Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Netzteil Kondensator defekt


von Oliver (Gast)


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Hallo,

ich habe ein Netzteil, welches immer einen Kurzschluss verursacht. Beim 
Öffnen ist mir dann der defekte Kondensator aufgefallen. Kann dieser die 
Ursache für den Kurzschluss sein oder ist er womöglich nur das Ergebnis 
eines anderen Fehlers?
Ich würde gerne das Teil zum probieren ersetzen, leider fehlt die genaue 
Bezeichnung. Platziert war er auf der Platine in der Mitte des Bildes, 
wo die kleine 1 steht. Womit könnte ich es probieren?
Bin für jede Hilfe Dankbar :-)

Viele Grüße
Oliver

von Martin (Gast)


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Ich glaube du hast es eher mit einem defekten Varistor zu tun.

von Michael .. (bigneal)


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von *Gst* (Gast)


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von Oliver (Gast)


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Danke, ich fürchte, du hast Recht. ;-)
Das macht die Sache dann wohl noch etwas komplizierter oder?
Rastermass sind übrigens 8,5mm

von Oliver (Gast)


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dachte das wäre so ein Keramikkondensator in extra groß....

von *Gst* (Gast)


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Nimm ein 1 Ohm >16W Widerstand...

von Michael .. (bigneal)


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vermutlich (wenn es direkt am Netzeingang hängt) 275V

von Oliver (Gast)


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sind übrigens doch 7,5mm RM.
Ja hängt direkt an der Netzspannung.

Sollte man beim probieren sich lieber von größeren Spannungswerten zu 
kleineren arbeiten oder andersrum?

von Martin (Gast)


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von Oliver (Gast)


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echt klasse wie schnell ihr einem hier weiter helfen könnt!

aber auch nochmal zur ursprünglichen Fragestellung zurück: kann das Teil 
einfach so den Geist aufgeben oder liegt dann da vielleicht noch ein 
anderer Fehler vor?

von Michael .. (bigneal)


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da das Netzteil auf 264V spezifiziert ist (230V +/- 10%) wird vermutlich 
kein 240V Typ drin sein.

von Martin (Gast)


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Hatte mal eine defekte Steckdosenleiste... da waren zwei Varistoren 
defekt und hatten auch einen Kurzschluss verursacht.

Die altern mit jeder Spannungsspitze, die sie ableiten. Anscheinend ist 
es zu oft vorgekommen.

von Martin (Gast)


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Stimmt. Der nächst größere Typ ist für 270V.

von Udo S. (urschmitt)


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Varistoren dienen dem Überspannungsschutz. Die Dinger können aber in 
ihrer Lebenszeit nur eine bestimmte Energie aufnehmen/ableiten und gehen 
irgendwann kaputt.
Soweit ich weiß werden sie immer niederohmiger, bis sie dann irgendwann 
nach einem Überspannungsimpuls zu niederohmig sind und den thermischen 
Tod sterben.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Schau doch mal, ob dein Netzteil ohne dieses Bauteil wieder geht. Wenn 
ja, ersetze den Varistor. Wenn nein: Netzteil -> Tonne.

von Udo S. (urschmitt)


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Oliver schrieb:
> liegt dann da vielleicht noch ein anderer Fehler vor?
Das andere Problem ist warum er so viele Überspannungsimpulse abgekriegt 
hat.
Werden in deiner Nähe/Haus starke Motoren oder andere induktive 
Verbraucher geschaltet? Das würde eine höhere Anzahl von 
Überspannungsspitzen im Netz erklären.
Oder ein Blitzeinschlag in der Nähe. Das kann auch schon länger her 
sein, das hätte den Varistor halt vorgeschädigt.

von Alea Saccari (Gast)


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ebay: 380310635404
hatte vor zwei Wochen das gleiche Problem,und
mit diesem Varistor gelöst.
Wollte nicht bis zur nächsten große Bestellung
warten, und deshalb über ebay gesucht.
Jetzt funktioniert das Netzteil wieder.

von MaWin (Gast)


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> kann das Teil einfach so den Geist aufgeben
> oder liegt dann da vielleicht noch ein anderer Fehler vor?

Dein Netzteil musst offenbar einen kräftigen oder viele kleine 
Überspannungsimpulse verarbieten.

Da der Varistor auf Kurzschluss ging, haben es vielleicht die Teile 
dahinter überlebt, einen Versuch ist es wert.

> da das Netzteil auf 264V spezifiziert ist (230V +/- 10%)
> wird vermutlich kein 240V Typ drin sein.

Tja, leider beschriften Hersteller ihre Varistoren unterschiedlich.

Panasonic (und Bourns)
http://www.panasonic.com/industrial/components/pdf/ez016_erz_vd_dne.pdf
http://www.bourns.com/data/global/pdfs/MOV10D.pdf
ERZV09D241 (MOV-10D241K) setzt schon bei 216 bis 261V mit der Ableitung 
von Strom ein, ist also für 120V~ Netze und auf 150V~ und 200V= 
spezifiziert, wird aber bei viel Strom eventuell bis 395V an die 
nachfolgeden Bauteile lassen.

Ein VDR von Vishay/BC
http://www.vishay.com/docs/29082/23815825.pdf
VDRH07K230xyE
der mit 230 bedruckt ist, ist für 230V~ und 300V= gedacht, und leitet 
erst ab 360V, wobei bei hohem Strom bis zu 595V an die nachfolgenden 
Bauteile kommen kann.

Immerhin hat Vishay keine mit 240 beschrifteten.

Er kann also gedacht sein, um 2 Elkos in Reihe zu schützen, ich sehe 
aber nur 1 Siebelko, oder er war von vorneherein zu klein dimensioniert 
weil auch der Hersteller nicht begriffen hat, was aufgedruckt ist.

Man muß beim Kauf aufpassen und das Datenblatt lesen.

von avrGerd (Gast)


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Die Ansprechspannung eines Varistors ist von der Temperatur abhängig.
Wenn Du mal in ein Datenblatt schaust wirst Du verwundert feststellen, 
dass die Abhängigkeit sogar recht groß ist.

D.h. wenn es in Deinem Netzteil sehr warm wird, dann sinkt die 
Ansprechspannung möglicherweise auf ein Niveau, wo bei normaler 
Netzspannung schon ein nicht zu verachtender Strom fliesst der wiederum 
den Varistor aufheizt usw.
Mit der Zeit altern die Dinger auch noch, so dass die Ansprechspannung 
hier sowieso sinkt.

Warm und gealtert knallt er dann schon mal von alleine durch ohne viele 
Spikes auf dem Netz.
Deshalb lieber eine etwas höhere Ansprechspannung verbauen, wenn Du das 
Ding ersetzt und das Datenblatt ansehen!


Gruß,
avrGerd

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