Liebes Forum, ich habe nun schon mehrere Wechselrichter 12/24 V DC auf 230 VAC bestellt und ausprobiert und jeder von diesen hat mehr oder weniger gesummt und gebrummt. Da ich das Gerät in einem Wohnbus einsetzen möchte, stören diese Geräusche extrem. Gibt es da qualitativ hochwertigere (brummfreie) Bauteile die man einsetzen lassen könnte? Ich habe mal die Lauscher gespitzt und das eingekreiste Bauteil als Übeltäter identifiziert. Um was für ein Bauteil handelt es sich denn hier? Grüße! PS: Im Bild ein Effekta 350 W 24 Volt WR
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Verschoben durch Admin
Sophie Treuenfels schrieb: > Ich > habe mal die Lauscher gespitzt und das eingekreiste Bauteil als > Übeltäter identifiziert. Um was für ein Bauteil handelt es sich denn > hier? Da hast du ganz richtig gehört. Das brummende Bauteil ist die Spule links im Kreis. Oder genauer, deren Spulenkern. Magnetostriktion: Ausrichtung im Material entsprechend des Magnetfeldlinien, die sich ständig umkehren. Dabei erfährt der Kern eine Längenänderung - der Kern schwingt. Dämpfen kannst du das, indem du die Spule auslötest, in nicht fest aushärtenden Lack tränkst und auf einem Bett aus Silikon gelagert wieder einlötest.
Ist es möglich, dass auch der Kondensator rechts im Kreis brummen kann, oder ist das ausgeschlossen? VG
Bodo S. schrieb: > Ist es möglich, dass auch der Kondensator rechts im Kreis brummen kann, > oder ist das ausgeschlossen? Kunststoffkondensatoren sind schweigende Zeitgenossen. Keramische Kondensatoren können bis weit in den hörbaren Bereich herunter schwingen und geben mit einer Leiterplatte als Schallköper ein Fiepen von sich. Vorsicht aber bei Messungen an vermeintlich brummenden Kerkos: wegen des Piezo-Effekts kriegst du deutliche Signale mit der Brummfrequenz, die aber aktiv nichts mit dem Kerko zu tun haben. Das beschriebene Brummen ist typisch für Spulen.
Also ist es ausgeschlossen, dass das Brummen auch von dem Wechselstrom Entstörkondensator (Folie) - wie auf dem Bild zu sehen - kommen kann? Habe sowas mal gelesen.
Ich habe heute nochmal mit dem Schlauch gehorcht und es liegt definitiv am Kondensator. Die Spule gibt keinen Mucks von sich. Gibt es da eine Möglichkeit zur Geräuschreduktion?
Sophie Treuenfels schrieb: > Gibt es da eine > Möglichkeit zur Geräuschreduktion? Austausch gegen andere Bauform mit den gleichen elektrischen Daten kann helfen. (Wobei ich 300 V etwas knapp bemessen halte.)
Könnte man einen Kondensator mit leicht abweichenden Werten hier noch verwenden? Weil diesen speziellen Kondensator gibt es ziemlich selten.
Probiere es aus. 2 mal 2,2 µF und > 300 V parallel, Ohropax raus und abwarten...
Falls der weisse Kleber eher hart ist könnte man ja erst mal versuchen die akustische Kopplung vom Kondensator zur Spule zu entfernen. Eventuell ist der C ja nur der Resonanzkörper. Stefan
Den Epcos würde passen. Danke für den Link. Der weiße Kleber ist sehr weich. Hatte diese Stelle schon von der Spule getrennt. Liegt definitiv am Kondensator (Hörschlauch). Bleibt die Frage, ob das Brummen generell bei diesen Wechselspannungskondensatoren auftritt oder das ein Qualitätsmerkmal ist. Vielleicht kann das jemand verraten, bevor ich einen Neukauf tätige.
Sophie Treuenfels schrieb: > ob das Brummen generell bei diesen > Wechselspannungskondensatoren auftritt Definitiv nicht. Normalerweise sind Kondensatoren sehr gut vergossen, da davon die Spannungsfestigkeit, Kapazitätskonstanz usw. abhängt. Es scheint so, als ob die Herren BWL'er beim Hersteller da etwas gespart haben und deswegen das billigste genommen haben, was es auf dem Markt gab. Ein C in guter Qualität summt nicht. Spulen hingegen summen gerne mal (manche unter uns errinnern sich ungerne an piepsende Zeilentrafos und knarrende Dimmer), weil die Wicklung bei Stromdurchfluss magnetische Kräfte erzeugt, die den Kern wackeln lassen. Deswegen haben so viele hier erstmal die Spule aufs Korn genommen.
Danke für den Hinweis. Da werde ich jetzt doch mal einen neuen Kondensator einbauen. Ich werde berichten!
Habe nun einen X2 Epcos mit 305 VAC und 4,7 µF eingesetzt. Der brummt genauso wie der original verbaute. Danach war ich im Elektronik Fachgeschäft und habe das Problem geschildert. Der nette Herr hat mir dann einen WIMA mit 3,3 µF und 400 VAC mitgegeben zum ausprobieren. Ist schon ein ganz schönes Monster. Fazit: der brummt noch lauter. Ich bin langsam echt am verzweifeln. Ich könnte jetzt noch kleinere Kondis einbauen. Weiß aber nicht, ob es der Schaltung schaden könnte. Es sind 2 X2 mit 275 VAC und 0,1 µF (aus einem 150 W Wechselrichter, die damals keinen Mucks abgegeben hatten). Könnte ich das mit denen mal probieren, oder ist das zu wenig Kapazität?
Sophie Treuenfels schrieb: > Habe nun einen X2 Epcos mit 305 VAC und 4,7 µF eingesetzt. Der brummt > genauso wie der original verbaute. Danach war ich im Elektronik > Fachgeschäft und habe das Problem geschildert. Der nette Herr hat mir > dann einen WIMA mit 3,3 µF und 400 VAC mitgegeben zum ausprobieren. Ist > schon ein ganz schönes Monster. Fazit: der brummt noch lauter. Tja, auch Folienkondensatoren sind nicht immer stille Gesellen. > Ich bin > langsam echt am verzweifeln. Ich könnte jetzt noch kleinere Kondis > einbauen. Weiß aber nicht, ob es der Schaltung schaden könnte. Es sind 2 > X2 mit 275 VAC und 0,1 µF (aus einem 150 W Wechselrichter, die damals > keinen Mucks abgegeben hatten). Könnte ich das mit denen mal probieren, > oder ist das zu wenig Kapazität? Du weißt wozu der Kondensator und die benachbarte Spule da sind? Wohl nicht. Es handelt sich um den Ausgangsfilter des Wechselrichters, und wenn dessen Grenzfrequenz zu hoch liegt, dann bekommen die Verbraucher zu viel von der Schaltfrequenz der Ausgangsstufe ab, und das werden die nicht mögen.
Es muss doch irgendwie möglich sein, so einen Wechselrichter zum Schweigen zu bringen? Elektronikfüchse meldet euch :)
Wie wär es, wenn du das Teil in ein Schalldichtesgehäuse baust? :)
Sophie Treuenfels schrieb: > Es muss doch irgendwie möglich sein, so einen Wechselrichter zum > Schweigen zu bringen? Elektronikfüchse meldet euch :) Wechselrichter mit klassischem Ringkerntrafo nehmen, sind halt größer, schwerer und teurer.
hinz schrieb: > Wechselrichter mit klassischem Ringkerntrafo nehmen, sind halt größer, > schwerer und teurer. Hatte ich auch schon da. Da hat statt des Kondensators der Ringkern gebrummt :( Rainer Ernst schrieb: > Wie wär es, wenn du das Teil in ein Schalldichtesgehäuse baust? :) Das wäre die allerletzte Notlösung die wirklich sehr unschön wäre.
Sophie Treuenfels schrieb: > Das wäre die allerletzte Notlösung die wirklich sehr unschön wäre. Der müsste für den Ausgangsfilter sein. Du kannst den auch weglassen, wird auch sehr unschön.
Den kann man eben nicht weglassen. Es sieht so aus, als ob das Ding ein echter Sinuswandler ist - und sowas braucht zwingend ein LC-Glied am Ausgang um das PWM-Signal auszufiltern. Die Sinusschwingung entsteht praktisch erst in diesem Filter.
Ben _ schrieb: > Den kann man eben nicht weglassen. Es sieht so aus, als ob das Ding ein > echter Sinuswandler ist - und sowas braucht zwingend ein LC-Glied am > Ausgang um das PWM-Signal auszufiltern. Die Sinusschwingung entsteht > praktisch erst in diesem Filter. Ohne Schaltplan ist es schwer zu sagen, wofür genau der da ist. Der könnte auch mit einer H-Brücke arbeiten, die 330 V DC in 230 V Sinus- oder Trapezförmige Ausgangsspannung wandelt.
Rainer Ernst schrieb: > Ben _ schrieb: >> Den kann man eben nicht weglassen. Es sieht so aus, als ob das Ding ein >> echter Sinuswandler ist - und sowas braucht zwingend ein LC-Glied am >> Ausgang um das PWM-Signal auszufiltern. Die Sinusschwingung entsteht >> praktisch erst in diesem Filter. > > Ohne Schaltplan ist es schwer zu sagen, wofür genau der da ist. > Der könnte auch mit einer H-Brücke arbeiten, die 330 V DC in 230 V > Sinus- oder Trapezförmige Ausgangsspannung wandelt. Genau das schrieb er doch.
Also kann ich es wohl an den Nagel hängen, den WR geräuschlos zu betrieben (außer das Teil zu dämmen)? Ist im Übrigen ein Sinuswechselrichter.
Sophie Treuenfels schrieb: > (außer das Teil zu dämmen) ... wobei man dann aber aufpassen muss, ob die Kühlung noch ausreicht. Gruß Dietrich
Sophie Treuenfels schrieb: > Ist im Übrigen ein > Sinuswechselrichter. Ok, dann wird der mit einem PWM-Signal arbeiten. Die meisten, die ich kenne haben entweder ein Trapezsignal oder einen großen Trafo.
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