Forum: Offtopic Das LTZ1000 Spielchen


von Purzel H. (hacky)


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Ich bin dabei ein paar LTZ 1000 zu erwerben. Das letzt Mal als ich 
deswegen bei Linear Technology vorbeischaute war sie noch bei 100$ oder 
so. Jetzt liegt sie bei 50$. Allerdings muss man fuer 2000$ kaufen. 
Dasselbe bei Digikey, der Mehrpreis ist nur ein paar Dollars. Der Kluge 
denkt sofort, dann kauf ich doch die 40 Stueck und verklopp die uebrigen 
39 in der Bucht fuer 100$. Also bei der Bucht reinschauen. Dort wird sie 
fuer 30$ in Stueckzahlen verkloppt ... seltsam.
Das macht doch keinen Sinn etwas guenstiger zu verkaufen als es beim 
Hersteller kostet? Ausser das Werk ist eh in China und die 30$ Stuecke 
kommen aus der Nacht-charge.

von Gast joa (Gast)


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Hi,

bin auch auf der Suche nach der legendären LTZ1000.
Ebenfalls bin ich auf diese 32Euro Angebote aus China gestoßen...
Farnell, Mouser usw. keiner liefert das Teil.

Digikey liegen wir wie du es geschrieben hast, aber es muss doch 
verdammt nochmal eine andere Lösung geben als 2000Stück oder Chinakram, 
wo es vielleicht nur gelabbelt ist, aber etwas anderes drin steckt =)

Gruß
lemon

von Peter D. (peda)


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Der LTZ1000 hat ne ziemlich umständliche Außenbeschaltung und verheizt 
ordentlich Strom.
Die Spannung ist auch sehr ungenau (7,0..7,5V).

Wie wärs mit dem MAX6341CSA (1ppm/°C).

Wir verwenden gerne den AD586MNZ (2ppm/°C).
Der ist auch sehr genau (4,998..5,002V) und rauscht sehr wenig.


Peter

von Gast joa (Gast)


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Hallo Peter,

danke für deinen schnellen und guten Beitrag.
Volltreffer =) die Referenz MAX6341XX habe ich auch schon bestellt.
Sollte die Tage per UPS antreffen.

Es handelt sich wohl um eine sehr gute alternative zu vielen anderen 
Referenzen unter anderem auch für die LM399(sehr empfindliches Gehäuse 
ect.).

Trotzdem wird man die LTZ1000ACH nicht toppen können.
Rauschen, Beschaltung usw. sind nicht toll bei der TLZ1000, aber dafür 
ist der Tdrift um Faktor 10-50Mal besser als jede andere mir bekannte 
Refer.

Brauchen tue ich das Ganze für einen Datenrecoder mit effektiven 20bit 
Auflösung und ebenfalls 19-20bit Genauigkeit.
(Thema Genauigkeit und Auflösung brauch ich dir bestimmt nicht erklären 
und deswegen lasse ich es gleich!=).

Naja mal sehen, ob jemand noch ne Idee hat, wo es die blöden Teile gibt.
Aber man muss auch erwähnen, dass es wohl mit 0,5-1PPM für meinen Zweck 
wirklich reichen würde. (Leider brauch ich diese Werte über ca. 
100Stunden).
Deswegen dachte ich an die LTZ1000. Gut wäre auch eine gealterte LTZ, 
aber die bekomme ich wohl niemals.

Gruß
BK

von Peter D. (peda)


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Bartek K. schrieb:
> Brauchen tue ich das Ganze für einen Datenrecoder mit effektiven 20bit
> Auflösung und ebenfalls 19-20bit Genauigkeit.

Naja, die Referenz ist ja nur ein kleiner Teil der Schaltung.
Alle Widerstände im Signalzweig sollten dann auch mindestens Vishay 
0,2ppm Z-Foil Widerstände sein, kosten bei Farnell ja nur 23,01€ das 
Stück (1109046RL).
Die nötigen Zero-Drift OPVs sind dagegen richtig billig (LT1150, 
Farnell:  nur 7,13€).

Welchen ADC hast Du denn ausgesucht?

Bei so hohen Anforderungen wirkt sich sogar die Thermospannung der 
Lötstellen aus. Das Layout ist daher nichts für Anfänger.
Und nach dem Bestücken müssen die Platinen von Flußmittelresten 
gründlich gereinigt werden.

Hast Du denn auch ein 8-stelliges Multimeter (3458A) zum Kalibrieren?


Peter

von Arc N. (arc)


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Peter Dannegger schrieb:
> Wie wärs mit dem MAX6341CSA (1ppm/°C).

LTC6555, +-625 uV, 625 nV p-p Rauschen (wenn das so gering sein muss, 
ADC?), 2 ppm/°C max. vernünftige Angabe der Langzeitdrift.
ISL21007 +-500 uV, 4.5 uV p-p, 3 ppm/°C max. (s.u.)

Da bei der geforderten Genauigkeit sowieso eine Kalibrierung gemacht 
werden muss, dürfte auch eine Selektion nach/Korrektur der 
Temperaturdrift nach dem obligatorischen Burn-In nach >1000 Stunden 
nicht weiter ins Gewicht fallen...

Bartek K. schrieb:
> Naja mal sehen, ob jemand noch ne Idee hat, wo es die blöden Teile gibt.
> Aber man muss auch erwähnen, dass es wohl mit 0,5-1PPM für meinen
> Zweck  wirklich reichen würde. (Leider brauch ich diese Werte über ca.
> 100Stunden).

0.5 bis 1 ppm Temperaturdrift (in welchem Temperaturbereich) oder 
gesamte Drift?

> Deswegen dachte ich an die LTZ1000. Gut wäre auch eine gealterte LTZ,
> aber die bekomme ich wohl niemals.

Arrow hat die LTZ1000A auf Lager
http://components.arrow.com/part/search/LTZ1000
(über die US-Seite sind 359 verfügbar, in Einzelstücken, in DE/Europa 
20)

Wenn der Preis nicht abschreckt...
http://www.fluke.com/fluke/dede/kalibriergerate/dc/lf-elektrische-kalibrierung/7000-7001.htm?PID=55097
http://www.elcal.ch/files/11749-eng-01-a.pdf
oder ein (gebrauchtes) 3458a kaufen...
http://www.febo.com/pipermail/volt-nuts/2009-August/000018.html
oder einen Teil davon
http://www.ebay.de/itm/Agilent-HP-3458A-Std-Ref-Board-NIST-certified-/310249132548?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item483c4a1204

von Falk B. (falk)


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@  Peter Dannegger (peda)

>Der LTZ1000 hat ne ziemlich umständliche Außenbeschaltung

Ein OP und bissel Gemüse?

>und verheizt ordentlich Strom.

Ist nunmal so, wenn man so ein Präzisionsteil auf konstanter Temperatur 
halten will.

>Die Spannung ist auch sehr ungenau (7,0..7,5V).

Ist halt so, das Ding ist ein Ultra Low Drift Teil, das eben NICHT im 
Werk kalibriert wurde, warum auch immer.

>Wie wärs mit dem MAX6341CSA (1ppm/°C).

Das liegt aber um Größenordungen über den 0,05ppm/°C des LTZ1000.

>Wir verwenden gerne den AD586MNZ (2ppm/°C).

Dito.

>Der ist auch sehr genau (4,998..5,002V) und rauscht sehr wenig.

Alle drei rauschen nach Datenblatt sehr wenig. Das WIRKLICH exakt 
nachzumnessen ist auch alles andere als easy.

"Devices like the LT1021 can provide drifts as low as 2ppm/°C and 
devices such as the LM399A can provide drifts of 1ppm/°C. Only 
applications requiring the very low noise or low drift with time of the 
LTZ1000 should use this device."

MFG
Falk

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
>>Wie wärs mit dem MAX6341CSA (1ppm/°C).
>
> Das liegt aber um Größenordungen über den 0,05ppm/°C des LTZ1000.

Übertreib' mal nicht. ;-)  Es ist ein wenig mehr als eine
Größenordnung.

Übrigens: ppm/K, nicht ppm/°C.  Besser noch 1E-6/K (bzw. dann 5E-8/K
für den LTZ1000).

von Peter D. (peda)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Übrigens: ppm/K, nicht ppm/°C.

Im Datenblatt steht:
0.05ppm/°C Drift

Und das Datenblatt hat immer recht.

Peter

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:

> Im Datenblatt steht:
> 0.05ppm/°C Drift
>
> Und das Datenblatt hat immer recht.

Wir müssen uns nicht ein Land zum Vorbild nehmen, das zu den letzten
drei Ländern der Erde gehört, in denen man heute noch nach der Länge
von Gliedmaßen misst.  Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sie
für dimensionslose Zahlen eine Einheit brauchen (ppm) und nicht
verstanden haben, dass man Temperaturdifferenzen in K angibt.  Man
kann ja schon froh sein, dass sie einem die Temperaturdrift nicht
auf °F beziehen.

von Arc N. (arc)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Peter Dannegger schrieb:
>
>> Im Datenblatt steht:
>> 0.05ppm/°C Drift
>>
>> Und das Datenblatt hat immer recht.
>
> Wir müssen uns nicht ein Land zum Vorbild nehmen, das zu den letzten
> drei Ländern der Erde gehört, in denen man heute noch nach der Länge
> von Gliedmaßen misst.  Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sie
> für dimensionslose Zahlen eine Einheit brauchen (ppm) und nicht
> verstanden haben, dass man Temperaturdifferenzen in K angibt.

Wenn wir schon dabei sind ;-)
http://www.bipm.org/utils/common/pdf/si_brochure_8_en.pdf
"The unit of Celsius temperature is the degree Celsius, symbol °C, which 
is by definition equal in magnitude to the kelvin. A difference or 
interval of temperature may be expressed in kelvins or in degrees 
Celsius (13th CGPM, 1967/68, Resolution 3, mentioned above), the 
numerical value of the temperature difference being the same."
"The kelvin and the degree Celsius are also units of the International 
Temperature Scale of 1990 (ITS-90) adopted by the CIPM in 1989 in its 
Recommendation 5 (CI-1989; PV, 57, 115 and Metrologia, 1990, 27, 13)."

scnr

von Gast joa (Gast)


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Hier ist ja einiges passiert =)

Ich glaube es ist auch einiges an Offtopic drin, naja!


Peter Dannegger schrieb:

> Hast Du denn auch ein 8-stelliges Multimeter (3458A) zum Kalibrieren?

Nein, ein 8-stelliges hab ich nicht.
Vorhanden ist ein, Agilent 34420A (7 1/2-stellig).

@Arc Net: Vielen Dank für deine Links!(ebay Link sehr interessant)

Kurz zum ADC, evt. wirds auch ein diskreter Dual-Slope werden,
denn ich bin kein seehr großer Freund von Delta-Sigma Wandler.
SAR scheidet bei der Genauigkeit aus und dann bleibt nicht mehr viel 
über.

Peter Dannegger schrieb:
> Alle Widerstände im Signalzweig sollten dann auch mindestens Vishay
> 0,2ppm Z-Foil Widerstände sein, kosten bei Farnell ja nur 23,01€ das
> Stück (1109046RL).

Naja, es müssen bei diesem Verwendungszweck keine 0,2ppm sein.
Ich werde gute 10ppm nehmen und nach TK selektieren.
Weil über 20Euro für nen Widerstand halte ich für übertrieben.

Peter Dannegger schrieb:
> Bei so hohen Anforderungen wirkt sich sogar die Thermospannung der
> Lötstellen aus.

Ebenfalls naja, Thermospannungen entstehen dort, wo zwei verschiedene 
Materialien gegeneinander reagieren.
Das ist NICHT der Fall auf einer Platine, solange man Kupfer-Lot-Kupfer 
nimmt!

Gruß
BK

PS: Vielleicht wird es Sinn machen, einen neuen Thread zu öffnen.
Oder eben nicht, aber dann würde ich ungern in diesem hier alles 
reinposten.

von Christian L. (cyan)


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Bartek K. schrieb:
> Das ist NICHT der Fall auf einer Platine, solange man Kupfer-Lot-Kupfer
> nimmt!

Das stimmt nicht ganz. Laut Keithley liegt der Wert bei unter 0,2µV/K 
und ist somit sehr gering aber vorhanden. Wenn das Kupfer oxidiert ist 
und somit ein Übergang von CuO zu Cu vorhanden liegt der Wert sogar bei 
1000µV/K.
Bessere Ergebnisse erzielt man wohl auch mit Lot auf Cadmium Basis.
Such mal nach "Low Level Measurements Handbook" von Keithley oder schau 
mal in die AN-86 von Linear ab Seite 48.

LG Christian

von Arc N. (arc)


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Christian L. schrieb:
> Das stimmt nicht ganz. Laut Keithley liegt der Wert bei unter 0,2µV/K
> und ist somit sehr gering aber vorhanden. Wenn das Kupfer oxidiert ist
> und somit ein Übergang von CuO zu Cu vorhanden liegt der Wert sogar bei
> 1000µV/K.

V/K d.h. normalerweise, wenn die Konstruktion passt und/oder das ganze 
temperiert etc. ist, sind die Temperaturunterschiede und damit die 
Thermospannungen (fast immer) vernachlässigbar.
S. z.B. die Bilder von der Referenzplatine des 3458a
http://maxmcarter.com/vref/
Kritischer sind da eher die externen Anschlüsse

Bartek K. schrieb:
> Kurz zum ADC, evt. wirds auch ein diskreter Dual-Slope werden,
> denn ich bin kein seehr großer Freund von Delta-Sigma Wandler.

Warum? Zumindest mit den hier häufiger angesprochenen AD7794, AD719x, 
CS553x erreicht man die Datenblattangaben relativ einfach.

> Naja, es müssen bei diesem Verwendungszweck keine 0,2ppm sein.
> Ich werde gute 10ppm nehmen und nach TK selektieren.
> Weil über 20Euro für nen Widerstand halte ich für übertrieben.

Die "normalen" Driften auch deutlich stärker mit der Zeit, nicht nur mit 
der Temperatur...und z.B. die Vishay VSMP, VFCP, SMR1DZ, FRSM  sind ab 
~10 € zu haben (Digi-Key bzw. wenn's "Sonderwerte" oder schneller gehen 
soll:
http://www.vishaypg.com/foil-resistors/how-to-order/samples/
http://www.vishaypg.com/foil-resistors/how-to-order/delivery/)

Wenn sowieso nach TK selektiert wird, kann man auch gleich die 
"normalen" Referenzen voraltern und dann die Temperaturdrift bestimmen 
(und korrigieren).
Bleibt noch die Frage wie stark verstärkt werden kann (die Anforderungen 
an die Rauscharmut der Referenz/Filter sinken dann u.U. auch).

von Gast joa (Gast)


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Guten Abend,

also das Thema ist recht lang und komplex, was die Berechnung von 
Kontaktstellen auf der Platine angeht.
Ebenfalls spielen tausende Faktoren eine Rolle, wie Oben schon 
beschrieben ist Korrosion ein Großes Thema.
Ich sags mal so, "vorsichtig" wenn die Stellen sauber und frei von Oxid 
sind und dann zügig gelötet wird, ohne Tagelangepausen, sollte man gute 
Ergebnisse erreichen.
Ausserdem sollte jedem hier klar sein, was überhaupt eine Thermospannung 
ist und wie sie entsteht.
Eine homogen erwärmte oder abgekühlte Platine wird nahezu ein verdammt 
schlechtes Thermoelement sein bzw. die Kontaktstellen.
Erst, wenn eine thermische Differenz  zwischen den Stellen entsteht, 
können sich ganz schnell böse Thermospannungen bilden.
Aber für meinen Zweck und Genauigkeit sollte man lieber an andere Dinge 
denken und das Thema nicht so hoch rauskramen!

Viel wichtiger ist eine sinnvolle Masseverteilung.
Diese kann sehr verschieden sein und trotzdem schlecht oder gut 
fungieren!
Entweder großflächiges Masselayer auf der gesamten Fläche oder an 
wichtige Stellen eine Parallelstromspeisung benutzen. Dünne GND 
Leiterbahnen und von IC zu IC weitergeleitet, wird das gesamte System 
ganz schnell töten.
Was meiner Meinung nach viel schlimmer als Kontaktstellen sind ist 
nämlich der TK von Kupfer selbst. Hier kann man ganz schnell auf dünnen 
Leiterbahnen eine Widerstandsänderung von einigen Milliohm pro K 
hervorrufen.

Zum Thema Wandler selbst kann ich grad noch nichts sagen, weil ich mir 
die INL Fehler genau ansehen und die Kalibration abschätzen muss.
Kann sein, dass ein fertig gekauftes ICs besser und schneller zum Erfolg 
führen wird. Aber muss ganz klar erwähnen, dass nicht ohne Grund 
Multislope-Wandler in den ganzen hochauflösenden Geräten verwendet 
werden und keine Delta-Sigam 24bit oder was auch immer.
(Falls jemand eins kennt, würde ich mich über einen Link freuen)

@Arc Net, vielen Dank für den Vishay Link. Hab zwar schonmal von gehört 
und mein Arbeitskollege hat sowas mal geordert, aber bei mir ist nichts 
hängengeblieben =)

Keine Ahnung ob es weiterhin sinnvoll ist, das Forum mit meinem Thema 
vollzuspamen oder wir hier abbrechen.

Meine Frage ging anfangs nur ums Thema LTZ1000 Quellen.
Gerne kann ich aber bei Fragen oder was auch immer per Mail 
angeschrieben werden. Der Datenrecorder wird überigends für private 
Zwecke aufgebaut und soll tagelange Messungen an DMS-Baustellen 
aufzeichnen.

Ziel ist es:
4 Kanäle, Auflösung 20bit(+/- 5Volt)bzw. +/- 9,5uV, Samplerate a Kanal 
1SPS-100SPS, Speicher 2Gbit SD-Ram, Auslese Software per USB und ein 
Projekt von Mir welches komplett mit einer Studentenversion von MS 
Visualstudio ausgearbeitet wird(Software ist Quasi fertig).

Sollte jemand solch ein fertiges Dataacquisitionsmodul finden, gerne 
Links posten.
Bitte keine Dewetron oder ähnliches unbezahlbares Kram posten, Danke!

Vielen Dank an alle Leser und beteiligten, die Ihre Zeit hierfür 
geopfert haben.
Gruß
Bartek K.

von Arc N. (arc)


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Bartek K. schrieb:
> Zum Thema Wandler selbst kann ich grad noch nichts sagen, weil ich mir
> die INL Fehler genau ansehen und die Kalibration abschätzen muss.
> Kann sein, dass ein fertig gekauftes ICs besser und schneller zum Erfolg
> führen wird. Aber muss ganz klar erwähnen, dass nicht ohne Grund
> Multislope-Wandler in den ganzen hochauflösenden Geräten verwendet
> werden und keine Delta-Sigam 24bit oder was auch immer.
> (Falls jemand eins kennt, würde ich mich über einen Link freuen)

http://www.microk.co.uk/ (was auch gleich einen Hinweis auf die 
Leistungsfähigkeit von Delta-Sigma-Wandlern liefert)

> Meine Frage ging anfangs nur ums Thema LTZ1000 Quellen.
> Gerne kann ich aber bei Fragen oder was auch immer per Mail
> angeschrieben werden. Der Datenrecorder wird überigends für private
> Zwecke aufgebaut und soll tagelange Messungen an DMS-Baustellen
> aufzeichnen.

Dehnungsmessstreifen?
Dann fällt die Spannungsreferenz schon mal weg bzw. reduziert sich auf 
eine Stromquelle die nur während einer Messung stabil/rauscharm sein 
muss und die passenden Referenzwiderstände
ftp://ftp.hartscientific.com/data_sheets/1575A-1590_ds.pdf
bzw. Datenblatt zum AD7195

von Gast joa (Gast)


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Arc Net, keine Ahnung was du vom Beruf bist, aber eins steht fest:
Du hast haufenweise richtig gute Links. Danke dir sehr dafür.

Und übrigends zum AD7195, der sieht wirklich gut aus und vorallem ist 
der Preis ein witz. Nur leider liefert keiner aus der Nähe.
Damit meine ich Farnell und Mouser.
Kleine Buden wie Reichelt ect. hab ich garnicht geguckt.
Und Digikey wollte ich erst sammeln.
Hat einer von euch vielleicht 1-2 über und will sie loswerden?

Gruß
BK

von Arc N. (arc)


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Bartek K. schrieb:
> Arc Net, keine Ahnung was du vom Beruf bist, aber eins steht fest:
> Du hast haufenweise richtig gute Links. Danke dir sehr dafür.

Wenn man so was schon länger macht bzw. mehr oder weniger in dem Bereich 
arbeitet, "laufen" einem auch solche Sachen mit "relativ hoher" 
Wahrscheinlichkeit über den Weg...

> Und übrigends zum AD7195, der sieht wirklich gut aus und vorallem ist
> der Preis ein witz. Nur leider liefert keiner aus der Nähe.
> Damit meine ich Farnell und Mouser.

Mouser hat, warum auch immer, leider überhaupt nichts von Analog Devices 
im Programm.
Farnell, zumindest hier (DE), 22 Stück auf Lager
http://de.farnell.com/analog-devices/ad7195bcpz/ic-adc-24bit-4-8ksps-csp-32/dp/1833070

> Kleine Buden wie Reichelt ect. hab ich garnicht geguckt.
> Und Digikey wollte ich erst sammeln.

Ein paar Vishay-Widerstände dazu und die Versandkosten fallen weg.

> Hat einer von euch vielleicht 1-2 über und will sie loswerden?
>
> Gruß
> BK

von Christian L. (cyan)


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Arc Net schrieb:
> V/K d.h. normalerweise, wenn die Konstruktion passt und/oder das ganze
> temperiert etc. ist, sind die Temperaturunterschiede und damit die
> Thermospannungen (fast immer) vernachlässigbar.

Schon richtig. Mir ging es ja nur darum die Aussage, dass Cu-CU 
Verbindungen keine Thermospannungen erzeugen gerade zu rücken.

LG Christian

von Purzel H. (hacky)


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>DMS-Baustellen

DMS wird man kaum mit so extrem hoher Genauigkeit messen muessen. Zum 
Einen sind es Messbruecken, dh die Speisung faellt raus, zum Anderen ist 
man mit AC Anregung eh besser bedient. Kalibriert werden muss eh.

von Peter D. (peda)


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Bartek K. schrieb:
> Eine homogen erwärmte oder abgekühlte Platine wird nahezu ein verdammt
> schlechtes Thermoelement sein bzw. die Kontaktstellen.

Schau Dir mal eine Platine unter Strom mit einer Wärmebildkamera an, da 
ist nichts homogen.
Insbesondere der heizende LTZ1000 macht Dir einen schönen Gradienten.
Man soll daher die Anschlüsse auch nicht kürzen, sondern ihn so hoch wie 
möglich einlöten.

Aber auch kleine SMD-Widerstände heizen sich schön auf, z.B. der 
Gegenkopplungswiderstand eine OPV. Und schon ist der invertierende 
Eingangspin heißer als der nicht invertierende und Du hast eine schöne 
thermische Offsetspannung.


Peter

von Anja M. (an_ja)


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Hallo,

bin leider erst jetzt auf den Thread gestoßen:

Delta Oschi schrieb:
> Das macht doch keinen Sinn etwas guenstiger zu verkaufen als es beim
> Hersteller kostet?

Bist Du Dir sicher daß das Neu-Teile sind. Oftmals sind das ausgelötete 
Teile mit "verlängerten" Anschlußbeinchen. Man könnte jetzt vermuten daß 
das die Teile sind die bei den Meßgeräteherstellern die Selektion nicht 
überstanden haben.

Versuch doch mal den Distributor "Setron" oder notfalls den Conrad 
Bauteilbeschaffungsservice. (Aber nicht über den Preis beschweren).

Gast joa schrieb:
> Naja mal sehen, ob jemand noch ne Idee hat, wo es die blöden Teile gibt.
> Aber man muss auch erwähnen, dass es wohl mit 0,5-1PPM für meinen Zweck
> wirklich reichen würde. (Leider brauch ich diese Werte über ca.
> 100Stunden).

Bei 1 ppm über 100 Stunden mußt Du entweder ein vollklimatisiertes Labor 
(Temperatur + Feuchte) haben oder eine Referenz im hermetisch dichten 
Gehäuse. Bei gut vorgealterten Plastik-Referenzen messe ich so knapp 
10ppm Drift über 15% relativer Luftfeuchtigkeit.

Gast joa schrieb:
> Deswegen dachte ich an die LTZ1000. Gut wäre auch eine gealterte LTZ,
> aber die bekomme ich wohl niemals.
Und wenn dann ist ein entsprechendes Meßgerät wahrscheinlich billiger.

Falk Brunner schrieb:
>>Wir verwenden gerne den AD586MNZ (2ppm/°C).
>
> Dito.
Dann schon lieber den AD586LQ im Keramik-Gehäuse. Mein Exemplar scheint 
sich jetzt nach ca 4000 Stunden langsam von der Alterungsrate her zu 
beruhigen.

Peter Dannegger schrieb:
> Wie wärs mit dem MAX6341CSA (1ppm/°C).
Bei den ganzen SMD-Teilen ist Erfahrungsgemäß die Hysterese ca Faktor 3 
größer als im DIL-Gehäuse. Außerdem ist es schwieriger die mechanischen 
Spannungen von der Leiterplatte vom IC fernzuhalten. Also für richtige 
Präzisionsanwendungen lieber TO-99 oder DIL (möglichst Keramik) Gehäuse.


Gast joa schrieb:
> Naja, es müssen bei diesem Verwendungszweck keine 0,2ppm sein.
> Ich werde gute 10ppm nehmen und nach TK selektieren.
> Weil über 20Euro für nen Widerstand halte ich für übertrieben.
Mit 10ppm-Metallfilm-Widerständen kannst Du deine 1 ppm Stabilität 
vergessen.
Du brauchst alterungsstabile Präzisionsdrahtwiderstände (3-5ppm/K) oder 
mindestens Vishay S102-Widerstände (2ppm/K). Zumindest für die 3 
kritischen Widerstände.
Und ja: die Widerstände kosten mehr als die Referenz selbst.

Peter Dannegger schrieb:
> Man soll daher die Anschlüsse auch nicht kürzen, sondern ihn so hoch wie
> möglich einlöten.
Woher hast Du diese Aussage?

Bei Maxm-Carter ist die LTZ1000 für das HP3458A auch direkt auf der 
Leiterplatte aufgelötet. Bei der Datron-Referenz ebenfalls. Ich hoffe 
doch daß die Meßgerätehersteller wissen was sie tun. Zumal beim TO-99 
Gehäuse die Anschlußdrähte aus Covar bestehen. Diese haben zu Kupfer ca 
40uV/K. Nach meinem Verständnis ist es daher besser die Anschlußdrähte 
kurz zu lassen damit alle Lötstellen auf gleicher Temperatur sind. Und 
dann die Lötstellen thermisch von der Umgebung zu isolieren.

Gruß Anja

von Peter D. (peda)


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Anja M. schrieb:
> Peter Dannegger schrieb:
>> Man soll daher die Anschlüsse auch nicht kürzen, sondern ihn so hoch wie
>> möglich einlöten.
> Woher hast Du diese Aussage?

Das ist mein persönlicher Eindruck.
Zumindest steigt die Heizleistung und die Temperatur der Platine 
deutlich an bei kurzem Einlöten.
Inwieweit dann der Temperaturgradient auf der Platine einen Einfluß hat, 
habe ich nicht untersucht.

Verblüffend fand ich, daß nur der LT1013 in der Schaltung richtig 
funktioniert. Andere OPV verschlechterten die Konstanz meßbar.
Verstanden habe ich die Schaltung nicht. Aber man muß sie exakt so 
aufbauen.


Peter

von Anja M. (an_ja)


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Peter Dannegger schrieb:
> Aber man muß sie exakt so
> aufbauen.

Ich habe trotzdem einige Modifikationen durchgeführt:
- FET BF245C als Endstufe. (LT1013 thermisch entlasten und 
Versorgungsspannungsbereich nach unten erweitern).

- Einige Filterkondensatoren.
Insbesonders die Basis vom Temperaturfühlertransistor ist extrem 
empfindlich. Wenn man dort filtert (siehe auch Datron Schaltplan) 
reduziert sich das Rauschen am Heizungsausgang des LT1013 deutlich. Und 
vermutlich auch am Referenzausgang allerdings habe ich das nie 
nachgemessen. (Werde ich beim nächsten Aufbau nachholen).

Peter Dannegger schrieb:
> Zumindest steigt die Heizleistung und die Temperatur der Platine
> deutlich an bei kurzem Einlöten.

Bei der Datron-Referenz sind deshalb Schlitze in der 
Starr-Flex-Leiterplatte.
Nicht umsonst steht im Datenblatt daß die Referenz ein sauberes "thermal 
management" braucht.

Gruß Anja

von Arno H. (arno_h)


Angehängte Dateien:

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Wenn es bei den Widerständen auf den Gleichlauf ankommt, ist der LT5400 
eine preiswerte Alternative:
http://www.linear.com/product/LT5400
Digikey hat einige auf Lager:
http://www.digikey.de/scripts/DkSearch/dksus.dll?vendor=0&keywords=LT5400

Die angehängte betagte AN-280 von AD geht auf viele Fehlermöglichkeiten 
bei genauer Messwerterfassung detailliert ein.


Arno

von Anja M. (an_ja)


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Arno H. schrieb:
> Wenn es bei den Widerständen auf den Gleichlauf ankommt,

Steht im Datenblatt Seite 5:

Gleichlauf (Temperatur + Langzeitstabil) ist nur für R4/R5 = Sollwert 
Temperaturregelung wichtig. Ansonsten kommt es nur auf die Temperatur 
und Langzeitstabilität des Wertes an.

Bei R4/R5 brauchst Du allerdings ein Widerstandsverhältnis von 1K zu 13K 
wenn Du den Setpoint auf ca. 65 Grad haben willst.
Für langzeitstabile Systeme wird man den Setpoint eher niedriger 
einstellen. Bei hohen Umgebungstemperaturen eher höher.

Gruß Anja

von j. c. (jesuschristus)


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>ebenfalls 19-20bit Genauigkeit

Haha, ist Michelle unter neuem Namen wieder auferstanden? Wo sind denn 
nun die LEDs?
Träum weiter Du Spaßvogel.

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