Forum: HF, Funk und Felder programmierbares IC für LO gesucht


von Lobert (Gast)


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Hallo,

kann hier jemand ein programmierbares IC für den Einsatz als Local 
Oszillator für Experimentierzwecke (z.B. für Dirktmischer) für den 
Bereich ca. 1MHz bis 35MHz empfehlen?

Gibt es möglicherweise auch fertige programmierbare Oszillatoren zur 
einfachen Anwendung (keine Großplatinen ;-))?

Die Frequenzeinstellung soll seriell (z.B. über PC oder µC) erfolgen.


Das IC soll natürlich möglichst frequenzstabil und in kleinen 
Frequenz-Schritten programmierbar sein, außerdem soll es nicht die Welt 
kosten.

von rossi (Gast)


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kenne vom Hören-Sagen:

- PLL Baustein ICS307-2

- Si570 (programmierbarer Quarzoszillator)

- Cypress 27EE16



Brauchbarkeit und Preis keine Ahnung

von Wolfgang M. (womai)


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Suche auf www.analog.com nach dem Stichwort DDS (oder Direct Digital 
Synthesis). Da gibts ca. 50 Chips, die genau das tun. Feine 
Frequenzaufloesung bis runter auf uHz. Zu allen gibt es Eval-Boards oder 
man baut sich selber was (man kann ja immer die relevanten Teile der 
Evalboards kopieren!).

von E_Horn (Gast)


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von ich und nicht er (Gast)


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Hi,

der ICS307-2 ist definitiv nicht zu gebrauchen, da er für einigermaßen 
gute Werte des Ausgangssignals nur auf bestimmte Frequenzen abgestimmt 
werden kann. Da sind dann schonmal Sprünge von mehreren kHz drin.

Der SI570 ist als Oszillator sehr brauchbar, vor allem wegen geringem 
Phasenrauschen und preiswert. En Bausatz für einen LO mit USB Steuerung 
gibts für ca. 40 Eu bei B0x73. Ersatz für einen durchstimmbaren 
Oszillator  wie z.B. ein konventioneller VFO ist er nicht, weil nach 
jedem Frequenzwechsel ca. 100ms vergehen, bis sich der Oszillator auf 
der Frequenz eingeschwungen hat.

DDS ist brachbar aber nur neure Bausteine mit 14 Bit Auflösung können in 
imho mit einem VFO mithalten, was Phasenrauschen angeht.

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von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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ich und nicht er schrieb:
> Ersatz für einen durchstimmbaren
> Oszillator  wie z.B. ein konventioneller VFO ist er nicht, weil nach
> jedem Frequenzwechsel ca. 100ms vergehen, bis sich der Oszillator auf
> der Frequenz eingeschwungen hat.
>

nö, max 10ms beim grosseren freq. änderungen (>3500ppm), an sonsten 
100us.
Wenn du allerdings 100ms siehst dann liegt das an der firmware die
dein si57x steuert.

von LObert (Gast)


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ich und nicht er schrieb:
> Der SI570 ist als Oszillator sehr brauchbar, vor allem wegen geringem
> Phasenrauschen und preiswert. En Bausatz für einen LO mit USB Steuerung
> gibts für ca. 40 Eu bei B0x73.

Die Steuerung kann ich mit einem AVR selber erstellen. Ansonsten klingt 
das ja ganz gut. Gibt es unter Umständen sogar noch eine günstigere 
Quelle für den SI570?



> DDS ist brachbar aber nur neure Bausteine mit 14 Bit Auflösung können in
> imho mit einem VFO mithalten, was Phasenrauschen angeht.

Gibt es da konkrete Empfehlungen am besten für Bausteine, die man auch 
als "Privatmensch" irgendwo erstehen kann???



> der ICS307-2 ist definitiv nicht zu gebrauchen, da er für einigermaßen
> gute Werte des Ausgangssignals nur auf bestimmte Frequenzen abgestimmt
> werden kann. Da sind dann schonmal Sprünge von mehreren kHz drin.

Kann das jemand genauer erläutern?

von Wolfgang M. (womai)


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LObert schrieb:
> Gibt es da konkrete Empfehlungen am besten für Bausteine, die man auch
> als "Privatmensch" irgendwo erstehen kann???

Also von Analog kannst Du die alle kaufen. Die Top-Modelle sind nicht 
ganz billig aber noch eingermassen erschwinglich. Die langsameren Typen 
kosten bloss ein paar Euros. Mit ein bisschen Glück - wenn Du für eine 
Firma arbeitest oder an der Uni bist - bekommt man die Teile auch als 
Gratissamples. Sonst kaufen direkt bei Analog Devices (habe ich schon 
ein paarmal gemacht, hat gut funktioniert) oder über z.B. Digikey.

von LObert (Gast)


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Wolfgang M. schrieb:
> Mit ein bisschen Glück - wenn Du für eine
> Firma arbeitest oder an der Uni bist - bekommt man die Teile auch als
> Gratissamples. Sonst kaufen direkt bei Analog Devices (habe ich schon
> ein paarmal gemacht, hat gut funktioniert) oder über z.B. Digikey.

Danke für den Tipp!

Ich arbeite für eine Firma im Elektroniksektor.

Wie kann man bei Analog einen Gratissample bestellen und muss/sollte man 
dabei irgendetwas bestimmtes beachten?

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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LObert schrieb:
> Gibt es unter Umständen sogar noch eine günstigere
> Quelle für den SI570?

beim si570 muss man drauf achten das es mehrere auswahl
möglichkeiten gibt - LVPECL, LVDS, CMOS, startfrequenz, drift,
freq. breite, vcc, OE polung - und je nach kombination der preis
zwischen 20 und 100eur liegen kann.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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ahja, und nciht vergessen, es lohnt mehrere preise/modele zu 
vergleichen.
Manchaml (siehe anhang) sind bessere (20ppm) bauteile
günstiger als die schlechteren (31.5ppm)

von Wolfgang M. (womai)


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LObert schrieb:
> Wie kann man bei Analog einen Gratissample bestellen und muss/sollte man
> dabei irgendetwas bestimmtes beachten?

Bei Analog muss man für diese Chips meist mit deren Verkauf reden (Email 
reicht). Ich bin da einfach ganz ehrlich, wenn ich momentan keine Bedarf 
an großen Stueckzahlen sehe, sage ich das einfach. Zwei Stück oder so 
kriegt man da meist trotzdem frei Haus.

von Ich und nicht er (Gast)


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LObert schrieb:
>> der ICS307-2 ist definitiv nicht zu gebrauchen, da er für einigermaßen
>> gute Werte des Ausgangssignals nur auf bestimmte Frequenzen abgestimmt
>> werden kann. Da sind dann schonmal Sprünge von mehreren kHz drin.
>
> Kann das jemand genauer erläutern?

Lies mal hier  http://www.elexs.de/clock5.htm und im Datenblatt. Das IC 
arbeitet mit 3 interen Frequenzteilers und nicht jede Kombination der 
Teiler erzeugt ein ordentliches Ausgangssignal. Die Abstimmsoftware muß 
für eine Ausgangsfrequenz die beste Teilerkombination finden. Gibt es 
für eine Frequenz keine, wird die nächstmöglich Frequenzeinteillung 
benutzt. Bei meinem Harzburg SDR, der mit dem ICS307-2 arbeitet hat das 
zur Folge, das beim Frequenzwechsel Zeit vergeht und ich nicht alle 
frequenzen einstellen kann.

von LObert (Gast)


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Danke für den Hinweis!

Ich und nicht er schrieb:
> Bei meinem Harzburg SDR, der mit dem ICS307-2 arbeitet hat das
> zur Folge, das beim Frequenzwechsel Zeit vergeht und ich nicht alle
> frequenzen einstellen kann.

Was hat man sich denn darunter vorzustellen, dass nicht alle Frequenzen 
eingestellt werden können?

(vielleicht am Beispiel des 40m-Bands, 7000KHz bis 7200KHz)

von Ich und nicht er (Gast)


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Versteh ich nicht, was da so schwer ist. Ich kann zum Beispiel in Winrad 
nicht den LO auf genau 7100 kHz stellen. Es gehen nur 7099,179 kHz oder 
7101,140 kHz. Wenn der LO auf 7101,140 kHz steht und ich verändere die 
Frequenz um 1 Hz, 10 Hz, 100Hz oder 1kHz nach oben, dann springt er 
immer auf 7103,181 kHz. Und es vergeht knapp 1 Sekunde.

OK?

von LObert (Gast)


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Danke für die Beispiele, jetzt habe ich eine konkrete Vorstellung von 
der Problematik!

Ich und nicht er schrieb:
> Wenn der LO auf 7101,140 kHz steht und ich verändere die
> Frequenz um 1 Hz, 10 Hz, 100Hz oder 1kHz nach oben, dann springt er
> immer auf 7103,181 kHz. Und es vergeht knapp 1 Sekunde.

Aua, das klingt ja nicht so gut!



Hm, der ICS307-2 benötigt doch ein externes Quarz oder einen Quarzoszi.

Man könnte einen in Grenzen trimmbaren Quarzoszi (z.B. mit 
Varicap-Diode) benutzen, um die Frequenz von Hand nachzuregeln...

(so ähnlich wie bei diesen Tun-A-Fish-Dosen-Empfängern "Sudden Strike" I 
und II).

Trotzdem aufwendig...

von ich und nicht er (Gast)


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Das ist nur Gefrickel. Hast Du Dir mal den Netzwerktester vom 
Funkamateur angesehen? DDS von 100 kHz bis 160 MHz und Du kannst alle 
möglichen Messungen durchführen, für den Selbstbau von Empfängern ist 
das ein nützliches Messmittel. Der Bausatz kostet aber 199 Eu.

http://www.box73.de/catalog/product_info.php?products_id=1940&osCsid=o5p1lq0e7s86ish5g9sphb8rk3

http://www.wraase.de/dds/

http://midnightdesignsolutions.com/dds60/index.html

von LObert (Gast)


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ich und nicht er schrieb:
> Das ist nur Gefrickel.

So schlimm gefrickelt fände ich das jetzt auch wieder nicht mit einem 
Poti zur zusätzlichen Feinstabstimmung.


>Hast Du Dir mal den Netzwerktester vom Funkamateur angesehen?

Wahrgenommen auf jeden Fall schon. In der FA war auch mal ein 
zweiteiliger Artikel darüber.

Das Teil benutzt einen AD9851 , wenn ich das richtig sehe. Der wäre 
doch bestimmt bestens für einen LO geeignet...!!!

von LObert (Gast)


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LObert schrieb:
> AD9851

PS: die Teile kann man günstig in der Bucht kaufen, allerdings nur in 
China, Hong Kong und Taiwan, wie ich das sehe.

Ob da noch Zoll aufgeschlagen wird und ob man dann extra zum Zoll muss, 
um das Teil abzuholen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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LObert schrieb:
> Ob da noch Zoll aufgeschlagen wird und ob man dann extra zum Zoll muss,
> um das Teil abzuholen?

Zoll meistens nicht, aber bei allem, was mehr als (ich glaub') EUR 22
kostet, kommt EUSt. drauf.

Ob das der Versender für dich macht, oder du zum Zollamt musst, kann
dir nur der Versender sagen.  Wenn du nicht in der Nähe eines Zollamts
wohnst, kann man das aber auch schriftlich mit denen abwickeln.  Dauert
eben nur länger.

von theo (Gast)


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LObert schrieb:
> Das Teil benutzt einen AD9851 , wenn ich das richtig sehe. Der wäre
> doch bestimmt bestens für einen LO geeignet...!!!

Gibt es nicht etwas neueres als den AD9851 von einem Händler in 
Deutschland, alleine der Versand aus China/Hong Kong kann bis zu 30 Tage 
dauern.

von Wolfgang M. (womai)


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Also bei Digikey gibt es über 1000 Stück auf Lager:

http://search.digikey.com/us/en/products/AD9851BRSZ/AD9851BRSZ-ND/644136

Wenn Du noch ein bisschen was anderes bestellen musst für Deinen Aufbau, 
sodaß Du über 60 Euro Bestellwert kommst, ist der Versand gratis.

von B e r n d W. (smiley46)


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Das ist ein AD9951, 400MSPS Internal Clock Speed.

von W.S. (Gast)


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Im NWT ist der AD9951 drin. Dessen Grenzfrequenz dürfte hier nicht so 
sehr interessant sein, wohl aber seine analoge Auflösung.

Frag doch einfach mal bei der Firma Silica nach. Sind eigentlich nette 
Leute, die auch einzelne Chips verkaufen. Ach ja, ein AD9957BSVZ kostet 
dort einzeln ca. 26..27 Euro und man hat gleich noch den I/Q-Modulator 
mit drin, falls das Bastelprojekt ein Transceiver werden soll.

W.S.

von Uwe (de0508)


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Hallo,

hier noch ein Tip für einen VFO auf Basis des AD9951 mit 400MHz Clock !

Heißt: "All-Band-DDS-VFO DDS400 bis 144 MHz"

Das Kit besteht aus:
MC-Board mit LCD-Anzeige und Drehgeber !

und gibt es bei OM Wolfgang:

* http://www.rtk-service.de/shop/index.htm?frame=sg_Bausatz.htm

von LObert (Gast)


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W.S. schrieb:
> Ach ja, ein AD9957BSVZ kostet
> dort einzeln ca. 26..27 Euro und man hat gleich noch den I/Q-Modulator
> mit drin, falls das Bastelprojekt ein Transceiver werden soll.

Das ist doch mal ein Tipp! Dann werde ich das Teil die Tage bestellen!



Viele Grüße an alle und vielen Dank für die vielen Antworten!!!

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