Ich suche eine richtig kleine LED-Dot-Matrix. Es gibt so winzige Dinger in älteren Analog-Fotoapparaten, mit denen werden Daten in die Aufnahmen einbelichtet. Über so was ähnliches denke ich für eine Großformatkamera nach. Die Anzeige müsste nicht ganz so klein sein, aber eben immer noch sehr klein. Fünf Millimeter hoch oder weniger wäre z.B. nicht schlecht Ich denke so an 5x7 Punkte je Zeichen oder ähnlich, acht Zeichen oder mehr. Wo findet man so was?
E. Hermanns schrieb: > Wo findet man so was? Vielleicht hier: http://www.avagotech.de/pages/en/led_displays/smart_alphanumeric_displays/serial_interface/ Gruß, Rainer
Die "Datenrückwände" für KB-Kameras belichten mit einer in die Andruckplatte eingelassenen Anzeige, die so konstruiert ist, daß die einzelnen Lichtquellen optisch voneinander getrennt sind. Das aber ist bei so einer Punktmatrixanzeige nicht der Fall, hier befinden sich die auf ein Substrat gebondeten LED-Krümel unterhalb einer transparenten Abdeckung. Da sie keine Richtwirkung aufweisen, leuchten sie durch die transparente Deckschicht auch seitlich, was zu einem sehr matschig-unscharften "Bild" führt, auch wenn der Film direkt auf der Deckschicht aufliegt. Der resultierende Effekt entspricht dem, den man erhält, wenn man einen Kontaktabzug mit einer diffusen Lichtquelle und mehreren Millimetern Abstand zwischen Negativ und Papier anfertigt. Du müsstest also eine Projektionsoptik verwenden, was sich bei einer Großformatkamera sowieso anbietet; sonst müsstest Du Deine Elektronik in die Planfilmkassetten einbauen. Was genau für eine Kamera verwendest Du und wie weit willst Du die umbauen?
schau mal, ob Du noch irgendwo einen uralten Taschenrechner mit LED-Anzeige bekommst, da sind so winzige LED-Matrizes eingebaut, die kannst Du ausschlachten
Sind ja schon mal ganz gute Tipps, danke allerseits. Rufus Τ. Firefly schrieb: > sonst müsstest Du Deine Elektronik in > die Planfilmkassetten einbauen. Ich denke nicht. Und wie sollte das auch gehen? > Was genau für eine Kamera verwendest Du und wie weit willst Du die > umbauen? Linhof MT 4x5. Es wäre denkbar, eine solche LED-Zeile hinter die Mattscheibe zu setzen, also innen im Balgenbereich mit 'Blick' in Richtung Mattscheibe bzw. Film. Natürlich ist das hinsichtlich der Schärfe ein Problem. Aber auf dem 4x5 Negativ könnte man durchaus eine grössere Anzeige verwenden, bis 5mm sollte kein Thema sein. Ob das alles so geht ist mir auch noch nicht klar, aktuell sind es Überlegungen. Eine Alternative wäre eine einzeilige Punktmatrix, mit dem Datum in Binärform. Das müsste man ausreichend scharf hin bekommen. Denn es geht ausschliesslich um die Dokumentation von Datum und Uhrzeit, da würden 32 LEDs vollkommen ausreichen um z.B. einen Unix Zeitstempel einzubelichten, also die Sekunden seit 1.1.1970. gerade eben wäre das zum Beispiel der Wert 1334508480 (Sun, 15 Apr 2012 17:48:00 +0100), binär ist das 01001111100010101111101111000000.
E. Hermanns schrieb: > Es wäre denkbar, eine solche LED-Zeile hinter die Mattscheibe zu setzen, > also innen im Balgenbereich mit 'Blick' in Richtung Mattscheibe bzw. > Film. Ja, aber unbedingt mit Projektionsoptik. Sonst ist das wie eine Lampe, die leuchtet schließlich auch überallhin, das ist nicht nur ein Schärfenproblem, sondern versaut Dir Deine Aufnahmen, und zwar ziemlich komplett. >> sonst müsstest Du Deine Elektronik in >> die Planfilmkassetten einbauen. > > Ich denke nicht. Und wie sollte das auch gehen? Im Zusammenhang mit Deiner "Binäranzeige" wäre das realisierbar. In die Aluplatte der Planfilmkassette werden Lichtleiter eingelassen, die am Rand Dein Negativ belichten. Linhof hat mal Planfilmkassetten produziert, die eine fest vorgegebene Nummer einbelichtet haben. Wenn Du keine Projektionsoptik hinbekommst, dann bräuchtest Du eine aufliegende Belichtungseinheit. Die muss beweglich gelagert sein und im Ruhezustand (ohne eingeschobene Planfilmkassette) ein paar Millimeter in Richtung Objektiv weggeschwenkt sein. Bein Einschieben der Planfilmkassette muss die Belichtungseinheit hingegen auf den Planfilm geschwenkt werden; wenn sie rundherum mit Moosgummi o.ä. abgedichtet wird, versaust Du Dir auch nicht den Rest des Negatives. Das ließe sich mit einem von der Unterkante der Planfilmkassette betätigten Hebel bewerkstelligen. Ich kenne jetzt das Rückteil Deiner Linhof nicht; ich kann da nur von meiner Plaubel extrapolieren, aber das sollte ein Feinmechaniker hinbekommen können. Was aber ziemlich sicher nicht nötig ist, sind volle 32 Bit. Einerseits dürfte es nicht erforderlich sein, auf die Sekunde genau zu sein --so schnell wechselst Du die Planfilmkassetten sicherlich nicht-- und andererseits kannst Du, indem Du nicht vor über vierzig Jahren anfängst zu zählen, sondern jetzt, den Zahlenraum verkleinern. Wie wäre es mit einer einfachen fortlaufenden Nummer? Du könntest in dem die Nummer erzeugenden µC ja an anderer Stelle einen Zeitstempel zusammen mit der Nummer erfassen und z.B. in eine Datei auf einer SD-Karte speichern. Nur mal so am Rande gefragt: Welche Bildmengen produzierst Du so mit Deiner Linhof, und was photographierst Du damit? Für mich ist meine Plaubel die Inkarnation der "slow photography", so daß ich jedes Negativ mit Namen kenne ...
Eine Projektionseinheit gibt es in einigen Polaroid-Kameras. Allerdings keine Punktmatrix sondern nur 6 mal 7-Segment. Das Datum (Uhrzeit) wird von vorne auf das Bild projiziert. Gruß John
Wenn das tatsächlich ohne Kontakt mit dem Film auskommt, dürfte das eine ziemlich gut geeignete Lösung sein. Bei Kontakt mit dem Film ist eine Mechanik wie von mir weiter oben beschrieben erforderlich, weil der Film versenkt im Rahmen der Filmkassette liegt, und der Rahmen beim Einsetzen der Filmkassette an der Optik vorbei muss -- und (das hatte ich noch gar nicht berücksichtigt) der Schieber natürlich auch. Also sollte sich das Ausschlachten so einer Polaroid lohnen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Linhof hat mal Planfilmkassetten produziert, die eine fest vorgegebene > Nummer einbelichtet haben. Das ist mal ein Tipp, danke! Die Optik muss wohl her, da stimme ich zu. Allerdings erscheint mir das Projekt, je mehr wir darüber diskutieren, doch immer fraglicher. Deine Frage nach den Aufnahmemengen bringt es auf den Punkt: Am Wochenende waren es sechs Aufnahmen. Und das passiert alle sechs Wochen mal, man kann also von vielleicht 50 Bildern im Jahr ausgehen. So gesehen sind Papier und Bleistift vielleicht die sinnvollere Lösung. Manchmal überlegt man sich so Sachen einfach, weil sie vielleicht machbar sind, nicht weil sie unbedingt sinnvoll sind. Wäre das jetzt relativ leicht mit einer kleinen LED-Zeile zu machen gewesen, vielleicht mit einer Art Kollimationsoptik davor, hätte das Spass machen können. Aber so entfernt es sich leider wieder von dem, was ich am GF so schätze: Der Einfachheit :-) @johnbauer: Danke für den Hinweis, das werde ich mir aus Interesse gerne ansehen. Aber da es elektronisch hier eher in zu vielen Einzelproblemen endet, und das auch kein Fotoforum ist, ist das Thema vielleicht erschöpft. Hat Spass gemacht, ein paar Meinungen dazu zu hören. Mit einer LED-Zeile ist es demnach kaum getan. Trotzdem vielen Dank allen!
E. Hermanns schrieb: > Am Wochenende waren es sechs Aufnahmen. Ah, also auch bei Dir "slow photography". Ich habe mal in einem Rutsch 12 Aufnahmen gemacht - mehr geht nicht, da ich nur 6 Kassetten habe. Das Entwickeln im Combiplan hat jedenfalls fast schon länger gedauert als das Belichten ...
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Ah, also auch bei Dir "slow photography". Ich mach mal per PN weiter, will ja niemanden langweilen.
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