Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fragen zum Heizungsteller


von Markus P. (sebastianwurst)


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Hallo,
Ich habe eine Frage zum elektrischen Heizungsteller?

http://www.defekte-heizung.de/product_info.php/info/p260_OVENTROP-Elektrothermischer-Stellantrieb.html/XTCsid/1qf1m82s8e4sq08aluqhjtvb75

Wie funktioniert so ein Gerät? Also Spannungslos schließt das Ventil, 
das klingt Logisch und wenn ich es ansteuere fährt der Stellantrieb in 
Richtung Heizung und drückt gegen diesen Pin und öffnet das Ventil. 
Oder?
Wenn ich aber eine Temperatur regeln will dann ist dieser Stellantrieb 
ja immer am auf und zu fahren, oder? Das bedeutet für mich das man damit 
keine konstante Temperatur hinbekommt.
Da entweder auf oder zu....

Bei einem Handregler

http://www.heimeier.com/images/unternehmen/thermostat_kopf.jpg

drehe ich diesen Pin definiert bis auf eine Position, und die Heizung 
wird warm und bleibt auch so warm... Obwohl da ist doch auch irgendein 
Bimetall drin der "zurückfährt" wenn die gewünschte Temp. erreicht ist?

Vielleicht kann mich da einer aufklären wie ich so einen elektrischen 
Stellantrieb betreiben muss! Wie würde da eine sinnvolle Regelung 
aussehen?
Danke

von Franz (Gast)


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Heizungsteller? ich kenne Suppenteller!

von Markus P. (sebastianwurst)


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Heizungssteller meine ich doch ... ;-)

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> Wenn ich aber eine Temperatur regeln will dann ist dieser Stellantrieb
> ja immer am auf und zu fahren, oder? Das bedeutet für mich das man damit
> keine konstante Temperatur hinbekommt.
> Da entweder auf oder zu....

du solltest dich mit den elementaren Dingen der Regelungstechnik 
beschäftigen.

Es ist zwar ein "digitales" 2-Punkt-Stellglied, d.h. es kennt keine 
verscheidene kontinuierliche Zwischenzustände.

Aber natürlich kann selbst eine 2-Punkt Regelung bei trägen Systemen 
"gut" genug sein, um eine gewisse (Sollwert-) Temperatur zu halten (z.B. 
Wasservorlauf 50 Grad +- 3 Grad).

Kommt halt drauf an, wie groß die Schalt-Hysterese bei dem Teil ist.

Auch eine PWM, welche z.B. eine LED "dimmt" macht ja sowas ähnliches, 
auch wenn es hier keine Regelung ist (kein geschlossener Kreis, keine 
Rückmeldung des Istwertes der Helligkeit) sondern eine "Stellung" des 
Sollwertes.

Dennoch hast du einen "analogen" Helligkeitseindruck, also "ziemlich 
dunkel", "ein bischen hell", ... etc

Störeinflüsse (z.B. verschieben des Arbeitspunktes der LED bei 
Erwärmung, oder unterschiedliche Wasser-Eingangs-Temperatur) bekommt man 
mit der STellung halt nicht weg, daher die "Rückmeldung" des Istwertes 
bei einer Regelung (Regelkreis), damit die Stellgröße geeignete Vorgabe 
bekommt.

von Franz (Gast)


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Wenn er auf den Pin drückt (Richtung Heizung) schließt er (kälter).
Das Prinzip ist bei beiden Reglern gleich.

Beim elektrischen Regler erfolgt die Regelung über 
Raumthermostat/Heizungscomputer.
Temperatur wird zentral für jeden Raum eingestellt/geändert.

Du ersparst dir die Lauferei von Heizkörper zu Heizkörper.

von Niffko _. (niffko)


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Diese Teile werden bei Fussbodenheizungen verwendet um die Einzelkreise 
raumtemperaturabhängig zu öffnen oder zu schließen.
Hat mit Ausregeln einer Vorlauftemperatur erst mal nichts zu tun.

Einige Regelgeräte tasten diese Antriebe in einem bestimmten 
Raumtemperaturfenster periodisch auf und zu, so wird dann auch eine 
gewisse Modulation erreicht.


//Niffko

von Heizungsbauer (Gast)


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Eine richtige Regelung erreicht man nur über die Vorlauftemperatur. Die 
Raumthermostate eignen sich imho nur zum zu- und abschalten der 
Heizkreise (könnte man auch manuell machen).
Der Stromverbrauch der Dinger ist nicht ohne und meistens, d.h. bei 
funktionierender o.b. Regelung sind alle Kreise auf.
Aber wir MÜSSEN tagtäglich solchen Unsinn einbauen..

von Hubert M. (hm-electric)


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Das ist aber anders herum: Ist der Pin reingedrückt, ist der Wasserlauf 
zu, ist der Pin draussen, ist der Wasserlauf auf.

Ich benutze sowas im Bad für einen Handtuchheizung. Da der 
Temperaturanstieg im Raum träge ist, und auch die abkühlung träge ist, 
merke ich von Temperaturschwankungen so gut wie nichts. Aber du hast 
recht: entweder ist die heizung volle pulle an, oder sie ist komplett 
kalt.

An den anderen Heizkörper habe ich solche Thermostate verbaut:
http://www.amazon.de/dp/B000KNE738/ref=asc_df_B000KNE7385622011?smid=A3JWKAKR8XB7XF&tag=hydra0d-21&linkCode=asn&creative=22494&creativeASIN=B000KNE738

Und ähnliche gibt es auch mit funk....

von Markus P. (sebastianwurst)


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Danke schonmal. Ich bin auf der Suche nach einer passenden Möglichkeit 
die Raumtemperaturen in meinem Haus über einer vorhandenen yC 
Hausautomatisierung zu regeln und bin da noch komplett in der 
Findungsphase! Für mich scheint so ein Stellmotor eigentlich optimal.
Ich weiß noch nicht ...

von Heizungsbauer (Gast)


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Die Antriebe gibt es als stromlos offen oder geschlossen. Wir bauen nur 
die stromlos geschlossenen ein, wie alle ;-) Das bedeutet eben ca. 3W 
dauernde Leistungsaufnahme pro Antrieb! Eine FBH im Eigenheim hat schon 
mal 15 Kreise, macht fast 50W sinnlosen Stromverbrauch.

Für eine Regelung mit µC wäre es doch Quatsch die 2-Punkt Regelung zu 
übernehmen. Da gibt es richtige Getriebeantriebe, habe ich sogar schon 
beim blauen Klaus gesehen. Das Problem, das geht richtig ins Geld. Ein 
guter Industrieantrieb (z.B. Honeywell) kostet nicht unter hundert Euro 
(1Stück!).
Vielleicht gibt es aber auch preiswertere, bin gespannt..

von Mahlzeit (Gast)


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Die Funktionsweise in den Teilen:
Ist eine Feder die sobald Spannung anliegt warm wird und dann lässt die 
Druckkraft nach. Sobald Du Spannung anlegst dauert es ca. 30-60 Sekunden 
bis der Stallantrieb öffnet.

von Juergen R. (stumpjumper)


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Nimm Dir doch einfach mal ein Bügeleisen als Beispiel,
es kennt nur 2 Zustände, heizen und nichtheizen und trotzdemm verbrennt 
der Seidenschal beim Bügeln nicht. Natürlich vorausgesetzt dass der 
Thermostat auch auf cder Einstellung "Seide" steht.
Was macht dieser Thermostat? Oben wurde schon mal PWM angesprochen und 
im Prinzip macht das Bimetall auch nix anderes nämlich kurz einschalten 
und lange auslassen, was im Mittel der passenden Temperatur entspricht.

von Markus P. (sebastianwurst)


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Heizungsbauer schrieb:
> Die Antriebe gibt es als stromlos offen oder geschlossen. Wir bauen nur
> die stromlos geschlossenen ein, wie alle ;-) Das bedeutet eben ca. 3W
> dauernde Leistungsaufnahme pro Antrieb! Eine FBH im Eigenheim hat schon
> mal 15 Kreise, macht fast 50W sinnlosen Stromverbrauch.
>
> Für eine Regelung mit µC wäre es doch Quatsch die 2-Punkt Regelung zu
> übernehmen. Da gibt es richtige Getriebeantriebe, habe ich sogar schon
> beim blauen Klaus gesehen. Das Problem, das geht richtig ins Geld. Ein
> guter Industrieantrieb (z.B. Honeywell) kostet nicht unter hundert Euro
> (1Stück!).
> Vielleicht gibt es aber auch preiswertere, bin gespannt..

Ich muss sagen das ich mir das DB noch nicht durchgelesen habe. Wenn ich 
doch die Heizung ausschalte dann nimmt der Antrieb auch keine 3Watt mehr 
auf.
Daher kommen die drei Watt nur zustande wenn die Heizung auch heizen 
soll, oder?

von HeizungsLaie (Gast)


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ich glaube man kann mit der Schliess-/Öffnungszeit des Ventils
eine PWM machen. Heisst wenn die Laufzeit 4min. (= 1 Periode) ist,
kann man mit 2min Ansteuern und 2 Min Aus gleich 50% Heizleistung 
fahren.
Wird meines Wissens in der Gebäudetechnik so gemacht.
Fehlt nur noch der Regelalgorithmus der aus der Soll-Ist-Differenz
den jeweiligen Prozentwert (Stellwert) berechnet.

von Markus P. (sebastianwurst)


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Jo, da gibt es ja schon durchdachte PID-Regler mit Zweipunkt Funktionen.
Ich werde das auf jedenfal mal testen. Danke!

von Heizungsbauer (Gast)


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Markus P. schrieb:
> Daher kommen die drei Watt nur zustande wenn die Heizung auch heizen
> soll, oder?

Und das soll sie ja :-)

Klar, bei einer konventionellen Gasheizung mit 45°C Vorlauftemperatur 
und wenn sehr unterschiedliche Raumtemperaturen in den einzelnen Räumen 
eingestellt sind, machen die Dinger auch mal zu.

Heutzutage gibts aber z.B. vermehrt Wärmepumpen mit sehr niedrigen 
VL-Temp. und sehr guter Anpassung der VL-Temp. an die Aussentemperatur 
(Heizkurve). Dann sind quasi alle Kreise immer auf.
Und z.B. nachts, wenn die VL-Temp. abgesenkt wird, gehst du da an alle 
Raumregler und stellst zurück? Wenn nicht ist der Antrieb auf und wartet 
auf Wärme..

von Martin (Gast)


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> ich glaube man kann mit der Schliess-/Öffnungszeit des Ventils
> eine PWM machen. Heisst wenn die Laufzeit 4min. (= 1 Periode) ist,
> kann man mit 2min Ansteuern und 2 Min Aus gleich 50% Heizleistung
> fahren.

Kann man so machen und wird auch tats"achlich so gemacht :-). Etwas 
schneller als 2min / 2min bei 4min Gesamtlaufzeit darfs dann aber schon 
sein.

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