Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verständnisfrage Digitale Potentiometer


von Charly Pinguin (Gast)


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Ich habe nach digitalen Potentiometern gesucht, aber haupsächlich nur 
solche für eine Versorgungsspannung von 2,7V bis 5,5V gefunden.
Ich sehe das doch richtig, das ich die Anschlüsse des Poti's
(rechter Anschlag, linker Anschlag, Schleifer) nur innerhalb der 
Versorgungsspannung betreiben darf?

Was kann man machen wenn man ein digitales Potentiometer benutzen will, 
um innerhalb einer OP-Amp-Schaltung die mit +-15V versorgt wird zu 
arbeiten?

Gibt es für diese +-15V Versorgungsspannung auch digitale Potis?

von Udo S. (urschmitt)


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Charly Pinguin schrieb:
> Was kann man machen wenn man ein digitales Potentiometer benutzen will,
> um innerhalb einer OP-Amp-Schaltung die mit +-15V versorgt wird zu
> arbeiten?

Dann hat man meistens schon ein falsches Design.
Nimm einen DA Wandler oder PWM mit entsprechendem Tiefpass und nutze das 
Spannungssignal um das zu erreichen was du mit dem digitalen Poti 
errreichen willst.

von Florian V. (Gast)


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Charly Pinguin schrieb:
> Gibt es für diese +-15V Versorgungsspannung auch digitale Potis?

Klar, nur nicht so häufig. Der AD5293 kann z.B. bis zu +/-16,5V.

Daneben gibt es auch einige Typen die sich im +/-5,5V Bereich bewegen, 
nicht alle sind auf LV unipolar beschränkt.

von Ralf S. (schepperle)


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Was willst Du denn damit bauen? Reicht es Dir nicht das Nutzsignal mit 
2,5V bis kurz vors Ende zu fahren und dann mit OPs auf +/-15V zu 
verstärken?

ich habs so gemacht in einer Vorstufe und es klappt super!

übrigens kann ich nur die Teile von AD empfehlen. Maxim und TI bietet 
zwar auch welche, aber die von AD haben deutliche Vorteile. Man 
vergleiche nur mal die Wiper resistance Werte.

Einziges Problem an den AD Chips ist, dass es sie nur bei Digikey gibt.

ich hab übrigens die AD5206 verbaut.

von Florian V. (Gast)


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Ralf S. schrieb:
> übrigens kann ich nur die Teile von AD empfehlen.

Das kommt ganz darauf an welche Parameter in der jeweiligen Anwendung 
wichtig sind. Vergleiche den Zero-Scale/Full-Scale Error eines AD5293 
mit einem Intersil X9118 o.ä. und Du fängst bei AD das Heulen an. Der 
Intersil hat es nicht nötig, den extra zu spezifizieren, der ist in 
"Absolute Linearity" enthalten und quasi vernachlässigbar. AD hat den 
vornehmerweise aus der INL rausgerechnet, da bin ich mal böse drüber 
gestolpert.

von Ralf S. (schepperle)


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Klingt logisch!

aber ich hab meine in einer Audioanwendung implementiert. Da muss das 
Poti nur so linear sein wie das menschliche Ohr... und das ist nicht 
schwer :-)

Allerdings sorgt bereits der Schleiferwiderstand von ein paar Ohm bei 
10kOhm Gesamtbreite dafür, dass man noch bei Stufe 0 was hört. Dann will 
ich nicht wissen wie sich andere Verhalten die einen Schleiferwiderstand 
von 1kOhm wie die von Maxim.

von Harald W. (wilhelms)


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Ralf S. schrieb:

> aber ich hab meine in einer Audioanwendung implementiert. Da muss das
> Poti nur so linear sein wie das menschliche Ohr...

Du wolltest sagen, so logarithmisch wie das Ohr...  :-)
Gruss
Harald

von Ralf S. (schepperle)


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in der Realität nicht! Die Potis sind liear. Das Hörverhalten des Ohres 
muss durch logarithmische Stufen nachgebildet werden. Ich habs in 16 
Stufen aufgeteilt und es passt perfekt:
0001
0010
0011
0100
0110
1000
1100
.
.
.
Es ging mir bei der Behauptung eher darum, dass die Differnez zwischen 
ist und Soll nicht hörbar ist.

@Charly: Welche Anwendung finden die Potis bei Dir?

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