr viel erzählen können.

Na, dann fang´ doch mal an. Musst ja nicht alles erzählen, aber ein paar 
Beispiele wäre schon ganz gut.

Al. K. schrieb:
> Du scheinst über die Nachfolgeschäden, sogar nach Jahren, nicht
> informiert zu sein.

Deshalb frage ich ja Dich.

Du scheinst dich ja besonders gut auszukennen.

von Al. K. (alterknacker)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Du scheinst dich ja besonders gut auszukennen.

Nicht Gut, aber ausreichend.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Ja dann lass uns doch an deinem Wissen teilhaben.

Warum verweigerst du die Antworten auf meine Fragen?

von Al. K. (alterknacker)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Warum verweigerst du die Antworten auf meine Fragen?

Am Biertisch könnten wir dies ausführlich diskutieren,
habe auch manchen schon damit geholfen.
Aber hier im Forum bei den "verrückten" werden wir es besser lassen..

MfG
alterknacker

von Phasenschieber S. (Gast)


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Al. K. schrieb:
> hier im Forum bei den "verrückten"

Ich sehe nur einen "Verrückten" ...warum schreibst dann hier überhaupt?

von Al. K. (alterknacker)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ich sehe nur einen "Verrückten"

Nun das ist dein Problem, das gab es in der DDR auch sehr oft!

..alle sind nicht "verrückt", aber die schreiben nicht!

MfG
alterknacker

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wenn man von nichts Ahnung hat, dann kennt man auch die Risiken nicht.

Wer keine Wissen hat, der hat auch keine Zweifel,
frei nach Goethe:
Mit dem Wissen wachsen die Zweifel.

Es gibt halt Leute die nennen sich Elektriker und nutzen den 
"Selbstmörderstift" täglich!
Die sind auch noch von dem "Teil" total überzeugt! Aber nur weil sie 
eben kein Wissen haben!
Und wenn sie das Wissen gewonnen haben, oft auch noch tot!

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Was glaubt ihr, was ein Arzt macht, wenn einer kommt und sagt, ich habe
> gerade eine gewischt bekommen?
> Na, ratet mal.

Wenn er sinnvoll vorgeht, dann fragt er nach, ob tatsächlich nur kurz 
"eine gewischt" wurde oder ob die Durchströmung länger gedauert hat. Und 
bei Thrombotikern sieht das noch einmal anders aus.

von Andrew T. (marsufant)


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Phasenschieber S. schrieb:

> Al. K. schrieb:
>> ..dann wirst du du aufgefordert einen Arzt aufzusuchen.
>
> Zu welchem Arzt?
> Einem Urologen? einem Chirurgen, einem Augenarzt, einem Zahnarzt...?
>


Trifft ein Elektriker nach dem Stromschlag einen Psychiater.

Was fragt der Psychiater?

"Wollen sie darüber reden?"

von Percy N. (vox_bovi)


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Andrew T. schrieb:
> Was fragt der Psychiater?
>
> "Wollen sie darüber reden?"

Dieses Klischee bezieht sich eher auf Psychologen bzw Psychoanalytiker.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Wenn er sinnvoll vorgeht, dann fragt er nach, ob tatsächlich nur kurz
> "eine gewischt" wurde oder ob die Durchströmung länger gedauert hat. Und
> bei Thrombotikern sieht das noch einmal anders aus.

Er wird natürlich zur Beruhigung irgendetwas erzählen.

Aber eine sinnvolle Handlung wird dabei nicht herausspringen.

Was ist ein Thrombotiker?
Wenn du meinst, durch Thrombose gefährdete Personen wären einem 
besonders großen Risiko ausgesetzt, dann kann ich dich beruhigen, das 
ist nicht der Fall.

Nur zur Erinnerung, wir reden hier über einen Kontakt mit dem 
Niederspannungsnetz, sogen. Haushaltsstrom, nicht über Stromunfälle an 
Hochspannungsnetzen.
Meine Einlassungen beziehen sich auch nur auf Personen, die nach einem 
Stromschlag noch munter in der Gegend herum spazieren, also nicht mit 
starken Verbrennungen in die Notaufnahme müssen.

von Mani W. (e-doc)


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Al. K. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Ergo: ziemlich sinnlose Aktion...
> Deiner Privat Versicherung sofort angeben, oder auch Berufsversicherung
> angeben.

Also Sinnlos...

von Mani W. (e-doc)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Nur zur Erinnerung, wir reden hier über einen Kontakt mit dem
> Niederspannungsnetz, sogen. Haushaltsstrom, nicht über Stromunfälle an
> Hochspannungsnetzen.

Und ich habe meine Erfahrung dazu bei einem 400 VAC-Netz beschrieben, 
das
ist um den Faktor 1,73 höher als bei 230 VAC...

Doppelte Spannung bedeutet: 4-fache Leistung durch den selben Körper...

In meinem Fall dann ca. 3-fach höhere Leistung gegenüber 230 VAC...


Ich vergleiche das gerne mit einem Tritt eines Pferdes:

Bei 230 VAC tritt ein Pferd...

Bei 400 VAC sind es 3 Pferde, die gleichzeitig treten...


Und das will man kein 2. Mal!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Al. K. schrieb:
> habe auch manchen schon damit geholfen.

Gut.

Al. K. schrieb:
> Nicht Gut, aber ausreichend.

Die Informationen dazu spuckt auch die Suchmaschine im Internet aus. Wer 
wirklich daran interessiert wäre, würde da erst suchen und unter Angabe 
was er gefunden habe, gezielt nachfragen.

Phasenschieber S. schrieb:
> Was glaubt ihr, was ein Arzt macht, wenn einer kommt und sagt, ich habe
> gerade eine gewischt bekommen?

So schmuddelig, wie einige daherkommen (z.B. heute vom den Christopher 
Street Day in Zug und U-Bahn), wird er erst mal grinsen und sagen, das 
passt schon. Dann wird er wieder heimgeschickt in der Hoffnung er wird 
noch mal gründlicher von den Reinigungsfachkräften gewischt.

Was vermieden werden sollte zu sagen "es hat mir eine gewischt". Da 
wirst Du dann entlassen, weil Du Deinen geschlechtlich diversen Kollegen 
eine unterlaubte Handlung unterstellst, also eine unlautere Verleumdung 
und damit den Betriebsfrieden störst.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Und ich habe meine Erfahrung dazu bei einem 400 VAC-Netz beschrieben,

Das ist aber nochmal eine besondere Situation, denn an 400V kannst du 
nur einen Schlag bekommen, wenn du gleichzeitig zwei Phasen an deinen 
Körper bringst, wie auch immer.

Der häufigste Stromunfall ist aber, daß der Strom vom Berührungspunkt 
nach Erde abgeleitet wird.

Aber ja, solch einen Pferdetritt kenne ich aus eigener Erfahrung...und 
noch schlimmer, 500V DC an meiner PA hatten mich fast vom Stuhl 
geschleudert.

Die Variation solcher Unfälle ist sehr groß.

Meine letzten Einlassungen bezogen sich nur auf das Szenario: Du hast 
eine geschossen bekommen, was nun?

von Mani W. (e-doc)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Du hast
> eine geschossen bekommen, was nun?

Zuerst mal prüfen, ob man noch lebt...

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