Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Not-Aus im Bastelkeller - Realisierung


von Stephan B. (Gast)


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Hallo,
ich würde gerne bei mir im Bastelkeller ein Not-Aus realisieren.
Dazu habe ich mir bei ebax drei von den angehängten Not-Aus-Knöpfen 
geschossen...
Wie wird so etwas heute gemacht?
In Kollege hat mich darauf hingewiesen, dass ein Not-Aus mit einem 
normalen Schütz heuzutage eigentlich nicht mehr zulässig ist...

Dafür gibt es wohl ferige und zugelassene Geräte z.B. EATON/Moeller.
Hat da irgend jemand Erfahrung was sich da eignet?

von hinz (Gast)


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Stephan B. schrieb:

> In Kollege hat mich darauf hingewiesen, dass ein Not-Aus mit einem
> normalen Schütz heuzutage eigentlich nicht mehr zulässig ist...

Du betreibst deinen Bastelkeller gewerblich?

von lowlevel (Gast)


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Ein zugelassener Not-Aus ( / Sicherheitskreis) für deinen Keller wird zu 
teuer. Dazu müsstest du Sicherheitsschaltgeräte verwenden bei denen auch 
auf Kabelbruch etc. getestet wird, also ständig überprüft wird, ob der 
"Sicherheitskreis" (sprich deine Not-Aus-Schalter) noch funktionsfähig 
sind. Das Sicherheitsrelais schaltet dann einen Schütz. Für deinen 
Keller sollte allerdings eine einfache Lösung genügen.

von Stephan B. (Gast)


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hinz schrieb:
> Stephan B. schrieb:
>
>> In Kollege hat mich darauf hingewiesen, dass ein Not-Aus mit einem
>> normalen Schütz heuzutage eigentlich nicht mehr zulässig ist...
>
> Du betreibst deinen Bastelkeller gewerblich?

Nein, natürlich nicht - aber ich möchte es wenn dann schon richtig 
machen - wenn es der finanzielle Rahmen zulässt...

von tex (Gast)


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Generell hat der Kollege recht, sofern es sich um einen Not-Aus handelt, 
der vom Gesetzgeber gefordert wird.
Das trifft hauptsächlich Automaten, unbewachte Maschinen und Laborräume.
Für Automaten und Maschinen gilt die Maschinenrichtlinie.
Die Not-Aus-Ketten in Laboren sind ein anderes Thema, unter anderem auch 
deswegen, weil im Not-Aus-Fall auch z.B. USV-Anlagen abgetrennt und 
unterbrochen werden müssen, wogegen die USV bei einfacher 
Netzunterbrechung ja die Stromversorgung aufrecht erhalten soll. Ein 
einfacher, primärseitig gespeister Ruhestromkreis würde bei 
Netzunterbrechung abschalten, also auch die USV. Ein sekundärseitig 
gespeister Ruhestromkreis würde von der USV gehalten, wäre aber leider 
nicht einschatbar, weil die Stromversorgung ja im Ruhezustand 
abgeschaltet ist.
Daher gibt es hier durchaus abweichende Konzepte z.B. auch mit 
Arbeitsstromkreisen oder, für ganz schlimme Fälle, sogar mit 
Batteriegepufferten Steuerstromkreisen.
Für einen Bastelkeller reicht es aber vollkommen, die Zuleitung zu 
Deiner Arbeitssteckdose zu unterbrechen, vorzugsweise allpolig. Dafür 
brauchst Du nicht einmal ein Schütz, denn die Kontakte Deines Schalters 
schalten bis zu 16A und mehr sollte in Deinem Bastelkeller auch kaum 
fließen.

von Eisfalke (Gast)


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Grundsätzlich halte ich ein Not-Aus Relais im privaten Bastelkeller 
nicht zwingend notwendig.

Bin allerdings grad bei Ebay auf folgendes gestoßen:

http://www.ebay.de/itm/PNOZ-X4-Pilz-Not-Schaltgerat-PNOZ-X4-774730-Top-/220733987743?pt=Sch%C3%BCtze_Meldeger%C3%A4te&hash=item3364c55b9f

Bei dem Preis kann man sich das natürlich überlegen, doch sowas 
einzusetzen.

von Helmut L. (helmi1)


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tex schrieb:
> Dafür
> brauchst Du nicht einmal ein Schütz, denn die Kontakte Deines Schalters
> schalten bis zu 16A und mehr sollte in Deinem Bastelkeller auch kaum
> fließen.

Schaltgeraete fuer Steuerstromkreise wie der oben abgebildete Notaus 
haben normalerweise eine Schaltlstrom von 6A. Auch darf beim entriegeln 
des Notaus
die Spannung nicht einfach wiederkehren. Da gehoert ein Schuetz mit 
Selbsthaltung rein.

von Stephan B. (Gast)


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Prinzipiell möchte ich das ja so:
1x Notaus an Zimmertüre
1x Notaus an Kabelkanal (Wo die Steckdosen drinne sind)
1x Mobil an einem langen (5-10m) Kabel

Ist es eine gute Idee die Taster in Reihe zu schalten? Oder macht man 
das nicht.

Anderst gefragt - wäre dies für eine gewerbliche Anwendung - darf die 
Reihenschaltung verwendet werden oder brauche ich ein dreikanaliges 
Sicherheistrelais mit Querschlusserkennung?

von Eisfalke (Gast)


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Die Taster werden mit Öffnerkontakten in Reihe geschalten. Also ein 
Kreis.

Dieser NA-Kreis geht dann auf dein NA-Relais, Schütz, etc. Je nach 
Sicherheitsklasse hat jeder Taster zwei Kontakte. Sprich alle NA in 
Reihe aber das ganze zweimal.
Ist aber für dich nicht notwendig. Das von mir gezeigte NA-Relais müsste 
das aber auch können.

Am besten mal bei Pilz die BDA runterladen. Da sind verschiedenen 
Möglichkeiten ganz gut erklärt.

von tex (Gast)


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> Da gehoert ein Schuetz mit Selbsthaltung rein.

Aha! Und das steht wo?

> haben normalerweise eine Schaltlstrom von 6A.

Dann habe ich hier nur unnormale mit Schaltsrömen für 10A und 16A zu 
liegen.
Da werde ich mich mal gleich bei Möller beschweren.

von rs232Halbprofi (Gast)


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Also ich denke, wir können das jetzt hier in zwei Richtungen 
weiterführen:

1. Wir betrachten Deinen Bastelkelleraufbau als Maschine, dann beginnen 
wir mal 'ne Sicherheisbetrachtung, das passende Wort Maschinenrichtlinie 
ist ja schon gefallen (Was kann passieren, wie oft, wie schlimm kanns 
ausgehen...)
Man erkennt, daß das ziemliche Kreise zieht.

2. Pragmatische Lösung: Alle Notaustaster in Reihe in den 
Selbsthaltekreis eines simplen Leistungsschützes, einen "Ein"-Taster um 
das Schütz in Selbsthaltung zu bringen und gut.

Die Notaus-Taster als Leistungskontakte zu verwenden, halte ich für eine 
ungünstige Idee, weil:

1. Nach dem Entriegeln des Notaus-Tasters sofort wieder Spannung da ist

2. Die Kontakte vielleicht 10A oder gar 16A abkönnen, aber bestimmt nur 
als Widerstandslast. Lange leben die so nicht.

Jörg

von WDMSRE (Gast)


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tex schrieb:
>> Da gehoert ein Schuetz mit Selbsthaltung rein.
>
>
>
> Aha! Und das steht wo?
>
In den Vorschriften. Gilt aber nur bei Maschinen, wo ein wiederanlauf 
gefährlich wäre.
>
>> haben normalerweise eine Schaltlstrom von 6A.
>
Stimmt, ist eben ein Steuerstromkreis.
>
> Dann habe ich hier nur unnormale mit Schaltsrömen für 10A und 16A zu
>
> liegen.
Stimmt, hier ist aber Ith gemeint (siehe Datenblatt), der Wert der hier 
aber wichtig ist, ist der wo AC11 steht und die Spannung, also in dem 
Fall bei Moeller EK10 230V / 6A.

> Da werde ich mich mal gleich bei Möller beschweren.
>
> Wird wohl nichts mehr bringen :-) Moeller gibts nicht mehr ist jetzt Eaton.

Aber um zu der Frage zu kommen, du brauchst nur die Not-Aus Taster in 
reihe zu schalten (öffner), und damit ein Leistungschütz EIN und AUS zu 
Schalten. Das Leistungsschütz muss so gewählt werden das es den 
maximalen Schaltstrom schalten kann. Ein spezielles N-A Relais ist bei 
deiner Anwendung überflüssig. Auch die Selbsthaltung vom Leistungsschütz 
ist nicht erfoderlich, ich würde Sie aber einbauen, ist einfach besser 
wenn nicht alles gleich losläuft wenn man den Not-Aus Taster entriegelt. 
Ich würde auch eine Kontrollleuchte einbauen, da sieht man immer sofort 
was los ist. Achja, die Absicherung des Steuerstromkreises für die 
Not-Aus Taster darf maximal 6A betragen, da du nur ein Schütz Schalten 
willst, reichen auch 2A.

von Stephan B. (Gast)


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Vielen Dank für euere Antworten.
hat mir schon sehr gefolfen.


Die Notaus-Relais von Pilz sehen doch sehr gut aus - vor allem bei dem 
ebay Preis :-)
Ist es erlaubt, damit wieder einen Schütz zu schalten? Da ich in meiner 
Steckdosenleiste auch eine 16A CEE Steckdose habe - diese sollte 
natürlich auch abeschaltet werden.

Da ich um ehrlich zu sein noch nie mit einem Schütz gearbeitet habe - 
habe ich dazu noch zwei Fragen.

Was ist der unterschied? Reichelt scheint nur Motorschütze anzubieten.
Was ist der unterschied zwischen einem Motorschütz und deinem 
Leistungsschütz?

Welchen Schütz Hersteller, Werte empfehlt ihr mir?

Die Leiste sieht so aus:

RCD 0,03 Ampere
3Phasen 16 Ampere Leitungsschutzschalter
16A CEE Steckdose
2x Schuko auf L1
2x Schuko auf L2
2x Schuko auf L3

Vielen Dank nochmal...

------

Edit: Hab grade gesehen, dass die Pilz-Relais für 3Phasen ausgelegt sind 
- sorry.
Dennoch möchte ich rein Interesse halber die Frage stehen lassen... Darf 
ich um größere Lasten zu schalten mit dem Not-Aus Relais ein Schütz 
ansteuern?

von Einhart P. (einhart)


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Als Masochist möchte ich Prügel beziehen, darum:

Warum nicht mit dem Notaus einen Fehlerstrom erzeugen. Dann fliegt der 
FI und der Saft ist (leider wahrscheinlich im ganzen Haus) weg. Also 
Notaus Taster und Widerstand in einen Schukostecker und das ganze in 
eine gut zugängliche Steckdose. Notus für Arme ;-)

von Chris (Gast)


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Die Idee mit dem Fehlstrom ist nicht schlecht, speziell als zusätzliches
NotAUS .

von WDMSRE (Gast)


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Stephan B. schrieb:
> Vielen Dank für euere Antworten.
>
> hat mir schon sehr gefolfen.
>
> Die Notaus-Relais von Pilz sehen doch sehr gut aus - vor allem bei dem
>
> ebay Preis :-)
>
> Ist es erlaubt, damit wieder einen Schütz zu schalten? Da ich in meiner
>
> Steckdosenleiste auch eine 16A CEE Steckdose habe - diese sollte
>
> natürlich auch abeschaltet werden.
>
> Da ich um ehrlich zu sein noch nie mit einem Schütz gearbeitet habe -
>
> habe ich dazu noch zwei Fragen.
>
> Was ist der unterschied? Reichelt scheint nur Motorschütze anzubieten.
>
> Was ist der unterschied zwischen einem Motorschütz und deinem
>
> Leistungsschütz?

> Welchen Schütz Hersteller, Werte empfehlt ihr mir?
>
> Darf ich um größere Lasten zu schalten mit dem Not-Aus Relais ein Schütz
>
> ansteuern?

1. Unterschied zwischen Motorschütz und Leistungsschütz gibts eigentlich 
keinen, der eine sagt so der andere so.
2. Die Schaltleistung richtet sich nach dem zu erwartenden Strom, bei 
Steckdosen wird eben die Absicherung zu grunde gelegt.
3. Eigentlich schaltet man normalerweise nie die Leistung direkt mit dem 
Not-Aus Taster oder dem Not-Aus Relais sondern immer mit einem 
Leistungsschütz. Also ja kann man.
4. Ein Leistungsschütz das 7,5KW schalten kann ist ausreichend. Das kann 
nach AC3 18A vertragen. (Eaton Dil M17)

von mexman (Gast)


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Das mit Fehlerstrom ist eine der leichtesten Moeglichkeiten, wenn Dein 
Notausschalter einen Arbeitskontakt hat.
Ich benutze eine noch einfachere:
Notaus zwischen Phase und Null der zu schuetzenden Steckdosen schalten, 
den Rest uebernimmt der Leitungsschutzschalter.

Gruss

Michael

von Hubert M. (hm-electric)


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Mir sträuben sich die Haare.......Auwaia, was hier wieder für vorschlage 
kommen....

Meine Regel: Verlasse dich auf nichts!

Zum FI-Schutzschalter: Sowas als Notaus zu mißbrauchen find ich schön 
unsicher. Wirklich sicher dass der FI Auslöst?? Ich würde mich darauf 
nicht verlassen.

Kurzschluss machen: Ich habe es schon erlebt, dass ein 
Leitungsschutzschalter nicht mehr abgeschaltet hat. Ausserdem schweisst 
man sich da die Kontakte zusammen. Und wenn dann noch der 
Energieversorger kommen muß, weil die Panzersicherung mit geflogen 
ist... Mann oh Mann...

Mach es so: Die Notschalter haben alle Öffner drin. Also zuerst alle in 
eine Reihe Schalten, dann kommt ein Hauptschalter, und dann zum Schütz 
Klemme A1.
So hast du einen Schalter mit dem du Bequem alle Steckdosen ein und 
ausschalten kannst. Solltest du einen Not-Aus schalten, fällt das Schütz 
ab.

Bedenke: Über diese Einrichtung NICHT das Licht schalten...

von Helmut L. (helmi1)


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Stephan B. schrieb:
> Ist es erlaubt, damit wieder einen Schütz zu schalten? Da ich in meiner
> Steckdosenleiste auch eine 16A CEE Steckdose habe - diese sollte
> natürlich auch abeschaltet werden.

Ja damit kannst du einen Schuetz schalten. Diese Sicherheitsrelais haben 
auch noch eine zusaetzliche Schuetzueberwachung mit drin. Dazu muss dann 
eine Hilfsoeffner vom Schuetz in einem Sicherheitskreis mit drin liegen.
Das ganze geht dann soweit das man dann 2 Hauptschuetze drin hat die 
sich gegenseitig ueberwachen ob die Kontakte verschweisst sind bei einem 
Kurzschluss und dann nicht mehr eingeschaltet werden koennen. Das ist 
dann die extrem Schaltung. Bei der Auswahl des Schuetzes must du aber 
auf die Kontaktbelastung achten (Gebrauchskategorie , Kurzschlussstrom).

Mit dem Notausrelais wuerde ich jetzt keine Last schalten dafuer sind 
die Kontakte nicht ausgelegt (Steuerstromkreise 6A)

von BR (Gast)


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mexman schrieb:
> Notaus zwischen Phase und Null der zu schuetzenden Steckdosen schalten,
> den Rest uebernimmt der Leitungsschutzschalter.

Das macht aber der Kontakt vom Notaustaster nicht all zu lange mit, dann 
sind die Kontakte fest gebrannt.

Die Möglichkeit mit dem Schliesser zusätzlich den FI auszulösen wäre 
eine zusätzliche Sicherheit. Zudem ist damit auch der (hier nicht 
zwingend notwendige) Wiederanlaufschutz gegeben. Aber als alleinige 
Lösung würde mir das, selbst wenn es erlaubt wäre, nicht ausreichend.

Im Falle eines Bastelraumes reicht normalerweise ein ausreichend 
dimensionierter Schütz. Aber um auf Nummer sicher zu gehen, kann man ja 
eine der gebräuchlichen Notauskombinationen mit zwei oder drei Schützen 
verwenden, die aber sicher nicht preiswerter sind als ein Notausrelais, 
da man bei einer Notauskombi meistens voreilende Kontakte braucht.

Als sinnvollste (und wahrscheinlich auch preiswerteste) Lösung mit 
ausreichender Sicherheit scheint mir hier der Vorschlag, mit zwei 
Notauskreisen zu arbeiten, also in jedem Taster zwei unabhängige 
Kontakte und mit diesen zwei getrennte Kreise aufbauen und mit diesen 
zwei Schütze, deren Leistungskontakte in Reihe liegen, zu schalten.

von Helmut L. (helmi1)


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WDMSRE schrieb:
> Auch die Selbsthaltung vom Leistungsschütz
> ist nicht erfoderlich,

Du weist aber nicht welche Geraete er an den Steckdosen betreibt.

von Malefiz (Gast)


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Du kannst auch einen Motorschutzschalter mit Unterspannungsauslösung 
nehmen und vom UA die Spannung abschalten anstatt Kurzschluss oder 
Fehlerstrom

von W.S. (Gast)


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Oh ihr gewaltigen Theoretiker!

Ich hab in meinem Bastelkeller gleich neben der Tür einen simplen 
Paketschalter, mit dem man mit einem Dreh alle 3 Phasen von Hand aus und 
einschalten kann und alles (außer de Deckenlampe) hängt hinter diesem 
Schalter. Ich denke mal, 3x 16A sollten für den Bastelkeller ausreichen.

Macht es doch nicht so unsäglich kompliziert.

W.S.

von Proxxon (Gast)


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W.S. (Gast) schrieb:

> Oh ihr gewaltigen Theoretiker!

> Ich hab in meinem Bastelkeller gleich neben der Tür einen simplen
> Paketschalter, mit dem man mit einem Dreh alle 3 Phasen von Hand aus und
> einschalten kann ..

> Macht es doch nicht so unsäglich kompliziert.

Mal vorab, mich wundert warum hier noch keiner gepostet hat "das darfst 
du nicht. Du bist kein Meister etc.". ;-)

Einen Drehschalter halte ich für nicht so geeignet. Eine 
Notaus-Einrichtung braucht man für eine Ausnahmesituation. Da ist ein 
Taster (oder mehrere) auf den (die) man im Fehler- oder Gefahrenfall 
schnell mit Schmackes draufhaut besser als etwas was man erst drehen 
muss. Ein Schütz oder entsprechend starkes Relais in Selbsthaltung würde 
mir dafür ausreichen.

Stephan B. (blindstromheizung) schrieb:
> In Kollege hat mich darauf hingewiesen, dass ein Not-Aus mit einem
> normalen Schütz heuzutage eigentlich nicht mehr zulässig ist...

Im eigenen Haushalt (hier Bastelkeller) muss dich nicht interessieren 
welche Vorschriften im gewerblichen Bereich für Labore gelten (die du eh 
nicht erfüllen kannst). Es genügt im eigenen Interesse die nötige 
Sorgfalt walten zu lassen (gilt für alle Arbeiten an 230V~).

Einen Notaus dadurch zu realisieren indem man einen Fehlerstrom für den 
FI erzeugt (der dann das Stromnetz trennt) oder gar Phase und Nullleiter 
(Neutralleiter) durch Überbrückung einfach kurzzuschließen, damit der LS 
abschaltet, davon halte ich nichts (gar nichts).

von WDMSRE (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> WDMSRE schrieb:
>> Auch die Selbsthaltung vom Leistungsschütz
>> ist nicht erfoderlich,
>
> Du weist aber nicht welche Geraete er an den Steckdosen betreibt.

Stimmt, wir reden hier aber von einem überschaubaren Bastelkeller, und 
wie wahrscheinlich ist es das er nach dem entriegeln des Not-Aus Tasters 
sofort die Steuerspannung wieder einschaltet ? Genau, er wird sofort 
auch die Steuerspannung einschalten (eben Faktor Mensch), damit ist die 
zusätzliche Sicherheit auch dahin. Davon abgesehen das er in dem Fall ja 
den Not-Aus sofort wieder betätigen kann, da er ja mitbekommen dürfte 
das etwas passiert. Aber wie schon gesagt, ich würde auch mit 
Selbsthaltung Arbeiten.

von WDMSRE (Gast)


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BR schrieb:
> Als sinnvollste (und wahrscheinlich auch preiswerteste) Lösung mit
>
> ausreichender Sicherheit scheint mir hier der Vorschlag, mit zwei
>
> Notauskreisen zu arbeiten, also in jedem Taster zwei unabhängige
>
> Kontakte und mit diesen zwei getrennte Kreise aufbauen und mit diesen
>
> zwei Schütze, deren Leistungskontakte in Reihe liegen, zu schalten.

Zu den Vorschlägen FI- Schalter und Leitungsschutzschalter braucht man 
wohl keine Stellung zu nehmen, wer sowas macht braucht einfach keine 
zusätzliche Sicherheit, er wird soviel andere gefährliche Sachen machen, 
dass er sowieso vorzeitig ableben wird. :-)

Sicherlich wird durch 2 Not-Aus Kreise die Sicherheit erhöht, aber so 
minimal das es wieder nicht notwendig ist.
Ein Taster - Element hat eine so hohe Schalthäufigkeit das die 
wahrscheinlichkeit das es ausfällt schon sehr gering ist, hinzukommt das 
ich ja ein Öffner benutze, der durch die mechanische Kraft der 
Betätigung auseinader gedrückt wird, da die Kraft bei einem Not-Aus 
Tastser auf das Schaltelement sehr groß ist, wird dieser auch getrennt 
wenn er durch einen Kurzschluß zusammen klebt. Das solte aber erst gar 
nicht passieren da ja der Steuerstromkreis entsprechend abgesichert sein 
sollte. Aber zwei Kreise sind immer besser als ein Kreis oder gar kein 
Not-Aus Kreis.

von WDMSRE (Gast)


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Proxxon schrieb:
> Stephan B. (blindstromheizung) schrieb:
>
>> In Kollege hat mich darauf hingewiesen, dass ein Not-Aus mit einem
>
>> normalen Schütz heuzutage eigentlich nicht mehr zulässig ist...

Das stimmt so nicht, es kommt eben auf die Maschine und/oder den Einsatz 
an.

von Stephan B. (Gast)


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Hallo,
vielen dank für die vielen und ideenreichen Antworten.
Meine Entscheidung ist aber gefallen - ich werde einen Schütz nehmen. 
Dieser wird mit Selbsterhaltung beschaltet.

Die Ideen mit RCD oder Leitungsschutzschalter auslösen sind zwar toll 
aber für mich nicht das richtige ;-)

Ich bin übrigens vollwertige Elektrofachkraft. Ich habe es durchaus 
gelernt, mit Spannungen bis 1000V umzugehen. Leider hatte ich das Thema 
Not-Aus nur kurz theoretisch in der Schule. Im Beruf habe ich es nie 
gebraucht und das wissen was ich noch habe ist nun auch 9 Jahre alt.
Nach meinem fachfremden Studium arbeite ich nun 6 Jahre nicht mehr in 
diesem Beruf...

Helmut Lenzen schrieb:
> Ja damit kannst du einen Schuetz schalten. Diese Sicherheitsrelais haben
> auch noch eine zusaetzliche Schuetzueberwachung mit drin. Dazu muss dann
> eine Hilfsoeffner vom Schuetz in einem Sicherheitskreis mit drin liegen.
> Das ganze geht dann soweit das man dann 2 Hauptschuetze drin hat die
> sich gegenseitig ueberwachen ob die Kontakte verschweisst sind bei einem
> Kurzschluss und dann nicht mehr eingeschaltet werden koennen.

Nur um meine Neugierde zu befriedigen, würdest du mir bitte kurz den 
Aufbau/Stromlaufplan von dieser Variante skizzieren?

Vielen Dank.

von Helmut L. (helmi1)


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>Nur um meine Neugierde zu befriedigen, würdest du mir bitte kurz den
>Aufbau/Stromlaufplan von dieser Variante skizzieren?

Kein Problem. Das Notausschaltgeraet ist ein PNOZ1 von Pilz.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=pnoz1&source=web&cd=2&ved=0CGUQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.com-mission.de%2Fdownload.php%3Fid%3D3&ei=c07kT8qWIYKB4gTH_f3CCA&usg=AFQjCNGCLbuT83KvADNMOsJ-hvDZa7G_Lg&cad=rja

von Proxxon (Gast)


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WDMSRE (Gast) schrieb:

Proxxon schrieb:
> Stephan B. (blindstromheizung) schrieb:
>
>> In Kollege hat mich darauf hingewiesen, dass ein Not-Aus mit einem
>
>> normalen Schütz heuzutage eigentlich nicht mehr zulässig ist...

> Das stimmt so nicht, es kommt eben auf die Maschine und/oder den Einsatz
> an.

Warum zitierst du mich mit einem Satz den ich gar nicht schrieb?

von Stephan B. (Gast)


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Alles klar, das funktioniert dann mit den zwangsgeführten Kontakten als 
Meldelinie ob der Schütz geschaltet hat...

von Helmut L. (helmi1)


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Stephan B. schrieb:
> Alles klar, das funktioniert dann mit den zwangsgeführten Kontakten als
> Meldelinie ob der Schütz geschaltet hat...

Richtig. Die meisten Schuetze haben zwangsgefuehrte Kontakte also der 
Oeffner macht erst zu wenn der Schliesser offen ist.

von Ralf Liebau (Gast)


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WDMSRE schrieb:
> 4. Ein Leistungsschütz das 7,5KW schalten kann ist ausreichend. Das kann
> nach AC3 18A vertragen. (Eaton Dil M17)

Wie ist denn das bei so Schützen?
Sind das 7,5kW pro Schaltzweig oder ist es die Gesamtschaltleistung über 
alle Phasen?

Denn:
400V * 16A = 6.400Watt (Schütz ist ausreichend)
230V  16A  3 = 11.040W (Schütz wird kaputt gehen)

Vielen Dank

von Helmut L. (helmi1)


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Ralf Liebau schrieb:
> Sind das 7,5kW pro Schaltzweig oder ist es die Gesamtschaltleistung über
> alle Phasen?

Die Leistungsangabe bezieht sich normalerweise auf eine 3 Phasige 
Motorlast.
Weil das der haeufigste Anwendungsfall ist.

von Ingo (Gast)


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