Hallo liebe Hausbus Gemeinde, ich habe ein bezahlbares Bedienpanel mit brauchbarem Funktionsumfang für meine KNX/EIB Anlage gesucht - und nicht gefunden. Das war der Anstoß für mich das hier vorgestellte Projekt zu starten. Natürlich ist "bezahlbar" und "brauchbar" Ansichtssache. Als zentrales Anzeige- und Steuerelement für meine KNX/EIB Anlage habe ich ein TFT Touch Display gebaut. Es besteht aus einem 3.2" TFT Modul (320x240) mit Touch und 16k Farben, das durch eine von mir entwickelte Basisplatine angesteuert wird. Die Anzeige ist Seitenweise organisiert. Die Seiten werden mit einem Java Tool zusammengestellt und mit Hilfe einer SD Karte in das Gerät übertragen. Als Seiteninhalt stehen verschiedene Anzeigeelemente bereit: Jumper (zum Seitenwechsel), statischer Text, statische Bilder, Schalter (für Schalten/Dimmen/Rolläden), LED (binäre Anzeige) und Zahlenwert Anzeige. Die Elemente lassen sich frei auf den Seiten positionieren. Für alle Elemente können beliebige Vorlagen im jpg oder png Format importiert werden. Mit anderen Worten: Die grafische Gestaltungsvielfalt ist nur durch eure Fantasie beschränkt! Die Elemente auf den Fotos zeugen somit von meinen eingschränkten künstlerischen Fähigkeiten ;-) Eine Soundausgabe ist vorgesehen. Momentan piepst das Gerät nur bei Berührung, da wird noch mehr gehen. TFT Modul und Basisplatine haben die Abmessungen 94x64mm und sind aufeinandergesteckt ca. 21mm dick (+ Wago Stecker). Das ganze bekommt man noch ganz gut UP in eine Wand. Das Gerät benötigt neben der EIB Busspannung für den TPUART noch eine Hilfsspannung von 12V bis 30V. Durch die galvanische Trennung vom Bus können auch mehrere Displaymodule an einer gemeinsamen Versorgung arbeiten. Die Leistungsaufnahme aus der Hilfsspannung ist <2W. Als Controller werkelt ein ATMega128 bei 8MHz. Betriebssystem ist Nut/OS, Firmware ist in C geschrieben. Nut/OS macht hier nur die Taskverwaltung. Eine Ethernet Schnittstelle ist nicht vorhanden. Der Bildaufbau bei Seitenwechseln erfolgt innerhalb von ca. 300ms. Der 16MB große Speicher kann > 30 Seiten aufnehmen. Für ein privat genutztes Objekt sicherlich ausreichend. Das TFT Modul stammt aus der Bucht und kommt für ca. 18€ frei Haus. Momentan ist mein TFT Touch ein reines KNX/EIB Gerät. Anstelle des TPUART könnte man an der seriellen Schnittstelle natürlich auch andere Schaltungen ankoppeln. Damit wäre die Hardware auch für andere Systeme und Anwendungen zu nutzen. Einige Bauteile auf dem Basisboard sind wegen dem kleinen Pinabstand nur sehr schwer von Hand zu löten. Daher bietet sich eine professionelle Fertigung des Basisboards an. Für die Planung weiterer Schritte würde ich mich über Feedback freuen, bevor ich weiter Zeit und Geld in das Projekt investiere: Besteht generelles Interesse an - einem Nachbau? - einem Kauf des bestückten Basisboards? - der Anpassung an andere System? - einem Kit für eigene Projekte ohne KNX/EIB bestehend aus Basisboard und Basis Software? Welche Infos fehlen noch? Welche Funktionen fehlen? Die Kosten für das Basisboard kann ich aufgrund fehlender Erfahrung leider noch nicht genau beziffern. Mich haben die Bauteile für die Prototypen in der Elektronikapotheke 'ne Menge gekostet (ca. 80€ incl. Platine), aber da habe ich nicht lange Preise verglichen. Da es sich bei den Bauteilen eigentlich um relativ antikes Schüttgut handelt und die LP zweiseitig ohne Feinleiter ist sollte man in Stückzahlen deutlich günstiger wegkommen. Bei entsprechender Resonanz kümmere ich mich da gerne mal um genauere Preise. Viele Grüße, Arno
Ich persönlich hätte im Moment zumindest zwar keine Verwendung dafür, aber trotzdem: Hut ab! ein Klasse Projekt!
Sehr interessant. Ganz verstehe ich die Software-Seite noch nicht. Mit dem Java Programm, so verstehe ich, werden die Tabs erzeugt und dann auch in die SD Karte lädt. Dieses Nut/OS macht dann eine Task Verwaltung. Ist das dann so, dass der Button-Press einen individuellen Task auslöst? Und diese Tasks, wie sind die geschrieben? Auch in C? Jeweils eine Funktion, die über Nut angeschubst wird? Dieser C Code muss doch dann ein Kommando an den TPUART anschubsen, oder? Ist ja quasi eine kleine Visualisierung ähnlich den kaufbaren EIB Teilen mit Display, richtig? Lass bitte mal noch mehr hören.
Jaglard schrieb: > Ist ja quasi eine kleine Visualisierung ähnlich den kaufbaren EIB Teilen > mit Display, richtig? Ja, richtig. Im prinzip ist das Gerät eine mini Visu. Aufgrund der kleinen Maße kann man es aber viel flexibler einsetzen, z.B. auch als Multifunktionstaster. Es hängt halt nicht direkt so ein Klotz an der Wand und der Stromverbrauch ist auch vernachlässigbar. Die Java Software erzeugt eine Konfigurationsdatei, in der die Seitenbeschreibungen und Bilder abgelegt sind. Diese Daten werden dann in das Gerät geladen. Es sind reine Daten, Code ist nicht enthalten. Im Gerät läuft eine Firmware, die Bustelegramme senden und empfangen kann sowie die TFT Ansteuerung und Touch Auswertung übernimmt. Diese Firmware entnimmt der Projektdatei die Informationen über Seitenaufbau etc. und stellt entsprechend die Seiten dar bzw. erfährt was bei Berührung des Displays zu tun ist. Die Typen der Seitenelemente sind in der Firmware des Geräts bekannt, also z.B. "Jumper", "Button" oder "LED". Die grafische Gestaltung der Seitenelemente ist über die Projektdatei bestimmt, nur die Funktion ist in der Firmware verankert. Die Firmware ist in C programmiert. Ich benutze Nut/OS als Unterbau. Die Firmware besteht aus mehreren Tasks (oder Threads, z.B. Touch-Abfrage, Telegramm Empfang, Telegramm Senden etc.), deren Ablauf Nut/OS verwaltet. Ein Touch-Event auf einen Button wird z.B. von der Task zur Touch Auswertung festgestellt, die darauf hin der Sende-Task einen entsprechenden Befehl gibt. Das sind alles in der Firmware vordefinierte Prozesse. Die Firmware ist entspechend modular aufgebaut, sodaß neue Element Typen leicht hinzugefügt werden können. Aktuell plane ich z.B. noch einen "Slider" um Dimmer grafisch regeln zu können. Das geht dann aber nur über Erweitung der Firmware und Java Software, da beide das neue Element kennen müssen. Selbstverständlich kann die Firmware auch über die SD-Karte aktualisiert werden, sodaß umständliches Hantieren mit einem Programmer hierzu unnötig ist.
Jaglard schrieb: > Nett. Hast Du was mit der Freebus Gemeinde zu tun? Nein. Ich besitze dort lediglich einen User Account. Dieses Projekt ist völlig unabhängig von FreeBus. Ich werde es aber dort auch einmal posten.
Ich würde mir gerne einmal Deinen Code zum Senden/Empfangen der Telegramme anschauen, sofern Du bereit wärest, diesen zu teilen. Es gibt da zwar schon Codeschnipsel bei der Freebus Gemeinde für die NXP LPC uC, allerdings bin ich auch mehr auf der AVR Seite zuhause. Dein Projekt als ganzes ist auch höchst interessant, allerdings bin ich z.Z. mit den Basics (Tasterschnittstellen, eigenes Aktorsystem) noch komplett gefordert - da muss ich mich wg. Hausbau jetzt ranhalten. Höfflich fragen kostet nichts, wäre das möglich?
Hallo. Die Buskomunikation läuft auf dem Board sicherlich anders als beim Freebus, da hier der TPUART zum Einsatz kommt, welcher einem das Leben sicherlich um vieles Leichter macht. Grundsätzlich ein sehr interessantes Projekt, wieviel soll den in etwa eine bestückte Platine kosten? Christian
Christian Kreuzer schrieb: > Die Buskomunikation läuft auf dem Board sicherlich anders als beim > Freebus, da hier der TPUART zum Einsatz kommt, welcher einem das Leben > sicherlich um vieles Leichter macht. Genau. Für FreeBus Komponenten ist mein Code nicht geeignet. > Grundsätzlich ein sehr interessantes Projekt, wieviel soll den in etwa > eine bestückte Platine kosten? Ich werde nächste Woche eine Preisanfrage machen. Der Preis hängt natürlich von der Stückzahl ab, der Bestücker will ja etwas verdienen. Sprich je mehr Interessenten desto günstiger der Preis. Arno
2 Fragen: Gibt es ein passendes Gehäuse fuer UP, was optisch einigermassen aussieht? Wird das opensource (zumindest wenn gekauft)? Gruesse
Kann man das Teil mit ETS4 konfikurieren oder geht das nur mit extra SW bzw. im Quellcode?
elö schrieb: > Kann man das Teil mit ETS4 konfikurieren oder geht das nur mit extra SW > bzw. im Quellcode? Zur Konfiguration dient der Editor. Die ETS braucht man nicht. Kompilieren muss man auch nichts. Mit dem grafischen Editor baut man sich die Seiten zusammen und schreibt eine Konfigurationsdatei auf eine SD Karte. Diese Karte schiebt man in das Display und überträgt die Daten in das Gerät. Danach kann die Karte wieder entfernt werden. Physikalische Adresse wird momentan auch noch über die Konfigurationsdatei übertragen. Es ist keinerlei Spezialwissen über die LCD Hard- oder Software nötig. Man muss nur wissen wie EIB Komponenten über Gruppenadressen kommunizieren. Eine mögliche Erweiterung wäre die physikalische Adresse über den Bus zu programmieren. Ist aber momentan nicht implementiert. Die Gruppenadressen werden momentan noch von Hand eingetragen. Eine denkbare Erweiterung wäre, die Gruppenadressen über eine .csv Datei von der ETS in den Editor zu übernehmen. Das würde das Abtippen der Adressen bei der Projekterstellung ersparen. Arno
Jagernaut schrieb: > 2 Fragen: > Gibt es ein passendes Gehäuse fuer UP, was optisch einigermassen > aussieht? Für meinen Prototypen habe ich eine 2mm dicke Kunststoffplatte genommen, in die ich einen Ausschnitt für die aktive Displayfläche geschnitten habe. In der Wand ist ein Loch, in der die Elektronik verschwindet. Dieses Loch wird von der besagten Frontplatte abgedeckt. Alternativ wäre natürlich auch Alu oder jedes andere Material möglich. Die Elektronik ist an der Frontplatte befestigt. Dadurch ist das Display immer korrekt hinter dem Loch ausgerichtet. Von aussen liegt nur die Platte auf der Wand auf. Kanten und Ecken könnte man natürlich brechen oder abrunden. Ich denke so etwas bekommt man auch für relativ kleines Geld angefertigt. Als UP Gehäuse kann dann eine relativ beliebige Kiste dienen, solange sie von der Frontplatte abgedeckt wird. Ich habe das Display nur im Wandausschnitt festgeklemmt. Hält ausreichend und so bekommt man es zum umprogrammieren einfach wieder heraus. Momentan ist meine Frontplatte aus Plexiglas. Sieht leider nicht so schön aus wie gedacht, weil man von der Elektronik nicht viel sieht, dafür aber die unsauberen Schnittkanten des Wandausschnitts. Ich werden demnächst mal eine neue Platte aus grauem Kunststoff machen oder eine Aluplatte fräsen lassen. Dann ist die Konstruktion auch fotogen :-) > Wird das opensource (zumindest wenn gekauft)? Habe ich noch nicht entschieden. Momentan denke ich daran zumindest eine Basis Software für eigene Experimente mitzugeben. Das komplette Projekt vorerst wohl nicht. Arno
Hallo, ich habe mich mal um Preise gekümmert. Eine Auftragsfertigung lohnt sich bei den wenigen erkennbaren Interessenten bei weitem noch nicht. Auf der anderen Seite kann ich die paar noch von Hand bestücken. Als Preis für das Basisboard komme ich so auf 89,-€. Dazu braucht ihr noch ein LCD Modul aus der Bucht, Artikel# 200475566068 (aktuell ca. 13,70€), und eine Frontplatte mit entsprechendem Ausschnitt, evtl. noch ein Gehäuseunterteil. Ein Frontplattenmuster aus Alu werde ich in kürze für mich anfertigen lassen. Es wird als Einzelstück wohl unter 20€ liegen. Bei konkretem Interesse bitte ich um eine PM. Arno
Hier ist die aktuelle Version des Editors, mit dem die Seiten für das LCD aufgebaut werden. Mit der vorliegenden Version kann man alle momentan verfügbaren Funktionen des Geräts verwenden. Das Tool hat Beta Stadium, d.h. es werden nicht alle Möglichkeiten der Fehlbedienung abgefangen. Mit dieser Version erstellte Projekte sollten auch mit kommenden Versionen kompatibel bleiben, soweit ich es testen kann. Auf jeden Fall werde ich das Tool noch weiter entwickeln. Die Dokumentation zum LCD Touch Modul selbst beschreibt das Komplettgerät, also Basis Board + LCD Modul. Das LCD Modul müsst ihr euch wie beschrieben selbst beschaffen. Arno
Hallo Arno, hast du den Stack für die Kommunikation komplett selber geschrieben? Gruß KNX user
Ja, habe ich. Das Protokoll an sich ist nicht schwer, vom Bustiming entkoppelt der TPUART und das Multitasking macht Nut/OS. Gruß, Arno
@Arno S. Mich würde interessieren mit welcher Software die 3D Grundrisse vom Haus gemacht wurden!? Für mein Haus möchte ich mir auch so eine 3D Darstellung machen.
Hallo Hugo, die Bilder sind mit SweetHome gemacht : www.sweethome3d.com/de/ Eigentlich so eine Art Einrichtungsplaner, für solche Zwecke auch bestens geeignet. Arno
Hallo, ist es geplant alternativ noch ein größeres, als ein 3.2" Display einzubinden? Denke an irgendwas 5-8 Zoll Touch...
Hallo, momentan nicht. Das Board ist auf das Interface der 3,2" bzw. 2.4" Displaymodule zugeschnitten. Ein größeres Displaymodul mit gleicher Schnittstelle kenne ich nicht. Gruß, Arno
Das Design Deiner HW nicht genau kennend, wäre Teil unter Artikel-Nr. 200641684729 nicht eine gute Grundlage auf der man Dein Design adaptieren könnte?!? Denke an TPUART-Adapterplatine an das STM32 Board angebunden oder alternativ gar eine IP-Anbindung (spätere Ausbaustufe...).
Es stimmt, mit diesem Board hat man eine gute Basis für eine neue Generation. Eine TPUART Schnittstelle lässt sich anschließen und die Spannungsversorgung sollte auch kein Thema sein. Die Software für mein Board ist allerdings stark auf die Hardware abgestimmt. Es wären größere Anpassungen nötig, für die mir momentan die Zeit fehlt. Mal sehen, der nächste Winter kommt bestimmt :-)
Hallo, dein LCD-Editor ist recht gut. wäre es evtl. noch möglich dass die displaygröße einstellbar ist. zumindest würde ich 640x480 benötigen. ich denke mir dass das kein soo großer aufwand wäre. vielen dank!
Hallo Martin, eine Erweiterung des Editors wäre nicht so kompliziert. Momentan unterstützt das Baseboard aber keine anderen Displayformate als 320x240. Insbesondere das Interface zu größeren TFT Modulen scheint bezüglich der Stromversorgung etwas anders zu sein. Ich werde mir demnächst mal eins besorgen und das ausporbieren. Viele Grüße, Arno
E. Hermanns schrieb: > Thread abonniert. Vielen Dank für dein Interesse. Dieser Thread ist eher still geworden. Auf Freebus.org unter "Bugs" findest du mittlerweile eine recht umfangreiche Beschreibung. Viele Grüße, Arno
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