Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Punkt im Schaltplan an Spulen


von christopher h. (antanagor)


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Hallo
Wofür steht der Punkt an den Spulen in einem Schaltplan, z.B. beim Royer 
Converter hier im Forum??
Ich bin totaler Anfänger auf diesem Gebiet und arbeite an einem Projekt 
"Prinzip elek. Zahnbürste".

vielen Dank schonmal

Gruß
Chris

von Philip (Gast)


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Der Punkt gibt Auskunft ueber den Wicklungssinn der Spule. 
(Transformator, Uebertrager,...)

von Falk B. (falk)


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@  christopher harms (antanagor)

>Wofür steht der Punkt an den Spulen in einem Schaltplan,

Das ist der Anfang der Wicklung, damit wird die Polarität der einzelnen 
Spulen gekennzeichnet, denn die ist bei den meisten Schaltnetzteilen 
wichtig. Beim einfachen 50 Hz Trafo mit Gleichrichter ist sie egal, da 
kann man die Polarität problemlos vertauschen.

von Philipp A. (allem77)


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Hallo Zusammen,

mir ist etwas noch unklar. Konkret, wie muss ich die Spule löten? Wo 
muss der Anfang der Winklung gelötet werden? Da wo der Strom reinfliesst 
(i.e. da wo der Potential höher ist)?

Danke für die Hilfe!

von (prx) A. K. (prx)


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Versuch mal, dir die Feldlinien deiner Spule oder deines Transformator 
durch die Wicklungen vorzustellen. Wenn nun alle Wicklungen im gleichen 
Sinn gewickelt sind, dann befinden ich die Punkte in Bezug auf die 
Feldlinen am gleichen Ende.

Konkret: Wenn das ein klassischer Trafo mit übereinander liegenden 
gleichsinnigen Wicklungen ist, dann sind die Punkte aller Wicklungen am 
gleichen Ende.

Wenn es aber beispielsweise ein Ringkern mit zwei gegenüber liegenden 
Wicklungen ist, dann stellt sich das etwas anders dar.

von Falk B. (falk)


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@  Philippe Allemann (allem77)

>mir ist etwas noch unklar. Konkret, wie muss ich die Spule löten?

Spulen werden gewickelt, nicht gelötet.

>Wo
>muss der Anfang der Winklung gelötet werden?

So wie im Schaltplan.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Philippe A. schrieb:
> Wo
> muss der Anfang der Winklung gelötet werden?

Was du an der Spule als "Anfang" und was als "Ende" einer Wicklung
deklarierst, ist völlig egal.  Wichtig ist nur, dass du es bei
allen Wicklungen eines Trafos im gleichen Sinne festlegst.  Dazu
gehört es nicht nur, dass beide Wicklungen an der gleichen Stelle
begonnen werden, sondern auch, dass sie den gleichen Wicklungssinn
bekommen.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

> Spulen werden gewickelt, nicht gelötet.

Was am Tage geklemmt (Äh, verwickelt) wird,
wird am Abend verlötet. :-)
Gruss
Harald

von Philipp A. (allem77)


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Hallo,

wouaou, das war mein erster Post auf mikrocontroller.net und ich hatte 
nicht erwartet innerhalb so kurze Zeit so viele Antworten zu bekommen. 
Klasse! Danke an euch!

Zurück zum Problem :o)

Ich möchte gar keine Spule / Trafo selber wickeln. Ich habe eine Platine 
entworfen mit einem  Schaltregler. Dieser Schaltregler nützt eine Spule. 
Ich habe eine Spule bei Würth bestellt. Diese hat einen Punkt, der den 
Anfang der Wicklung bezeichnet. Also wie rum löte ich die Spule auf dem 
PCB? Habe ich es richtig von Jörg verstanden und es ist völlig egal? 
Dieser %$§ Punkt wird schon einen Sinn für den Entwickler haben oder 
nicht :o)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn du nur eine Spule hast, ist das egal.  Bist du dir sicher, dass
der Punkt überhaupt irgendwas mit dem Wicklungssinn zu tun hat?  Könnte
gut sein, dass es eine Typ- oder Wertkennzeichnung ist (die man dann
nur anhand des Hersteller-Datenblatts zuordnen kann).

von Falk B. (falk)


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@  Philippe A. (allem77)

>Ich möchte gar keine Spule / Trafo selber wickeln. Ich habe eine Platine
>entworfen mit einem  Schaltregler.

Wer eine Platine mit Schaltregler entwerfen kann, stellt so eine Frage 
nicht mehr.

von Matthias L. (Gast)


Angehängte Dateien:

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>Ich möchte gar keine Spule / Trafo selber wickeln. Ich habe eine Platine
>entworfen mit einem  Schaltregler. Dieser Schaltregler nützt eine Spule.
>Ich habe eine Spule bei Würth bestellt.

Ok. Dann fangen wir mal klein an:

Windung:
Eine Windung ist, wenn du mit dem Draht einmal und den Spulenkern 
herumgehst.

Wicklung:
Eine Wicklung hat ein "Anfang" (mit Punkt) und ein "Ende". Eine Wicklung 
besteht aus N Windungen.

Spule:
Eine Spule besteht aus einer Wicklung mit N Windungen. Der Wickelsinn 
spielt keine Rolle.

Trafo/Übertrager:
Ein Trafo hat mehrere Wicklungen. Jede Wicklung besteht aus X,Y,Z,.. 
Windungen. Je nach Schaltung spielt der Wickelsinn eine wichtige Rolle.


Ich habe mal eine Skizze gemacht. Dabei sind beide Trafoschemen richtig. 
Du siehst, entscheident ist, wierum der Draht um den Kern gewickelt 
wird. In meiner Skizze müssen entweder alle geraden, oder alle ungeraden 
Anschlüsse den Punkt für "Wickelanfang" bekommen.

Die Punkte haben auch nichts mit der elektrischen Polarität zutun. Es 
spielt keine Rolle, ob der Wickelanfang positiver ist als das 
Wickelende. Oder andersrum.

von Alex (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn du nur eine Spule hast, ist das egal.

Prinzipiell ist es bei einer Spule egal.
In der Praxis legt man die Spuleninnenseite (Anfang mit dem Punkt 
markiert) an die floatende Seite, während das Spulenäußere am ruhigen 
Punkt hängt. Hilft manchmal etwas im Störpegel der leitungsgebundenen 
und abgestrahlten Störungen  zu gewinnen.

von Fuerst-Rene (Gast)


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Am wichtigsten wird das beim Erstellen von Schaltreglern.
Da muss du mit der Innenwindung anfangen wegen EMV.

von Matthias L. (Gast)


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>Da muss du mit der Innenwindung anfangen wegen EMV.

Ja. Manchmal ist die Innenwindung auch aussen ;-)

von eli (Gast)


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von 6A66 (Gast)


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Alex schrieb:
> Hilft manchmal etwas im Störpegel der leitungsgebundenen
> und abgestrahlten Störungen  zu gewinnen.

Aaalso,

die Theorie kenne ich auch.W ir haben zwei Schaltregler im Design. Aber 
egal wierum die Spulen drinnenhänngen, die eigentliche EMV Entsörung 
muss woanders passieren und da reicht es nicht die Spule umzudrehen. 
Vielleicht ist das theoretisch nachvollziehbar und praktisch messbar. 
Mich würden da aber tatsächliche Werte mal interessieren wieviel das 
wirklich ausmacht.

rgds

von Manuel (Gast)


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@ 6A66 (Gast)

Die Spule umzudrehn hilft meist die gestrahlte Störleistung zu 
verringern.
Die leitungsgebundene Störleistung wird woanders verringert richtig.

Auch ist diese Umdrehen ein Effekt von mehreren im Kampf gegen EMI. Wenn 
andere Effekte diese überlagern hilft das umdrehen natürlich nichts.

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Besonders lustig fand ich einen Hinweis in der Zeitschrift 
"Funkamateur". Dort wurde bei Festinduktivitäten, die nebeneinander auf 
einer Leiterplatte zu bestücken waren, auf die richtige Lage der 
Farbringe geachtet. So sollte vermieden werden, daß sich die 
Induktivitäten gegenseitig aufheben. Die Richtung der Farbringe hat aber 
bei Festinduktivitäten überhaupt keinen Einfluß! Nur der Hersteller kann 
durch unterschiedlichen Wickelsinn da etwas bewirken.
Auch bei einer Schraube wird aus einem Rchtsgewinde kein Linksgewinde, 
wenn man sie umdreht.

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