Forum: Offtopic H2O2 einkaufen macht Freunde


von H2O2 (Gast)


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Habe gerade in der Apotheke h2O2 gekauft.

Der Hammer, ich wurde geradezu erkennungsdienstlich behandelt.
Einzig ein Polaroid fehlte noch.

Salzäure habe ich dann bei Obi einfach so bekommen.....

: Verschoben durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Salzsäure ist Bio, die trägst du eh mit dir rum. ;-)

von Chris (Gast)


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Und wenn den Beamten bei dir im Ort langweilig ist, schauen sie auch mal 
unangemeldet bei dir vorbei. Ist mir schon passiert :-)

von (prx) A. K. (prx)


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H2O2 schrieb:

> Habe gerade in der Apotheke h2O2 gekauft.
> Salzäure habe ich dann bei Obi einfach so bekommen.....

Du hast das Azeton vergessen.

von Sigint 112 (sigint)


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Und die Lebensversicherung, damit die Hinterbliebenen noch was 
abbekommen. X)

Aber im Ernst: Glaubt wirklich irgendjemand, daß Terroristen ihre 
Chemikalien in der Apotheke oder im Baumarkt kaufen? Die benötigen ganz 
andere Mengen und Bezugsquellen.

von (prx) A. K. (prx)


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Sigint 112 schrieb:

> Aber im Ernst: Glaubt wirklich irgendjemand, daß Terroristen ihre
> Chemikalien in der Apotheke oder im Baumarkt kaufen? Die benötigen ganz
> andere Mengen und Bezugsquellen.

Was ist auffälliger: Per anonymer Barzahlung ein paar Baumärkte abtigern 
oder als Klein Fritzchen einen Chemiegrosshandel anbetteln? Riesige 
Mengen brauchst du für Terror wirklich nicht, für eine Briefbombe 
reichen wenige Gramm. Nicht jeder Terrorist will gleich einen kompletten 
Knast in die Luft jagen.

von Harald W. (wilhelms)


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Otto schrieb im Beitrag #2597752:
> Wasserstoffperoxid wird typischerweise zur Herstellung von
> Raketentreibstoff und Sprengmitteln eingesetzt. Wenn du dir damit nur
> die Haare bleichen willst hast du ein Erklärungsproblem.

In welcher Konzentration wird das denn zum Ätzen gebraucht?
Vielleicht hätte man weniger Probleme, wenn man es im Frisör-
bedarfsladen kauft.
Gruss
Harald

von Christian R. (supachris)


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Naja, zum Ätzen braucht man sinnvollerweise das 30%-ige, das kriegt man 
eigentlich nur in der Apotheke. Und vor ein paar Jahren musste ich da 
allerdings auch schon Name, Adresse, Verwendungszweck hinterlassen. Aber 
dafür bekommt man da die Literflaschen recht günstig.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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naja Stickstoffdünger..... bekommst du in weit größeren Mengen wenn du 
Dich als Bauer ausgibst siehe Brevik

von Wilhelm F. (Gast)


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Na ja, Ammoniumnitrat in Form von Kunstdüngern, und Diesel, sind auch 
noch frei verkäuflich.

Ich kaufte in einer Apotheke mal ein Kilogramm NaOH in Tablettenform, in 
einer großen Kunststoffdose. Nicht mal teuer, was um die 18DM, 
entspricht heute 9€. Der Behälter war nicht mehr ganz voll, sie hatten 
daraus schon ein paar Prozent in Kleinstmengen verkauft. Vielleicht in 
10g-Mengen. Störte mich aber nicht, da auch 90% der Packung mehr war, 
als ich brauchte. Es war die Gesamtmenge, die die Apotheke überhaupt 
besaß. Nun ja, sie fragten mich, was ich damit mache. Platinen belichten 
und Fotolack entfernen, sagte ich. Ich sei Hobbyelektroniker. Das 
stimmte, und die nahmen mir das auch genau so ab. Das ging als OK durch. 
Von der Packung habe ich heute nach 20 Jahren immer noch 80%. Es 
verdirbt auch nicht. Aber egal, für 100g hätte ich sicher das selbe 
bezahlt. Die Apotheken haben bei Chemikalien oft Staffelpreise, die sich 
wie der log(10) verhalten. 100g 1€, 1kg 2€, 10kg 3€. Hab ich so ähnlich 
bei Isopropanol erlebt. Das ist dann in der Apotheke billiger als beim 
Schlecker. Und sie fragten mich auch, was ich mit dem vielen Isopropanol 
will. Ja, Naßabspielmittel für den alten Schallplattenspieler. Ich hab 
sie eingeladen, mal vorbei zu schauen, und zu sehen... Aber einem über 
50 glauben sie, daß er alte Schallplatten besitzt.

Im Prinzip ist eine konzentrierte Lauge (z.B. oben genanntes NaOH) sogar 
gefährlicher als eine konzentrierte Säure. Man spürt bei der Lauge die 
Schmerzen nicht sofort, sie dampft auch nicht, riecht nicht stechend, 
das ist der Unterschied zur Säure. Die Lauge tötet anders als bei Säure 
die Schmerznerven ab, bevor sie Schmerzen registrieren können. Aber ich 
hatte aus unvorsichtigem Planschen mit den Fingern in der Lösung 
Fingerspitzenhaut dünn wie Pergamentpapier. Wie gut, daß es nur eine 
einzige Platine war, und der Hautkontakt vielleicht 2 Minuten, ich 
bemerkte sofort nichts. Die Haut trägt sich durch die Lauge blitzschnell 
ab. Das schmerzt hinterher drei Tage ordentlich, man kann ohne Schmerzen 
kaum was anfassen, bis die Hautschicht sich wieder regeneriert hat.

Wenn man da länger in der Lauge planscht, gerät man auf die untere noch 
lebende Hautschicht. Dann ist man ein Fall für den Arzt, und möchte mir 
die Schmerzen gar nicht vorstellen.

von Sigint 112 (sigint)


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Ich nehm zum Entwickeln immer Abflußfrei. Da sind zwar noch Zusätze 
drin, hat aber bisher nicht gestört. Aber mal was anderes: Wo liegt der 
Vorteil bei H2O2 gegenüber Ammonium- oder Natriumpersulfat??

von Norbert S. (norberts)


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Sigint 112 schrieb:
> Wo liegt der
> Vorteil bei H2O2 gegenüber Ammonium- oder Natriumpersulfat??

Viel schneller und bei Raumtemperatur. Allerdings wirklich mit Vorsicht 
zu geniessen. Salzsäure auf etwa 15% verdünnen (erst Wasser dann Säure) 
und etwa 5% H2O2 30%ig. Platine rein und erstmal warten beim ersten Mal. 
Es müssen erst etwas Kupferionen vorhanden sein damit es gut äzt. Dann 
vorsichtig H2O2 nachgiessen bis es leicht blubbert.
Das Zeug verflüchtigt sich, also muß man immer mal wieder nachgiessen 
(alle paar Wochen die kompletten 5%).

Der Ätzvorgang sollte nur wenige Minuten dauern, sonst ist was falsch. 
Irgendwann muß man auch mal etwas Salzsäure nachgiessen.

Dort wo man das lagert vergammelt alles im Raum, also Balkon, 
Gartenlaube oder so. Behälter nicht dicht verschliessen, das gast aus.

Gruß,
Norbert

von Wilhelm F. (Gast)


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Sigint 112 schrieb:

> Ich nehm zum Entwickeln immer Abflußfrei. Da sind zwar noch Zusätze
> drin, hat aber bisher nicht gestört.

Das sollte funktionieren. Die Zusätze beschränken sich meist auf ein 
paar Metallkügelchen, die der Packung als Katalysator beigefügt sind. 
Ich glaube, Aluminium. Damit es bei Berührung mit Wasser ordentlich zu 
schäumen beginnt. Trocken in der Packung reagiert da nichts. Diese 
Kügelchen kann man aber einzeln leicht entfernen, sind groß und gut 
sichtbar. Dann ist die Sache noch billiger und besser beschaffbar als 
aus der Apotheke.

H2O2 hatte ein Zahnarzt vor vielen Jahren mal zur Desinfektion im 
Mundbereich, wo er gerade arbeitete. Ich fragte den Arzt, und er sagte: 
H2O2. D.h., es kann sogar mit den Mundschleimhäuten in Berührung kommen, 
und das macht auch keinen Schaden, hat auch keinen Geschmack. Er zog es 
aus einem offenen Behälter mit der Spritze auf. Bei der Anwendung, also 
Herausdrücken aus der Spritze, schäumt es ziemlich auf, da entweicht 
wohl ein Teil Sauerstoff, und übrig bleibt Wasser. Die Flüssigkeit ist 
also nicht sehr stabil. Möglicherweise war das H2O2 beim Zahnarzt nur 
eine 3%-ige Lösung, das weiß ich nicht mehr so genau. Es sollte totes 
Gewebe in Zähnen mit Zahnwurzelbehandlung abätzen, und zugleich 
desinfizieren.

von Christian R. (supachris)


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Ich hab immer Salzsäre (30%), Destilliertes Wasser und H2O2 (30%) im 
Verhältnis 1:1:0,4 angemischt. Doppelseitige Platinen wurden damit in 
30...45 Sekunden fertig. Immer leicht bewegen und nur gut belüftet 
arbeiten. Nicht auf die Haut kommen lassen! Somit kann man auch feinste 
Strukturen ätzen. Je länger es dauert, desto schlechter werden schmale 
Leiternbahnen, weil die dann an der Seite unterätzt werden. Daher die 
hohe Konzentration. zuviel H2O2 ist aber auch schlecht, dann ist gleich 
alles weg.

von Uhu U. (uhu)


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Christian R. schrieb:
> Ich hab immer Salzsäre (30%), Destilliertes Wasser und H2O2 (30%) im
> Verhältnis 1:1:0,4 angemischt.

Statt dem Destilierten Wasser kann man gleich Salzsäure aus dem Baumarkt 
mit knapp 25% nehmen - die raucht nicht und die Korrosionsprobeleme 
halten sich in Grenzen.

von Christian R. (supachris)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Statt dem Destilierten Wasser kann man gleich Salzsäure aus dem Baumarkt
> mit knapp 25% nehmen

Natürlich. Ich hatte die Apotheke nebenan, und da gabs 30%-ige. Und 
destilliertes Wasser statt Leitungswasser habe ich genommen, weil der 
Kalk im Leitungswasser sich immer auf der Platine abgesetzt hatte. Aber 
so eine Pantscherei mach ich seit Jahren nicht mehr selber.

von A. $. (mikronom)


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H2O2 schrieb:
> Habe gerade in der Apotheke h2O2 gekauft.
>
> Der Hammer, ich wurde geradezu erkennungsdienstlich behandelt.
> Einzig ein Polaroid fehlte noch.

Diverse Apotheker leiden unter vorauseilendem Gehorsam. Eine Bekannte 
von mir ist Apothekerin (gerade frisch geworden), die gehört auch zu 
diesen naivgläubigen Personen, die denken man kann so Terrorismus 
verhindern.

Erzähl mal Details, wie das abgelaufen ist und was man von dir alles 
wollte! Man liest da immer unterschiedliches, beispielsweise von 
Apothekern, die sich weigern einem das Zeug zu verkaufen, weil man 
"unseriös aussieht". Insoweit musst du dich wohl freuen, dass du 
überhaupt was bekommen hast.

von Michael D. (etzen_michi)


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Otto schrieb im Beitrag #2597752:
> Wasserstoffperoxid wird typischerweise zur Herstellung von
>Raketentreibstoff und Sprengmitteln eingesetzt. Wenn du dir damit nur
>die Haare bleichen willst hast du ein Erklärungsproblem.Otto


Weiß zwar nicht was du so machst, aber das wird normalerweise dafür 
genutzt um z.B. Schädel von Tieren zu bleichen.

Welche Menge, wieviel %?

Kommt immer auf die Leute an, ich habe letztens 1l 30% sowie ein wenig 
Aceton geholt ohne irgendwelche Nachfragen.

von Hannes L. (hannes)


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Andi $nachname schrieb:
> Erzähl mal Details, ...

In der Apotheke frug man mich, was ich damit machen will (Haare bleichen 
oder was auch immer). Nachdem klar war, dass ich Platinen ätzen will, 
also kein 0,3%iges für Friseure brauche, sondern 30%iges, frug man nach, 
mit welchen anderen Komponenten ich es mischen würde. Nachdem ich das 
erklärte, bekam ich die Literflasche 30%iges H2O2 ohne weitere Probleme. 
Sie musste allerdings erst bestellt werden, war nicht vorrätig.

In der Drogerie bekam ich es auch, es war etwas teurer, aber vorrätig, 
der Drogist hielt mir einen langen Vortrag über die Gefahren und ich 
musste im Giftbuch meine Adresse eintragen und unterschreiben. Auf die 
Frage, wieso er das vorrätig hat, bekam ich die Auskunft, dass Jäger 
ihre Trophäen (Geweihe) damit behandeln, um sie haltbar zu machen.

...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Salzsäure ist Bio, die trägst du eh mit dir rum. ;-)

Weiß auch nicht warum, aber ich ergänze gerne. Vielleicht wurde ich als 
kleines Kind für Wissen immer mit Bonbons belohnt.

Also, H2O2 ist auch total Bio! Es ist genauso für nachlassende Haarfarbe 
auf Zellebene zuständig, wie für das Abtöten aller sonstigen Spermien im 
Umfeld der Eizelle nach dem Eindringen des ersten Spermiums. Dazu 
stößt die Eizelle kurz nach der Befruchtung einen Schwall H2O2 aus.

Mit etwas Nachdenken, würde mir sicherlich noch mehr einfallen.


Einmal wollte ich am WE unbedingt Bretzeln backen und hatte kein Natron 
da. Im Bad stand aber noch der Abflußreiniger. Klein-Abdul also die 
Packung inspektiert, die Alu-Körnchen einfach rausgesucht aus ner 
kleinen Probe und dann eben die Bretzen mit dem übrigbleibenden NaOH 
versorgt. Haben allen lecker geschmeckt. Das bisserl Parfüm viel auch 
keinem auf.

Bin ich jetzt ein Terrorist?

von Uhu U. (uhu)


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Abdul K. schrieb:
> Mit etwas Nachdenken, würde mir sicherlich noch mehr einfallen.

Ja, Strychnin ist auch voll Bio ;-)

von A. $. (mikronom)


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Abdul K. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Salzsäure ist Bio, die trägst du eh mit dir rum. ;-)
>
> Weiß auch nicht warum, aber ich ergänze gerne. Vielleicht wurde ich als
> kleines Kind für Wissen immer mit Bonbons belohnt.
>
> Also, H2O2 ist auch total Bio! Es ist genauso für nachlassende Haarfarbe
> auf Zellebene zuständig,

Sicher? Ich dachte immer die Farbpigmente werden ab einem gewissen Alter 
nicht mehr produziert, weshalb die Haare inhaltslos=grau erscheinen.

> wie für das Abtöten aller sonstigen Spermien im
> Umfeld der Eizelle nach dem Eindringen des ersten Spermiums. Dazu
> stößt die Eizelle kurz nach der Befruchtung einen Schwall H2O2 aus.

Also geh ich morgen in die Apotheke und sage "Ich brauche dringend einen 
Liter H2O2, weil ich eben mit meiner Freundin ungeschützten Sex hatte 
und ich jetzt alle meine Kaulquappen in ihr abtöten will. Es muss 
konzentriert, also 30prozentig, sein, weil mein Fruchtsaft auch extrem 
konzentriert ist." "Alles klar, darfs noch was sein?" "Einen passenden 
Trichter zum Einfüllen bitte dazu."

> Einmal wollte ich am WE unbedingt Bretzeln backen und hatte kein Natron
> da. Im Bad stand aber noch der Abflußreiniger. Klein-Abdul also die
> Packung inspektiert, die Alu-Körnchen einfach rausgesucht aus ner
> kleinen Probe und dann eben die Bretzen mit dem übrigbleibenden NaOH
> versorgt. Haben allen lecker geschmeckt. Das bisserl Parfüm viel auch
> keinem auf.

Am Abend wurde Entkalker in eine Kaffeemaschine gefüllt, um ihn über die 
Nacht wirken zu lassen. Am Tag drauf kommt ein Kollege unerwartet früh 
zur Arbeit setzt einen Kaffee auf und trinkt den auch. Angeblich hat er 
nichts bemerkt vom Entkalker. Prost!

> Bin ich jetzt ein Terrorist?

Das sind wir doch alle, warum sonst hat sich unser Staat mehr und mehr 
zu einem flächendeckenden Überwachungsstaat geändert.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> A. K. schrieb:
>>> Salzsäure ist Bio, die trägst du eh mit dir rum. ;-)
>>
>> Weiß auch nicht warum, aber ich ergänze gerne. Vielleicht wurde ich als
>> kleines Kind für Wissen immer mit Bonbons belohnt.
>>
>> Also, H2O2 ist auch total Bio! Es ist genauso für nachlassende Haarfarbe
>> auf Zellebene zuständig,
>
> Sicher? Ich dachte immer die Farbpigmente werden ab einem gewissen Alter
> nicht mehr produziert, weshalb die Haare inhaltslos=grau erscheinen.
>

Das ist der äußere Anschein und so auch erstmal richtig. Aber warum wird 
nichts nicht mehr produziert.


Jaja der Uhu. Vielleicht sollen die Obstkerne ja gar nicht gegessen 
werden, oder?


>> wie für das Abtöten aller sonstigen Spermien im
>> Umfeld der Eizelle nach dem Eindringen des ersten Spermiums. Dazu
>> stößt die Eizelle kurz nach der Befruchtung einen Schwall H2O2 aus.
>
> Also geh ich morgen in die Apotheke und sage "Ich brauche dringend einen
> Liter H2O2, weil ich eben mit meiner Freundin ungeschützten Sex hatte
> und ich jetzt alle meine Kaulquappen in ihr abtöten will. Es muss
> konzentriert, also 30prozentig, sein, weil mein Fruchtsaft auch extrem
> konzentriert ist." "Alles klar, darfs noch was sein?" "Einen passenden
> Trichter zum Einfüllen bitte dazu."
>

Nicht empfehlenswert und sinnlos.

Der Trick mit dem H2O2 basiert auf der dünnen Zellwand vieler 
"Eindringlinge". Vor Jahren beschrieb ich das mal im Zusammenhang mit 
der Bekämpfung von Blaualgen im Aquarium.


> Am Abend wurde Entkalker in eine Kaffeemaschine gefüllt, um ihn über die
> Nacht wirken zu lassen. Am Tag drauf kommt ein Kollege unerwartet früh
> zur Arbeit setzt einen Kaffee auf und trinkt den auch. Angeblich hat er
> nichts bemerkt vom Entkalker. Prost!

Das hat meine bessere Hälfte auch schon an mir verbrochen. Ich lebe 
immer noch. "Schatz, der Kaffee schmeckt heute aber nicht gerade 
sächsisch."


>
>> Bin ich jetzt ein Terrorist?
>
> Das sind wir doch alle, warum sonst hat sich unser Staat mehr und mehr
> zu einem flächendeckenden Überwachungsstaat geändert.

Angst ist nunmal die größte Triebfeder im Leben der Menschen. Am besten 
subjektive Angst.

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Einmal wollte ich am WE unbedingt Bretzeln backen und hatte kein Natron
> da. Im Bad stand aber noch der Abflußreiniger. Klein-Abdul also die
> Packung inspektiert, die Alu-Körnchen einfach rausgesucht aus ner
> kleinen Probe und dann eben die Bretzen mit dem übrigbleibenden NaOH
> versorgt. Haben allen lecker geschmeckt. Das bisserl Parfüm viel auch
> keinem auf.

Ach, Laugenbrezeln. ;-)

Ja, sollte gehen. Ich überlegte gerade schon, ob er das wohl in den Teig 
gerührt hätte. ;-)

NaOH wird ja auch sonst noch in der industriellen 
Lebensmittelverarbeitung eingesetzt, z.B. zum chemischen Schälen von 
Kartoffeln.

Aber das muß jeder selbst wissen, ob er geschälte Kartoffeln im Glas 
mag, oder im Netz bzw. Beutel. Bei mir gibt es sie oft mit Schale, aber 
gut abgeschrubbt, gereinigt. Ich liebe das, habs mal probiert, und es 
gefiel mir. Und spart auch noch Arbeit.

von Uhu U. (uhu)


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Abdul K. schrieb:
> Jaja der Uhu. Vielleicht sollen die Obstkerne ja gar nicht gegessen
> werden, oder?

Bio ist doch "gesund", oder etwa nicht?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Essen ansich ist giftig, aber ohne geht es eben auch nicht. Also haben 
wir ne Armada von Inhibitoren im Körper. Naja, das verstehen jetzt 
sicherlich nur noch wenige <hier>. Am Ende bleibt eben doch noch eine 
positive Energiebilanz. Energie kommt ja mehr als genug von der Sonne. 
Da ist der Wirkungsgrad eher uninteressant. So können sich Pflanzen bei 
der Photosynthese einen abgrundtiefen Wirkungsgrad erlauben. Wenngleich 
lichtschwache Urwaldgewächse auch ne Reihe von Tricks zum Lichteinfangen 
beherrschen. Hinter jeder Ecke was neues zu entdecken!


Ja, nicht in den Teig bei den Bretzeln. Klassisches Rezept.

Meine Mutter erinnert sich noch mit Ekel an die wiederverwendeten 
Kartoffelschalen nach dem Krieg. Wurden in den Backofen geschoben.
Ich dagegen mags wie Wilhelm. Meine Frau allerdings steuert immer gegen.

Das mit der Lauge und Haut ist super beobachtet, Wilhelm! Du wärst ein 
guter Ausbilder.

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Meine Mutter erinnert sich noch mit Ekel an die wiederverwendeten
> Kartoffelschalen nach dem Krieg. Wurden in den Backofen geschoben.
> Ich dagegen mags wie Wilhelm. Meine Frau allerdings steuert immer gegen.

Eine alte Nachbarin über 80 hier im Haus ist eine ehemalige Bäuerin von 
einem Eifeler Bauernhof. Die putzt mit Kartoffelschalen die Spüle und 
Herd blitzblank, und Waschbecken im Bad, Badewanne, Fliesen, benötigt 
überhaupt keine industriellen Reiniger wie z.B. Scheuermilch. Immerhin. 
Die Eifel war sehr karg, und man entwickelte Tricks und Kniffe, um zu 
sparen.

> Das mit der Lauge und Haut ist super beobachtet, Wilhelm! Du wärst ein
> guter Ausbilder.

Ja, leider sehr verkannt.

Über die Kartoffeln mit Schale gibt es immer wieder heftige Diskussionen 
mit meinen Eltern. Ich solle bloß keine ungeschälten Kartoffeln essen, 
denn die Schale sei verseucht. Im TV nehmen sie immer wieder 
irgendwelche Fetzen dazu auf, daß in der Schale vermehrt Giftstoffe aus 
der industriellen Düngung drin seien, und sie sind da für sowas auch 
hochsensibel. Sie schälen Kartoffeln grundsätzlich. Die haben sicher 
noch einen Schaden aus dem Krieg, wo es auch nur Kartoffelschalen mit 
selbst gepflückten Brennesseln als Gemüse zu essen gab.

Eine im Backofen gebackene Kartoffel ißt man doch auch ganz mit Schale. 
Im Restaurant bezahlt man sogar noch viel Geld dafür. Oder auf den Grill 
geworfen, oder im offenen Feuer machten wir das auch schon, die 
Kartoffel auf ein Stück Holz gesteckt. Und die Schale, sogar besonders 
lecker.

von Uhu U. (uhu)


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Abdul K. schrieb:
> Da ist der Wirkungsgrad eher uninteressant.

Oh nein. Energie ist stets ein Engpaß in der Natur und ein sehr 
wichtiges Ausleseriterium in der Evolution und daß wir mehr zu fressen 
haben, als uns bekommt, ist ein ganz außergewöhnlicher Umstand, der auch 
schnell ein Ende haben wird, wenn wir weiter so rücksichtslos alle 
Resourcen plündern.

> So können sich Pflanzen bei
> der Photosynthese einen abgrundtiefen Wirkungsgrad erlauben.

Das können sie sich so lange erlauben, wie es keine Konkurrenten mit 
besserem Wirkungsgrad gibt. Fitneß ist immer relativ.

> Hinter jeder Ecke was neues zu entdecken!

Ja, das finde ich auch toll...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Klar wird man mehr Gifte auf der Schale finden als wenn man die 
Kartoffel schält. Ich halte das aber für unwesentlich.
Bestimmt schälen sie auch die gekauften Äpfel. Da ist es nämlich 
wirklich sehr viel angebrachter.
Ein Apfelernter in Chile brachte es mal auf den Punkt: Er äse diese ganz 
sicher nicht <aus den industriellen Plantagen>.
Völlig absurd ist ja der mittlerweile gängige Plastikaufkleber, der 
verheißungsvolle Wünsche preist.
Wir haben übrigens jedes Jahr mehr Äpfel als wir je essen könnten. 
Wegbringen kostet aber auch mehr als gleich wegschmeißen. Früher war es 
usus alles zum Entsafter zu bringen. Vielleicht war das staatlich 
vorgeschrieben.


Uhu Uhuhu schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Da ist der Wirkungsgrad eher uninteressant.
>
> Oh nein. Energie ist stets ein Engpaß in der Natur und ein sehr
> wichtiges Ausleseriterium in der Evolution und daß wir mehr zu fressen
> haben, als uns bekommt, ist ein ganz außergewöhnlicher Umstand, der auch
> schnell ein Ende haben wird, wenn wir weiter so rücksichtslos alle
> Resourcen plündern.

OK, da muß ich genauer antworten: Realisierbarer Wirkungsgrad mit 
recycelbaren Stoffen, sodaß die Pflanze wiederverwertbar ist.

Das Ende naht, sehe ich auch so. Nicht Dez 2012, aber bald.


>
>> So können sich Pflanzen bei
>> der Photosynthese einen abgrundtiefen Wirkungsgrad erlauben.
>
> Das können sie sich so lange erlauben, wie es keine Konkurrenten mit
> besserem Wirkungsgrad gibt. Fitneß ist immer relativ.

Das sehe ich gerade hier im Nachbarsdorf: Da wurde gerade ein großes 
Wiesengrundstück direkt an der Dorfstraße durch Bestücken mit 
Solarpaneln "planiert". Grotesk.

von Norbert S. (norberts)


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Mal back to topic:

Ich kaufe immer mein H2O2 und Salzsäure in der Apotheke um die Ecke.
Beim nettesten Apotheker in HH.
Er muß die Personalien für das H2O2 aufnehmen und wenn der es mir sagt 
glaube ich ihm.

Damit (und mit Aceton) Sprengstoff herzustellen kann allerdings nur 
Vollpfosten oder erklärten Mätyrern in den Kopf kommen.
Das entstehende Zeug ist so dermassen brisant, daß man sich mit sehr 
hoher Wahrscheinlichkeit schon bei der Herstellung himmelt.

Gruß,
Norbert

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Da war er doch nett. Es gibt ja noch die behördliche stille Meldung.

von Norbert S. (norberts)


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Hi,

er sagte mir, er muß das dokumentieren, von melden war keine Rede. 
Gelegentlich wird ev. mal geprüft, ob er die Verkäufe auch dokumentiert 
hat aber eigentlich interessiere es keine Sau.

Gruß,
Norbert

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Still heißt ohne Erklärung oder Hinweis für den Kunden. Gibts wirklich 
für die härteren Sachen. Ist halt DE.

von Uhu U. (uhu)


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Norbert S. schrieb:
> Das entstehende Zeug ist so dermassen brisant

Brisanz ist da wohl nicht das Stichwort - auch TNT ist hochbrisant.

Das Problem bei dem Aceton-Zeugs ist, daß es dermaßen instabil ist, daß 
bereits geringe mechanische Einwirkungen ausreichen, die Reaktion zu 
starten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Das Problem bei dem Aceton-Zeugs ist, daß es dermaßen instabil ist, daß
> bereits geringe mechanische Einwirkungen ausreichen, die Reaktion zu
> starten.

Damit taugt es nicht einmal für Selbstmordattentäter, denn die
wollen sich ja "publikumswirksam" sprengen, und nicht irgendwann
irgendwo, völlig unvorhersagbar.

Gegen den Krempel ist wohl selbst Nitroglycerin berechenbar ...

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Damit taugt es nicht einmal für Selbstmordattentäter, denn die
> wollen sich ja "publikumswirksam" sprengen, und nicht irgendwann
> irgendwo, völlig unvorhersagbar.

Gewisse Verluste seitens der sich selbst pünklich oder nicht in die Luft 
sprengenden Attentäter kann man bei dieser Strategie einrechnen. Das 
Problem ist eher die für Masseneinsatz zu rigide Darwin'sche Auslese bei 
der Produktion davon.

Immerhin soll TATP gelegentlich schon verwendet worden sein:
http://www.opensourcesinfo.org/journal/2005/7/25/terrorist-use-of-tatp-explosive.html

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Immerhin soll TATP gelegentlich schon verwendet worden sein:

Das Mistzeug wurde erst durch die Palästinenser richtig bekannt, die es 
für ihre Attentate verwendet haben sollen.

2001 gab es in der Uni Bonn ein Explosionsunglück im Entsorgungskeller, 
das wahrscheinlich durch zufällig in einem Faß entstandenes TATP 
ausgelöst wurde.

Der Stoff ist aber schon seit 1895 bekannt, wurde aber wegen seiner 
Gefährlichkeit praktisch nicht benutzt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> Klar wird man mehr Gifte auf der Schale finden als wenn man die
> Kartoffel schält. Ich halte das aber für unwesentlich.
> Bestimmt schälen sie auch die gekauften Äpfel. Da ist es nämlich
> wirklich sehr viel angebrachter.

Ja, und sogar Paprikaschoten und Tomaten, einfach alles. ;-)

Auch lernte ich schon Leute kennen, die Äpfel komplett aufessen, also 
mit Kern, allerdings nicht den Holzstil. Landwirte aus dem Ort. Da wird 
auch nichts mit Pflanzenschutz gespritzt, dafür sehen die Äpfel aber 
auch aus, die würde im Laden niemand kaufen. Welch ein Irrtum.

Äpfel haben an der Schale eine dünne natürliche Wachsschicht. 
Industriell erzeugte Äpfel werden oft noch zusätzlich gewachst, damit 
sie im Laden schön aussehen.

> Wir haben übrigens jedes Jahr mehr Äpfel als wir je essen könnten.
> Wegbringen kostet aber auch mehr als gleich wegschmeißen. Früher war es
> usus alles zum Entsafter zu bringen. Vielleicht war das staatlich
> vorgeschrieben.

Mein Vater bringt die zur Schnapsbrennerei in einen Nachbarort. Geld 
erwartet er auch nicht, aber es gibt mal ein edles Tröpfchen 
Hochprozentiges. Trotzdem machen die Obstbäume Spaß, sind einfach schön 
an ihrem Ort anzuschauen. Kirschen gibts selten, dieser Baum ist ein 
Paradies für die Vögel. Wir freuen uns, schon alleine nur die diebischen 
Vögel zu beobachten.

von Norbert S. (norberts)


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Hi,

sind wir uns einig, das Zeug herzustellen ist recht einfach was die 
Verfügbarkeit der Zutaten angeht aber die Chance, daß es erst beim 
geplanten Einsatz detoniert und nicht schon bei der Herstellung ist 
überschaubar.
Wenn ich das richtig gelesen habe, ist diese Mixtur der Grund für die 
Sicherheitsschikane bei Flügen - Flüssigkeiten im Handgepäck.
Die Herstellung im Flieger ist aber komplett abwegig.

Dazu könnte man es auch gleich fertig mitnehmen, die weitaus meisten 
Detektoren erkennen TATP wohl noch nicht.

Tipp für geplagte Raucher und Vielflieger mit DSLR-Kamera: Ein bis zwei 
Feuerzeuge im Gepäck verteilen und sich entschuldigen ("Sorry, forgot 
this one"). Das Feuerzeug in der Kameratasche mit zweitem Objektiv, 
Speicherkarten, Ersatzakkus und weiterem Geraffel sehen sie 
normalerweise nicht. Nur erprobt auf der Strecke D-CN, in die USA würde 
ich das nicht probieren.

Gruß,
Norbert

von Timm T. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Da wurde gerade ein großes
> Wiesengrundstück direkt an der Dorfstraße durch Bestücken mit
> Solarpaneln "planiert".

Da haben die Solarpanele aber nen höheren Wirkungsgrad als das Gras... 
;-)

Trotzdem Mist, es gibt genug noch freie Dächer, die sollten erstmal 
verwendet werden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Da mach ich mir keine Sorge. Solarpanels sterben ganz sicher früher aus 
als Gräser.

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