Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gain Problem mit AD8202


von Jakob B. (teddynator)


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Hallo Gemeinde,

für den Bau eines mOhm Meters benötige ich eine Verstärkerschaltung mit 
dem AD8202. Der Rest funkioniert bereits, nur dieses Bauteil bereitet 
mir Kopfzerbrechen.
http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/AD8202.pdf
Die Schaltung habe ich nach dem Bild auf seite 14 im Datenblatt 
aufgebaut (figure 43) als REXT hatte ich 1k in reihe mit einem 5k Poti 
vorgesehen. Somit lässt sich laut der Formel im Datenblatt ein 
Verstärkungsfaktor von 1 einstellen. (ein Impedanzwandler sozusagen) 
Aber wie gesagt nur laut der Formel. Den A8202 betreibe ich mit 5 V.
Nun habe ich am pin 8 ca 12V anliegen und am pin 1 ca 1V also eine 
Differenz von 11V. Auch das sollte er laut Datenblatt vertagen wenn ich 
richtig gelesen hab.
Meine erwartung wäre jetzt, dass der OPV voll aufsteuert und am Ausgang 
annähernd 5V ausgibt. Tut er aber nicht. Stattdessen messe ich um die 
0,6V.
Kurzerhand den 1k gegen 10k getauscht (also gesamt 15k bei voll 
aufgedrehtem Poti) ergibt einen Gain von 2,6. Die Ausgangsspannung hatte 
in diesem Fall um die 1,4V. Macht zwar irgendwie Sinn aber stimmt so 
nicht mit der Formel überein. Daher meine Frage(n):

Wende ich die Formel im Datenblatt falsch an? Wenn ja, wie mach ichs 
richtig?
Habe ich irgendetwas überlesen? Kann der 8202 überhaupt mit so hohen 
Eingangsspannungen arbeiten oder verträgt er sie nur? evtl irgend eine 
Schutzbeschaltung? Habe im Datenblatt nichts genaueres gefunden.
Kann es sein dass der AD8202 defekt ist? (hab leider gerade keinen 
Ersatz)
Was könnte ich sonst noch falsch gemacht haben?
Wo könnte das Problem liegen?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe

Jakob

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Das ist ganz einfach: Der Vorverstärker hat bei 5V Versorgungsspannung
einen Ausgangsspannungsbereich von 0-4,8V (Table 1). Bei 11V Eingangs-
differenzspannung geht er also in den oberen Anschlag bei 4,8V. Bei
Rext=6kΩ macht der Spannungsteiler daraus 4,8V·6kΩ/(100kΩ+6kΩ)=0,27V.
Diese Spannung wird durch den Ausgangsverstärker verdoppelt. Heraus
kommen also 0,54V, mit Glück auch ein wenig mehr. Bei Rext=15kΩ sind es
1,25V.

Der AD8202 ist für die Verstärkung kleiner Differenzmessungen (bspw.
an einem Shunt zur Strommessung) gedacht.

von Jakob B. (teddynator)


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Danke für die schnelle Antwort.

Yalu X. schrieb:
> Der AD8202 ist für die Verstärkung kleiner Differenzmessungen (bspw.
> an einem Shunt zur Strommessung) gedacht.

Das ist mir bewusst. Ich bin nur dummerweise davon ausgegangen, dass er 
bei so viel spannung dann eigentlich komplett aussteuern sollte.

Im endefekt soll der Verstärker dann auch nur null bis 1 V auf 0 bis 5V 
verstärken. Nur im Leerlauf also wenn kein Widerstand gemessen wird 
liegen hier allerdings die 11 V an.

Aber wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe ist ja nicht einmal das 
möglich oder? der vorverstärker würde ja schon bei ca 0,5V in den oberen 
Anschlag gehen. Dieser hat doch immer 10fache verstärkung oder?

Das würde allerdings heißen wenn ich REXT so auslege dass der OP 10fach 
verstärkt - also 100k als REXT dann würde ich bei 0 bis 0,5 V am eingang 
0 bis 5V (4,8V) am Ausgang erhalten. Das sollte funktionieren. Dürfte 
auch kein Problem sein, das am Rest der Schaltung zu ändern.

Danke für deine Hilfe

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