Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik VDSL Leitung verlängern


von Holger (Gast)


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Hi!

Die TAE-Dose in unserem zukünftigen Eigenheim sitzt leider an einer 
völlig falschen Stelle, daher möchte ich gerne vom Übergabepunkt im 
Keller zum geplanten Standort des VDSL-Modems ein neues Kabel (ca. 
10-15m) legen. Kann ich dazu Cat5/5e-Verlegekabel nehmen oder sollte es 
ein herkömmlicher Sternvierer aus der Bundespostzeit sein? Hat diese 
Kabelstrecke überhaupt noch nennenswerten Einfluß auf die Signalqualität 
nach 500m zum DSLAM?

Danke im voraus!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holger schrieb:
> Kann ich dazu Cat5/5e-Verlegekabel nehmen oder sollte es
> ein herkömmlicher Sternvierer aus der Bundespostzeit sein?

Du kannst natürlich genauso gut dein Cat5-Kabel nehmen, diese
Fernmeldekabel sind in ihrer Kategorie aufwärtskompatibel: wenn
das Protokoll also wie hier nur vielleicht Cat3 fordert, funktioniert
natürlich ein Cat5 auch.  Natürlich solltest du dabei genau ein
Adernpaar nehmen.

von geh (Gast)


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sollte  beides  gehen
aber einfacher   Modem/Router  in  den  Keller -  wenn sowieso schon 
Cat5  liegt

von Holger (Gast)


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geh schrieb:
> aber einfacher   Modem/Router  in  den  Keller -  wenn sowieso schon
> Cat5  liegt

Wär sicherlich am sinnvollsten, aber abgesehen davon, dass in der Nähe 
keine Steckdose ist, ist das Modem gleichzeitig DECT-Basisstation. Und 
die Stahlbetondecken in dem Gebäude dämpfen leider zuverlässig jeglichen 
Funk.

von Holger (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Natürlich solltest du dabei genau ein
> Adernpaar nehmen.

Herzlichen Dank für die rasche Info! In den DSL-Foren findet sich hierzu 
mehr Voodoo als fundierte Informationen.

Kannst Du mir vielleicht noch kurz sagen, warum nur ein Adernpaar und 
nicht mehrere verdrillte Adernpaare parallel? Hat das mit dem 
Wellenwiderstand zu tun?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holger schrieb:
> Kannst Du mir vielleicht noch kurz sagen, warum nur ein Adernpaar und
> nicht mehrere verdrillte Adernpaare parallel?

Bringt keinen weiteren Vorteil.  Die kritischen Stellen sind sowieso
die Verbindungen, dort hat man immer Unregelmäßigkeiten in der
Impedanz.  Die eigentliche Kabeldämpfung spielt bei den paar Metern
dann keine große Rolle mehr.

> Hat das mit dem
> Wellenwiderstand zu tun?

Ja, das auch.

von Heiko (Gast)


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Hallo,

ich habe seit neuestem VDSL. Meine Leitung vom Übergabepunkt zum Router 
geht einmal quer über den Dachboden da der Anschluß auf der anderen 
Seite des Hauses (Bauernhof) ist. Da habe ich nun schon eine neue 
Leitung gezogen Y(ST)Y 2x2x0,8² gut 55m Lang. Denn ich wollte jede 
weitere Dämpfung recht gering halten (der DSLAM ist schon gut 1800m 
entfernt).

Das funktioniert auch recht gut, nur scheint das Ganze nicht ganz HF 
dicht zu sein. Sobald ich (Funkamateur) auf 80m/160m sende, bricht die 
VDSL Verbindung zussammen. Obwohl die Antennen gut 40m vom Haus weg 
sind.

Nun ist meine Überlegeung anstatt der Y(ST)Y Leitung eine gut geschirmte 
Cat 7 Verlegeleitung zu nhemen, nur ist dort der Querschnitt sehr viel 
geringer.

Frage, macht das überhaupt Sinn? Und ist die Länge von 55m nicht eher 
schon wieder so groß das die Dämpfung zu hoch wird?

Hat schon mal jemand versucht anstatt Y(ST)Y z.b. RG58 Koaxkabel zu 
nehmen? Soweit ich mich erinnere liegt ja die Imoedanz beim Y(ST)Y auch 
im Bereich von 50-60 Ohm.

von usr (Gast)


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Impedanz liegt  eher  bei  ca. 100 Ohm / Symetrisch

Koax  passt  da  nicht

Cat5/6/7    schon besser

etwas  Ferrit  an  die  Enden  könnte  mehr  helfen

dabei  sollte  Z  der  Verdrosselung  aber  noch  bei  160/80   wirksam 
sein

evt. auch  nen  Ferritkern  auf  die  Netzzuleitung  vom Modem/Router
die  vertragen  auch   nicht  viel HF

von Achim M. (minifloat)


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Heiko schrieb:
> Da habe ich nun schon eine neue
> Leitung gezogen Y(ST)Y 2x2x0,8² gut 55m Lang.

Wenn du Glück hast, geht da 100mBit Ethernet + Power over Ethernet 
drüber. Dafür braucht man nur 2 Adernpaare. Dann könnte dein 
Modem/Router direkt am "Hausanschluss" sitzen. mf

von Heiko (Gast)


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Mini Float schrieb:
> Wenn du Glück hast, geht da 100mBit Ethernet + Power over Ethernet
>
> drüber. Dafür braucht man nur 2 Adernpaare. Dann könnte dein
>
> Modem/Router direkt am "Hausanschluss" sitzen. mf

Idee ist nicht schlecht, aber...

Das Der Router eine Fritzbox ist, die auch die Dect Telefone, Fax und 
das Wlan versorgt, haut das so nicht hin.

Ich habe nun einen Ring Cat7 Kabel geordert, und werde die Leitung mal 
neu verlegen und dabei auch einen etwas anderen Weg wählen der noch 
weiter entfernt verläuft von den Strom und Antennenkabeln als das 
jetzige Kabel.
Dazu werde ich das Cat7 Kabel am Ende direkt mit einem Stecker versehen 
sodaß auch die TAE Dose entfällt.

Ich habe da eine sehr interessante Webseite bezüglich Y(ST)Y und Cat 
Kabeln im DSL/VDSL Einsatz gefunden, die mir doch ein paar Hinweise 
gegeben hat. Ob dann auch die Einstrahlung weg ist wird sich zeigen.

Falls jemand Interesse an der Webseite hat, hier gucken: 
http://bedienungsanleitung.elektronotdienst-nuernberg.de/impedanz.html

Ich werde berichten was die Änderung gebracht hat.

Gruß

von beenoi (Gast)


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von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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beenoi schrieb:
> http://www.google.de/products/catalog?q=telekom+po...

Mir kommt nichts mehr ins Haus wo "Speedport" draufsteht.

von Christian B. (casandro)


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Oh ja Powerlan, damit Du, besonders bei alten Hausinstallationen in der 
ganzen Nachbarschaft keinen Radioempfang mehr hast.

von Heiko (Gast)


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Ne ne Powerline, ich hol mir doch als Funkamateuer keine HF Schleuder 
ins Haus...
Die Dinger gehören VERBOTEN!
Breitband HF auf ungeschirmten Leitungen, das geht garnicht!
Da ist das gnaze KW Spektrum unbrauchbar.
Was meinst du wohl warum die Dinger von der Bundesnetzagentur 
betriebsverbot bekommen wenn ein Funkamateur oder KW Hörer Störungen 
hat?

Gruß

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gibt es auch als Plastikfiber. Nicht wesentlich teurer.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was ist denn aus deinem Problem geworden? Mir ist noch eingefallen, daß 
man zumindest bei FritzBoxen sehr einfach sich das DSL-Spektrum online 
ansehen kann.
Das würde ich mal aufrufen und dann funken gehen. Tut sich da was? ADSL2 
hört z.B. bei 1,1MHz auf. Daher verwundert mich die ganze Geschichte.

von Heiko (Gast)


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Das einzigste was man sieht ist das das Spektrum schlagartig weg ist und 
die Verbindung abgebrochen ist.

Ob das neue Kabel und der andere Leitungsweg etwas bringt, weiß ich erst 
mitte der Woche. Vorher komme ich nicht dazu.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nein! Dann hast du schlicht voll aufgedreht. Versuchs mal mit weniger 
Leistung, dann siehst du wie der Störabstand fällt. Vermute ich 
zumindest. Vielleicht kompensiert er sogar Leitungsstörer. Zumindest 
beschreibt das die Anleitung. Vermutlich aber nur während der 
Sync-Phase. Dein Sender würde also als Träger im Spektrum erscheinen.

Du sendest unterhalb 1,1MHz? Schreib doch einfach mal mehr Details.


Schonmal drüber nachgedacht, daß deine Antenne nicht richtig 
funktioniert? Könnte mir vorstellen, daß das Gegengewicht schlecht ist. 
Das führt dann dazu, daß die Zuleitung teil der Antenne wird. Dann 
verwundert es nicht mehr, was du beobachten konntest.

Kannst auch versuchen, einen Übertrager in die DSL-Leitung zu machen. 
Normalerweise sind die Adern nämlich nur kapazitiv galvanisch getrennt, 
aka einfacher Hochpaß. Gleichtaktstörungen hauen also voll rein!

Holger, Heiko, was ist dein nächster Name? Laß das Feld einfach frei!

von Heiko (Gast)


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Was hast du denn für Probleme?
Was soll das mit Holger / Heiko?
Wenn man richtig lesen kann, dürfte einem auffallen das der 
Threat-Starter (Holger) ein anderes Problem hatte als ich (Heiko)...

Und ja, meine Antenne funktioniert richtig, und nein, die Zuleitung 
strahlt nicht.

1. Die "Antenne" sind Dipole die den Speisepunkt gut 80m vom Haus 
entfernt haben, diese hängen 25m hoch und benötigen kein Gegengewicht!

2. Die Antennenleitung (Cellflex 1 1/4") verläuft gut 60cm tief im 
Erdboden, daher strahlt da nix!

3. Ich sende nicht unter 1,1MHz, nur zur Info 160m Band (1810 - 
2000khz); 80m Band (3500 - 3800khz)!

4. Nur zur Info, VDSL nutzt einen Berich von 138Khz bis 12Mhz
VDSL2, wie hier bei mir, nutz ein Frequenzspektrum von 138khz bis 30MHz!

5. Im Spektrum der FrizBox taucht bei geringer Sendeleistung eine Kerbe 
im Sendeberich auf und der Störabstand wird schlechter, ab ca. 700W auf 
80m und 500W auf 160m fällt die Box dann ganz aus!

6. Behalt deinen Frust für Dich und laß du doch einfach das 
Text-Eingabefeld frei!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Sorry, wenn ich euch durcheinander brachte.

Ich schrieb nicht von VDSL. Hatte aber deine Angabe VDSL auch überlesen.

Als echter High-Performer bringst du das schon. Ich beneide dich. Hm ja, 
nur um VDSL ;-)

von Georg A. (georga)


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Wie's mit VDSL ist, weiss ich nicht, aber so ein DSL-Modem ist an sich 
schon sehr empfindlich. Durch einen Blitzschlag in der Umgebung hats bei 
mir den Splitter halbseitig zerfetzt. Das Modem hing effektiv nur noch 
über eine Ader am Signal. Das SNR ist deutlich schlechter geworden, aber 
es ging noch. Da fehlte nicht mehr viel zum Wireless-DSL ;)

Schau doch erstmal, ob die Verbindung auch abbricht, wenn das Modem 
direkt am Einspeisepunkt sitzt. Evtl. ist das Modem selbst nicht ganz 
einstrahlungsfest. Ansonsten müssen wohl ein paar Bandsperren in die 
DSL-Leitung, VDSL sollte da genügend Träger als Reserve haben.

von rub (Gast)


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Heiko schrieb:
> Das Der Router eine Fritzbox ist, die auch die Dect Telefone, Fax und
> das Wlan versorgt, haut das so nicht hin.

Jeder handelsübliche DSL-Router (IMHO auch Fritzboxen) lässt sich auch 
für externe Modems konfigurieren.

von Heiko (Gast)


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Hallo nochmal,

also ich habe nun das "alte" 2x2x0,8 Y(ST)Y gegen Cat7 Verlegekabel 
AWG23 getauscht, und einen etwas anderen Leitungsweg genommen der nicht 
mehr in die Nähe der Koaxkabel liegt. Dadurch ist die Leitungslänge um 
etwa 5m verkürzt worden.

An das Ende des Cat7 Kabels habe ich anstatt einer TAE-Dose eine Cat 5e 
Netzwerkdose angeschlossen und dann die FritzBox 7390 mit einem kurzem 
Patchkabel verbunden.

Ich habe diverse "Verkabelungen" getestet, z.B. Schirmung nicht 
angeschlossen, Schirmung nur an Übergabepunkt oder Cat5e Dose 
angeschlossen, 2 getrennte Adernpaare genutzt.

Letztendlich war, wie schon fast erwartet, die Version Schirmung auf 
beiden Enden verbinden und nur 1 Adernpaar nutzen die beste Lösung.

Diese brachte eine um gut 10Mbit/s höhere max. Downloadgeschwindigkeit 
und eine um fast 3dB geringere Dämpfung!

Die Probleme mit der Einstrahlung auf dem 80m und 160m 
Amateurfunkbändern hat sich in soweit verändert, das das 80m Band nun 
keine Probleme mehr bereitet.

160m sind weiterhin problematisch, weitere Versuche mit der alten als 
auch der neuen Verkabelung hatten ergeben, das es egal ist ob an der 
Antenne gesendet wird, oder auf einem Dummy Load. Selbst bei einer 
Sendeleistung von 5W ist schon eine deutliche Kerbe im Spektrum der 
Fritzbox zu erkennen, mit einer Leistung >70W steigt die Box aus, egal 
ob auf dem Dummy oder an der 80m weit entfernten Antenne.

Diverse Versuche mit Abschirmung durch platzierung der Fritzbox in einer 
Metallkiste, abklemmen aller LAN Kabel und Verwendung von Klappferriten 
brachten nur geringfügige Änderungen.

Mangels "Masse" an Ferriten konnte ich die Verdrosselungsversuche 
bislang nicht bis ans Maximum treiben, aber ich werde mir noch ein paar 
Ringe bestellen und die Leitungen dort mehrfach >20 hindurchziehen.

Der Test mit einem Netzfilter steht auch noch aus...

Gruß

von Nachtaktiver (Gast)


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vielen dank für deine Interessante beobachtung Heiko. Ich finde es schon 
interessant das sich deine DSL Verbindungsqualität verbessert hat und 
sich deine DSL Bandbreite um 10MBit/s erhöht hat.

Bei uns zuhause ist der Router über viele Meter Klingeldraht verdrahtet 
und vielleicht kann ich meinen Vater endlich dazu bringen etwas zu 
ändern um diverse Probleme aus dem Weg zu räumen.

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