Hallo, ich habe hier einen riesigen Haufen noch uneinsortierter SMD-Bauteile, weil meine Raacostat Sortimentskösten voll sind. Kennt jemand eine Möglichkeit, statiksensitive Bauteile in einem Sortimentkasten zu lagern, der möglichst viele kleine Fächer hat und nicht die Welt kostet? Kann man normale aus PP/PE nehmen? Kann man die mit Statikspray behandeln? Grefitspray? Die Raacostat haben nur 32 Fächer, da liegen dann drei MSOPs drin und 99% sind halt Luft. Nicht sehr effizient. Die Licema Systeme sind mir ehrlich gesagt etwas zu teuer. 150 Euro für einen Sortimentskasten: ne.
Nimmst halt die leitfähigen von Licefa: http://www.licefa.de/fileadmin/LICEFA_MEDIEN/downloads/produkte/LIC_KAT12_Leitfaehige-Verpackungen_SMD-Boxen_2012.pdf Die kosten natürlich eine ganze Ecke mehr. Dennoch, mir ist in 15 Jahren noch NIE etwas durch ESD kaputt gegangen. Bei mir fliegt hier alles rum, FPGAs, µCs, Prozessoren, USB-Controller, Beschleunigungssensoren, Gyros, Speicher, Grafikkarten etc. Auf dem Schreibtisch, in Dosen, in Standardtüten, fliegend im Schrank. Gut, habe auch kein Teppich am Arbeitsplatz. Hab schon alles versucht, aber ich bekomme einfach nichts kaputt :D Irgendwelche Tipps ;)
Ja eben, die von Licefa. Aber da kosten die mit richtig kleinen Döschen auch mal schnell 400 Euro. Darum geht's mir ja gar nicht. Ob man evtl. mit Antistatikspray was machen kann? Ist evtl. nicht unbedingt im Sinne der Leckströme an OPA-Eingängen, oder?
Vergiß das mit ESD. Sorg' dafür, dass du eine angenehme Luftfeucht im Raum hast und nicht irgendein Klimaanlagentrockenklima. Wenn du dann noch vernünftigen Fußbodenbelag, eine Leim- oder Massivholzarbeitsplatte evtl. mit einer höherohmig geerdete Fläche zum Ladungsabbau hast und nicht mit hochisolierenden Schuhen rumläufst, passiert auch deinen Bauteilen nichts. Erinnere dich mal daran, wie kritisch früher in der Schule irgendwelche Experimente zur Elektrostatik waren ...
Ich hab dafür Pillenschachteln von Pollin genommen, die mit 4 x 7 Fächern, damals 1,50. Der erste Versuch, die mit Graphitspray auszusprühen hat nur für schwarze Pfoten gesorgt. Dann hab ich mit dem Cutter die schwarzen Schaumstoff-Platten auf Größe der Fächer geschnitten, da liegen jetzt die ICs drin. Rs und Cs natürlich ohne Schaumstoff. Döschen mit Deckel hatten wir mal inne Firma, das lies sich doof handhaben.
Verpackungen von Wendeschneidplatten. Am besten die von Seco mit weichem Plasik. Und ESD-schaumstoff bekommen nur Bauteile über 5 EUR.
>Dazu ganz interessant: >http://www.youtube.com/watch?v=imdtXcnywb8 Sehr guter Link! Sollte Schulungsvideo in jeder Firma sein, die mit elektronischen Bauteilen zu tun haben...
Ich hab gerade eine ähnliche Frage, darum grabe ich den alten Thread mal aus. Konkret gehts mir darum bestehende Sortimentkästen für empfindlichere Bauteile (primär LEDs und kleine logic-level FETs) ESD-safe zu machen. Geht das überhaupt? Oder muss da immer alles aussenherum ESD-sicher sein? Timm T. schrieb: > Dann hab ich mit dem Cutter die schwarzen Schaumstoff-Platten auf Größe > der Fächer geschnitten, da liegen jetzt die ICs drin. Rs und Cs > natürlich ohne Schaumstoff. Reicht das, wenn die Bauteile auf einem ableitenden Material liegen? Grundsätzlich sollte es ja reichen, wenn das Bauteil an seinen Kontakten niemals eine zu hohe Spannung sieht. Das sollte ja der Fall sein wenn es auf einem ableitendem Material liegt, auch wenn das ableitende Material selbst wieder auf einem (hoch)isolierendem Material liegt? Genügt es also, ESD-sichere Döschen in einem Sortimentkasten einzusetzen der eigentlich nicht ESD-sicher ist? Meine erste Idee wäre auch Graphitspray von Kontaktchemie gewesen, aber nach den obigen Erfahrungsberichten ist das wohl eine ziemliche Sauerei weil die Graphitschicht dann nicht wirklich gut hält? Danke!
ESD schrieb: > Grundsätzlich sollte es ja reichen, wenn das Bauteil an seinen Kontakten > niemals eine zu hohe Spannung sieht. Das sollte ja der Fall sein wenn es > auf einem ableitendem Material liegt, auch wenn das ableitende Material > selbst wieder auf einem (hoch)isolierendem Material liegt? Grundsätzlich reicht es völlig ohne Schaummatte. Ich hatte die gesammelt und es sieht hübsch aus. Die Rails, in denen Du IC an der Stange bekommst, sind auch nur Plaste. Und die rosa Tüten sind auch nicht ableitend, bauen nur keine Spannung auf. Die Zeiten von MOS-Schaltkreisen, die schon beim Angucken nen ESD-Schaden hatten, sind doch lange vorbei. ESD schrieb: > nach den obigen Erfahrungsberichten ist das wohl eine ziemliche Sauerei > weil die Graphitschicht dann nicht wirklich gut hält Es IST definitiv eine ziemliche Sauerei. Ich hab den einen Kasten, bei dem ich das versucht habe, mit Spiritus? - weiß nicht mehr - wieder ausgewaschen. Zinkspray geht vielleicht besser, nur wozu. Der Hundertprozentige kann auch Aluklebeband auf Fachbreite schneiden und fächerüberlappend reinkleben. Dann muß er aber auch an der Seite ein Loch bohren und eine Erdungsschelle setzen. Allerdings habe ich Holzfußboden, Holzstuhl und Holzarbeitsplatte, das ist ESD-mäßig eh unkritischer als irgendwelcher PVC- oder gar Teppichbelag.
Hey, ich finde diese "Mäuseklos" super. Es passen echt ne Menge 0603 usw rein, aber nicht wirklich Chips. Die gibts auch in ESD-Ausführung: http://www.ebay.de/itm/1x-100-Leer-Container-Box-Schwarz-f-SMD-Bauelemente-Mauseklo-0603-0805-1206-ESD-/
Torsten schrieb: > ich finde diese "Mäuseklos" super. Ich wiederum kann den Dingern nun gar nichts abgewinnen. Viel zu mühselig, da jeden Deckel einzeln aufzupopeln, wenn man verschiedene Widerstände braucht. Noch schlimmer sind da nur diese runden oder eckigen "Tablettenröhrchen", die es als Sortimente gibt.
Timm T. schrieb: > Torsten schrieb: >> ich finde diese "Mäuseklos" super. > > Ich wiederum kann den Dingern nun gar nichts abgewinnen. Viel zu > mühselig, da jeden Deckel einzeln aufzupopeln, wenn man verschiedene > Widerstände braucht. Gegenfrage: wie soll das besser gehen? Die Folie von Gurten abziehen und die Bauteile auf die Tischplatte schütten, wirst du ja hoffentlich nicht meinen, oder? Also ich habe mein Sortiment SMD-Widerstände auch in diesen Mäuseklos und finde es kein bißchen aufwendig, den Deckel aufzuklappen und mit der Pinzette die Widerstände heraus zu nehmen. Zumal ich da mein komplettes Sortiment im Ganzen vor mir stehen habe und mit einem Blick das richtige Fach erwische. Tatsächlich fällt mir nichts ein, was weniger aufwendig wäre (außer Bestücken lassen).
Axel S. schrieb: > Die Folie von Gurten abziehen und > die Bauteile auf die Tischplatte schütten Hab ich doch oben geschrieben: Die 7x4 Pillenschachteln. Da kann man den Inhalt seitlich rausziehen und hat alle Widerstande greifbar. Allerdings sammle ich - da die Bestellmengen irgendwie immer größer werden - nur noch Sonderwerte oder -größen in den Schachteln. Oder halt die IC. Die 100er Gurte werden gedrittelt und so aufbewahrt, ebenso größere Mengen Transistoren oder Dioden bleiben auf dem Gurt, mit Permanentmarker wird der Wert draufgeschrieben, und dann wird die benötigte Menge vom Gurt abgezogen und der Gurt gekürzt, wenn zu viel Leerstand.
Kai K. schrieb: >>Youtube-Video "EEVblog #247 - Anti Static Bag Myth Revisted" Oh mein Gott. Dem Kerl zuzuhören verursacht irgend wie Schmerzen.
Wie wäre es mit BJZ ESD Mäuseklos? Die sind recht günstig, es gibt sie in verschiedenen aneinander steckbaren Größen und sie sind praktisch Industriestandard.
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