Hallo und schönen guten Abend zusammen. Ich habe mich schon einigermaßen mit der Theorie hinter gegengekoppelten Verstärkern befasst. Mir ist klar dass das Verstärkungs-Bandbreite-Produkt konstant ist. 1. Jedoch habe ich die Möglichkeit mittels geeigneter Schaltungstechnik auf Kosten der Openloop-Bandbreite die Openloop-Verstärkung in die Höhe zu treiben. Letzteres führt dann dazu, dass ich nach dem Schließen der Gegenkoppelschleife sehr gute Klirrfaktorwerte bei, sagen wir 10 Hz, bekomme diese dann aber mit größerer Frequenz sehr bald schlechter werden, aber alles in allem recht gering sind. 2. Oder ich lege die Openloop-Verstärkung etwas niedriger aus, habe dafür dann auch mehr Openloop-Bandbreite, aber die geschlossene Schleife liefert dann etwas schlechtere Klirrfaktorwerte. Diese sind dann aber, sagen wir von 10 Hz bis 5 kHz nahezu konstant, und beginnen erst bei Frequenzen oberhalb der 5 kHz merklich schlechter zu werden. Soweit zur Theorie. Bitte intervenieren wenn hier was falsch sein sollte. Ich frage mich nun welcher der beiden Fälle bei einem Audioverstärker angestrebt werden sollte? Letztlich habe ich in beiden Fällen einen Verstärker der mir die gleiche mathematische Operation macht: Multiplizieren mit konstantem Faktor. Doch wo sind Unterschiede zu erwarten? Messbare(abgesehen vom Klirrfaktor)? Klanglich? Ist es nachteilig, dass bei Fall 1 der Gegenkopplungsgrad sich immer mit der Frequenz ändert, was ja bei Fall 2 zwischen 10 Hz und 5 kHz nicht, oder nur sehr schwach, der Fall ist? Netten Gruß
Hallo Markus Eigentlich haben wir das alles ja schon vor einem Jahr u.a. hier besprochen: Beitrag "Endstufe: Phasengang korrigieren" Wenn du die Verstärkung sehr groß machst, muss der erste Pol im Frequenzgang sehr niedrig liegen. Da der nicht von allein dort ist, muss man den durch Schaltungsmaßnahmen erzwingen, was automatisch die SlewRate soweit vermindert, dass sie nicht mehr zur ClosedLoop-Bandwidth passt. Außerdem wird der Verstärker extrem anfällig für TIM-Verzerrungen, weil er infolge der hohen Verstärkung durch kleinste Signale übersteuert wird, weil die Gegenkopplung infolge der niedrigen ersten Polfrequenz nicht wirkt und der Verstärker kurzzeitig das volle Eingangssignal und nicht die Differenz aus Eingangssignal und Gegenkopplung sieht. Was für Audioverstärker angestrebt werden sollt habe ich damals schon gesagt: Beitrag "Re: Endstufe: Phasengang korrigieren"
>Soweit zur Theorie. Bitte intervenieren wenn hier was falsch sein >sollte. Ich frage mich nun welcher der beiden Fälle bei einem >Audioverstärker angestrebt werden sollte? Fall 1 >Letztlich habe ich in beiden Fällen einen Verstärker der mir die gleiche >mathematische Operation macht: Multiplizieren mit konstantem Faktor. >Doch wo sind Unterschiede zu erwarten? Messbare(abgesehen vom >Klirrfaktor)? Klanglich? Ist es nachteilig, dass bei Fall 1 der Messen wirste sehr wohl was, aber klanglich wirste das auch nur dann heraushören, wenn die openloop-Verstärkung zu gering wird. >Gegenkopplungsgrad sich immer mit der Frequenz ändert, was ja bei Fall 2 >zwischen 10 Hz und 5 kHz nicht, oder nur sehr schwach, der Fall ist? Fall 1 beginnt aber bei einer deutlich höheren Openloopverstärkung, und selbst wenn diese schon deutlich gefallen ist, hat man immer noch ziemlich viel davon. Also wird der Klirrfaktor immer noch vergleichsweise hoch sein.
Hallo Markus, nach W. Marshall Leach ist es günstiger in jeder Stufe eine Gegenkopplung vorzusehen und die Verstärkung der Stufe zu begrenzen. And the circuit has the feedforward compensation that I describe for the Low TIM Amplifier. http://users.ece.gatech.edu/~mleach/superamp/ Gruss Klaus.
> nach W. Marshall Leach ist es günstiger in jeder Stufe eine > Gegenkopplung vorzusehen und die Verstärkung der Stufe zu begrenzen. Jaja der LeachAmp, den kennt Markus doch längst: Beitrag "Re: Endstufe: Phasengang korrigieren" Aber auch der löst die Probleme nicht richtig. Die Struktur und die Aussagen zu TIM sind zwar richtig, aber nur halbherzig umgesetzt. Der hat einen ganz beschissenen Frequenzgang Beitrag "Stabilität des Leach Amp") und braucht daher auch wieder das idiotische Boucherot-Glied - ein sicheres Zeichen dafür, dass die Schaltung nichts taugt.
ArnoR schrieb: > Außerdem wird der Verstärker extrem anfällig für > TIM-Verzerrungen, weil er infolge der hohen Verstärkung durch kleinste > Signale übersteuert wird, weil die Gegenkopplung infolge der niedrigen > ersten Polfrequenz nicht wirkt und der Verstärker kurzzeitig das volle > Eingangssignal und nicht die Differenz aus Eingangssignal und > Gegenkopplung sieht. Also ganz wirkungslos wird sie nicht sein...oder? So wie ich das verstehe ist die Gegenkopplung dann eben sehr frequenzabhängig und wird schwächer mit steigender Frequenz. > und der Verstärker kurzzeitig das volle > Eingangssignal und nicht die Differenz aus Eingangssignal und > Gegenkopplung sieht. Das wiederum kann doch nur der Fall sein, wenn die Signallaufzeit über die Schleife endlich ist. Und da sie das ist, müsste dieses Problem unabhängig von der Openloop-Verstärkung und der Lage des ersten Pols existieren. Oder habe ich deine Erklärung missverstanden?
Ich muß mal ne ganz blöde Frage stellen: Also der Verstärker wird instabil, wenn er rückgekoppelt ist und eine zu große Lastkapazität am Ausgang hat. Das wird behauptet. Nun habe ich das versucht zu simulieren in LTspice. Das will aber nicht! Hat jemand ne Schaltung, die definitiv dieses Verhalten zeigt? Danke!
Erhöhe mal die Quellimpedanz, die innerhalb der Gegenkopplung.
Schwingi schrieb: > Erhöhe mal die Quellimpedanz, die innerhalb der Gegenkopplung. Hm. Habs mal am LT1028 ausprobiert. Dann gehts. Wie berechnet sich nun die Schwingungsfrequenz? Der OpAmp wirkt ja dann als Induktivität. Steckt da dann ein verkappter Gyrator drin?
> Das wiederum kann doch nur der Fall sein, wenn die Signallaufzeit über > die Schleife endlich ist. Und da sie das ist, müsste dieses Problem > unabhängig von der Openloop-Verstärkung und der Lage des ersten Pols > existieren. Die Laufzeit ist sicherlich endlich, aber vor allem größer null; bitte auf die richtigen Zusammenhänge achten. Und sie ist umso kleiner je schneller der Verstärker ist und daher keineswegs unabhängig vom ersten Pol. Und je größer die Leerlaufverstärkung, desto größer die Übersteuerungsneigung. Also: je größer die Signallaufzeit durch den Verstärker und je größer die Leerlauverstärkung desto mehr TIM. Aber das steht doch alles beim Leach drin: http://users.ece.gatech.edu/mleach/lowtim/bckgrnd.html und der hats wohl bei Matti Otala gelesen: http://home.online.no/~tsandstr/OtalaStory.htm
>Hm. Habs mal am LT1028 ausprobiert. Dann gehts. Wie berechnet sich nun >die Schwingungsfrequenz? Der OpAmp wirkt ja dann als Induktivität. >Steckt da dann ein verkappter Gyrator drin? Letztlich ist das ein einfach nur eine fiese Phasendrehung in der Gegenkopplung, die in einem Bereich liegt, in der Verstärker noch nennenswert verstärken kann (Schwingungsbedingung!). Also: Zwei RC-Glieder ergeben eine Phasendrehung, die zusammen mit der Phasendrehung des OPamp bei einer bestimmten Frequenz gerade die "phase margin" aufzehrt. Wenn du die "phase margin" des OPamp formelmäßig darstellen kannst, kannst du berechnen, wieviel Phasendrehung in der Gegenkopplung noch bis zur Schwingungsbedingung fehlt. Daraus kannst du die Schwingfrequenz berechnen. Hier in diesem Beispiel liegt die Schwingfrequenz unter der rot markierten Frequenz, weil da ja die "phase margin" des OPamp schon kleiner als 90° ist.
Danke ihr beiden! Für mich war das nie ein wichtiges Thema. Schwingungsneigung wurde durch kapazitive Gegenkopplung erschlagen. Viel Zeit hat man in der Industrie nie gehabt. Jedenfalls ich nicht. Aber man will ja in ruhigeren Zeiten noch Baustellen schließen! Daher frage ich nach. Also kann man das in erster Linie als 3-stufigen Phasenschieber betrachten, der einen Ringoszillator ergibt. Ich habe mir den Leech angesehen. Seine Seite ist in anderen Aspekten sehr interessant, aber dieser Verstärker ist mir einfach vieeeell zu aufwändig! Wenn man ohne Gegenkopplung arbeitet, welches Niveau bei den Verzerrungen kann man da mit wenigen <real wirkenden> Bauelementen erwarten? Bzw. macht es Sinn, einen Mittelweg aus loser Gegenkopplung und ansonsten open-loop zu gehen? Und was mich damit zusammenhängend interessieren würde: Wie sieht die optimale Verstärkerstruktur für hauptsächlich kapazitive Lasten aus? Soweit ich das durchdachte, sollte der Ausgang ein Stromausgang sein. Für eine Gegenkopplung müßte man ja dann einen Strom rückführen. Das erinnert doch stark an den verblichenen Norton-OpAmp. Und zu guter Letzt: Warum werden die gängigen Verstärker alle spannungsgegengekoppelt, wenn eine Lautsprecherspule doch ihre aktuelle Position durch den Strom und nicht durch die Spannung, einnimmt! Da sehe ich im Rahmen meiner bescheidenen Hifi-Kenntnisse doch einen Widerspruch.
> Wenn man ohne Gegenkopplung arbeitet, welches Niveau bei den > Verzerrungen kann man da mit wenigen <real wirkenden> Bauelementen > erwarten? Bzw. macht es Sinn, einen Mittelweg aus loser Gegenkopplung > und ansonsten open-loop zu gehen? Ganz ohne Gegenkopplung geht es nicht, partiell (also innerhalb einzelner Stufen muss es schon sein, wegen Temp-Stabilität, Verzerrungen), aber ohne über Alles-GK geht es. Man kann durchaus akzeptable Verzerrungen mit all den Konzepten erreichen und alle diese Weg wurden in der Vergangenheit versucht und wie immer gibt es Verfechter der einen oder anderen Lösung. Jeder muss am Ende selbst entscheiden was er will, wobei leider die wenigsten Entscheidungen von purem Sachverstand getragen sind, so wie bei den meisten Dingen sonst auch.
Du meinst, du willst dich nicht in sinnleere Glaubensdiskussionen einlassen?! Das stößt mir bei den Audisten auch immer auf. Umsoweniger harte Fakten und Verständnis der Zusammenhänge, umso mehr wird geglaubt. Das ist überall so! Mich interessieren vor allem Schaltungen, die einfach sind im Sinne von wenig Bauelementen, gleichen Bauelementen an verschiedenen Stellen, ungewöhnliche Verwendung von Bauelementen für einen Zweck für den sie nicht gedacht waren, usw., alles SMD oder einseitig und solche Maxime eben. Ich brauch kein Bauelementegrab aus handausgemessenen nur in Apotheken und Museen kaufbaren Teilen oder Potis ohne Ende. Es muß kein Stempel Approved by xy draufsein. Also höre ich dir gerne zu!
> Wie sieht die optimale Verstärkerstruktur für hauptsächlich kapazitive > Lasten aus? Soweit ich das durchdachte, sollte der Ausgang ein > Stromausgang sein. Bei kapazitiven Lasten ist die Situation besonders schwierig. Die Last bildet mit dem Verstärkerausgang immer einen Tiefpass (egal ob Strom- oder Spannungsausgang), so dass hier eine Phasendrehung von 90° auftritt. Wenn der Verstärker einen niedrigen ersten Pol mit ebenfalls 90° hat ("Frequenzgangkorrektur"), so hat man die Schwingbedingung gut erfüllt. So geht es nicht. Stabil ist die Schaltung nur, wenn der Pol der Korrektur mindestens um den Betrag der Schleifenverstärkung über dem durch die Lastkapazität erzeugten Pol liegt. Geht also nur für rel. niedrige Frequenzen und /oder niedrige Schleifenverstärkungen. Daher gibt es die Schaltungen zur "Isolation" der Lastkapazität mittels Widerstand oder Induktivität. > Für eine Gegenkopplung müßte man ja dann einen Strom > rückführen. Nein, man kann einen Strom mit einem Widerstand in eine Spannung wandeln.
ArnoR schrieb: >> Wie sieht die optimale Verstärkerstruktur für hauptsächlich kapazitive >> Lasten aus? Soweit ich das durchdachte, sollte der Ausgang ein >> Stromausgang sein. > > Bei kapazitiven Lasten ist die Situation besonders schwierig. Die Last > ... > Widerstand oder Induktivität. > Aha. Was hälst du von der angehängten Schaltung und wann wird sie ungewünscht Schwingen? Ich hatte die schonmal gebracht, aber damals keinerlei Rückmeldung erhalten. Entstanden ist sie aus der Not: - es keinen passenden billigen OpAmp gab - die Betriebsspannung sehr klein sein muß (jedenfalls wenn man normale Audio-Schaltungen betrachtet) - am Ausgang eine hauptsächlich kapazitive Last mit einem großen Wertebereich hängen wird (irgendwo 100pF bis 100nF) - und natürlich realisierbar (billig, verfügbar) - und nicht gleich bei einem Kurzschluß abbrennt. Sie macht mir aber gedankliche Sorgen wegen der Stabilität wenn mit realen Bauelemente-Toleranzen realisiert. Nein, ich habe sie noch nicht aufgebaut. >> Für eine Gegenkopplung müßte man ja dann einen Strom >> rückführen. > > Nein, man kann einen Strom mit einem Widerstand in eine Spannung > wandeln. Der Lautsprecher ist aber eine komplexe Last! Keine Ahnung, ob das wichtig ist. Vielleicht kann man das mit einem Stromsensor-Widerstand in der Rückleitung hindengeln.
>Also kann man das in erster Linie als 3-stufigen Phasenschieber >betrachten, der einen Ringoszillator ergibt. Korrekt!
>Und zu guter Letzt: Warum werden die gängigen Verstärker alle >spannungsgegengekoppelt, wenn eine Lautsprecherspule doch ihre aktuelle >Position durch den Strom und nicht durch die Spannung, einnimmt! Da sehe >ich im Rahmen meiner bescheidenen Hifi-Kenntnisse doch einen >Widerspruch. Heutige Hifi-Lautpsrecher sind gebaut für die Spannungsansteuerung. Der Membranhub wird kaum mechanisch bedämpft, sondern elektrisch durch den niedrigen Innenwiderstand der Spannungsquelle. Das Masse-Feder-System bildet mit der Luft auf der Rückseite im Gehäuse eine mitunter eine sehr stark ausgeprägte Resononanz, die mit einer enormen Impedanzspitze einhergehen kann. Ein Impedanzmaximum vom zehnfachen der Nominalimpedanz ist keine Seltenheit. Würde der Lautsprecher jetzt stromgesteuert, würde sich bei der Resonanzstelle eine starke Frequenzgangüberhöhung bilden. Der Frequenzgang eines solchen Lautsprechers wäre völlig wellig und unausgeglichen. Bei Gitarrenlautsprechern ist genau das erwünscht. Hier wird der Lautsprecher, vor allem bei Röhrenverstärkern, spannungs- UND stromgesteuert. Die Membran ist wesentlich härter eingespannt und wird dadurch stärker mechanisch bedämpft. Die unvollkommene elektrische Bedämpfung führt dann zu einem sehr gefärbten Klang, was durchaus erwünscht ist. Die reine Stromansteuerung hat aber auch Vorteile. Bei Treibern mit extrem ausgeprägter Induktivität, wie beispielsweise Federhallgeräten, führt die starke Induktivität zu einem starken Höhenabfall. Stromansteuerung kompensiert dieses Effekt und der Hallklang wird wesentlich natürlicher. Ich habe in der ELRAD dazu mal eine Bauanleitung veröffentlicht.
Danke Schwingi. Lauter Infos, die man sonst so nicht findet.
> Was hälst du von der angehängten Schaltung Die Frage ist doch: Was soll die Schaltung eigentlich genau machen. Nur dann kann man bewerten, ob sie dafür gut ist oder nicht. Ich hab die mal simuliert. Brauchst du so einen Frequenzgang? Viel einfacher wäre es aus der genauen Aufgabenstellung eine Schaltung zu entwerfen. > und wann wird sie ungewünscht Schwingen? Gar nicht, weil infolge des niedrigen Generatorwiderstandes keine wirksame Rückkopplung vorliegt.
ArnoR schrieb: >> Was hälst du von der angehängten Schaltung > > Die Frage ist doch: Was soll die Schaltung eigentlich genau machen. Nur > dann kann man bewerten, ob sie dafür gut ist oder nicht. Ich hab die mal > simuliert. Brauchst du so einen Frequenzgang? Viel einfacher wäre es aus > der genauen Aufgabenstellung eine Schaltung zu entwerfen. Die Schaltung wird bei 80KHz schmalbandig betrieben. Die Last habe ich ja bereits spezifiziert. Andererseits möchte ich Entwicklungen immer mehrfach wiederverwenden können, sowohl was die Topologie angeht als auch die Bauelementwerte. Beim nächsten Projekt will ich ja nicht wieder Tage rumsimulieren müssen. > >> und wann wird sie ungewünscht Schwingen? > > Gar nicht, weil infolge des niedrigen Generatorwiderstandes keine > wirksame Rückkopplung vorliegt. Ah, damit kommen wir der Sache der Schwingneigung schon erheblich näher. So wie ich das sehe, hat sie einen stromgesteuerten Eingang. Die Stufe davor ist ein CMOS-OpAmp (kann 20mA treiben) und dazwischen ist ein Widerstand als Spannungs-Strom-Wandler, ca. 100 bis 1K. Die Schwierigkeit ist halt, das die Schaltung mit 5V auskommen soll.
Ich lese mir gerade einige Artikel von hier : http://waltjung.org/Classic_Articles.html durch. Darin ist häufig von der "Power-Bandwidth", also der Leistungsbandbreite die Rede. Ich konnte im Netz keine Wirklich schlüssige Erklärung dazu finden was damit gemeint ist. Worin unterscheidet sich denn diese Bandbreite von der "normalen" Bandbreite, welche man ja über den Frequenzgang bestimmt?
Sorry, ich weiß jetzt gerade nicht wie mir dein Link weiterhelfen soll. Es wird nur einiges zu Bandbreitenangaben und deren Sinnhaftigkeit bei den individuellen Filtern und Übertragungsfunktionen gemacht.
Wenn du die Last vom Verstärker abhängst und dann den Frequenzgang mißt, kannst du nur die Ausgangsspannung messen. Es fließt kein Ausgangsstrom! Setzt du nun diese Ausgangsspannung ins Verhältnis zur Eingangsspannung des Verstärkers, dann bekommst du die normale "Bandbreite". Das ist die Spannungsbandbreite. Wenn du den Verstärker aber unter realen Gegebenheiten betreibst, dann hat er eine normalerweise resistive Last. Nun mach das gleiche Spiel nochmals. Diese Bandbreite fällt grundsätzlich kleiner aus als die obige und heißt "Leistungsbandbreite". Ähnlich ist es mit der Leistungverstärkung.
Danke dir! Das macht natürlich Sinn. Was wird denn dann aber bei z.B. Hifi-Verstärkern meistens angegeben? Spannungsbandbreite, oder Leistungsbandbreite?
Ich hab mit solchen Verstärkern nichts am Hut. Vermutlich die Leistungsbandbreite an der nominellen Last, z.B. 4 Ohm Wirkwiderstand. Ich glaub, ich habe oben etwas Blödsinn geschrieben. Im Endeffekt kommt aber das Gleiche raus.
> Darin ist häufig von der "Power-Bandwidth", also der Leistungsbandbreite > die Rede. Ich konnte im Netz keine Wirklich schlüssige Erklärung dazu > finden was damit gemeint ist. > Ich lese mir gerade einige Artikel von hier : > http://waltjung.org/Classic_Articles.html durch. Aber genau da steht es doch ausführlichst erklärt drin, jedenfalls die SlewRate-Begrenzung. Allgemein ist damit die maximale Frequenz gemeint, bei der klirrarm Vollaussteuerung möglich ist. Diese Frequenz ist vor allem von Großsignal-Effekten, wie der begrenzten SlewRate oder der Abnahme der Stromverstärkung mit zunehmendem Strom, abhängig.
Markus M. schrieb: > Ich lese mir gerade einige Artikel von hier : > http://waltjung.org/Classic_Articles.html durch. > > Darin ist häufig von der "Power-Bandwidth", also der Leistungsbandbreite > die Rede. Abdul K. schrieb: > Hier, das paßt ganz gut: > Beitrag "Re: Symbole in LTspice" Abdul, das hat jetzt mehr zur Verwirrung als als zum Verständnis beige- tragen. Das, was in LTspice als "Power BW" bezeichnet wird, ist die äquivalente Rauschbrandbreite. Normalerweise versteht man unter Power Bandwidth aber das, was ArnoR gechrieben hat: ArnoR schrieb: > Allgemein ist damit die maximale Frequenz gemeint, > bei der klirrarm Vollaussteuerung möglich ist. Diese Frequenz ist vor > allem von Großsignal-Effekten, wie der begrenzten SlewRate oder der > Abnahme der Stromverstärkung mit zunehmendem Strom, abhängig.
>> Ich lese mir gerade einige Artikel von hier : >> http://waltjung.org/Classic_Articles.html durch. Dort wird auch gesagt, dass TIM dann nicht auftritt, wenn die Kleinsignalbandbreite kleiner als die Leistungsbandbreite ist. Habe dazu mal aus einem der Artikel ein Bild angehängt. Aber ist es nicht so, dass die Kleinsignalbandbreite erst mal immer gleich, oder größer der Leistungsbandbreite ist? Es sei denn natürlich ich begrenze z.B. schon durch einen Tiefpass am Eingang die Kleinsignalbandbreite. Denn damit würde ein Verstärker ja dann nie in die Verlegenheit kommen, derartig schnelle Signale verarbeiten zu müssen, dass er an die Grenzen seiner Slew-Rate kommt. Also mal ganz blöd gefragt: Ist meine Schlussfolgerung richtig, und gängige Praxis?
> Dort wird auch gesagt, dass TIM dann nicht auftritt, wenn die > Kleinsignalbandbreite kleiner als die Leistungsbandbreite ist. Richtig. > Aber ist es nicht so, dass die Kleinsignalbandbreite erst mal immer > gleich, oder größer der Leistungsbandbreite ist? Hängt von der Sichtweise ab. Ein Verstärker kann eine so hohe SlewRate haben, dass er mehr Großsignalbandbreite als Kleinsignalbandbreite hätte, aber im Betrieb kommt er ja trotzdem nicht über die Kleinsignalbandbreite hinaus. > ich begrenze z.B. schon durch einen Tiefpass am Eingang die > Kleinsignalbandbreite. > Denn damit würde ein Verstärker ja dann nie in die Verlegenheit kommen, > derartig schnelle Signale verarbeiten zu müssen, dass er an die Grenzen > seiner Slew-Rate kommt. Ja, das ist die Methode derjenigen, die keine schnellen Schaltungen entwerfen können.
>ich begrenze z.B. schon durch einen Tiefpass am Eingang die >Kleinsignalbandbreite. Jedes normale Musiksignal, das bei der Aufnahme, dem Remix oder dem Mastering mal durch ein Mischpult gelaufen ist, das das IRT-Pflichtenheft erfüllt, ist durch soviele Tiefpaßfilter gelaufen, daß der eine zusätzliche Tiefpaß am Eingang des Verstärkers nun wirklich nichts, aber auch garnichts mehr reißt. Allerdings erzeugen sowieso nur die allerschlechtesten Verstärker TIM. Bei jedem halbwegs brauchbaren Verstärker ist das Gerede um TIM genauso überflüssig, wie das um Klirr. Der Abhörraum und die Lautsprecherchassis ruinieren den Klang um Größenordnungen mehr, als das ein Verstärker jemals tun könnte. Ein weitaus größeres Übel bei Verstärkern ist der oft zu knapp bemessene SOAR-Schutz, der bei kräftigen Phasendrehungen zwischen Strom und Spannung erstaunlich früh anspringen kann. Diesem Übel wird meiner Meinung nach viel zu wenig Beachtung geschenkt.
Yalu X. schrieb: > Markus M. schrieb: >> Ich lese mir gerade einige Artikel von hier : >> http://waltjung.org/Classic_Articles.html durch. >> >> Darin ist häufig von der "Power-Bandwidth", also der Leistungsbandbreite >> die Rede. > > Abdul K. schrieb: >> Hier, das paßt ganz gut: > ArnoR schrieb: ... >> Abnahme der Stromverstärkung mit zunehmendem Strom, abhängig. Kann ArnoR nur zustimmen.
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