Forum: HF, Funk und Felder Gedankenexperiment rotierender Magnet als Sender?


von Stefan M. (derwisch)


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Hallo Denker,

mich beschäftigt der Gedanke, ob ein schnell rotierender Stabmagnet eine 
hochfrequenz abstrahlen könnte.
Der Magnet ist wie eine Kompassnadel an einer Motorwelle montiert und 
wird sehr schnell gedreht.
Der drehende Motor ist rein theoretisch, denn selbst für Frequenzen im 
Langwellenband kann man sich ja leicht die utopischen Drehzahlen 
ausrechnen, die da nötig wären.
Aber aus der Sicht eines Beobachters (Empfängers) entsteht ja ein 
wechselndes Magnetfeld, was sich im Fernfeld wie ganz "normale" 
abgestrahlte HF Energie darstellen müsste ( oder? ).
Und wenn das so stimmt, dann müsste der Stabmagnet sich mit zunehmender 
Drehzahl immer schwerer drehen lassen, denn irgendwo muss die Energie ja 
her kommen.
Bin ich auf´m Holzweg?

von Bernhard S. (gmb)


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Ich würde prinzipiell zustimmen, allerdings müsste der Magnet von der 
Größe her in die Nähe der abzustrahlende Wellenlänge kommen. Bei 
Langwelle wären es nicht nur utopische Drehzahlen, sondern auch ein 
Magnet von über 100 Metern Länge...

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan M. schrieb:

> mich beschäftigt der Gedanke, ob ein schnell rotierender Stabmagnet eine
> hochfrequenz abstrahlen könnte.

Zumindest kann man mit einem schnell drehenden Generator
HF erzeugen. Stichwort: Maschinensender
Gruss
Harald

von Stefan M. (derwisch)


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@Bernhard S.

Über die Grösse des Magneten habe ich noch nicht nachgedacht, 
interessanter Einwand.
Aber warum sollte die Grösse des Magneten ( Bezug Wellenlänge ) eine 
Rolle spielen?
Reicht es nicht, dass aus Sicht des Empfängers ein Wechselfeld vorliegt?
Wie gross der Erzeuger des Feldes ist, dürfte doch eigentlich egal sein,
da ich ja kein Bauteil habe, was in Resonanz betrieben werden muss ( in 
diesem Fall ).
Hauptsache die Drehzahl steht im Verhältnis zur Empfangsfrequenz.

von Alex W. (a20q90)


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Die Dichte des Magneten spielt für die Wellenlänge auch eine Rolle!
Stichwort Pulsar!

von Bernhard S. (gmb)


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>Aber warum sollte die Grösse des Magneten ( Bezug Wellenlänge ) eine
>Rolle spielen?

Mit einer Spule und Wechselstrom kannst du auch ein Hochfrequenz - 
Wechselfeld erzeugen, aber Abstrahlung von Wellen passiert erst, wenn 
die Spule groß genug ist (Stichwort Strahlungswiderstand). Das dürfte 
bei dem Magneten genauso sein.

von Stefan M. (derwisch)


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@Harald Wilhelms,

stimmt, Maschinensender Grimeton in Schweden ( SAQ ) auf 17,2 khz.

Der speist seine Energie in eine beachtliche Langdrahtantenne. Bei der 
niedrigen Frequenz wird trotzdem effektiv recht wenig Leistung 
abgestrahlt.

Wenn nun der Sender Grimeton seine Energie stattdessen in eine magnetic 
loop Antenne ( magnetische Antenne ) einspeisen würde, dann wäre es doch 
genausogut möglich gleich einen "freiluft" Magneten rotieren zu 
lassen...??

Der Maschinensender Grimeton ( als Beispiel ) dreht natürlich nicht mit 
einer Kreisfrequenz von 17,2 khz.
Da würde alles auseinanderfliegen.
Die Frequenz kommt durch die hohe Polzahl des Maschinensenders ( 
Generators ) zustande.
Die Drehzahl ist aber dennoch recht hoch, und vor allen Dingen 
erstaunlich konstant.

von Stefan M. (derwisch)


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@ Bernhard S.

Strahlungswiderstand ist der Knackpunkt! Hast Recht.

Prinzipiell würde aber eine Abstrahlung stattfinden, nur evtl. mit 
seeehr schlechtem Wirkungsgrad.

Also nehmen wir an, wir wollen mit der Magnetmethode auf 1 GHz senden 
(Theorie).
Die mechanischen Hürden wären kein Problem und die Drehzahl auch nicht.
Der Magnet wäre im Bezug zur Wellenlänge in realistischer Grösse 
herstellbar.

Dann bestimmt die Feldstärke des Permanentmagneten auch die Leistung, 
mit der gesendet wird. (?)

Welche Feldstärke müsste nun der Magnet haben, wenn er Lambda/2 lang 
wäre, und ich effektiv 1 Watt abstrahlen will.
Der Einfachheit halber nehmen wir an, es wäre ein ideales 
Rundstrahlverhalten.

Puuuhhh,
das müsste doch schon mal jemand durchdacht haben.
Kann mir nicht vorstellen, dass ich der Erste bin :---/

von Ingo W. (Gast)


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Als Erreger könnte man so was, wie das magentische System im 
Schrittmotor nehmen (100 Polwechsel je Umdrehung), dann das magnetische 
Wechselfeld in die Mitte eines unterbrochenen Ferittstabes einspeisen. 
Wäre noch die Modulation: glaube gelesen zu haben, das Grimeton auch mit 
einem Transduktor (magnetischer Verstärker) getastet oder moduliert 
wurde. Der könnte den magnetischen "Ausgang" im Bedarfsfalle 
kurzschließen. Sollte also alles machbar sein, nur zu!
mfG ingo

von U. B. (Gast)


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> Prinzipiell würde aber eine Abstrahlung stattfinden, nur evtl. mit
> seeehr schlechtem Wirkungsgrad.

Die Abstrahlung selbst hätte prinzipiell den Wirkungsgrad 100%.

Der würde nur durch die mechanische Reibung ( an der Luft, Lager des 
Magneten ... ) verringert.

Richtig ist: "Es kommt nur seeehr wenig heraus, wenn man einen 
gewöhnlichen Magnet von Hand dreht."

von Peter (Gast)


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>Ich würde prinzipiell zustimmen, allerdings müsste der Magnet von der
>Größe her in die Nähe der abzustrahlende Wellenlänge kommen...
Nein, das  muss er nicht! Denke an eine Ferrit-Stabantenne, die ist 
gleich lang, für LW, MW oder KW. Eine Antenne ist immer reziprok, d.h. 
Empfangseigenschaften = Sendeeigenschaften. Ob jetzt ein magnetisches im 
Wechselfeld Ferritstab über eine Spule erzeugt wird, oder durch schnelle 
Rotation eines Stabmagneten müsste doch eigentlich egal sein...

von Roland P. (pram)


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>Ich würde prinzipiell zustimmen, allerdings müsste der Magnet von der
>Größe her in die Nähe der abzustrahlende Wellenlänge kommen...

Was dann dazu führt, dass ein Ende, bezogen auf die Magnetlänge, pro 
Umdrehung das 3,14fache an Weg zurücklegt und somit Geschwindigkeiten in 
der Nähe der Lichtgeschwindigkeit (bzw. darüber :) erreicht werden.

Gruß
Roland

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Peter schrieb:
>>Ich würde prinzipiell zustimmen, allerdings müsste der Magnet von der
>>Größe her in die Nähe der abzustrahlende Wellenlänge kommen...
> Nein, das  muss er nicht! Denke an eine Ferrit-Stabantenne, die ist
> gleich lang, für LW, MW oder KW. Eine Antenne ist immer reziprok, d.h.
> Empfangseigenschaften = Sendeeigenschaften. Ob jetzt ein magnetisches im
> Wechselfeld Ferritstab über eine Spule erzeugt wird, oder durch schnelle
> Rotation eines Stabmagneten müsste doch eigentlich egal sein...

Reziprok geht nur mit linearen Materialien. Ferrit ist hochgradig 
nichtlinear zur Feldstärke. Was dazu führt, das man unter praktischen 
Gesichtspunkten keine Ferritantenne zum Senden benutzt.

von Stefan M. (derwisch)


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U.B. schrieb:

>Richtig ist: "Es kommt nur seeehr wenig heraus, wenn man einen
>gewöhnlichen Magnet von Hand dreht."

Genau, aber es funktioniert!

Ich hab das mal mit der Software "Spektrogram" ( Wasserfalldiagramm ) 
ausprobiert.
Als Empfangs"antenne" habe ich eine grosse Rolle Kupferlackdraht mit 
zig-tausend Windungen benutzt. (DC Widerstand schon ca. 8k Ohm)
Da noch einen Eisenkern reingeprokelt.

In der Hand einen grossen Lautsprechermagneten und dann in ca. 10m 
Entfernung den Magnet hin und her gedreht.
Dadurch war im Wasserfalldiagramm eine schöne Linie bei 3 Hz erzeugbar.

Aber in der Theorie ist das ja Nahfeld.
Kann man das dann schon als abgestrahlte 3 Hz Welle bezeichnen?

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Stefan,

> Und wenn das so stimmt, dann müsste der Stabmagnet sich mit zunehmender
> Drehzahl immer schwerer drehen lassen, denn irgendwo muss die Energie ja
> her kommen.

Wenn Du fragst "wie funktioniert die Abstrahlung, wie die 
Energieübertragung?", dann wirst Du feststellen: Solange keine 
verlustbehafteten Empfänger der Energie in der Nähe, findet keine 
Übertragung statt.

Ein Kreisel mit Dauermagnet drin dreht dann ungebremst weiter.

Ciao

Wolfgang Horn

von Harald W. (wilhelms)


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Abdul K. schrieb:

> Reziprok geht nur mit linearen Materialien. Ferrit ist hochgradig
> nichtlinear zur Feldstärke. Was dazu führt, das man unter praktischen
> Gesichtspunkten keine Ferritantenne zum Senden benutzt.

Das stimmt so nicht. Früher hat man gern Fernbedienungen für
Garagentore so gebaut (Zumindest gab es entsprechende Bastel-
vorschläge). Die Frequenz betrug da typisch 100kHz, die Reich-
weite ging aber wohl kaum über einen halben Meter hinaus.
Ich nehme an, das das Prinzip von Stefan durchaus funktionieren
würde, aber das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen einfach deutlich
schlechter als bei elektronischen Sendern wäre. Schliesslich hat
man auch das Prinzip "Maschinensender" schon nach wenigen Jahr-
zehnten wieder aufgegeben.
Gruss
Harald

von Stefan M. (derwisch)


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Wolgang Horn schrieb:
>Wenn Du fragst "wie funktioniert die Abstrahlung, wie die
>Energieübertragung?", dann wirst Du feststellen: Solange keine
>verlustbehafteten Empfänger der Energie in der Nähe, findet keine
>Übertragung statt.

>Ein Kreisel mit Dauermagnet drin dreht dann ungebremst weiter.

Ich meine das stimmt so nur im Sinne einer Informationsübertragung.
Was ich meine ist die Abstrahlung einer Welle.

Kann ein rotierender Magnet wirklich eine Welle an den Raum abgeben?

Dass ich "nichts" übertrage wenn kein Empfänger da ist, ist klar.

Vom Sender wird die Energie immer abgestrahlt. Dem ist es egal, ob da 
Empfänger sind oder nicht.

Eine optimale Anpassung an den Freiraum vorausgesetzt, wird der Sender 
die Energie die man ihm gibt auch los.

Wenn niemand sein Radio eingeschaltet hat, dann erwärmt der Sender halt 
sinnlos die Umgebung...

Übrigens ist der Vergleich mit einem Pulsar wahrscheinlich der Beweis 
das es funktioniert.

von U. B. (Gast)


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> Kann ein rotierender Magnet wirklich eine Welle an den Raum abgeben?

Ja, genauso wie ein Drehfeld einer 3~Maschine( wenn auch geringfügig ) 
in den Raum "abstrahlt".


> Vom Sender wird die Energie immer abgestrahlt. Dem ist es egal, ob da
> Empfänger sind oder nicht.

> Eine optimale Anpassung an den Freiraum vorausgesetzt, wird der Sender
> die Energie die man ihm gibt auch los.

Beispiel Mikrowelle:
Ist die leer ( sollte man unbedingt unterlassen ! ) wird auch Leistung 
abgestrahlt, und wg. des umgebenden Blechs gleich in die Röhre 
reflektiert.

Ist der Mikrowellenofen frei im leeren Weltraum und das Ding trotz 
offener Tür "an", wird die ganze Leistung ins Vakuum "gesendet".

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Mache einfach folgende Überlegung.
Baue einen Permanentmagnet drehend in einen magnetischen Kreis. 
Innerhalb dieses Kreises befindet sich ein magnetischer Kondensator 
(Luftspalt). Nun influenziert der sich drehende Permanentmagnet im Kreis 
magnetische Ladungen. Diese bewirken einen magnetischen Wechselstrom 
(Verschiebestrom), d.h. auch im Luftspalt existiert ein magnetischer 
Wechselstrom. Dieser könnte übrigens durch einen zweiten Magneten in 
diesem Luftspalt nachgewiesen werden. Er würde sich mit gleicher 
Drehzahl drehen. Öffnest du nun den Luftspalt immer weiter in Richtung 
einer Antenne, so wird der magnetische Strom dabei immer kleiner werden, 
da die magnetische Kapazität immer kleiner wird.

von Biot-Savart (Gast)


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Stefan M. schrieb im:
> Kann ein rotierender Magnet wirklich eine Welle an den Raum abgeben?

Ja, wenn er sich so schnell dreht, dass das von ihm erzeugte Magnetfeld 
Probleme bekommt, sich mitzudrehen, wegen der Lichtgeschwindigkeit. Bei 
einem Pulsar ist das der Fall. Bei 10 hoch 10 U/min kann das auch ein 
kleiner Stabmagnet.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Stefan,

>>Wenn Du fragst "wie funktioniert die Abstrahlung, wie die
>>Energieübertragung?", dann wirst Du feststellen: Solange keine
>>verlustbehafteten Empfänger der Energie in der Nähe, findet keine
>>Übertragung statt.
>
>>Ein Kreisel mit Dauermagnet drin dreht dann ungebremst weiter.
>
> Was ich meine ist die Abstrahlung einer Welle.
> Vom Sender wird die Energie immer abgestrahlt. Dem ist es egal, ob da
> Empfänger sind oder nicht.

Was genau bezeichnet die Bezeichnung "Abstrahlung"?

Wenn wir den Dauermagneten drehen, zittert ein Kompass in seiner Nähe, 
wie Maxwell bereits für seine Gleichungen benutzte.

Aber ist das schon Abstrahlung, ähnlich wie im Fußball der Abstoß durch 
den Torwart, wo der Ball eben nicht an seinem Fuß kleben bleibt, sondern 
davon fliegt?

Wenn es um eine elektromagnetische Welle geht, bedeutet dies 
"Davonfliegen" im Gegensatz zum "Klebenbleiben", dass das E-Feld das 
H-Feld erzeugt und umgekehrt. Dass die Sucher nach Wellen aus beiden 
einen Poynting-Vektor berechnen können. Dass die Sucher nach Partikeln 
ein Photon finden, das sich mit Lichtgeschwindigkeit entfernt.

Und das ist hier eben solange nicht der Fall, wie sich der Magnet so 
langsam dreht, dass sich die Feldlinien mit ihm zusammen um die 
Rotationsachse drehen.
Bei sehr großer Entfernung müssten die Feldlinien irgendwann mit mehr 
als Lichtgeschwindigkeit drehen - und weil sie das nicht können, könnte 
ich mir eine Abstrahlung an der Grenze vorstellen. Aber bis dahin ist 
das Feld exponentiell zusammen gebrochen und strahlt deshalb nicht mehr.

Es sei denn, wie der Gedanke geäußert wurde, der Magnet drehe sich mit 
so hoher Geschwindigkeit, dass die Betrachtung nach Huyghens weiter 
führt - jeder Punkt der Welle strahlt eine neue Welle aus, die neue 
Welle ergibt sich aus der Superposiition aller dieser Wirkungen.

Dann wirkt auch die Rückseite des Magneten nach vorn - und egalisiert 
dort fast die Wirkung der Vorderseite. Es sei denn, die Wirkung von der 
Rückseite kommt um eine halbe Wellenlänge zu spät, dann verstärkt sie 
sogar die Wirkung von der Vorderseite. Dann würde ich von Abstrahlung 
sprechen.

Im Prinzip passiert das in einer Loop-Antenne in Resonanz. Umpolung mit 
Schwingkreis ist halt viel leichter schnell zu machen als mit drehender 
Mechanik.

Genauso gut könnten wir auch eine Mignonzelle auf eine Pappscheibe 
kleben und rotieren lassen - dann hätten wir sehr hohen Rotationszahlen 
auch die Abstrahlung einer Dipolantenne.


Mir machen solche simplen Gedanken Freude. Weil ihre Lösungen 
überraschend schwer sind. Weil mein Intellekt sich wieder mal geirrt hat 
in seiner eitlen Vorstellung, schwierige Probleme müssten auch 
kompliziert sein.

Ciao
Wolfgang Horn





u

emir eine
V


>
> Eine optimale Anpassung an den Freiraum vorausgesetzt, wird der Sender
> die Energie die man ihm gibt auch los.
>
> Wenn niemand sein Radio eingeschaltet hat, dann erwärmt der Sender halt
> sinnlos die Umgebung...
>
> Übrigens ist der Vergleich mit einem Pulsar wahrscheinlich der Beweis
> das es funktioniert.

von U. B. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb u.a.:

> "Und das ist hier eben solange nicht der Fall, wie sich der Magnet so
> langsam dreht, dass sich die Feldlinien mit ihm zusammen um die
> Rotationsachse drehen.
> Bei sehr großer Entfernung müssten die Feldlinien irgendwann mit mehr
> als Lichtgeschwindigkeit drehen - und weil sie das nicht können, könnte
> ich mir eine Abstrahlung an der Grenze vorstellen."
                           *************

Da liegt der Hund begraben:

Nimmt man mal das 'Wellenmodell' für die elektromagnetische 
"Abstrahlung" an, kann es eine solche "Grenze" eben NICHT geben:
"natura non facit saltus".

Das Ding strahlt also auch dann ab, wenn es sich "langsam" dreht, dann 
halt ( ggf. vernachlässigbar ) wenig. -

Nimmt man das Korpuskelmodell, hat man entsprechend energiearme 
"Photonen":

W = h*f

von michael_ng (Gast)


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Das mit der Mignon-Zelle ist witzig.

Aber es gibt hier ein grundlegenden Denkfehler.
Rotation ist auch nur eine Frage des Bezugssystems. Oder anders gesagt: 
Woher soll das magnetisch bzw. elektrische Feld wissen das es sich 
bewegt/ändert? Für den einen Pol steht der andere immer fest, es gibt 
faktisch kein Wechselfeld. Ob der Magnet rotiert, hüpft oder im Dreieck 
springt.

Nebenbei, ein Pulsar straht weil Rotationsachse und Feldachse 
voneinander abweichen (Synchrotronstrahlung). Realtiv gibt es dadurch 
ein Wechselfeld.

Aber trotzdem, alles sehr witzig. :-)

von Volker Racho (Gast)


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michael_ng schrieb:
> Für den einen Pol steht der andere immer fest, es gibt
> faktisch kein Wechselfeld. Ob der Magnet rotiert, hüpft oder im Dreieck
> springt.

Genau! Super! 100 Punkte! Ein rotierender Magnet erzeugt kein 
Wechselfeld. Kein dB/dt. Deshalb ist die im Stator eines Generators 
durch einen magnetischen Rotor induzierte Spannung auch nur Einbildung.

von U. B. (Gast)


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>> Rotation ist auch nur eine Frage des Bezugssystems.

> Deshalb ist die im Stator eines Generators durch
> einen magnetischen Rotor induzierte Spannung auch nur Einbildung.

Der "Bezug im System" Motor ist dann wahrscheinlich durch die 
Anschlussstellen bestimmt ?     ;-)

von michael_ng (Gast)


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Ist immer noch witzig.

Also fängt ein ruhender Stabmagnet an ein EM-Feld abzustrahlen, wenn ich 
schnell genug um ihn kreise. ;-)

Noch mal als Denkanstoß: Der Bezugssystem eines EM-Feldes sind die 
Feldkomponenten E und H zueinander.

von U. B. (Gast)


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> Also fängt ein ruhender Stabmagnet an ein EM-Feld abzustrahlen, wenn ich
> schnell genug um ihn kreise. ;-)

Das ist eben tatsächlich so: Ein Innenpol-Generator gibt tatsächlich 
auch dann Spannung ab, wenn der Rotor feststeht und das Gehäuse gedreht 
wird ...

von michael_ng (Gast)


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OK, und wo genau ist bei einem Stabmagnet der Stator in dem die Spannung 
für das E-Feld induziert wird. ;-)

von Wolfgang Horn (Gast)


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Fein, der Spass geht weiter, U. B.,

>> "Und das ist hier eben solange nicht der Fall, wie sich der Magnet so
>> langsam dreht, dass sich die Feldlinien mit ihm zusammen um die
>> Rotationsachse drehen.
>> Bei sehr großer Entfernung müssten die Feldlinien irgendwann mit mehr
>> als Lichtgeschwindigkeit drehen - und weil sie das nicht können, könnte
>> ich mir eine Abstrahlung an der Grenze vorstellen."
>                            *************
>
> Da liegt der Hund begraben:
>
> Nimmt man mal das 'Wellenmodell' für die elektromagnetische
> "Abstrahlung" an, kann es eine solche "Grenze" eben NICHT geben:
> "natura non facit saltus".
O.k., nehmen wir das Bezugssystem des rotierenden Magneten, ist alles 
stationär.
>
> Das Ding strahlt also auch dann ab, wenn es sich "langsam" dreht, dann
> halt ( ggf. vernachlässigbar ) wenig. -
Nee, eben nicht. Sondern: Weil alles stationär, eben keine Abstrahlung.

Nukommstdu.

Cioa
Wolfgang Horn

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, michael_ng,

> Woher soll das magnetisch bzw. elektrische Feld wissen das es sich
> bewegt/ändert?

Das wird ja noch lustiger!
Weil es diese Felder gar nicht gibt, können sie auch nichts merken, auch 
nichts wissen.

Elektromagnetische Felder sind eine großartige Erfindung Maxwells.
Seine Erfindung erleichtert und das Denken und Rechnen ungemein.

Aber, zurück zur spassigen rotierenden Mignonzelle - die ist das 
Einzige, was es gibt!
Wir können noch einen E-Feld-Meßempfänger hinzu tun, der in einiger 
Entfernung auf elektrische Schwankungen mit der Rotationsfrequenz 
achtet.
Die misst er auch. Platzieren wir ihn auf größere Entfernung, misst er 
auch, aber schwächer.
Dies "schwächer" könnten wir auf einem Messblatt eintragen und sehen 
dann "das Feld" mit dem wir rechnen können.
Tatsächlich haben wir bloß zweimal Spannung gemessen, die in beiden 
Fällen von der Zelle verursacht wurde.

Hier hilft wieder die Frage "wie funkioniert das?". Insbesondere: Wie 
kann ein Feld funktionieren, das gar nicht existiert? Alles, was 
funktionieren kann, sind die Mignonzelle und der Messempfänger mit 
Antenne.

Wer eingebildeten Dingen Macht zuschreibt, der lebt in einer Welt voller 
Gespenster.

Ciao
Wolfgang Horn

von michael_ng (Gast)


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Hallo Wolfgang,

Wolfgang Horn schrieb:
> Tatsächlich haben wir bloß zweimal Spannung gemessen, die in beiden
> Fällen von der Zelle verursacht wurde.

und bei der ganzen Messerei wird die kleine Batterie dabei auch noch 
leer, ganz ohne EM-Feld. Verrückt! :-)

von U. B. (Gast)


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> und bei der ganzen Messerei wird die kleine Batterie dabei auch noch
> leer, ganz ohne EM-Feld. Verrückt! :-)

Und dazu wg. Einstein auch noch leichter !   ;-)²

von max (Gast)


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michael_ng schrieb:
> Aber es gibt hier ein grundlegenden Denkfehler.
> Rotation ist auch nur eine Frage des Bezugssystems. Oder anders gesagt:
> Woher soll das magnetisch bzw. elektrische Feld wissen das es sich
> bewegt/ändert? Für den einen Pol steht der andere immer fest, es gibt
> faktisch kein Wechselfeld. Ob der Magnet rotiert, hüpft oder im Dreieck
> springt.

Nein.
Eine Rotation ist immer unterscheidbar. Eine Rotation ist eben genau 
dadurch definiert, dass stetig eine senkrecht zur Bewegungsrichtung 
ausgerichtete Beschleunigung existiert.
Das kannst du auch ganz persönlich und direkt überprüfen. Setz dich in 
das nächste Karussell und mach die Augen zu. Selbst wenn du in der Mitte 
stehst und keinen (oder minimalen) sensorischen Kontakt zur Umgebung 
hast feststellen, dass du dich drehst. Deine Arme werden nach aussen 
gezogen und du musst eine Kraft aufwenden diese bei dir zu halten.
Diese Kraft wirst du ohne Rotation nicht aufwenden müssen.

Lese dazu auch (man beachte "gleichförmig") 
http://wikilivres.info/wiki/Zur_Elektrodynamik_bewegter_K%C3%B6rper?uselang=de#.C2.A7_3._Theorie_der_Koordinaten-_und_Zeittransformation_von_dem_ruhenden_auf_ein_relativ_zu_diesem_in_gleichf.C3.B6rmiger_Translationsbewegung_befindliches_System.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Ja, aber nicht ganz, max,

> Eine Rotation ist immer unterscheidbar. Eine Rotation ist eben genau
> dadurch definiert, dass stetig eine senkrecht zur Bewegungsrichtung
> ausgerichtete Beschleunigung existiert.

Ja.
Aber nun die Übertragung des relativistischen, genialen Gedankensprungs 
Einsteins vom linearen Geschehen entlang eines Lichtstrahls auf den 
rotierenden Magneten - woher soll der denn unterscheiden, ob er selbst 
rotiert oder das Universum um ihn herum?

An den Zentrifugalkräften, aber die erkenne ich nur an der Masse.
Könnte ich als Magnet das Bild meiner Feldlinien aus der 
Hubschrauberperspektive sehen, dann müsste sich das nach außen ähnlich 
verformen wir die Spiralarme einer Galaxie, und es müsste dort sehr 
interessant sein, wo die Umfangsgeschwindigkeit c erreicht.

Ciao
Wolfgang Horn

von max (Gast)


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Weil es da immer noch Newton gibt.
Wir brechen das nun besser nicht auf bis aufs Boson herunter. Das wird 
dann doch etwas zu komplex. Eine Kraft die vom Magneten ausgeht kann 
nicht nur auf die Umgebung wirken sondern wirkt ebenso, aber hemmend auf 
den Magneten selbst.

Ein weiterer Punkt und ein kleines Gedankenexperiment:
Stell dir vor, das Universum bestehe nur aus zwei konzentrischen Ringen. 
Der Ring A hat einen größeren Durchmesser als Ring B. Beide Ringe 
besitzen die gleiche Masse. Ring A dreht sich, Ring B steht still.
Nun ist die Frage, warum kann man das System nicht aus beliebiger 
eigener Drehung beobachten, ohne dass sich das System selbst verändert:
Beobachten wir zunächst das System aus Sicht von Ring A. Das Universum 
besitzt eine Energie, die durch das Drehmoment von Ring B bestimmt ist.
Aus Sicht von Ring B jedoch nun durch das relaive Drehmoment von Ring A.
Die Winkelgeschwindigkeit zwischen A und B ist in beiden Fällen 
identisch. Die Masseverteilung nicht. Ring A hätte in dieser Beobachtung 
mehr Drehmoment als Ring B in der anderen.
Das allerdings ist unmöglich, denn die im Universum enthaltene Energie 
ist die Selbe. Es ist das selbe Universum.
D.h. in der Energiebilanz muss es einen Faktor geben der vom Beobachter 
selbst (also je der "stillstehende" Ring) vorgegeben ist.

Nimmt man den Magnetismus hinzu, dann wird das ganze recht kompliziert. 
Magnetismus, soweit bekannt, wird vom Spin erzeugt. Insbesondere von den 
Spinverhältnis im Material (Hüllen- vs. Kernmoment). Nun rotiere man 
einen Magneten. Seine Ladungsträger dessen Valenzkraft geringer ist als 
die lokale durch ihre Masse und Rotationsbeschleunigung bestimmte 
Zentripetalkraft (die "fehlende Energie" in dem obigen 
Gedankenexperiment) werden nach aussen "gedrückt". Ihr Moment erhöht 
sich durch den vergößerten Abstand zum Rotationsanker. Dadurch verändert 
sich das Verhältnis der Momente -> Es ändert sich die magnetische Kraft, 
die ausgeübt werden kann. Je schneller sich der Magnet dreht desto mehr 
Energie wird in diese räumliche Verlagerung von Ladungsträgern 
transferiert. Es wird also immer mehr Energie benötigt um die 
Rotationsgeschwindigkeit zu erhöhen, als dass es durch den reinen 
(statischen) Drehmoment zu erwarten wäre.

Das widerum steht im Einklang mit der naiven Idee, dass man immer mehr 
Energie braucht um einen Magneten zu rotieren. Allerdings anders als 
geäußert müsste das bedeuten, dass jedes Material bei hinreichender 
Rotation zu einem messbaren magnetischen Dipol wird. Metalle "einfacher" 
als Keramiken. Auch das entspricht unseren Beobachtungen.

von michael_ng (Gast)


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Es ging um die Frage, ob ein rotierender Magnet ein elektromagnetisches 
Feld erzeugt. (Messbar oder nicht, hochfrequent oder niederfrequent, 
egal)

Da der Magnet der praktische Teil (mit Masse, Dichte, Geometrie) des 
Gedankenexperiments ist, brauchen wir hier eigentlich nicht 
relativistisch zu werden. EM-Felder sind ein mathematisches Modell der 
Feldtheorie und diese besagt ganz klar wann sich ein EM-Feld einstellt 
(jedenfalls nach dieser Theorie und was diese dafür hält). Wie andere 
schon erwähnt haben, EM-Felder sind nur 'Einbildung', wir können nur 
Wirkungen messen, welche wir ihnen zuschreiben

Was H-Felder (auch ein Modell) nahe der Lichtgeschwindigkeit tun, 
sprengt die Feldtheorie an dieser Stelle, meine ich. Mit 
Geschwindigkeiten in Zusammenhang mit Feldern zu agieren, halte ich eh 
für problematisch.

Alles relativ halt, bis auf c. Aber Moment mal. Licht, das ist ja 
theoretisch auch halb ein EM-Feld. Kann man ein Feld beschleunigen? ;-)

Aber alles interessant, beim dem Wetter!

von max (Gast)


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Dann

michael_ng schrieb:
> Es ging um die Frage, ob ein rotierender Magnet ein elektromagnetisches
> Feld erzeugt. (Messbar oder nicht, hochfrequent oder niederfrequent,
> egal)

Dann ist die Antwort im Generellen einfach: Nein.
Es wird ein magnetisches Wechselfeld erzeugt.
Und selbst wenn wir das mit einer magnetisierten Mignonzelle machen 
nicht, denn dort fehlt uns der nötige Phasenversatz. Zu dem was du 
vermutlich als EM-Feld verstehst. (richtige Nomenklatur wäre hier sehr 
wichtig)

Licht ist kein EM-Feld. Denke wir sind 100 Jahre über die Vorstellung 
heraus, dass Licht (uvm) eine Welle oder Teilchen ist sondern lediglich 
Eigenschaften beider Konzepte vereint.

Aber recht hast du. Wir brauchen keinen Relativismus. die 
Geschwindigkeit des Feldes ist keine "echte", die der 
Lichtgeschwindigkeit unterliegt. Das wäre so als wenn man ne 
Taschenlanpe drehen würde. Irgendwo streift der Lichtstrahl mit >c durch 
das Universum. Es handelt sich aber weder um das selbe Photon noch die 
selbe Information die sich bewegt. Die Bewegung ist lediglich von der 
Taschenlampe (analog Magneten) zum jeweiligen Beobachtungspunkt. Nicht 
vom Beobachtungspunkt zum Beobachtungspunkt.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, max,

> Weil es da immer noch Newton gibt.
> ...Eine Kraft die vom Magneten ausgeht ...wirkt ...auf den Magneten
> selbst.

Ja. Der Magnet erfährt eine Kraft zum Stahlklotz.
Aber nicht zum Holzklotz, nicht zur Luft, nicht zum Vakuum.

> Stell dir vor, das Universum bestehe nur aus zwei konzentrischen Ringen.
Nein, sorry, ich weigere mich gegen unnötige Verkomplizierungen.

"mich beschäftigt der Gedanke, ob ein schnell rotierender Stabmagnet 
eine
hochfrequenz abstrahlen könnte."
Mit dieser Frage hat dieser Thread begonnen, den simplen und doch nicht 
einfachen Gedanken fand ich faszierend - und halte ihn für beantwortet 
mit Mignonzelle auf der schnell rotierenden Pappscheibe.


> D.h. in der Energiebilanz muss es einen Faktor geben der vom Beobachter
> selbst (also je der "stillstehende" Ring) vorgegeben ist.
Da könnte ein interessanter Gedanke liegen, aber im Moment bin ich 
diesbezüglich "satt".

Ciao
Wolfgang Horn

von max (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Hi, max,
>
>> Weil es da immer noch Newton gibt.
>> ...Eine Kraft die vom Magneten ausgeht ...wirkt ...auf den Magneten
>> selbst.
>
> Ja. Der Magnet erfährt eine Kraft zum Stahlklotz.
> Aber nicht zum Holzklotz, nicht zur Luft, nicht zum Vakuum.

Aber natürlich auch dort. Das auszuführen ginge jedoch in der Tat zu 
weit. Es sollte dir jedoch klar machen - und das war die Intention 
meiner Ausführung - dass es nicht bei der einfachen Analyse stehen 
bleiben kann, weil sie fundamentale Elemente außer acht lässt.

>
>> Stell dir vor, das Universum bestehe nur aus zwei konzentrischen Ringen.
> Nein, sorry, ich weigere mich gegen unnötige Verkomplizierungen.

Wieso Verkomplizierung? Es ist eine Vereinfachung. Wir lassen alles 
andere weg außer die Rotation und zeigen, dass es keinen reinen 
Bezugsystemsversatz darstellt.

>
> "mich beschäftigt der Gedanke, ob ein schnell rotierender Stabmagnet
> eine
> hochfrequenz abstrahlen könnte."
> Mit dieser Frage hat dieser Thread begonnen, den simplen und doch nicht
> einfachen Gedanken fand ich faszierend - und halte ihn für beantwortet
> mit Mignonzelle auf der schnell rotierenden Pappscheibe.

Das sehe ich anders. Die Frage ist noch lange nicht geklärt in diesem 
Thread. Wir sind bisher nur zu dem Ergebnis gekommen, dass sich ein 
wechselndes elektrisches Potential in der Entfernung messen lässt. Ist 
das eine HF Abstrahlung? I.A. nein, denn im Allgemeinen wird als HF 
Abstrahlung  von E und M betrachtet. Andernfalls findet keine Ablösung 
vom Sender statt.

Zudem steht bereits seit dem Eröffnungs-Post die Frage im Raum wo die 
Energie herkommt, wenn eine Wirkung existiert.

>> D.h. in der Energiebilanz muss es einen Faktor geben der vom Beobachter
>> selbst (also je der "stillstehende" Ring) vorgegeben ist.
> Da könnte ein interessanter Gedanke liegen, aber im Moment bin ich
> diesbezüglich "satt".

Schade. Ich bin der Auffassung, dass man Gedanken bis zum Ende nachgehen 
muss, oder es komplett sein lassen sollte. Ist aber sicher nur eine 
persönliche Einstellung.

Ich mache halt wie jeder viele Fehler, aber nur dann erkenne ich meine 
auch.

>
> Ciao
> Wolfgang Horn

Schönen Abend und Ostern dir noch.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, max,

> Es sollte dir jedoch klar machen - und das war die Intention
> meiner Ausführung - dass es nicht bei der einfachen Analyse stehen
> bleiben kann, weil sie fundamentale Elemente außer acht lässt.
Tja, wenn man in eine Materie einsteigt, ist immer die Frage, wie tief 
man zeckmäßigerweise einsteigt.
Jedes Modell ist falsch, auch jedes physikalische. Der Stadtplan ist 
nicht die Stadt, dient aber zur Orientierung. Wie simpel können wir ein 
Modell wählen und doch noch verstehen, was wir jeweils meinen?

>>> Stell dir vor, das Universum bestehe nur aus zwei konzentrischen Ringen.
>> Nein, sorry, ich weigere mich gegen unnötige Verkomplizierungen.
>
> Wieso Verkomplizierung?
Weil der Threadstarter eine klare Frage gestellt hatte - und für deren 
Beantwortung reicht die Vorstellung des Stabmagneten, der auf eine 
rotierende Pappscheibe geklebt wurde.

> Wir sind bisher nur zu dem Ergebnis gekommen, dass sich ein
> wechselndes elektrisches Potential in der Entfernung messen lässt. Ist
> das eine HF Abstrahlung? I.A. nein, denn im Allgemeinen wird als HF
> Abstrahlung  von E und M betrachtet. Andernfalls findet keine Ablösung
> vom Sender statt.
Eben. Du hast den Unterschied zwischen Abstrahlung und Nicht-Abstrahlung 
klar erkannt und formuliert - und das "und" vielleicht noch 
unterstrichen, wenn das möglich gewesen wäre.

Wenn Du da weiter in die Tiefe denken magst, gern.
Verpacke Deine bereits existierende Antwort doch in eine interessante 
Sokratische Frage.

> Zudem steht bereits seit dem Eröffnungs-Post die Frage im Raum wo die
> Energie herkommt, wenn eine Wirkung existiert.
Das gehört wieder zur anfänglichen Frage.
Meine Antwort ist wie der Schwingkreis innerhalb des versilberten 
Alu-Rohrs: Wo keine Verluste, da auch kein Verbrauch an Energie.
Wenn irgendwo im Weltall ein Dauermagnet rotiert, aber nichts in der 
Umgebung ist, was davon berührt sein könnte - wozu sollte da irgendein 
Energiefluss benötigt werden?

> Schade. Ich bin der Auffassung, dass man Gedanken bis zum Ende nachgehen
> muss, oder es komplett sein lassen sollte.
Tja. Was ist dies Ende? Ist die allgemeine Relativitätstheorie wirklich 
das Ende des Gedankens, der mit den Messergebnissen des Michelson'schen
Interferometers begann?

Max, ich verspüre durchaus den Reiz, den Weg in die Tiefe der Materie um 
eine Fragestufe noch tiefer zu gehen, aber andere Aufgaben brauchen auch 
Zeit. Deshalb das Schroffe im "ich bin derzeit satt".
Die Frage mit Deinen konzentrischen Ringen hätte eher in www.philtalk.de 
gepasst, aber die wurde eingestellt, wohl wegen Überlaufens der 
Datenbank.

Deshalb der Vorschlag mit der Sokratischen Frage.
Wenn die einen praktischen Aspekt hat, wo auch noch das eigene Erleben 
vorkommt und geheimnisvolle Rätsel, dann wäre ich vielleicht dabei.

Ciao
Wolfgang Horn

von max (Gast)


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Hach

Philosophie, soso.

Dir geht es um die Bestätigung deiner Annahme. Die kann ich dir nicht 
geben sondern muss dir widersprechen, weil sie schlicht unvollständig 
bzw in Teilen einfach nur falsch ist.
Wo das Ende ist? Da wo unsere möglichen Beobachtungen mit der Theorie 
übereinstimmen. Das ist jedoch in dem Stand in der du die Diskussion für 
beendet erklärst nicht der Fall ist.

Es ist ja kein Problem dass du dich hier ausklingst. Aber müssen wir 
deswegen alles still sein und Fehler nicht analysieren?

Wenn du also keine Lust hast, dann setz dich an deine Aufgaben, lass den 
Thread hier Thread sein und lass den Rest der Welt ein wenig mehr 
Neugier und Methodik praktizieren.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hach zurück, max,

> Philosophie, soso.
Ja. Die Philosopie des Aristoteles, die Kunst des richtigen Denkens, ist 
die Wurzel der Naturwissenschaften.
Sie ist nicht nur die Wurzel, sondern auch die Notwendigkeit für soliden 
Fortschritt in ihnen.

Die leichten, fahrlässigen Gedanken sind schon Tausende mal geäußert 
worden.

Einstein hat gezeigt, wie sorgfältig derjenige denken muss, der wirklich 
fortschrittlich denken will. Er muss äußerst präzise denken, weil seine 
Denkfehler ihn sonst Illusionen als Wahrheit ansehen lassen.

Darüber hinaus bin ich überzeugt (= halte sehr für eher wahr, kann aber 
nicht beweisen) dass der Aufbau der Natur (Materie) nicht kompliziert 
ist, sondern simpel, aber höchst komplex.
Unser Intellekt denkt aber gern kompliziert.

Mein "Dauerkauknochen fürs Gehirn", den ich immer wieder mal vornehme, 
wenn mir nach Entspannung ist, ist die Frage, ob etwas gekrümmt sein 
kann, was gar nicht existiert? Oder ob diesbezügliche Behauptungen 
Einsteins der Korrektur bedürfen?

> Dir geht es um die Bestätigung deiner Annahme.
Immer. Denn diese Bestätigung ist ein Indiz für die Richtigkeit meiner 
bisherigen Denkarbeit.
Aber diese Bestätigung muss schon nachprüfbar sein.


> Die kann ich dir nicht
> geben sondern muss dir widersprechen, weil sie schlicht unvollständig
> bzw in Teilen einfach nur falsch ist.
Widerspruch ist zwar ein Indiz für Fehler, wenn auch nicht, wo genau. 
Widerspruch ist auch ein Beweis für die Notwendigkeit des Suchers nach 
weiterer Auseinandersetzung.

Aber welche von zwei Erklärungen wahrer sei, das entscheide ich nach 
Ockhams Kriterium:
„Von zwei Thesen, die dasselbe Phänomen hinreichend erklären, möge 
diejenige als eher wahr gelten, die mit weniger Unbekannten auskommt 
oder bei gleicher Anzahl Unbekannter schlichter ist.“ (Wilhelm von 
Ockham, um 1300-1349)


> Wo das Ende ist? Da wo unsere möglichen Beobachtungen mit der Theorie
> übereinstimmen.
Prinipiell ja.
Aber weil der Versuch der Minimierung der Abweichungen sehr viel Zeit 
kosten kann, scheue ich den Perfektionismus. Sondern ich begnüge mich, 
indem ich differierende Erklärungen auch und nach Ockham entscheide.
Aber nur gelegentlich tue ich das mit physikalischen Aussagen.

> Es ist ja kein Problem dass du dich hier ausklingst. Aber müssen wir
> deswegen alles still sein und Fehler nicht analysieren?
Wer muss? Habe ich nicht klar gesagt, ich allein wolle mich ausklinken? 
Viel mehr interessiere ich mich für kostspielige Mysterien im Bereich 
der Soft-Facts wie "Change Management", und wie man Kosten, Mühen und 
Leid sparen könnte.

Da werden doch nach andere Diskussionspartner für Dich sein.


Ciao
Wolfgang Horn

von Stefan M. (derwisch)


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Wolfgang Horn schrieb:

>Das gehört wieder zur anfänglichen Frage.
>Meine Antwort ist wie der Schwingkreis innerhalb des versilberten
>Alu-Rohrs: Wo keine Verluste, da auch kein Verbrauch an Energie.
>Wenn irgendwo im Weltall ein Dauermagnet rotiert, aber nichts in der
>Umgebung ist, was davon berührt sein könnte - wozu sollte da irgendein
>Energiefluss benötigt werden?

Ich bins wieder, der TE.

Ich denke lieber Wolfgang, dass ist so nicht korrekt!

Einem Sender ist es egal, ob da Emfäger sind oder nicht.

Ein Quasar in 9 Mrd. Lichtjahren Entfernung strahlt unvorstellbar viel 
Energie ( in Form von Wellen ) ab. Ständig!

Deine Aufassung würde in der Schlussfolgerung bedeuten, dass je mehr 
Empfänger da wären, auch der Sender mehr Energie abstrahlen würde ( 
könnte ).
Das ist Falsch.
Die Energie wird so oder so vom Sender ABGESTRAHLT. Das allein ist schon 
"Arbeit" für den Sender, denn er muss die Wellen in den freien Raum 
schieben.( Anpassung )
Je mehr Enenergie er Eingansseitig bekommt, desto mehr wird abgestrahlt.

Immer! Auch wenn da keine Emfänger sind!

Ansonsten müsste der Sender ja wissen, ob da Empfänger sind oder nicht 
BEVOR er die Welle abgestrahlt hat!!!

Ein Schwingkreis im Alurohr verliert auch Seine Energie, genau so wie im 
freien Raum.
Nur das die Welle sich im Alurohr totläuft ( hin und her reflektiert 
wird) und schliesslich im Alu Wirbelströme erzeugt ( darauf basiert ja 
die Abschirmwirkung von leitfähigen Materialien! ).
Das Alurohr ERWÄRMT sich also um den Betrag der abgestrahlten 
Energiemenge.

Ich meine, du verwechselst Energieübertragung im Nahfeld ( Aufladen 
einer elektrischen Zahnbürste duch das Trafoprinzip ) mit der 
INFORMATIONSübertragung der Welle im Fernfeld.

Es bleibt eben folgende Frage:

Wenn die Wirkung des rotierenden Magneten auch "am Rande des 
Sonnensystems" noch nachweisbar ist, dann müsste es sich doch bereits um 
eine abgestrahlte Welle handeln.

Folgt daraus, dass ein rotierendes Magnetfeld automatisch eine 
elektrische Komponente des Feldes erzeugt?

Aus Sicht des Empfängers handelt es sich ja nicht um ein rotierendes 
Magnetfeld, sondern um ein alternierendes Magnetfeld ( Sinusverlauf )!

Ein alternierendes Magnetfeld muss dann ja die ( fehlende ) elektrische 
Komponente automatisch erzeugen ( zusammenbrechendes Magnetfeld ).

Wenn das nicht so ist, dann frage ich: Warum kann ein alternierendes 
Magnetfeld OHNE elektrische Komponente überhaupt existieren?

Ich schätze es gibt da etwas in meiner "Gesamtfrage", was ich nicht 
richtig zusammenbringe oder vergesse....

Grüsse,
Stefan ( TE )

von U. B. (Gast)


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> Warum kann ein alternierendes
> Magnetfeld OHNE elektrische Komponente überhaupt existieren?

Die Maxwellschen Gleichungen beschreiben doch
das MODELL "elektromagnetische Welle", s.a.:

http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Welle

"Die
>>> zeitliche Änderung des elektrischen Feldes
ist stets mit einer räumlichen Änderung des magnetischen Feldes 
verknüpft. Ebenso ist wiederum die
>>> zeitliche Änderung des magnetischen Feldes
mit einer räumlichen Änderung des elektrischen Feldes verknüpft. Für 
periodisch (insbesondere sinusförmig) wechselnde Felder ergeben diese 
Effekte zusammen eine fortschreitende Welle."

Und fertig.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Stefan,

>>Meine Antwort ist wie der Schwingkreis innerhalb des versilberten
>>Alu-Rohrs: Wo keine Verluste, da auch kein Verbrauch an Energie.
>>Wenn irgendwo im Weltall ein Dauermagnet rotiert, aber nichts in der
>>Umgebung ist, was davon berührt sein könnte - wozu sollte da irgendein
>>Energiefluss benötigt werden?
>
> Einem Sender ist es egal, ob da Emfäger sind oder nicht.
Jain.
Ja: Ich habe oben die Bedingungen beschrieben, unter denen sich eine 
Welle von der Antenne ablöst. Dann findet Abstrahlung statt.
Nein: Ohne diese Bedingungen wird keine Energie abgestrahlt.

> Ein Quasar...
Da sind die Bedingungen auch erfüllt.

> Deine Aufassung würde in der Schlussfolgerung bedeuten, dass je mehr
> Empfänger da wären, auch der Sender mehr Energie abstrahlen würde (
> könnte ).
> Das ist Falsch.
Natürlich, so war es auch nicht gemeint.
Ich präzisiere: Nimm einen Hohlraumresonator. Allseitig geschlossen bis 
auf die Ein-/Auskopplung. Versilbert. Höchste Güte. Vielleicht ein 
Mikrowellenherd, leergeräumt.
Eben geringste Verluste, weil da nichts ist, was dämpfen, was Energie 
verbrauchen könnte. Das Magnetron muss runtergeregelt werden, damit es 
nicht an Spannungsüberschlägen stirbt oder was die hohen Ströme 
anrichten können bei dieser eklataten Fehlanpassnung.
So, und nun tue einen feuchten Wischlappen hinein - der wird warm, das 
Magnettron läuft wieder zur Höchstform auf.... - weil da etwas ist, das 
die HF-Energie aufnimmt und in Wärme umsetzt.

Zurück zum rotierenden Magneten. Wenn Du in seiner Nähe 
ferromagnetisches Material hast, das auf sein magnetische Kraft 
reagiert, dann wird die Rotation unrund, weil mal beschleunigt und mal 
abgebremst.
Wenn dies ferromagnetische Material keine Verluste verursucht, kann die 
unrunde Rotation lange weitergehen. Das ist zwar Wechselwirkung, aber 
noch lange keine Abstrahlung.

> Ein Schwingkreis im Alurohr verliert auch Seine Energie, genau so wie im
> freien Raum.
> Nur das die Welle sich im Alurohr totläuft ( hin und her reflektiert
> wird) und schliesslich im Alu Wirbelströme erzeugt ( darauf basiert ja
> die Abschirmwirkung von leitfähigen Materialien! ).
Alu ist ein recht guter Leiter, Silber ist noch besser. In beiden Fällen 
verursacht die Nicht-Perfektion Verluste.
Wirbelströme - Stefan, ich will hier nicht auch noch in die 
Hohlleitertheorie einsteigen.
Wirbelströme erzeugst Du, wenn Du ein Stück Alu in den Wirkbereich des 
(langsam) drehenden Magneten bringst. Wie im klassischen Tacho, in dem 
ein Magnet drehte und in einer Aluscheibe durch Wirbelströme eine Kraft 
erzeugt wurde, die gegen eine Federkraft den Zeiger ausschlagen ließ.

> Das Alurohr ERWÄRMT sich also um den Betrag der abgestrahlten
> Energiemenge.
Jain.
Ja: Es erwärmt sich. Selbst wenn Du die Pole der Mignonbatterie da 
anschließt.
In diesen Beispielen aber nicht wegen Strahlung, sondern wegen Dämpfung.

> Ich meine, du verwechselst Energieübertragung im Nahfeld ( Aufladen
> einer elektrischen Zahnbürste duch das Trafoprinzip ) mit der
> INFORMATIONSübertragung der Welle im Fernfeld.
Das wäre der Knackpunkt. Die langsame Drehung des Magneten strahlt aber 
keine Energie ab.

> Es bleibt eben folgende Frage:
>
> Wenn die Wirkung des rotierenden Magneten auch "am Rande des
> Sonnensystems" noch nachweisbar ist, dann müsste es sich doch bereits um
> eine abgestrahlte Welle handeln.
Ja.
>
> Folgt daraus, dass ein rotierendes Magnetfeld automatisch eine
> elektrische Komponente des Feldes erzeugt?
Hypothetisch, weil das stationäre Feld schnell zusammen bricht.
>
> Aus Sicht des Empfängers handelt es sich ja nicht um ein rotierendes
> Magnetfeld, sondern um ein alternierendes Magnetfeld ( Sinusverlauf )!
Ja.
>
> Ein alternierendes Magnetfeld muss dann ja die ( fehlende ) elektrische
> Komponente automatisch erzeugen ( zusammenbrechendes Magnetfeld ).
Im Prinzip schon. Aber mit einem entsetzlich schlechten Wirkungsgrad.

> Wenn das nicht so ist, dann frage ich: Warum kann ein alternierendes
> Magnetfeld OHNE elektrische Komponente überhaupt existieren?
Im Prinzip kann es das nicht. Oh Gott, die Magnete an der Wandtafel 
senden Elektrosmog aus! Im Prinzip, wenn sie zu Boden fallen, schon, 
aber das Labor zum Nachweis müßte man wohl in der Antarktis aufbauen 
oder wo sonst kein 50Hz-Feld vorkommt....

> Ich schätze es gibt da etwas in meiner "Gesamtfrage", was ich nicht
> richtig zusammenbringe oder vergesse....
Das findet sich schon.

Ciao
Wolfgang Horn

von Horst (Gast)


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hi,

auch auf die wahrscheinlichkeit hin, daß diese diskussion so
langsam abgekühlt ist, möchte ich mich doch sehr für die
anregenden beiträge bedanken. sie waren seit langem wieder das
spannendste, was ich so in der letzten zeit verfolgen konnte.

ich hatte dabei ähnliches bild, wie hier im telekolleg:

Technologie - 3. Kraftwerke / 2. Elektrische Generatoren

( url leider nicht akzeptiert - muß selbst nachgeschlagen werden )

( der rechte teil des ersten bildes sollte der ausgangsvorstellung
vom STEFAN M: sehr nahe kommen )

hier nochmal eine der vier sogenannten ( leicht modifizierte )
maxwell'schen formeln ( von denen vielleicht nur eine von ihm
stammt; zwei davon sind nachweislich von gauß und eine von
ampere )

( hoffe, man sieht mir nach, daß noch irgenwie ein π oder so fehlen
könnte )

kern der aussage ist aber, daß jedes bewegte B-feld ( sei es
eine oszillation oder ein bewegter permanentmagnet ) ein
elektrisches feld zur folge hat.

energie geht, lt. der energie-erhaltungssätze, nie verloren.
sie verändern sich vielelicht, bleiben aber im gesamtsystem
erhalten: wenn du also den magneten in rotation versetzt,
überträgst du deiner energie ins rotationssystem. stell dir
deine bettdecke oder dein laken vor die du lüftest und dadurch
welle sowohl ins laken, als auch in die luft schlägst. die
übertragene energie muß nicht unbedingt in das bekannt
entropie-wärmeloch enden. mit wellen oder gar balsenartiger abriß
ist nicht, da auch im ruhemoment eine ständige verbindung zum
B-feld besteht. stell dir dazu am besten deine ruhende bzw.
bewegte hand unter wasser vor.

energie ist nicht nur reine elektromagnetische strahlung.
grundsätzlich gibt es potentialle und kinetische energie.
in wieweit ein 'neutraler körper' nun enrgie abstrahlt hängt
sehr davon ab, ob alle elektrischen und magnetischen momente
der subatomren teilchen eine materials ( metall, keramik, holz
usw. )neutralisiert sind.

der magentismus ist leider, ob wir's wahr haben wollen oder
nicht, ein relativistischer effekt. ebenso das elektrische und
das gravitative feld. sie treten nur in erscheinung, wenn eine
potential-differenz vorhanden ist. bewegt man sich mit den
kraftlinien, verlieren sie ihre kraftwirkung. sie verschwinden.
( siehe dazu einstein's RT; ist leider auch nicht ohne widerspruch.
)

wenn wir stefan's vorstellunge weiter ausführen, sollte soetwas
wie eine rotierende welle konzentrisch vom rotierenden magneten
ausgehen. solche messungen gibt es vom magnetfeld unserer sonne
- sieht sehr imposant aus ( würde gerne eine url nachliefern,
wenn ich sie finde ).

ein weiterer sehr interessanter effekt tritt bei sehr jungen
sternen auf, die gerade im entstehen sind. einerseits
gravitiert die masse zu einem zentrum, wodurch sie sich sehr
stark erhitzt und plasma bildet. in kombination mit dem
drehimpuls und der freien ladungen im plasma entsteht ein
magnetfeld um den zentralstern. die magnetfelder erreichen
teilweise eine so hohe geschwindigkeit, daß sie ihre feldlinien
abschnüren und nur noch in und um den stern vorhanden ist. nach
außerhin sind diese B-feldlinien nur noch über ihr
ausgestrahltes licht, das durch dieses magnetische feld
polarisiert wurde, meßbar. sonst aber nicht. der stern befindet
sich dadurch in einer magnetischen blase.

nochmal eine frage an wolfgang: ich kann schlecht
nachvollziehen, woran du den wirkungsgrad deines beispiels
festmachst.

> > Ein alternierendes Magnetfeld muss dann ja die ( fehlende ) elektrische
> > Komponente automatisch erzeugen ( zusammenbrechendes Magnetfeld ).
> Im Prinzip schon. Aber mit einem entsetzlich schlechten Wirkungsgrad.

ich würde wohl eher annehmen, daß es vom schwingkreis und
seiner güte abhängt. bei abgestimmter ( idealer ) frequenz wäre
doch ein wirkungsgrad von 100 % denkbar. selbst bei extrem langen
wellenlängen, wie im diskutiereten fall.

so. das vorläufig von mir. vielleicht kriegen wir noch weitere
anregungen vor sendeschluß.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Danke für Deinen Zwischenstand, Horst,

> energie ist nicht nur reine elektromagnetische strahlung.

Das ist doch der relativistische Efffekt daran - der Effekt, der vom 
Standpunkt des Beobachters abhängt: Dreht er sich mit dem "rotierenden 
Magneten" mit oder beobachtet er dessen Rotation vom festen Standpunkt 
im Universum heraus?

Das Genie Albert Einstein hatte sich im Schüleralter gefragt: "Wenn ich 
auf einem Lichstrahl reiten und einen Rasierspiegel vor mein Gesicht 
halten würde, würde ich mich darin sehen können?"
Die Antwort hängt von der Position des Beobachters ab:
1. Vom stationären Beobachter aus könnte der Reiter sein Gesicht nicht 
sehen, weil das Licht vom Gesicht zum Spiegel dazu schneller als c sein 
müsste.
2. Vom "Standpunkt" des Reiters aus aber sieht er sein Gesicht durchaus, 
vielleicht auch mit der Frage "wieso rast das Universum mit c an mir 
vorbei?"

Übertragung auf den rotierenden Magneten:
1. Vom Standpunkt des ortsfesten Beobachters aus rotiert der Magnet. Der 
ortsfeste Beobachter mit seinem B- oder H-Messgerät misst tatsächlich 
alternierende Felder.
2. Vom Standpunkt des Beobachters, der den Magneten reitet, sind beide 
fest, aber das Universum dreht sich um beide herum.

Hier "schwimme" ich gerade: Wenn ich im All in subjektiv empfundener 
Ruhe bin, und jemand wie Archimedes fände einen Hebel und dreht die 
Welt, das Universum um mich herum - müsste ich dann Fliehkräfte in mir 
selbst empfinden?
Meine intuitive Antwort: Nein. Mein Intellekt aber meint: Doch.
Hmmmm.... Verdammt, hätte ich doch nur das Genie von Einstein!

Zurück zum drehenden Magneten:
1. Solange ich mich mit diesem mitdrehe, "wir beide gegen den Rest der 
Welt!" sehe ich seine Feldlinien so, wie ich sie im Schulunterricht 
gesehen habe mit Hilfe von Eisenfeilspänen. Schön stationär, keine 
Verdrillung.
2. Solange ich den drehenden Magneten vom festen Standpunkt aus sehe, 
Polarstern ist fix, sehe ich auch seine Feldlinien mitdrehen - und bei 
großem Abstand vom Magneten überschreitet die Umfangsgeschwindigkeit 
irgendwann c - und dann kann ich mir die Feldlinien überhaupt nicht mehr 
so vorstellen wie bei träger Drehung.

Wieder mal: "Hmmmm...., verdammt!"

Wer hilft hier weiter mit der Chance eines Genies wie Einstein?

Ciao
Wolfgang Horn

von Stefan M. (derwisch)


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Hallo Wolfgang,

ich merk schon, es bleibt an manchen Ecken schwer, sich das alles 
vorzustellen.

Da kommt auch ein Gedanke wieder hoch, über den ich mit Freunden schon 
mal diskutiert habe:

Annahme: Das gesamte All ist leer ( nur Raum mit unendlicher Ausdehnung, 
aber keine Materie und keine Strahlung ).

Ausser der Planet Erde. Den gibts noch und er dreht sich.
Es treten durch die Drehung Fliehkräfte auf.... wie immer... aber 
halt!!!

Im Bezug auf was findet die Drehung denn statt.
Ich könnte es nur anhand der Fliehkraft messen, ob die Erde sich dreht 
oder nicht.
Und wenn es nun umgekehrt ist? Das leere Weltall dreht sich um die Erde.
Erzeugt das auf der Erde auch Fliehkäfte?

Der Bezugspukt fehlt, anhand dessen ich eine Drehung definieren kann!

Die Drehung gibt es nur, weil sie einmal angestossen wurde ( 
Energieeintrag )

Nun zünde ich riesige Bremsraketen, und stoppe die Drehung der Erde.

Keine Fliehkraft mehr da! Aber im Bezug auf was?

Bei mir geht der Gedanke dahin, dass es ohne Bezugsystem eigentlich gar 
keine Fliehkraft geben könnte.
Das ist etwas schwer in Worte zu kleiden, aber ich hoffe es ist 
einigermassen verständlich...?

von Horst (Gast)


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> Autor: Wolfgang Horn (Firma: AknF) (wolfgang_horn)
>
> Danke für Deinen Zwischenstand, Horst,
>
> > energie ist nicht nur reine elektromagnetische strahlung.
>
> Das ist doch der relativistische Efffekt daran - der Effekt, der vom

außer der materie ist jede form von energie relativ !

> Standpunkt des Beobachters abhängt: Dreht er sich mit dem "rotierenden
> Magneten" mit oder beobachtet er dessen Rotation vom festen Standpunkt
> im Universum heraus?

das universum als großer anhaltspunkt hat immer den nachteil, daß die
'langsame' c nie schnell genug die informationen unserer vorhaben in
echtzeit zu übertragen.

> ... "Wenn ich
> auf einem Lichstrahl reiten und einen Rasierspiegel vor mein Gesicht
> halten würde, würde ich mich darin sehen können?"
> Die Antwort hängt von der Position des Beobachters ab:
> 1. Vom stationären Beobachter aus könnte der Reiter sein Gesicht nicht
> sehen, weil das Licht vom Gesicht zum Spiegel dazu schneller als c sein
> müsste.
> 2. Vom "Standpunkt" des Reiters aus aber sieht er sein Gesicht durchaus,
> vielleicht auch mit der Frage "wieso rast das Universum mit c an mir
> vorbei?"

lt. RT ist c in allen systemen konstant. im 1. punkt fehlt dir noch die 
lorentz-transformation, wodurch es wiederum möglicht wird. sie 
berücksichtigt soetwas wie die raumkontraktion und die veränderte lauf 
der zeitgeschwindigkeit.

> Übertragung auf den rotierenden Magneten:
> 1. Vom Standpunkt des ortsfesten Beobachters aus rotiert der Magnet. Der
> ortsfeste Beobachter mit seinem B- oder H-Messgerät misst tatsächlich
> alternierende Felder.
> 2. Vom Standpunkt des Beobachters, der den Magneten reitet, sind beide
> fest, aber das Universum dreht sich um beide herum.

?: welche beiden. im 2. punkt müßtst du noch den vom reiter-magnetfeld
induzierten strom des messenden beobachters berücksichtigen, der ebenso
alterniert.

> Hier "schwimme" ich gerade: Wenn ich im All in subjektiv empfundener
> Ruhe bin, und jemand wie Archimedes fände einen Hebel und dreht die
> Welt, das Universum um mich herum - müsste ich dann Fliehkräfte in mir
> selbst empfinden?

na klar. es kommt auf die relativbewegung an.

> ...

> 1. Solange ich mich mit diesem mitdrehe, "wir beide gegen den Rest der
> Welt!" sehe ich seine Feldlinien so, wie ich sie im Schulunterricht
> gesehen habe mit Hilfe von Eisenfeilspänen. Schön stationär, keine
> Verdrillung.

B-felder sind verdrillte E-felder !!! bei relativbewegungen sollten also
die subatomaren ladungsströme berücksichtigt werden.

> 2. Solange ich den drehenden Magneten vom festen Standpunkt aus sehe,
> Polarstern ist fix, sehe ich auch seine Feldlinien mitdrehen - und bei
> großem Abstand vom Magneten überschreitet die Umfangsgeschwindigkeit
> irgendwann c - und dann kann ich mir die Feldlinien überhaupt nicht mehr
> so vorstellen wie bei träger Drehung.

spekulierst du drauf, daß c nicht konstant sei ?
oder, was passiert, wenn c überschritten wird ?

> ...

------------------------------------------------------

> Autor: Stefan M. (derwisch)

> ...
> Im Bezug auf was findet die Drehung denn statt.

... auf's universum.

> ...
> Keine Fliehkraft mehr da! Aber im Bezug auf was?

... immernoch dem universum.

> Bei mir geht der Gedanke dahin, dass es ohne Bezugsystem eigentlich gar
> keine Fliehkraft geben könnte.

richtig.

> Das ist etwas schwer in Worte zu kleiden, aber ich hoffe es ist
> einigermassen verständlich...?

geh' mal davon aus, daß wir mindestens genauso unfähig sind, dein 
problem
zu erkennen. mach' aber ruhig weiter. vielleicht kommen wir ja mit 
unseren
erklärungen und ideen auf eine für dich/uns ausreichenden erklärung.

von Stefan M. (derwisch)


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Eigentlich müsste es noch ein Forum für Wissenschaftsphilosophie geben, 
aber dann kommt die gesamte Website wohl etwas von geplanten Thema ab. 
:-)

Ich danke allen für die Einwände und Ideen zu diesem Thema, möchte aber 
auch jetzt nicht zuweit abdriften.

Das mit der Erde im leeren Raum sollten wir doch lieber lassen... sorry

Grüsse, Stefan

von Horst (Gast)


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hi,

sorry, wenn ich/wir dir spielverderber waren. mutter natur ist und 
bleibt in der wissenschaft und für forscher nun mal maß aller dinge ;)

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Stefan,

Danke für Dein Mühen zur Lösung meiner Fragen.

> Annahme: Das gesamte All ist leer ( nur Raum mit unendlicher Ausdehnung,
> aber keine Materie und keine Strahlung ).

Dieser Raum, den Einstein für gekrümmt hält und dessen Krümmung für die 
Ursache der Gravitation hält, den gibt es gar nicht!
Weil er sich nicht nachmessen lässt.
Messen können wir nur Materie und ihre Eigenschaften wie Masse und deren 
Aussendungen wie Photonen/elektromagnetische Strahlung.

Messen können wir auch abgeleitete Größen wie "Distanz und Drehung 
zwischen zwei Teilen Materie", wie die zwischen Sonne, Erde, Mond, 
Planeten, Sonnen und allem, was dazwischen herum fliegt.

Aber wie willst Du ein "Stück Einsteinschen Raum" messen, wenn Du es vor 
Dir hast?
Unsere Vorstellung von einem "Raum" im Sinne eines wandlosen 
Aufbewahrungsbehälters für Materie kann nicht zutreffen.
Und was nicht existiert, das kann auch nicht gekrümmt sein. Dem kann man 
überhaupt keine Eigenschaften zuschreiben.
Dann aber fehlt uns die bisher verlässliche Ursache für die Gravitation.

Folgerung: In Sachen Materie denken wir zutreffender lokal statt global. 
Weil die Materie selbst keine Übersicht hat, der Mond hat keine Ahnung, 
dass er um die Erde herum fällt, der fliegt, subjektiv gesehen, ewig nur 
voran.

Aus dieser lokalen Sicht erkenne ich die Fliehkraft als Symptom einer 
Eigendrehung. Auch des Mondes, der sich in 28 Tagen einmal um sich 
selbst dreht.

> Der Bezugspukt fehlt, anhand dessen ich eine Drehung definieren kann!
Diese Fliehkraft ist unabhängig von äußerem Bezug. Weil die Installation 
eines Bezuges keine Energie überträgt, kann sie auch keine Wirkung 
haben.

> Bei mir geht der Gedanke dahin, dass es ohne Bezugsystem eigentlich gar
> keine Fliehkraft geben könnte.
Sondern: Wenn Du ein Stück Materie - wie einen Stabmagneten - in Drehung 
versetzt, dann dreht sich das N-Ende um das S-Ende. Beide Enden haben 
das andere Ende als Bezug.

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Horst,

> außer der materie ist jede form von energie relativ !
Ich betrachte Energie sogar als Eigenschaft der Materie.
Sogar das Photon, das von beispielsweise einem Wasserstoff-Atom 
emittiert wird und bereits Lichtjahre geflogen ist - aus seiner Sicht 
ist Null Zeit vergangen seit Emission. Aus seiner Sicht ist es daher 
noch Bestandteil des Atoms. Verrückt, aber logisch.

> das universum als großer anhaltspunkt hat immer den nachteil, daß die
> 'langsame' c nie schnell genug die informationen unserer vorhaben in
> echtzeit zu übertragen.
Ja, der Ausdruck in diesen Fragen ist schwer.
Lese ich so: Es gibt gar keine Echtzeit. Nur hinterher können wir anhand 
der Messungen und Aufzeichnungen rekonstruieren, was wann passiert sein 
muss.


> lt. RT ist c in allen systemen konstant.
C ist eine Eigenschaft der Materie. Wenn das Atom einen Photon 
emittiert, erzeugen sich dessen E- und H-Feld gegenseitig, aber aus 
Sicht des stationären Beobachters eben nicht sofort.


> im 1. punkt fehlt dir noch die lorentz-transformation, wodurch es
> wiederum möglicht wird.
Mathematische Berechnunen haben keinen Einfluss auf die Materie. Außer, 
ein Mensch liest das Ergebnis und setzt es um.
Physik und Mathematik können das Verhalten der Materie nur beschreiben, 
als Menschenwerk allerdings betroffen von "errare humanum est"

>> Übertragung auf den rotierenden Magneten:
>> 1. Vom Standpunkt des ortsfesten Beobachters aus rotiert der Magnet. Der
>> ortsfeste Beobachter mit seinem B- oder H-Messgerät misst tatsächlich
>> alternierende Felder.
>> 2. Vom Standpunkt des Beobachters, der den Magneten reitet, sind beide
>> fest, aber das Universum dreht sich um beide herum.
>
> ?: welche beiden.
Der rotierende Magnet und sein Reiter.

> im 2. punkt müßtst du noch den vom reiter-magnetfeld
> induzierten strom des messenden beobachters berücksichtigen, der ebenso
> alterniert.
Aus der Sicht des Reiters fliegt der Beobachter um ihn und um den 
Magneten herum und schneidet die (fiktiben) H-Feld-Linien. Sollte dieser 
Beobachter eine Leiterschleife in passender Ausrichtung mit 
Verlustwiderstand mit sich führen, fließt in der Schleife ein Strom - 
und wir haben eine Wechselwirkung mit Verlust.

>> Hier "schwimme" ich gerade: Wenn ich im All in subjektiv empfundener
>> Ruhe bin, und jemand wie Archimedes fände einen Hebel und dreht die
>> Welt, das Universum um mich herum - müsste ich dann Fliehkräfte in mir
>> selbst empfinden?
>
> na klar. es kommt auf die relativbewegung an.
Nee, so simpel kann das nicht sein.
Weil der Hebel keine Energie auf "mich" überträgt, kann in "mir" auch 
nichts passieren.

>
>> ...
>
>> 1. Solange ich mich mit diesem mitdrehe, "wir beide gegen den Rest der
>> Welt!" sehe ich seine Feldlinien so, wie ich sie im Schulunterricht
>> gesehen habe mit Hilfe von Eisenfeilspänen. Schön stationär, keine
>> Verdrillung.
>
> B-felder sind verdrillte E-felder !!!
Vielleicht deren graphische Repräsentationen.

> bei relativbewegungen sollten also
> die subatomaren ladungsströme berücksichtigt werden.
Gibt es sowas? Solange mir die Notwendigkeit nicht einleuchtet, meide 
ich die Verkomplizierung.


>> 2. Solange ich den drehenden Magneten vom festen Standpunkt aus sehe,
>> Polarstern ist fix, sehe ich auch seine Feldlinien mitdrehen - und bei
>> großem Abstand vom Magneten überschreitet die Umfangsgeschwindigkeit
>> irgendwann c - und dann kann ich mir die Feldlinien überhaupt nicht mehr
>> so vorstellen wie bei träger Drehung.
>
> spekulierst du drauf, daß c nicht konstant sei ?
Nein. Weil c sich aus den Eigenschaften von E- und H ergibt.

> oder, was passiert, wenn c überschritten wird ?
Ich meinte die Umfanggeschwindigkeit. Aus der Sicht des rotierenden 
Magneten sehen seine H-Feldlinien stationär aus.

Aber mit einer Hilfsvorstellung: Du leuchtest mit einer Stablampe 
Richtung Polarstern und drehst die die Stablampe Richtung Kreuz des 
Südens.
Der "Fleck" im Sternenzelt bewegt sich ab einem bestimmten Abstand mit 
mehr als c.
Das ist kein Widerspruch zur Physik, weil sich nur ein Abbild dreht.

So ist das, was wir "Feldlinien" nennen, nur ein Abbild dessen, was der 
Magnet erzeugt.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mac (Gast)


Lesenswert?

Hallo an Alle,

ich bin auf diesen Thread gestoßen, als ich in google gesucht habe, was 
denn passieren würde, wenn sich Magnete(Analog zu Ladungen z.B. 
Elektronen) bewegen würden. Dabei wollte ich ursprünglich herausfinden 
ob noch etwas anderes entstehen kann, ausser einem induzierten 
elektrischen Feld bzw. was ich sehr interessant finde. Wie müsste man 
einen oder mehrere Magnete(oder ein sich änderndes Magnetfeld) aufbauen 
realisieren, damit ein E-Feld entsteht, das wie eine Punktladung wirkt.

Der Thread ist sehr interessant und ich würde gerne etwas dazu 
beitragen.

Als erstes nehme ich Bezug auf die Ausgangsfrage. Ich denke intuitiv 
erstmal das es durchaus möglich sein sollte durch einen bewegten 
Magneten eine elektro-magnetische-Welle abzustrahlen. Wie diese Bewegung 
allerdings aussehen muss könnte ich so einfach nicht beantworten. Ich 
denke auch das es nicht möglich ist durch "rein logische" Überlegungen 
eine gute Aussage treffen zu können ob ein rotierender Magnet eine 
E-M-Welle abstrahlt.

Dazu müsste man das ganze auch mal nachrechnen mit der kompletten 
Geometrie.
Denn für eine Abstrahlung müssen ja H und E senkrecht zueinander stehen 
und sich gegenseitig induzieren. Ob das bei einem rotierendem Magneten 
der Fall ist könnte ich aus dem Stehgreif nicht beantworten.

Bei dieser Diskussion sind aber denke ich einige Denkfehler entstanden 
und auch Ungenauigkeiten.

1. Energieabstrahlung

Wenn hier tatsächlich von einer E-M-Welle gesprochen wird, zählt dazu 
auch Licht. Gegenstände können sehr wohl Energie die Ihnen zugeführte 
Energie an die Umgebung abstrahlen ohne das es einen Verbraucher, Sensor 
oder irgendwas gibt. eine Temperaturmessung würde reichen. es wurde auch 
mal erwähnt, das dann auch mehr Energie abgestrahlt werden würde, wenn 
es mehr "Verbraucher, Sensoren" gäbe, dem schließe ich mich an.

2. Wo würde die Energie herkommen, wenn es eine Abstrahlung gäbe?!
Vielleicht habe ich nur nicht gut genug gelesen aber warum kommt keiner 
auf die Idee, das es die mechanische Arbeit ist, die man dann an dem 
Magneten leisten muss. Vielleicht benötigt man ja wirklich mehr Energie, 
bei einem rotierenden Magneten der Abstrahlt als bei einem der nicht 
abstrahlt. Müsste dann ja auch so sein. Unabhängig von der Reibung 
betrachtet natürlich. Und wie hier auch schon erwähnt wurde ist der 
Wirkungsgrad eventuell so niedrig bzw. die abgestrahlte Energie so 
gering das es kaum Messbar ist, das der Magnet abgebremst wird und wird 
für einen Bruchteil der Reibung gehalten. Worauf ich hinaus will ohne 
mich festzulegen ist, das es durchaus möglich wäre.

3. Wenn es sich um keine E-M-Welle handelt, und man tatsächlich nur eine 
Änderung des Magnetfeldes misst, wird auch nur dann Energie bei einer 
Messung übertragen. Auch das würde dann eine leichte oder stärkere 
Abbremsung erzeugen. Wie bei einem Dynamo z.B. Also auch kein Problem.

4. Das berühmte Beispiel mit der Taschenlampe oder auch einem Laser
Seid ihr wirklich der Meinung, das sich der Lichtfleck mit 
Überlichtgeschwindigkeit bewegt? Ich weiss gar nicht wo ich anfangen 
soll das zu klären. Der Lichtfleck wird sich nicht mit 
Überlichtgeschwindigkeit bewegen. Schonmal eine Duschbrause oder einen 
Wasserschlauch in der Hand gehabt??? Wenn ja schonmal damit eine 
Kreisbewegung gemacht??? Wenn ja, was konntet ihr beobachten? 
"Überwasserfließgeschwindigkeit"? War es überhaupt noch ein Wasserfleck 
an der Wand? Das ihr das nicht beobachten konntet, liegt nicht daran, 
das Wasserteilchen eine Masse haben.

5. Die sogenannten Feldlinien

Ja Feldlinien sind erstmal nur ein Hilfskonstrukt. Sozusagen ein Modell, 
dieses Modell soll helfen, Phänomene erklären, wie die Stadtkarte. Das 
die Stadtkarte vielleicht die Kanalisation bzw. das Wetter nicht 
erklären kann ist doch klar. Also verbessert man die Karte, ein Kalender 
kommt dazu, ein Kanalplan usw. Ach da sind ja noch Menschen. Hm jetzt 
wird es komplizierter also nehmen wir erstmal Ameisen an. Wo werden sich 
wahrscheinlich die Ameisen aufhalten, was werden sie tun? Es gibt keine 
direkte Formel dafür, eine Messung wäre erforderlich(hingehen und 
gucken). Die Karte stimmt innerhalb ihrer Grenzen trotzdem.

Bei Feldlinien ist das jetzt so eine Sache. Es gibt tatsächlich gute 
Theorien für den Aufbau dieser Feldlinien. Aus den 
Wechselwirkungsteilchen, damit Impuls und Energie übertragen werden. 
Wenn man jetzt genau wissen möchte was passiert, wenn ein Magnet sich 
dreht oder bewegt müsste damit hantieren um eine genauere und feinere 
Aussage treffen zu können. Aber dazu gleich noch etwas.

6. Bezugssystem

Ich versteh nicht ganz was für ein Problem ihr habt mit Rotationen.
Und wenn es die einzige Möglichkeit wäre, eine Beschleunigung mit der 
Fliehkraft zu bestimmen. Diese Möglichkeit existiert und wird immer 
existieren und deswegen kann man immer Rotation von von Nicht-Rotation 
unterscheiden. Das es bei gleichförmig bewegten Systemen keine 
Unterscheidung gibt ist klar, da gibt es aber auch keine 
Messmöglichkeit. Übrigens könnte man in dem genannten Beispiel mit der 
Erde alleine im Weltall auch feststellen, das die erde sich dreht, indem 
man Atomuhren benutzt siehe ART. Dazu muss man nicht mal Raum etc. 
messen. Und man muss auch unterscheiden, ob eine Unterscheidung 
Grundsätzlich nicht möglich ist oder einfach technisch nicht 
realisierbar ist.

7. Der Reiter auf dem Magneten

Wer sagt, das der Reiter auf dem Magneten bzw. der Magnet selbst ganz 
normale Feldlinien sieht? Auch die Feldlinien um mal jetzt den Bezug zu 
den Wechselwirkungsteilchen oder Wechselwirkungsphotonen etc. zu 
stellen, haben eine Ausbreitungsgeschwindigkeit. Diese ist nicht größer 
als C! Nehmen wir uns eine Feldlinie, kommt irgendwo aus dem Nordpol 
raus, will zum Südpol...und gelangt auch dort hin. Wir betrachten den 
gleichen Punkt am Nordpol, wieder eine Feldlinie, will zu dem gleichen 
Punkt am Südpol wie vorhin aber moment mal, der Magnet hat sich ja 
gedreht, also ist die Linie jetzt anders oder kein ein anderer Punkt am 
Südpol den vorherigen ersetzen?
Aber achso Moment mal ich drehe die Feldlinien ja mit so das Sie sich 
nach außen, ab einer bestimmten Entfernung mit Überlichtgeschwindigkeit 
bewegen. Und das beste an dieser Entdeckung ist, das sich mit 
Überlichtgeschwindigkeit bewegende Magnetfeld hat keine Wechselwirkung 
mit Teilchen oder anderen Feldern, die sich nicht auch mit 
Überlichtgeschwindigkeit bewegen, weil aus dem Magnetfeld die 
sogenannten Tachyonen entstanden sind. Die bewegen sich auch noch 
rückwärts in der Zeit. Ach diese verdammte Physik und Einstein. Das war 
jetzt die Drehachse längs des Magneten.

8. Raum

Was ist Raum eigentlich genau? Das ist eine ernste Frage, was ist Raum 
ausser der Distanz zwischen Materie, Wellen, Energie etc.? Wie entsteht 
Raum eigentlich? Wird Raum erst durch Materie erzeugt? Gibt es 
unendlichen Raum? Ist der reine Raum schon so etwas, wie das "Nichts" 
Unser Universum ist nicht unendlich, ist aber drumherum Raum? Und was 
ist eigentlich Zeit? Außer das man sagt das eine Ereignis passiert 10000 
mal während das andere nur einmal passiert? Hilfsgröße? Imaginäre 4. 
Dimension? hm.

Ich will darauf hinaus, das auch Gedankenexperimente bestimmte 
Erfordernisse einhalten müssten. Wenn wir von einer alleinigen Existenz 
der erde ausgehen, entstehen mehr Fragen, als die scheinbare einfachere 
Darstellung klären kann. Existiert denn dann überhaupt Raum um die Erde, 
wie genau ist dieser Raum definiert? Gibt es trotzdem die Vakuumenergie? 
könnte ja auch ein Bezugspunkt sein.

9. Nochmal zur E-M-Welle

C ist zwar konstant, aber wenn ich mich z.B. auf einen Lichtstrahl zu 
bewege je nach Geschwindigkeit verschiebt sich seine Farbe in Richtung 
blau usw. also hat dieses Licht dann mehr Energie bzw. das einzelne 
Proton. Genauso ist es, wenn ich mich von einer Lichtquelle entferne, 
dann verschiebt sie sich Richtung rot usw.


Ich möchte noch kurz erwähnen, das ich mich über niemanden lustig mache 
oder ähnliches, wollte aber etwas Humor einbauen.

Viele Grüße

Mac

von dieter (Gast)


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Ich habe mir diesen alten Thread (etwas flüchtig) durchgelesen.
Dank an Mac, dass er ihn der Vergessenheit entrissen hat, denn über all 
das philosophische Blabla ist die eigentliche, physikalisch 
hochinteressante Frage gar nicht beantwortet worden.

In den Maxwellschen Gleichungen gibt es keine Minimaldimensionen oder 
-frequenzen. Und in Gedanken können wir Magnet und Zelle auch beliebig 
gross und beliebig schnell drehen lassen. Das ist für das 
Gedankenexperiment völlig ohne Bedeutung.

Ein drehender Stabmagneten stellt einen magnetischen Dipol dar und eine 
drehende Mignonzelle einen elektrischen Dipol.
Aus dem Abstand lassen sich die durch die Drehung erzeugten Felder nicht 
von den Feldern eines Elementarstrahlers - z.B. einer kleinen Loop- oder 
Dipolantenne - unterscheiden. Deshalb findet auch in jedem Falle eine 
Abstrahlung einer elektro-magnetischen Welle statt.

Die Energie der Abstrahlung kann nur aus der Bewegungsenergie kommen. 
Folglich muss durch die Abstrahlung die Drehung abgebremst werden.
Allerdings muss ich gestehen, dass diese Folgerung eine spontane Antwort 
ist und ich darüber nochmal nachdenken werde.

Wenn noch jemand anders geneigt ist, hier wieder einzusteigen, dann 
bitte unter Konzentration auf das physikalische Problem und ohne 
Philosophie.

von Stefan M. (derwisch)


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@ dieter,

danke, "mein" Thread ist tatsächlich etwas ins philosophische 
abgedriftet.
Das ist erstmal nicht schlimm, denn jeder macht sich auf seine Weise ein 
Bild von dem theoretischen Experiment.

Trotzdem bevorzuge auch ich lieber die physikalische Betrachtung.

Letztendlich scheint es so zu sein, wie Du es beschrieben hast.
Für mich spricht auch nichts dagegen.

von Mac (Gast)


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Hallo,

ich finde es cool das noch Jemand geschrieben hat, vor Allen der Starter 
des Themas.

Mir ist beim Nachdenken etwas aufgefallen und vielleicht täusche ich 
mich extrem aber...

Ihr kennt alle die SRT(Spezielle Relativitätstheorie), nach der man 
immer mehr Energie braucht, um einen Körper immer weiter zu 
beschleunigen. Ich meine nicht 1/2mV^2. Da für jedes mal schneller 
werden irgendwie eine Beschleunigung benötigt wird, und Jede 
Beschleunigung mit einer "Quasikreisbewegung" verglichen werden kann, 
könnte das doch der Grund für die relativistische Massenzunahme sein. 
Jede Materie besitzt doch irgendwie ein magnetisches Moment und muss 
dann abstrahlen. Diese Abstrahlenergie muss zusätzlich aufgebracht 
werden. Beim Abbremsen gibt es diese Strahlung wieder. Ich glaube das 
ist nichts neues. Erinnere mich gerade an Beschleunigte Elektronen die 
Abstrahlen naja...ich finde es irgendwie interessant das wir von einem 
ähnlichen Effekt bei einem gr0ßen Stabmagneten ausgehen und eigentlich 
schon auf die SRT gestoßen sind.


Gruß
Mac

von Mac (Gast)


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Mir fällt noch etwas ein...

Wenn man einer Stahlkugel eine große elektrische Ladung gibt, positiv 
oder negativ ist egal. Die Kugel dann um eine Achse sehr schnell 
rotieren lässt,  diese rotierende Kugel dann auf eine Scheibe 
fixiert(weiter rotierend) die sich dreht, müsste man doch auch eine 
Abstrahlung hinbekommen???


Sorry hat alles nichts mehr mit dem Ursprungsthema zu tun...Aber durch 
diesen Thread bin ich auf diese Gedanken gekommen ;-)

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