Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lebensgefahr bei Hochspannungskondensator?


von Daniel W. (Gast)


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Hi!
Ich habe mir aus einen PC-Netzteil einen 400V/220µF Kondensator 
herausgeholt.
Bevor ich diesen jedoch das erste mal Lade/Entlade, würde ich gerne 
wissen, was im schlechtesten Fall passieren würde, wenn ich in den 
Stromkreis geraten würde.
Bekannt ist mir, dass sobald ein Strom > 50mA (Gleichstrom) durch den 
Körper fließt, Lebensgefahr besteht.
Laut Wikipedia ist bei einen Durchschlag der Haut (durch die 
Hochspannung) mit einen Körperwiderstand zwischen 500 Ohm und 3k Ohm zu 
rechnen.
Da würde heißen, dass im schlechtesten Fall (500 Ohm) ein Strom von 
800mA für sehr sehr kurze Zeit durch den Körper fließen würde. Also in 
jeden Fall tödlich.
Die Frage ist jedoch, ob es auch in dieser kurzen Zeit schon zum Tot 
kommen könnte. (tau = 0.11s, wobei man beachten muss das sie Spannung 
natürlich auch stetig sinkt)
Außerdem: Kommt es durch eine Spannung von 400V bereits zu einen 
Durchschlag der Haut?

: Gesperrt durch Moderator
von holger (Gast)


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Dein Kondensator ist ausreichend dich für
immer aus dem Leben zu befördern.

Also lass es besser sein.

von Christoph H. (christoph_b)


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lass es sein. Es braucht keine 400V um dich zu töten

von Daniel W. (Gast)


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Ok, also reicht die kurze Zeit bereits.
Ich habe eigentlich vor aus einer 9V-Batterie ein Ladegerät dafür zu 
bauen.
Lassen werde ich es wahrscheinlich nicht, aber meine Schaltung so 
aufbauen, dass kein einziges Kabel in sicht ist.

von smoerre (Gast)


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Daniel W. schrieb:
> Ich habe eigentlich vor aus einer 9V-Batterie ein Ladegerät dafür zu
> bauen.

Ehm, ja. Und wo ist jetzt der Bezug zu den 400 Volt?

von Matthias K. (mkeller)


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Was willst du mit einem geladenen Kondensator?! Blitzgerät? 
Elektroschocker?

Die Teile sind auf jeden Fall lebensgefährlich.

von Daniel W. (Gast)


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Was will ich mit den Kondensator?
Laden :D

Woher kommen die 400 Volt?
Folgende Idee, die schon fast umgesetzt ist:
Aufwärtswandler auf 50V, dann 8 50V Kondensatoren die in Reihe 
geschaltet sind nacheinander laden und mit der erhaltenen 400V 
pulsierenden Gleichspannung wird dann der Kondensator geladen.

von Matthias K. (mkeller)


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Und wozu?

400V DC ist auf jedenfall gefährlich!!!

Im schlechtesten Fall hat dein Körper ~2 kOhm !


Beitrag "Gefahr Kondensator"

http://de.wikipedia.org/wiki/Stromunfall

von Ansgar K. (malefiz)


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Es kommt auf die Umstände an.

Aber pass auf es kann dich umbringen.

50mA sind nur dann tötlich wenn sie am Herzen vorbeifliesen nur über die 
eine Hand z.B. gibt böse Verbrennung und Muskelschmerzen.

Ich denke das ein großer Teil der Elektriker schonmal eine Schlag aus 
einer Potenziel tötlichen Spannunsgquelle bekommen hat. Aber die meisten 
Leben noch nur wer es herausfordert wird ziemlich schnell sterben.

Wobei ich persönlich sagen muss das das schnell Absteigen von der Leiter 
bisher gefährlicher wahr wie der Schlag selber.

von Elko (Gast)


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früher, als es noch kein I-Net bzw. kein Forum gab, Autos noch vom 
Fahrer
beherrscht wurden und Fernseher zw. 10 und 30 Röhren hatten haben wir 
uns
einen Spaß daraus gemacht und alle Kondensatoren nur voll geladen (2kV) 
im
Ersatzteilschrank zu platzieren um damit die dümmsten der Lehrlinge (so
hießen die Azubis früher) zu überraschen.

Manche hatten zwei schwarze Punkte am Finger, manche eine Brandspur und
andere haben sich die Hand gebrochen beim Zurückschnellen der dummen
Pfoten.

Aber:
Alle leben noch und erfreuen sich bester Gesundheit.

Ich würde und könnte JEDERZEIT einen Elko mit 400V mit den Fingern
entladen.

von Daniel W. (Gast)


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@Elko: Und wieviel Kapazität hatten die?

von W.S. (Gast)


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Elko schrieb:
> und alle Kondensatoren nur voll geladen

Ja, 4.7 nF oder so. ABER KEINE 220 uF !! Da sind mehr als 3 
Zehnerpotenzen dazwischen.

Den Zweck der Übung erahne ich vielleicht: Früher waren netzbetriebene 
Foto-Blitzgeräte mit solchen Elkos ausgestattet. Ging bis zu 600 
uF/350V.

W.S.

von Kevin (Gast)


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Elko schrieb:
>Ich würde und könnte JEDERZEIT einen Elko mit 400V mit den Fingern entladen.

Ich hätte da einen mit 4700µF/400V, es könnte dein letzter sein.

von M. K. (sylaina)


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Daniel W. schrieb:
> Bevor ich diesen jedoch das erste mal Lade/Entlade, würde ich gerne
> wissen, was im schlechtesten Fall passieren würde, wenn ich in den
> Stromkreis geraten würde.

Die BG sagt, dass 350 mJ tötlich sein können, getestet habe ich das nie.

Elko schrieb:
> Ich würde und könnte JEDERZEIT einen Elko mit 400V mit den Fingern
> entladen.

Ich hätte hier einen mit 4700 µF, komm mal vorbei ;)

von Hansi (Gast)


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>eine Hand z.B. gibt böse Verbrennung und Muskelschmerzen.

Allerdings.
Mir ist mal bei einer Reparatur ein Gerätechassis abgerutscht und ich 
habe die (unbekannte) Restladung des Primärelkos über meinen Zeigefinger 
entladen.
Genauergesagt habe ich unangenehmerweise mit der Zeigefingerkuppe genau 
die Pins kurzgeschlossen. Die Folge davon war, dass einige mm³ Gewebe 
einfach verdampft sind und ich für nen Monat oder so zwei kleine 
Kraterchen am Finger hatte. Das war recht unangenehm, nicht zu 
empfehlen.

von Marek N. (Gast)


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Hi,

also ich bin mal als Schüler von einem 100 µF / 350 V Blitz-Elko nach 
dem Blitzen gebissen worden (hatte also wahrscheinlich nur noch so 100 
V). Bin 5 Minuten jaulend durchs Zimmer gehüpft. Das ist wirklich nicht 
angenehm und wenn der Strom den ungünstigen Weg durch das Herz nimmt 
können Herzrythmusstörungen, Kammerflimmern bis hin zum Tode durch 
Herzstillstand die Folge sein!
Das ist niemandem zu empfehlen. Und man bracht auch nicht stolz drauf zu 
sein, das ist einfach nur dumm und unnötig.

Beste Grüße, Marek

von Elko (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Ich hätte hier einen mit 4700 µF, komm mal vorbei ;)

Ich habe gerade gemessen, zw. Daumen und Zeigefinger einer Hand
im trockenen Zustand ca. 1400kOhm, das macht rund 286 µA.

Das halte ich aus bis die Büchse völlig leer ist.
Bei 2kV wären es ca. 1,43mA, das schaffe ich auch und würde dabei
noch ein Bier trinken und lächeln fürs Foto.

von Daniel W. (Gast)


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@Elko: Ersten Post lesen ;)
Durch die hohe Spannung wird die Haut durchschlagen und der Widerstand 
sinkt immens!

von Ansgar K. (malefiz)


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Die Haut ist ein Spannungsveränderlicher Widerstand

von walter (Gast)


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je nach einwirkungsdauer zersetzt der strom das blut, es besteht also 
auch die gefahr einer blutvergiftung. dabei sind schon kinder beim 
"lustigen" zungenspiel an der 9V blockbatterie erkrankt.

von holger (Gast)


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>Bei 2kV wären es ca. 1,43mA, das schaffe ich auch und würde dabei
>noch ein Bier trinken und lächeln fürs Foto.

Bei Gleichspannung schaffst du es nicht mehr dein Bier zu heben.
Die Nervenbahnen werden dadurch blockiert. Deshalb kann man bei einem
Gleichspannungsunfall auch nicht mehr loslassen!
Hau dir mal zwei Nadeln in die Haut und miss dann noch mal.
Die 2kV schlagen ganz schön durch.

von Hecht (Gast)


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@ Elko
Ich halte immer einmal mehr aus!!
(Sogar mit zwei Bier und Fluppe)

von b35 (Gast)


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Hallo Daniel,

der Strom alleine ist nicht alles, die Einwirkdauer gehört mit zur 
Betrachtung (siehe auch VDE 0100, Kiefer).
Bei so kurzen Zeiten wie z. B. einer Funkenentladung gilt der 
Energiegrenzwert 350mJ (W=1/2*CU^2). Geräte bei denen prinzipiell die 
Hochspannung berührt werden kann (Elektrode an der Düse bei 
elektrostatischen Sprühpistolen für Naß- oder Pulverlack) sind auf die 
Einhaltung dieses Grenzwertes geprüft.

von Fralla (Gast)


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Ich würd sagen es kommt drauf an wie man hingreift. Schließt man den 
Elko nur mit den Fingern bzw einer Hand kurz, ist es eher 
unproblematisch. Ob 470µ oder viele 1000µ, man enlädt in ja eh nicht 
ganz wenn man nicht mit absicht drauffasst. Ich und meine Kollegen haben 
schon paar mal "Schlangenbisse" von einem Eklo erhalten, kommt vor wenn 
man mit PFCs und Invertern zu tun hat.
Maximal zuck man, oder lässt den Elko fallen (wenn er nicht eingebaut 
ist)
Mit beiden Händen wird es wohl sehr gefährlich sein.

Aber bei höheren Spannungen, zb Zwischenkreiskondensator in 3-Phasen PFC 
mit 800V oder gat Multilevelinverter in kV Bereich, da hört der Spass 
auf. Kenn da jemanden mit bösartigen Verbrennungen am Unterarm, 
Bewußtlosigkeit und mehrtägigen Krankenausaufenthalt.

Es ist eigentlich unveranwortlich Elkos, auch wenn nur 400V, aus Spass 
geladen stehen zu lassen oder damit herzuwerfen (was in den besten 
Labors ja vorkommen kann).

MFG Fralla

von Elko (Gast)


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Hi Ihr Schlauberger,

gerade habe ich meine beiden Statron 301D/1 dazu in Reihe geschalten
und einen Selstversuch gemacht.
Es bleibt dabei, zw. den Fingern einer Hand habe ich ca. 1,4 MOhm,
die Strombegrenzung war auf 10mA eingestellt und ich habe NICHTS,
absolut NICHTS verspürt. Spannung war 500V, die Strombegrenzung
mußte nich mal greifen weil viel zu gering.

von schockley (Gast)


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Kauf dir lieber so etwas zum Spielen, gleicher Effekt, keine Gefahr. 
Gerade am Kollegen ausprobiert :-)

http://www.dealextreme.com/p/shock-your-friend-shocking-on-off-switch-practical-joke-44763

von MiWi (Gast)


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Elko schrieb:
> Michael Köhler schrieb:
>> Ich hätte hier einen mit 4700 µF, komm mal vorbei ;)
>
> Ich habe gerade gemessen, zw. Daumen und Zeigefinger einer Hand
> im trockenen Zustand ca. 1400kOhm, das macht rund 286 µA.
>
> Das halte ich aus bis die Büchse völlig leer ist.
> Bei 2kV wären es ca. 1,43mA, das schaffe ich auch und würde dabei
> noch ein Bier trinken und lächeln fürs Foto.

das wirst Du vermutlich einige Milli sekunden lang machen und dann 
werden Deine Reflexe deinem Übermut aber sowas von flott davonscheuchen, 
so schnell kannst Du gar nicht schauen.... Die Speiberei vom Bier darfst 
Du dann zur Vertiefung der soeben gemachten Erfahrung selber wegwischen.

Ach ja, sag Deinem Arzt vor Ort vorher Bescheid, den wirst Du brauchen.

Wir haben hier vor einiger Zeit einen Arbeitsunfall mit einem Blitzelkos 
(4700u, geladen auf 395V), gehabt und es war kein Spaß, Kollege hat 
ziemlich Glück gehabt daß ihm beim Zurückfliegen nicht mehr passiert 
ist, der sofort gerufene Arzt hat in zur Beobachtung für 24h mit der 
Rettung ins nächste Krankenhaus geschickt. Kollege hat noch Tage danach 
Probleme mit der sensorischen Wahrnehmung (Wärme, Berührung & 
Koordination der Finger!) der betroffenen Hand gehabt.

Also - wenn es ein Scherz war dann war es ein nicht nur in diesem Forum 
ziemlich unpassender.... und sonst - Idiot.

Grüße

MiWi

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> gerade habe ich meine beiden Statron 301D/1 dazu in Reihe geschalten
> und einen Selstversuch gemacht.


Tja...dieser ELKO ist ein ganz schoen trockener Brocken.
Geh mal 15 Minuten in die Badewamme und mach das danach nochmal.


Oder mit der Handflaeche, statt dem behornhauteten Finger.


Feue mich auf Deinen Bericht.



Gruss

Michael

von user (Gast)


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man muss auch bedenken das sich die kondensatoren auch wieder "von 
alleine" aufladen Stichwort "Dielektrische Absorption"

http://de.wikipedia.org/wiki/Dielektrische_Absorption#Dielektrische_Absorption

von Gregor B. (Gast)


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Matthias Keller schrieb:
> Im schlechtesten Fall hat dein Körper ~2 kOhm !

Elko schrieb:
> Es bleibt dabei, zw. den Fingern einer Hand habe ich ca. 1,4 MOhm,

Also, ich war bei einem Hersteller für Medizingeräte, und dort wurden 
auch Defibrillatoren hergestellt. Also mit Kontaktgel lassen sich 
Körperwiderstände von 50 Ohm realisieren. Ich kenne die genaue 
Zusammensetzung jetzt nicht mehr, es handelt sich jedoch um einen 
Elektrolyten in einem Gel.
Also feuchte Haut + Elektrolyt kann den Widerstand extrem absenken.

Gespeicherte Energie im Kondensator bei 400V sind 17,6 Joule, es sind 
zwei Joule vollkommen ausreichend, um dich umzubringen...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel W. schrieb:
> Woher kommen die 400 Volt?
> Folgende Idee, die schon fast umgesetzt ist:
> Aufwärtswandler auf 50V, dann 8 50V Kondensatoren die in Reihe
> geschaltet sind nacheinander laden und mit der erhaltenen 400V
> pulsierenden Gleichspannung wird dann der Kondensator geladen.
Das lässt sich vermutlich realisieren. Es hört sich auf jeden Fall 
hinreichend absurd an...


Michael Köhler schrieb:
> Ich hätte hier einen mit 4700 µF, komm mal vorbei ;)
Elko schrieb:
> zw. den Fingern einer Hand habe ich ca. 1,4 MOhm,
Elko schrieb:
> Ich würde und könnte JEDERZEIT einen Elko mit 400V mit den Fingern
> entladen.
Die Zeit hätte ich gar nicht...
Das gibt eine Zeitkonstante von 6600 Sekunden mithin ca. 1,8 Stunden.
Und das Ganze dann 5 mal, damit der Kondensator als entladen gilt...

von Udo S. (urschmitt)


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Elko schrieb:
> haben wir uns
> einen Spaß daraus gemacht und alle Kondensatoren nur voll geladen (2kV)
> im Ersatzteilschrank zu platzieren um damit die dümmsten der Lehrlinge (so
> hießen die Azubis früher) zu überraschen.

Elko bestätigt wieder mal meine Theorie bzgl. 'Handwerker' und Wissen zu 
100%!

Elko, mach weiter so, kriegst bestimmt irgendwann einen Darwin Award.

von Udo S. (urschmitt)


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Gregor B. schrieb:
> es handelt sich jedoch um einen Elektrolyten in einem Gel.

Das Elektrolyt ist meines Wissens mehr oder weniger Kochsalzlösung.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Ich hab mal von 2,2µF bei 170V eine gezwiebelt bekommen, das hat mir 
gründlich gereicht. 220µF bei 400V will ich nicht erleben.

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

es gibt auch Elektriker, die sind stolz darauf, nie einen Phasenprüfer 
zu benutzen, weil sie das mit den Fingern besser können. Einstein hat 
schon recht, die menschliche Dummheit ist im Universum das einzig 
Unbegrenzte.

Und die Steigerung davon ist, dass man auf die Dummheit auch noch stolz 
ist.

Gruss Reinhard

von Andi (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,
ich habe mir gestern von der Platine eines internen Monitor-Netzteils 
einen ordentlichen Schlag geholt als ich mit dem Handballen drauf 
gelangt habe. Es wird wohl ein 400 V -Elko gewesen sein.
Die Eintrittstellen sind kleine weiße Löcher, Foto anbei.
Der Arm fühlt sich an wie leichter Muskelkater.
Sollte ich noch einen Arzt konsultieren wegen der Gefahr von 
Herzkammerflimmern oder hat sich das erledigt?

Grüße

von Peter (Gast)


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Du hättest den Arzt sofort aufsuchen müssen!

Herzkammerflimmern würde unmittelbar nach dem Stromschlag auftreten, in 
Deinem Fall wird der Strom aber bloss durch Deinen Handballen geflossen 
sein und nicht über das Herz.

Aber der Strom kann das Blut elektrolytisch zersetzen, was im Extremfall 
zu einer Vergiftung führen kann. Dieser Effekt würde sich erst in den 
nachfolgenden Stunden zeigen, der Arzt würde Dich für die kritische 
Zeitspanne überwachen.

Wenn Du aber bis jetzt (>12h) keine Probleme hattest, ist kaum noch mit 
was zu rechnen. Falls Du Dich plötzlich doch noch übel oder krank 
fühlst, solltest du aber dennoch den Arzt aufsuchen.

von Falk B. (falk)


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@  Andi (Gast)

>ich habe mir gestern von der Platine eines internen Monitor-Netzteils
>einen ordentlichen Schlag geholt als ich mit dem Handballen drauf
>gelangt habe. Es wird wohl ein 400 V -Elko gewesen sein.

AUA!

>Die Eintrittstellen sind kleine weiße Löcher, Foto anbei.
>Der Arm fühlt sich an wie leichter Muskelkater.

Hmmm.

>Sollte ich noch einen Arzt konsultieren

Ja.

> wegen der Gefahr von Herzkammerflimmern oder hat sich das erledigt?

Das hat sich erledigt, denn du hast ja "nur" Gleichspannung lokal mit 
der Hand kurzgeschlosse. Herzkammerflimmern macht AFAIK nur 
Wechselstrom, wenn er über das Herz fließt. Dennoch hast du dir 
ordentlich eine Nerven/Muskellähmung zugezogen, da würde ich schon mal 
einen Arzt fragen.

Kid's, don't try this at home!

von Stefan M. (derwisch)


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Elko schrieb:

>Ich würde und könnte JEDERZEIT einen Elko mit 400V mit den Fingern
>entladen.

Prima, dann haben wir schon wieder einen Beitrag für den Darwin-Award.

Manche essen auch jederzeit ein Knollenblätterpilz Ragout oder gehen mit 
Würfelquallen in die Wanne.

Selber Schuld!

von Martin S. (sirnails)


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Jetzt habe ich mal eine Frage:

1) Wenn der Kondensator ausgelötet ist, und somit keine Erdverbindung 
jeglicher Art besitzt, und
2) Die Kirchhoff'schen Regeln gelten, wie kann dann
3) ein Strom von einem Elko durchs Herz fließen?

Gut, es tut höllisch weh, wenn man die Kontakte anlangt, das ist 
unbestritten.

von asdf (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Prima, dann haben wir schon wieder einen Beitrag für den Darwin-Award.
Erst neulich hat sich wieder einer den belieben Preis gesichert:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/groebenzell-jaehriger-durch-stromschlag-getoetet-1.1413187
Ich verstehe wirklich nicht wie so etwas passieren kann.

Martin Schwaikert schrieb:
> 1) Wenn der Kondensator ausgelötet ist, und somit keine Erdverbindung
> jeglicher Art besitzt, und
> 2) Die Kirchhoff'schen Regeln gelten, wie kann dann
> 3) ein Strom von einem Elko durchs Herz fließen?
Hand links -> Herz -> Hand rechts

von Harald W. (wilhelms)


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Daniel W. schrieb:

> Ich habe eigentlich vor aus einer 9V-Batterie ein Ladegerät dafür zu
> bauen.

Es gab in der NG d.s.e. mal einen ziemlich langen Thread, ob bereits
9V reichen, um einen Menschen zu töten.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Elko schrieb:

>  um damit die dümmsten der Lehrlinge

Was ist das denn wieder für ein modernes Wort?
Die hiessen früher Stifte!
:-)
Gruss
Harald

von Muecke (Gast)


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Früher hat man auch immer gut eine geballert bekommen, wenn man in 
Waschmaschinen rumgefummelt hat. Das eine Mal hab ich mich auch gut 
erschrocken.

Weiß gar nicht mehr was das war (Drehtrom in Steinmetzschaltung, oder 
Kondensatormotor), auf jedenfall hat das gut für Herzrasen gesorgt.

von Harald W. (wilhelms)


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asdf schrieb:

>> Prima, dann haben wir schon wieder einen Beitrag für den Darwin-Award.
> Erst neulich hat sich wieder einer den belieben Preis gesichert:
> 
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/groebenzell-jaehriger-durch-stromschlag-getoetet-1.1413187
> Ich verstehe wirklich nicht wie so etwas passieren kann.

Wobei die Angabe, 15kV könnten 1,5m durchschlagen, doch deutlich
übertrieben ist.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@  Harald Wilhelms (wilhelms)

>> Ich verstehe wirklich nicht wie so etwas passieren kann.

Jugenlicher Leichtsinn und Übermut. Ist nun mal so.

>Wobei die Angabe, 15kV könnten 1,5m durchschlagen, doch deutlich
>übertrieben ist.

Die Qualitätspresse mal wieder. Nicht mal bei Regen kann man mit 15kV 
1,5m Kriechweg brücken. Hab ich mal bei ner HV-Vorführung gesehen. 
Üblicher 110kV Isolator senkrecht, oben läuft langsam das Wasser raus 
und aussen runter. Dann 50 Hz drauf. Erst gibt es lustige, züngelden 
Entladungen auf der Oberfläche, bei ich glaub 300kV hat es erst 
geknallt.

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

seit ich vor vielen Jahren durch einen noch geladenen Kondensator eines 
Röhrenradios "schöne Einschusskrater" auf der Handfläche bekommen 
habe,habe ich einen gehörigen Respekt bezüglich Kondensatoren 
entwickelt.
Dabei hatte der Kondensator eine Kapazität von max. einigen hundert nF 
(nicht µF !) und die Spannung war auch höhstens 350V.
Den "mutigen" Biertrinker würde ich empfehlen mal einen Kondensator von 
100nF welcher auf 200V aufgeladen ist "richtig" in die Hand zu nehmen - 
also nicht nur mit trockenen Fingern und Hornhaut ganz sachte 
anzufassen...
Der Effekt dürfte eindringlich genug sein das er seine Aussage 
zurückzieht.

Praktiker

von Tim (Gast)


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Andi schrieb

>ich habe mir gestern von der Platine eines internen Monitor-Netzteils
>einen ordentlichen Schlag geholt als ich mit dem Handballen drauf
>gelangt habe.

Ich hoffe dem Netzteil ist nichts passiert

von Arno Nyhm (Gast)


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15kV sollen 1.5m überschlagen? Da hat der Autor aber etwas 
missverstanden - selbst die Sicherheitsabstände für allwettertaugliche 
Energieinstallationen im freien sind geringer.
Unter normalen bedingungen sind für 1.5m eher 1.5MV nötig, wobei bei 
einem solchen Abstand keine Sicherheit mehr gewährleistet ist - das ist 
etwa die realistische Durchbruchsspannung der Luft (3.3kV/mm sagt 
Wikipedia), präziser beschreibt es Paschen-Gesetz:
http://en.wikipedia.org/wiki/Paschen's_law
http://de.wikipedia.org/wiki/Paschen-Gesetz

Was bei Kondensatoren mit höherer Spannung die Hauptgefahr darstellt ist 
oftmals die gespeicherte Energie - der 400V/220µF Elko des 
Threadstarters hat nur 17.6J, das ist keine wirkliche gefahr und in der 
Praxis sorgt ein ungewollter Kontakt mit dem geladenen Elko in den 
allermeisten Fällen nur einen unangenehmen aber ungefährlichen 
Stromschlag - wie so oft in diesem Fall geht die größte Gefahr von 
sekundärverletzungen aus: man erschrickt durch den Stromschlag und reißt 
die Hand weg, verletzt sich dabei an scharfkantigen Ecken; oder man 
fällt gar vom Stuhl (habe ich schon selbst beobachtet).

Auch wenn jetzt sicher einige Sicherheitsfanatiker (nicht ganz zu 
unrecht) aufschreien werden:
Wenn man nicht gerade mit Hochspannung hinter der auch eine gewisse 
Leistung oder Energie steckt hantiert oder es sich um Energieanlagen 
handelt sind auch die in diesem Bereich durchaus öfter vorkommenden 
'kleinen' elektrischen Schläge eher harmlos.
Ein kurzer Kontakt (<1-2s) mit der Netzspannung in einem Gerät oder eben 
der Restspannung in ein paar primärseitigen HV-Elkos eines 
Schaltnetzteils stellt für einen gesunden Menschen kein besonders großes 
Risiko für die Gesundheit dar. Auch die kleinen Verbrennungen wie sie 
Andi zeigt sind ja harmlos - viel unangenehmere holt man sich z.B. von 
der hochfrequenten Hochspannung eines CCFL-Inverters, diese ist zwar 
absolut ungefährlich (da hochfrequent und ohne viel Leistung) aber der 
Lichtbogen versenkt einen die Haut doch sehr unangenehm und tiefgehend 
(ohne, dass man direkt viel davon merkt), genau das macht man sich ja in 
der HF-Chirurgie zu Nutze.

Was die oftmals gefürchtete Zersetzung/Elektrolyse des Blutes angeht 
besteht bei solchen kleinen Stromunfällen auch absolut kein Grund zur 
Sorge - das ist eher eine zusätzliche Komplikation bei ohnehin stationär 
versorgten Unfallopfern die einen profunden Kontakt mit Gleichspannung 
hatten, kommt am häufigsten wohl bei Zügen die mit Gleichspannung fahren 
und über eine Stromschiene betrieben werden vor - eben wenn jemand mit 
dieser Stromschiene im Gleisbett in Kontakt kommt.
Von einem kleinen Elko in einem SNT bekommt man damit keine Problem.

Ganz so ernst wie oft behauptet wird sind solche Stromunfälle zum Glück 
nicht und so ziemlich jeder Entwickler hat doch ein paar Geschichten in 
dieser Richtung von sich selbst zu erzählen, wenn er ehrlich ist. Das 
geht ja nicht unbedingt um Leichtsinn - aber trotz angemessener Vorsicht 
passiert es halt.
Menschen die mit den wirklich direkt lebensgefährlichen Apparaturen 
arbeiten, so wie ich - Hochspannungskondensatoren >100µF bei 20kV z.B., 
lassen dabei dann auch die entsprechende Vorsicht walten - denn bei 
Laboraufbauten oder Gerätentwicklungen ist bei solchen Applikationen 
dann durchaus Lebensgefahr gegeben - im Gegensatz zu z.B. einem normalen 
Schaltnetzteil oder gar nur einem Fotoapparat-Blitzes, Netzspannung ist 
dann schon etwas heikler, idr. auch auch keine wirkliche Gefahr, wenn es 
zu einem Unfall kommt - jedenfalls nicht bei normalen 
Wohnungsinstallationen mit Sicherungsautomaten, bei NEOZED- oder gar 
NH-Sicherungen besteht allerdings schon Gefahr: nicht unbedingt bei 
einfachem Kontakt mit der so abgesicherten Netzspannung,da lösen 
Sicherungsautomaten ja auch nicht aus, sondern bei Kurzschlüssen im 
Arbeitsbereich in der direkten Nähe von Gesicht und Händen - da gibt es 
dann schon eine sehr heftige Explosion die schwere Verbennungen nach 
sich ziehen kann.

Auch bei den von mir als relativ ungefährlich beschriebenen Szenarien 
darf man nicht vergessen, dass es sich dabei um eine statistische und 
auf persänlichen Erfahrungen und Beobachten gezogene Schlussfolgerung 
handelt - auch wenn solche Unfälle kaum zu schwereren Schäden führen 
kann jeder bei jeden Unfall auch zur Ausnahme werden, es ist 
unwahrscheinlich, ja, aber nicht ausgeschlossen. Also gilt definitiv, 
dass man besser vorsichtig sein sollte - allerdings ist eine 
übertriebene Angst vor eventuellen Schäden nach dem Unfall auch nicht 
angebracht, Angst vor dem auftreten eines Unfalls schon gar nicht, das 
lenkt ab und sorgt dafür, dass man sich nicht gut konzentrieren kann und 
somit einen Unfall nahezu schon heraufbeschwört...
Wenn es denn passiert ist und man sich tatsächlich Sorgen macht, dass 
dieser Unfall evtl. doch zu heftig war, dann gilt es sofort zu handeln 
und am besten direkt den Notruf zu wählen um einen Notarzt herbeizuholen 
- auch wenn es einem evtl. etwas heftig vorkommt, jeder Stromunfall 
stellt einen ausreichenden Grund dafür dar.
Das genaue Gegenteil davon, sich zig Stunden nach dem Unfall Sorgen zu 
machen und nun einen Arzt aufzusuchen, ist (wie ja schon andere sagten) 
völlig überflüssig oder vermag eben nur die Sorgen abzustellen...

von Ich (Gast)


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Diese 3,3kV/mm gelten für Platten, die parallel angeordnet sind.
Ich würde mich nicht einer 15kV-Leitung auf 1cm nähern.

Stichwort Spitzeneffekt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Blitzableiter

Es kommt auf die Ladung des Kondensators an, 10kV an eienm Kondensator 
mit 1pF ist sicher etwas anderes als 400V an 4000µF.

Ich halte die Diskussion, was nun schon gefährlich und wie gefährlich 
etwas ist was Strom und Spannung angeht für lebensgefährlich!

Selbst 20V an einem 4000µF Kondesnator können schön funken, wenn man mit 
einem Maulschlüssel zwischen die Kontakte kommt.

Sekundärunfälle wurden hier ja schon genannt.

Jeder Stromschlag den jemand bekommt ist überflüsssig.

von Peter R. (pnu)


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Im Bereich einiger hundert Volt ist einer der wichtigsten Parameter bei 
der Beurteilung der Gefahr durch Kondensatoren die gespeicherte Energie:

                       W = C U²/2

Für Kondensatoren gilt: ab 0,5Ws wirds gefährlich.(VDE) Das sind bei 
325V (Scheitelwert der Netzspannung) nur 10nF Kapazität.

Das kann z.B.alleine durch Entstörkondensatoren am gerade gezogenen 
Netzstecker eines Geräts anliegen.

Bei 0,5Ws dürften direkte Folgen der Ausnahmefall sein, viel 
schwerwiegender sind dabei die sogenannten Sekundärschäden, zb. durch 
Sturz oder, wie oben, Handbruch durch die unwillkürliche Reaktion.

Wenns in die Ws geht, wird die Folge eines Schlags zunehmend 
Glückssache.

Als Grenze: bei den Reanimationsversuchen durch einen Defibrillator 
werden so 50 bis 200 Ws eingestellt. Da ist eine Einwirkung auf das Herz 
sicher, sowohl im Guten als auch im Bösen.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter R. schrieb:

> Als Grenze: bei den Reanimationsversuchen durch einen Defibrillator
> werden so 50 bis 200 Ws eingestellt. Da ist eine Einwirkung auf das Herz
> sicher, sowohl im Guten als auch im Bösen.

Deswgen heisst es in den entsprechenden Fernsehserien ja auch immer:
"Weg vom Tisch!"
:-)
Gruss
Harald

von Andi (Gast)


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Tim schrieb:
> Andi schrieb>ich habe mir gestern von der Platine eines internen 
Monitor-Netzteils>einen ordentlichen Schlag geholt als ich mit dem Handballen 
drauf>gelangt habe.

> Tim schrieb>Ich hoffe dem Netzteil ist nichts passiert


Das Netzteil war wahrscheinlich vorher hin, der Monitor klackte nur noch 
und blieb dunkel, es roch auch leicht nach Leiterplatte.
Eine Lötstelle an der Unterseite ist schwarz und war sicher die Ursache 
für den Defekt, einige Elkos in der Nähe des Trafos haben aber auch eine 
gewölbte Kappe.
Ich denke mal dass sich das Reparieren nicht lohnt; wenns nur 1 Problem 
gewesen wäre hätte ich versucht es zu reparieren.
So wird es wohl ein neuer Monitor werden und der Stromschlag war total 
überflüssig.

Den Arzt werde ich mir sparen und besser nur an Boards ohne Netzteil 
werkeln.

von Michael_ (Gast)


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Die Kondensatoren sind überhaupt nicht gefährlich.
Nur wenn sich darin eine böse hohe Spannung versteckt!

Wer mit solchen Geräten hantiert, sollte ein "Entladekabel" haben.
Ich habe ein Prüfkabel aufgeschnitten und einen >1W 10K Widerstand 
eingefügt.
Wenn man große C >100µF hat, sollte man aber die Zeit testen bis der 
Kondensator entladen ist.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Michael_ schrieb:
> Ich habe ein Prüfkabel aufgeschnitten und einen >1W 10K Widerstand
> eingefügt.

Es gibt auch böse Buben die in Meßstrippen Kondensatoren
einlöten und die dann geladen hinhängen.

von Dr G. Reed (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Für Kondensatoren gilt: ab 0,5Ws wirds gefährlich.(VDE) Das sind bei
> 325V (Scheitelwert der Netzspannung) nur 10nF Kapazität.

Nach meiner Rechnung wären das 10 Mikrofarad

von Martin S. (sirnails)


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> Martin Schwaikert schrieb:
>> 1) Wenn der Kondensator ausgelötet ist, und somit keine Erdverbindung
>> jeglicher Art besitzt, und
>> 2) Die Kirchhoff'schen Regeln gelten, wie kann dann
>> 3) ein Strom von einem Elko durchs Herz fließen?
> Hand links -> Herz -> Hand rechts

Gut. Dass einem sowas bei der Mikrowelle passieren kann, ist mir klar. 
Aber wenn ein Kondensator im Hochspannungsbereich an 1m Strippen hängt, 
und man auch noch beide Leitungen mit beiden Händen anfasst, habe ich 
bisher noch nie gesehen. Dass hingegen ein geladener Entstörkondensator 
noch Ladung hat, ist ein anderes Thema. Das knallt ordentlich, und kann 
für Patienten mit Herzschrittmacher bestimmt gefährlich werden, aber 
dass davon schon jemand gestorben ist, habe ich noch nie gehört. Aber 
klärt mich bitte auf, wenn ich hier was verpasst habe.

von Peter R. (pnu)


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Dr G. Reed schrieb:
> Peter R. schrieb:
>> Für Kondensatoren gilt: ab 0,5Ws wirds gefährlich.(VDE) Das sind bei
>> 325V (Scheitelwert der Netzspannung) nur 10nF Kapazität.
>
> Nach meiner Rechnung wären das 10 Mikrofarad

tut mit leid, da hab ich am Taschenrechner die vielen Nullen falsch 
gezählt,
es sind tatsächlich knapp 10 uF.

von Dr. G. Reed (Gast)


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Ich hab hier eine mehrstufige Kaskade für 500V mit effektiv etwa 10nF 
(für einen Geigerzähler), das ist aber schon wirklich sehr unangenehm 
wenn man da drankommt. Faktor 10 (100nF) oder gar 1000 (10uF) würd ich 
absolut nicht mehr ausprobieren wollen!

von Arno Nyhm (Gast)


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Wie ich auch schon schrieb, bei Kondensatoren ist eher die gespeicherte 
Energie gefährlich - wenn dazu noch die Spannung hoch genug ist, dass 
sich eine Entladung durch die Luft zünden kann, wird es richtig 
gefährlich, siehe dieses nette Video:
http://www.youtube.com/watch?v=gj1pkyCL75E
...Der menschliche Körper dürfte sich nicht viel anders als die 
Wassermelone verhalten.

Es gibt übrigens auch sinnvolle Anwendungen für Hochenergie-Entladungen: 
Hochenergie-Laser, gepulste Magnetrons/Gyrotrons/Klystrons, ... - und es 
gibt noch wesentlich größere Speicherbänke: 
http://205.243.100.155/frames/CapacitorBank.jpg
Was da wohl mit der Melone passieren würde? ;)

Auch wenn es eine sehr dumme Idee wäre und man mit seiner Gesundheit 
oder gar dem Leben spielt: In den meisten Fällen sollte man sich einer 
15kV-Leitung auf 1cm nähern können ohne einen Überschlag hervorzurufen.

Das was 'Ich' mit Spitzeneffekt bezeichnete ist ja einfach die Tatsache, 
dass spitze Geometrien höhere Feldstärken zur Folge haben - und die 
Feldstärke ist es ja letztendlich welche die Luftstrecke zusammenbrechen 
lässt. Sich bei sehr hohen Spannungen zuvor bildene Sprühentladungen 
tragen natürlich zur Ionisation bei und sorgen für viel früher 
stattfindene Entladungen. Deswegen wird bei Hochspannungsaufbauten 
jenseits der 10kV ja auch auf das abrunden von sonst spitzen Kanten 
geachtet - um die Feldstärke dort nicht gefährlich zu erhöhen und 
Sprühentladungen vorzubeugen oder gar Überschlägen den Weg zu 
bereiten...
Bei sich zwei gegenüberstehenden Nadelelektroden entstehen in trockener 
Raumluft so z.B. schon bei 10kV spontane Entladungen.
Bei einer 15kV-Leitung mit ~5mm Durchmesser und einem doch recht 
rundlichen Fingerkuppe (Nägel schneiden nicht vergessen) könnte man bei 
10mm noch sicher sein.
Wobei diese Überlegungen natürlich nichts mit der persönlichen 
Sicherheit zu tun haben - das ist die reine Physik dahinter. Tatsächlich 
wäre es mehr als leichtsinnig sich einer 15kV führenden Leitung auf 
näher denn ~50cm unter Laborbedingungen zu nähern - die einzuhaltenden 
Sicherheitsabstände zu Personen bei Energieinstallationen werden gar 
noch weit darüber liegen...

von tim (Gast)


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klar bei zu viel V und dan noch einem Kondensator mit einem seht 
geringen Innenwiederstand wird das lebensgefärlich aber so lange du dich 
nich schockst (fals doch dan Pech) is deine Entscheidung wie du dich 
einschätzt .

von Harald W. (wilhelms)


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tim schrieb:

> klar bei zu viel V und dan noch einem Kondensator mit einem seht
> geringen Innenwiederstand wird das lebensgefärlich aber so lange du dich
> nich schockst (fals doch dan Pech) is deine Entscheidung wie du dich
> einschätzt .

...und für diese Erkenntnis hast Du drei Jahre gebraucht?

von temp (Gast)


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Sie an, tim hat als einziger der Kondesatorenthread überlebt. Wird wohl 
eine stärkere Hornhaut gehabt haben...

von Lt.Cdr. Data (Gast)


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Gregor B. schrieb:
> Gespeicherte Energie im Kondensator bei 400V sind 17,6 Joule, es sind
> zwei Joule vollkommen ausreichend, um dich umzubringen...

Warum muss dann eine Patrone vom NATO-Kaliber 7,62 eine Geschossenergie 
von 3500 Joule haben? Man könnte sich doch auch mit geladenen Elkos 
bewerfen. Macht nicht ganz so viel Schweinerei und ist auch nicht so 
lärmintensiv. :-) :-)

Boah, das war jetzt aber fies, ne?

von Joule-Master (Gast)


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Man kann auch mit 'nem Defibrillator hinter dem Feind herrennen und 
versuchen ihn zwischen die Elektroden zu bekommen. Da werkeln auch bis 
zu 350 Joule drin. Hat den Vorteil, das die Dinger wiederverwendbar 
sind.

von Harald W. (wilhelms)


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Joule-Master schrieb:

> Man kann auch mit 'nem Defibrillator hinter dem Feind herrennen

Da nimmt man besser einen Taser, der hat immerhin 10m Reichweite.

von Joule-Master (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
>> Man kann auch mit 'nem Defibrillator hinter dem Feind herrennen
>
> Da nimmt man besser einen Taser, der hat immerhin 10m Reichweite.

Du musst aber zugeben, mit 'nem Defi sieht das lustiger aus.
Als defisichere Westen kann man dann auch Müllsäcke über den Kopf 
ziehen.

von lrep (Gast)


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Lt.Cdr. Data schrieb:
> Warum muss dann eine Patrone vom NATO-Kaliber 7,62 eine Geschossenergie
> von 3500 Joule haben? Man könnte sich doch auch mit geladenen Elkos
> bewerfen.

Geht der Elko auch durch eine Tür oder durch eine Ziegelsteinmauer?

Joule-Master schrieb:
> Als defisichere Westen kann man dann auch Müllsäcke über den Kopf
> ziehen

Die Müllsäcke ziehen dir andere an.
Diese spezielle Sorte nennt sich Leichensack.

von Lt.Cdr. Data (Gast)


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>> Warum muss dann eine Patrone vom NATO-Kaliber 7,62 eine Geschossenergie
>> von 3500 Joule haben? Man könnte sich doch auch mit geladenen Elkos
>> bewerfen.

> Geht der Elko auch durch eine Tür oder durch eine Ziegelsteinmauer?

Um weiche Ziele hinter Mauern zu eliminieren gibt es bessere 
Möglichkeiten. Sogar dergestalt dass die Mauer weitgehend unbeschädigt 
bleibt. Auch die Dauer und Stärke einer etwaigen Verstrahlung hält sich 
in Grenzen und ist je nach Ergebnis einer Kosten-Nutzen-Abwägung 
hinnehmbar. Und den Schaden, den eine 7,62er an einer Mauer anrichtet 
ist eher als gering zu bezeichnen. - Also ist dein Einwand irrelevant.

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

ohne jetzt alle Beiträge gelesen zu haben:

Kondenstoren -inbesondere Kondensatorbänke- sind meiner Meinung nach 
eine der größten potentiellen Gefahrenquellen in der E-Technik.
An Kondensatorbänke für die Zwischenkreisspannung von Umrichtern z.B. 
von Stadtbahnfahrzeugen / Triebwagen gehe ich trotz einbauter 
Endladewiderstände immer nur nach vorheriger, vorsichtiger und 
aufmerksamer Messung dran.
In diesen Bänken ist eine hohe Energiemenge gespeichert welche durch den 
sehr niederigen Innenwiderstand der Kondenstoren bei Kurzschluss sehr 
hohe Ströme fließen lassen können.
Neben der speziellen Gefahren der hohen Gleichspannung - besteht auch 
eine indirekte Gefahr durch herumspritzendes flüssiges Metall bei einen 
Kurzschluss.

Um mal einen relativ ungefährlichen Eindruck zu bekommen welch hohe 
Ströme in Kondensator liefern kann kannst du mal einen Elko von einigen 
hundert bis einigen tausen µF auf z.B 12V (aber auf keinen Fall mehr als 
50V) aufladen und dann Kurzschließen - das knallt und funkt auch schon 
bei 220µF und 10V schon so kräftig das man sich unvorbreitet kräftig 
erschrecken wird.

Mich selbst hat mal ein kleiner Papier- oder Kunststoffkondensator von 
ca. 100nF und wohl etwa 250V aus einen Röhrenradio "gebissen" - dieses 
Radio war schon für einige Sekunden vom Netz getrennt.
Ergebniss waren zwei kleine, harte und fast schwarze Krater auf der 
Handfläche...

Tja was wäre wohl bei 400V und 470µF daraus geworden...?
Sicherlich nichts lustiges.

Praktiker

von Markus (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Kammerflimmern

tachykardie

von A.Tetzlaff (Gast)


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Praktiker schrieb:

einen Haufen Überflüssiges über "Kondenstoren" (was immer das auch ist).

Auf diesen höchst wertvollen Beitrag haben bestimmt alle seit dem 
18.01.2012 gewartet. Vielen vielen Dank lieber "Kondenstor"-Praktiker.

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