>> http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,826946,00.html >> Durchfallquote 94 Prozent >> In Köln haben nur 21 von 368 Lehramtsstudenten eine Mathe-Klausur >> bestanden. Die verzweifelten Durchfaller sahen die Schuld bei ihrer >> rabiaten Professorin und protestierten. Mit Erfolg. Sie bekommen nun ein >> Nachhol-Seminar - und einen neuen Dozenten. Zugegeben, das Verhalten der Dozentin ist eine Zumutung. Aber jeder MINT-Student stolpert irgendwann im Studium mal über Aussiebfächer mit 90%+ Durchfallquote. Dann heißt's Zähne zusammenbeißen und durch. Wozu hat man schließlich mehrere Versuche? Nur bei den Lehramtsstudenten ist das auf einmal der große Skandal... hätte mein Studium sicherlich deutlich einfacher gemacht, wenn ich gewusst hätte, dass es auch so geht.
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-Mit Abstand das schwerste Studium (Bitte Medizin und Jura sind ein Witz da wird nur auswendig gelernt). -Mit Abstand das geringste Einkommen als Absolvent. -Es wird von einem Absolventen alles vorausgesetzt am besten umsonst. -Man muss flexibel sein das ganze Leben. -Man arbeitet in Firmen die einen täglich kündigen können. -Kein richtiger Tariflohn, man kann 60T Euro bekommen aber auch 30T Euro. -Bei jeder Wirtschaftskrise sind die Ingenieure schuld, da die Ingenieure im Ausland besser und billiger sind. Selber Schuld wer in Deutschland bleibt in den USA, Kanada, Australien oder den Skandinavischen Ländern verdient man mehr und wird als Mensch behandelt. Aber solange in Germany BWL´ler, Ärzte, Juristen und Lehrer die "echten" Akademiker sind und die Ingenieure nur "Handwerker" wird sich nichts ändern. Am besten wir würden alle das Land verlassen, sollen doch die Pseudo Akademiker dann Steuer zahlen und Leistung erbringen.
> Dieses Rumgeheule hier ist ja unerträglich.
Ingenieure sind halt alles Leute ohne Kontakt zur Realität,
die in Ihrer Bücherwelt Panik vor dem echten Leben bekommen.
Armin schrieb: > Am besten wir würden alle das Land verlassen, sollen doch die Pseudo > Akademiker dann Steuer zahlen und Leistung erbringen. Wann verlässt Du uns? Armin schrieb: > Bitte Medizin und Jura sind ein Witz Jura, stimmt, da wird fast nur auswendig gelernt, aber versuch doch mal Gesetzestexte auswenig zu lernen. Medizin, wir haben viele gute Mediziner, aber wenig gute Ärzte. Armin schrieb: > Selber Schuld wer in Deutschland bleibt in den USA, Kanada, Australien > oder den Skandinavischen Ländern verdient man mehr und wird als Mensch > behandelt. In den USA wird man mehr als Mensch behandelt und kann nicht täglich gekündigt werden?
Warum regt ihr euch auf, ist doch gut als Ingenieur in Deutschland zu arbeiten. Eine 40-50h Woche, fast einen sicheren Arbeitsplatz, 2.500 Euro Netto, man hat nur 90% der Arbeitszeit Stress und kann sich auf die sichere Rente in Deutschland freuen. Nicht einmal die Inder oder Polen wollen hier arbeiten, da sollten wir mal nachdenken warum. Aber die Dienstleister reden und Deutschland schön. ja klar... Ach ja wäre ich nochmal 20 und Absolvent, würde mir sofort ein Ticket für die USA kaufen!
>Ingenieure sind halt alles Leute ohne Kontakt zur Realität, >die in Ihrer Bücherwelt Panik vor dem echten Leben bekommen. Das ist doch mal ein Wort. Gilt für Informatiker-Nerds übrigens auch... Rosa
Was! schrieb: > Ach ja wäre ich nochmal 20 und Absolvent, würde mir sofort ein Ticket > für die USA kaufen! So einfach funktioniert das nicht. :-) Die USA lassen nicht jeden rein.
Dipl.-Gott schrieb: > So einfach funktioniert das nicht. :-) Die USA lassen nicht jeden rein. Jap Deutsche Lehrer, Juristen und Co. kommen da nicht rein. Als Ing. sollte es aber keine Problem sein.
Armin schrieb: > -Mit Abstand das schwerste Studium (Bitte Medizin und Jura sind ein Witz > da wird nur auswendig gelernt). Du würdest kein Staatsexamen in Jura bestehen, soviel ist sicher.
Jaja, die Matheklausur selektiert ja auch gute Lehrer. Und der Osterhasi bringt die Kinder. Wenn die Lehramtsstudenten mit 94% durchfallen lassen, kommen nur Soziopathen durchs Studium, die vielleicht ein passabler Ing geworden wären, aber als Lehrer ne Fehlbesetzung sind.
Was! schrieb: > Jap, Deutsche Lehrer, Juristen und Co. kommen da nicht rein. > Als Ing. sollte es aber keine Problem sein. Diese Aussage macht keinen Sinn. Warum glaubst Du, für Ingenieure wäre es einfacher? :-) Ich kann Dir sagen: Es ist sehr schwer unabhängig vom Beruf. Ahoi
Student schrieb: > hätte mein Studium sicherlich deutlich einfacher gemacht, wenn ich > gewusst hätte, dass es auch so geht. Ein Ingenieursstudium fängt man auch aus Überzeugung an und nicht weils einfach ist ;-)
1. Mich würde interessieren, ob das schon die Studenten aus dem neuen G8-Gymansium sind. Da wird mathe nämlich deutlich kleiner geschrieben als früher... 2. Ich musste die Mathe-Klausur auch wiederholen, mir fehlte einfach die Routine, die Aufgaben in der Zeit zu lösen. Mathe ist ein hartes Brot. 3. Die Didaktik war bei uns so, dass der Prof ne Vorlesung hielt und die Indizes so klein an der Tafel standen, dass man nix erkennen konnte. Die Übungsaufgaben waren dann der Horror, für die erste Teilaufgabe saßen die Leute 6 Stunden.... und ich war stolz, wenigstens die erste Teilaufgabe rausbekommen zu haben. IN der Übung sagte dann der Hiwi: Die erste Teilaufgabe war ja leicht, die besprechen wir gar nicht - wozu die ganzen anderen, die ewig gerechnet hatten, schleimirisch nickten und dann gleich die zweite Aufgabe drangekommen ist...
Haha, erinnert mich an die Tutorien bei uns in Mathe. Da war für die Tutoren auch alles trivial. Die waren i. d. R. aber auch im 8. Sememster des Mathematik-Studiums ... Dazu auch ein Prof, dessen Schrift man kaum lesen konnnte und er stellte natürlich keinerlei Materialien online. Das ist teilweise schon realitätsfern, aber leider keine Seltenheit, wenn man die Mathe der "echten" Mathematiker mitmachen muss.
>Da war für die Tutoren auch alles trivial
Lol. +1!
Und ihr seid ihr alle so sozial kompetent gewesen mit euren Tutoren darüber zu reden, dass ihr vielleicht diese und jene Frage geklärt haben möchtet? Ich war selber 6 Semester lang Tutor für eine Erstsemestervorlesung und für mich war die auch trivial. Aber wie soll man auf Probleme eingehen wenn sie niemand anspricht? Typisches Szenario, zigfach erlebt: - Erklärung - "Habt ihr das alle verstanden?" - Kollektives Nicken - Eine Person direkt ansprechen mit der Bitte den Sachverhalt nochmal in eigenen Worten zu erklären - "Keine Ahnung" - "Hat es sonst noch jemand nicht verstanden" - Viele Meldungen - "Warum fragt ihr dann nicht?" - Betretenes Schweigen Ihr seid nicht die einzigen die es nicht verstanden haben, die WSK dass dein Nachbar es auch nicht verstanden hat ist hoch. Aber nein, man möchte ja nicht der sein der fragt, denn dann ist man ja die Wurst die zugibt es nicht verstanden zu haben obwohl es mindestens dem halben Raum genauso geht. Aber diese Verhaltensweisen fügen sich nahtlos in das Bild ein was hier im Forum ständig gezeichnet wird. Jammern, "boah mein tutor war scheiße", "das ist eh zum sieben", ... aber das Maul wird nicht aufgemacht sondern es wird nur hingenommen, dabei wollen die Leute nur selten mit Absicht was böses, aber woher sollen sie es wissen wenn sich niemand meldet? Richtig, garnicht. Lieber als Sieber oder unfähgig abstempeln. Edit: Natürlich sind diese Einsteigeraufgaben für fast fertige Mathematiker trivial, nur wenn ihr ihnen nicht sagt dass ihr diese und jene Probleme hattet oder ihn darum bittet die Aufgabe zu erklären woher soll der gute Mann das wissen?
Naja, das eigentlich Problem ist, dass die meisten Tutoren didaktisch eine Katastrophe sind. Da kann man sich das Zeug besser alleine bzw. in einer kleinen Gruppe aneigenen. Es gibt auch (wenige) Ausnahmen, die ihre Tutorium wirklich super aufbereiten. Aber i. d. R. wird einfach nur auf Tüttensuppen-Niveau "gelehrt".
Hi, Bei uns im Studium war das doch sehr kurios. Zu den Übungen und Tutorien waren fast auschliesslich die Leute da, die es schon verstanden hatten und auch alle Übungen gemacht hatten. (Etwa 10-20 von 90 E-Technikern) Natürlich waren die durchfaller dementsprechend hoch. Als ich im Hauptstudium war, hat der Mathe Prof dann dieSchnautze vollgehabt und die einreichung von Übugen zur Zulassungsvorraussetzung zur Klausur gemacht. Das gab einen gewaltigen Aufschrei der Fachschafts und ASTA Faullenzer.Leider habe ich nicht verfolgt wie dies sich auf die Noten Statistik ausgewirkt hab. Aber anscheinend wurde das im Zuge der Bachelorumstellung wieder abgeschafft. Ein neuer Kollege (Frischling von meiner alten Uni) hat mir erzählt es sei keine plicht mehr... Gruss Heinz
Armin schrieb: > (Bitte Medizin und Jura sind ein Witz > da wird nur auswendig gelernt). Man merkt direkt, wie viel Ahnung du hast. Nicht.
Ich schrieb: > Jura, stimmt, da wird fast nur auswendig gelernt, aber versuch doch mal > Gesetzestexte auswenig zu lernen. Quatsch. Mit Auswendiglernen wirst du keine Klausur bestehen, selbst wenn du das ganze BGB und alle Großkommentare dazu auswendig lernen würdest.
Mark Brandis schrieb: > Du würdest kein Staatsexamen in Jura bestehen, soviel ist sicher. Wie sollte er auch in die Nähe des StEx kommen? Er würde keinen einzigen kleinen Schein schaffen.
1. Das Wort "trvial" im Zusammenhang mit der Besprechung von Übungsaufgaben ist mir heute noch in schlechter Erinnerung. Wenn die Mathematiker etwas "trivial" nennen, kriegt es der Normalsterbliche nur mit Müh und Not raus. 2. Ähnliches gilt für den Satz "Die Lösung verschwindet." Man meinte damit, dass das Ergebnis "0" sei. Das wollte mir auch nie einleuchten, warum die Lösung dann weg ist. 3. Zur Sozialkompetenz: Vielleicht nicht rhetorisch besonders geschickt oder emotional mitreißend hab ich damals doch schon auch vorgeschlagen, auch die einfachen Teilaufgaben zu rechnen.... Belächelt wurde ich da nicht nur vom Hiwi, sondern auch von den anderen Studenten, die sich wohl keine Blöße geben wollten. 4. Eines Tages machte der Prof. die Übung. Er fragte: Und, hat schon einer von Ihnen mal an einer Mathematik-Olympiade teilgenommen...? Antwort meines Nachbarn: Ja, aber in der vorletzten Runde sei er ausgeschieden... Da war der Tag für mich auch gelaufen.
D. I. schrieb: > Typisches Szenario, zigfach erlebt: > > - Erklärung > - "Habt ihr das alle verstanden?" > - Kollektives Nicken > - Eine Person direkt ansprechen mit der Bitte den Sachverhalt nochmal in > eigenen Worten zu erklären > - "Keine Ahnung" > - "Hat es sonst noch jemand nicht verstanden" > - Viele Meldungen > - "Warum fragt ihr dann nicht?" > - Betretenes Schweigen Kenne ich ähnlich. War Tutor für Erstsemester in einem Fach, in dem der Prof. wöchentlich Übungsaufgaben ausgab, die dann im Seminar prüfte ("live" als Testat) und die Prüfungszulassung von deren Ergebnissen abhängig machte. Im Tutorium hatte ICH vor, Fragen zum aktuellen Thema zu klären, oder thematisch verwandte bzw. ähnliche Aufgaben zu besprechen. ERWARTET wurde, dass ich den Leuten die Übungsaufgaben vorrechne, sie sie abschreiben, auswendig lernen und im Testat wiedergeben. Das nennen manche dann "Studium". Ohne Worte.
An dieser Stelle möchte ich gerne alle grüßen die mich kennen.
>Aber wie soll man auf Probleme eingehen >wenn sie niemand anspricht? Indem man als erfahrene Lehrkraft weiß, warum die Studenten die Dinge nicht verstehen und welche Hilfen sie brauchen, um es zu verstehen. Klar, die Tutoren haben bei uns auch immer gesagt: wenn ihrs nicht versteht, fragt. Aber um spezifisch zu fragen, muss man es verstanden haben. Meistens fehlen grundlegende Zusammenhänge, so dass man "keinen Plan hat" und folglich auch keine Frage formulieren kann. Dazu kommt dann noch Gruppendynamik, keiner will sich als Depp outen, der nix checkt. Und da das immer so ist, weiß man es als Lehrkraft und geht darauf ein und baut die Grundlagen, und jammert nicht nur über Jammerstudenten.
Sollten alle arroganten Tutoren mal als Ansatzpunkt zum Weiterlesen nehmen: http://de.wikipedia.org/wiki/Experten-Laien-Kommunikation (Mal davon abgesehen, dass die Tutorenjobs oft eh nur die sozial inkopententen Nerds bekommen...)
>Zugegeben, das Verhalten der Dozentin ist eine Zumutung. Aber jeder >MINT-Student stolpert irgendwann im Studium mal über Aussiebfächer mit >90%+ Durchfallquote. Ich habe am eigenen Leib erleben, wie von allen Studenten, die eine Nachklausur mitgeschrieben haben nur Einer mit 4.0 bestanden hat (einige hatten schon 3ten Versuch). Der Prof war der Meinung, dass die Studenten in Semesterferien sonst nichts zu tun haben und zusätzlich aus Spass am Lernen, sich Stoff beibringen. Denn die Klausur bestand nur aus Sachen, die er nicht in der Vorlesung behandelt hat. Es gab keine Scripte, nur einzelne Blätter. Tja, protestiert haben wir auch, sind sogar zum Dekan. Nichts hat es gebracht. Wenn das Gewissen diesen Prof nicht aufgefressen hat, arbeitet er immer noch. Meinen 3ten Versuch, habe ich mir natürlich nicht bei dem Klown angetan. Bin zum anderen Prof, habe halbes Jahr jede Vorlesung besucht (obwohl ich alles konnte und mich gelangweilt fühlte), schön geübt und die Prüfung mit 1.0 bestanden. Also, sind nicht immer die Studenten schuld, wenn es zu solchen Durchfallquoten kommt. Später habe ich erfahren, dass der Prof schon vor 20 Jahren ein "Aussortierer" war.
Aussortieren ist gut. Als Gegenmittel zur gängigen Volksmeinung, jeder Affe sollte studieren.
heinz schrieb: > Als ich im Hauptstudium war, hat der Mathe Prof dann dieSchnautze > vollgehabt und die einreichung von Übugen zur Zulassungsvorraussetzung > zur Klausur gemacht. Das gab einen gewaltigen Aufschrei der Fachschafts > und ASTA Faullenzer.Leider habe ich nicht verfolgt wie dies sich auf die > Noten Statistik ausgewirkt hab. Hehe, die ASTA Faullenzer ;)) Joa, aber sowas ähnliches kenne ich auch. Bei mir an der HS (FH). Im zweiten Semester "Technische Informatik / Elektrotechnik - Informationstechnik" gibt es ein Labor "Mikrocontroller". Dort werden grundlegende Mikrocontroller-Programmieraufgaben auf einem 8051-Derivat in Assembler programmiert. Viele hatten schon mit den einfachsten PAPs, die obligatorisch am Anfang des Labors abgegeben werden sollten, Probleme. Zum eigentlichen Thema: vor ein paar Semestern/Jahren musste man hier noch einen Labortest bestehen. Diesen müssen wohl regelmäßig so viele Leute nicht bestanden haben, dass erstmal der zuständige Professor häufig aus seiner Haut fuhr ("Sie wollen Ingenieur werden? Da müssen Sie sowas können..."; so nach dem Motto) und zweitens dieser Test wohl abgeschafft wurde, auf grund der Tatsache, dass viel zu viele ihn einfach nicht bestanden. Also ich spreche hier von den einfachsten Grundlagen. Grundlagen die wir so sogar in der Berufsausbildung (Elektroniker für Geräte und Systeme) hatten (wenn auch mit Microchip PIC). Schon während der Ausbildung habe ich ein komplexeres Programm für ein Testgerät in Assembler auf einem 8-bitter programmiert. Ich schreibe bewusst programmiert, da mir damals ein PAP von einem Entwicklungsingenieur bereitgestellt wurde. Aber ich finde, dass man von angehenden Ingenieuren mehr erwarten können sollte. Aber man sieht halt auch schön, wie dynamisch sich die Hochschulen auf neue Bedingungen einstellen müssen, um genug Studenten durchbringen zu können, weil sie müssen.
j. c. schrieb: >>Aber wie soll man auf Probleme eingehen >>wenn sie niemand anspricht? > > Indem man als erfahrene Lehrkraft weiß, warum die Studenten die Dinge > nicht verstehen und welche Hilfen sie brauchen, um es zu verstehen. > Klar, die Tutoren haben bei uns auch immer gesagt: wenn ihrs nicht > versteht, fragt. Aber um spezifisch zu fragen, muss man es verstanden > haben. Meistens fehlen grundlegende Zusammenhänge, so dass man "keinen > Plan hat" und folglich auch keine Frage formulieren kann. Dazu kommt > dann noch Gruppendynamik, keiner will sich als Depp outen, der nix > checkt. > Und da das immer so ist, weiß man es als Lehrkraft und geht darauf ein > und baut die Grundlagen, und jammert nicht nur über Jammerstudenten. Falsch. Damit ich Nutzen aus einer Übung ziehen kann als Student muss ich mich VORHER schonmal mit dem Stoff beschäftigt haben und ab da kann man dann auch Fragen stellen die dabei auftreten. Es ist wahrlich nicht die Aufgabe des Profs / des Tutors, bei "0 Plan von dem Scheiß" anzufangen sobald eine Vorlesung zu einer Thematik gehalten wurde. Deswegen auch der gedachte Ablauf des Lernprozesses -> Vorlesung -> Student beschäftigt sich mit Stoff / Übungsaufgaben -> Besuch des Tutoriums / der Übung um den Stoff zu vertiefen oder Fragen zu klären -> Lösung der Aufgabe Die Wahrheit sieht jedoch oft so aus: hansdampf schrieb: > Im Tutorium hatte ICH vor, Fragen zum aktuellen Thema zu klären, oder > thematisch verwandte bzw. ähnliche Aufgaben zu besprechen. ERWARTET > wurde, dass ich den Leuten die Übungsaufgaben vorrechne, sie sie > abschreiben, auswendig lernen und im Testat wiedergeben. > > Das nennen manche dann "Studium". Ohne Worte. Und das hat nichts mehr mit Lern- oder Lehrkompetenz zu tun. j. c. schrieb: > (Mal davon abgesehen, dass die Tutorenjobs oft eh nur die sozial > inkopententen Nerds bekommen...) Und das ist einfach vollkommener Schwachsinn.
> j. c. schrieb: >> (Mal davon abgesehen, dass die Tutorenjobs oft eh nur die sozial >> inkopententen Nerds bekommen...) D. I. schrieb: > Und das ist einfach vollkommener Schwachsinn. Das kommt schon hin. War auch mal Tutor. Bin auch sozial inkompetent.
>Als ich im Hauptstudium war, hat der Mathe Prof dann dieSchnautze >vollgehabt und die einreichung von Übugen zur Zulassungsvorraussetzung >zur Klausur gemacht. Das gab einen gewaltigen Aufschrei der Fachschafts >und ASTA Faullenzer.Leider habe ich nicht verfolgt wie dies sich auf die >Noten Statistik ausgewirkt hab. Das wäre mir absolut neu, wenn ein Prof mal eben eine Übung zu einer Zulassungsbeschränkung machen kann. Beim Prüfungsamt wird der zu einer Klausur zugelassen, der ordnungsgemäß eingeschrieben ist und der die in der Prüfungsordnung festgehaltenen Voraussetzungen erfüllt. Rosa
Interessant das Gejammere, da hat sich scheinbar innerhalb der letzten Jahrzehnte (30 Jahre) kaum was grundlegend geändert. Auch damals hieß es z.T. "lasse meine Vorlesung nicht auf Hilfshochschulniveau herabziehen", es wurden aber tatsächlich dann auf freiwilliger Basis Zusatzvorlesungen angeboten. Die Qualität des Gymnasiums merkte man deutlich. Es war immer der Tutor/Professor schuld, nie der Student. (Habe selber einige Semester ein E-Meßtechnik Praktikum betreut) Damals wurde auch gesiebt, sehr gut sogar in Vordiplom. Aus heutiger Sicht finde ich es richtig, wenn jemand nicht so für das Fach geeignet ist sollte er halt sich so früh wie möglich umorientieren, und das tun für das er(sie) besser geeignet ist. Lieber zum Anfang die Notbremse gezogen, als am Ende gescheitert und (viele) Jahre verloren.
>Aus heutiger Sicht finde ich es richtig, wenn jemand nicht >so für das Fach geeignet ist sollte er halt sich so früh wie >möglich umorientieren Aha, besonders fair ist es, wenn man E-Technik studiert (mit 1.0 bzw. 1.3 in der Klausur) und wegen einem "Aussortierer" der dich z.B. durch den abstrakten Mathe-Mist (den die meisten E-Technik Ings zu 99% nie mehr brauchen werden) gekickt wird. Das schlimme ist, scheitert man an Mathe oder Physik, schon kann man nichts mehr die Richtung studieren. Wegen solchen Profs kriegt man sogar Neurodermitis, obwohl man gar nicht veranlagt ist. Ich habe damals Leute kennen gelernt die sich bei diesen Recycling-Profs im Hauptstudium nicht getraut haben 3ten Versuch zu schreiben, so haben die teilweise nach 7 Semestern von E-Technik zur Informatik o.ä gewechselt. Um einfach nicht nach 3-4 Jahren Studium perspektivlos zu fliegen!
Spackmahal schrieb: > Aussortieren ist gut. Als Gegenmittel zur gängigen Volksmeinung, jeder > Affe sollte studieren. Aussortieren IST gut. Doch das ganze funktioniert nur, wenn man vorher einen Plan hat wie man den Leuten etwas beibringt. Da sind die Hochschulen wohl kaum anders als vor 30 Jahren, was man so hört. Die Profs. und Hiwis sollten einen gewissen Ehrgeiz entwickeln, den Studenten auch was beizubringen. Nicht im Sinne eines Hintenreinschiebens. Aber auf Grundlage einer offenen Diskussionskultur. Gestandene Wissenschaftler geben auch mal zu, auf eine Frage keine Antwort zu kennen - da braucht keiner zusammenzubrechen. Insofern müsste das Aussortieren mal bei den unmotivierten und didaktisch vollständig unbegabten Hiwis und Profs. beginnen.
Sehe ich auch so. Zumal es im Studium auch Profs. und HiWis gab, die es "richtig" gemacht haben. Bei denen hat man dann gesehen, wie es laufen kann. Es geht also, nur sind viele Profs. didaktisch eine reine Katastrophe.
Spackmahal schrieb: > Aussortieren ist gut. Als Gegenmittel zur gängigen Volksmeinung, jeder > Affe sollte studieren. Heute bekommt jeder Affe schon Abitur.
> Heute bekommt jeder Affe schon Abitur.
Du hast es nicht geschafft ?
Es gibt tatsächlich in jedem Abi-Jahrgang rund 5%, die eigentlich fürs Gym gar nicht geeignet sind und quasi per Zufall durchkommen.
MaWin schrieb: >> Heute bekommt jeder Affe schon Abitur. > > Du hast es nicht geschafft ? Du bist im beleidigungen und sonst ist da nix. Der Mod darf löschen.
Ja, mit der Abi-Tour darfst Du hier nicht kommen, das bringt machen Studi um! ;-) MfG Paul
Das ist jetzt ein Witz oder? Wenn man sich die Klausur anschaut (nur der erste Blick), dann gibt es da nur drei Erklärungen: 1) Die Vorlesung war unter aller Sau 2) Die Übungen waren unter aller Sau 3) Der Teufel (in der Klausur) steckt im Detail. Ich werde die morgen mal nachrechnen. Wie gesagt, es war nur ein erster Überblick.
Informatiker schrieb: > Das ist jetzt ein Witz oder? > > Wenn man sich die Klausur anschaut (nur der erste Blick), dann gibt es > da nur drei Erklärungen: > > 1) Die Vorlesung war unter aller Sau > 2) Die Übungen waren unter aller Sau > 3) Der Teufel (in der Klausur) steckt im Detail. Ich werde die morgen > mal nachrechnen. Wie gesagt, es war nur ein erster Überblick. +1 Ich würde mir jetzt auch keine 1.0 zutrauen, aber DAS ist nun wirklich eine machbare Klausur. Entsprechend muss es sich um 1) oder 2) handeln. Ein paar tricky Spots sind schon drin aber es ist auch wirklich viel Standardfutter dabei, vor allem der Teilbarkeitsteil und die beiden letzten Aufgaben. Also da sind mir deutlich schwerere Lehramtsklausuren bekannt mit besseren Bestehensquoten. Also da muss verschiedenes in die Hose gegangen sein, wow. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet.
Informatiker schrieb: > Das ist jetzt ein Witz oder? > > Wenn man sich die Klausur anschaut (nur der erste Blick), dann gibt es > da nur drei Erklärungen: > > 1) Die Vorlesung war unter aller Sau > 2) Die Übungen waren unter aller Sau > 3) Der Teufel (in der Klausur) steckt im Detail. Ich werde die morgen > mal nachrechnen. Wie gesagt, es war nur ein erster Überblick. 4) Die Studenten waren sogar zum Scheißen zu doof. Oder wie es in der Erklärung der Uni zu der Klausur heißt http://www.mathedidaktik.uni-koeln.de/fileadmin/matheseminarfiles/Erklaerung_Seminar_fuer_Mathematik_und_ihre_Didaktik.pdf > Wir beobachten bei Studierenden drei Probleme als Ursachen für > ein schlechtes Abschneiden: > mangelnde Verantwortung und Selbstständigkeit für den eigenen > Lernprozess, ungenügende mathematische Vorkenntnisse und die > „pro forma“ Teilnahme an der ersten Klausur. Mal ehrlich, wer als Student heim zu den Eltern läuft und die Eltern Beschwerdebriefe schreiben lässt, der ist nicht reif genug für ein Studium und schon gar nicht für einen Job als Lehrer. Der sollte erst einmal erwachsen werden und für sich selbst Verantwortung übernehmen. Verwöhntes, verzogenes Pack der ich-bin-wichtig Generation. Als Dozentin würde ich mir langsam überlegen die unfähigen Idioten wegen Rufschädigung zu verklagen.
Das könnte ich bei Schülern des Gymnasiums auch unterschreiben: "Die erfolgreiche Bearbeitung der Aufgaben scheitert sehr häufig nachweisbar an einfachen Rechnungen, wie Punkt- vor Strichrechnung, Ausklammern, Multiplikationsaufgaben wie 5 × 25, das Kürzen von Brüchen, Potenzrechenregeln etc. Auch weitergehender Stoff aus der Mittelstufe, wie das Lösen quadratischer Ungleichungen, steht häufig nicht zur Verfügung. Begriffliches Denken oder Sätze mit mathematischem Sinn zu formulieren, fällt vielen schwer." Ansonsten meine ich aber, dass es "das Modul" heißt und nicht "der Modul".
Ich weiß noch als meine Frau Grundschule studier hat, war sie die einzige, die ne 4 in der Klausur hatte - der Rest war durchgefallen. Allerdings hatte sie auch zuvor 3 Semester Mathe auf Diplom studiert (und dann wg. Selbsterkenntnis aufgegeben und gewechselt)
Mischmasch schrieb: > Informatiker schrieb: >> Das ist jetzt ein Witz oder? >> >> Wenn man sich die Klausur anschaut (nur der erste Blick), dann gibt es >> da nur drei Erklärungen: >> >> 1) Die Vorlesung war unter aller Sau >> 2) Die Übungen waren unter aller Sau >> 3) Der Teufel (in der Klausur) steckt im Detail. Ich werde die morgen >> mal nachrechnen. Wie gesagt, es war nur ein erster Überblick. > > 4) Die Studenten waren sogar zum Scheißen zu doof. This > > Oder wie es in der Erklärung der Uni zu der Klausur heißt > > http://www.mathedidaktik.uni-koeln.de/fileadmin/matheseminarfiles/Erklaerung_Seminar_fuer_Mathematik_und_ihre_Didaktik.pdf Interessante Stellungnahme. Spiegelt meine Tutorerfahrung mit den G8'lern wider. Aufgabenstellungen die 3 Zeilen übersteigen werden nicht verstanden. Selbstständigkeit nicht vorhanden. Schuld wird bei anderen gesucht. > >> Wir beobachten bei Studierenden drei Probleme als Ursachen für >> ein schlechtes Abschneiden: >> mangelnde Verantwortung und Selbstständigkeit für den eigenen >> Lernprozess, ungenügende mathematische Vorkenntnisse und die >> „pro forma“ Teilnahme an der ersten Klausur. > > Mal ehrlich, wer als Student heim zu den Eltern läuft und die Eltern > Beschwerdebriefe schreiben lässt, der ist nicht reif genug für ein > Studium und schon gar nicht für einen Job als Lehrer. Der sollte erst > einmal erwachsen werden und für sich selbst Verantwortung übernehmen. > > Verwöhntes, verzogenes Pack der ich-bin-wichtig Generation. > > Als Dozentin würde ich mir langsam überlegen die unfähigen Idioten wegen > Rufschädigung zu verklagen.
j. c. schrieb: > Sollten alle arroganten Tutoren mal als Ansatzpunkt zum Weiterlesen > nehmen: > http://de.wikipedia.org/wiki/Experten-Laien-Kommunikation > > (Mal davon abgesehen, dass die Tutorenjobs oft eh nur die sozial > inkopententen Nerds bekommen...) Idiot. Wer Elektrotechnik studiert, sollte sich frühzeitig vom Stadion "Laie" lossagen. Die Hochschule ist keine Grundschule. Wer sich zu fein ist selbst mit dem Stoff zu beschäftigen soll halt rausfliegen.
Die Arbeit ist einfach. Wenn so Wenige bestanden haben, fehlt einfach die entsprechende Übung. Bei einer angenommen Begabung braucht es eine gewisse Zeit um solche Aufgaben in einer vorgegebenen Prüfungszeit lösen zu können. Ist die Begabung geringer, wird mehr Zeit zur Erübung der Fähigkeit zur Lösung prinzipiell solcher Aufgaben benötigt. Es ist eingentlich nur die Frage wieviele derartige Aufgaben man gelöst haben muss, um eine gleichartige lösen zu können. Hochbegabte können solche Aufgaben mit nur einem Beispiel oder sogar ohne Beispiel nach dem Prinzip der logischen Herleitung lösen. Weniger begabte Studenten benötigen mehr Aufgaben und einige Wenige sehr viele Aufgaben. Einige verstehen es aber tatsächlich nie und die sollten fliegen. Im Grunde handelt es sich um eine Fehleinschätzung der Studenten welcher Aufwand sinnvollerweise als Vorbereitung zu leisten ist. Je nachdem wie es gelaufen ist, kann es aber auch ein Versäumnis des Lehrers sein, das Vorbereitungslevel der Studenten nicht real zu untersuchen - mit entsprechenden Testklausuren - und diese in ein Fiasko zu schicken. Mathematik ist keine Zauberei, also fast Jeder kann sie mit Zeit erlernen/erüben/verstehen.
Die Studenten werden immer dümmer, dass sehe ich schon wenn ich mir die Noten in diversen substanz Fächern wie ET1 und ET2 anschaue. Die Klausuren werden einfacher, der Schnitt schlechter. Wenn dieses Semester eine Klausur vor 10 Jahren schreiben müsste wäre das geheule nachher groß... Dabei sind alte Klausuren der letzten 8 Jahre vorhanden!
Hier die Ergebnisse der Klausur Grundlagend er Elektrotechnik 1 für die Studiengänge Elektrotechnik, Mechatronik und Wirtschaftswissenschaften an der Uni Hannover im Wintersemester 2011/12. Letzlich war die Durchfallquote etwa 96%. Das ist im Vergleich zu den Vorgängerdurchgängen schon sehr viel, die lagen in der Regel bei 70-80%, aber 95% wurden in der Vergangenheit auchs chon erreicht. Klausuren mit im Durchschnitt >70% Durchfallquote haben wir im Grundstudium so ca. 5Stk. Auch, wenn immer mal wieder Institute verklagt werden, hat sich die letzten Dekaden da nicht groß was dran getan.
einer ist keiner schrieb: > Hier die Ergebnisse der Klausur Grundlagend er Elektrotechnik 1 für die > Studiengänge Elektrotechnik, Mechatronik und Wirtschaftswissenschaften > an der Uni Hannover im Wintersemester 2011/12. Letzlich war die > Durchfallquote etwa 96%. Das ist im Vergleich zu den > Vorgängerdurchgängen schon sehr viel, die lagen in der Regel bei 70-80%, > aber 95% wurden in der Vergangenheit auchs chon erreicht. Klausuren mit > im Durchschnitt >70% Durchfallquote haben wir im Grundstudium so ca. > 5Stk. Auch, wenn immer mal wieder Institute verklagt werden, hat sich > die letzten Dekaden da nicht groß was dran getan. Das ist ziemlich hart. Bei uns wären sie dem Professor aufs Dach gestiegen, denn solche Quoten können quasi per Definition unmöglich nur den Studenten angelastet werden. Vor allem wenn es wiederholt auftritt. Die Art des absichtlichen Herauswerfens ist nichts, worauf man entfernt stolz sein kann. Wir wurden auch nicht mit Samthandschuhen angepaßt, doch selbst in TET lag die Quote niemals höher als 80%. Die Machbarkeit muß gegeben sein, so daß die Guten ihre ihre 3,7 oder 3,3 schaffen können. Irgendein ein autistischer Volltrottel hat ohnehin immer 'ne 2 oder 'ne 1. Die Konsequenz waren höhnische und zynische Kommentare, wo dem Professor/ Übungsleiter eigentlic hätte sofort der Stuhl in die dumme Fresse fliegen müssen: "Mit der Aufgabe haben wir aber den Vogel abgeschossen, nicht wahr! 99% der Teilnehmer konnten keine Lösung ermitteln. Naja einer hat es geschafft. Das heißt, es war machbar." Die Reaktion: http://www.youtube.com/watch?v=0XLhdv74_k4 Mich wundert es auch, daß Elektrotechniker und Nebenfächler zusammengeschmissen werden. Wir saßen zwar auch im selben Raum, doch unsere Prüfung hieß etwas anders und hatte ein ganz anderes Niveau. Ahoi
Nochmal eine Erklärung aus der Sicht eines Tutors. Ich habe selbst auch ein wenig Einblick in die Sachen: wie Klausuren ausgefallen sind und wo es Probleme gab etc.. Bin an einer großen Uni in Bayern. Als allererstes ist mal festzuhalten: Es werden viele Tutorübungen angeboten, aber nur ca. die Hälfte der Studenten besucht diese Übungen auch wirklich. Der Rest ist, man kanns nicht anders sagen, einfach zu faul! Es geht in den meisten Fällen nicht, dass man die Aufgaben ausschließlich selbstständig rechnet, denn der Tutor kann gute Tipps geben, Methoden erklären usw. Meine Erfahrung deckt sich auch mit der von anderen Tutoren: Leute die in die Übungen kommen und gut mitarbeiten, schaffen auch die Prüfungen. Auch in die Zentralübungen kommen nicht alle Studenten, sondern auch wieder nur ca. die Hälfte, nach Fach auch mal mehr oder weniger. Extremfall bei einer Klausur: 1 oder 2 Übungen vor der Klausur hatten wir eine Aufgabe gemacht, die nicht weiter kompliziert war. Wenn man sich damit beschäftigt und sie verstanden hat, konnte man sie leicht lösen. In der Klausur kam nahezu die GLEICHE Aufgabe dran. Von >300 Leuten haben nur 2 diese (Teil)aufgabe lösen können. Was schauen sich die Leute denn an? Außerdem waren sogar sämtliche Unterlagen erlaubt, d.h. wenn man die Aufgabe bearbeiten will, hätte man auch einfach in die Musterlösung der Zentralübung schauen können. Kommen wir jetzt zur Arbeitsmoral: Man stelle sich eine Kondensatorentladekurve vor, wobei die Spannung der Motivation entspricht. Ich konnte beobachten, dass die Anzahl der Studenten, die die Aufgaben vor meiner TÜ rechnen, sich pro Übung in etwa halbiert hat. Trotz meines Hinweises die Aufgaben unbedingt vorzubereiten damit man anständig arbeiten kann! Das ist nicht nur mein Eindruck. Auch ein Übungsleiter hat mir mal Einblick in eine Zugriffsstatistik auf ihr Onlinematerial gegeben. Am Anfang alle motiviert und innerhalb weniger Wochen gehts stark zurück. Tutorübungen laufen dann so ab: Man legt die Folie auf und lässt sie erstmal rechnen/arbeiten. Dann geht man herum und muss den Leuten was erklären wenn sie Fragen haben. Ist gut wenn sie Fragen! Aber manchmal kommen Leute mit ganz grundlegenden Fragen mitten im Semester daher wobei man sich denkt: WAS HABT IHR DIE LETZTEN MONATE GETAN? Nach so 10-20 Minuten wirds lauter, die Leute rechnen nicht mehr so viel oder hängen irgendwo an einem Problem. Fragen wie man da weitermachen kann? Nein... Einfach mal nix tun... Schließlich rechnet man die Aufgaben dann vor. Hin und wieder lasse ich auch Sachen von den Studenten beantworten, wobei die Leute die aktiv mitarbeiten bei <<10% liegt (sowohl in den TÜs, ZÜs und auch Vorlesungen!). Es gibt sehr motivierte Studenten, welche extrem gut sind. Aber der Großteil versucht sich in der Masse zu verstecken. Welche Erwartungen haben Studenten an uns Tutoren bzw. an Vorlesung und Zentralübung? Mir persönlich gehts darum, dass ich lerne: Wie kann ich welche Probleme lösen und welche Prinzipien/Methoden/Herleitungen stecken dahinter. Wo kommt das alles überhaupt her und warum darf man das so rechnen usw? Worums ca. 90% der Studenten geht: Wie schaffe ich die Prüfung? Es gefällt denen gar nicht, wenn man in der Tutorübung einige Minuten ein wenig weggeht vom aktuellen Stoff und mal weiterführende Infos gibt wie z.B.: Praktischer Nutzen unserer Berechnungen, Simulation mit Spice, etc. (Vom Lehrstuhl aus wird das übrigens gut gefunden! Denn auch die sehen das so.). Die Leute kommen schon in der ersten Woche in die Übungen um Fragen zur Klausur zu stellen: Was darf man mitnehmen, wie lange, usw. Die Uni ist nur noch auf die Klausur fixiert, der Praktische Nutzen, wissenschaftliches Arbeiten usw. wird von den Studenten (anfangs) komplett in den Hintergrund gedrängt. Es ist außerdem Schade dass die Unis zu reinen Theoriebunkern werden. Da gibts Leute die unter den vermutlich 1% der besten sind, nahezu überall 1.0, aber dann an der Praxis total scheitern würden. Rechnen? Ja. "Mal nen Filter mit Spice simuliert oder aufgebaut?". "äähhh.. was? wie? nein da kenn ich mich nicht aus" (In den Aufgaben zum Rechnen bekommen sies aber hin das Bodediagramm zu zeichnen, aber ne Ahnung für was man RL, RC- Glieder einsetzen könnte haben sie nicht). Dann kommen wir zum letzten Punkt: Der G8 Reform. In der ersten Prüfung in denen G8ler mitgeschrieben haben, ist der Punktedurchschnitt so stark abgefallen, dass in mehreren Fächern der Punkteschlüssel angepasst werden muss (1/3 der Punkte reicht zum bestehen!), und trotzdem noch (bei einem Fach hab ich diese Daten) ca. 50% durchfallen. Durchfallquote zuvor: Mit strengerem Schlüssel nur 1/3 der Leute. Eine offizielle Erklärung gibt es dazu zwar nicht, der Leistungsabfall wurde bisher auch eher verschwiegen, ist aber, wenn man ein bisschen Einblick in die Lehrstühle hat, unübersehbar. Der aktuelle Erklärungsansatz den auch andere Tutoren und Studenten selbst(!) bestätigen, weist aber sehr stark auf das G8 hin. Es fehlen ganz einfach wichtige Mathematikgrundlagen und selbstständiges Arbeiten überfordert auch noch viele. Die gute Nachricht, was ich auch stets sage: Wer in die Vorlesungen und Übungen kommt, was für sein Studium tut und nicht faul ist, der schafft auch die Prüfungen. :-)
>Die Leute kommen schon in der ersten Woche in die Übungen um Fragen zur >Klausur zu stellen: Was darf man mitnehmen, wie lange, usw. >Die Uni ist nur noch auf die Klausur fixiert, der Praktische Nutzen, >wissenschaftliches Arbeiten usw. wird von den Studenten (anfangs) >komplett in den Hintergrund gedrängt. Tja, und wodran liegt das? Doch nicht etwa daran, dass der Student ziemlich gut weiss, 95% des behandelten Stoffs im späteren Berufsleben nicht mehr brauchen zu können? Man hat als Student einfach genug andere Fächer um die Ohren. Der Tutor sieht immer nur sein eigenens Fach. Der Tutor muss nicht jeden Tag eine bis zwei Übungen in jeweils zwei unterschiedlichen Fächern durchgehen und dazu noch jeweils eine Vorlesung hören. Da ist es doch logisch, wenn man in der Übung eine Anleitung haben möchte, um die Klausur zu bestehen. Über das hinausgehend wird wird die Leistung des Studenten nicht bewertet. Weitergehendes Wissen wird in schriftlichen Prüfungen nicht belohnt, kostet aber irre viel Zeit angeeignet zu werden, selbst wenn echtes Interesse dahinter steht. Schuld an unmotivierten Studenten ist einfach die Prüfungsstruktur. Ein halbes Jahr lang kann man machen was man will und am Ende wird einmal anonym und schriftlich geprüft. Dort muss das Wissen auf genau die Wünsche des Profs passen. Motivation und Interesse über das dort geprüfte hinausgehend wird nicht bewertet und folglich ist es einfach unmotivierend. Wirklich ändern kann man das m.M.n. nur, indem mehr und kürzere schriftliche Prüfungen (2-3) pro Halbjahr eingeführt werden und darüber hinaus Noten für Mitarbeit (Hausaufgaben, Melden...) vergeben werden. Bei mir waren jedenfalls die schriftlichen Prüfungen im Grundstudium und teilen des Hauptstudiums alle eher durchwachsen. Ab dem Hauptstudium kamen dann aber auch viele Prüfungen mündlich. Dort konnte man auch mal auf Verständnis lernen und tatsächlich mal ein paar Kapitel aus einem Lehrbuch rein interessehalber lesen. Wenn man es geschickt angestellt hat, konnte man dann sogar die Prüfungsgespräche in diese Zweige hineinlenken. Das was ich da gelernt habe werde ich auch in ein paar Jahren noch behalten, hingegen kann ich eine DGL heute schon nicht mehr als solche erkennen, (von der Kondensatorentladung abgesehen) ... und um mal auf die angesprochene Mathematikklausur einzugehen: Wozu um Himmels Willen sollen die Studenten Mengenlehre und Topologien lernen..., selbst die Aufgaben zur Aussagenlogik benötigen schon viel Phantasie um diese für Probleme der Realität nutzbar zu machen. Vollkommener Schwachsinn!
Also irgendwie hast du den Sinn eines Studiums (leider) nicht verstanden. WAS gelehrt wird, ist im Prinzip egal, solange ein ensprechendes Niveau eingehalten wird. Man eignet sich strukturiertes Denken an, eine wissenschaftliche Vorgehensweise, Zeitmanagement, Teamarbeit usw. Ob das nun mit Aufgaben in der Mengenlehre oder sonstwas gemacht wird, ist prinzipiell weniger relevant. Und selbst hier ist es natürlich so, dass in den entsprechenden Fachrichtigungen durchaus Module belegt werden, die mit dem Thema grob zu tun haben ... kopf schüttel
meckerziege schrieb: > Nochmal eine Erklärung aus der Sicht eines Tutors. > Ich habe selbst auch ein wenig Einblick in die Sachen: wie Klausuren > ausgefallen sind und wo es Probleme gab etc.. Bin an einer großen Uni in > Bayern. > > Als allererstes ist mal festzuhalten: Es werden viele Tutorübungen > angeboten, aber nur ca. die Hälfte der Studenten besucht diese Übungen > auch wirklich. Der Rest ist, man kanns nicht anders sagen, einfach zu > faul! In Würzburg hatten wir in Physik Grundstudium die Regel so, dass zu Beginn der Übung ankreuzen musste, welche der Aufgaben man vorrechnen kann. Und für den Schein war es u.a. Bedingung, 80ß% der Aufgaben angekreuzt zu haben. So sind natürlich die Übungen VOLL gewesen. Klar, man konnte sein Kreuzchen auch bei einer Aufgabe setzen, die man gar nicht gerechnet hatte. Doch wenn man dann mit DIESER Aufgabe dran kam... > Es geht in den meisten Fällen nicht, dass man die Aufgaben > ausschließlich selbstständig rechnet, denn der Tutor kann gute Tipps > geben, Methoden erklären usw. Leider hatten wir immer VORHER die Aufgaben und dann wurden nur die Ergebnisse besprochen. So eine Zwischenstation ist eine tolle Idee! > In der Klausur kam nahezu die GLEICHE Aufgabe dran. Von >300 > Leuten haben nur 2 diese (Teil)aufgabe lösen können. Was schauen sich > die Leute denn an? Außerdem waren sogar sämtliche Unterlagen erlaubt, > d.h. wenn man die Aufgabe bearbeiten will, hätte man auch einfach in die > Musterlösung der Zentralübung schauen können. Die erste Aufgabe bei einem neue Kurs war bei uns damals im Fachschaftszimmer die alten Klausuren und Aufgaben rauszusuchen - sicher ist sicher. Auf den Trichter kommen z. B. aber Schüler aus dem Gym auch nicht. Klar, wenn man die Angabe kopiert, hat erst der nächste Jahrgang was davon..... Na, mir kann es recht sein, denn so muss ich meine Klausuren/Schulaufgaben nicht jedes Jahr völlig neu erfinden. Spektakulär: Eine Sitzenbleiberin hatte ich das 2. Mal in der 10. Klasse. Es ging und Reihen- und Paralleschaltung von Widerständen (im G9). Ich machte mir bei der Schulaufgabe den Spaß, EINE Teilaufgabe wortwörtlich "wiederzuverwenden", nur die Schaltskizze war gespiegelt. Was soll ich sagen: Die Schülerin erreichte im zweiten Anlauf NOCH weniger Punkte... > Die Uni ist nur noch auf die Klausur fixiert, der Praktische Nutzen, > wissenschaftliches Arbeiten usw. wird von den Studenten (anfangs) > komplett in den Hintergrund gedrängt. Ähnlich ist es in der Schule, wo z. B. in vielen Fächern die Klausur 50% der Note ausmacht. Hierauf konzentrieren sich 99% der Angst... Dass man die andere 50% durch aktive kontinuierliche Mitarbeite quasi ohne Prüfungsstress etc. einsacken kann wird gar nicht mehr gesehen. > Dann kommen wir zum letzten Punkt: Der G8 Reform. > In der ersten Prüfung in denen G8ler mitgeschrieben haben, ist der > Punktedurchschnitt so stark abgefallen, dass in mehreren Fächern der > Punkteschlüssel angepasst werden muss (1/3 der Punkte reicht zum > bestehen!), und trotzdem noch (bei einem Fach hab ich diese Daten) ca. > 50% durchfallen. Durchfallquote zuvor: Mit strengerem Schlüssel nur 1/3 > der Leute. Eine offizielle Erklärung gibt es dazu zwar nicht, der > Leistungsabfall wurde bisher auch eher verschwiegen, ist aber, wenn man > ein bisschen Einblick in die Lehrstühle hat, unübersehbar. Der aktuelle > Erklärungsansatz den auch andere Tutoren und Studenten selbst(!) > bestätigen, weist aber sehr stark auf das G8 hin. Es fehlen ganz einfach > wichtige Mathematikgrundlagen und selbstständiges Arbeiten überfordert > auch noch viele. DAS geht mir als Mathelehrer natürlich runter wie ÖL! Wir sehen ja selbst, dass in den 12 Jahren jetzt der Stoff von 13 Jahren steckt, mit ein paar lächerlichen Kürzungen, die keine sind, weil die Themen dann doch versteckt wieder auftauchen. Uns bleibt nicht viel übrig, als vieles einfach "aufzutischen", Rezepte mitzugeben etc. etc. - alles Zeugs, was dem Gymnasium als Ort für selbständiges Denken zuwider läuft. Der Horror für die Schüler sind dann auch Textaufgaben. Der Oberhorror ist, wenn sie sich selbst Textausgaben ausdenken sollen: Prozentsatz 1,2%, Prozentwert 5000.... Denke dir eine Textaufgabe dazu aus..... Das ist für viele vollkommen ungewohnt und von 30 können das vielleicht 2 auf Anhieb. Der Rest versinkt in absoluter Phantasielosigkeit. Doch es wird ja viel auf die schlechten Schulen und die schlechten Lehrer geschimpft. Daher halten wir uns mit der Kritik am G8 zurück - schließlich ist die Uni die Richtschnur, die uns sagt, ob das Hand und Fuß hat, was im Gymnasium in Mathe gemacht wird. Hätte ja sein können, dass mit Bologna und Master auch die Aufgabenkultur an der Uni eine andere geworden ist...
> Schuld an unmotivierten Studenten ist einfach die Prüfungsstruktur. Ein > halbes Jahr lang kann man machen was man will und am Ende wird einmal > anonym und schriftlich geprüft. So laufen später auch reale Projekte im Job. Man trifft sich einmal mit dem Kunden und ein Jahr später muss plötzlich innerhalb von 2 Wochen was fertig sein. Dabei konnte man doch ein Jahr machen was man wollte... ;) Im Projekt muss man sich deshalb frühzeitig alle notwendigen Informationen besorgen, ggf. fehlendes Wissen anarbeiten und zwischendrin immer mal wieder ein paar (und seien es interne) Meilensteine setzen, um zu sehen wo man steht und ob der Endtermin der ja bekannt ist noch zu halten ist. Nur hat man bei einem realen Projekt immer noch andere Parteien die einem immer mal wieder in den Arsch treten am Ball zu bleiben. Als Ing. muss man später aber auch komplexe Themen selbstständig abarbeiten, also ist es garnicht so verkehrt das im Studium frühzeitig zu lernen. Was Hänschen nicht lernt... > Man hat als Student einfach genug andere Fächer um die Ohren. Der Tutor > sieht immer nur sein eigenens Fach. Jup. Vergiss aber nicht, das sich auch Profs und Tutoren untereinander kennen können und vielleicht sogar miteinander reden. Wenn man Tutor A damit kommt das man bei Tutor B voll ausgelastet war, muss man sich nicht wundern wenn A bei B mal nachhakt. Und wehe du hast bei B die Ausrede gehabt A würde dich full-time beschäftigen ;) Ich höre öfter von Studenten DAS hatte wir ja garnicht im Studium, ich habe JETZT keine Zeit mich da einzulesen, KÖNNTE es aber natürlich sofort wenn ich mal Zeit finden WÜRDE nachzulesen. Wenn man dann in 20 Wochen Praktikum keine Zeit findet sich in Themen wie Matlab Grundlagen oder C Grundlagenprogrammierung einzuarbeiten, obwohl genau das gerade das Praktikumsthema ist, muss man sich schon mal die Frage stellen, wann den dafür Zeit ist.
Wo du Matlab und andere Programmiersprachen ansprichst: Wie soll man das "lernen" können? Viele Regelungstechnik Klausuren bei uns haben ca. 20 bis 30% Matlab Anteil gehabt. Vorgehen der Studenten, inkl mir: Code aus Formelsammlung zusammenschmeißen und hoffen dass es einigermaßen passt. In den Übungen war auch immer etwas Matlab. Das ganze aber nicht so, dass man mal Schritt für Schritt Aufgaben hatte, sondern immer gleich 100-Zeiler, und das von der ersten Woche an. Das man als Student da aussteigt ist doch vollkommen klar. Selbst wenn die ersten zwei / drei Aufgaben gelöst werden, basiert ja immer alles aufeinander. Irgendwann ist man abgehängt und dann kommt man da auch nicht mehr hinterher. Ging mir in C++ und in Java genauso. Die Übungsaufgaben sind zu schnell zu komplex gewesen und haben dann immer aufeinander aufgebaut. Kein einziger hat bis zum Ende alle Aufgaben selber lösen können... Klingt doof, aber nicht selten gibt es gute Probleme einen Framework diverser Programmierumgebungen so einzurichten, dass man überhaupt die ersten Übungen dort sinnvoll laden kann, geschwiege denn sie zu lösen. Das führt schon dazu, von Anfang an abgehängt zu werden.
...zwar soll ein Studium auf selbständiges Lernen vorbereiten, aber ehrlich gesagt ist es einfach sinnlos. Bessere Betreueung und mehr "vorkauen" bringt einfach mehr. Dem Azubi wird schließlich auch gezeigt wie eine Maschine zu bedienen ist. Der Student hingegen muss sich meistens noch die Funktionsweise seines Werkzeuges (in fremder Sprache) selber beibringen. Da vergehen schnell mal 100 Stunden bis man überhaupt mal einen Code in ein FPGA geladen hat, einfach weil man alleine vor den Problemen steht. Jemand der es schonmal gemacht hat, könnte es innerhalb von 10 Minuten erklären, und zwar in der Muttersprache. Der Student aber muss gucken wie er die Entwicklungsumgebungen nutzen kann. ... Vor allem sinnvoll wäre es auch, die Lehre endlich von der Forschung zu trennen. Echte Pädagogen sind mir hundertmal lieber als die dauernden Doktoranden, die (wenn es gut kommt) mal als Tutor tätig waren, aber im großen und ganzen keinerlei echte Lehrerfahrung besitzen. Da sie auch immer nur 3 Jahre bleiben können sie diese auch nicht wirklich dauerhaft gewinnen. Obendrein kann es den Tutoren ja auch vollkommen egal sein.
> Wo du Matlab und andere Programmiersprachen ansprichst: > > Wie soll man das "lernen" können? Das muss man üben, Lerning-by-Doing. Eine kopierte Zeile Code hat Null Effekt. Eine selber eingetippte inklusive dem finden der darin enthaltenen Fehler führt dazu das man mit jeder Zeile etwas schneller wird. > Viele Regelungstechnik Klausuren bei uns haben ca. 20 bis 30% Matlab > Anteil gehabt. Ist doch prima um sich mit Matlab anzufreunden. Oder Octave, falls man daheim keine Lizenz hat ;) > Vorgehen der Studenten, inkl mir: > Code aus Formelsammlung zusammenschmeißen und hoffen dass es > einigermaßen passt. Tja, das ist der Fehler. Es funktioniert, aber du weißt nicht wieso. So lernt man es nie. Learning-by-Doing. Wenn man sich länger als 1 Stunde irgendwo festbeißt, kann man z.B. hier im Forum fragen. Die Möglichkeit hatten frühere Studis nicht. > In den Übungen war auch immer etwas Matlab. Das ganze aber nicht so, > dass man mal Schritt für Schritt Aufgaben hatte, sondern immer gleich > 100-Zeiler, und das von der ersten Woche an. Später im Job werden es dann Tausende fremde Zeilen sein, oft total unverständlich geschrieben oder in einer Sprache in die man sich eindenken muss. Studieren kostet Zeit, investiere sie. > Das man als Student da aussteigt ist doch vollkommen klar. Selbst wenn > die ersten zwei / drei Aufgaben gelöst werden, basiert ja immer alles > aufeinander. Irgendwann ist man abgehängt und dann kommt man da auch > nicht mehr hinterher. Ging mir in C++ und in Java genauso. Die > Übungsaufgaben sind zu schnell zu komplex gewesen und haben dann immer > aufeinander aufgebaut. Kein einziger hat bis zum Ende alle Aufgaben > selber lösen können... Vom einfachen Aufbauend zum Speziellen, so muss es sein. Abgehängt wird man in der Regel nur, wenn man das Lernen aufgibt und zusammen kopiert. Man muss schon die Basics lernen... > Klingt doof, aber nicht selten gibt es gute Probleme einen Framework > diverser Programmierumgebungen so einzurichten, dass man überhaupt die > ersten Übungen dort sinnvoll laden kann, geschwiege denn sie zu lösen. > Das führt schon dazu, von Anfang an abgehängt zu werden. Klingt doof, aber da muss man sich durchbeissen. Und man ist ja nie alleine, es gibt andere Studenten und Tutoren die dir auchmal helfen z.B. ein Eclipse aufzusetzen. Und es gibt tonnenweise Material im Netz, das nur gefunden werden will... Um es klar zu sagen: Du studierst um der Spezialist zu werden, von dem du alles vorgekaut haben möchtest. Das ist der Unterschied vom einfachen Techniker (bitte nicht auf den Abschluss beziehen, kenn persönlich genug die gute Entwicklerjobs tun) zum Entwickler und Ingenieur. Der erste bekommt den Weg vorgegeben, letztere müssen in der Lage sein den Weg selber zu erkennen. Das Studium soll dich dahin erziehen, das Lernen zu lernen und eigentverantwortlich Lösungsansätze zu finden.
...klar, das Problem ist nur: Es ist nicht didaktisch! Und: Programmierumgebungen, Matlab, etc. sind ja schließlich nur die Werkzeuge(!) um das verstehen/anwenden zu können, was die Profs grade durchnehmen. Das kostet irre viel Zeit. Gleichzeitig wird aber die (triviale) Fähigkeit mit eben diesen Werkzeugen umzugehen nicht als prüfungsrelevant angesehen --> Folge: Der Student macht eben Übungen nicht, die studenlanges herumprogrammieren erfordern. In den Prüfungen geht es dann nämlich wieder um Mengenlehre, Topologien, Aussagenlogik. Nicht aber darum mal eine Matrix in Matlab zu invertieren. Das ist ja wieder trivial... Man steht als Student eben dauernd vor dem Auto und darf sich das Fahren alleine beibringen. ... und mal ganz am Rande: Ab 10% Durchfallquote kann man schon davon ausgehen, dass irgendetwas mit der Didaktik bzw. Anforderungsvermittlung nicht stimmt!
Lehramt Mathe wäre für mich nichts gewesen, zu öde und langweilig und dann der Stress mit den Studenten. Besser Jura, da kann man richtig verdienen. Am Besten noch mit einem lustigen Namen: https://www.xing.com/profile/Johnny_Chocholaty
Ab 10% Durchfallquote ist natürlich Schwachsinn. 30 - 40 % galten bei uns im Erstversuch als ganz normal. I schweren Modul galten 80% im Erstversuch als normal. Da sind immer eine Menge "Partystudenten" dabei, genau wie solche, die aufgrund anderer Klausur den Freiversuch mitnehmen und ggf. die Klausur einfach nur abschreiben. Darauf sollte man wirklich nichts einbilden. Wer ernsthaft studiert, kommt da i.d.R. gut durch.
> Wer ernsthaft studiert, kommt da i.d.R. gut durch.
Auch bei 100 % DurchfallQuote ??
Kannst schon lesen oder? Zeige mir bitte, wo 100% Durchfallquote die Regel sind.
meckerziege schrieb: > Meine Erfahrung deckt sich auch mit der von anderen Tutoren: Leute die > in die Übungen kommen und gut mitarbeiten, schaffen auch die Prüfungen. > > Ich konnte beobachten, dass die Anzahl der Studenten, die die Aufgaben > vor meiner TÜ rechnen, sich pro Übung in etwa halbiert hat. Trotz meines > Hinweises die Aufgaben unbedingt vorzubereiten damit man anständig > arbeiten kann! Einspruch! Großer Schwachsinn! Genau diese geistige Haltung der mancher Übungsleiter hat mich im Studium dermaßen unglaublich angekotzt. Menscheskinder, erstens Universitätsstudium heißt: Ausschließlich ich lege fest, wie ich lerne. Niemand schreibt mir das vor und niemand redet mir rein. Kein Professor, kein Übungsleiter. Zum Beispiel habe ich nie irgendwelche Übungen vorbereitet. Was soll das? Wo leben wir hier denn? Mein Lernstil basierte auf Stoffwiederaufbereitung und Nachbereitung von Vorlesungen, Übungen und Praktika. Das Grundprinzip der Universität ist, daß ich das Recht habe, den Stoff auf die Weise zu bewältigen, die ich am besten kann. Unterschiedliche Lernstile müssen nebeneinander gleichberechtigt existieren können und gewürdigt werden. Im Studium geriet ich immer in Schwierigkeiten genau dann, wenn mir die Art und Weise des Lernen de facto oktroyiert wurde, weil nur mit Hilfe der auf Prüfungsrelevanz zugeschnittenen Paukerei des bienenfleißigen Mittelmaßes die Prüfung bestanden werden konnte. Immer wenn ich lernen durfte, wie ich wollte, waren die Ergebnisse hervorragend, sowohl Prüfung als auch Nachhaltigkeit des erworbenen Wissens. Die Freiheit der Selbstorganisation des Lernens ist wesentliches Kennzeichen der Universität. Zweitens werden diese pädagogischen Schlichtgestalten bezahlt. Für ihr Geld haben sie gefälligst gute Lehre zu liefern. > Schließlich rechnet man die Aufgaben dann vor. Hin und wieder lasse ich > auch Sachen von den Studenten beantworten, wobei die Leute die aktiv > mitarbeiten bei <<10% liegt (sowohl in den TÜs, ZÜs und auch > Vorlesungen). Wenn ich aber nicht "aktiv" mitarbeiten möchte? Ich will vielleicht einfach den Lösungsweg sehen und die entsprechenden Tricks und Kniffe in mein Heft schreiben?! Später, wenn die Erinnerung des ersten Hörens verblaßt (aber nicht verschwunden) ist, mache ich mich an die selbständige Wiederaufbereitung und versuche durch Denken zu verstehen. Und wenn ich dann Fragen habe, werde ich den Mund schon aufmachen, keine Sorge, und dann handelt es sich um sinnvolle Fragen. > kommt das alles überhaupt her und warum darf man das so rechnen usw? > Worums ca. 90% der Studenten geht: Wie schaffe ich die Prüfung? > Es gefällt denen gar nicht, wenn man in der Tutorübung einige Minuten > ein wenig weggeht vom aktuellen Stoff Nachvollziehbar. Das liegt an schwerwiegenden Fehlern des Prüfungsprozederes an Universiäten - in diesen Mühlen verdampfte der größte Teil meiner Motivation in atemberaubender Schnelle und am Ende des Grundstudiums hatte ich nahezu allen Antrieb, alle Freude und allen Willen verloren. > Dann kommen wir zum letzten Punkt: der G8 Reform. In Ostdeutschland wurde 1990 in mehreren Bundesländern das traditionelle Abitur der DDR nach 12 Klassen beibehalten und dennoch beklagen die Hochschulen das kontinuierlich sinkende Eingangsniveau vieler Studenten seit 1995. G8 ist nicht der Grund, sondern langfristige Fehlentwicklungen des gegliederten Schulsystems, die bis 1945 verfolgt werden. Die DDR konnte mit Hilfe von 4 Jahren "Einheitsschulgymnasium" und hoher Stoffintensität sehr gute MNT-Vorkenntnisse garantieren. Fauler Student schrieb: > Über das hinausgehend wird wird die > Leistung des Studenten nicht bewertet. Weitergehendes Wissen wird in > schriftlichen Prüfungen nicht belohnt, kostet aber irre viel Zeit, > angeeignet zu werden, selbst wenn echtes Interesse dahinter steht. 100% Zustimmung! > Schuld an unmotivierten Studenten ist einfach die Prüfungsstruktur. 1000% Zustimmung! Alles jenseits des paukenden, bienenfleißigen Mittelmaßes wird bestraft, und die, die wirklich studieren, sind die Angearschten. Bei uns im Diplom gab es das Gott sei Dank nur in ein paar Fächern, trotzdem passierte es oft genug, um ständig irgendwie wütend zu sein. Im Hauptstudium machten die Professoren dann vor allem mündliche Prüfungen - ein Unterschied wie Tag und Nacht, und man hatte die Chance, die angemessene Würdigung für sein Nicht-Gebrauchsingenieurwissen zu erhalten. > ... und um mal auf die angesprochene Mathematikklausur einzugehen: Wozu > um Himmels Willen sollen die Studenten Mengenlehre und Topologien > lernen... Hier widerspreche ich. Die Mathematisierung des deutsche Ingenieurstudiums ist vielerorts unzureichend und nicht mehr up-to-date. Mathematik schult das Denken und ist liefert als Hilfswissenschaft die Werkzeuge des Ingenieurwesens. Man kann nie genug Mathe machen im Studium. Ahoi
Mathegenie schrieb: > Lehramt Mathe wäre für mich nichts gewesen, zu öde und langweilig und > dann der Stress mit den Studenten. > > Besser Jura, da kann man richtig verdienen. Am Besten noch mit einem > lustigen Namen: > > https://www.xing.com/profile/Johnny_Chocholaty Hehe, geil. Vom Elektroinstallateur zum Wirtschaftsjurist...
@Dipl.-Gott (Gast) Ein paar Sachen muss ich jetzt aber mal klarstellen. Dipl.-Gott schrieb: >> Meine Erfahrung deckt sich auch mit der von anderen Tutoren: Leute die >> in die Übungen kommen und gut mitarbeiten, schaffen auch die Prüfungen. >> >> Ich konnte beobachten, dass die Anzahl der Studenten, die die Aufgaben >> vor meiner TÜ rechnen, sich pro Übung in etwa halbiert hat. Trotz meines >> Hinweises die Aufgaben unbedingt vorzubereiten damit man anständig >> arbeiten kann! > > Einspruch! Großer Schwachsinn! > > Genau diese geistige Haltung der mancher Übungsleiter hat mich im > Studium dermaßen unglaublich angekotzt. > > Menscheskinder, erstens Universitätsstudium heißt: Ausschließlich ich > lege fest, wie ich lerne. Niemand schreibt mir das vor und niemand > redet mir rein. Kein Professor, kein Übungsleiter. Ja! Da stimme ich dir auch zu. Die Tutorübungen sind als ANGEBOT gedacht und nicht verpflichtend. Du brauchst also nicht kommen und darfst auch gerne nach deinen Ideen lernen. Aber pass mal auf: Wenn ich in die TÜ reingehe und anfange, dann lege ich die Aufgaben auf und lasse erstmal rechnen. Die ersten Aufgaben sind extra so gestellt, dass sie jeder Rechnen kann und sie gaaanz einfach sind. Danach wirds erst schwieriger. Und dieses Rechnen geht mir dann von DER Zeit ab, in der ich die Aufgaben hernach erklären kann. Und es bringt mehr, wenn die Leute soweit gerechnet haben wie es geht und ich ihnen dann die kritischen Stellen erklären kann. Dann brauchen wir keine wertvolle Übungszeit mit dem Rechnen von trivialitäten Verschwenden. > Zum Beispiel habe ich nie irgendwelche Übungen vorbereitet. Was soll > das? Wo leben wir hier denn? Mein Lernstil basierte auf > Stoffwiederaufbereitung und Nachbereitung von Vorlesungen, Übungen > und Praktika. Das Grundprinzip der Universität ist, daß ich das Recht > habe, den Stoff auf die Weise zu bewältigen, die ich am besten kann. > Unterschiedliche Lernstile müssen nebeneinander gleichberechtigt > existieren können und gewürdigt werden. Im Studium geriet ich immer in > Schwierigkeiten genau dann, wenn mir die Art und Weise des Lernen de > facto oktroyiert wurde, weil nur mit Hilfe der auf Prüfungsrelevanz > zugeschnittenen Paukerei des bienenfleißigen Mittelmaßes die Prüfung > bestanden werden konnte. Immer wenn ich lernen durfte, wie ich wollte, > waren die Ergebnisse hervorragend, sowohl Prüfung als auch > Nachhaltigkeit des erworbenen Wissens. Wie gesagt: Niemand schreibt dir was vor! Es ist nur ein Angebot an euch. Wie/Ob ihr es nutzt bleibt euch überlassen. > > Die Freiheit der Selbstorganisation des Lernens ist wesentliches > Kennzeichen der Universität. > ACK! Ich denke, dass DU(!) durchaus anständig lernst. Das Problem ist aber: Der Großteil der anderen Studenten würde nichts tun außer zuzuhören. 2 Wochen vor Prüfung fangen sie dann an mit dem Stoff und versuchen sich den reinzuprügeln was natürlich schief geht. Daher muss man die meisten Leute doch anhalten dazu, dass sie was selbst tun. > > Zweitens werden diese pädagogischen Schlichtgestalten bezahlt. Für ihr > Geld haben sie gefälligst gute Lehre zu liefern. Ich tue mein Bestes :-) (das Schlichtgestalten habe ich jetzt mal überlesen...) >> Schließlich rechnet man die Aufgaben dann vor. Hin und wieder lasse ich >> auch Sachen von den Studenten beantworten, wobei die Leute die aktiv >> mitarbeiten bei <<10% liegt (sowohl in den TÜs, ZÜs und auch >> Vorlesungen). > > Wenn ich aber nicht "aktiv" mitarbeiten möchte? > > Ich will vielleicht einfach den Lösungsweg sehen und die entsprechenden > Tricks und Kniffe in mein Heft schreiben?! Da KANN man so machen. Aber der Großteil der Studenten pennt weg, wenn sie über lange Zeit nur zuhören. Eine Frage in die Menge zeigt mir: - Kommen die Leute mit? - Gibts evtl. noch Probleme? - "Hey Aufgewacht" ;-) > Später, wenn die Erinnerung des ersten Hörens verblaßt (aber nicht > verschwunden) ist, mache ich mich an die selbständige Wiederaufbereitung > und versuche durch Denken zu verstehen. Und wenn ich dann Fragen habe, > werde ich den Mund schon aufmachen, keine Sorge, und dann handelt es > sich um sinnvolle Fragen. Du gehörst dann vermutlich zu den <10% der Studenten die als extrem selbstständig beim Lernen einzuschätzen sind. Aber den restlichen 90% muss man eben auf die Sprünge helfen. Diese Methoden nach denen ich die Übung gestalte ist übrigens nicht irgendein Hirngespinst von mir, sondern das deckt sich auch ziemlich mit dem, was im Seminar/Fortbildung übers "Lehren" beigebracht wurde. Fauler Student schrieb: > Man hat als Student einfach genug andere Fächer um die Ohren. Der Tutor > sieht immer nur sein eigenens Fach. Der Tutor muss nicht jeden Tag eine > bis zwei Übungen in jeweils zwei unterschiedlichen Fächern durchgehen > und dazu noch jeweils eine Vorlesung hören. Wir Tutoren sind selbst noch (in den meisten Fällen) Studenten. Nein ich muss nicht 1-2 Übungen täglich besuchen und noch in eine Vorlesung gehen... Es sind sogar mehrere Vorlesungen + Übungen pro Tag. Von der Zeitplanung her habe ich dieses Semester um die 40 Credits eingeplant (30 sind eher die Standard). Dann kommt noch die TÜ dazu. Effektiv landet man da (arbeiten muss man ja auch noch!) bei irgendwo um die 45 Stunden pro Woche. Also soviel zu "nur sein eigenes Fach" haben ;-)
...ist ja klar dass Meckerziege sich auf den Schlips getreten fühlt, wird doch gerade ihr "Berufsstand" näher beleuchtet... Ich bleibe jedenfalls dabei: Kleinere Klassensysteme mit Hochschullehrern, die 100% ihrer Daseinszeit unbefristet bis zur Rente in der Lehre verbringen, wären von Vorteil. Dazu Noten für Mitarbeit und insgesamt regelmäßigere, dafür kleinere Prüfungen anstelle der Klausur am Semesterende. Oft ist es in dem jetzigen System so, dass der Prof in der Vorlesung seinen Stoff durchkaut. Mehrere Übungsleiter/Tutoren in unterschiedlichen Übungen jeweils ihre persönliche Note geben, wobei der gesamte Übungsbetrieb meistens aus Übungsblättern des Vor-Vorgänger-Professors stammt. Die Klausuraufgaben wiederum werden von mehreren Personen "ohne gegenseitige" Abstimmung erstellt. Was dort als Aufgabenbrei herauskommt kann garnicht dem Anforderungskatalog entsprechen, den ein Student erwarten müsste, wenn er die Vorlesung besucht hat. Forderung: Eine Lehrkraft für alle Aufgaben eines Faches für jeweils 25 bis maximal 40 "Schüler". Der Begriff ist nicht umsonst so gewählt^^
Wie wäre es, wenn du stattdessen zeigst, dass du auch unter schweren Umständen Erfolg haben kannst? Manche andere ja auch und das sind dann i. d. R. auch die Fähigen Ingenieure - so im echten Berufleben und so ..
dummerStudent schrieb: > Wie wäre es, wenn du stattdessen zeigst, dass du auch unter schweren > Umständen Erfolg haben kannst? Dumm nur, dass die "schweren Umstände" an der Hochschule oftmals so gar nichts mit den Herausforderungen zu tun haben, denen man sich in der Industrie stellen muss.
Dann wären wir wieder beim Transferwissen. Also ich erwarte einfach, dass gewisse Methoden aus der Theorie auf andere, neue Problemstellungen angewendet werden koennen. Das lernt der FH-Gebrauchsingenieur vllt nicht, aber dann muss er sich das selbst beibringen. Wer immer nur Schema F anwenden will, bleibt halt sein leben lang ein Knecht.
dummerStudent schrieb: > Dann wären wir wieder beim Transferwissen. > > Also ich erwarte einfach, dass gewisse Methoden aus der Theorie auf > andere, neue Problemstellungen angewendet werden koennen. Das ist überhaupt nicht das Problem. Die wenigsten Fragestellungen in der Industrie sind so hoch kompliziert, dass man dafür Dr.-Ings. benötigen würde. Ob jemand sein Diplom an der Uni, der FH oder der BA (bzw. DH) gemacht hat, ist den allermeisten Arbeitgebern 100% egal, wie man an der fröhlichen Mischung aller drei Gruppen in jeder größeren Firma anschaulich erkennen kann. Was man viel eher braucht, aber an keiner Hochschule der Welt richtig lernt: 1.) Den richtigen Umgang mit Normen 2.) Den Umgang mit unvollständigen/widersprüchlichen Anforderungen seitens des Kunden, Projektmanagements etc. 3.) Vorhandene Dinge (Code, Schaltpläne etc.) ändern, eher als etwas von Grund auf Neues zu entwickeln. Ersterer Fall macht in den Firmen 90% der Aufträge aus, letzterer nur 10%, wenn überhaupt. 4.) Umgang mit schwierigen Kollegen/Vorgesetzten, auf die man aber momentan dummerweise angewiesen ist 5.) Wie man Verbesserungen durchsetzen kann. In vielen, vor allem größeren Firmen gibt es Sachverhalte bei denen man, wenn man zum ersten Mal auf sie trifft, am liebsten schreien möchte: "Das ist doch völliger Unsinn und gehört sofort geändert!" Aber man muss erst mal gegen die Trägheit in der Firma ankommen. Wer hier die Firma gegen ihre eigene Trägheit sofort verändern will, macht sich unbeliebt und fliegt im schlimmsten Fall schnell raus (ist in meiner Abteilung letztes Jahr einem der Software-Projektleiter passiert).
Mark Brandis schrieb: > 1.) Den richtigen Umgang mit Normen Da es sich um Normen (DIN...) handelt, ist das Vorgehen ziemlich leicht zu erlernen: Etwas, das normkonform ist, muss sämtliche erforderlichen Kriterien erfüllen, > > 2.) Den Umgang mit unvollständigen/widersprüchlichen Anforderungen > seitens des Kunden, Projektmanagements etc. Softskill... > > 3.) Vorhandene Dinge (Code, Schaltpläne etc.) ändern, eher als etwas von > Grund auf Neues zu entwickeln. Ersterer Fall macht in den Firmen 90% der > Aufträge aus, letzterer nur 10%, wenn überhaupt. Eher ist es doch wichtig, zu erkennen, ob es sich lohnt, den alten Kram zu verbessern, oder doch lieber was neues zu bauen. Da spielen dann meistens auch gleich noch betriebswirtschaftliche Kenntnisse mit rein. Es gibt Sachen, die historisch gewachsen sind, und immer weter verschlimmbessert werden. Da hat man den Zeitpunkt einer Neuentwicklung zwischendurch einfach mal verpasst (durfte ich schon erleben. Meistens mit dem Spruch "Ach was! Da müssen jetzt nur ein paar Änderungen für diesen einen Kunden gemacht werden. Alle anderen kaufen das neue System, das auch demnächst fertig ist"...) > > 4.) Umgang mit schwierigen Kollegen/Vorgesetzten, auf die man aber > momentan dummerweise angewiesen ist Softskill > > 5.) Wie man Verbesserungen durchsetzen kann. In vielen, vor allem > größeren Firmen gibt es Sachverhalte bei denen man, wenn man zum ersten > Mal auf sie trifft, am liebsten schreien möchte: "Das ist doch völliger > Unsinn und gehört sofort geändert!" Aber man muss erst mal gegen die > Trägheit in der Firma ankommen. Wer hier die Firma gegen ihre eigene > Trägheit sofort verändern will, macht sich unbeliebt und fliegt im > schlimmsten Fall schnell raus (ist in meiner Abteilung letztes Jahr > einem der Software-Projektleiter passiert). Softskill Diese Softskills sollte man schon vor Beginn eines Studiums besitzen. Das erleichtert auch den Umgang mit den Kommilitonen und ist die Vorstufe der Teamarbeit in Unternehmen. Dafür gibt es notfalls auch Semniare - teilweise sogar hochschulintern. Fauler Student schrieb: > Ich bleibe jedenfalls dabei: > Kleinere Klassensysteme mit Hochschullehrern, die 100% ihrer Daseinszeit > unbefristet bis zur Rente in der Lehre verbringen, wären von Vorteil. > Dazu Noten für Mitarbeit und insgesamt regelmäßigere, dafür kleinere > Prüfungen anstelle der Klausur am Semesterende. Wenn der Prof sich nur mit der Lehre beschäftigen würdem, würde man 10 Jahren immer den gleichen Stoff (Grundlagen-Vorlesungen mal ausgenommen) vermittelt bekommen. Wenn ein Prof noch Beziehungen zur Wirtschaft pflegt, dann hat das auch positive Effekte auf die Studierenden (Praktikumsplätze, Firmenbesichtigungen, Diplom- und Projektarbeiten in der Industrie). Wenn man sich einen Klassenverband wünscht, sollte man ich mal an einer FH umgucken...
Solche Sachen zu lernen obliegt jedem selbst. Das kann nicht alles auf die Hochschule geschoben werden. Selbst ist der Mann - und ja es ist möglich!
Fauler Student schrieb: > Ich bleibe jedenfalls dabei: > Kleinere Klassensysteme mit Hochschullehrern, die 100% ihrer Daseinszeit > unbefristet bis zur Rente in der Lehre verbringen, wären von Vorteil. > Dazu Noten für Mitarbeit und insgesamt regelmäßigere, dafür kleinere > Prüfungen anstelle der Klausur am Semesterende. > Zu "meiner" Zeit war aber schon der Trend zu beobachten, dass es keinen "Mittelbau" mit akademischen Räten etc. mehr gab sondern nur noch Karriere-Jünglinge ohne didaktische Ambitionen oder halt gleich ein Prof. Ich hab ne Menge von gestandenen Wissenschaftlern gelernt, die NICHT Professor waren - war es in West-Deutschland oder dann auch der Kontakt zu Forschern aus Ost-Berlin, die sich jahrzehntelang mit dem Thema aus praktisch-wissenschaftlicher Sicht beschäftigt hatten. Die sog. "Ossis" waren übrigens sehr offen und hilfsbereit und wir hatten Respekte vor dem, was in den jeweiligen System so aufgebaut und geschaffen wurde.
meckerziege schrieb: > Da stimme ich dir auch zu. Die Tutorübungen sind als ANGEBOT gedacht > und nicht verpflichtend. Du brauchst nicht kommen und darfst gerne nach > deinen Ideen lernen. Trotzdem muß ich die Prüfung bestehen. Das ist der Haken: Wenn sich die Klausur zu sehr an der Übung orientiert und am Ende die Vorlesung weitestgehend ignoriert, entartet die Mathematik zum Aufgabenrechnen. Soll das der Sinn der Sache sein? Unsere Übungen liefen folgendermaßen ab: 1. Ansätze und Lösungen für die freiwilligen Aufgaben des vorangegangen Kapitels 2. Wiederholung und Übersicht zur Theorie des aktuellen Kapitels 3. Behandlung von Aufgaben 4. Knobelaufgaben zum Selbststudium Unsere Übungsleiterin (Dipl.-Math.) ließ uns so gut wie nie längere Zeit still rechnen, weil sie dies für verschwendete Zeit hielt. Sie riet uns, daß wir am Anfang des Studiums von den 8 Stunden Selbststudium, die in unserem inoffiziellen Selbststudienplan standen, rund die Hälfte für stumpfes Kampfrechnen aufwenden sollten, um [Zitat] "dranbleiben" zu können. Später, wenn wir uns an den Schwierigkeitsgrad und die Geschwindigkeit gewöhnt hätten, sollten wir den Schwerpunkt auf die Theorie und die Knobelei verschieben. > Wie gesagt: Niemand schreibt dir was vor! > Es ist nur ein Angebot an euch. Ohne die Nutzung dieses Angebotes gerät trotzdem jeder in Schwierigkeiten, wenn es um die Prüfung geht, und sei es Zeitnot. > Ich denke, dass DU(!) durchaus anständig lernst. Das Problem ist: > Der Großteil der anderen Studenten würde nichts tun außer zuzuhören. > 2 Wochen vor Prüfung fangen sie dann an mit dem Stoff und versuchen sich, > den reinzuprügeln, was natürlich schief geht. Dann laß sie doch. :-) Es sind keine kleinen Kinder mehr, Defizite im Lernverhalten hin oder her. Die harte Tour ist Teil des Erwachsenenlebens. > Daher muss man die meisten Leute anhalten dazu, dass sie was selbst tun. Nein, denn damit benachteiligst Du Leute, die wie ich das selbstorganisierte Lernen bevorzugen. Denn irgendwie kommt die Übung und der latente Zwang früher oder später in die Prüfung. Von wegen hier ein paar Zahlen ändern oder dort identische Aufgaben wiederverwenden. Es ist kein Geheimnis, daß die mittelmäßigen, auswendiglernenden Studenten schriftliche Prüfungen mögen und alle Quellen bemühen, um auf das Schema F vorbereitet zu sein. Ich hatte ein ambivalentes Verhältnis zu schriftlichen Prüfungen. Wenn man das Richtige lernt, läuft es meistens okay; wenn man das Falsche lernt, ist man im Arsch. Was ist das "Richtige", was ist das "Falsche"? Ich kann bestens vorbereitet erscheinen und volle Granate abkacken. Ist mir öfter passiert, als mir lieb war. ;-) Warum wirkt die Prüfungsleistung, die in 180 Minuten die Note für teilweise ein Jahr harte Arbeit festsetzt, eher wie ein Glücksspiel? > Du gehörst dann vermutlich zu den <10% der Studenten, die als extrem > selbstständig beim Lernen einzuschätzen sind. Im Grundstudium hatte ich mehrheitlich Nachteile damit. Am Ende des 4. Semesters fühlte ich mich wie tausendfach gerädert und geistig extrem erschöpft. > Aber den restlichen 90% muss man eben auf die Sprünge helfen. Meinetwegen, doch bitte nicht die Klausur auf dieses Mittelmaß bringen und Aufgaben stellen, die Auswendiglerner bevorzugt. > Wir Tutoren sind selbst noch Studenten. Wow, unsere Übungsleister waren von einer Ausnahme abgesehen (1. Semester Informatik) immer Diplom-Schlagmichtot. Ahoi
Dipl.- Gott schrieb: > Unsere Übungsleiterin (Dipl.-Math.) ließ uns so gut wie nie längere Zeit > still rechnen, weil sie dies für verschwendete Zeit hielt. Sie riet uns, > daß wir am Anfang des Studiums von den 8 Stunden Selbststudium, die in > unserem inoffiziellen Selbststudienplan standen, rund die Hälfte für > stumpfes Kampfrechnen aufwenden sollten, um [Zitat] "dranbleiben" zu > können. Später, wenn wir uns an den Schwierigkeitsgrad und die > Geschwindigkeit gewöhnt hätten, sollten wir den Schwerpunkt auf die > Theorie und die Knobelei verschieben. > Also, ohne entsprechende Übung und Routine ist es sicher schwer, ne Klausur auch nur ansatzweise zu schaffen. Nur mit Bücher- und Skriptenlesen hätte ich NIE ne Klausur bei uns geschafft.