Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie? Aussparung für LCD Display in Plastik schneiden


von diep (Gast)


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Moin,

ich habe ein altes Plastikgehäuse gefunden in das ich gerne einen uC 
einbauen möchte. Dazu habe ich ein 20x4 LCD Display das ich gerne 
einbauen möchte.

Wie schneide ich das rechteckige "Loch" am besten möglichst in die 
Pastik rein? Auf eine Fräsmaschiene usw habe ich leider keinen 
Zugriff...

von John (Gast)


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Pfeile mit Weile...

Du kannst den Durchbruch erst mit Untermaß durch eine Aneinanderreihung 
von Bohrungen erzeugen und dann mit viel Geduld pfeilen. Aber damit die 
Qualität einer ordentlichen Ausfräsung zu erreichen dürfte schwer 
werden...

von micha (Gast)


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Hey,
Zeichne die Form erst mal mit einem wasserlöslichen Stift an.
oder bastel dir eine Schablone.

Wenn die Gehäusewand nicht allzu dick ist reicht ein Tapeziermesser 
meistens aus. Sonst mit einem Dremel ausfräsen oder mit einer Laubsäge.
Am Ende die Kanten schön feilen bzw schleife und vielleicht mit etwas 
Politur den letzten schlief geben.

von Nicolas S. (Gast)


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Für solche Fälle ist die gute alte Laubsäge und anschließend die Feile 
immer meine erste Wahl (gewesen).

Viele Grüße
Nicolas

von Harald W. (wilhelms)


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Nicolas S. schrieb im Beitrag #2770349:
> Für solche Fälle ist die gute alte Laubsäge und anschließen immer meine
> erste Wahl (gewesen).

Wenn man es etwas genauer haben will, kann man anschliessend
noch feilen. Da es für solche LCDs aber meist hübsche Rahmen
gibt, die den Gehäuserand überdecken, ist das meist gar nicht
nötig.
Gruss
Harald

von diep (Gast)


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Danke,
du meinst Feilen oder? ;-)

Ich hab noch an folgendes gedacht - Elektr Stichsäge, oder sowas in der 
Richtung, kennt ihr da was nicht elektr (damit billiger) was geeignet 
wäre?

Was ich mir noch vorstellen könnte, aber nicht weiss wie es heisst:

sowas wie ein kleiner Drehmel aber statt Spitze mit rundem Sägeblatt, 
sowas wie eine Flex nur in klein. Könnt ihr mir auf die Sprünge helfen?
Damit könnte ich mir vorstellen könnte man schön Linien aufmalen und 
damit dann schön das Ganze einfach ausschneiden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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John schrieb:
> Pfeile mit Weile...

Es sollten aber ziemlich dünne Pfeile sein. :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:
> John schrieb:
>> Pfeile mit Weile...
>
> Es sollten aber ziemlich dünne Pfeile sein. :-)

Man kann auch blaue Veilchen nehmen. Man muss dann nur noch
das "V" gegen ein "F" austauschen. :-))
Gruss
Harald

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Dekupiersäge geht auch ganz gut.

von diep (Gast)


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danke für die vielen Tipps,

Hab auch erst an Laubsäge gedacht, dann gedacht wie komme ich mit dem 
Sägeblatt "rein", aber man könnte ja ein Loch Bohren und dann an der 
Stelle erst das Sägeblatt einspannen.

Das mit den Frontrahmen finde ich auch eine gute Idee.

Könnt ihr mir noch hierzu was sagen:

>Was ich mir noch vorstellen könnte, aber nicht weiss wie es heisst:

>sowas wie ein kleiner Drehmel aber statt Spitze mit rundem Sägeblatt,
>sowas wie eine Flex nur in klein. Könnt ihr mir auf die Sprünge helfen?
>Damit könnte ich mir vorstellen könnte man schön Linien aufmalen und
>damit dann schön das Ganze einfach ausschneiden

Gruß

von Michael N. (betonmicha)


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Es gibt doch für den Dremel so einen "Trennscheiben"-Aufsatz.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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diep schrieb:
> Hab auch erst an Laubsäge gedacht, dann gedacht wie komme ich mit dem
> Sägeblatt "rein", aber man könnte ja ein Loch Bohren und dann an der
> Stelle erst das Sägeblatt einspannen.

Das ist für die Laubsäge ein durchaus übliches Vorgehen.

Nicht zu schnell sägen.  Vermutlich wirst du ein Polystyrolgehäuse
haben, das Zeug wird durch die Erwärmung beim Bearbeiten schnell
zu einer klebrigen Masse, die dann irgendwie zusammenklumpt.

von Harald W. (wilhelms)


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diep schrieb:

>>sowas wie ein kleiner Drehmel aber statt Spitze mit rundem Sägeblatt,

Das geht zwar im Prinzip auch, aber wird zumindest bei Plastik
nicht so genau wie die Laubsäge sein.
Gruss
Harald

von diep (Gast)


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ok, also klingt die preiswerteste und beste Lösung nach "machen lassen" 
für mich nach Laubsäge.

Dann werd ich mir mal eine zulegen, danke :-)

von diep (Gast)


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Ahja sollte ich dabei auf was bestimmtes achten? Ich denke mir ein 
möglichst dünnes Sägeblatt. Noch etwas wichtig? Oder tuts eine für 10€ 
aus dem Baumarkt?

Gruß

von Harald W. (wilhelms)


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diep schrieb:

> Dann werd ich mir mal eine zulegen, danke :-)

Wenn Du noch keine hast, aber eine Bohrmaschine, würde ich
die "Loch an Loch" Methode plus Feile wählen. Wenn Du noch
keine Feilen hast, kauf Dir einen Satz Schlüsselfeilen. Die
braucht man immer.
Gruss
Harald

von John (Gast)


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>> Pfeile

Jaja, da war sie wieder meine kleine Rechtschreibschwäche... :-) 
Glücklicherweise ist die natürliche Sprache so redundant dass man mich 
trotzdem verstanden hat. Und in allen anderen Fällen kommt eine 
Fehlermeldung vom Compiler.

von hp-freund (Gast)


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Bei Feilen ist die Gefahr des Verklebens leider sehr groß.
Am Besten ist ein Bohrer im Bohrständer mit parallelem Anschlag.
Anstatt die Löcher einzeln zu bohren und dann zu feilen einfach mit 
nicht zu dünnem Bohrer am Anschlag entlang ziehen. Bei dem weichen 
Material kein Problem....

von Harald W. (wilhelms)


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hp-freund schrieb:
> Bei Feilen ist die Gefahr des Verklebens leider sehr groß.
> Am Besten ist ein Bohrer

Beim Bohren ist die Gefahr des Schmelzens durch die höhere 
Schnittgeschwindigkeit aber wesentlich grösser. Oder was
meinst Du mit "Verkleben"?
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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> Sonst mit einem Dremel ausfräsen

Das hast du sicher noch nie ausprobiert.

Denn solche Vorschläge haben immer eine unangenehme Eigenschaft:

> sowas wie ein kleiner Drehmel aber statt Spitze mit rundem
> Sägeblatt, sowas wie eine Flex nur in klein.

Die fallen auf fruchtbaren Boden,
und dann ist das Drama gross.

Denn die Drehzahl ist viel zu hoch für Platine,
und handgeführt sägt und fräst man überall,
nur nicht an der Linie lang.

Also lass besser solche desolaten "Vorschläge".

Dann wollen komplett Uninformierte auch noch "helfen".

> Es gibt doch für den Dremel so einen "Trennscheiben"-Aufsatz.

von Maulwurf (Gast)


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Ich kann den Multimaster und eine ruhige Hand empfehlen

http://www.fein.de/de_de/oszillieren/multimaster/fein-multimaster-start-plus-0294391/

Gruss Bernd

von tt2t (Gast)


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gibt es z.Zt. bei Aldi Süd (Hausmarke) für 20 Euro

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

diese bohr und feil Methode nutze ich gezwungenermaßen auch oft.
Aber wie geduldig und vorsichtig ich auch vorgehe:
Es kommen -optisch- nie ganz saubere rechte winkel und wirklich absolut 
gerade Kanten dabei heraus, obwohl beim nachmessen alles i.O. erscheint 
- ist wohl nur ein optischer Effekt der aber störend ist.
Also besser einen dieser Rahmen nutzen auch wenn die für ein Stücken 
Plastik unverschämt teuer sind (2*16 LCD Display z.B. 6,80 Euro aber ein 
passender Rahmen aus dünnen nicht besonders wertigen Kunststoff 6,30 
Euro bei einen hier wohlbekannten Versender bei Wilhelmshaven...)

Praktiker

von tt2t (Gast)


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> Am Besten ist ein Bohrer im Bohrständer mit parallelem Anschlag.
> Anstatt die Löcher einzeln zu bohren und dann zu feilen einfach mit
> nicht zu dünnem Bohrer am Anschlag entlang ziehen.

Wenn schon Bohrständer mit Anschlag, dann eine kleine Fräse einspannen

von Harald W. (wilhelms)


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Praktiker schrieb:

> Aber wie geduldig und vorsichtig ich auch vorgehe:
> Es kommen -optisch- nie ganz saubere rechte winkel und wirklich absolut
> gerade Kanten dabei heraus,

Übung macht den Meister. :-)

> Also besser einen dieser Rahmen nutzen

Dann sieht das ganze schon richtig professionell aus. :-)
Gruss
Harald

von diep (Gast)


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ahhh,

und jetzt die vielen "Bohr"befürworter...

Was ist denn nun besser/einfacher bohren oder Laubssäge?

Ich habe zwar eine Bohrmaschiene, aber keinen Bohrmaschienenständer, 
eine Laubssäge könnte ich mir für <10€ kaufen. Der Bohrständer wäre 
bestimmt viel teurer.


Sowas wie den Multimaster hatte ich schonmal in der Hand, aber war der 
Meinung das es nichts taugt (von Bosch um kleine Äste abzuschneiden). 
Beim dem Link steht auch nur was von Holz.

Und Drehmel mit Trennscheibe scheint mir jetzt zu gefährlich und kostet 
sowieso viel mehr...

von hp-freund (Gast)


Angehängte Dateien:

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Also ich habe einen Einhell Dremel Ersatz von al*i mit Proxxon 
Bohrständer und Bohrfutter an felxibler Welle ;-)

Hab eben mal bei 8000U/min mit einem 3mm Bohrer ein Fenster in eine CD 
Hülle gebohrfräst. Danach mit einer Schere entgratet. Dabei ist auch der 
Riss entstanden. Nicht sehr schön, aber wer möchte kann dann noch 
feilen...

von Harald W. (wilhelms)


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diep schrieb:

> und jetzt die vielen "Bohr"befürworter...
>
> Was ist denn nun besser/einfacher bohren oder Laubssäge?

Ich passe meine Arbeiten dem vorhandenen Werkzeug an. Welche
Methode nun die bessere ist, hängt auch von Deinem persönlichen
Geschick ab. Bohren und feilen dauert normalerweise länger.
Aber wenn Du das nicht täglich machst, spielt das auch keine
grosse Rolle. Wenn Du gut mit einer Laubsäge umgehen kannst,
reicht es, wenn Du einen halben mm neben dem "Strich" sägst.
Dann brauchst Du nur noch wenig zu feilen. Manche müssen aber
pro cm Sägelänge ein neues Blatt einspannen. :-) Fürs Bohren
brauchst Du nicht unbedingt einen Bohrständer. Allerdings
sollte Dein Gehäuse schon irgendwie festgespannt werden, z.B
mit Schraubstock, Schraubzwinge o.ä. Auch ist es zweckmäßig,
die Bohrungen vorher anzukörnen und vielleicht diese Punkte
auch mit einem Bohrer in der Hand etwas tiefer anzusenken,
damit man mit der Maschine nicht abrutscht. Alles in allen,
eine handwerkliche Vorausbildung ist schon recht nützlich,
wenn man solche Arbeiten durchführen will...
Gruss
Harald

von diep (Gast)


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>Alles in allen,
>eine handwerkliche Vorausbildung ist schon recht nützlich...

naja, in meinem 6 wöchtigen Industriepraktikum habe ich alles mögliche 
zufriedenstellend gelernt: drehen, fräsen, bohren, Gewinde innen außen, 
biegen, schweißen, feilen bis zum erbrechen...denke für den Hobbybereich 
ausreichend

Aber die ganzen schönen Spielzeuge habe ich ja jetzt nicht mehr zur 
Verfügung
Es ist schon ein Unterschied, ob man Profi Ausrüstung zur Verfügung hat 
,wie so einen riesigen Bohrmaschinen Ständer+ Bohrmaschine mit 
einstellbarer Drehzahl und allem möglichen Fixierungs-drum-und-dran oder 
eine günstige Bohrmaschine die ich sonst nur für ein paar Löcher in der 
Wand benutzt habe...mit ersterem wäre das auch für mich ratzefatz 
erledigt, dazu dann noch ein schönes Industrie-Feilen-Set, traumhaft... 
:-)

>Manche müssen aber pro cm Sägelänge ein neues Blatt einspannen.

wieso das? Mit einer groben Metallsäge ist mir das zumindest noch nicht 
passiert.

von Bernd F. (metallfunk)


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Alles halb so wild.

So ein Loch macht man mit Hausmitteln ( Bohrer, Laubsäge, Feile
oder Dremel in 5 Minuten.

( Wenn man das kann, also schon öfter gemacht hat ).

Üben, und nicht gleich das einzig verfügbare Gehäuse verhunzen.

Eine CD- Hülle, oder sowas kann man eher opfern.
Ist der Kunststoff sehr dünn, kann es gegen Risse helfen , ein
Stück Sperrholz, oder ähnliches unterzukleben und mitzubearbeiten.

Das Problem ist doch meistens, daß ein Ungeübter gleich sein
Schätzchen bearbeitet. Geht da was daneben, ist der Frust da.

( Das ist aber auch irgendein Naturgesetz: Hast du genug Ersatz,
klappt es beim ersten Mal. Hast du ein Einzelstück, dann... )

von Axel R. (Gast)


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diep schrieb:
> in meinem 6 wöchtigen Industriepraktikum habe ich alles mögliche
> zufriedenstellend gelernt: drehen, fräsen, bohren, Gewinde innen außen,
> biegen, schweißen, feilen bi

ja nee - iss klar ;)) in ganzen langen 6 Wochen. mann! Nicht schlecht.
Bei mir hat das vier Jahre gedauert. Zeiten ändern sich, was? :))

von innen anreissen und mit einem halben Bohrdurchmesser (1mm?) innen 
nochmals.
An den schnittpunkten kannst Du schonmal Bohren (2mm Durchmesser?). Dann 
hast Du schonmal die Ecken. Jetzt kannst Du die Verbindungen tatsächlich 
mit der Laubsäge auf dem inneren Strich entlang aussägen. Du kannst aber 
auch mit einer kleinen Leiterplattenbohrmaschine und nem 2er Bohrer auf 
der inneren Linie entlang ein Loch neben dem anderen zu setzen. Ich 
verwende da so einen kleinen "Faustkeil" mit Motor drinn und Drucktaster 
oben drauf.

Ich bohre immer ein Loch neben dem anderen und lasse dazwischen etwas 
Luft. Die Laubsäge findet ihren Weg dann von Loch zu Loch. Das 
funktioniert so weit ganz gut. Mit der Laubsäge aber muss man üben! 
Schön oder groß zu drücken. Die findet den Weg alleine. Kauf aber auch 
so ein kleines Brettchen, welches am Tisch festgemacht wird.
Youtube hat da sicher was zum kuckken 8 guggen? ansehen eben.

Gruß
Axelr.

von Frank G. (frank_g53)


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Man kann auch ein Blech, oder etwas was härter als der Kunststoff ist, 
entlang der Anreisslinie mit einspannen. So wird die Kante schön gerade, 
weil man nicht so schnell tiefer feilt als es das Blech zulässt.

Gruss Frank

von Axel R. (Gast)


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Axel R. schrieb:
> Schön oder groß zu drücken.

Ja nun: Immer schön ohne besonders doll zu drücken :)

von G. C. (_agp_)


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micha (Gast) schrieb:

> Wenn die Gehäusewand nicht allzu dick ist reicht ein Tapeziermesser
> meistens aus.

Kann man machen, hat aber auch Nachteile. Mal abgesehen davon, dass man 
leicht abrutscht und damit die Oberfläche versaut bildet sich bei 
weichem Kunststoff an der Schnittkante ein Grat der stören kann und dann 
je nach dem weggefeilt werden muss. Wenn die Kante eh hinter einer 
Abdeckung verschwindet ist es aber egal.

von Bödefeld (Gast)


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Es gibt noch einen anderen Trick für handgesägte perfekt-gerade Linien, 
den ich schon zig Male durchgeführt habe:

Du brauchst ein Stück geraden Stahl, so 3-5mm stark, ich nehme dafür ein 
dickes Stahllineal aus der Mechanikwerkstatt. Alu ist nicht geeignet, da 
zu weich.

Dieses spanne ich mit kleinen Zwingen genau auf die Linie, und säge mit 
der Laubsäge dann immer mit etwas Druck gegen diese seitliche Führung.
Das Metall ist zu hart, als das die Laugsäge versehentlich dort 
einschneiden würde (deshalb kein Alu nehmen), und man erhält so 
Linie-für-Linie eine absolut perfekte Aussparung.

Das klappt mit Plexiglas bis 3-4mm sehr gut.

von Gerhard W. (gerhard_w)


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zum Bohren mit der Handbohrmaschine nehm ich auch gern diese Holzbohrer 
mit der kleinen Spitze dran. Damit fällt das Positionieren des Bohrers 
und das Anbohren leichter und man rutscht beim Anbohren nicht so schnell 
ab.

Gruß
Gerhard

von Mechaniker (Gast)


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> mit ersterem wäre das auch für mich ratzefatz
> erledigt, dazu dann noch ein schönes Industrie-Feilen-Set,
> traumhaft...

Was zu bezweifeln ist. Weder macht die teure Spiegelreflex aus einem 
Urlaubs-Knippser einen Meister-Fotograf, noch macht eine Stradivari aus 
einem Musikschüler einen Virtuosen.

Genau so wird es mit Deinem trivialen Rechteckausschnitt sein. Er wird 
krumm, schief und ungenau werden. Es klingt nicht nur hart, sondern es 
ist es auch, aber Dir fehlt es komplett an handwerklichem Geschick. 
Daher ist es vollkommen egal, welche Methode Du wählen wirst. Das 
Ergebnis wird immer ähnlich aussehen, Deiner Geduld, Übung und Erfahrung 
entsprechend.

Nur das wir uns nicht falsch verstehen: Man kann perfekte Ausschnitte 
per Hand machen, ohne großen Aufwand. Nur muss man dazu üben, üben. üben 
und nochmals üben.

Wer aber nach einem sechswöchigen Industriepraktikum wirklich meint, er 
habe feilen gelernt, der hat in der Realität weder etwas gelernt noch 
irgendetwas verstanden.

von diep (Gast)


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Danke der Tipp mit dem Stahl-Lineal ist gut, das werde ich ausprobieren 
:-)


Naja wenn der Meister mein zweites gefeiltes U-Stück mit so einer Art 
Lineal ins Licht hält und sich meinen ersten Satz herstellte Schrauben 
ansieht und dann meint er sei begeistert, die Azubis bräuchten Monate 
bis sie das so gut hinbekämen.
Klar, das das nicht ausreicht um irgend ein wertvolles Werkstück zu 
bearbeiten....
aber das spricht das ja nicht unbedingt dafür:
>...aber Dir fehlt es komplett an handwerklichem Geschick
Für mich dachte ich, das wichtigiste sei dabei gewesen ganz genau 
zuzuhören was wie gemacht werden muss und das dann genauso sehr 
konzentriert zu versuchen umzusetzen.

Den Gesellen hatte das gar nicht so gut in ihr Klischee "Abi, 
Ingenieurstudium -was will der denn hier" gepasst, da durfte ich mir 
gerade von den älternen Herrschaften anfangs geschimpfe auf die 
Studenten anhören...

ausserdem:
>Wer aber nach einem sechswöchigen Industriepraktikum wirklich meint, er
>habe feilen gelernt

>...denke für den Hobbybereich ausreichend

von diep (Gast)


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Danke der Tipp mit dem Stahl-Lineal ist gut...

und der mit den CD Hüllen zum üben ebenso...

von Johann L. (radiostar)


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diep schrieb:
> Was ist denn nun besser/einfacher bohren oder Laubssäge?

Laubsäge. Bohren würde ich die 4 Ecken und ein größeres Loch, durch das 
das Sägeblatt durchpasst.

Zum Laubsägekauf: Da gibt es 2 unterschiedliche Typen. Die billigeren 
haben keine Riffelbleche zum Einspannen des Sägeblattes und sind nur 
wenig billiger als die besseren mit Riffelblech. Ohne Riffelblech muß 
man rohe Gewalt anwenden, um das Sägeblatt so fest zu klemmen, daß es 
nicht mehr herausrutscht (sprich: Die Flügelmutter mit der Kombizange 
anziehen...). Der Preisunterschied rechtfertigt auf keinen Fall den 
billigeren Mist, allenfalls muß man einen Baumarkt finden, der auch 
höherwertige Produkte anbietet - oder man geht gleich zum Fachhandel.

von MaWin (Gast)


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Mit Riffelblech bricht das Laubsägeblatt, wenn es ein
zäheres (Metallsägeblatt) ist.

von Paul Baumann (Gast)


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MaWin schrob:
>Mit Riffelblech bricht das Laubsägeblatt, wenn es ein
>zäheres (Metallsägeblatt) ist.

Ganz grünau so ist es. Das Blatt liegt dort teilweise hohl und wird beim
Anziehen der Flügelmuttern so geknuddelt, daß es bricht.

Ich hatte das Gebläke satt
und kaufte mir ein Sä-ke-blatt!

;-)

MfG Paul

von herbert (Gast)


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Umriss des Durchbruchs anreißen ,in eine Ecke ein kleines Loch bohren 
und ran mit der Laubsäge.Danach noch ein wenig mit einer Feile 
nacharbeiten.Tip.Wenn man das Displayfenster nicht plan mit dem Gehäuse 
einbaut sondern außen aufsetzt ,dann muß es auch nicht so genau zugehen 
beim feilen.

von Bödefeld (Gast)


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Und noch ein Tipp dazu:

Alle paar Zentimeter eine alte Kerze durch das Lageblatt ziehen,
das wirkt Wunder an Leichtgängigkeit speziell bei Alu und Plexi.
Zudem ist der Effekt des Zuschmelzens beim Plexi praktisch weg.

von Markus U. (markjus) Benutzerseite


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Ist "Lageblatt" die Schwester von "Pfeile" ? ;)

von diep (Gast)


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vielen Dank euch allen...

könnt ihr mir noch einen link mit Laubsäge je mit und ohne "Riffelblech" 
geben, damit ich mir besser vorstellen kann was ihr meint?

von Johann L. (radiostar)


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MaWin schrieb:
> Mit Riffelblech bricht das Laubsägeblatt, wenn es ein
> zäheres (Metallsägeblatt) ist.

Ist mir noch nie passiert. Gibt's vielleicht auch schlechte 
Riffelbleche?

von Bödefeld (Gast)


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> Mit Riffelblech bricht das Laubsägeblatt, wenn es ein
> zäheres (Metallsägeblatt) ist.

Ich bin auch vollkommen baff.
Arbeite seit 30 Jahren mit Laubsägen aller Art und zwar intensiv,
nicht nur sporadisch. Mit Metallsägeblättern.
Und MIT Riffelhalterungen.

Dieser weltfremd-theoretische Einwand scheint -mit Verlaub-
Lehrbuch-Scheissdreck der üblichen muffeligen Bedenkenträgern zu sein.
Bei gefühlten 5000 Sägeblättern und realen vielleicht 500,
kann ich KEINEN EINZIGEN Fall nennen, der dies bestätigt.
Brechen in der Mitte: Ja.
Herausrutschen aus den Klemmen: Gelegentlich.
Brechen in den Klemmen: NICHT EIN EINZIGES MAL.

Einziger logischer Ausweg zur Ehrenrettung besagter pathologischer 
Bedenkenträger wäre der, dass jene die Laubsägeblätter schuljungenartig 
zu fest mit Zangen-an-den-Flügelschrauben anzuziehen belieben.

Das wäre dann allerdings schlicht eine schlechte Angewohnheit.
Mangelnde Übung.
Nicht und Nichts lernen wollen.
Wildes theoretisieren über jede praktische Wirklichkeit zu stellen.
Schlimme Ungeschicklichkeit durch akademischen Unfug und Dummsinn 
kompensieren zu wollen.

Mehr ist dem Einwand nämlich nicht dran.

von Johann L. (radiostar)


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Bödefeld schrieb:
> Ich bin auch vollkommen baff.

Grins - ich bin ja froh, daß nicht nur mir die Sägeblätter nicht brechen 
;-)

von Johann L. (radiostar)


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diep schrieb:
> könnt ihr mir noch einen link mit Laubsäge je mit und ohne "Riffelblech"
> geben, damit ich mir besser vorstellen kann was ihr meint?

Nein. Selbst intensive Recherche bringt da nix im Internet zum 
Vorschein. Das Riffelblech ist halt ein zusätzliches, doppeltes 
Federblech, meist gebläut, in das das Sägeblatt geklemmt wird. 
Eigentlich ein Pfennigartikel, der aber halt den Billigstsägen fehlt. 
Beim Obi habe ich mal beide Varianten gesehen, Preisunterschied waren 
glaube ich 3€.

von Johann L. (radiostar)


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Paul Baumann schrieb im Beitrag #2772034:
> Echauffier Dich mal nicht so bei der Wärme -das könnte zum Herzkonfekt
> führen.

Nun, da hat er sicher überreagiert - aber sei ehrlich, diese Behauptung:

> Das Blatt liegt dort teilweise hohl und wird beim
> Anziehen der Flügelmuttern so geknuddelt, daß es bricht.

ist doch frei erfunden. Da konnte ich auch nur noch den Kopf schütteln.

von Paul Baumann (Gast)


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Radiostar schrob:
>....ist doch frei erfunden.

Ja sicher!



Ich habe mich so amüsiert, daß es am lieben Freitagnachmittag bei
>30 Grad Celsius um solche banalen Fragen wie das Einspannen von
Laubsägeblättern geht -da habe ich mir mal diesen Scherz erlaubt.

:-)
MfG Paul

von diep (Gast)


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mit den Tipps wie CD Hüllen zum Üben und Laubsägentipps+Bohren wirds 
schon hinhauen :-)
und wenns richtig mieß wird kann ich mir ja immer noch so einen völlig 
überteuerten Gehäuse/Rahmen für den 4x20 kaufen ;-)

Danke euch allen

von loco (Gast)


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Ist zwar offtopic, aber ich hoffe das stört nicht :-D
Hab hier was gelesen von so einem Multimaster bei Aldi.
Gibt das Teil noch oder hab ich das schon verpasst?
Hab jetzt auf die schnelle in den letzten Prospekten nichts gefunden.

Grüße

von Stephan W. (stipo)


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Laubsäge ist für mich nichts :)
Ich hatte damals im Werkunterricht schon im schnitt 10 Blätter pro 1cm 
Schnitt verbraucht ;)

Aber das mit dem Stahllineal als Schnittkante ist ein super Tip.
Den werde ich mir merken.

von diep (Gast)


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wieso verbraucht man denn die Sägeblätter überhaupt so schnell? bei dem 
bisschen Plastik säbeln?

von diep (Gast)


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und noch eine zweite kleine Frage: bei der Suche nach einer Säge finde 
ich immer wieder "Laubsägebrettchen mit Zwinge" aus beiliegendes Zubehör

sowas z.B.
http://www.holz-dammers-online.de/basteln/laubsaegen/2742/laubsaegebrett-mit-zwinge?c=1517

braucht man das, bringt das was?

von O. D. (odbs)


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Für diverse Arbeiten an Kunststoffgehäusen ist folgende Vorrichtung sehr 
hilfreich:

Eine Kleinbohrmaschine mit eingespanntem Fräser kleinen Durchmessers 
wird unter einer halbwegs stabilen Platte (Spanplatte reicht meistens) 
so befestigt, dass der Frässtift durch ein Loch in dieser Platte 
senkrecht nach oben herausragt ("Router für Arme" oder "invertierte 
Oberfräse").

Auf der Oberseite der Platte kann man sich Führungen bauen, indem man 
zum Beispiel Stahllineale mit Schraubzwingen befestigt. Jetzt braucht 
man nur noch ein kleines Loch in dem Kunststoffgehäuse, um es einmal 
über den Frässtift stülpen zu können. Der Ausschnitt wird dann sauber 
gefräst, indem man das Kunststoffgehäuse mit der Frontplatte nach unten 
an den vorher eingerichteten Führungen entlangschiebt.

Auf diese Methode entstehen schöne, gerade Kanten. Man hat allerdings in 
den Ecken immer einen Radius, nämlich den des Fräsers. Braucht man 
"eckige Ecken", beispielsweise für Snap-In-Schalter etc., muss man 
nochmal kurz die Schlüsselfeile ansetzen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Stephan W. schrieb:
> Ich hatte damals im Werkunterricht schon im schnitt 10 Blätter pro 1cm
> Schnitt verbraucht ;)

Das Ding heisst ja auch LaubSÄGE, nicht LaubDRÜCKE.
Das Problem kenne ich aus von uns durchgeführten Ferienspaß-Aktionen, 
bei dem auch handwerklich unbedarfte Kinder von ihren Eltern abgegeben 
werden und dann einen Sägeblattverbrauch aufweisen, der nicht mehr 
heilig ist.
Weniger Vorschub bei höherer Schnittgeschwindigkeit wirkt wunder.

von Harald W. (wilhelms)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Stephan W. schrieb:
>> Ich hatte damals im Werkunterricht schon im schnitt 10 Blätter pro 1cm
>> Schnitt verbraucht ;)
>
> Das Ding heisst ja auch LaubSÄGE, nicht LaubDRÜCKE.

Aber ein altes Sprichwort sagt: "(Sich) Sägen bringt Regen!"
Schau mal aus dem Fenster...
Gruss
Harald

von Johann L. (radiostar)


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diep schrieb:
> braucht man das, bringt das was?

Du kannst auch ohne so ein Brettchen sägen, dann erwischst Du halt 
ständig die Arbeitsplatte. Kann je nach Tisch teuer werden ;-) Ich 
spanne meist ein kurzes Stück Holz in die Hinterzange meiner Hobelbank, 
das reicht auch.

von MaWin (Gast)


Angehängte Dateien:

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> Dieser weltfremd-theoretische Einwand scheint -mit Verlaub-
> Lehrbuch-Scheissdreck der üblichen muffeligen Bedenkenträgern zu sein.

Dein Beitrag ist der übliche Scheiss von Leuten,
die zu dumm sind um sich was vorstellen zu können,
sondern nur ihre kleine Welt für die Wahrheit halten.


> Brechen in der Mitte: Ja.

Selten.

> Herausrutschen aus den Klemmen: Gelegentlich.

Ja, wenn man es zu lasch einspannt, meist ist dabei
auch das Sägeblatt so verbogen daß es beim erneuten
spannen bricht, also der Schaden ist genau so hoch
als wenn es gleich bricht.

> Brechen in den Klemmen: NICHT EIN EINZIGES MAL.

Oft beim Riffelblech, nie bei Glattblech.

Also ein klares Indiz. woran es liegt.

Ich benutze die Laubsäge mit Riffelblech entsprechen
auch schon jahr(zehn)te nicht mehr.

von c. m. (Gast)


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Praktiker schrieb:

> Also besser einen dieser Rahmen nutzen auch wenn die für ein Stücken
> Plastik unverschämt teuer sind

der fachausdruck dafür ist *präzisions*plasik (mit besonders 
hysterischer betonung auf "präzisions!...")

von Patrick E. (f4550tim)


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Wie wäre es mit rauslasern ?

von tt4u (Gast)


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http://www.proxxon.com/de/html/28520.php dazu die Eintauchsägeblatter 
(auf der Seite ganz unten)

von c. m. (Gast)


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tt4u schrieb:
> http://www.proxxon.com/de/html/28520.php dazu die Eintauchsägeblatter
> (auf der Seite ganz unten)

ich hab in meinem alten job mit oszillationssägen zu tun gehabt und 
würde keine verwenden um einigermaßen präzise sägearbeiten (auch noch an 
alu) durchzuführen.

mein persönlicher favorit für diese arbeit wäre ein nibbler.
http://shop.strato.de/epages/61433551.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61433551/Products/m81477

das zusammen mit feinfeilen, und/oder wie schon geschrieben mit 
einbaurahmen.

von Harald W. (wilhelms)


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c. m. schrieb:

> mein persönlicher favorit für diese arbeit wäre ein nibbler.
> 
http://shop.strato.de/epages/61433551.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61433551/Products/m81477

Der eignet sich aber nur für weiche Kunststoffe. Ansonsten gibts Risse.
Gruss
Harald

von stephan (Gast)


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hier gibts genug Leute mit einer Fräse.
Frag mal im Markt nach. Meine CNC ist leider wegen Umbau Out of Order.

Gruß

von A. D. (whiteknight)


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Ich habe die vielen interessanten Beiträge hier gelesen und möchte - 
verspätet - auch meinen Senf noch dazu geben:

Man kann auch einen Metallspachtel erhitzen (z. B. mit einer 
Heißluftpistole oder Lötlampe) und dann sanft auf's Plastik drücken.

Natürlich muss das Geschmolzene irgendwo hin, und es entsteht eine 
Wulst. Diese lässt sich aber relativ leicht entfernen, und die durch das 
Schmelzen gewonnene Kante ist sehr präzise (wenn der Spachtel selbst 
nicht krumm und schief ist).

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