Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik opa445 Schutzbeschaltung nötig?


von DNB (Gast)


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Hallo, ich möchte gern einen OPA445 betreiben und weiß schon jetzt, dass 
die Eingangsspannung am IN+ wahrscheinlich bei Tests das ein oder ander 
mal überschritten wird, obwohl maximal |VCC| - 3 V Zuslässig sind. 
Allerdings finde ich jetzt folgenden Abschnitt im Datenblatt:

The inputs of conventional FET-input op amps should be
protected against destructive currents that can flow when
input FET gate-to-substrate isolation diodes are
forward-biased. This can occur if the input voltage
exceeds the power supplies or there is an input voltage
with VS = 0V. Protection is easily accomplished with a
resistor in series with the input. Care should be taken
because the resistance in series with the input
capacitance may affect stability. Many input signals are
inherently current-limited; therefore, a limiting resistor may
not be required.

Heißt das jetzt dass eine Überspannungs Schutzbeschaltung, etwa mit 
Transistoren oder Z-Dioden sinnlos ist oder sollte man trotzdem so etwas 
vorsehen?

von Datenblatti (Gast)


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Nimm einen anderen OPamp, wenn der Hersteller zu blöde ist, ein 
vernünftiges Datenblatt zu schreiben...

von gk (Gast)


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Datenblatti schrieb:
> Nimm einen anderen OPamp, wenn der Hersteller zu blöde ist, ein
> vernünftiges Datenblatt zu schreiben...


Holla !!,
harte Worte für jemanden, der anscheinend den obigen Text nicht lesen 
kann oder ihn nicht versteht.

gk

von Datenblatti (Gast)


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>Holla !!,
>harte Worte für jemanden, der anscheinend den obigen Text nicht lesen
>kann oder ihn nicht versteht.

Du hast Recht, ich verstehe das Datenblatt nicht!

Erkläre mal, was |+-Vs| - 3 V in diesem Zusammenhang bedeuten soll.

Erkläre auch, was ein "conventional FET-input" mit diesem OPamp zu tun 
haben soll. Ist es jetzt gerade ein solcher, oder wird der OPA445 mit 
diesen verglichen, weil er eben nicht so ist?

Und wenn man wegen drohender Zerstörung wohl 3V innerhalb der 
Versorgungsspannungen bleiben soll, wie soll dann ein strombegrenzender 
Widerstand am Eingang Abhilfe schaffen, zumal garnicht angegeben wird, 
wie groß der Strom dann sein darf??

Im gleichen Absatz wird noch erwähnt, daß dieser Widerstand die 
Stabiliät des OPamp gefährden kann. Was soll das nun wieder? Auch hier 
wieder keinerlei Erläuterung.

Dieses Datenblatt ist zumindest hinsichtlich dieser Details völliger 
Murks!

von DNB (Gast)


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Nun das |+-Vs| - 3 V bedeutet einfach das du bei angelegeten 30V nur 
maximal 27 V drauf geben solltest, da habe ich schon schlimmeres 
gelesen, wie z.B. "NO_.....(V+ - 40V) to (V- + 40V)" ^^

Eigentlich ging es mir eher um das Prinzip ob man bei geschützten 
Bauelementen doch noch eine Schutzschaltung vorsehen sollte und wenn ja, 
wie genau diese sein sollte. Sind Transistoren auf die 
Versorgungsspannungen übertrieben und es reichen schon einfach 
Clamp-dioden auf Masse mit einer höhreren Durchbruchspannung von sagen 
wir 35 V. Oder ist das sinnlos wenn es sowieso schon abgesichert ist?

von Datenblatti (Gast)


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>Nun das |+-Vs| - 3 V bedeutet einfach das du bei angelegeten 30V nur
>maximal 27 V drauf geben solltest,...

Ja, aber wenn man es mit der Betragsrechnung ernst nimmt, ergibt diese 
Schreibweise keinen Sinn, oder?

>Eigentlich ging es mir eher um das Prinzip ob man bei geschützten
>Bauelementen doch noch eine Schutzschaltung vorsehen sollte und wenn ja,
>wie genau diese sein sollte.

Aber das ist doch gerade die Frage, ob dieses Bauteil überhaupt wirklich 
geschützt ist, weil wichtige Informationen dazu im Datenblatt nicht 
angegeben werden!

>Sind Transistoren auf die Versorgungsspannungen übertrieben und es
>reichen schon einfach Clamp-dioden auf Masse mit einer höhreren
>Durchbruchspannung von sagen wir 35 V.

Häh? Die gibst 30V auf die Versorgungsspannung und willst die Eingänge, 
die jetzt nur noch 27V aushalten mit 35V Zenerdioden absichern????

Übrigens, lege dein Augenmerk auch mal auf den "Input Voltage Range" des 
OPA445. Dieser sollte mindestens 5V von den Supply Rails entfernt sein, 
also nicht mehr als +/-25V betragen. Sonst funktioniert das Teil nicht 
mehr und zeigt womöglich "Phase Reversal"...

von DNB (Gast)


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Nun wenn das Teil eine intere Sicherung hat WENN^^ dann dachte ich 
vielleicht sollten die externen Schutzdioden nur zur Unsterstützung 
dienen. Ohne internen Schutz hätte ich die Transistoren durch einen 
Spannungsteiler so verschaltet, dass bei ihnen die 30 V anliegen wenn am 
OPV die 25 V anliegen. So in etwa:

           |--------------- VCC+
           |
        Transistor                                     VCC+
           |                                            |
---| R |-------| R |----------------------|------(IN+) OPV
           |                              |             |
        Transistor                        |            VCC-
           |                              _
           |--------------- VCC-
                                          R
                                          _
                                          |
                                          |
                                         GND

von Datenblatti (Gast)


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>So in etwa:

Genau so etwas hätte ich dir auch empfohlen. Sehr gut!

Aber gehen nicht auch normale Dioden, wie die 1N4151, o.ä.?

von DNB (Gast)


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Ich habe gelesen, das Transistoren ein wesentlich besseres Verhalten 
haben. Das soll wohl das gleiche Verhalten erzeugen wie eine pA Diode. 
Einer hat hier im Forum sogar empfohlen einen JFet zu nutzen, Drain und 
Source zu verbinden und ich glaube über die Gate-Diode zu gehen, das 
konnte ich aber nirgendwo bestätigt finden bzw. ich glaube nicht dass 
die Diode größere Spannungen ab kann.

von Datenblatti (Gast)


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>Ich habe gelesen, das Transistoren ein wesentlich besseres Verhalten
>haben.

Die Basis-Kollektorübergänge haben oft besonders kleine Leckströme, wenn 
du das meinst. Die dynamischen Eigenschaften sind aber nicht so 
überragend und auch die Stromfestigkeit ist nicht so groß.

Geht es dir hier nur um die Spnnungsfestigkeit oder um die Leckströme?

von DNB (Gast)


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Nun das eingehende Signal ist eine induzierte Spannung, das heißt es 
steckt normalerweise keine Leistung dahinter bzw. die Widerstände sind 
im zweistelligen kR Bereich (Wohl ohnehin zu einem zusätzlichen Rauschen 
führt). Ich bin ziemlich unerfahren in dem Gebiet und wollte mir keine 
Störungen im Signal einfangen. Im übrigen muss ich gestehen, dass ich 
den OPA jetzt weiter nach hinten genommen habe und davor einen MAX4709 
gesetzt habe. Der hat laut Datenblatt definitiv einen Schutz. Es bleibt 
halt die Frage ob man trotzdem noch etwas ergänzen, oder sich 
vollständig darauf verlassen sollte.

von DNB (Gast)


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(Wohl ohnehin zu einem zusätzlichen Rauschen führt) => (was wohl ohnehin 
zu einem zusätzlichen Rauschen führt)

von Datenblatti (Gast)


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Hhm, wozu brauchst du denn überhaupt die hohen Versorgungsspannungen? 
Kannst du das Signal nicht so herunterteilen, daß du mit einem normalen 
OPamp auskommst?

Wenn die Spannungen so groß sind, spielt das Widerstandsrauschen wohl 
eine untergeordnete Rolle.

von DNB (Gast)


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Sie kann auch bis auf wenige mV absinken und sollte Messbar sein. Aber 
du hast recht, ich könnte das Signal vorher herunter teilen wenn es zu 
groß wird, dann kann ich mich auch mit kleineren OPVs zufrieden geben.

von Datenblatti (Gast)


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>Sie kann auch bis auf wenige mV absinken und sollte Messbar sein. Aber
>du hast recht, ich könnte das Signal vorher herunter teilen wenn es zu
>groß wird, dann kann ich mich auch mit kleineren OPVs zufrieden geben.

Dafür kannst du weiterhin deine Schutzschaltung verwenden, nur daß du 
den ersten Widerstand jetzt deutlich größer wählst, um genügend 
Abschwächung zu erzielen.

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