Hallo, mal kurz zu mir: Ich habe jetzt 1 Semester lang Elektro- und Informationstechnik an einer recht bekannten und angesehenen TU in Hessen studiert. Die ersten Prüfungsergebnisse sind jetzt zurück. Informatik, Digitaltechnik und Elektrotechnik hatte ich keine wirklichen Probleme und immer gut verstanden. Die Mathe Klausur war leider alles andere als gut. Der Gedanke daran, dass ich Mathe nachschreiben muss und noch 3 weitere Mathe-Semester auf diesem bzw. höheren Niveau auf mich warten lassen ehrlich gesagt meinen Kopf etwas explodieren.. Jetzt habe ich mir mal angesehen wie es Inhaltlich bei den FH's bzw. Hochschulen so im Elektrotechnik Studium aussieht: Was man sah: Bei allen FH's gibt es nur 2 Semester lang Mathe und was dort in beiden! Semestern als Stoffumfang angegeben ist haben wir ungefähr bei uns alles im 1. Semester durchgehackt. Dann mal zu meiner Frage: Wie kann es sein, dass es zwischen einer TU und FH so starke Differenzen grad im Fach Mathe gibt? Ich bin einer, der Mathe zwar grundsätzlich verstehen kann, ich tue mir aber unheimlich schwer damit bis ich es mal verstanden habe. Und mir kommt ein Großteil der Mathematik völlig praxisfern vor. Denkt ihr die FH ist für mich dann die bessere Wahl? Ich habe halt echt keine Lust drauf, jetzt erstmal weiterzustudieren um dann im 4. oder 5. Semester exmatrikuliert zu werden und dann 2,5 Jahre in die Luft geschossen zu haben. Oder ist von euch vlt. selber einer von Uni auf FH gewechselt und kann dazu vlt. was sagen? Danke schonmal :)
Nunja bei uns an der FH gibt es tatsächlich nur 2 Module die Mathe heissen, aber das stimmt natürlich nicht so ganz. In den folgenden Semestern gibt es auch immer Vorlesungen die nur aus Mathe bestehen aber halt anderst heissen ( und NEIN ich meine jetzt nicht sowas wie E-Tech wo man halt auch rechnen muss sondern diese Fächer sind einfach nur Mathe)
Ich bezweifel mal stark, dass du alles in einem Semester in Mathe gemacht hast, was an einer Fh im ganzen Studium kommt. Ich habe selbst an einer Fh studiert und hatte Mathe1 mit Differnetial- und Integralrechnung in einer und mehreren Variablen, komplexe Zahlen, Folgen und Reihen usw. In Mathe2 kamen dann DGLs dazu, Vektoranalysis, Laplace und Fourier-Trafo und etwas Körper- und Gruppentheorie. Die dritte Vorlesung war dann Numerik. Und das alles willst du in einem Semester gemacht haben? Natürlich ist der Anspruch einer Uni gerade in Mathe um einiges höher, naja wahrscheinlich eher nur viel theoretischer als an der Fh, aber das ist einfach zu viel Stoff für ein Semester
Christian schrieb: > Natürlich ist der Anspruch einer Uni gerade in > Mathe um einiges höher, naja wahrscheinlich eher nur viel theoretischer > als an der Fh, Na ja, meine besten Noten in Mathe hab ich an der Uni geschrieben als ich nach dem Bachelor gewechselt hab. Soo viel anders ist der Anspruch nicht. Auch wenn sich die Uni Leute das gerne einreden.
Wir hatten an der FH 3 Semester Mathematik: 1. Sem: Komplexe Zahlen Folgen und Reihen Lineare Gleichungssysteme Matrizen und Determinanten 2. Sem: Fehlerrechnung Integralrechnung Funktionen mehrerer Variabler Gewöhnliche Differentialgleichungen I 3. Sem: Gewöhnliche Differentialgleichungen II Numerische Methoden Interpolation Numerische Integration Numerische Lösung von Anfangswertproblemen Dazu kam die freiwillige Vorlesung inkl Prüfung (haben nahezu alle belegt) 4. Sem: Fourier-Reihen Wenn die Uni das alles in ein Semester presst, bin ich froh dass ich dort nie war... BTW: Bin seit 10 Jahren als Entwickler in verschiedensten Firmen unterwegs und hatte nie Gelegenheit etwas von oben genanntem Wissen anzuwenden :-D
Ich kenne die Mathematik von der Uni und von der FH und kann deshalb sagen, dass der Anspruch an der Uni viel höher ist. Aber an "unserer" FH hat es auch sehr davon abgehangen, bei welchem Professor man war. Die Niveauunterschiede waren enorm. Wobei an der Uni alle Professoren das gleiche Matheskript hatten und somit die Inhalte der Vorlesungen sehr ähnlich waren, also relativ unabhängig vom Prof. Desweiteren ist zu sagen, dass die mathematischen Anforderungen in Physikvorlesungen, in Signal- und Systemtheorie und in Hochfrequenztechnik an der Uni wesentlich anspruchsvoller als an der FH waren.
paul schrieb: > Ich kenne die Mathematik von der Uni und von der FH und kann deshalb > sagen, dass der Anspruch an der Uni viel höher ist. Ich kenne auch beides und kann sagen dass der Anspruch an der Uni zwar höher aber nicht viel höher ist. Wer an der FH nicht die ganze Zeit geschlafen hat sollte gut mitkommen.
Hi, Wie du siehst differieren hier die Antworten schon etwas. Und genau da liegt auch das Problem bei einer sehr Pauschalen Fragestellung. Es gibt in der Hochschulwelt immer ENORME Unterschiede zwischen den verschiedenen Institutionen EINES Schlages. So kann FH A durchaus ein Niveau der Vorlesungen an sich auf Uni Niveau haben, (bloß das damals im Diplom weniger Vorlesungen bis zum Studienabschluss gehalten wurden), während FH b gerade mal knapp über dem TEchnikerlevel herumdümpelt. SO kann ich von mir (FH) sagen das gerade in Mathe verglichen mit den Unterlagen eines bekannten der die UNI besuchte die Unterschiede nicht wirklich groß waren. Die hatten es noch ein wenig mehr mit den Beweisen ist aber sicher auch Prof. abhängig. Wo teilweise erhebliche Unterschiede erkennwar waren, das sind die weiterführenden Fächer. Hochfrequenztechnik als Beispiel, oder Analogelektronik und so weiter. Die Unterlagen meines Bekannten waren da sehr viel Theoretischer und sind da sehr viel mehr aus "wissenschaftlicher" Basis abgefasst gewesen, während der FH Stoff, natürlich auch mit viel Mathe, aber insgesamt gesehen deutlich Anwendungsbezogener war. Und genau das ist ja auch mal das Ziel gewesen. Die FH als Hochschule die für die Anwendung in der Praxis ausbildet während die Uni in erster Linie für den Wissenschaftlichen Bereich ausbildet. ICh würde z.B. darauf wetten das die Absolventen an vielen FHs direkt nach dem Abschluss deutlich schneller (In der Entwicklung und ähnlichen Bereichen) Produktiv tätig sein können als die meisten UniAbsolventen. Wobei das für den Anwendenden Beruf nötige bzw. sogar nützliche Wissen bei den UNI Absolventen auch sicher nicht größer ist. Aber an verantwortlicher Stelle in der Grundlagenforschung wiederrum währe ich mit meinem Wissensstand sicher hoffnungslos überfordert und müsste erst einmal viel aufholen! Und das obwohl "meine" FH als Anspruchsvoll gilt. Und wie auch schon geschrieben: Das an einer FH mit Mathe nach zwei Semestern Schluss ist kannst du vergessen. Vier Semester sind es auch hier mindestens. Oft auch fünf. Es nennt sich halt nur anders.! Gruß Carsten
Ich bin jetzt im 6. Semester auf einer FH und studier Automatisierungstechnik. Mein Mathe Abi war unter aller Sau und ich hatte auch enorm Schiss, dass ich wegen Mathe rausfliege. Unabhängig davon wo du studierst und um welches Fach es sich dreht : Häng dich einfach mehr rein und tu dich mit Leuten zusammen, die es besser verstehen. Dann packste das auch. Ich hatte auch 3 Semester Mathe bei einem "Exmatrikulator" und danach kommen noch andere Fächer, wo du weitere mathematische Sachen kennenlernen wirst. Die ersten 3 bis Semester sind die schlimmsten, weil man durch den Urschleim und das ganze trockene Zeug durch muss. Das ist überall so. Hinsetzen und durchziehen. Viel Erfolg !
Carsten Sch. schrieb: > Wobei das für den Anwendenden Beruf nötige bzw. sogar nützliche Wissen > bei den UNI Absolventen auch sicher nicht größer ist. Jetzt aber mal halblang... Meine Mathekenntnisse aus 5 Jahren Unistudium muss ich in meinem Job regelmässig ausreizen. Die oben genannten Mathe-Lernpläne von FHs hätten dazu nie und nimmer gereicht. Es gibt auch Jobs, die gehen "ein wenig" über 08/15-Schaltungsdesign und -Programmierung hinaus. Sobald man an vorderster Front forscht oder entwickelt, reicht das FH-Paradigma der anwendungsbezogenen Ausbildung einfach nicht aus. Dann braucht man handfeste Grundlagen. Da die meisten FH-Abgänger aber in fachlich eher einfacheren Feldern unterwegs sind, wissen die das gar nicht.
P. M. schrieb: > Carsten Sch. schrieb: >> Wobei das für den Anwendenden Beruf nötige bzw. sogar nützliche Wissen >> bei den UNI Absolventen auch sicher nicht größer ist. > > Jetzt aber mal halblang... Meine Mathekenntnisse aus 5 Jahren Unistudium > muss ich in meinem Job regelmässig ausreizen. Die oben genannten > Mathe-Lernpläne von FHs hätten dazu nie und nimmer gereicht. Die Lehrpläne sind ja auch nur ein kleiner Teil dessen was tatsächlich "Mathe" ist. Der ganze Teil der spezialisierten Anwendungen ist da ja gar nicht erfasst, denn das nennt sich dann zum Beispiel -aus meiner Sicht etwas Missverständlich- Nachrichtentechnik, Regelungstechnik oder Nachrichtenverarbeitung. (Während dann die praktische Anwendung zum Beispiel Nachrichtenübertragung heisst.) Waren damals dann vier Jahre oder heute genauso fünf Jahre. > Es gibt auch Jobs, die gehen "ein wenig" über 08/15-Schaltungsdesign und > -Programmierung hinaus. Sobald man an vorderster Front forscht oder > entwickelt, reicht das FH-Paradigma der anwendungsbezogenen Ausbildung > einfach nicht aus. Dann braucht man handfeste Grundlagen. Da die meisten > FH-Abgänger aber in fachlich eher einfacheren Feldern unterwegs sind, > wissen die das gar nicht. Wie gesagt, für Forschung gebe ich dir zumindest für die Zeit vor dem MAster, völlig Recht!!! Die Zahl der Stellen mit direkter praktischer Anwendung des Wissens die ein Abgänger einer guten FH nicht ausfüllen kann ist aber definitiv sehr sehr Gering. Allerdings gibt es ja sehr große Unterschiede zwischen den FHs. Während die Abgänger der einen FH Problemlos auch die Implementation komplexer Filter auf einem FPGA oder brauchbare Verschlüsselungsalgorithmen fast aus dem Ärmel schütteln wissen die Abgänger einer anderen FH dann kaum was FPGA bedeutet und bekommen schon bei der Anpassung eines einfachen CRC8 erhebliche Probleme. (Ok, das war jetzt natürlich schon etwas überspitzt) Wobei das Design von Digitalfiltern sicher ein Punkt ist wo höhere MAthematikkenntnisse kein Nachteil sind. Auch wenn mittlerweile auch in diesen Bereichen eine sehr mächtige Palette an Tools zur Verfügung steht. Aber anscheinend verwechseln hier immer noch sehr viele ein FH Studium mit einer Technikerausbildung. Und das ist nun einmal definitv falsch. Früher war das FH Studium einfach etwas kürzer - und der deutliche Unterschied zwischen den Formen bestand dann hauptsächlich in dem in dieser "Zusatzzeit" vermitteltem Wissen. In der "gemeinsamen" Zeit waren die Schwerpunkte IN EINIGEN VORLESUNGEN zwar etwas verschoben, für die FH in Richtung Praxis, für die Uni noch mehr in Richtung Wissenschaft. Es wurde also nicht genau das gleiche vermittelt. Die Menge des vermittelten Wissens in dieser (gemeinsamen) Zeit aber war in etwa gleich! Mit dem (Akkreditierten) Bachelor/Master ist es noch einmal etwas zusammengerückt, gerade im FH bereich ist es in einigen Fächern noch einmal ein Stück Theoretischer geworden um da auf Masterebene vergleichbare Abschlüsse hinzubekommen. Gruß Carsten
Hallo, ich bin jetzt auch noch nicht so lange dabei aber ich sehe das mehr oder minder genauso wie die anderen: - Die FH ist mehr oder minder genauso Schwer. - Mathe kommt später als "angewandte Mathe" wieder Ich studiere im übrigen an der UNI. Ich habe allerdings auch festgestellt das wenn man die Mathe mal mit etwas abstand betrachtet und die ein oder andere "Anwendung" gesehen hat wird einen vieles klarer und man sieht auch oft das man viele Aufgaben auch mehr oder minder Schema rechnen kann. Bei uns isses ungefair so vom Lehrplan: 1. Semester Komplexe zahlen Integrieren /Differenzieren Reihen 2. Semester Matrizen Vektor Rechnung Mehrfachintegrale Laplace-Transformation 3. Semester DGLs Wahrscheinlichkeit (Extra Vorlesung) Alles in allem würde ich sagen: Mathe ist sicherlich nicht das leichteste Fach aber mit der Zeit bekommt man einigermaßen ein überblick und weiß was man braucht. Mir erging es zumindestens im ersten Semester so das ich mit den ganzen Ungleichungen mehr oder minder nix anfangen konnte bis ich mal gemerkt habe das die bei Konvergenzen und anderen dingen recht praktisch sind.
Mitleser schrieb: > Wir hatten an der FH 3 Semester Mathematik: > > 1. Sem: > Komplexe Zahlen > Folgen und Reihen > Lineare Gleichungssysteme > Matrizen und Determinanten > > 2. Sem: > Fehlerrechnung > Integralrechnung > Funktionen mehrerer Variabler > Gewöhnliche Differentialgleichungen I > > 3. Sem: > Gewöhnliche Differentialgleichungen II > Numerische Methoden > Interpolation > Numerische Integration > Numerische Lösung von Anfangswertproblemen > > > Dazu kam die freiwillige Vorlesung inkl Prüfung (haben nahezu alle > belegt) > > 4. Sem: > > Fourier-Reihen Als Kontrast Mathematik im Diplomstudium an einer ostdeutschen Technischen Universität 1. Semester Wiederholung: Folgen, endliche Reihen, Binomischer Lehrsatz, Schluß von n auf n+1, Mengen, Komplexe Zahlen, elementare Funktionen, lineare Gleichungssysteme; Lineare Algebra: Analytische Geometrie im R^2 und R^3, Geometrie unter Anwendung von Vektoren, Gleichungssysteme und Ungleichungssysteme, Lösbarkeitstheorie, Vektorräume, Matrizenkalkül, Determinanten, Hauptachsentransformation, Quadriken und Hyperflächen, Drehmatrizen, lineare und affine Abbildungen Analysis: Grundlagen der Differential- und Integralrechnung, Differenzierbarkeit, Stetigkeit, Unstetigkeitsstellen, Integrierbarkeit, Polarform, Analysis algebraischer Kurven, spezielle Probleme der Integralrechnung (elliptische Integrale, rational-elliptische Funktionen etc.); 2. Semester Integraltransformationen; Unendliche Reihen; Gewöhnliche Differentialgleichungen; wichtige höhere Lösungstechniken für Differentialgleichungen: Kugelflächenfunktionen, Bessel-Funktionen, Neumann-Funktionen, Hankel-Funktionen; 3. Semester Topologie und Differentialrechnung im R^n; Fehlerrechnung; Integralrechnung im R^n; Vektoranalysis und Differentialgeometrie; Partielle Differentialgleichungen; Maxwells Gleichungen; 4. Semester Partielle Differentialgleichungen; Variationsrechnung; Funktionentheorie; höhere Analysis: Tensoren, Distributionen, Funktionale, Maßtheorie; Wahrscheinlichkeitstheorie und Statisik 5. Semester (wahlweise obligatorisch) Tensorfelder und Tensoranalysis; Funktionalanalysis und Variationsrechnung; Distributionentheorie; Operatorentheorie; 5.+6. Semester (wahlweise obligatorisch, Pflicht für Starkstromer) Numerische Methoden: numerische Lösung partieller Differentialgleichungen, Eigenschaften von dünnbesetzten und vollbesetzten Matrizen, klassische Verfahren zur Lösung von Gleichungssystemen, Konditionierung, KRYLOW-Unterraumverfahren zur Lösung von Gleichungssystemen, Finite-Differenzen-Methode, Finite-Elemente-Methode, Ersatzquellenmethoden der Theoretischen Elektrotechnik, Randintegralmethoden, boundary elements Methode, Momentenmethode, Multipolmethode; Prinzipielle Modellierung ingenieurtechnischer Aufgaben mit Hilfe von numerischen Methoden und wissenschaftlichen Softwareumgebungen; verbunden mit Computerpraktika, Softwarepraktika, Anwendung auf Probleme der Theoretischen Elektrotechnik; 7. Semester (wahlweise) Seminar Numerik und Modellierung: numerische Behandlung ausgewählter Fragen der theoretischen Elektrotechnik Computermodell des gewählten Problems, Berechnungen, Graphiken, mathematische Beschreibung der Modelleigenschaften und -grenzen, schriftliche Arbeit zum Thema, Präsentieren der Ergebnisse im Rahmen der mündliche Prüfung, kurzes Frage-Antwort-Spiel zu TET-Sachen außerdem 2. Semester (wahlweise) Technische angewandte Mathematik: Approximationstheorie und -techniken, Funktionsleitern, Nomographie, mathematische Papiere, Interpolationen, Differentialgleichungen und z-Transformation, Grundlagen der Fuzzy-Logik und neuronaler Netze Ahoi
Manuel schrieb: > Ich habe jetzt 1 Semester lang Elektro- und Informationstechnik an einer > recht bekannten und angesehenen TU in Hessen studiert. Kann nur TUD sein ;) Ich hatte chem.Technologie an der FHD angefangen. Da hatten wir einen Matheprof von der TUD. War knackig. Bin dann aber aus anderen Gründen an die FHW (Informatik) gewechselt und es war m.E. etwas einfacher. > Oder ist von euch vlt. selber einer von Uni auf FH gewechselt und kann > dazu vlt. was sagen? An der FHW kamen welche von der UniFFM zu uns wegen Mathe. Das waren aber wirklich Oberluschen. Einer glaubte ernsthaft, dass es ein Programmkonstrukt IF...THEN...ELSE...ELSE gäbe!
Ich habe es noch anders erlebt... Habe in Wuppertal E-Technik studiert und Mathe mit 3.3 bestanden... ansonnsten war ich jedoch dort nicht wirklich erfolgreich. Bin nach Duesseldorf an die FH gegangen und wollte Mathe anerkannt bekommen, ... hab die Vorlesungsunterlagen abgegeben und nach zwei Wochen hat mir der Prof mitgeteilt das ich Mathe wohl besser noch mal bei ihm schreib, denn das Niveau war ihm nicht hoch genug. Da hab ich nicht schlecht gestaunt aber bestanden hab ich auch dort... Ich muss jedoch sagen das es sich hier um die ersten zwei Semester handelte... also Grundlagen der Mathe mit genau der gleichen Wochenstundenzahl. Wuppertal hatte danch noch zwei Semester "Hoehere Mathe" (mit einer hoeheren Wochenstundenzahl) und Duesseldorf ein Semester "Angewandte Mathe"...
Ich formuliere deine Frage mal etwas um. Vielleicht kannst du sie dir dann selbst beantworten. Ich stehe zum ersten mal in meinem Leben vor einem echten Problem. Soll ich einfach wie immer den risikoarmen Weg des geringsten Widerstandes nehmen oder soll ich mir mal wirklich selbst etwas beweisen und mich durch dieses Problem durchbeißen?
@Zuckerle
>..kämpfen bis zur letzten Patrone..
Ahh, da kommt der Soldat wieder hoch, was?
@Manuel
Ich kenne auch die FH und die Uni. Nicht alle, aber jeweils eine und ich
muss sagen, dass die Aufgaben beider Institutionen von der
Sinnhaftigkeit her sehr gut gelöst wurden. Die FH hatte viel Mathematik
sehr gut abgestimmt mit den technischen Veranstaltungen wie TET,
Mechanik, Physik. Die komplexe Ebene wurde just mit der Einführung der
Wechselstromlehere in E-Technik vorgestellt. Ich kann mich erinnern,
dass alles irgendwie schlüssig erschien. War hart, aber einigermaßen zu
meistern. Auf der Uni gab es ziemlich abstrakte Sachen zumal in
Informatik, das dem Institut Mathematik zugeordnet war.
Ich gebe Zuckerle recht. Bleib auf der Uni und schmeiss nicht gleich die
Flinte ins Korn..
Rosa
Du wärst dann nicht der erste, der wegen der Mathematik auf die leichtere Fachhochschule wechselt.
Peter schrieb: > Bei uns isses ungefair so vom Lehrplan: > 1. Semester > Komplexe zahlen > Integrieren /Differenzieren > Reihen > > 2. Semester > Matrizen > Vektor Rechnung > Mehrfachintegrale > Laplace-Transformation > > 3. Semester > DGLs > Wahrscheinlichkeit (Extra Vorlesung) Nimm es nicht persönlich, aber das ist ein sehr sehr sehr magerer Lehrplan. Verglichen mit meinem Studium (ETH Zürich, 2000er Jahre) ist das bloss ein wenig an der Oberfläche gekratzt. Darf ich dich fragen, welche Uni? Und wie viele Wochenstunden gehen da für Mathe hin? Was wurde denn noch für Mathe in anderen (obligatorischen) Vorlesungen vermittelt?
@zürcher Das ist von einer FH, da ist der Lehrplan sehr angewandt und abgespeckt im Gegensatz zu einer Uni. Sowas habt ihr in der Schweiz nicht.
Steel schrieb: > Das ist von einer FH, da ist der Lehrplan sehr angewandt und abgespeckt > im Gegensatz zu einer Uni. Sowas habt ihr in der Schweiz nicht. Nein, der Verfasser hat gesagt, das habe er an der Uni gemacht. Zu den FHs in der Schweiz: Doch, haben wir. Das waren früher reine Technikerschule, sind aber heute sehr gut mit deutschen FHs zu vergleichen. Die FHs sind sogar ein sehr wichtiges Standbein der Ingenieurs-Ausbildung in der Schweiz, da die einizigen Unis mit technischen Studiengängen die ETHs in Zürich und Lausanne sind, die aber als äusserst anspruchsvoll gelten.
Ups, du hast recht. Das wundert mich, ist ein typischer FH-Lehrplan. Dann würde mich auch interessieren welche Uni das sein soll, halte ich für ein Gerücht.
Steel schrieb: > ps, du hast recht. Das wundert mich, ist ein typischer FH-Lehrplan. Pauschal kann man das nicht sagen. Ich hab meinen Bachelor auch an ner FH gemacht und wir hatten deutlich mehr Stoff. Aber im Klappe aufreißen sind die Uni Studenten wirklich Elite. :-)
Master schrieb: > Steel schrieb: >> ps, du hast recht. Das wundert mich, ist ein typischer FH-Lehrplan. > > Pauschal kann man das nicht sagen. Ich hab meinen Bachelor auch an ner > FH gemacht und wir hatten deutlich mehr Stoff. > > Aber im Klappe aufreißen sind die Uni Studenten wirklich Elite. :-) Immer doch
@D. I. (grotesque) Super Grafik. - Ich kenne wirklich FH-Studenten/-Absolventen, die so aussehen.
Johannes B. Kloppt schrieb: > Ich kenne wirklich FH-Studenten/-Absolventen, die so > aussehen. Ich keine, die nicht so aussehen.
Na, da hat der Threadstarter zu Schluss doch noch den Uni vs. FH Streit bekommen, den er mit seinem Posting anregen wollte.
oh yeah, sind wir wieder beim modulhandbuch-schwanzvergleich.. fakt ist: rückblickend betrachtet ist nicht das interessant was im modulhandbuch steht, sondern das was man nach dem studium noch weiß, bzw das was man sich in kurzer zeit wieder selbst erarbeiten kann. mir ist ein ehrlicher lehrplan lieber, bei dem man sich durch jedes thema einzeln durchbeisst, die probelme von mehreren seiten betrachtet, intensiv nach lösungen sucht und dabei lernt wie man formal mathematische problemlösungen erarbeitet. Dipl-Gotts lehrplan ist ohne zweifel imposant (wobei einige themen meiner ansicht nach eher in eine anwendungsbezogene vl statt in mathe gehören (unscharfe fuzzymengen, s-,z-transformation etc)), aber sofern die themen nur auf folie schlaftrunken überblättert wurden, nutzt einem das ziemlich genau Null. die andere sache an den thread opener: organisiere dir von deiner wunsch-fh die unterlagen zur mathevorlesung. normalerweise ist mahtematik für etechniker an der fh ebenfalls mindestens 3 semestrig mit insg mind 18ects. darüber hinaus kommt natürlich darauf aufbauende mathematik auch in technischen fächern vor (integraltransformationsgeschichten etc).
hobel schrieb: > Dipl-Gotts lehrplan ist ohne zweifel imposant Den hat er von der Webseite irgendeiner Uni zusammenkopiert indem er einfach alles was dort nach Mathevorleung, -kurs und -seminar roch zusammenkopiert hat. Beim Trollen Uni vs FH ist er immer gerne dabei.
Autor: Dipl.- Gott (hipot) Als Kontrast Mathematik im Diplomstudium an einer ostdeutschen Technischen Universität >1. Semester >Wiederholung: Folgen, endliche Reihen, Binomischer Lehrsatz, Schluß von >n auf n+1, Mengen, Komplexe Zahlen, elementare Funktionen, lineare >Gleichungssysteme; >Lineare Algebra: Analytische Geometrie im R^2 und R^3, Geometrie unter >Anwendung von Vektoren, Gleichungssysteme und Ungleichungssysteme, Alles Abistoff (in der EOS) >Lösbarkeitstheorie, Vektorräume, Matrizenkalkül, Determinanten, >Hauptachsentransformation, Quadriken und Hyperflächen, Drehmatrizen, >lineare und affine Abbildungen Kam an der FH >Analysis: Grundlagen der Differential- und Integralrechnung, >Differenzierbarkeit, Stetigkeit, Unstetigkeitsstellen, Integrierbarkeit, >Polarform, Analysis algebraischer Kurven, Alles Abistoff (EOS) > spezielle Probleme der >Integralrechnung (elliptische Integrale, rational-elliptische Funktionen >etc.); Siehe Mathematik für Fachhochschulen von Stingl. 2. Semester Integraltransformationen; > Freiwilliger Kurs an der FH (Tensormathe) >Unendliche Reihen; FH-Stoff >Gewöhnliche Differentialgleichungen; Teilweise FH-Stoff (Lösung durch Eigenwerte, Substitution, Einschrittv. Runge-Kutta, Cauchy) >wichtige höhere Lösungstechniken für Differentialgleichungen: >Kugelflächenfunktionen, Bessel-Funktionen, Neumann-Funktionen, >Hankel-Funktionen; kam nicht an der FH >3. Semester >Topologie und Differentialrechnung im R^n; kein FH-Stoff >Fehlerrechnung; kam bis zum Umfallen an der FH >Integralrechnung im R^n; >Vektoranalysis und Differentialgeometrie; Kam an der FH -> tot, grad, diff, Nabla, für Feldbetrachtungen >Partielle Differentialgleichungen; An der FH nur Lösung mit Finiter Elementemethode >Maxwells Gleichungen; Stoff TET: dafür die Verktoranalysis >4. Semester > >Partielle Differentialgleichungen; Wie gesagt nut FEM >Variationsrechnung; kam nicht an der FH >Funktionentheorie; >höhere Analysis: Tensoren, Distributionen, Funktionale, Maßtheorie; >Wahrscheinlichkeitstheorie und Statisik gab es wahlobligatorisch: Funktionentheorie >5. Semester (wahlweise obligatorisch) >Tensorfelder und Tensoranalysis; >Funktionalanalysis und Variationsrechnung; >Distributionentheorie; >Operatorentheorie; kam nicht an der FH >5.+6. Semester (wahlweise obligatorisch, Pflicht für Starkstromer) >Numerische Methoden: numerische Lösung partieller >Differentialgleichungen, Eigenschaften von dünnbesetzten und >vollbesetzten Matrizen, klassische Verfahren zur Lösung von >Gleichungssystemen, Konditionierung, KRYLOW-Unterraumverfahren zur >Lösung von Gleichungssystemen, Finite-Differenzen-Methode, >Finite-Elemente-Methode, außer FEM kam nichts an der FH > Ersatzquellenmethoden der Theoretischen Elektrotechnik Stoff in TET an der FH >Randintegralmethoden, boundary elements Methode, >Momentenmethode, Multipolmethode; kam nicht an der FH 7. Semester (wahlweise) >Seminar Numerik und Modellierung: numerische Behandlung ausgewählter >Fragen der theoretischen Elektrotechnik >Computermodell des gewählten Problems, Berechnungen, Graphiken, >mathematische Beschreibung der Modelleigenschaften und -grenzen, >schriftliche Arbeit zum Thema, Präsentieren der Ergebnisse im Rahmen der >mündliche Prüfung, kurzes Frage-Antwort-Spiel zu TET-Sachen müßte Diplomgott genauer werden >außerdem 2. Semester (wahlweise) >Technische angewandte Mathematik: Approximationstheorie und -techniken, Stoff Mathematische Methode der ET an der FH >Funktionsleitern, Nomographie, mathematische Papiere, kam nicht an der FH > Interpolationen, Stoff Mathematische Methode der ET an der FH Differentialgleichungen und z-Transformation, > Stoff Mathematik 3 an der FH, Systemtheorie, Digitale Signalverarbeitung >Grundlagen der Fuzzy-Logik und neuronaler Netze Pflichtvorlesung für den Studiengang Automatisierungstechnik Ort: HTWK Leipzig (vormals TH Leipzig) von 1991 bis 1999 Im FH-Diplom gab es 3 Semester Mathematik und ein Semester Angewandte Mathe der ET
Man muss die Mathematik auch nicht mystifizieren. Sie ist ja komplett logisch verständlich. Die Frage lautet nur wieviel Zeit du benötigst um die Inhalte zu verstehen. Wenn das für dich zu viel Zeit für deinen Studienplan bedeutet, kannst du wechseln zu einer Schule die weniger anspruchsvoll ist. Allerdings ist das Verständnis der Mathematik einzig allein von der trainierbaren Fähigkeit der Abstraktion abhängig. Erst versteht man gar nichts, dann denkt man etwas verstanden zu haben und irgendwann versteht man wirklich. Aber ein paar Jahre intensiven Studiums vergehen zwischen diesen Stadien. Sogesehen ist für dich nur die Frage wichtig ob du den Antrieb oder den Willen hast die Mathematik auf dem Level zu verstehen wo es nicht schwer ist, sondern Spass macht.
hier mal den lehrplan wie er für Ingenieure der TU Cottbus aussieht ! 1.Sem > Einführung und Grundbegriffe: >Symbolik, Mengen, Beweistechniken, komplexe Zahlen >Vektorrechnung, analytische Geometrie, lineare Algebra: >Vektoren im R3, Punkt, Gerade, Ebene und deren Schnittgebilde, lineare >Abhängigkeit und lineare Unabhängigkeit, Matrizen > >Elementare Funktionen: >Eigenschaften elementarer Funktionen, Polynome, rationale Funktionen, >rigonometrische Funktionen, inverse Funktionen > >Differential- und Integralrechnung: >Grenzwerte von Zahlenfolgen und Funktionen, Ableitungen, >Differentiationsregeln, unbestimmtes und bestimmtes Integral, einfache >Anwendungen in Physik und Technik 2.Sem >Lineare Algebra im Rn: >Vektorraum und Matrizen, Determinanten, Lösung und Lösbarkeit linearer >Gleichungssysteme, Eliminationsverfahren, Aufwands- und >Genauigkeitsbetrachtungen, Matrizeneigenwertprobleme, Hauptachsentransformation >Differentialrechung im Rn: >Funktionen in mehreren Variablen, partielle Ableitungen, totales >Differential, Reihenentwicklungen (Taylorreihen), Fehlerrechnung, >Extremwertaufgaben (in mehreren Variablen, mit und ohne Nebenbedingungen); >Integralrechung: >Integrationsmethoden, uneigentliche Integrale, Parameterintegrale, >Anwendungen in Geometrie, Physik, Technik, Einsatz von >Formelmanipulationssystemen, Mehrfachintegrale, Koordinatentransformation >Gewöhnliche Differentialgleichungen: >Klassifikation, Lösung einfacher Differentialgleichungen (insb. 1. >Ordnung und solche mit konstanten Koeffizienten), Anfangs- und >Randwertprobleme, Anwendungen 3.Sem >Vektoranalysis: >Skalar- und Vektorfelder, Differentialoperatoren, Potentialfelder, >Divergenz, Rotation, Koordinatentransformationen > >Integralsätze: >Kurven- und Oberflächenintegrale 1. und 2. Art, Sätze von Gauss und >Stokes, Greensche Formeln > >Fourier-Analysis: >Periodische Funktionen, Fourier-Reihen im Reellen und im Komplexen, >Fourier-Transformation, L2-Konvergenz, Eigenschaften und Anwendungen, >diskrete Fourier-Transformation und FFT. 4.Sem >Grundbegriffe der komplexen Analysis: >Gauss’sche Zahlenebene, komplexe Funktionen komplexer Argumente, >Stetigkeit, elementare Funktionen und Eigenschaften > >Differentiation und Integration im Komplexen: >Konforme Abbildungen, Cauchy-Riemannsche Differentialgleichungen, >harmonische Funktionen, komplexes Potential, Integration, Integralsatz >und Integralformel von Cauchy > >Reihenentwicklungen: >Potenz-, Taylor-, Laurentreihen, Singularitäten, Residuentheorie und ihre >Anwendung in der reellen Analysis >Einführung in die Theorie partieller Differentialgleichungen und ihre > >Lösungstechniken: >Laplace- und Poissongleichung, Separationsmethoden, Randwertprobleme
@zürcher Man muss unterscheiden was im Lehrplan steht, wie der jeweilige Professor die Inhalte der Vorlesung gestaltet und ganz wichtig: welche Themen schlussendlich mit welchem Schwierigkeitsgrad und Massstab geprüft werden. Die Liste auf die du dich beziehst ist eine grobe Aufstellung, die etwa den Lehrplan beschreibt. An der ETH und Unis werden einige zusätzliche Spezialthemen behandelt/angerissen aber in den Prüfungen werden sie nur rudimentär geprüft und nicht stark gewichtet. Vorlesungsinhalte und Prüfungen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Das Niveau bei den Prüfungen würde ich als ähnlich einschätzen. Das zeigen auch Ergenbisse von Studenten die an beiden Orten Prüfungen abgelegt haben. Wenn man in eine bestimmte Richtung Forschen will, muss man sich ohnehin mit der im jeweiligen Gebiet verwendeten Mathe auseinandersetzen. Die kann kein allgemeiner Lehrplan bieten. Hauptaufgabe ist eine starke Verankerung der Grundlagen.
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