Forum: HF, Funk und Felder Einfacher, Stabiler Empfänger


von Stefan (Gast)


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Ich möchte mir einen Empfänger für 207khz bauen. Festfrequenz.

Ich dachte da bietet sich eine Fest abgestimmte Ferritantenne für die 
Vorselektion an, und evtl ein Direktmischer (oder reicht evtl ein 
Geradeausempfänger aus?)?
Da könnte ja ein NE612 herhalten, oder?

Nur wie bau ich den Oszillator dass er möglichst selten nachgestellt 
werden muss? (Am besten nie) In der Region habe ich nur 230khz gefunden.

von Stefan M. (derwisch)


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NE612 ist sicher brauchbar.
Bei der LO Frequenz wirst Du dann wohl einen passenden Quarz kaufen 
müssen, oder eine PLL aufbauen müssen.

Was für ein Signal soll denn demoduliert werden?

von Christian Erker (Gast)


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Für Festfrequenz reicht selbstverständlich ein Geradeausempfänger, ein 
Superhet ist schließlich nichts anderes als ein 
Festfrequenz-Geradeausempfänger mit vorgeschaltetem Konverter..

Gruß,
Christian

von Martin S. (Gast)


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Ich hatte mal ne Schaltung mit dem NE612 gesehen, die 2 Quarze benutze 
und mit der Differenzfrequenz arbeitetet.
Bei Farnell gäb es einen 307.2kHz und ein 100kHz Quarz.

Ansonsten habe ich mir hier: http://www.andyquarz.de/quarze.html
auch mal ein Quarz machen lassen.

von W.S. (Gast)


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Christian Erker schrieb:
> Für Festfrequenz reicht selbstverständlich ein Geradeausempfänger

nananana.

Einer der Vorteile eines Superhet-Empfängers ist eben auch, daß die 
zweifellos notwendige Verstärkung eben nicht auf der Empfangsfrequenz 
stattfindet, sondern woanders. Damit hat man dann viel weniger Probleme 
mit Einstreuungen und Selbsterregung. Immerhin soll dein Empfänger ja 
schön empfindlich sein, so daß er das empfängt, was auf der betreffenden 
Frequenz gerade los ist. Aber die Schaltungsteile, die das Signal nach 
60..120 dB Verstärkung führen, müßtest du so sorgfältig abschirmen, daß 
deutlich weniger als -60..-120 dB davon über irgendwas abgestrahlt 
werden und so wieder in die Antenne kommen.

Klaro?

W.S.

von Stefan (Gast)


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Könnte man auch einen 207khz Rechteck benutzen? Dann könnt ich ja nen 
Tiny AVR für die Erzeugung der 207khz hernehmen...

von B e r n d W. (smiley46)


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Um die Verwirrung komplett zu machen

Mit einem NE602/612 würde es zwar funktionieren, ich würde aber eher 
einen kompletten Empfänger IC empfehlen wie:
LA1266, TA7640, TDA1072

Vorteil: Es ist fast alles drin. Vorverstärker, Oszillator, Mischer 
ZF-Verstärker, Demodulator und AGC. Dann würde ich von 207kHz auf 455kHz 
hochmischen, um handelsübliche Keramikfilter nutzen zu können.

Das einzige Problem stellt der Oszillator-Schwinger dar. Der Oszillator 
sollte auf einer Frequenz von entweder 248 kHz oder 662 kHz schwingen. 
Möglicherweise wäre ein ganz normaler Schwingkreis auf 248kHz stabil 
genug. Oder kennt jemand 250 kHz Keramikresonatoren, welche sich noch 2 
kHz ziehen lassen? Eine Abweichung von 1 kHz wäre vermutlich kaum 
hörbar.

Vorschlag Lautsprecher/Kopfhörer-Verstärker 1Watt
TDA7052A

von Matthiazz (Gast)


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>Könnte man auch einen 207khz Rechteck benutzen? Dann könnt ich ja nen
>Tiny AVR für die Erzeugung der 207khz hernehmen...

12x207khz oder 20x207khz geben fast Frequenzen, für die es Quarze gibt.
Du könntest es also mit dem Tiny machen, oder mit einem einfachen 
Frequenzteiler.


Wenn Du 2 207kHz Signal mit 90° Phasenverschiebung erzeugen würdest, 
dann könntest Du es auch so machen:
http://dj9cs.raisdorf.org/SDR-SoftRock-06.html

Der obere Teil aus den OPVs erzeugt 2 um 90° phasenversetzte 
Rechtecksignale. Den würdest Du ersetzten durch deinen Tiny.
Dann gehst Du auf den Analogschalter und hast einen sehr guten 
Empfänger.
Wenn Du jetzt nur ein Seitenband empfangen willst, müsstet Du nur noch 
nen Allpass nachschalten.

von Stefan (Gast)


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Brauche ich bei einem IQ Mischer keinen PC zu Dekodierung? Oder kann man 
das I/Q Signal einfach mit einem NF verstärker vrstärken?

von Matthiazz (Gast)


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Nein. brauchst Du nicht.
Du kannst direkt an I oder Q einen Lautsprecher anschließen und würdest 
dann aber beide Seitenbänder gleichzeitig hören. Wie mit deinem NE612.

Wenn Du nur ein Seitenband willst, dann musst Du die Signale um 90° 
verschieben und addieren.

Das kann man mit einem Allpass machen:
Hier ganz rechts oben ist der Allpass aus 2 OPVs.
http://www.norcalqrp.org/files/NC2030/NC2030_RX_v19.gif
Man kann ihn auch aus nur einem oder 3 oder noch mehr aufbauen:
http://sebulli.com/qrss/rx2.pdf

Mehr bedeutet aber nur: die Bandbreite wo er wirkt ist größer.

von Matthiazz (Gast)


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Hier ein ganz einfaches Phasenschiebernetzwerk: (der Teil LF Phase 
Network)
http://pa2ohh.com/09qrx2.htm

von Stefan (Gast)


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Dann kann ich mir ja für AM die Phasenschieberei sparen, oder?

von B e r n d W. (smiley46)


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Lieg ich da falsch?

Entweder irgendein Bauteil (z.B. DSP) macht:

NF = sqrt(i^2 + q^2)

Oder die Oszillatorfrequenz muß auf wenige Hz genau stimmen, wobei dann 
ein Mischer reicht.

von Matthiazz (Gast)


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>Dann kann ich mir ja für AM die Phasenschieberei sparen, oder?
Ja - im Prinzip brauchst Du auch keine 90° Phasenverschiebung.
Das macht ja auch ein Ringmischer.

Deine Antenne, dann ein Bandpass, dann ein Analogschalter, der als 
Umschalten arbeitet, also 180° Phasenverschiebung, dann Tiefpass und 
Audioverstärker.

>NF = sqrt(i^2 + q^2)
Das ist AM

Während q (oder i) eine Überlagerung aus LSB und USB ist.

(meine ich jedenfalls)

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Stefan schrieb:
> Dann kann ich mir ja für AM die Phasenschieberei sparen, oder?

Da Du uns immernoch nicht gesagt hast
- WIE "stabil" die Frequenz sein muss
- Welche Feldstaerken zu erwarten sind
- Welche Modulationsart Du uebertraegst
.....

ist die TOP-Loesung ein ZN414-Derivat zu nehmen. + TRasistor + Ohrhoerer 
+ Batterie = Fertig



Gruss

Michaael

von Stefan (Gast)


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Stefan schrieb:
>Empfänger für 207khz bauen
(DLF)
>Fest abgestimmte Ferritantenne

- Modulation AM da Hörfunk
- Antennenspannung wird wohl eher gering ausfallen (Treiberstufe wird 
nach der "Antenne" kommen)

von B e r n d W. (smiley46)


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@Matthiazz

>>NF = sqrt(i^2 + q^2)
>Das ist AM
Stell Dir vor, die Frequenz des Oszillators stimmt genau, nur die Phase 
ist um 90° verdreht, dann wäre die Amplitude Null. Mit sqrt(i^2 + q^2) 
bekommt man bei jeder beliebigen Phasenlage das korrekte NF-Signal.

Stell Dir vor, der Oszillator liegt um 25Hz daneben, dann mischen sich 
bei einer 1kHz Modulation aus den beiden Seitenbändern zwei Töne: Einer 
mit 975Hz und einer mit 1025Hz. Die Differenz beträgt 50 Hz und wird als 
Schwebung zwischen den beiden Mischprodukten hörbar. Wer schon mal mit 
einem SSB-Empfänger versucht hat AM zu hören, weiß wie das klingt, man 
hört den Beat. Am Besten wäre, wenn eine PLL-Schaltung auf die 207kHz 
einrasten würde. Dann stünde die Originalfrequenz phasenstarr zur 
Verfügung.

Eine zweite Phasendrehung um 90° und subtrahieren bzw. addieren wird für 
die Seitenbandunterdrückung bei SSB und CW benötigt. Ob das durch 
Phasenschieben oder durch nochmaliges Mischen mit 0° und 90° nach der 
Weaver-Methode geschieht, ist egal. Ein DSP kann das alles leicht 
bewerkstelligen und Software kostet nichts (außer Zeit und Nerven beim 
Programmieren).

Inzwischen kommen jedoch so langsam ICs auf den Markt, welche das 
komplett in Hardware verschaltet/integriert haben, wenigstens für AM und 
FM.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Stefan

Die Rauschspannung einer Ferritantenne wird ca. 20µV betragen. Signale 
unterhalb dieses Pegels sind praktisch nicht nutzbar.

von Wolfgang (Gast)


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Stefan schrieb:
> Könnte man auch einen 207khz Rechteck benutzen? Dann könnt ich ja nen
> Tiny AVR für die Erzeugung der 207khz hernehmen...

Wenn du das damit Jitterfrei (mit geringem Phasenrauschen) hinbekommst, 
ja. Denk aber dran, dass das Signal erstmal einen Haufen Oberwellen hat, 
die du saubber wegfiltern mußt.

Wenn man das Rad der DDS nicht neu erfinden möchte, hat AD einige Tips
ttp://www.analog.com/en/rfif-components/direct-digital-synthesis-dds/pro 
ducts/index.html

von dolf (Gast)


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moin

Ich möchte mir einen Empfänger für 207khz bauen. Festfrequenz.

ich würd da vorhanden den tca440 nehmen.
geht bis 40mhz.
also lw bis kw.
oszillator schwingt um die zf höher als das eingangssignal.
455khz + 207khz = 662 khz.
eingangskreis wird auf 207khz abgestimmt.
als oszillator würde ich den integrierten nehmen.
fremdeinspeisung ist natürlich auch möglich.
als filter nimmt man ne kombination aus spulen und 455khz pizofilter.
abgleich auf maximum.

messmittel.

frequenzzähler.
test oszillator.
( http://www.mydarc.de/dk3wi/html/lc-generator_fur_frequenzzahle.html )
oszi.

mfg

von Ferdi (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ich möchte mir einen Empfänger für 207khz bauen. Festfrequenz.

Wenn es etwas einfaches sein soll, kannst du auch zwei oder drei 
Gradeausempfänger in Reihe schalten.

Z.B. so:
Der erste Kreis bekommt eine Ferritantenne und wird über einen 
Trimmkondensator abgestimmt.
Die beiden folgenden Stufen bestehen je aus zwei 455kHz-Filterspulen, 
die mit Parallelkondensatoren auf ca. 207kHZ "runtergebracht" werden. 
Einstellung der genauen Frequenz dann über die Filterspulen.

Die einzelnen Stufen sollten aber irgendwie durch Halbleiter-Puffer 
entkoppelt werden, z.B. mit FETs. Dabei aufpassen, dass nichts ins 
Schwingen kommt!

von flo (Gast)


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Auf 216 kHz bläst übrigens Radio Monte Carlo mit nicht zu verachtenden 
1.200 kW...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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flo schrieb:
> Auf 216 kHz bläst übrigens Radio Monte Carlo mit nicht zu verachtenden
> 1.200 kW...

Hm. Und wieviel kommt davon bei uns an?
Das wirft die Frage nach einer Datenbank auf, die für einen bestimmten 
geografischen Ort das Empfangsspektrum berechnet. Zumindest für die 
größeren Sender. Gibts sowas? Wäre interessant wenn man mal wieder 
Geister in der Schaltung suchen geht.

von Sebastian Heyn (Gast)


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Für Kurzwelle

short-wave.info

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nett. Ich bin eher am Bereich bis 1MHz interessiert. Für UKW gibts 
fmscan.org Komischerweise kein AMSCAN.org ?!?

von flo (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> flo schrieb:
>> Auf 216 kHz bläst übrigens Radio Monte Carlo mit nicht zu verachtenden
>> 1.200 kW...
>
> Hm. Und wieviel kommt davon bei uns an?

Kommt vermutlich auf die Tageszeit an.

Heute Mittag hatte ich auf 216kHz heftiges Geschrabbel.

Höre heute Abend noch mal rein...

von Telefunken (Gast)


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von flo (Gast)


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flo schrieb:
>>> Auf 216 kHz bläst übrigens Radio Monte Carlo mit nicht zu verachtenden
>>> 1.200 kW...
>>
>> Hm. Und wieviel kommt davon bei uns an?
>
> Kommt vermutlich auf die Tageszeit an.
>
> Heute Mittag hatte ich auf 216kHz heftiges Geschrabbel.
>
> Höre heute Abend noch mal rein...

Heute ab Einbruch der Dunkelheit hier in der Mitte der BRD auf 216kHz 
ein französischsprachiger Sender (Radio Monte Carlo?!) mit geschätzten 
S9 zu hören (also ziemlich bombastisch)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Telefunken schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Ich bin eher am Bereich bis 1MHz interessiert. Für UKW gibts
>> fmscan.org Komischerweise kein AMSCAN.org ?!?
>
> Da gibt et son Ding, dat heißt google:
>
> 
http://www.google.de/#hl=de&sclient=psy-ab&q=medium+wave+frequency&oq=medium+wave+frequency&aq=f&aqi=&aql=&gs_nf=1&gs_l=serp.2...41832.42249.0.42278.4.3.0.0.0.1.230.230.2-1.1.0.XuUIZNex9vA&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.,cf.osb&fp=9687236ce9090bf1


Naja, kein Wunder wenn TFK nur noch auf alten ICs oder auf Billigschrott 
aus Fernost zu finden ist.


Also nochmal zum Mitlernen:
Gesucht ist eine Datenbank online, die bei Angabe des Empfangsorts das 
komplette Spektrum zwischen zwei Frequenzengrenzen berechnet. Dazu muß 
die Datenbank die Koordinaten, Frequenz, Sendeleistung und 
Strahlungsdiagramm der Sender kennen.

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