Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RFID Frequenz herausfinden


von Gibts N. (schneeblau)


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Hallo,

habe hier eine RFID Karte...

ich hab die mit einer starken Taschenlampe durchleuchtet und komme auf 
eine Antennenlänge von ~8,9 cm pro Windung...

Anscheinend sind es 3 Windungen...allerdings komme ich damit auf keine 
der allg. RFID Frequenzen..


Wer kann helfen?

von Frank M. (aktenasche)


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Keine Ahnung wie sich die Windungen als Antenne verhalten, aber mal 
angenommen es ist ein lambda/2 Strahler dann komm ich auf 561MHz. Noch 
ein bisschen künstlich verlängern und schon sind wir bei 433MHz :)

von Martin (Gast)


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Die geometrischen Abmessungen der Spule auf den RFID-Tags haben nichts 
mit der Wellenlänge zu tun. Zumindest bei den weit verbreiteten 125kHz 
oder 13.56 MHz Systemen hätte man damit sonst ein ernstes Problem.

Mit einem VNA oder Dippmeter ist die Abstimmfrequenz gut zu sehen.

von Frank M. (aktenasche)


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Naja "nichts" würde ich nicht sagen aber ich stimm dir insofern zu, als 
das man wohl kaum direkt von der Länge auf die Frequenz schließen kann.

von M.Aybe (Gast)


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Ich habs nocht nicht versucht, aber du könntest versuchen 2 Luftspulen 
zu wickeln. Ähnlich groß wie der RFIF

eine Spule schließt du über einen Widerstand (etwa 50Ohm) an einen 
Funktionsgenerator, die andere Spule hängst du an ein Oszi.

Beide Spulen übereinander legen, und du müsstest das Signal aus dem 
Funktionsgenerator sehen.

Wenn du nun den RFID dazwischenlegst, müsste sich die Amplitude ändern.

Viele Möglichkeiten gibts eigentlich nicht.
Entweder im Langwellenbereich bis 140kHz, oder 6,78MHz oder 13,56MHz

Gute Chancen hast du bei 125kHz und 13,56MHz, das sind die 
verbreitetesten Frequenzen.

Die 3 Windungen sind die Spule eines Schwingkreises. RFIDs im höheren 
Frequenzbereich werden idR nicht im Kartenformat gebaut.

von Martin (Gast)


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Frank Meier schrieb:
> Naja "nichts" würde ich nicht sagen aber ich stimm dir insofern zu, als
> das man wohl kaum direkt von der Länge auf die Frequenz schließen kann.

Mit Sicherheit "nichts".
Wenn für 13.56 MHz (22 m Wellenlänge) die Sendeantenne 4 Wdg. mit 12 cm 
Umfang hat bzw. die RFID-Tags 9 Wdg mit 9 cm Umfang, dann hat das nichts 
mit der Wellenlänge zu tun. Die Anpassung der Sendeantenne erfolgt 
einzig durch zusätzliche C's für die Frequenz und R's für die passende 
Dämpfung.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Gibts Ne schrieb:
> eine Antennenlänge von ~8,9 cm pro Windung...
>
> Anscheinend sind es 3 Windungen

Klingt für mich ziemlich stark nach 13,56Mhz. Für 125kHz braucht es 
etliche Windungem mehr.

von Gibts N. (schneeblau)


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Hm, ok, wär ja auch zu schön gewesen:)

von Browncoat (Gast)


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UHF Tags mit 868 MHz (bis 960 MHz (US/Asien)) sind inzwischen auch 
verbreitet. Die 8,9cm sind so ziemlich Lambda/4 für 868 MHz. Die drei 
Windungen könnten verbaut sein um eine gewisse Richtungs(un)abhängigkeit 
zu bekommen, dh. möglicherweise sinds drei einzelne Antennen die am 
Frontend des Chips entsprechend verschaltet sind. Ist natürlich nur 
spekulativ, da ich das Ding noch nicht gesehen hab.

MfG BC

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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UHF-Tags haben keine Spulen sondern Dipole oder abgestimmte Strahler.

von Daniel E. (everyday_fun69)


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Hallo Gemeinde,

der Thread war gut!! Hab den Spass mal gemacht mit drei Wicklungen CH1 
Frequenzgenerator und den passiven Tastkopf als Empfänger CH2.

Ich muss einen anderen unbekannten RFID versuchen zu klonen, dessen 
Frequenz mir zur Zeit unbekannt ist....

Hab mal meinen Interflex Zeiterfassungschip zum Testen genommen und von 
10 MHz hoch bis 30 Mhz gedreht. Siehe da, bei 14 Mhz hab ich die größte 
Überhöhung. Hab leider nicht den Bereich unter 10 Mhz probiert :-(  . 
Bei 25 Mhz gibts auch was, aber zu wenig und die Frequenz ist nicht 
vergeben.

Muss Montag das zu klonende Objekt mal auf seine Frequenz hin testen. 
Kann mir jemand schon mal vorab Tips für Karten und Software zum KLONEN 
geben. Bitte nur jene, die ERFOLGREICH einen RFID GEKLONT haben!

Kann jemand evtl. bestätigen das Interflex mit 13,5 Mhz arbeitet?

Danke und Grüße

Daniel

von Daniel E. (everyday_fun69)


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Hallo Gemeinde,

heute habe ich den zu untersuchenden Chip mal getestet. Bei 25 Mhz war 
das Signal am höchsten. Mein Generator ging nur bis 30 Mhz. Bei 30 Mhz 
wurde das Signal geringer. Hat jemand eine Idee, um was für eine 
Frequenz es sich hier handeln könnte?

Evtl. hab ich ja eine Subharmonische Grundschwingung gehabt?

Danke und Grüße

Daniel

von Jürgen D. (poster)


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Ich glaube Interflex verwendet Legic. Das läuft auf 13,56MHz.

Je nach alter der Anlage kann das Legic Prime oder Legic Advant sein.

Viel Spaß beim Versuch den zu clonen.

von Daniel E. (everyday_fun69)


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Hallo, der auf dem letzten Post ist kein Interflex. Das ist der zu 
kopierende/klonende.

Eine Idee anhand der Spule zur Frequenz?

Grüße

Daniel

von Jürgen D. (poster)


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Das sind aber mehr als drei Windungen. Das kann genauso gut auch was in 
125KHz sein, Muss aber nicht, habe solche Spulen auch schon bei 13,56MHz 
Inlays gesehen.
Hast du Zugang zu dem Lesegerät? Da kann man leichter die Feldfrequenz 
mit einer externen Spule messen.
Ich habe mir mal verschiedene Antennenschwingkreise mit einer LED als 
Last gebaut.
Die leuchten dann bei der richtigen Feldfrequenz.

von Stefan M. (derwisch)


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Der Spulendraht sieht nicht extrem fein ( dünn ).
Das wird ein 13,56 MHz Transponder sein.

Bei 125 khz wär der Draht hauchfein und es wären auch sicher mehr als 
100 Wdg.

Danach sieht der auf dem Bild nicht aus, also : 13,56 MHz.

von Daniel E. (everyday_fun69)


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Hallo und danke an alle,

der Draht ist sehr fein. Bei 13,5 Mhz war das Signal niedrig, sozusagen 
null. Bei 125 khz war auch nichts an Feedback. Ich denk mal hier sind 
deutlich mehr als 200 Wdg. drauf.

Zum Lesegerät? Meinst Du die Parkschranke? Ja habe ich...
Was muss ich da tun??

Any further ideas?

Danke.

Daniel

von Jürgen D. (poster)


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Dein schon verwendeter Testaufbau, nur ohne Funktionsgenerator.
Einfach eine Spule am Scope anschließen und ins Lesefeld halten.
Da siehst du sofort die Feldfrequenz.

von Daniel E. (everyday_fun69)


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Hallo zurück and Danke !!

Eine Empfehlung zur Windungszahl, je höher, desto besser? Mein Oszi geht 
nur bis 100 Mhz....
Es gibt ja auch noch höhere Frequenzen wie 433,920 MHz

Daniel

von Jürgen D. (poster)


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Das wird wahrscheinlich 125KHZ oder 13,56MHz sein. Die sind am 
gängigsten.
Ich drehe da meist die Erdklemme vom Tastkopf so zwei drei Umdrehungen 
auf und verbinde sie oben mit der Klemme. Das geht recht gut um das Feld 
zu dedektieren.

Du weist aber schon, nur die Frequenz hilft dir nicht weiter. Du 
brauchst auch den richtigen Transpondertyp. Bei jeder Frequenz gibt das 
da viele inkompatible verschiedene.

von Maxx (Gast)


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Daniel E. schrieb:
> Hallo zurück and Danke !!
>
> Eine Empfehlung zur Windungszahl, je höher, desto besser?

Nein. Je mehr Windungen, desto höher die Induktivität. Gemeinsam mit der 
Kapazität deines Messaufbaus hast du hier also einen Tiefpass, dessen 
Grenzfrequenz du mit jeder Windung nach unten schraubst.

2-3 Windungen sollten ausreichen. Genug um ein paar mV zu erhalten und 
wenig genug um es gleich wieder wegzufiltern.

---

Daher gehe ich bei den Bildern aber nicht von 13.56MHz aus. Da wird es 
irgendwann schwierig mit der Anpassung je mehr Induktivität.

> Mein Oszi geht
> nur bis 100 Mhz....
> Es gibt ja auch noch höhere Frequenzen wie 433,920 MHz

115-125kHz und 13.56MHz sind magnetisch gekoppelt daher per Spule 
(Luft-Trafo)

Darüber hinaus ist das "echter Funk" sprich Fernfeld. Dafür wird i.d.R. 
wie schon oben richtig bemerkt Dipol- oder Patchantennen verwendet. Die 
kannst du also hier sehr schnell ausschließen.

von Daniel E. (everyday_fun69)


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Hallo zurück,

anbei das Messergebnis. Ich gehe gemäß Zeitstempel (15,92µs) vom Oszi 
von 125 khz aus. Warum ich mit dem Frequenzgenerator nichts messen 
konnte erklärt sich mir hiermit nicht. Nun geht es daran erstmal die 
Karte einfach zu kopieren. Dazu werde ich mich erstmal einlesen müssen. 
Falls jemand 125 khz schon mal kopiert hat und mir was empfehlen kann 
bin ich dafür gerne offen. Danke schon mal an alle.

Grüße

Daniel

von Jürgen D. (poster)


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Es gibt nicht den 125 KHz Transponder.
Du must erstmal herausfinden um was für einen es sich überhaupt handelt.
Wird nur die UID des Transponder gelesen oder weitere Daten?
Bei Daten aus den Schreib/Lesebereich braucht du unter Umständen die 
Zugangsschlüssel.
Wenn du Glück hast ist das ein einfacher EM4102, dann könnte man den 
z.B. mit einem Hitag2 Transponder nachstellen.

von Luedochris (Gast)


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Nach dem ich das hier alles durch gelesen habe, gehe ich wohl besser 
wieder in die Steinzeit zurück! Ich habe das selbe Problem, ich habe 2 
Transponder und 1 Karte die ich auslesen will, aber meine Geräte machen 
da nicht nur. Gerät 1: MFCr522 an RaspberryPi, Gerät 2: Neuftech USB 
RFID Reader an Windows Laptop. Wenn man bisschen googeln tut, merkt man 
schnell das es eben doch mehr Hürden bei RFID gibt was das kopieren von 
Tags gibt!!! Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich einen original 
Transponder vorsichtig zu zerlegen und analysieren, um auf die richtige 
Frequenz zu gelangen. Der Firma könne man ja sagen das der Transponder 
verloren ging. Ich möchte aber darauf hinweisen, das das klonen von 
Firmen Eigentum mit einem Diebstahl gleich gesetzt werden kann! Je nach 
Verwendung öffnen sich mit dem Transponder nicht nur Türen sondern 
setzen Bezahlungen in Gang

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