Ich möchte einige Signale auf ein Multimeter schalten. Zum schalten hatte ich an eine Relaiskarte wie diese gedacht: http://www.masla.de/html/relaismatrix64.shtml Jetzt meine Frage: Da die Amplitude der Signale teilweise sehr klein ist (<100mV), frage ich mich ob man überhaupt elektromechan. Relais nutzen kann? Ich habe mal was von einer Mindestspannung gehört die anliegen muss, damit der Kontakt richtig schließt. Im Datenblatt sind aber nur Maximalwerte angegeben.
Wie soll ein geschlossener Kontakt wissen, wie hoch die Spannung wäre, wenn er geöffnet wäre?
Ahnungsloser schrieb: > Ich habe mal was von einer Mindestspannung gehört die anliegen muss, > damit der Kontakt richtig schließt. Da hast Du richtig gehoert. Die ist u.a. abhaengig vom Kontaktwerkstoff. Erst wenn diese Spannung (normalerweise unter 2mV) ueberschritten ist, fliesst ein Strom, der die Kontaktflaechen "erweicht". Man muss sich das als 2 sehr raue Oberflaechen vorstellen, die ihre Form angleichen muessen. Und das bei jedem Schaltvorgang aufs neue. Gruss hro
hro schrieb: > Erst wenn diese Spannung (normalerweise unter 2mV) ueberschritten ist, > fliesst ein Strom Interessant! Dann funktionieren die vielen Relais zum Umschalten von Empfangsantennen also nicht.
Im Normalfall werden für solche Anwendungen Signalrelais mit vergoldeten Kontakten verwendet. Damit lassen sich auch noch kleine Signale gut schalten. Wie das bei der von Dir ausgesuchten Karte ist läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Hochwertige Meßgeräte schalten alle Relais beim Einschalten erst mal ein paar mal ein und aus um die Oxidschichten von den Kontakten zu entfernen. Gruß Anja
oh weh schrieb: > hro schrieb: >> Erst wenn diese Spannung (normalerweise unter 2mV) ueberschritten ist, >> fliesst ein Strom > > Interessant! > Dann funktionieren die vielen Relais zum Umschalten von Empfangsantennen > also nicht. Du mußt noch viel lernen und Lehrgeld zahlen!
Danke für die (meist) hiflreichen Antworten. Also sollte es mit 100mVss keine Probleme geben. Alternativ hatte ich noch über den Einsatz von Reed-Relais nachgedacht. Die sollen für geringste Ströme/Spannungen <10uA/5mV geeignet sein. Ist das auch nur eine Frage des Kontaktwerkstoffs oder auch des Relaisprinzips(reed/elektromechanisch)?
Michael_ schrieb: > Du mußt noch viel lernen und Lehrgeld zahlen! das müssen wir doch alle .. und auch lebenslang ;) zur Frage: Goldkontakte (auch Hartvergoldung achten) müssen auf jeden Fall sein Besser Relais mit Doppelkontakt.
> frage ich mich ob man überhaupt elektromechan. Relais nutzen kann?
Klar, quecksilberbenetzte (mercury wetted) Relais,
in Zeiten des RoHS leider geächtet.
Die bei der Relaismatrix x64 verwendeten Relais haben gabelfoermige, vergoldete Doppelkontakte. Es sind hochwerte Signalrelais von Omron und auch fuer kleinste Stroeme/Spannungen geeignet.
Ahnungsloser schrieb: > Ist das auch nur eine Frage des Kontaktwerkstoffs oder auch des > Relaisprinzips(reed/elektromechanisch)? Reedrelais SIND elektromechanische. citb
masla schrieb: > Die bei der Relaismatrix x64 verwendeten Relais haben gabelfoermige, > vergoldete Doppelkontakte. Es sind hochwerte Signalrelais von Omron und > auch fuer kleinste Stroeme/Spannungen geeignet. Sieht mir aus wie die G6K Reihe von Omron. Ein paar Jahre machen die das mit den kleinsten Strömen mit, aber dann habe ich hier auch einzelne Exemplare, deren Spannungsabfall im geschlossenen Zustand ansteigt. Ich teste inzwischen OptMOS-Relais für zukünftige Anwendungen.
Was sind OptMOS-Relais? Gibts da ein Datenblatt? Ich glaube nicht, dass Solid-State Relais fuer sehr kleine Stroeme geeignet sind.
@masla (Gast) >Was sind OptMOS-Relais? Gibts da ein Datenblatt? Sicher. http://www.panasonic-electric-works.com/peweu/de/html/photomos.php >Ich glaube nicht, dass Solid-State Relais fuer sehr kleine Stroeme >geeignet sind. Definiere sehr kleine Ströme. In dem Mikroamperebereich kommt man mit etwa gutem Willen ran, darunter wird es Probleme mit Leckströmen bei höheren Temperaturen geben. MFG Falk
Danke fuer den Link. Sind das spezielle Solid-State Relais? Die Daten sehen nicht schlecht aus, aber On-Resistance > 0,8Ohm? Kleine Stroeme sind sicher moeglich, aber bei Spannungen im mV-Bereich ist ein zusaetzlicher Widerstand eher hinderlich. Kommt natuerlich auf den speziellen Einsatzfall an.
@masla (Gast) >Die Daten sehen nicht schlecht aus, aber On-Resistance > 0,8Ohm? Ja und? >Kleine Stroeme sind sicher moeglich, aber bei Spannungen im mV-Bereich >ist ein zusaetzlicher Widerstand eher hinderlich. Wieso? Der Eingangswiderstand typischer VErstärker für mV liegt im Kilo-Megaohmbereich. Was spielt da 1 Ohm mehr oder weniger in Reihe für eine Rolle? MFG Falk
Okay, bei Spannungsmessungen ist nicht relevant. Und bei Strommessungen? Da verdoppelt sich vermutlich der Eingangswiderstand des Amperemeters. Sicher haben solche Relais Vorteile bei Verschleiss oder Schaltgeschwindigkeit, aber ich habe immer noch Vorbehalte. Jedenfalls in der Messtechnik. Aber ich bin ja auch nur ich...
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