Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu ATMEL Evaluations-Board Version 2.0.1


von philboi (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe mir überlegt evtl dieses board zu kaufen. Ich hab nur des 
Problem das ich keinen Seriellen Anschluss an meinem Pc habe und auch 
kein Kartenslot wo ich eine Erweiterung einbauen könnte. Meine Frage ist 
nun:

Könnte man mit USB über einen FT232RL auf das Board zugreifen und 
Programmieren. Wie sieht es mit dem Bootloader aus? Es soll ja schon ISP 
to Seriell integriert sein.

Danke schonmal im voraus.

lg philboi

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Das Pollin-board braucht einen seriellen Ausgang am PC. 
USB-seriell-Adapter sind nur in einigen Ausnahmefällen verwendbar, dazu 
gibt es aber schon viele threads in diesem Forum.

Besser ist ein USB-ISP-Programmer, das pollin-board hat ja auch einen 
ISP-Anschluss. Der hat den Vorteil, noch in Studio integrierbar zu sein. 
Da spart man sich viele Umwege über alle mögliche Tastenfolgen.

Mit dem bootloader muss der zu programmierende Kontroller erst noch 
geladen sein, AVR's haben aber die ISP-Schnittstelle im 
Auslieferungszustand.

von philboi (Gast)


Lesenswert?

Ok danke schonmal für die Antwort.

Wäre es aber prinzipiel möglich?


Ich habe mir mal so ein Probierboard gekauft und da programmiert man 
einen Atmega88 auch über USB mit so einem FT232RL. Im Prinzip setzt der 
ja das USB Signal in ein Serielles Signal um oder Irre ich mich da. Ich 
kann mich auf jeden Fall noch erinnern das man einen Virtuellen ComPort 
erstellen musste der glaub ich auch nicht höher als Com9 heißen darf.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Die Geschichte mit dem FT232 geht sicher auch, erfordert m.E aber 
Einarbeitung in die Arbeitsweise des Programmiervorgangs um den 
wechselseitigen Datenaustausch zu gewährleisten, also mehr Aufwand als 
zum Beispiel ein USB-Lab oder ein anderer USB-Programmer, da wurde 
dieser Aufwand schon getrieben.

Oder anders gesagt: Wer imstande ist, mit dem FT232 eine 
Programmierverbindung aufzubauen hat längst so gute 
Programmierkenntnisse dass er kein Pollin-evalboard mehr braucht .

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Bei dem atmega88-board, das Du nennst, besteht anscheinend schon das 
Programmiergerät, das per FT232 aus den USB-Signalen die ISP-Signale 
erzeugt, da würde ein Verbindungskabel mit  den ISP-Signalen zum 
pollin-board hinüber ausreichen.

von philboi (Gast)


Lesenswert?

Muss man einen FT232RL denn auch Programmieren? Ich denke nicht oder?

Ich habe jetzt mal kurz das Buch zu dem Probierboard herausgesucht und 
da geht das USB Signal direkt auf den FT232RL (2 kleine Kondensatoren 
wurden noch mit dazugebaut) und vom FT232RL direkt an den ATMega88. 
Kommt da jetzt eine Serielle Verbindung an dem Mikrocontroller an oder 
ISP?

von philboi (Gast)


Lesenswert?

OK Sorry Leute ja der FT232RL muss Programmiert werden aber über PC ist 
eigentlich garnicht so schwer. Eigentlich nur Treiber Installieren und 
dann Per USB verbinden und dann mit einem Extra Programm (MProg) kann 
man alle einstellungen für den FT232RL verändern. und auf den chip 
laden. und dann hat man eine (Virtuelle)Serielle Verbindung. Die Frage 
ist nun ob ich damit das Evalationsboard betreiben könnte.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Da wäre ein Bild des erwähnten Probierboards schon angebracht. 
Vielleicht hat es schon den fertigen ISP-Stecker onboard. Damit könnte 
man auch fast alle anderen AVR's über eine Verbindungsleitung 
programmieren.

von zaphod_beeblebrox (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
habe auch das Pollinboard.
Ich nutze es zusammen mit http://www.ebay.de/itm/270792298875

Dann einen USB/Seriell-Wandler für die UART-Ausgabe und alles ist gut.

von philboi (Gast)


Lesenswert?

Nein leider ist auf dem Probierboard kein ISP Stecker.

Soweit ich das gesehen habe ist es auch nicht vorgesehen per ISP zu 
Programmieren. Auf dem Atmega88 ist schon der MCS Bootloader aufgespielt 
und somit wird auch nur über die "Serielle Schnittstelle" Programmiert.

Auf dem Pollinboard befindet sich aber ein Seriell-ISP Schnittstelle mit 
der man evtl. den Bootloader auf den Chip bekommen könnte und mit der 
Seriellen Schnittstelle dann programmieren.

Klar kann man sich etwas fertiges kaufen. Aber dann kann ich mir ja 
alles fertig kaufen. Macht mir persönlich nicht so viel Spaß ausserdem 
will ich ja verstehen was ich da gerade mache. :)

lg philboi

von Krapao (Gast)


Lesenswert?

Das Problem fehlende klassische serielle oder parallele Schnittstelle 
wird dich dann immer weiter quälen.

Das Pollinboard mit den verschiedenen IC-Fassungen für verschiedene AVRs 
lädt ja zum Experimentieren ein.

Willst du dann jedes Mal den Akt mit dem Aufspielen des Bootloaders 
durchspielen?

Ein echter USB-ISP-Adapter ist doch viel einfacher.

Wenn du absolut mit alten ISP-Adaptern pfriemeln willst, schau doch mal 
ob irgendwo noch ein älterer Rechner aufzutreiben ist.

Meinen vorletzten Laptop bekam ich gegen Lieferung einer Kiste Bier. 
Mein letzter Laptop ist mir aus dem Schrottcontainer nachgelaufen.

von philboi (Gast)


Lesenswert?

Ja für meinen Laptop hab ich richtig Asche hingelegt :)

Also so wie ich es verstanden habe ist es grundsätzlich erstmal möglich 
das ganze über USB zu machen. Also werde ich es Probieren. Klar kann man 
sich jetzt nen Laptop oder Rechner mit Serieller Schnittstelle kaufen. 
Aber da darf man auch keinen neueren nehmen. Bei mir in der Arbeit die 
Rechner mit Serieller Schnittstelle gehen auch über den USB Bus und sind 
somit auch keine echten Seriellen Schnittstellen.

Ich sage auf jeden Fall allen Danke für die Antworten und wünsche euch 
noch einenn schönen Abend

von zaphod_beeblebrox (Gast)


Lesenswert?

Ich habe noch massenhaft 8031 und EPROMs. Ne UV-Lampe kann ich dir auch 
mitgeben. Dass ist richtig spassig :-)

Steck die Bastelenergie lieber in die eigentliche Anwendung, da kommt 
erfahrungsgemäß genug Arbeit auf einen zu ;-)

von Krapao (Gast)


Lesenswert?

> Also so wie ich es verstanden habe ist es grundsätzlich erstmal möglich
> das ganze über USB zu machen.

Nicht nur möglich sondern angesagt! Heutzutage. Insbesondere wenn USB 
derzeit deine einzige Möglichkeit ist.

Andere Wege würde ich nur gehen, wenn sie einfach möglich wären. Also 
z.B. wenn ein älterer PC vorhanden wäre. Extra kaufen würde ich den 
nicht. Lieber das Geld in einen USP-ISP investieren.

von oldmax (Gast)


Lesenswert?

Hi
Ich arbeite schon etwas länger mit dem Pollin-Board. Mit einem 
USB-ISP-Stick bist du gut bedient. Ich hab damit keine Probleme. Den 
USB- Seriell Wandler brauchst du evtl. zur Nutzung der seriellen 
Schnittstelle, also nicht zur Programmierung, sondern zur Kommunikation. 
Auch das funktioniert einwandfrei.
Ich für meinen Teil bin damit sehr zufrieden.
Gruß oldmax

von philboi (Gast)


Lesenswert?

Ja klar ich muss ja auch mit USB arbeiten. Einen extra neuen "alten" 
Rechner hätte ich mir sowieso nicht gekauft.
Wie gesagt ich werde es erstmal ausprobieren und dann kann ich ja einen 
Erfahrungsbericht schreiben.

Der FT232RL kostet 3,15 und ist damit erstmal eine gute Wahl das 
auszuprobieren als gleich einen usb-isp programmer zu kaufen. So wie ich 
das gesehen habe kosten die dinger auch so 20-30€. Ja klar ich werde 
damit auch so auf 10-15€ kommen weil ich ja noch ein bischen mehr brauch 
(usb Anschluss, seriellen Anschluss etc.)

Wenn ich mir einen USB-ISP Programmer kaufe dann kann ich aber auch 
nicht mit dem Mikrocontroller Kommunizieren.

zaphod_beeblebrox schrieb:
> Steck die Bastelenergie lieber in die eigentliche Anwendung, da kommt
> erfahrungsgemäß genug Arbeit auf einen zu ;-)

Klar da magst du recht haben. Aber man kann Arbeit in ein Projekt 
stecken wie man will wenn man es nicht versteht was oder wie das ganze 
zustande kommt dann isses doch sinnloss Mikrocontroller zu 
Programmieren. Sry ich bin halt der Meinung, dass man alles drumherum 
auch verstehen sollte und nicht nur einstecken und losprogrammieren. 
Klar ist es der einfachste Weg und dann hackt es mal an irgendeiner 
stelle im Projekt und dann ärger ich mich weil ich von der Übertragen 
überhaupt keine Ahnung habe und dann muss ich das Projekt erstmal auf 
Eis legen um die Übertragung zu verstehen. Auch nicht der beste Weg. 
Dann setze ich mich lieber gleich mit so grundsetzlichen Dingen 
auseinander um dann später weniger Probleme zu haben.

von Hannes L. (hannes)


Lesenswert?

philboi schrieb:
> Der FT232RL kostet 3,15 und ist damit erstmal eine gute Wahl das
> auszuprobieren als gleich einen usb-isp programmer zu kaufen.

Damit kannst Du aber bestimmt nur echtes RS232 konvertieren, wie es z.B. 
das STK500 braucht.

Der Programmer auf dem Pollin-Board wird aber nicht per RS232 
angesteuert, sondern es wird das SPI der ISP-Schnittstelle der AVRs per 
Bitbanging emuliert (siehe Datenblatt eines AVRs, Kapitel Memory 
Programming, Serial Downloading).

Und genau das kann so ein USB-Seriell-Wandler nicht (richtig), dazu 
braucht es einen Programmer mit eigener Intelligenz, also eigenem 
Mikrocontroller, der mit dem PC (wie ein STK500 oder AVR-ISP-MKII) per 
RS232 (auch in USB verpackt) kommuniziert, die Daten zwischenspeichert, 
und mit dem AVR per SPI gemäß ISP-Protokoll kommuniziert.

Ich kenne zwar den oben verlinkten USB-Programmer, den Du in der Bucht 
für 5,69 Euro bekommst, nicht genauer, weiß also nicht, wie 
zukunftsicher der ist, aber damit bist Du bedeutend besser bedient als 
mit einem Adapter für die Frickel-Bitbangingschaltung auf dem 
Pollin-Board.

...

von zaphod_beeblebrox (Gast)


Lesenswert?

Hannes Lux schrieb:
> Ich kenne zwar den oben verlinkten USB-Programmer, den Du in der Bucht
> für 5,69 Euro bekommst, nicht genauer, weiß also nicht, wie
> zukunftsicher der ist

Hallo,
das ist ein USBasp-Clone (http://www.fischl.de/usbasp/). Nicht mit der 
letzten Firmwareversion, aber er funktioniert bei mir wunderbar mit 
bisher allen Atmegas (88,8,128,644). AVRDude unterstützt ihn 
vollständig. Den originalen kann man ohne weiteres updaten, hier müsste 
man bissle was anlöten.

Ich hab das Board früher auch mit einer echten seriellen Schnittstelle 
programmiert. Hab mir für den PC eine PCI-X zu 2x Seriell gekauft. War 
aucn nicht sooo teuer. Aber da ich extrem viel unterwegs bin, entwickle 
ich nur noch auf dem Notebook (auch im Büro). Und da ist der USB-ISP 
viel praktischer.

Aber mach wie du denkst. Du kannst ja mit dem FT232 trotztdem bissle 
rumspielen. Dümmer wird man dardruch sicherlich nicht.

von Hannes L. (hannes)


Lesenswert?

zaphod_beeblebrox schrieb:
> Und da ist der USB-ISP
> viel praktischer.

Richtig, ich hatte mir anfangs einen Eigenbau gegönnt, keinen Nachbau, 
sondern einen echten Eigenbau, so mit eigener Software auf dem PC.
http://www.hanneslux.de/avr/isp/isp.html

Vor einigen Jahren leistete ich mir ein STK500 und später noch einen 
Dragon. Seitdem benutze ich fast nur noch das STK500 und gelegentlich 
mal den Dragon, für ein Projekt mit 2 zusammenarbeitenden AVRs auch mal 
beide gleichzeitig (2 Instanzen von AVR-Studio gleichzeitig offen).

Den ISP-ASP-Nachbau von Ebay habe ich mir heute bestellt, nur mal so zum 
Testen, ob man das Teil Leuten empfehlen kann, denen ich gelegentlich 
mal AVR-Software schreibe. Mal sehen, was er taugt...

...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.