Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gewickelter NT Übertrager vs. Planarcore


von Carsten B. (cbr)


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Hallo,

wie immer geht es leider um die Kosten.:-(

Habe mich gefragt ob es Kostenmäßig besser ist Anstelle eines 
gewickelten Übertragers einen Planarcore einzusetzen. Hat jemand damit 
Erfahrung, und kann sagen ein Planarcore ist immer günstiger als ein 
gewickelter Übertrager oder der Unterschied ist nur marginal. 
Stückzahlen pro Jahr wären ja bei beiden gleich. Was wegfällt sind der 
Spulenkörper, der Wickeldraht und der Verguß.

Wir haben bei uns bis jetzt nur Sperrwandler mit gewickelten Übertragern 
eingesetzt, will heißen mit Planarcores gibt es keine Erfahrung. Die 
Idee war ein kleines Kärtchen mit dem Planarcore zu designen und dieses 
über eine Pinleiste auf die Leiterkarte zu bringen. Erwähnenswert ist 
noch, dass das Gerät eine UL Zulassung benötigt.

Also hat jemand Erfahrung mit beiden Aufbauten was die Kosten angeht und 
natürlich auch zu technischen Sorgen die Bestanden (Mehr LP Fläche, 
Dicke der Kupverlagen...)?

von Falk B. (falk)


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@  Carsten B. (cbr)

>Habe mich gefragt ob es Kostenmäßig besser ist Anstelle eines
>gewickelten Übertragers einen Planarcore einzusetzen.

Mach meiner, wenn gleich eher lückenhaften, oberflächlichen Information, 
rechnen sich Planartrafos nur dann, wenn

a) sehr große Stückzahlen gebraucht werden (10k++)
b) sie von Vollprofis mit viel Erfahrung entwickelt werden.

>eingesetzt, will heißen mit Planarcores gibt es keine Erfahrung.

Möööp! Finger weg.

>Idee war ein kleines Kärtchen mit dem Planarcore zu designen und dieses
>über eine Pinleiste auf die Leiterkarte zu bringen. Erwähnenswert ist
>noch, dass das Gerät eine UL Zulassung benötigt.

;-)

Und nun rechne mal wie ein Student im 3. Semester den Break Even Point 
aus.
Wieviel billiger muss der noch nicht vorhandene Planartrafo sein, um 
Entwicklungs- und Zulassungskosten auszugleichen und irgendwann mal 
Gewinn zu machen. Und glaub ja nicht, dass IHR ohne Erfahrung so ein 
Ding in 4 Wochen serienreif habt. Bestenfalls kauft ihr einen passenden, 
FERTIGEN Planartrafo beim Profi. Und dann rechne mal.

MFG
Falk

von Carsten B. (cbr)


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Hi Falk,

danke für die schnelle Antwort.

Falk Brunner schrieb:
> a) sehr große Stückzahlen gebraucht werden (10k++)

Also, a) ist erfüllt. Stückzahl liegt über 20K.
zu b) hab ich ja geschrieben dass keine Erfahrungen bis dato vorhanden 
sind.

Hätte vielleicht schreiben sollen, das es bei der Frage um die reinen 
Hardwarekosten geht. Entwicklungskosten und Zeit sollen erstmal keine 
Rolle spielen.

Wenn man nie was neues probiert bleibt man ja auch stecken. ;-)

Hat jemand beides schonmal aufgebaut und kann auch was genaueres sagen 
als nur:

Falk Brunner schrieb:
> Möööp! Finger weg.

;-)

von Falk B. (falk)


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@  Carsten B. (cbr)

>Hardwarekosten geht. Entwicklungskosten und Zeit sollen erstmal keine
>Rolle spielen.

Womit der Selbstbetrug anfängt . . .

>Wenn man nie was neues probiert bleibt man ja auch stecken. ;-)

Dann sollte man auch bereit sein, Lehtgeld zu zahlen. Und Hans Dampf in 
Allen Gassen ist niemand. Schuster bleib bei deinen Leisten.

Wenn ihr das Netzteil nur als Baugruppe benötigt und kein 
Netzteilhersteller (aka Vollprofi) seid, lasst es bleiben.

MFG
Falk

von Carsten B. (cbr)


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Falk Brunner schrieb:
> Dann sollte man auch bereit sein, Lehtgeld zu zahlen.

hab ich doch geschrieben:

Carsten B. schrieb:
> Entwicklungskosten und Zeit sollen erstmal keine Rolle spielen.


Will mich auch nicht mit Dir rumstreiten, sondern noch andere Meinungen 
haben. Das es nicht einfach ist ein NT zu entwickeln hab ich in letzter 
Zeit am eigenen Leib erfahren. Deshalb ja die Frage ob es sich lohnt in 
einen Planarcore zu investieren oder nicht.

von Carsten B. (cbr)


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Noch jemand Erfahrungen damit?

von Fralla (Gast)


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Ja hab ich. Allerdings nicht bei der Verwendung als Sperrwandler, 
sondern als Leistungsstarker Übertrager (aus mehreren EELP Kernen, viele 
kW) für hohe Ströme. Daher keine Leiterplatte als Wicklung sondern 
Kupferbleche sekudär. Daziwschen dreifach isolierte Primärwicklungen.
Vorsicht ist geboten da so ein Planartrafo ebenso gut kapazitiv koppelt 
und somit massive common Mode Ströme (hängt von Topologie ab) induzieren 
kann -> EMV Probleme -> erhöhter Filteraufwand -> erhöhte kosten.

Zur Performance kann ich sagen, dass ich mit Planarcores in manchen 
Topologien (zb Stromgespeiste Vollbrücke)höhere Leistungsdichten und 
Wirkungsgrad erreiche. Billiger aber keinesfalls.

Wie das bei einem kleinen Sperrwandler ist, weis ich nicht. Jedenfalls 
wird es sich nicht auszahlen wegen einem Trafo auf mehr Lagen zu gehen, 
sei es nur die Wicklung. Hängt der Trafo am Netz wird Safety schwierig 
bis unmöglich. Auf gleicher Ebene ist die volle Creepage einzuhalten.
Der notwendige Luftspalt kann zu Stromverdrängung und Proximity führen, 
wenn er mittig ist.

Wie schon Falk sagte, ein Planrtrafo erfordert Erfahrung. Denn er hat 
auch unangenehm Nebeneffekte. Aber wenn Geld keine Rolle spielt, könnt 
ihr ja ein Jahr in Trafoforschung investieren. Flyback in verbindung mit 
Planar hab ich keine Erfahrung, da ein EFD Kern auch Flach ist und in 
der Leiterplate versenkt werden kann. Zur not auch ein billiger, 
liegener E-Kern.

MFG Fralla

von LTC1043 (Gast)


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Ja aber nur im Zusammenhang als Signalübertrager im Eigensicheren 
Bereich. Der Planartrafo wird eingesertzt da wir dadurch die geforderten 
Isolationen relativ einfach Garantieren können.

Die folgenden AppNotes hast du sicher schon studiert?

http://www.ferroxcube.com/appl/info/plandesi.pdf

http://www.ferroxcube.com/appl/info/planconv.pdf

Wie schon von Fralla erwähnt wurde, rechnet es sich nur wenn deine 
Leiterplatte deswegen nicht mehr Lagen benötigt oder eine andere 
Kupferdicke.

Cheers
LTC1043

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