Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Drossel, Speicherspule, Induktivitäten was ist der unterschied?


von Maria (Gast)


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Hallo,
ich brauche für eine Schaltung die ich aus dem Internet nachbauen möchte 
eine Spule mit 150µH. Was muss ich denn dann nehmen?

Jetzt finde ich allerlei Zeug das in Henry angegeben ist und ich habe 
keine Ahnung was ich nehmen muss?

Was ist denn der Unterschied zwischen dem Zeug?

Danke

Maria

von Peter R. (pnu)


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Induktivität ist eine Eigenschaft von Spulen, wird in H angegeben.

Drosseln sind Baulemente, die eine bestimmte Induktivität haben, 
vorgesehen als Sperre für Wechselströme ab einer bestimmten Frequenz, 
dabei sind Verluste zum Beipiel relativ nebensächlich.

Speicherspulen müssen zusätzlich zur Induktivität eine Mindesthöhe des 
Impulsstromes und auch des Gleichstromes vertragen können ohne in die 
Sättigung zu kommen. Sie müssen auch verlustarm sein, denn sonst wird 
die gespeicherte Energie schon in der Induktivität verbraten anstatt für 
die Ausgangsspannung eines Schaltwandlers zur Verfügung zustehen.

Wenn nichts näheres bekannt sein sollte als das Bild im Internet sollte 
man eine Spule aussuchen, die mindestens die gleiche Größe hat und 
möglichst ähnlichen (Ferrit-)Kern.

von (prx) A. K. (prx)


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von Maria (Gast)


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Also nehme ich Drosseln z.B. für Filter und Speicherspulen z.B. für 
Schaltregler?

von MaWin (Gast)


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> Was ist denn der Unterschied zwischen dem Zeug?

definitionsgemäss:

Drossel = eine Induktivität bei der der Gleichstromanteil höher ist als 
der Wechslstromanteil, also möglichst geringem Drahtwiderstand.

Spule = eine Induktivität für vorwiegenden Wechselstromanteile, also 
möglichst geringen Kernverlusten.

praktisch:

Sicher, als Spulen sind anders, so wie alle Kondensatoren (Elko, 
kermaik, Folie, Glimmer, ..) ihre spezifischen Eigenschaften haben und 
macnhe besser und andere schlechter für bestimmte Zwecke sind.

Aber ähnlich wie bei Kondensatoren guckst du erst mal, ob die 
Induktivität ausreicht (oder leicht höher ist) und ob der Strom (bei 
Kondenstaoren war es die Spannungsfestigkeit) zulässig ist, dann 
funktioniert das schon mal prinzipiell.

Die weiteren Spulendaten bestimmen dann die Effektivität der Schaltung. 
So sind TRIAC-Drosselspulen prinzipiell als Speicherspulen geeignet, 
aber nicht so effektiv wie speziell als Speicherspulen verkaufte. Auch 
kann man im Schaltregler beim Ausgangsfilter eine Stabspule nehmen (die 
auch hohe Frequenzen gut dämpft) aber als Spule im Step Up Konverter 
wäre sie eine magnetische Sauerei, die Magnetfeldlinien gehen bei ihr ja 
im Kreis rum durch den ganzen Raum.

Will man es genau wissen, bleibt nur ein Blick ins Datenblatt und eine 
Abschaätzung der verluste und Temperaturerhöhungen und 
Induktivitätstoleranzen, das es bei Versendern manchmal nicht gibt.

von hinz (Gast)


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Maria schrieb:
> ich brauche für eine Schaltung die ich aus dem Internet nachbauen möchte
> eine Spule mit 150µH. Was muss ich denn dann nehmen?

Die Schaltung ist also nicht geheim. Poste doch einen Link, dann kann 
man dir besser sagne was geeignet ist.

von W.S. (Gast)


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Maria schrieb:
> Also nehme ich Drosseln z.B. für Filter und Speicherspulen z.B. für
> Schaltregler?

Ach nö!

Laß dich nicht irremachen. Drossel sind Spulen und alles zusammen sind 
halt Induktivitäten. Ist im Prinzip alles das Gleiche.

Natürlich gibt es Unterschiede und zwar:
- in der Induktivität
- in der Drahtstärke und damit wieviel Strom man dem Ding zumuten kann
- in der Güte
- in dem Aufnahmevermögen des Kernes für el. Energie (wo also die 
Sättigung einsetzt)

Früher hatte man für ordentliche ZF-Bandfilter übliche Spulengüten bei 
Arbeitsfrequenz so von 80..100 aufwärts, aber sowas ist inzwischen 
ausgestorben. Heutige SMD-Induktivitäten bieten auf dem Papier bis zu 
40, aber das ist zumeist bei unrealistisch hohen Frequenzen gemessen - 
man sollte als realistische Güten so etwa 15..20 ansetzen. Zum 
HF-Dämpfen bzw. Plattmachen reichen Spulen geringer Güte aus, für 
HF-Filter und Schwingkreise hätte man lieber hohe Güten und für 
Schaltregler macht man sich's einfach, da wird zumeist nach Induktivität 
und Sättigungsstrom ausgewählt.

W.S.

von Maria (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier die Schaltung...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Maria schrieb:
> Hier die Schaltung...
Ist das eine fertige Schaltung oder nur ein Funktionsplan?
Den nötigen Trafo hast du schon?
> Hier die Schaltung...
Gibts da drauf auch einen Link?
Dann könnte man den passenden Text auch gleich lesen.

von Peter R. (pnu)


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Solche Schaltungen kann man auch beim googeln nach Energiesparlampen 
finden.

Denn das ist die Standard-Schaltung für Energiesparlampen. Warum also 
neu aufbauen? Beschaffe Dir eine defekte Sparlampe der entsprechenden 
Leistung und nehme die Platine (oder nur die Drossel) davon.

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