Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe bei Transitor als Schalter für LED


von Go S. (gosch)


Lesenswert?

Hallo MicroController Gemeinde,

erst mal tolle Webseite, hab schon viele interessante und gute Infos 
hier gefunden.
Jetzt wende ich mich mit einer Frage an Euch weil ich verwirrt bin.
Ich hab efolgende Schalutung aufgebaut weil ich über einen µC mehrere 
LEDs schalten will ich verwende dazu eine C-Control pro. Soweit so gut 
das funktioniert auch aber:
Die LED in der u.g. Schaltung leuchtet immer ein bischen also ganz 
schwach. Wenn der µC den Port High/Low setz geht die LED auch voll 
an/aus aber eben nicht ganz aus sondern leuchtet immer ein bisschen. das 
auch wenn der µC nicht dran hängt. Was mache ich falsch??


 +12V o------------------------+
                               |
                              .-.
                              | | R 500 Ohm
                              '-'
                               |
                              .-.
                             ( X ) LED 20mA
                              '-'
                               |
                    _      |/
        uC PIN o---|___|-----| T1,NPN, BC547C
                   R4,3k     |>
                               |
  GND o---------o--------------+


Ich habe schon einige dieser Schaltungen hier gefunden und ich dachte 
das reicht aus. Brauche ich noch einen Widerstand? Oder der falsche 
Transistor?

PS: ich bin noch Anfänger auf dem Gebiet.

Wäre super wenn Ihr mir da helfen könt.
Danke Gosch

: Verschoben durch Admin
von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Noch einen 100k Ohm Widerstand von der Basis nach Masse, damit der 
Transistor sicher sperrt wenn der Ausgang des µCs noch als Eingang 
(hochohmig) geschaltet ist.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Go Schi schrieb:
> Die LED in der u.g. Schaltung leuchtet immer ein bischen also ganz
> schwach.

Kollektor und Emitter vertauscht? Ist ein Klassiker bei BC547 o.ä.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Kollektor und Emitter vertauscht?
Datenblatt:
Bottom View = die Pins stechen ins Auge
Top View    = man sieht nur Plastik

Go Schi schrieb:
> Wäre super wenn Ihr mir da helfen könt.
Mach mal ein Foto von deinem Aufbau und poste das.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:
> Bottom View = die Pins stechen ins Auge

Dann bist du aber stark kurzsichtig, aber dann gibts eher Kratzer in der 
Brille :-)
Würde bei einem vertauschten C/E der Transistor durchschalten wenn die 
Basis über den Vorwiderstand auf +5V kommt?
Der TO sagt nämlich daß es dann funktioniert. Glimmen würde die Lampe 
wenn der µC nicht aus Ausgang steht, deshalb mein Hinweis mit dem Pull 
Down Widerstand.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> Würde bei einem vertauschten C/E der Transistor durchschalten wenn die
> Basis über den Vorwiderstand auf +5V kommt?
Ja. Ein Transistor ist prinzipiell symmetrisch aufgebaut, C und E 
könn(t)en getauscht werden. Allerdings wurde der Transistor im Laufe der 
Zeit hochgezüchtet und erhielt dadurch ein Vorzugsrichtung: die CE-Diode 
hält höhere Sperrspannungen aus als die BE-Diode, und die 
Stromverstärkung ist bedeutend besser, wenn der Transistor korrekt 
gepolt ist.

von Helmut L. (helmi1)


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> Würde bei einem vertauschten C/E der Transistor durchschalten wenn die
> Basis über den Vorwiderstand auf +5V kommt?

Ja der schaltet durch. Die Stromverstaerkung ist aber nur noch rund 1/10 
dessen wie in normaler Beschaltung.

IB = 4.3V / 4300 Ohm = 1mA

IC = (400/10) * 1mA = rund 40mA      B = rund 400 beim BC547C also dann 
40

Das sollte schon reichen um die LED leuchten zu lassen.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> Würde bei einem vertauschten C/E der Transistor durchschalten wenn die
> Basis über den Vorwiderstand auf +5V kommt?

Ja.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Helmut Lenzen schrieb:
> Ja der schaltet durch. Die Stromverstaerkung ist aber nur noch rund 1/10
> dessen wie in normaler Beschaltung.
Danke für die Info.

von Helmut L. (helmi1)


Lesenswert?

Einen Vorteil hat diese Inversbetriebsart. Die Saettigungsspannung ist 
wesentlich kleiner dabei. Das wird z.B. ausgenutzt wenn man den 
Transistor als Analogschalter benutzt. So sind z.B in Hifigeraeten die 
Mute-Schaltung am Ausgang meistens mit Transistoren im Inversbetrieb 
bestueckt. Damit bekommt man dann hoehere Daempfungswerte.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Es gibt sogar eine recht populäre Schaltung, bei der Transistoren 
verpolt eingebaut wurden:
http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/PS2-Tastaturumschaltung.pdf

von Go S. (gosch)


Lesenswert?

Hallo,

Danke für die vielen Antworten. Ich denke der Transistor ist richtig 
verbaut. aber ich prüfe das noch mal. mit wem 100 k widerstand zwischen 
Basis und Masse versuche ich mal.

Gruß Gosch

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Go Schi schrieb:
> mit wem 100 k widerstand zwischen
> Basis und Masse versuche ich mal.

Ich würde eher auf 10kΩ gehen. Wenn ein zu hoher LOW-Pegel das Problem 
ist, bewirken 100kΩ nur sehr wenig.

von Bounci (Gast)


Lesenswert?

>Was mache ich falsch??

Der Port geht in der Regel nicht ganz auf 0V. Auch wirst du dort oft 
digitales Rauschen sehen, sogenannter "Ground Bounce", vor allem wenn du 
keine gute Masse auf dem Board hast. Dieser Ground Bounce von ein paar 
100mV läßt den Transistor dauernd ganz ganz leicht aufsteueren, was bei 
der hohen Stromverstärkung eines BC547C in Verbindung mit modernen, 
wirkungsgradstarken LEDs zu einem leichten Glimmen führen kann.

Schalte von der Basis zum Emitter einfach noch einen 4k3 Widerstand. 
Dann reicht eine Spannung von rund 0,4V am Port-Pin nicht mehr, um den 
Transistor aufzusteuern, sondern eine rund doppelt so hohe Spannung ist 
dann dafür nötig.

Wenn das noch nicht reicht, kannst du das Widerstandsverhältnis sogar 
noch ein wenig vergrößern oder gleich einen N-MOSFET, wie den BS170 
probieren.

>Ich würde eher auf 10kΩ gehen. Wenn ein zu hoher LOW-Pegel das Problem
>ist, bewirken 100kΩ nur sehr wenig.

Sehe ich auch so. Deswegen habe ich einen 4k3 Widerstand empfohlen...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.