Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil mit IGBT


von Funkenschlosser K. (goalgetter)


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Guten Abend allerseits,

Ist es möglich ein linear geregeltes netzteil mit einem oder mehreren 
igbt aufzubauen?

Ich habe momentan 4 stück zur verfügung, laut datenblatt 35a 1200v.
Wenn ich mich nicht verguckt hab.

Für konstruktive Antworten bin ich sehr dankbar, da ich wieder in das 
thema einsteigen möchte.


Vielen Dank im Vorraus


Gruss Funkenschlosser

von Raimund R. (corvuscorax)


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Funkenschlosser Kurzschluss schrieb:
> Guten Abend allerseits,
>
> Ist es möglich ein linear geregeltes netzteil mit einem oder mehreren
> igbt aufzubauen?

Ja, warum denn nicht.

>
> Ich habe momentan 4 stück zur verfügung, laut datenblatt 35a 1200v.
> Wenn ich mich nicht verguckt hab.

Interessanter wäre die Angabe bzw. die Daten von Ptot und das 
Power-Derating mit der Temperatur. IGBTs werden häufiger in 
Schaltnetzteilen (kurz: SMPS) eingesetzt, wo die Verlustleistung im 
Schaltelement nicht sooo gravierend ist.

>
> Für konstruktive Antworten bin ich sehr dankbar, da ich wieder in das
> thema einsteigen möchte.

Ansonsten gilt das übliche für die Ansteuerung wie beim MOSFET und die 
'Ausgangsbeschaltung' wie eben bei Bipolartransistoren - jedenfalls ganz 
grob gesagt.

Auch ich hatte mal 'nen 30er-Pack IGBTs bei Pollin erstanden, die für 
ein paar linear geregelte Kleinleistungs-Hochspannungsnetzteile 
vorgesehen waren. Nun liegen Sie bei mir rum, da ich momentan so gut wie 
keine Zeit mehr zum Entwickeln und Basteln habe. :-(
>
>
> Vielen Dank im Vorraus
>
>
> Gruss Funkenschlosser

von Funkenschlosser K. (goalgetter)


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Genau das möchte ich ja ändern hatte die letzten 2 jahre wegen 
staatsdienst, umzug und soweiter wenig zeit und möchte mir jetzt erst 
mal ein ordentliches netzteil bauen.
so 0-30v max 5-10 Ampere. Je nach dem was für ein trafo ich auftreiben 
kann.
Messinstrumente habe ich noch da, nen lm747 ebenso, sowie einiges an 
hühnerfutter....
War eben mal so frech und habe das Datenblatt angehängt.

Wenn jemend mir etwas zur seite stehen würde wäre ich echt dankbar,
wegen der kühlung mache ich mir keine gedanken.
Lüfter habe ich massig und Kühlkörper baue ich zur not selbst.


Danke

von Raimund R. (corvuscorax)


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Naja, wie ich es mir dachte ist im DB halt kein SOA-Diagramm angegeben - 
warum auch, denn er ist ja eigentlich als Switcher gedacht und nicht als 
lineares Stellelement!
Da heißt es also aufpassen bei den thermischen Übergangswiderständen vom 
IGBT, via evtl. notwendiger Glimmer- oder Aluminiumoxid-Scheiben, bis 
hin zum Kühlkörper. Wenn man Pech hat wird nur noch relativ wenig "Pv" 
in Deiner Anwendung von "Ptot" übrig bleiben. Aber man kann ja durchaus 
mehrere IGBT via separater Emitterwiderstände parallel schalten. :-)

Wenn erst einmal Dein Konzept steht, können wir Dir hier sicherlich beim 
Feinschliff der Schaltung helfen.

Happy DIY

von Andrew T. (marsufant)


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Funkenschlosser Kurzschluss schrieb:

> so 0-30v max 5-10 Ampere. Je nach dem was für ein trafo ich auftreiben
> ....
> War eben mal so frech und habe das Datenblatt angehängt.

Danke, in dem Datenblatt stehen ALLE relevanten Parameter für Dein 
Projekt drin.

Du mußt für

30V 5 A NT   3 Deiner T parallelschalten.
30V 5 A NT   5 Deiner T parallelschalten.

Ausgleichswiderstände nicht vergessen.

Ich würde da einen Trafo mir 2x18v AC sekundär empfehlen, und bei 
NT-Ausgangsspannung unter 13 V DC die Sekundärwicklung (automatisch) 
umschalten -- dann wird die Sache a bisserl effizienter.

>
> Wenn jemend mir etwas zur seite stehen würde wäre ich echt dankbar,
> wegen der kühlung mache ich mir keine gedanken.
> Lüfter habe ich massig und Kühlkörper baue ich zur not selbst.

Nun, die wirst Du auch brauchen .-)

von Funkenschlosser K. (goalgetter)


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So das wäre mal das Konzept, wie ich es mir gedacht habe.
ein 2ter Paralell ist kein Thema hab ja 4....

Die Sekundärseitige Umschaltung ist eine sehr gute Idee und werde die 
mit einfliessen lassen sollte mit 2 24V-Schützen und 2 BD139 inklusive 
Schmitt-Trigger machbar sein.

von mark (Gast)


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Schau dir mal geläufige Pläne an, gint genung im Netz, also auch hier im 
Forum. Willst du eine AC-Quelle bauen?

von Funkenschlosser K. (goalgetter)


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Nein eher dc

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nur damit ich das richtig verstehe : Du willst einen Linearregler mit 
einem IGBT als Endstufe bauen ? Nicht sekundär getaktet ? Das wird nicht 
gehen. Schau dir mal das Datenblatt deines IGBT an , da steht was von 
'Gate Threshold Voltage' . Der IGBT von Pollin (HGTG20N60B3D) z.B. gibt 
da typisch 5 Volt an , was bedeutet, das
a) er erst ab 5 Volt zwischen Gate und Emitter leitet.
b) er da einschaltet , denn ein IGBT ist im allgemeinen ein Schalter, 
kein lineares Bauteil. Ein IGBT in den linearen Bereich zu ziehen ist 
nahezu unmöglich. Das zeigen dir auch die Kennlinien am Ende des 
Datenblattes und die erste Seite des geposteten Fairchild Typs : 'High 
Voltage Switching'

Wenn du mit IGBT ein Netzteil bauen willst, musst du takten, da geht 
kein Weg dran vorbei. Entweder primär ( da musst du allerdings recht 
erfahren sein ) oder sekundär, das ist einfacher und auch gut mit MCs zu 
steuern .

Der Vorteil ist hier, das du dir um Kühlkörper keine Sorgen zu machen 
brauchst, da die Verlustleistung viel kleiner ist.

von Harald W. (wilhelms)


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Funkenschlosser Kurzschluss schrieb:
> Guten Abend allerseits,
>
> Ist es möglich ein linear geregeltes netzteil mit einem oder mehreren
> igbt aufzubauen?

Das macht eigentlich wenig Sinn, denn der Preis der Transistoren
ist gegenüber den sonstigen Kosten vernachlässigbar. Man sollte
dann doch besser passende nehmen.
Gruss
Harald

von Raimund R. (corvuscorax)


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Matthias Sch. schrieb:
> Nur damit ich das richtig verstehe : Du willst einen Linearregler mit
> einem IGBT als Endstufe bauen ? Nicht sekundär getaktet ? Das wird nicht
> gehen.

Doch, doch, das wird schon gehen!

> Schau dir mal das Datenblatt deines IGBT an , da steht was von
> 'Gate Threshold Voltage' . Der IGBT von Pollin (HGTG20N60B3D) z.B. gibt
> da typisch 5 Volt an , was bedeutet, das
> a) er erst ab 5 Volt zwischen Gate und Emitter leitet.
> b) er da einschaltet, denn ein IGBT ist im allgemeinen ein Schalter,
> kein lineares Bauteil.

Weia, wäre schön wenn's so wäre. Dann hätten wir viele 'Probleme' mit 
Transistoren als Schalter in SMPS nicht.

> Ein IGBT in den linearen Bereich zu ziehen ist
> nahezu unmöglich.

DAS stellt nahezu kein Problem dar, ganz im Gegensatz dazu ihn zu extrem 
kurzen Schaltzeiten bewegen zu wollen.

> Das zeigen dir auch die Kennlinien am Ende des
> Datenblattes und die erste Seite des geposteten Fairchild Typs : 'High
> Voltage Switching'

Figure 13 im DB zeigt ja nun mehr als eindeutig eine sehr geschmeidige 
Kurve als 'Transfer Characteristic'. Klar, schön linear wäre was 
anderes, aber hier ist nirgends ein scharfer Knick zu sehen, der in als 
'idealen Schalter' prädestinieren würde.

>
> Wenn du mit IGBT ein Netzteil bauen willst, musst du takten, da geht
> kein Weg dran vorbei.

Dem möchte ich vehement widersprechen.

> Entweder primär ( da musst du allerdings recht
> erfahren sein ) oder sekundär, das ist einfacher und auch gut mit MCs zu
> steuern .

Yip.

>
> Der Vorteil ist hier, das du dir um Kühlkörper keine Sorgen zu machen
> brauchst, da die Verlustleistung viel kleiner ist.

Korrekt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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@Raimund:
Sei doch bitte mal so nett, und zeige mir eine einzige (erprobte) 
Schaltung, in der ein IGBT als lineares Bauteil eingesetzt wird. Muss ja 
nicht mal ein Linearregler für ein Netzteil sein, solte aber was sein 
was wirklich so eingesetzt wird und auch funktioniert.

Raimund Rabe schrieb:
> Dann hätten wir viele 'Probleme' mit
> Transistoren als Schalter in SMPS nicht.

Also, ich hab damit keine Probleme und ich setzte die Dinger u.a. in 
einer Motorelektronik für 4 kWatt E-Motore ein. Bevorzuge allerdings 
MosFETs wg. der geringeren ROn.

von Arno H. (arno_h)


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NF-Verstärker zum Beispiel, ein Exemplar aus Google:
http://www.walktronics.de/html/igbt-endstufe.html

Arno

von Fralla (Gast)


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In linearen DCLasten fuer hohe Spannungen und Strom, so ab 1000V werden 
auch IGBTs eingsetzt. Also nichts anderes als der Teil, der im Netzteil 
wegheizt. Fuer so wenig Strom in TO-247 Geh'uuse hab ich es nocht nicht 
gesehen wohl aber mit  Modulen fuer viele, viele kW. Das ist der lineare 
Bereich leicht an die 2V, also kein Problem.

MFG Fralla

von Raimund R. (corvuscorax)


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Matthias Sch. schrieb:
> @Raimund:
> Sei doch bitte mal so nett, und zeige mir eine einzige (erprobte)
> Schaltung, in der ein IGBT als lineares Bauteil eingesetzt wird. Muss ja
> nicht mal ein Linearregler für ein Netzteil sein, solte aber was sein
> was wirklich so eingesetzt wird und auch funktioniert.

Dann such z.B. mal nach "Alexander Current-Feedback Amplifier" wo ein N- 
und P-Kanal IGBT (Toshiba: GT20D101 und GT20D201) als 
Endstufentransistoren eingesetzt wird. Dazu gibt's auch eine App.-Note 
von Analog Devices.
Diese Endstufe habe ich mehrfach aufgebaut und läuft und läuft und läuft 
und ...
Einen Nachteil hat es allerdings, denn diese Transistoren gibt es soweit 
ich weiß nicht mehr. Wirklich schade - meiner Meinung nach!

>
> Raimund Rabe schrieb:
>> Dann hätten wir viele 'Probleme' mit
>> Transistoren als Schalter in SMPS nicht.
>
> Also, ich hab damit keine Probleme und ich setzte die Dinger u.a. in
> einer Motorelektronik für 4 kWatt E-Motore ein. Bevorzuge allerdings
> MosFETs wg. der geringeren ROn.

Ja durchaus. Aber MOSFETs die bezahlbar sind und keinen allzu schlechten 
RDSon aufweisen gibt es überwiegend nur bis 800V. Darüber hinaus (bis 
1200V und auch mehr) geht so gut wie kein Weg an IGBTs vorbei. Bei 
diesen Spannungen sind dann auch die Ströme nicht mehr so exorbitant 
hoch (zumindest bnicht bei Deinen 4 kW-Motoren), womit die Verluste über 
die VCEsat noch zu ertragen sind. :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Arno H. schrieb:
> NF-Verstärker zum Beispiel, ein Exemplar aus Google:
> http://www.walktronics.de/html/igbt-endstufe.html
>
> Arno

Hab mir den Artikel durchgelesen, allerdings auch bis zum Schluss, wo er 
wg. der 'destruktiven Probleme' den Ansatz nicht mehr weiterverfolgt. Da 
die Behandlung der IGBTs in linearen Anwendungen doch recht kompliziert 
ist, bleibe ich allerdings dabei, das es für den TO höchstwahrscheinlich 
zu kompliziert ist, IGBTs als Linearregler in einem Netzteil zu 
benutzen. Die 'Linearisierung' mittels OpAmp muss wohl unbedingt sein, 
und die Race Conditions bei steigenden Temperaturen sind auch nicht zu 
verachten.

Hat mich aber beeindruckt, das es Leute gibt, die so beharrlich an dem 
Problem gearbeitet haben wie walktronics, Respekt meinerseits ! Geht 
wohl nur, wenn man die IGBTs säckeweise als Surplus hat.

Raimund Rabe schrieb:
> Bei
> diesen Spannungen sind dann auch die Ströme nicht mehr so exorbitant
> hoch (zumindest bnicht bei Deinen 4 kW-Motoren)

Die Motore sind 3-phasige 48 Volt Typen ( im E-Auto ) und ziehen locker 
mal 100 Ampere beim Anfahren. Das 'Proof of Concept' habe ich damals 
noch mit IGBTs gemacht ( jo, den Dingern von Pollin) aber nun arbeiten 
wir mit 3 parallen IRFB 3207 pro halber Halbbrücke. Senkt die 
Verlustleistung doch deutlich, und im E-Auto zählt ja jedes Watt wg. der 
Reichweite.
Vielen Dank für die interessanten Artikel !

von Mark (Gast)


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>In linearen DCLasten fuer hohe Spannungen und Strom, so ab 1000V werden
>auch IGBTs eingsetzt. Also nichts anderes als der Teil, der im Netzteil
>wegheizt.  wohl aber mit IGBT Modulen fuer viele, viele kW. Das ist der
>lineare Bereich leicht an die 2V, also kein Problem.
Ist da in der Regelung etwas spezielles dabei?

> Die 'Linearisierung' mittels OpAmp muss wohl unbedingt sein,
>und
Muss man mit Mosfets ja genauso machen..

von Arno H. (arno_h)


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Matthias Sch. schrieb:
> Arno H. schrieb:
>> NF-Verstärker zum Beispiel ...
>
> Hab mir den Artikel durchgelesen, allerdings auch bis zum Schluss, wo er
> wg. der 'destruktiven Probleme' den Ansatz nicht mehr weiterverfolgt. Da
> die Behandlung der IGBTs in linearen Anwendungen doch recht kompliziert
> ist, bleibe ich allerdings dabei, das es für den TO höchstwahrscheinlich
> zu kompliziert ist, IGBTs als Linearregler in einem Netzteil zu
> benutzen. Die 'Linearisierung' mittels OpAmp muss wohl unbedingt sein,
> und die Race Conditions bei steigenden Temperaturen sind auch nicht zu
> verachten.
>
> Hat mich aber beeindruckt, das es Leute gibt, die so beharrlich an dem
> Problem gearbeitet haben wie walktronics, Respekt meinerseits ! Geht
> wohl nur, wenn man die IGBTs säckeweise als Surplus hat.
>
Das war nur der erste Treffer bei Google, es gibt da schon mehr.
Eine qualitative Aussage wollte ich damit nicht machen.

Arno

von Fralla (Gast)


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>>In linearen DCLasten fuer hohe Spannungen und Strom, so ab 1000V werden
>>auch IGBTs eingsetzt. Also nichts anderes als der Teil, der im Netzteil
>>wegheizt.  wohl aber mit IGBT Modulen fuer viele, viele kW. Das ist der
>>lineare Bereich leicht an die 2V, also kein Problem.
>Ist da in der Regelung etwas spezielles dabei?
Nicht wirklich. Jene Lasten von die ich meine (1000V/50kW) hatte jeder 
einzelne IGBT seinen eigenen Stromregler (OP-AMP), Treiber und extra 
Schaltung zur Spitzenstrombegrenzung. Also aufwendig, aber kein 
spezieller extraaufwand nur weil IGBT. Je älter die IGBTs umso einfacher 
sind sie linear zu Betreiben.

Die Temperaturabhängigkeit ist stark vom IGBT Typ abhängig, machne haben 
positiven Temp Koeffizient (der CE-Spannung, nicht des Threhold 
Bereichs) und sind hart parallelschaltbar (Schaltbetrieb). Das Probleme 
wie Gate Aufschwingen hinzukommen ist was anderen, aber thermisch 
drifeten sie nicht weg.

MFG

von Fralla (Gast)


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>Ein IGBT in den linearen Bereich zu ziehen ist nahezu unmöglich.
Jetzt lese ichs erst, das stimmt einfach nicht. Selbst mit primitivster 
Spannungsgegekopplung am Emitter (ohne aktive regelung) kann man in den 
lienaren Bereich fahren. Auch mit 1200V IGBTs und mehr. Ist nicht 
schwerer als bei einem Mosfest.
>Wenn du mit IGBT ein Netzteil bauen willst, musst du takten, da geht
>kein Weg dran vorbei.
Eben nicht.

von Tany (Gast)


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Ich habe so ein Netzteil (0..40V 0..10A) gebaut, allerdings nicht mit 
igbt sondern mit einem Mosfet (IRFP250)
Das funktioniert einwandfrei.
Warum behaupten mancher Leute hier im Forum, das Linearregler mit Mosfet 
nicht möglich ist?

von Harald W. (wilhelms)


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Tany schrieb:

> Ich habe so ein Netzteil (0..40V 0..10A) gebaut, allerdings nicht mit
> igbt sondern mit einem Mosfet (IRFP250)
> Das funktioniert einwandfrei.
> Warum behaupten mancher Leute hier im Forum, das Linearregler mit Mosfet
> nicht möglich ist?

Für eine kleine Dropoutspannung brauchst Du normalerweise eine 
Zusatzspannung, die oberhalb der Hauptspannung liegt. D.h. die
Schaltung wird aufwändiger, ohne das Du einen Zusatzvorteil
gegenüber "Bipos" hast. Auch eine Parallelschaltung für höhere
Leistung ist bei FETs aufwändiger.
Gruss
Harald

von Fralla (Gast)


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>Warum behaupten mancher Leute hier im Forum, das Linearregler mit Mosfet
>nicht möglich ist?
Das wurde ja nicht behauptet, wohl aber vom IGBT. Stimmt aber nicht, der 
kann genauso linear. Das moderne Fets und IGBT nicht dafür gedacht sind 
und womöglich Hotspots entstehen ist was anderes.

von Tany (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Für eine kleine Dropoutspannung brauchst Du normalerweise eine
>
> Zusatzspannung, die oberhalb der Hauptspannung liegt.
ist ja bereits vorhanden, ohne großer Aufwand zu treiben.
> Schaltung wird aufwändiger, ohne das Du einen Zusatzvorteil
>
> gegenüber "Bipos" hast.
Doch, bei Bipos habe ich mehr als 20 W bei 10A Last verbraten, bei 
MOSFET < 10W. Und bei Bipos muß ich auf mehrere verteilen. MOSFETs, die 
10A vertragen, gibt es wie Sand im Meer.

von Harald W. (wilhelms)


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Tany schrieb:

>> Zusatzvorteil gegenüber "Bipos" hast.

> Doch, bei Bipos habe ich mehr als 20 W bei 10A Last verbraten, bei
> MOSFET < 10W.

Den Unterschied verstehe ich nicht. Die Endtransistoren sind dazuda,
soviel Leistung wie möglich zu "verbraten". 20W würde bedeuten, das
Du nur 2V zwischen Ein- und Ausgang hast. Oder redest Du hier von
Schaltnetzteilen? Da haben FETs inzwischen schon die kleineren
Verluste.

> Und bei Bipos muß ich auf mehrere verteilen. MOSFETs, die
> 10A vertragen, gibt es wie Sand im Meer. Bipos für 10A gibts
auch jede Menge; entscheidend ist die Verlustleistung.
Der einzige Unterschied ist der "Zweite Durchbruch, den es
bei FETs anscheinend nicht haben. Aber auch da gibt es seit
langen Typen, bei dener der auch keine Rolle mehr spielt.
Gruss
Harald

von hbl333 (Gast)


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Ich hab mir mal rein Röhrennetzteil mit IGBTs gebaut. 0...800V 200mA,
einfach supi. Meine waren von Semikron auf direkt auf einer Alu-platte
isoliert aufgebaut. Die halten richtig Spannung und Strom aus. Die sind
zwar nicht für diese Betriebsart gedacht, funktioniert aber trotzdem.

von Tany (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Den Unterschied verstehe ich nicht. Die Endtransistoren sind dazuda,
>
> soviel Leistung wie möglich zu "verbraten". 20W würde bedeuten, das
>
> Du nur 2V zwischen Ein- und Ausgang hast. Oder redest Du hier von
>
> Schaltnetzteilen?

Jein, hinter SNT ist ein Längsregler nachgeschaltet.
Die min. Dropoutspannung ist bei FET, bedingt durch R_on, 1V und
bei Bipos duch VCE_sat mehr als 2V.

Gruß
Tany

von Sepp (Gast)


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Wenn man nicht gerade an der Grenz arbeitet ist es aber egal, 
schließlich verheizen beide linear...
Das linearbetrieb eines IGBTs möglich ist haben jetzt schon sehr viel 
bestätigt.

von Joachim Lamp (Gast)


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Geht mit dem IGBT leider nicht.
Kann man nur mit FETs machen. Die verhalten sich wie
steuerbare Widerstände.
Beim IGBT werden im Linearbetrieb einzelne Zellen
überlastet. Das hat nichts mit der maximalen Junction-Temperatur
zu tun. Es passiert auch weit unterhalb.

von Joachim Lamp (Gast)


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Ach ja,das wollte ich noch hinzufügen.
Ich habe selbst die negative Erfahrung gemacht
und festgestellt dass es definitiv nicht geht.
Ist also keine Theorie.

von Fralla (Gast)


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Ach was, Linear geht auch mit IGBTs, aber eben nicht an die 
Leistungsgrenze. (Slebst mit primitiver Spannungsgegenkoppung 
funktioniert das). Das mit den einzellnen Zellen gilt nur für bestimmte 
IGBTs, aber auch genauso für Mosfets. Ich behaupte für bei allen moderen 
600V Mosfets mit superjunction Prinzip kann man im linearbetrieb nicht 
an die volle Verlustleistung.
Heist aber nicht, dass es nicht geht, siehe lienare Hochvol Lasten die 
zig kW verheizen -> IGBTs im Linerbetrieb.

von Joachin Lamp (Gast)


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Hallo,

das ist mir neu.
Bei welchen IGBTs geht das?
Ich hatte bisher immer Pech.
Habe Infineon Trech probiert und IR.
Beide haben das nicht mitgemacht.
Hatte in dem Fall nichts mit Tj oder
Verlustleistung zu tun. War alles weit unterhalb der limits.
Nach einigen ms Linearbetreieb haben sie die Flügel gestreckt.

von Hein Mueck (Gast)


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>> Bei welchen IGBTs geht das?

Bei jedem.

>> Ich hatte bisher immer Pech.

Pech bei der Schaltungsentwicklung? Ist dir der Bleistift abgebrochen?

>> Habe Infineon Trech probiert und IR.
>> Beide haben das nicht mitgemacht.
>> Hatte in dem Fall nichts mit Tj oder
>> Verlustleistung zu tun. War alles weit unterhalb der limits.
>> Nach einigen ms Linearbetreieb haben sie die Flügel gestreckt.

Womit hatte es denn zu tun? Wenn der Transistor nicht mal Zeit hatte, 
sich aufzuheitzen, wuerde ich mal auf zu hohe Gate-Spannung tippen.

Des weiteren gilt: alles was nicht im Datenblatt steht, ist nicht 
bekannt. Dies gilt hier vor allem bei fehlender SOA Kurve fuer den 
DC-Fall.

TrenchStop von Infineon duerften lt. Datenblatt bestens geeignet sein. 
Die haben eine DC-SOA, die der maximalen Verlustleistung entspricht.

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