Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Durchfallquoten an (Fach-)Hochschulen? Nornal?


von Verstehe es , wer will (Gast)


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Hallo alle zusammen,

ich habe mich vorgestern endlich an meiner Wunsch Hochschule für 
Technische Informatik eingeschrieben. Jetzt habe ich Zugang zu diversen 
Fachschaft-Foren und News und habe hier gerade die Notenübersicht der 
Fächer gesehen:

MCI Durchfallquote 58%  ... fast nur 4er oder 5er dabei. Eine 1.
Mathe Durchfallquote 85% ...

Ich habe mit jemanden aus der Fachschaft gesprochen und gefragt, ob da 
was im argen liegt, da mir mein Bachgefühl sagt, dass es irgendwie 
heftig ist.
Da sagte man mir, dass es wohl daran liegt, dass die Studenten im 
allgemeinen nicht genug machen.

Jetzt frage ich mich, ist das wirklich so? Warum machen die Studenten 
nicht genug für ihre Fächer? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Ich 
lerne seit Jahren hart um endlich mein Traumfach studieren zu können, 
und mit dem Hintergrund das man ja nur 3x durchfallen darf, verstehe ich 
nicht warum die Studenten dann nicht genug machen. Klar... sind immer 
ein paar dabei ... aber fast 60% / 90%  ???

Man hört ja immer hier und da das Leute "ausgesiebt" werden. Bezieht 
sich das auf Leute die es einfach inhaltlich nicht packen oder sind da 
die meisten wirklich einfach nur Faul nach dem Motto "eingeschrieben und 
dann lieber Party machen, statt zu lernen" ?

War das in euren Hochschulen im Bereich Informatik, E-Technik usw. auch 
so?

Viele Grüße

von Hans (Gast)


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Hallo,
bei uns waren die Durchfallquoten ähnlich. Wird im Grundstudium 
verwendet um auszusieben. Im Hauptstudium war es dann normal. Jeder der 
wirklich durchkommen wollte hat es eigentlich geschafft

von EGS_TI (Gast)


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Verstehe es , wer will schrieb:
> Ich
> lerne seit Jahren hart um endlich mein Traumfach studieren zu können,

Da wird doch eh jeder genommen... Ohne Witz, jeder.

von Verstehe es , wer will (Gast)


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Hans schrieb:
> Hallo,
> bei uns waren die Durchfallquoten ähnlich. Wird im Grundstudium
> verwendet um auszusieben. Im Hauptstudium war es dann normal. Jeder der
> wirklich durchkommen wollte hat es eigentlich geschafft

Wollen denn so viele Studenten gar nicht durchkommen? Oder bestehen dann 
von 90% durchgefallenen dann 80%-90% im zweiten Durchgang?

Ich kann mir das im Grundstudium irgendwie nicht erklären ... wenn ich 
keine Leidenschaft habe und durchkommen will, warum dann ausgerechnet 
soetwas wie E-Technik oder Informatik? Ich meine, dann studiere ich doch 
BWL, Jura oder ein anderes Fach ...

EGS_TI schrieb:
> Verstehe es , wer will schrieb:
>> Ich
>> lerne seit Jahren hart um endlich mein Traumfach studieren zu können,
>
> Da wird doch eh jeder genommen... Ohne Witz, jeder.

Ja stimmt, die Bedingen um reinzukommen sind nicht so hoch. Aber das ist 
ja kein Grund um sich nach hinten zu lehnen und sich auszuruhen.

Es scheint viele Erstis zu geben, die wirklich massive Mathe Probleme 
haben. Bei uns an der Hochschule ist es so, dass es erst eine allgemeine 
10 tägige Einführungsphase gibt, wo noch mal Mathe Defizite ausgeglichen 
werden und man Softskill im Zeitmanagement etc. bekommt. Danach gibts 
danach noch mal einen 14 tägigen Mathematik Vorkus vom Fachbereich. Man 
fängt also quasi 1 Monat vor dem Studium an, damit man im Studium nicht 
ins Schleudern kommt.

Ich musste bei der Einschreibung einen Mathe Test machen (der ist dafür 
da später die Gruppen für den Vorkus einzuteilen) und da wurden Sachen 
wie 3 Satz abgefragt oder 2 Handy Tarife miteinander vergleichen ... 
Ich bin kein Mathe-Überflieger, muss auch immer fleißig lernen, aber das 
hat mich dann doch überrascht !

von Frank M. (aktenasche)


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generell gibt es drei kategorien:

einfache fächer (durchfallquoten ~10%, durschnitt ~2, 10% anteil)
mittelschwere fächer (druchfallquoten ~45%, durchschnitt ~2.7, 80% 
anteil)
schwere fächer (durchfallquoten ~75%, durschnitt ~4.1, 10% anteil)

pi mal daumen

kategorie 1 und 2 sind sehr gut zu schaffen, wenn man was macht. die 
killerklausuren gibt es in jedem semester und in jedem studiengang. fh 
oder uni ist da egal.

von Rene P. (icebair)


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Wir haben hier in D aber auch ein grundsätzliches Problem dazu:
Früher ging ein kleiner Teil aller Schüler zum Gymnasium und der 
großteil zur Real- und Hauptschule.

Heute ist es genau umgedreht. Glaubst du ernsthaft, dass die Schüler auf 
einmal viel viel Schlauer geworden sind? Meine Vermutung ist eher, dass 
das Niveau der Abschlussjahrgänge stetig am Sinken ist.

Btw. hab ich mich selbst durch ein E-Technik Studium gekämpft wo es 
vergleichbar aussieht. Manchmal muss man halt ein Semester einem 
einzigen Fach widmen und lernen lernen lernen... Meine Erfahrung hat 
ganz klar gezeigt: Wenn man nichts oder zu wenig tut gibts ne 5,0. Wenn 
man viel tut ist es nicht schwer besser als 2,0 zu sein.

So was lernt man aber auch am besten wenn die Anzahl der verbliebenen 
Versuche in den Klausuren sinkt ;-)
Aber manch einer merkt es halt auch dann nicht...

von tzu (Gast)


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Vergiss die Durchfallquoten, weil es auch ungefähr soviele 
Durchfallstudenten gibt.

Die Zahl der Leute die was taugen entspricht ziemlich genau den 30-40% 
die auch durchkommen. Der Rest fliegt raus weil:
- Faul
- Unfähig trotz Lernwillen

Das klingt hart, aber nicht jeder der denkt er sei geeignet ist es auch. 
In der Informatik hatten wir rund 50% der Leute die dachten: "ich spiele 
gerne PC Spiele, also mache ich das". Die sind nach dem Grundstudium 
halt rausgeflogen.

Ich sehe das als wesentlich weniger dramatisch als den Leuten ihr Diplom 
in die Hand zu drücken und sie dann auf dem Arbeitsmarkt verrecken zu 
lassen.

Denn auch wenn das hart klingt, selbst gute Freunde von damals möchte 
ich fachlich heute nicht als Kollegen haben.

Wir waren übrigens 6 von 60 die in Regelzeit durchgekommen sind. Wie 
viele noch nachgerutscht sind weiß ich nicht, aber der Jahrgang war 
extrem schwach.

von Lablasmutation (Gast)


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In Nachrichtentechnik sind bis zum 4. Semester ca. 65% rausgeflogen. Die 
restlichen 35% bestehen dann zu 50% aus Cheatern die im Endspurt 5-6 
Semester ausnahmslos rausfliegen. 30% sind sture Auswendiglerner und 
Klausurspezialisten die dann irgendwie noch durchstolpern und der Rest 
hat's einfach drauf. Anspruchsvolle Studiengänge wie Informatik, 
Nachrichtentechnik oder E-Technik werden erst mal schön voll 
gemacht(muss sich ja auch irgendwie rentieren), egal was für Vollhorste 
dabei sind. Am Ende zählt dann aber immer Leistung.

von Informatiker (Gast)


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Verstehe es , wer will schrieb:
> Ich kann mir das im Grundstudium irgendwie nicht erklären ... wenn ich
> keine Leidenschaft habe und durchkommen will, warum dann ausgerechnet
> soetwas wie E-Technik oder Informatik?

Bei uns im Studium hatte ich den Eindruck, dass die meisten nur deshalb 
Informatik studieren, weil sie den Highscore bei WoW geknackt haben und 
immer die neueste Hardware kaufen, damit sie die aktuellsten Games 
zocken können. Wenn es hoch kommt, basteln sie sich ihre Computer selbst 
zusammen. Vielleicht 20 % hatten vor dem Studium überhaupt einmal 
programmiert.

von Ich (Gast)


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Es hieß am Angang des Studiums, dass nur ca. 40% das Studium 
erfolgreich beenden würden.

Kann mich an eine Mathe Vorleistung erinnern, bei der sind von 120 
Leuten 100 durchgefallen.
Die Prüfung war nicht wirklich schwierig.

Es gab mal eine Prüfung, bei der 100% in Physik durchgefallen sind, 
darauf hin wurde die Prüfung samt Lösungsweg in den Aushang gehängt.
Mit der Frage: Wo war das Problem?

Im Fach Elektrische Bauelemente (Fachrichtung Elektrische 
Energietechnik) fielen regelmäßig um die 90% durch, der Rest lag so bei 
Note 4.0 einer hatte auch mal eine 2.0.

Es gab da einen großen Unterschied zwischen der Vorlesung und dem 
Prüfungsstoff.
Der Prof. war berüchtigt und nicht lange als Prof. dort tätig.


Das in den Grundfächern ausgesiebt werden muss ist vernünftig.
Da merkt man sehr schnell, ob man für ein Studium geeignet ist oder 
seine Vorstellungen etwas niedriger ansetzt.

Informatiker schrieb:
> Vielleicht 20 % hatten vor dem Studium überhaupt einmal
> programmiert.

Wobei man sich da selbst fragen muss, warum will man dann Informatik 
studieren?
Ich kenne da einen der ..... voll cool, .. und mega Kohle, dickes Auto, 
geile Freundin, Urlaub in Dubai, ... ?
Motivation ist eben (fast) alles.

von jens l. (Gast)


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> Es gab da einen großen Unterschied zwischen der Vorlesung und dem
> Prüfungsstoff.

Das ist an den Unis doch normal

> Vielleicht 20 % hatten vor dem Studium überhaupt einmal
> programmiert.

Na und? Hier im Forum heißt es doch immer, ein Informatiker müsse nicht 
programmieren können. Die Bildung durch ein Studium sei etwas 
höherwertigeres und programmieren sei ein Handwerkerberuf.

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Vermutlich endet das wieder in einem Shitstorm, es spiegelt aber meine 
Erfahrung wieder.

Ich hab 3(4) Kategorien von Kommilitonen an der FH kennengelernt.


1) Die die nichts lernen, nichts verstehen und immer eine vollkommen 
logischen Grund parat haben warum sie nicht lernen/ die klausur nicht 
mitschreiben/ ersnautlicherweise durchgefallen sind/ die übung nicht 
besuchen ... Die sind dann auch im Laufe der ersten Semester 
verschwunden.

2) Die, die versuchen zu lernen. Sie setzen sich hin und rechnen die 
Musteraufgaben 1:1 gemäß den Lösungen durch. Von denen kommt regemäßig 
die Frage "wie geht das?" und man hilft anfangs auch. Dann sind sie 
fertig mit den Aufgaben zu den es Lösungen gibt und sie fangen einfach 
von vorne an. Und bei der Selben Aufgabe, selbe Frage kommt wieder "wie 
geht das". So geht das dann bis zu den Klausuen. Und wenn in der Klausur 
nicht 1:1 die Übungsaufgabe drankommt fallen sie durch. Der Versuch 
solche Leute bei Verständnisproblem zu fragen endet i.d.R. aber 
ergebnislos.

3) Die, die mal kurz anhalten und sich fragen "was heißt/bedeutet das 
eigentlich ?". Die wissen dann worum es geht, haben das Problem 
verstanden und (mehr oder weniger) was sie brauchen um es zu lösen. Die 
gehen dann die Übungen durch und haben ein fundiertes Wissen um auch 
andere Aufgabenstellungen zu verstehen und zu lösen. Die Leute sind 
schon toll, denn wenn man selber ein Verständnisproblem hat, dann wissen 
sie vielleicht die Antwort auch nicht aber sie verstehen die Frage und 
man kann mit ihnen darüber reden.

(4) Ist eine erweiterte 3. Die Schauen mal kurz schräg, denken einen 
Moment nach und haben den Stoff zu 95% verstanden. Die rechnen dann 
nochmal schnell die Aufgaben durch und schreiben ihre 1,x. Solche sind 
ehere rar und zeichnen sich manchmal durch ein seltsames Sozialverhalten 
aus. Sie wissen die Antworten auf Detailfragen meißtens sofort, ggf. ist 
man nach der Antwort aber verwirrter wie vorher. Diese Leute wären ggf. 
besserr auf der Uni aufgehoben, sind aber aus irgendwelchen Gründen an 
der FH gelandet.


Größtenteils waren es bei mir Kategorie 2 Studenten. Das Problem - und 
das sehen auch die Professoren so - ist dass die Leute unfähig sind 
eigenständig zu lernen. Manche Professoren sehen es aber nicht ein ihr 
Niveau derart zu senken und fordern etwas Verständnis. (Aber zu 90% 
immer das, was in irgendeiner Form auch Teil der Vorlesung war!). Ich 
habe es nie erlebt dass etwas drankam was nich irgendwo auch mal in 
Übungen/Vorlesungen angesprochen wurde. Wenn ich es nicht kannte lag es 
daran dass ich es für unwichtig gehalten habe oder - aufgrund meiner 
misereblen Mitschriften - nicht hatte.

Meine Meinung ist: Wenn man mal einen Momemnt versucht den Stoff zu 
verstehen und nicht nur nachbetet kann man die FH bewältigen.

von dfgh (Gast)


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Bei uns hat ein Prof. erzählt, dass er früher nach der Klausur immer die 
Musterlösung rausgegeben hat (zum Üben für die nächsten Jahrgänge), was 
er beendet hat, als ein Großteil der Studenten diese Musterlösung in der 
Klausur hingeschrieben haben, ohne zu Bemerken, das die Aufgaben völlig 
anders waren...

Viele wollen es einfach nicht ;-)


In vielen Fächern gibt es diese Durchfallquoten zurecht. Ganz selten 
liegt es am Prof (Dann sofort beschweren), meistens sind es eher faule 
Studenten, die in der Vorlesung nicht aufpassen (mit reinem Zuhören & 
Verstehen kann man viele Klausuren locker bestehen - wenn man ein 
kleines Bisschen mehr macht auch gute Noten erzielen).

Patentrezept:
1. Vorlesung besuchen und einigermaßen aufpassen (gelangweilt ist jeder 
mal - durchhalten)
2. Wichtige Dinge mitschreiben - dann kann man nochmal nachschauen
3. Übungen machen
4. Vor der Klausur so ca. 3-4 alte Klausuren durcharbeiten

Damit habe ich bisher immer mindestens ne 2 bekommen...

von Hans (Gast)


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Also ich denke das lag bei uns auch an dem NC von 3,4, dass jeder 
gedacht hat Elektrotechnik ist einfach. Es waren auch einige dabei die 
bei BWL oder Wirtschaftsingenieur gescheitert sind und bevor sie "nur 
eine Ausbildung machen" noch probiert haben in ET durchzukommen.

von Uni (Gast)


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Das größte Problem ist, wenn du selbst im 4. Semester mit solchen Leuten 
in einer Gruppe bist und ein Projekt durchziehen musst. Ein einem 
Projekt haben wir quasi nur mit 2 statt 4 Leuten dran gearbeitet und in 
dem anderen nur mit 4 statt 8. Die anderen waren einfach nicht fähig und 
wurden mitgeschleppt. Es war für uns einfacher, deren Arbeit 
mitzumachen, anstatt ihnen zu helfen, leider.

Im Berufsleben möchte ich nicht mit solchen Leuten in einem Team 
arbeiten, wird aber sehr wahrscheinlich früher oder später passieren ..

von Marx W. (Gast)


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Die Sache mit der "Durchfallquote" ist doch sehr einfach zu erklären:
Die Hochschulen haben soundsoviel Studienplätze, die sind die 
Richtschnur für die Laborarbeitsplätze. Pro Laborversuch müssen pro 
soundsoviel Studenten ja auch soundsoviel Aufsichtspersonen die Versuche 
betreuen.
Die Anzahl der Aufsichtspersonen wird von den Studienplätzen abgeleitet.
Da ein Überschreiten der Zahl im Labor sich befindenen Studenten aus 
Sicherheitsgründen (Unfallgefahren etc.) nicht überschitten werden darf. 
Ist also die Zahl der Studenten in den höheren Semester mit der 
"Normduchsatz Studenten pro Semester"= "Studienplätze/Anzahl der 
Fachsemester" gleich.
Dieser Normduchsatz legt auch die Durchfallerquote fest:
Durchfallerquote=((Erstsemester/Normdurchsatz)-1)x100%.
Da es in den Technikbereichen keinen numerus clausus gibt, kann ja auch 
jeder anfangen, was auch zu sehr bizarren Durchfallquoten an manchen 
Hochschulen führt.
Wers ned glaubt, prüft die Formel mit seinem eigenem Studiengang 
(Technik) ab.

von Purzel (Gast)


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Ein Studium ist teilweise eine heftige Umstellung, mit der nicht alle 
klarkommen. Ich hatte einen Kollegen, der hat bis zur Matur keine 
Probleme, musste nie lernen, wusste trotdem alles. Einmal hoeren & 
wissen. Das war dann beim Studium nicht mehr so. Waehrend wir in den 
Uebungen zum Linearer Algebra und Analysis schwitzten, und die 
Hausaufgaben loesten, zog er sich Kryptologie und andere interessant 
klingende Faecher, ohne notenmaessige Relevanz rein. Es reicht ihm dan 
leider nicht. Er repetierte und nahm es genau so locker. Ein Jahr 
spaeter waren wir beim 2. Vordiplom, er ging nicht an die Pruefung, weil 
er zu einer neuen Freundin ziehen musste... Ein halbes Jahr spaeter hat 
er sich zwar angemeldet, dann aber den Mut verloren. Ein halbes Jahr 
spaeter war er bei einem anderen Studiengang angemeldet. Das ging dann 
aber auch nicht. Nach vier Jahren hatten wir unser Diplom, er nichts. 
Die Freundlin auch nicht mehr, so nebenbei. Nicht dass er duemmer 
gewesen waere, einfach etwas zuwenig fokusiert. zuwenig zielstrebig.

von Purzel (Gast)


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Gewisse Schule geben sich einen elitaeren Anstrich mit einer erhohten 
Durchfallquote. Das wird offiziell nie bestaetigt werden.
Aber bei den Besten der Besten hat es natuerlich keinen Platz fuer 
Pfeifen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Die Leute wären auch in einer Lehre z.B. zum Energieelektroniker an der
Mathematik gescheitert. Ich hatte 2 Mann mit abgebrochenem E-Technik-
Studium mit in der Ausbildung -beide sind auch dort nicht durchgekommen.
Die waren dann ca. 27-30 Jahre alt und hatten überhaupt nichts.

Es wird hier viele Leute geben, die auf "Nur-Facharbeiter" herabsehen,
aber rechnen können, Formeln umstellen und ineinander einsetzen und sich
die gängigen merken, das mußte man da auch können, aber die beiden
Kandidaten haben es mit links machen wollen....

MfG Paul

von lach (Gast)


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So erhaben kann dein Niveau gar nicht sein, bei deinem dämlichen 
Geplenke!

von Autor (Gast)


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Okay ich war vielleicht etwas herablassend - sorry. Hängt wohl auch 
stark von der FH ab. Die größeren haben oft ein gleichwertiges Niveau, 
die kleinen Wald und Wiesen Hochschulen sind vom Niveau her jedoch auf 
keinste Weise vergleichbar.

von Lablasmutation (Gast)


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Autor schrieb:
> Okay ich war vielleicht etwas herablassend - sorry. Hängt wohl auch
> stark von der FH ab. Die größeren haben oft ein gleichwertiges Niveau,
> die kleinen Wald und Wiesen Hochschulen sind vom Niveau her jedoch auf
> keinste Weise vergleichbar.


klugscheißrechtschreibmodusaus

keiner Weise!

klugscheißrechtschreibmodusaus

von Lablasmutation (Gast)


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Lablasmutation schrieb:
> Autor schrieb:
>> Okay ich war vielleicht etwas herablassend - sorry. Hängt wohl auch
>> stark von der FH ab. Die größeren haben oft ein gleichwertiges Niveau,
>> die kleinen Wald und Wiesen Hochschulen sind vom Niveau her jedoch auf
>> keinste Weise vergleichbar.
>
>
> klugscheißrechtschreibmodusaus
>
> keiner Weise!
>
> klugscheißrechtschreibmodusaus

klugscheißrechtschreibmodusAN AN aaaaahhhh fail

von Neensen (Gast)


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Autor schrieb:
> Okay ich war vielleicht etwas herablassend - sorry. Hängt wohl auch
> stark von der FH ab. Die größeren haben oft ein gleichwertiges Niveau,
> die kleinen Wald und Wiesen Hochschulen sind vom Niveau her jedoch auf
> keinste Weise vergleichbar.

Woran machst du das genau fest? An der Durchfallquote oder an der 
Qualität der Lehre? Hab 2 Semester an einer "Wald und Wiesen FH" 
studiert, danach an der FH Dortmund. Dabei ist mir aufgefallen, dass die 
Studienbedingungen an der vorigen FH deutlich besser waren (max. 25 
Studenten in der Vorlesungen, max. 10-12 Studenten im Labor o.ä). Der 
Kontakt zu den Dozenten war sehr persönlich und fördernd - man brauchte 
keine Termine und konnte jederzeit anklopfen. Jetzt an der FH Dortmund 
haben wir nicht mal genug Sitzplätze für alle Studenten. Es ist völlig 
überfüllt  ... Kontakt zu den Dozenten läuft nur noch über Termine mit 
teilweise 1-2 Monate Wartzeit. Hinzu kommen völlig arrogante Mitschüler. 
Alle machen irgendwie ihr 'Eigenes Ding'. Jeder vierte ist ein Abbrecher 
der TU Dortmund - die halten sich oft für was ganz besonderes ...

Ich bin umgezogen wegen meiner Frau ... ich nehme es so hin, hätte im 
nachhineinen aber doch lieber an meiner alten FH weiter studiert. Die 
Atmosphäre und Lernklima war einfach besser. Der Stoff an sich war der 
selbe.

von klaus-klaas (Gast)


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Verstehe es , wer will schrieb:
> Wollen denn so viele Studenten gar nicht durchkommen? Oder bestehen dann
> von 90% durchgefallenen dann 80%-90% im zweiten Durchgang?

In solchen Studiengängen hat es sehr, sehr viele Leute, die ungeeignet 
sind:
- Zu wenig gut
- Zu wenig fleissig
- Im falschen Studiengang, hauptsächlich weil Ingenieurstudiengänge 
denen zu mathelastig sind.

Die werden ausgesiebt. Je nach Hochschule schliessen nur 20%-60% der 
Studienfänger das Studium ab.

Bevor du deshalb in Panik verfällst: Man sieht recht schnell, wer mit 
grosser Wahrscheinlichkeit durchkommen wird und wer nicht. Wer sich 
Woche für Woche stundenlang hinsetzen kann, um die ganzen Übungsblätter 
so gut wie es irgendwie geht zu lösen, der hat schon sehr gute 
Chancen. Wenn du das hingegen nicht schaffst, dann bist du wohl am 
falschen Ort.

Was das Talent angeht, so muss man halt vergleichen. Schliesse dich 
einer Gruppe an, um die Übungen gemeinsam zu besprechen - aber Achtung: 
Ich habe es oft erlebt, wie ganze Grüppchen durchkamen und andere 
Grüppchen komplett durchfielen. Also immer überprüfen, ob die eigene 
Lerngruppe eine gewisse Qualität hat. Vorsicht ist auch geboten bei der 
Selbsteinschätzung anderer Leute. Es gibt immer welche, die sind dauernd 
in Panik, andere prahlen herum, wie locker die Übung war, wieder andere 
scheinen sämtliche mathematischen Sätze und die ganze Theorie im Kopf zu 
haben usw. Sagt ncihts, aber auch gar nichts darüber aus, was die Leute 
können.

von klaus-klaas (Gast)


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Autor schrieb im Beitrag #2780934:
> Die 10-20% die bei der unbekannten
> Hochschule rauspurzeln sind dann genau die Leute die sich aus Jux
> eingeschrieben haben

Bei solchen "Hochschulen" wundert es dann auch nicht, wenn man Mühe hat, 
einen Job zu finden. Wenn gerade mal 20% rausfliegen, dann kommt 
wirklich jeder mit minimalstem Talent und/oder Fleiss durch. Die 20% 
werden nämlich bereits von Leuten "aufgebraucht" die, wie du sagst, nur 
zum Scherz an der Hochschule sind. So ein Abschluss taugt dann einfach 
nicht im geringsten als Kompetenznachweis.

von j. k. (Gast)


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Solche Hochschulvergleiche sind schon deshalb fragwürdig, weil es davon 
abhängt, an welche Professoren man gerät. So kann der Niveauunterschied 
selbst innerhalb der selben Hochschule enorm sein. Es kann auch sein, 
dass obwohl der Lehrstoff ziemlich einfach und niveaulos ist, trotzdem 
hohe Durchfallquoten herrschen weil die zugehörige Vorlesung bzw der 
Prof nichts taugt. Meine Erfahrung (liegt schon ca. 10 Jahre zurück) war 
jedenfalls, dass jeder Prof sein eigenes Süppchen kocht, andere 
Lehrinhalte bringt und andere Hilfestellungen gibt. So wars damals 
jedenfalls an der FH Darmstadt. Da konnte man sich in mehreren 
Vorlesungen seine Profs aussuchen, musste schlimmstenfalls ein Jahr 
warten, bis der gewünschte Prof die Vorlesung wieder anbot. Im 
Grundstudium liefen die wichtigsten Vorlesungen aber gleichzeitig bei 
mindestens 2 verschiedenen Profs und man hatte keine Wartezeit.

Nachteilig war aber bei allen Vorlesungen an der FH, dass es keine 
offiziellen und auch keine vollständigen und keine garantiert richtigen 
Lösungen zu alten Klausuren zum lernen gab.

An der TH Darmstadt war das hingegen selbstverständlich. Außerdem war es 
da einfacher eine Lerngruppe zu finden, die auch Interesse am lernen 
hatte.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Also wir hatten mal in Mathe 95% Durchfallquote... es wurde von den 
Studenten sogar Einspruch eingelegt jedoch ohne Erfolg...

In den ersten drei Semestern war die Durchfallquote oft um die 
50%-75%... mit hoeheren Semester wurde es aber besser... Wir haben mit 
ca. 450 Leuten angefangen und ca. 120 haben auch wirklich abgeschlossen. 
Viele haben abgebrochen weil einfach die Disziplin fehlte... man muss ja 
nicht erscheinen, man hat ja viele Freiheiten, usw. Ansonnsten konnte 
man das FH Studium mit Fleiss wirklich gut packen.
Habe jedoch viele Abiturienten erlebt die in Mathe und Physik 
rausgeflogen sind da sie geglaubt haben viele Themen schon im Abi 
abgearbeitet haben... Haben sie vieleicht auch, aber eben nicht so 
tiefgreifend und gruendlich...

von klaus-klaas (Gast)


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j. k. schrieb:
> Solche Hochschulvergleiche sind schon deshalb fragwürdig, weil es davon
> abhängt, an welche Professoren man gerät. So kann der Niveauunterschied
> selbst innerhalb der selben Hochschule enorm sein. Es kann auch sein,
> dass obwohl der Lehrstoff ziemlich einfach und niveaulos ist, trotzdem
> hohe Durchfallquoten herrschen weil die zugehörige Vorlesung bzw der
> Prof nichts taugt.

Das stimmt nur begrenzt. Denn: Von einer bestimmten Anzahl Abiturienten 
bringt nur ein gewisser Prozentsatz das Zeug zum Ingenieur mit. Wenn man 
davon ausgeht, dass die Abiturienten sich zufällig auf die Hochschulen 
verteilen und dass über alle Studenten gemittelt die Ingenieur-Eignung 
mit den Noten korrelieren, so widerspiegelt die Durchfallquote exakt die 
durchschnittlichen Eignung der Absolventen.

Ich betone, es geht um die grundsätzliche  Eignung für den 
Ingenieurberuf, nicht um die tatsächlichen Fähigkeiten nach dem 
Studium.

von Autor (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mathe I an der besagten Hochschule. Sorry aber das ist mehr als 
lächerlich....

von klaus-klaas (Gast)


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Autor schrieb:
> Mathe I an der besagten Hochschule. Sorry aber das ist mehr als
> lächerlich....

Dann haben die wohl im zweiten Semester noch Differential- und 
Integralrechnung und das wars dann in Sachen Mathe-Bildung? Das ist 
wirklich komplett lächerlich, das ist Abi-Stoff.

von El Loco (Gast)


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Autor schrieb:
> Mathe I an der besagten Hochschule. Sorry aber das ist mehr als
> lächerlich....

Das ist 11. Klasse Mathematik, eieiei

von j. k. (Gast)


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> Von einer bestimmten Anzahl Abiturienten
> bringt nur ein gewisser Prozentsatz das Zeug zum Ingenieur mit.

Das habe ich nirgendwo verneint. Dem stimme ich selbstverständlich zu.

>  Wenn man
> davon ausgeht, dass die Abiturienten sich zufällig auf die Hochschulen
> verteilen

ja davon gehe ich mal aus

> und dass über alle Studenten gemittelt die Ingenieur-Eignung
> mit den Noten korrelieren,

Wie soll sich das mit den Noten korrelieren, wenn die Anforderungen und 
die Bewertungen der Leistungen überall, ja selbst innerhalb der selben 
Hochschule, sich so stark unterscheiden?

von Xavier Lander (Gast)


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Autor schrieb:
> Mathe I an der besagten Hochschule. Sorry aber das ist mehr als
> lächerlich....

Das ist echt ne einfach Sache aber ok. Wir sind an einer Fachhochschule 
und nicht an einer Uni. Da geht es anderst zu. Wer Theorie und Mathe 
sucht soll an eine Uni gehen, wer mehr "praktisches" lernen möchte der 
gehe an eine FH. Bei uns in München sind wir auch bei ~80% 
Durchfallquote in MatheI & MatheII. Irgendwo muss man halt aussortieren, 
wenn man schon jeden zulässt. Ehrlich, wer genügend Energie in das 
Studium steckt, der kann das bestehen (zumindest an der FH). Alles 
andere ist Laberei. Wer den Ehrgeiz hat, der kann bestehen, alles andere 
ist Faulheit. Im ersten Semester war bei uns ein Elektromeister 
unterwegs der sich die drei Ohmschen Gesetze (!) in die 
Physikformelsammlung schreiben wollte. U=RI, I=U/R, ... sojemand hat an 
einer Hochschule nix zu suchen.

von klaus-klaas (Gast)


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j. k. schrieb:
> Wie soll sich das mit den Noten korrelieren, wenn die Anforderungen und
> die Bewertungen der Leistungen überall, ja selbst innerhalb der selben
> Hochschule, sich so stark unterscheiden?

Ich sage ja, gemittelt. Dann gehts schon wieder auf.

von alter Techniker (Gast)


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Verstehe es , wer will schrieb:
> Ich habe mit jemanden aus der Fachschaft gesprochen und gefragt, ob da
> was im argen liegt, da mir mein Bachgefühl sagt, dass es irgendwie
> heftig ist.
> Da sagte man mir, dass es wohl daran liegt, dass die Studenten im
> allgemeinen nicht genug machen.

Pisa hat es gezeigt. Die schulischen Voraussetzungen reichen bei vielen 
nicht aus. Mit dem Bachelor wurden die Ansprüche zurück geschraubt und 
trotzdem empfinden viele ein technisches Studium als zu schwer. Mal 
sehen wo der Weg hin geht.
Ich hoffe, die Politik wacht auf. Wir müssen hier im Land den Nachwuchs 
fördern und in schulische Bildung investieren. Man sieht ja, wo es sonst 
hinführt.

von El Loco (Gast)


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Xavier Lander schrieb:
> Autor schrieb:
>> Mathe I an der besagten Hochschule. Sorry aber das ist mehr als
>> lächerlich....
>
> Das ist echt ne einfach Sache aber ok. Wir sind an einer Fachhochschule

Das hat damit nix zu tun, es gibt genug Hochschulen in der das Niveau 
deutlich höher ist als an so manch renomierter Uni.

FH = Uni-light = Unfug!

von El Loco (Gast)


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alter Techniker schrieb:

> Pisa hat es gezeigt. Die schulischen Voraussetzungen reichen bei vielen
> nicht aus. Mit dem Bachelor wurden die Ansprüche zurück geschraubt und
> trotzdem empfinden viele ein technisches Studium als zu schwer. Mal
> sehen wo der Weg hin geht.
> Ich hoffe, die Politik wacht auf. Wir müssen hier im Land den Nachwuchs
> fördern und in schulische Bildung investieren. Man sieht ja, wo es sonst
> hinführt.

Das Problem ist eben, dass die Anforderungen an die tech. Berufe stetig 
steigen. Was macht der deutsche Staat? Anstatt das Diplom um 1 Semester 
zu verlängern und vor allem die teils katastrophalen didaktische 
Fähigkeiten der Dozenten/Profs zu verbessern, wird der Bachelor auf 6 
Semester gekürzt!
Gut finde ich die regelmäßige Prüfungen und die 3 Semester-Regel(Was ja 
den ewigen Studenten ausschließt), aber 6 Semester? In einem tech. Fach? 
Hatten die alle Pisse im Schädel bei der Entscheidungsfindung? Soll 
Deutschland das international wettbewerbsfähig machen? Und dann noch das 
senile gelaber von alten Diplom-Ings die 'ne halbe Stunde brauchen um 
einen Pfad in Lab-View anzulegen.

von Der E. (rogie)


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Bei uns in der FH sagte mal ein Student zum Prof: "Warum müssen wir 
eigentlich noch Integral- Rechnung lernen? Das machen doch inzwischen 
die Computer".

Vielleicht erklärt dir das die hohen Duchfallquoten. Und: das war zu 
meiner Studienzeit etwa um 1993 herum.

Einer unserer Matheprofs hat uns auch mal Klausuren aus den 70er Jahren 
als Übung mitgegeben. Also ich fand die wirklich schwerer gegenüber den 
damals neueren Klausuren. Es ist schon etwas einfacher geworden, aber 
wenn das so weitergehen soll, wie manche Studenten gerne hätten, dann 
ist man bald bereits Professor, wenn man 1+1 rechnen kann und ungefähr 
das richtige Ergebnis herauskommt.

von ing (Gast)


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Die Frage ist halt, ob man während der Klausur die Zeit vergeudet um 
Logarithentabellen, Sinustabellen und Integraltabellen anzuwenden, oder 
ob man dies dem Computer überlassen sollte und somit Zeit für 
anspruchsvollere Problemlösungen hat. Die Logarithmen- und Sinustabellen 
sind aus diesem Grunde ja sinnvollerweise schon vollkommen verschwunden 
und es kann auch keiner mehr die Wurzel per Hand ziehen. Die Mathematik 
ist ja nur eine (sehr wichtige) Hilfswissenschaft für die Elektrotechnik 
und sollte auch so verwendet werden - und eben nicht zum Selbstzweck. 
Ich sähe es somit als Fortschritt wenn generell Mathcad, Mathematica, 
Maple und ähnliche Software in den Fachvorlesungen und Klausuren 
generell verwendet würde. Das würde dann auch eher der späteren 
Arbeitsweise eines Ingenieurs entsprechen. Heute scheitert ein Student 
in einer ET Klausur eher an der Lösung eines Integrals, als am 
Verständnis der Aufgabenstellung und des Lösungsweges.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Für die Statistiker unter uns hier mal ganz reale Durchfallquoten:
Beitrag "Re: Ich hätte Lehramt mit Nebenfach Mathematik studieren sollen"

von troll (Gast)


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Gegen Durchfall helfen Kohletabletten!

von klaus-klaas (Gast)


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ing schrieb:
> Die Mathematik
> ist ja nur eine (sehr wichtige) Hilfswissenschaft für die Elektrotechnik
> und sollte auch so verwendet werden - und eben nicht zum Selbstzweck.
> Ich sähe es somit als Fortschritt wenn generell Mathcad, Mathematica,
> Maple und ähnliche Software in den Fachvorlesungen und Klausuren
> generell verwendet würde. Das würde dann auch eher der späteren
> Arbeitsweise eines Ingenieurs entsprechen.

Das ist nur die eine Hälfte der Mathematik: Etwas ausrechnen, um ein 
Resultat fürs weitere Vorgehen zu haben. Aber genau so dient die 
Mathematik auch dazu, ein Problem zu durchleuchten, um es zu 
verstehen. Man formuliert das Problem mathematisch und analysiert dann, 
wie man es lösen kann. Da hilft dir deine Software einen Dreck. Sie kann 
z.B. noch so gut Terme umformen können, aber sie wird nie feststellen 
können, dass diese oder jene Termumformung für dein Problem hilfreich 
sein könnte. Das musst du ganz alleine sehen, und das geht nur, wenn man 
das Handwerk beherrscht.

von Trendwende (Gast)


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> Die Durchfallquoten der kleinen Hochschule liegen bei 10-20% bei der
> größeren schon ~30-40%-... .
woher nimmst Du diese Zahlen? Reine Fiktion oder nachprüfbar?

> Die 10-20% die bei der unbekannten
> Hochschule rauspurzeln sind dann genau die Leute die sich aus Jux
> eingeschrieben haben und nicht bereit sind auch nur einen Finger krumm
> zu machen. Der von mir weiter oben zitierte "Abschaum".
eine unbekannte Hochschule will doch im Ranking zulegen und da ist die 
Durchfallquote ein mögliches Mittel.
Ob das wirklich mit Faulheit oder mangelnder Begabung der Studenten zu 
tun hat, bezweifle ich stark - Halligalli-Studenten sind die absolute 
Ausnahme, das sind andere Gründe - es geht nur darum die Leute 
rauszusieben (insbesondere im Grundstudium), z.B. wegen der Laborplätze; 
das merkt man insbesondere daran, daß die Klausur nur noch wenig mit 
vorangegangen Übungen oder gar Laboren zu tun hat (ob das heute noch so 
ist, weiß ich natürlich nicht) und in der Klausur ein ganz anderer 
Schwierigkeitsgrad abgeprüft wird mit dem man erst einmal klarkommen 
muß.
Dann kommt erschwerend wegen des Förderalismus die absolute 
Unvergleichbarkeit der Hochschulen hinzu - deshalb gibt es ja auch 
Prüfungstourismus.
Die Firmen täten gut daran, das Wissen der Absolventen per Eingangstest 
abzuschecken - dazu sind sie wohl oftmals nicht fähig ... warum auch 
immer.


> Der von mir weiter oben zitierte "Abschaum".
zum Abschaum deklassierst Du Dich aufgrund Deiner Äußerungen doch schon 
selbst ;-)
Mit "Abschaum", so wie Du ihn titulierst, kann man noch eine ganze Menge 
bewegen, wenn man ihn denn einzusetzen weiß.
Die Russen haben ja damals die zweite und dritte Garde der deutschen 
Wissenschaftler in die UdSSR geholt und die dummen Amis ganz schön 
geschockt. Nur ein Beispiel, was mit "Abschaum" so möglich ist, wenn man 
mit Menschen umgehen kann ... traurig, wenn das nur im Ausland möglich 
ist.
Wer sein Studium geschafft hat, der hat auch was geschafft und dem 
gebührt Anerkennung  ... auch wenn das heute keine Anerkennung mehr 
findet, das sollte einem auch klar sein - insofern kann man vor dem 
ganzen MINT-Kram-Studium nur warnen.

> Die Frage ist halt, ob man während der Klausur die Zeit vergeudet um
> Logarithentabellen, Sinustabellen und Integraltabellen anzuwenden, oder
> ob man dies dem Computer überlassen sollte und somit Zeit für
> anspruchsvollere Problemlösungen hat.
in meinem Fall waren damals je nach Klausur beide Varianten möglich.
D.h. es gab tatsächlich auch Klausuren, in denen programmierbare 
Taschenrechner zugelassen waren.
Natürlich war der Prof. dann aber auch so fähig, daß man schon 
improvisieren mußte (weil z.B. in der Matrix statt eines numerischen 
Wertes a+jb als Wert auftauchte) ... das war dann für die HP-Freaks der 
Gau ;-)

Zur Ausgangfrage: Das sind normale Durchfallquoten, die sich aufgrund 
der Teilnehmerzahl ergeben und bisweilen auch auf Eigenheiten der 
Professoren, hab ich auch so erlebt.

von Roland B. (geldler)


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Trendwende schrieb:
> Die Frage ist halt, ob man während der Klausur die Zeit vergeudet um
>Logarithentabellen, Sinustabellen und Integraltabellen anzuwenden, oder
> ob man dies dem Computer überlassen sollte und somit Zeit für
> anspruchsvollere Problemlösungen hat.

Die meisten Klausuren bei uns haben nur einen einfachen Tschenrecher 
erlaubt - also Casio fx-82SX oder sowas. Kostet 10€ und reicht fürs 
Studium aus. Programmierbare Taschenrechner sind bei Prüfungen 
problematisch, weil die da nie wissen, ob man sich nicht Lösungen usw. 
da speichert - die können ja nicht 300 Leute im Hörsaal überprüfen.

Insofern sind die Prüfungen nie darauf ausgelegt, daß jemand einen 
grafikfähigen Rechner hat. Integrale sollte man so lösen können. Die 
Merziger Formelsammlung ist sehr hilfreich für Prüfungen und meistens 
zugelassen. Das ist oftmals auch schneller, als den Kram in den TI 
einzugeben, denn man sollte den Lösungsweg eh aufschreiben um ggf. 
Zwischenpunkte zu kriegen.

In einer Prüfung hatte ich den TI, habe alles eingegeben, keine 
Zwischenschritte aufgeschrieben und das Ergebnis war dann zum Schluß 
nicht richtg (obs an mir oder am TI lag weiß ich nicht). Das hat mir ne 
3,7 beschert. Ohne den TI hätte ich da mindestens ne 2 bekommen.

von Roland B. (geldler)


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Trendwende schrieb:
> Wer sein Studium geschafft hat, der hat auch was geschafft und dem
> gebührt Anerkennung  ... auch wenn das heute keine Anerkennung mehr
> findet, das sollte einem auch klar sein - insofern kann man vor dem
> ganzen MINT-Kram-Studium nur warnen.

Es ist ein Elend, um ehrlich zu sein. Und dann wird man auch noch mit 
dem Schweinezyklus konfrontiert.
Aber andere Studiengänge sind auch nicht unbedingt besser. BWL ist 
völlig überlaufen, und wenn man nicht gerne auswendig lernt auch der 
Horror. Wenn man da keinen Spitzenschnitt hat, bekommt man auch keinen 
Job.
Medizin ist denke ich das Lukrativste mit den besten Perspektiven. Nur 
wenn einem das nicht liegt, sollte man es auch nicht machen.

Letzlich ist persönlich und finanziell gesehen eine Ausbildung besser. 
Es scheint, als haben die meisten heute einen zu großen Ehrgeiz, weil 
immer mehr gute Azubis fehlen, aber immer mehr studieren wollen. Gerade 
deswegen sollte wohl auch eine Handwerkerlehre in Zukunft nicht so 
unlukrativ sein.

von ing (Gast)


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> Das ist nur die eine Hälfte der Mathematik: Etwas ausrechnen, um ein
> Resultat fürs weitere Vorgehen zu haben. Aber genau so dient die
> Mathematik auch dazu, ein Problem zu durchleuchten, um es zu
> verstehen. Man formuliert das Problem mathematisch und analysiert dann,

Das ist ja alles richtig und niemand will die Mathematik abschaffen. 
Aber wenn die Klausur an einem dämlichen Integral oder einer aufwändigen 
Umformung, die durchaus auch mal über 2 Seiten gehen kann, durch 
Flüchtigkeitsfehler scheitert, obwohl man die Sache verstanden hat, dann 
ist das halt nicht Sinn der Sache.

> Insofern sind die Prüfungen nie darauf ausgelegt, daß jemand einen
> grafikfähigen Rechner hat. Integrale sollte man so lösen können. Die
> Merziger Formelsammlung ist sehr hilfreich für Prüfungen und meistens
> zugelassen.

Das ist ja das Problem. Die Klausuren müssten mehr darauf ausgelegt 
sein. Dann könnte man auch kompliziertere Aufgaben stellen, die mehr 
Verständnis vom Studenten fordern und auch eine praktische Relevanz 
haben.

Ich denke, das ist aber alles nur noch eine Generationenfrage und ein 
Problem üeralteter Professoren. Mein Vater meint heute auch noch, es 
wäre total wichtig, Logarithmentafeln zu lesen und Wurzel ziehen zu 
können. Beides habe ich in der Schule noch nie gemacht.

von Roland B. (geldler)


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ing schrieb:
> Aber wenn die Klausur an einem dämlichen Integral oder einer aufwändigen
> Umformung, die durchaus auch mal über 2 Seiten gehen kann, durch
> Flüchtigkeitsfehler scheitert, obwohl man die Sache verstanden hat, dann
> ist das halt nicht Sinn der Sache.

Die 1 bekommt, wer dabei die Nerven behält und die Sache fehlerfrei 
durchzieht. Das sind immer die gleichen. Die Note definiert sich im 
Großen und Ganzen anhand dieser Fehlerquote. Zum Nachrechnen ist keine 
Zeit.

Im Matheabi hatte ich 15 Punkte, habe die Klausur aber auch in 3 mal 
gerechnet und dabei sämtliche Fehler im 2. und 3. Durchgang eliminiert. 
Für sowas hatte ich bei den Matheprüfungen im Grundstudium bei weitem 
keine Zeit. Nur aus diesem Grund bin ich da über die 2,0 nicht 
hinausgekommen. Aber selbst eine 3,3 ist nicht schlecht, wenn 80% ne 5,0 
haben. Irgendwie muß man sieben. Den Durchschnitt kann man dann mit den 
"normalen" Fächern aufbessern.

Wer zusätzlich Verständnisprobleme hat, landet bei 5,0 und ist raus.

von ing (Gast)


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@ Roland B.

Es ging mir weniger um Matheklausuren! Sondern um ETechnikklausuren, die 
einen unpassenden mathematischen Anspruch haben und wo die Schwierigkeit 
vorrangig an der Mathematik liegt. Da gibt es sinnvollere Möglichkeiten 
Studenten auszusieben (z.B. mit komplizierteren ETechnik-Aufgaben wo ein 
Computer erlaubt ist) damit hinterher die Laborplätze ausreichen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Meine Erfahrung im Studium war die, dass es in Mathe keine Zeit zum 
lange Nachdenken oder gar  zum Korrurekturlesen gab. Man musste zuerst 
alle  Aufgaben lösen welche, man aus dem Ärmel schütteln konnte. Was 
nicht sofort klar war, liegen lassen und später lösen. Dann nach 
Schwierigkeit Hilfsintegrale zum Einsetzen suchen stellte ich an den 
Schluß, weil man damit eifach im Streß zu viel Zeit vertrödelt, und man 
so wertvolle Punkte verliert, welche man bei geschicktem Zeitmanagmen 
loker einfährt.

Eigentlich war die Suche nach passenden Hilfsintegralen meine einzige 
Hürde in Mathe trotzdem hatte ich oft reine Zeitprobleme die klaren 
Lösungswege schlicht runterzuschreiben und Abkürzungen (3 Schritte in 
einem) wurden gestraft, wenn für den Prof nicht klar ersichtlich war wie 
man vorging. Aber das hatte ich schnell raus und die passenden Therme 
dann am Rand notiert.

Mathe ist, soweit mir bekannt, bei allen Technikausbildungen das 
Kriterium
welches im Erstsemester die Spreu vom Weizen trennt wer Mahte mit 3 oder 
besser abschließt kommt durchs Studium, wenn er nicht willentlich 
abbricht.

Namaste

von Dipl.- G. (hipot)


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Ich schrieb:

> Das in den Grundfächern ausgesiebt werden muss ist vernünftig.

Quatsch.

Dieses Gerede vom Sieben und das Getue wie ein Pfau von einigen, die 
sich anscheinend besonders toll vorkommen, wenn sie von Durchfallquoten 
berichten ist eigentlich lächerlich und der Nation der Dichter und 
Denker unwürdig.

Im Studium sollte es idealerweise große Spielräume geben. Ich erwähnte 
an anderer Stelle vor nicht allzulanger Zeit, wie die bürokratische 
Mentalität der Deutschen sinnvolles Studieren de facto verunmöglicht. Es 
muß zwanghaft alles gemessen, benotet, destruktiv kritisiert, 
dokumentiert und in Akten vermerkt werden. Wie die Hecke, die 
rechtwinklig geschnitten sein muß. Und wehe, wenn nicht!


Humboldts Vision war die Universität als Raum des intellektuellen 
Spielens, ein pädagogisches Schutzgebiet, um die Studenten zu Fehlern zu 
ermutigen, ohne daß ihnen der Kopf abgehackt wird. Die Auslese muß vor 
dem Studium erfolgen und nicht während des Studiums. Denn wie ich 
studiere, ist bitte schön meine Sache und niemand hat das Recht, einem 
vorzuschreiben, wie man lernen muß, um Prüfungen zu bestehen. So wie das 
System im Grundstudium aber läuft, gibt es unabhängig vom 
Hochschulstandort eine und genau eine Methode, und zwar mit Hilfe von 
alten Klausuren Auswendiglernen.

Der Unfug, es müsse im Grundstudium zwangsläufig gesiebt werden, ist 
leider zuvielen (West-)Deutschen irreversibel ins Blut übergegangen. Man 
ist in Deutschland regelrecht gefangen in diesen Denkstrukturen und 
zeigt sich nicht im Stande, über den Tellerrand zu sehen. Ähnliches läßt 
sich in Diskussionen über das gegliederte Schulsystem feststellen. 
Andere Länder machen vor, daß es ohne das Bildungssystem der 
Ständegesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts geht, aber der Deutsche 
ignoriert das großmütig. Die anderen sind schließlich doof und die 
Deutschen haben die Weisheit mit Löffeln gefressen.

Deutsche pflegen zu sagen: "Das war schon immer so.", "Das habe ich 
schon immer so gemacht.". Aus der Schule erinnere ich mich dann immer an 
Kurt Tucholsky: "Traue keinem Fachmann, der sagt, das mache er schon 
seit 20 Jahren so; es könnte sein, dass er es seit 20 Jahren falsch 
macht.".

Die deutsche Hochschule, vor allem die Uni, ist seit der Nazizeit weit 
weg vom Ideal einer leistungsstarken Bildungs- und Forschungsanstalt. 
Wie gute Lehre gehen kann, läßt sich in Ländern wie Kanada, USA, Japan, 
Schweden usw. sehen. Leider.


.

von Roland B. (geldler)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Es
> muß zwanghaft alles gemessen, benotet, destruktiv kritisiert,
> dokumentiert und in Akten vermerkt werden.

Wo willst du die Kriterien setzen, ob jemand sein Studium besteht, oder 
nicht? In anderen Ländern gibt es so hohe Durchfallquoten bei weitem 
nicht. Da kommen aber dann auch Typen durchs Studium, wo man sich fragt, 
ob die in Deutschland eine Berufsausbildung bestehen würden.

Die deutsche Ingenieursausbildung kann auch nicht so schlecht sein, 
sonst wäre die deutsche Industrie nicht so erfolgreich.


Dipl.- Gott schrieb:
> Ähnliches läßt
> sich in Diskussionen über das gegliederte Schulsystem feststellen.


In der Grundschule war ich mit allen neu eingeschulten zusammen. Da 
stellte sich dann heraus, daß ich Dinge schneller begriffen hab als 
andere und mich zu viele Wiederholungen langweilten, so wie ca. ca. 30% 
der Klasse, während wieder andere diese Wiederholungen dringend 
brauchten. Die besten 30% haben eine Empfehlung fürs Gymnasium erhalten, 
weil sie dort schneller lernen konnten und es ihren geistigen Ansprüchen 
eher gerecht wurde. Das hätte nicht funktioniert, wenn man sie in einer 
Klasse mit den anderen belassen hätte. Außerdem gibt es die Möglichkeit, 
später aufs Gymnasium zu wechseln. Leider hat keiner von denen den 
Sprung geschafft, die es bei uns versucht haben.
Das 3-Gliedrige Schulsystem ist eher ein Zeichen für das hohe 
Bildungsniveau. Gesamtschule können gerne Entwicklungsländer haben. Aber 
in eier Bildungsnation kommt man mit einer so einfachen Struktur nicht 
mehr aus.

von AG (Gast)


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Autor schrieb:
> Mathe I an der besagten Hochschule. Sorry aber das ist mehr als
> lächerlich....

lol sieht fast aus wie meine damalige Abi Klausur glaube ich.

Sowas war vom Umfang her bei uns an der Uni gerade mal die allererste 
Aufgabe mit paar Unterpunkten von insgesamt gefühlten 50 Aufgaben oder 
so (schon lange her)...

von nnv (Gast)


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Roland B. schrieb:

> Das 3-Gliedrige Schulsystem ist eher ein Zeichen für das hohe
> Bildungsniveau. Gesamtschule können gerne Entwicklungsländer haben. Aber
> in eier Bildungsnation kommt man mit einer so einfachen Struktur nicht
> mehr aus.



Unser dreigliedriges Bildungssystem ist ein Auslaufmodell. Es wird von 
fast der Hälfte aller Deutschen als äusserst ungerecht empfunden, da es 
Kinder aus bildungsnahen Schichten massiv bevorzugt. Deutschland stellt 
sich in diesem Punkt ziemlich schlecht dar und erzeugt eine gewaltige 
Verschwendung von Humankapital.

In Ländern wie etwa Finnland oder Südkorea geht man einen anderen Weg 
und unterrichtet  alle Schüler gemeinsam die ersten neun oder zehn 
Schuljahre. Beide Bildungssysteme funktionieren hervorragend, wie die 
PISA-Studien eindrucksvoll beweisen. Ganz offensichtlich besser als das 
deutsche Modell.

von Roland B. (geldler)


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nnv schrieb:
> In Ländern wie etwa Finnland oder Südkorea geht man einen anderen Weg
> und unterrichtet  alle Schüler gemeinsam die ersten neun oder zehn
> Schuljahre.

Wie soll eine Zusammenführung von Haupt- und realschule und Gaymnasium 
realisiert werden?

Bringt man die Gesamtschule auf das Level des Gymnasiums, werden das 
viele Schüler nicht packen. Wir hatten auf dem Gymnasium relativ viele 
"Abbrecher", die dann halt eine Stufe tiefer gegangen sind. Manche 
wollen auch einfach den Stress am Gymnasium nicht und legen mehr Wert 
auf Freizeit, als auf Referate...

Bringt man andersherung, die Gesamtschule auf das Level der Hauptschule, 
wäre das für viele gute Schüler doch recht enttäuschend.

Das schlechtere Anschneiden bei der Pisastudie liegt nicht am 
Schulsystem, sondern an der sich verändernden demographoschen 
Zusammensetzung der Schülergenerationen. Schüler aus bildungsnahen 
Schichten werden dabei immer seltener. Die Akademikerelite produziert 
doch idR. höchstens Einzelkinder. Meine Tante ist Lehrerin in Berlin. 
Sie sagt, die heutige Schülergeneration sei so strohdumm, das hätte man 
sich vor 20 Jahren nicht vorstellen können. In den Flächenländern mah es 
etwas besser sein. Deshalb geht auch jeder, der aus einigermaßen 
geordneten Verhältnissen kommt, aufs Gymnasium - leider dann auch viele, 
die es nicht drauf haben. Diese wiederum drücken dort das Niveau.

von brutzler (Gast)


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> die heutige Schülergeneration sei so strohdumm, das hätte man
> sich vor 20 Jahren nicht vorstellen können.

Mich würde mal interessieren wie diejenigen, die solche Sprüche 
ablassen, selber beim PISA-Test abschneiden würden. Meine Erfahrung ist 
jedenfalls, dass die Kenntnisse der älteren Generation in Sachen 
Mathematik und Naturwissenschaft in der Regel sehr mangelhaft sind. 
Dafür können sie Gedichte von Schiller und Goethe auswendig aufsagen. 
Nur, bringt uns das als Industrienation weiter? Wollen wir so "Bildung" 
definieren?

von Thomas1 (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Bringt man die Gesamtschule auf das Level des Gymnasiums, werden das
> viele Schüler nicht packen.


Das ist doch nicht schlecht. Dann sind die Abiturienten endlich wieder 
für die Hochschule geeignet. Heute bekommt jeder das Abi 
nachgeschmissen.

von Thomas1 (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Das 3-Gliedrige Schulsystem ist eher ein Zeichen für das hohe
> Bildungsniveau. Gesamtschule können gerne Entwicklungsländer haben.


3-gliedrig ist eher Niveau vom Entwicklungsland. Moderne Staaten haben 
die Einheitsschule. Doch heute wird MINT benachteiligt und dafür 
unwichtiges gelernt.

von Roland B. (geldler)


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Thomas1 schrieb:
>> Bringt man die Gesamtschule auf das Level des Gymnasiums, werden das
>> viele Schüler nicht packen.

> Das ist doch nicht schlecht. Dann sind die Abiturienten endlich wieder
> für die Hochschule geeignet. Heute bekommt jeder das Abi
> nachgeschmissen.

Den kausalen Zudammenhang verstehe ich nicht. Ich hab damals aber auch 
die Pisastudie nicht verstanden:

http://www.arge.schule-hamburg.de/Archiv/STIPISA-Testaufgaben.html

"Wussten Sie, dass 1996 die australische Bevölkerung fast genausoviel 
Geld für Schokolade ausgegeben hat wie die australische Regierung für 
internationale Hilfsmaßnahmen? Könnte es sein, dass etwas mit unseren 
Prioritäten nicht stimmt? Was gedenken Sie dagegen zu tun? Ja, Sie."
Was möchte der Autor mit seinem Brief beim Leser auslösen:
A: Schuldgefühl
B: Belustigung
C: Angst
D: Zufriedenheit

Ich hatte B getippt. C und D konnte ich ausschließen. A fand ich auch 
unlogisch. Blieb also nur B. War aber "falsch".

von Konservativer Gesellschaftskritiker (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Meine Tante ist Lehrerin in Berlin.
> Sie sagt, die heutige Schülergeneration sei so strohdumm, das hätte man
> sich vor 20 Jahren nicht vorstellen können.

Berlin ist ja berühmt-berüchtig für seine Migrantenprobleme. Ich sage 
hier nur Rütli-Schule oder Intensivtäter.

Welche Rolle spielt der Migrantenanteil in einer Klasse? Hat deine Tante 
dazu auch etwas gesagt? Verschweigst du das aus politischer Korrektkeit?

von Konservativer Gesellschaftskritiker (Gast)


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von klaus-klaas (Gast)


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ing schrieb:
>> Das ist nur die eine Hälfte der Mathematik: Etwas ausrechnen, um ein
>> Resultat fürs weitere Vorgehen zu haben. Aber genau so dient die
>> Mathematik auch dazu, ein Problem zu durchleuchten, um es zu
>> verstehen. Man formuliert das Problem mathematisch und analysiert dann,
>
> Das ist ja alles richtig und niemand will die Mathematik abschaffen.
> Aber wenn die Klausur an einem dämlichen Integral oder einer aufwändigen
> Umformung, die durchaus auch mal über 2 Seiten gehen kann, durch
> Flüchtigkeitsfehler scheitert, obwohl man die Sache verstanden hat, dann
> ist das halt nicht Sinn der Sache.

Ok, sowas sollte natürlich nicht Hauptinhalt der Prüfungen sein. ABER es 
muss schon gewährleistet sein, dass die Studenten das Handwerk zu 100% 
und auch bei umfangreichen Aufgaben zuverlässig und schnell beherrschen. 
Das ist nur dann möglich, wenn man die Studenten entsprechend zum Üben 
zwingt, indem zumindest in einigen Vorlesungen solche Aufgaben ohne 
Hilfsmittel und auch in Prüfungen gelöst werden müssen.

(Du glaubst gar nicht, wie sehr die Einführung von CAS-Rechnern an 
Gymnasien letztlich das mathematische Verständnis der Schüler 
beeinträchtigt. Sie können zwar jetzt unglaublich hochstehendes Zeugs 
machen, sehen aber einfachste Zusammenhänge nicht, da sie die Algebra 
nicht wirklich anwenden können. Die Mathematik wird so zur reinen Black 
Box.)

von Trendwende (Gast)


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> Ok, sowas sollte natürlich nicht Hauptinhalt der Prüfungen sein.
Hauptinhalt einer Klausur ist leider, daß dort genügend Leute 
durchfallen.
Eine reine Wissensabfrage im Sinne einer Prüfung ist das nur noch 
zeitweilig, weil man sonst nur mit Fleiß bestehen könnte.

> ABER es muss schon gewährleistet sein, dass die Studenten das Handwerk
> zu 100% und auch bei umfangreichen Aufgaben zuverlässig und schnell
> beherrschen.
dazu reicht das Rechnen von Übungen + Laboren völlig aus.

> Das ist nur dann möglich, wenn man die Studenten entsprechend zum Üben
> zwingt, indem zumindest in einigen Vorlesungen solche Aufgaben ohne
> Hilfsmittel und auch in Prüfungen gelöst werden müssen.
das ist lächerlich für ein naturwissenschaftliches Studium und nur dem 
Umstand der Faulheit der Professoren geschuldet die Aufgaben 
entsprechend umzugestalten - entweder Faulheit oder auch schlicht 
Unvermögen.
Ein totaler Rückschritt und eine rückständige Einstellung, deshalb wird 
die Qualität ja auch bemängelt.
Ich muß doch als Lehrer oder Professor in der Lage sein, eine Aufgabe so 
zu stellen, daß es schwierig bzw. unmöglich wird sie allein mit Hilfe 
eines Rechners zu lösen.
Falls es dann doch noch einer schafft, dann ist er gut und das Ergebnis 
geht okay.
Ich muß doch mit alltäglich verfügbaren Hilfsmittel (wir sind hier nicht 
in der 3. Welt) umgehen und erst recht in Prüfungen effizient damit 
umgehen können.
Ein Goldschmied wird auch nicht ohne sein Handwerkszeug an die Arbeit 
gehen und wenn es neue Werkzeuge gibt (die einfach besser sind), dann 
darf er diese wohl nach eigenen Gutdünken auch nutzen, wenn das Ergebnis 
stimmt.
Alles andere ist ein Rückschritt.

> (Du glaubst gar nicht, wie sehr die Einführung von CAS-Rechnern an
> Gymnasien letztlich das mathematische Verständnis der Schüler
> beeinträchtigt. Sie können zwar jetzt unglaublich hochstehendes Zeugs
> machen, sehen aber einfachste Zusammenhänge nicht, da sie die Algebra
> nicht wirklich anwenden können. Die Mathematik wird so zur reinen Black
> Box.)
Soweit ich weiß, spucken die Rechner alle nur die Endergebnisse raus.
Wer die Zwischenrechnungen nicht durchführt, bekommt dann eben Null 
Punkte, da der Rechenweg nicht nachvollziehbar ist.
Im übrigen liegt das Defizit auch bei den Lehrern den Schülern genau 
diese einfachen Zusammenhänge nicht vermitteln zu können ...
Leider ist nicht jeder Lehrer gleich gut - deshalb gibt es ja auch 
andere Quellen der Wissensbildung.
Wer Beamter auf Lebenszeit ist, hat natürlich nur ein sekundäres Problem 
damit, da er ja seinen Job immer behält.

von klaus-klaas (Gast)


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Trendwende schrieb:
> Ich muß doch mit alltäglich verfügbaren Hilfsmittel (wir sind hier nicht
> in der 3. Welt) umgehen und erst recht in Prüfungen effizient damit
> umgehen können.

Eines dieser "alltäglich verfügbaren Hilfsmittel" ist das reine, 
trockene Handwerk. Wenn man es nicht zu 100% beherrscht, so wird man 
viele ingenieurwissenschaftliche Aufgaben in der Praxis nicht bewältigen 
können. Es ist genau so wichtig, wie das Verständnis der Mathematik auf 
höherem Level. Also warum sollte man es in Prüfungen nicht gleichwertig, 
d.h., durch Kampfrechenaufgaben, prüfen?

von Trendwende (Gast)


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> Also warum sollte man es in Prüfungen nicht gleichwertig,
> d.h., durch Kampfrechenaufgaben, prüfen?
Was verstehst Du unter Kampfrechenaufgaben? Diesen Begriff kenne ich 
nicht - sind das Rechenaufgaben bei denen man keinen programmierbaren 
Taschenrechner benutzen darf ?

von klaus-klaas (Gast)


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Trendwende schrieb:
>> Also warum sollte man es in Prüfungen nicht gleichwertig,
>> d.h., durch Kampfrechenaufgaben, prüfen?
> Was verstehst Du unter Kampfrechenaufgaben? Diesen Begriff kenne ich
> nicht - sind das Rechenaufgaben bei denen man keinen programmierbaren
> Taschenrechner benutzen darf ?

Naja, einer unserer Profs hat den Begriff mal für eine Aufgabe 
verwendet, wo man enorm viel von Hand rechnen musste. Der Begriff hat 
sich dann irgendwie eingebürgert für aufwendige Integrale, 
Gleichungssysteme etc.

Dass man keinen Rechner benutzen darf für Matheklausuren ist ja 
eigentlich eher die Regel als die Ausnahme, jedenfalls an Unis, die 
einem auf ein wirklich solides Fundament stellen wollen. Wie es an eher 
anwendungsorientierten Schulen mit weniger mathematischem Tiefgang 
aussieht, weiss ich nicht.

von abc (Gast)


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> sind das Rechenaufgaben bei denen man keinen programmierbaren
> Taschenrechner benutzen darf ?

Es sind solche Aufgaben, wo seitenweise algebrarische Umformungen als 
Lösungsweg verlangt werden und wo man dann durch seine "Sauklaue" schon 
mal ein großes "C" mit einem großen "L" verwechselt oder ähnliches. 
Gegebenenfalls auch mit komplizierten Integralen, deren Stammfunktion 
mit Hilfe des Bronsteins oder auch ohne Formelsammlung gefunden werden 
müssen.

von Trendwende (Gast)


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> Dass man keinen Rechner benutzen darf für Matheklausuren ist ja
> eigentlich eher die Regel als die Ausnahme, jedenfalls an Unis, die
> einem auf ein wirklich solides Fundament stellen wollen.
Wie bitte? Das zeugt eher von Unvermögen des Professors! Außerdem hat 
das nichts mit Uni zu tun, dort geht es um eine mathematische 
Beweisführung nicht um numerische Anwendungsmathe.
Aber kann sein, daß sich die Zeiten geändert haben, das würde dann 
einiges erklären.

> Wie es an eher anwendungsorientierten Schulen mit weniger mathematischem
> Tiefgang aussieht, weiss ich nicht.
ich auch nicht - bleibt zu hoffen, daß die heutigen FHs nicht auch noch 
den alttestamentarischen Weg des Heils gehen.
Mit Einstufungen wäre ich vorsichtig! Eine FH kann durchaus auch mal das 
Niveau einer Uni erreichen.
Die Vergleichbarkeit ergibt sich erst in einem Einstellungstest einer 
Firma und sonst nirgendwo.

Wenn mir moderne Werkzeuge zu Verfügung stehen, dann will ich diese auch 
in einer Prüfung nutzen dürfen, alles andere ist Steinzeit und gut für 
ein naturwissenschaftliches Archäologie-Studium

von kalle (Gast)


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klaus-klaas schrieb:
> Wie es an eher
> anwendungsorientierten Schulen mit weniger mathematischem Tiefgang
> aussieht, weiss ich nicht.

Mehr Anwendungsorientierung muss nicht weniger Tiefgang bedeuten!

von klaus-klaas (Gast)


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Trendwende schrieb:
> Wenn mir moderne Werkzeuge zu Verfügung stehen, dann will ich diese auch
> in einer Prüfung nutzen dürfen, alles andere ist Steinzeit und gut für
> ein naturwissenschaftliches Archäologie-Studium

Nur weil es moderne Werkzeuge gibt, heisst das noch lange nicht, dass 
man die nicht so modernen Grundlagen nicht mehr verstehen und 
beherrschen soll. Wer ernsthaft Ingenieursarbeit betreiben will, der 
wird auch in tausend Jahren noch Algebra und Integrale aus dem FF 
beherrschen müssen - nicht für jeden Job, nicht täglich, aber man kann 
jederzeit in die Situation geraten. Logischerweise muss das auch geprüft 
werden, eben durch Aufgaben, die man von Hand löst.

von alf (Gast)


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Jawohl. Genauso wie heute auch noch jeder zu Fuß Wurzelziehen können 
muss und mit Sinustabellen und Log-Tafeln umgehen muss.

von klaus-klaas (Gast)


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alf schrieb:
> Jawohl. Genauso wie heute auch noch jeder zu Fuß Wurzelziehen können
> muss und mit Sinustabellen und Log-Tafeln umgehen muss.

Ach, was solls. Ich sehe ja, was ich hier täglich mache. Ohne die Basics 
geht da gar nichts.

Mir ist auch klar, dass nur die wenigsten Abgänger tatsächlich in diesem 
grundlagenorientierten Bereich arbeiten werden. Aber genau das ist eben 
Zweck des Studiums: Bereit machen für Grundlagenforschung. Wer nur 
anwenden will, dann nennt man das Berufsausbildung, egal ob es an FH 
oder gar an einer Uni gelehrt wird.

von Timo (Gast)


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> Mir ist auch klar, dass nur die wenigsten Abgänger tatsächlich in diesem
> grundlagenorientierten Bereich arbeiten werden. Aber genau das ist eben
> Zweck des Studiums: Bereit machen für Grundlagenforschung.

Erkennst du jetzt den Widerspruch in deiner Aussage wirklich nicht?

von Schmitty (Gast)


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Ingenieure müssen oft auch mal was völlig neues, innovatives entwickeln 
und nicht aus einem Baukasten nach Schema F ein Anforderungskatalog 
abarbeiten.

Und daher ist das Grundlagenwissen bis zur "Atomstruktur" in jeder 
Hinsicht erforderlich.

Schliesslich müssen wir schneller erfinden, als die Chinesen kopieren 
können. Und ohne eine solide Ausbildung geht es halt eben nicht. Man 
braucht eine ganzheitliche, theoretisch greifbare Übersicht über ein 
System.

Man muss wissen, welche Details wichtig sind, was man vernachlässigen 
kann, und wie die einzelnen Komponenten miteinander korrespondieren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Zu meiner Zeit an der FH waren die Aussiebklausuren u.a. Mathe1 und 
Mathe2.

Der Prof. gab sich immer wie ein Pastor, wer bei ihm alles mit macht, 
der würde auch bestehen. Er unterschlug aber, daß man noch 10 andere 
Fächer hatte, wo die Prediger das selbe predigten.

Mathe2 bestand ich mit einer 4,0. Die Klausur bestand aus 16 Aufgaben, 
und für eine 1,0 mußte man alle 16 haben. Bei mir reichte es nur für 8 
Aufgaben, die 90 Minuten. Jede Aufgabe hatte einen Umfang von 2 Seiten 
A4 in ganz normaler Schrift, das war so ausgelegt. Also gab ich 16 
Seiten A4 ab. Und meine 4,0 war haarscharf: Der Prof. kam zu mir, und 
sagte: Schade, sowas wie Sie sah ich noch nie: Genau die Hälfte der 
Aufgaben gerechnet, und absolut ohne einzigen Fehler.

Ein oder zwei Überflieger gaben wirklich 32 Seiten A4 vollständig ab, 
und in nur 90 Minuten. Das sind 2/3 eines kompletten Schreibblockes, der 
50 Seiten hat.

Es gab Super-Schnellschreiber. Ich gehöre bis heute nicht zu denen, kann 
da machen, was ich will. 10000m laufen kann ich besser trainieren als 
schnell schreiben. Diese Klausuren waren also nicht nur Können, sondern 
auch ein Marathonlauf in Schreibgeschwindigkeit.

In TET, noch gefürchteter als Mathe1 und Mathe2, hats aber dann bei mir 
noch mal richtig gezündet, glatte 1,0. Auch da kam der Prof. zu mir: 
Gratulation, beste Klausur aller Zeiten, kein einziger Schnitzer. Und 
auch noch im doppelten Alter von Normalstudenten. Ich war da 42.

So, und jetzt geh ich den ollen 8051 mal weiter programmieren. Nur fürs 
Hobby. ;-)

von Dipl. Inf (FH) (Gast)


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Autor schrieb:
> Mathe I an der besagten Hochschule. Sorry aber das ist mehr als
> lächerlich....

Zwei Jahre nach dem Studium und ich könnte auf Anhieb nichts mehr davon 
lösen...

von Wilhelm F. (Gast)


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Dipl. Inf (FH) schrieb:

> Zwei Jahre nach dem Studium und ich könnte auf Anhieb nichts mehr davon
> lösen...

Doch. Und zwar, wenn man sich fürs Studium etwas mehr Zeit lies, wie 
ich. Viele Dinge sind mir heute fast so präsent wie im Studium, weil ich 
sie mehr verinnerlichte. Ich hatte nie das Wegwerfprinzip: Schnell 
lernen, schnell Klausur schreiben, schnell vergessen.

OK, ich überzog etwas, ein paar Semester. Auch schon, weil ich doppelt 
so alt war, und mal länger als 15 Jahre (von 18 bis 35 Handwerker auf 
dem Bau) ganz aus Lernphasen raus war. Es fluppt nicht mehr so zügig, 
als wenn man 18 wäre. Aber ich machte es für mich, nicht für andere. Das 
kann man jetzt sehen, wie man will, mit dem Alter läßt es etwas nach, 
schon mit 35 gegenüber 18. Ein Prof. hatte eine Frau, die mit 54 ein 
Medizinstudium begann. Er sagte: Ich lasse sie, auch wenn sie für alles 
schon drei mal so lange braucht. Ein anderer Prof. mit 60 sagte, er 
würde zwar vom Wollen noch gerne eine weitere Fremdsprache lernen, aber 
es ginge nicht mehr. Er sprach aber schon fließend russisch und 
arabisch. Mit 60 oder 70 oder 80 lernst du in Geschwindigkeit kaum noch 
schnell viel. Das ist eben so.

Aus Spaß, und weil ich mal eine Versicherung hatte, machte ich vor 
einiger Zeit mit den Mathe-Kenntnissen rein aus dem Kopf ohne 
nachzuschlagen noch eine Finanz-Amortisationsrechnung, wobei ich eine 
Formel erstellte. Eine ganze Seite A4 auf Papier her geleitet. Sie wurde 
dann auch absolut genau so exakt, wie das entsprechende Programm auf 
meinem HP-Taschenrechner HP48G, der schon fertige Finanzkalkulationen 
hat. Nun, ich wollte es selbst wissen, neben dem Rechner.

Einer meiner Profs im Anwendungsfach im Hauptstudium sagte mal:

Glauben Sie nicht, was andere sagen, daß man die hier erworbenen 
Kenntnisse hinterher weg werfen kann: Sie werden es garantiert wieder 
brauchen, eher als nicht.

von klaus-klaas (Gast)


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Timo schrieb:
>> Mir ist auch klar, dass nur die wenigsten Abgänger tatsächlich in diesem
>> grundlagenorientierten Bereich arbeiten werden. Aber genau das ist eben
>> Zweck des Studiums: Bereit machen für Grundlagenforschung.
>
> Erkennst du jetzt den Widerspruch in deiner Aussage wirklich nicht?

Ach, du denkst, man soll bloss das lehren, was "die meisten" danach 
täglich brauchen? Genau dafür gibts die Berufsausbildung sowie 
Fachhochschulen und andere anwendungsorientierte Weiterbildungen. Ein 
richtiges Hochschulstudium hingegen hat den Zweck, die Leute für 
Grundlagenforschung bereit zu machen. (Wenn nicht die Unis diesen Zweck 
übernehmen, wer dann? Soo wenige sind es letztlich auch wieder nicht.)

von klaus-klaas (Gast)


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Dipl. Inf (FH) schrieb:
> Zwei Jahre nach dem Studium und ich könnte auf Anhieb nichts mehr davon
> lösen...

Wo hast du studiert? Sorry, aber das ist mehr als lächerlich. Wenn du 
das nicht kannst, dann kannst du in Mathe sogar noch weniger als ein 
Gymnasiast in der 10. oder 11. Klasse. Dann hat das "-hoch" in deinem 
Abschluss definitiv nichts, aber auch gar nichts verloren.

Wie ich sehe, bist du Informatiker. Sogar mit Fachhochschulabschluss! 
Aber du würdest schon daran scheitern, eine kleine mathematische 
Herleitung zu verstehen und zu implementieren, wo vielleicht eine 
Funktion, eine Ableitung oder ein simples Gleichungssystem vorkommen.

Sorry Leute, aber bei solchen Aussagen wundert mich nicht, wenn gewisse 
Leute scheinbar "trotz Hochschulabschluss" keinen bzw. nur einen 
miserabel bezahlten Job bekommen. Da kann ich ja gleich einen 
Abiturienten einstellen.

von Night H. (viperchampion)


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Bei uns war es genau so.
Aussiebefächer waren vorallem Grundlagen E-Technik und Mathe. Bei der 
Mathe 2 Klausur von damals sollten theoretisch 180 schreiben, 25  haben 
sich getraut und 11 haben im Endeffekt bestanden.

Ich muss zuegeben das ich damals 1-2 Semester auch nur "mittelmäßig" 
motiviert war. Die ganzen Grundlagenfächer sind meist trocken aber o.k. 
da muss man durch, hatte mich auf den Arsch gesetzt und gut war. Ab dem 
3 wurds dann interessant, weil man da dann gesehen hat warum wir die 
Grundlagen gelernt haben und so stieg die Motivation.
Denke die Grundlagen sind wirklich nur zum sieben da, vorallem das man 
dort auch seinen eigenen Schweinehund überwindet.

Weiterhin habe ich Abitur gemacht und muss sagen, Abi schön und gut aber 
wenn sollte man wirklich ein spezialisiertes machen. Das allgemeine Abi 
ist für ein normales E-Technik Studium nur mittelmäßig geeignet. Da 
Mathe damals das k.o. Fach war für 80% aller Abileute wurde das "runter 
geschraubt" das auch die meisten bestehen naja und so ging das 
weiter....
Vorallem wird einem viel Stoff vermittelt, welches man nie wieder 
benötigt im Leben. Allgemeinbildung hin oder her.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Unser Prof fuer theoretische Nachrichtentechnik hat uns gesagt das die 
Ingenieure von heute abstrakter denken muessen... als Beispiel hat er 
das Autofahren bezeichtnet... wir fahren Auto und beherrschen das 
wirklich gut, wir wissen in etwa wie ein Auto funktioniert aber man kann 
nicht jedes Detail wissen...

von Ingibär (Gast)


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Bei mir hatte Mathe 1 auch 85% Ausfallquote (Mechatronik). Ich habe 
Mathe damals mit 3,7 bestanden und war noch einer der guten. Hinterher 
betrachtet war die Prüfung gar nicht soooo schwer aber die Vorbereitung 
war mist, da das Niveau zwischen Übungsaufgaben und Tutorium und Klausur 
um welten auseinanderklaffte.

In den Übungen wurden die Themen einzeln mit grundsätzlichen Aufgaben 
gemacht um das Verständniss zu fordern. In der Klausur wurden dann 
riesige Transferaufgaben gestellt die das Wissen aus 3-4 Themengebieten 
zur Lösung forderten. Auf diese Umstellung waren die meisten nicht 
vorbereitet und konnten es nicht spontan leisten aus den eingeprägten 
linearen Lösungswegen auszubrechen.

Themen waren aber übrigens nicht Normalenvektoren udn Kurvendiskussion 
wie oben gezeigt. gGnz genau weiß ich es nichtmehr, aber ich erinnere 
mich an Matritzenrechnung mit komplexen Zahlen.

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Daniel Duesentrieb schrieb:
> Unser Prof fuer theoretische Nachrichtentechnik hat uns gesagt das die
> Ingenieure von heute abstrakter denken muessen... als Beispiel hat er
> das Autofahren bezeichtnet... wir fahren Auto und beherrschen das
> wirklich gut, wir wissen in etwa wie ein Auto funktioniert aber man kann
> nicht jedes Detail wissen...

Ob ich der Aussage zustimme oder nicht hängt stark davon ab ob du nun 
Ingenieur in der Automobilbranche bist oder nicht.

Ich kann ja auch nicht sagen: Ich bin zwar Informatiker, aber ich muss 
nicht wissen wie ein Compiler funktioniert denn ich schreibe ja nur C++ 
Code.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Ingibär (Gast)
> Datum: 06.08.2012 08:23

> Bei mir hatte Mathe 1 auch 85% Ausfallquote (Mechatronik). Ich habe
> Mathe damals mit 3,7 bestanden und war noch einer der guten.

Ich mit 4,0. War der einzige von 40 der Bestanden hatte, 39 
durchgefallen.
Ring frei zur zweiten Runde.

Wir hatten auch schon mal eine Klausur wo die beste Note eine 5,8 war.
Ich hatte eine rundes Ergebnis. Bin halt für ganze Sachen.

Nun ja, ich hatte ja auch an einer Elite-Uni auf Diplom studiert und 
nicht
an einer Schule auf Batschelor, was immer das auch sein mag.

Trotzdem sind von den ursprünglichen 127 die anfingen 7 fertig geworden.

von Arbeiter (Gast)


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Hallo,

Wilhelm Ferkes schrieb unter anderem:
"Auch schon, weil ich doppelt
so alt war, und mal länger als 15 Jahre (von 18 bis 35 Handwerker auf
dem Bau) ganz aus Lernphasen raus war."

Falls du noch mitliest : Wie bist du da wieder eingestiegen, wie hast du 
dir wieder die Grundlagen beigebracht ?
Ich habe nicht vor zu studieren und habe auch nicht das Gymnasium 
besucht und finde diese "lächerlichen" Matheaufgaben auf Gymnasiumnivea 
11/12 Klasse alles andere als lächerlich.
Ich möchte nun aber auch tiefgehend in die Elektrotechnik einsteigen und 
muß feststellen das es "nur" an der Mathematik hapert - weil mir ein 
vernünftiger Einstieg fehlt.
Bin selber schon lange im Berufsleben und "nur" Energieelektroniker und 
muss ehrlich sagen das mein erlerntes theoretisches Fachwissen im 
elektrotechnischen (elektronischen) Bereich für das Hobby mehr im 
Anspruch genommen wird als im Berufsleben.
Also kurz gesagt: Wie erlerne ich (als Autodidakt, anderes ist aus 
beruflich /familären Gründen nicht möglich) wieder Mathematik mit den 
Ziel zumindest auf Abitur (FH) Niveau zu kommen ?

mfg

     Arbeiter

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Arbeiter (Gast)
> Datum: 06.08.2012 09:13

> Ich möchte nun aber auch tiefgehend in die Elektrotechnik einsteigen und
> muß feststellen das es "nur" an der Mathematik hapert - weil mir ein
> vernünftiger Einstieg fehlt.

Die Mathematik ist aber die Basis zum verstehen der Elektrotechnik. Ohne
Kenntnisse der Mathematik wirst du wohl immer ein Bastler bleiben, da 
von
dir die Hintergründe nicht verstanden werden können.

Ein Bekannter von mir hatte dieses Problem auch, hatte eine Mathematik 
-Lehrerin verpflichtet, die beiden haben sich wohl etwas zu intensiv mit
dem Wurzelziehen beschäftigt, mittlerweile sind sie verheiratet, 
Mathematik
kann mein Kollege immer noch nicht !

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Lebenskünstler schrieb:
> Mathematik
> kann mein Kollege immer noch nicht !

hört sich aber so an als ob er die Mathematik, die ihm beigebracht 
wurde, ganz gut kann ...

von Paul Baumann (Gast)


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@Arbeiter

Du bist doch Energieelektroniker, da hast Du doch in der Lehre die
gestellten Aufgaben auch nicht mit dem Würfelbecher gelöst?! Nimm Dir
mal ein paar alte Bücher aus der Lehre und rechne die darin enthaltenen
Aufgaben durch. Eventuell hast Du auch noch Deine Mitschriften aus dem 
Unterricht. Dann bist Du ziemlich schnell wieder da, wo Du warst.

Grübel

MfG Paul

von Dipl. Inf. (FH) (Gast)


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klaus-klaas schrieb:
> Dipl. Inf (FH) schrieb:
>> Zwei Jahre nach dem Studium und ich könnte auf Anhieb nichts mehr davon
>> lösen...
>
> Wo hast du studiert? Sorry, aber das ist mehr als lächerlich. Wenn du
> das nicht kannst, dann kannst du in Mathe sogar noch weniger als ein
> Gymnasiast in der 10. oder 11. Klasse. Dann hat das "-hoch" in deinem
> Abschluss definitiv nichts, aber auch gar nichts verloren.

Ich hab gesagt, ich kann das nicht auf Anhieb lösen, nicht, dass ich es 
gar nicht lösen kann. Aber ich müsste mir auf jeden Fall nochmal den 
Papula greifen und mich wieder in den Merziger reinsuchen. Ich habe den 
Kram ausserhalb der Mathematik-Vorlesungen nie irgendwo für irgendwas 
gebraucht. Sorry, sowas kann ich dann auch schlecht verinnerlichen. Für 
meinen Job als Softwareentwickler ist das Ganze auch eher nebensächlich.

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Dipl. Inf. (FH) schrieb:
> Papula
:-D

Dipl. Inf. (FH) schrieb:
>. Sorry, sowas kann ich dann auch schlecht verinnerlichen. Für
> meinen Job als Softwareentwickler ist das Ganze auch eher nebensächlich.
Ich weiß ja nicht was du entwickelst, aber ich habe bisher immer nur 
Software geschrieben die irgendeine Abart mathematischer Funktionen oder 
Überlegungen realisiert.

von g. b. (gunb)


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Verstehe es , wer will schrieb:
> MCI Durchfallquote 58%  ... fast nur 4er oder 5er dabei. Eine 1.
> Mathe Durchfallquote 85% ...

Normal. War damals so, und ist heute je nach Uni auch noch so. Musste 
eben lernen.

von Dorfschullehrer (Gast)


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Lebenskünstler schrieb:
> Wir hatten auch schon mal eine Klausur wo die beste Note eine 5,8 war.
> Ich hatte eine rundes Ergebnis. Bin halt für ganze Sachen.

Da frag ich micht, was das für eine Baumschule war, da das Notensystem 
an einer Uni/Fh bei 5 aufhört.

von Arbeiter (Gast)


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Hallo,

 Paul Baumann (Gast) danke für die Antwort - aber diese Sachen kann ich 
tatsächlich noch - war ja auch nicht so wahnsinnig schwierig - besonders 
weil halt ein Bezug zur Praxis immer vorhanden ist und somit unsinnige 
Ergebnisse direkt erkennbar sind und dann klar ist das igrendwie falsch 
gerechnet wurde und damit der Fehler auch schon fast gefunden war.

Aber die Beispiele hier (und aus der "höheren") Elektrotechnik bauen 
doch auf einen ganz anderen Niveau auf und mich diesen Niveau anzunähern 
(Abitur- bzw. FH Niveau) ist das Problem , was aber wohl z.B. Wilhelm 
Ferkes auch geschafft hat.
Wie geschrieben: es besteht rein privates Interesse, einfach nur mehr 
verstehen und nachvollziehen können.

mfg

    Arbeiter

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Arbeiter (Gast)
> Datum: 06.08.2012 12:29

> was aber wohl z.B. Wilhelm Ferkes auch geschafft hat.

Irgendwie bist du etwas realitätsfremd. Meinst du jeder hergelaufene 
Träumer währe in der Lage die Mathematik einer FH abzuspulen. Da gehört
schon etwas mehr dazu.

Willijam hat sein Handwerk be Prof.Dr. Kolar auch ordentlich gelernt.
Kann ich bestätigen. Das hat nichts damit zu tun das er irgendwann mal 
gemerkt hat das man mit nichtstun und Sprücheklopfen in diesem Staat
auch recht ordentlich leben kann.

von Roland B. (geldler)


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Bei Mathe an der Uni nutzt ein TI überhaupt nichts. Zahlen kommen da so 
gut wie nicht vor. Klar, der TI kann auch analytisch rechnen, aber 
meistens war der da überfragt.
Man muß da die Methoden richtig anwenden können, darauf kommt es an. 
Diese ganzen Stokes und Gauß- Integralsätze z.B. packt der TI soweit ich 
weiß nicht. Es gibt ja da um Vektoralgebra, Raumkinematik usw., wo man 
den TI auch nicht sinnvoll einsetzen kann.
Später im Job löst man Sachen ja bevorzugt iterativ, wenn es nicht 
anders geht. Man muß aber zu einem in der Lage sein: Das mathematische 
Problem richtig zu formulieren. Man muß sich also zwei fragen stellen:

1. Löse ich die Gleichung richtig? (Oft numerisch)
2. Löse ich die richtige Gleichung? (Hier brauche ich die Grundlagen)

Man muß erst in der Lage sein, ohne Rechner zu denken und Methoden 
anzuwenden. Ich finde es gut, daß bei Mathe kein Taschenrechner benötigt 
wird. Etwas eintippen und eine Lösung erhalten kann jeder. Da könnte man 
die Matheklausur auch am Rechner mit Maple etc. machen. Daruaf kommt es 
in dem Fach aber nicht an.

Ich fand die Prüfungen, mit denen ich konfrontiert wurde, durchaus 
sinnvoll. Mit dem nötigen Talent und guter Vorbereiting waren sie alle 
machbar. Mit zusätzlichem Glück konnte man eine gute Note bekommen.
Ich bin auch nach wie vor der Überzeugung, daß das "Rausprüfen" keine 
schlechte Variante ist, herauszufinden, wer ein Dipl.-Ing. wird, und wer 
nicht. Wer den Willen und die richtige Herangehensweise hat, schafft es.

Ich habe das (Grund-)Studium äußerst ernst genommen und mit häufig auch 
mit Zusatzaufgaben beschäftigt, die gar nicht prüfungsrelevant waren. 
Man hätte es effektiver machen können. Unter 60h Woche war bei mir 
nicht, weil ich die Vorlesungen nachbereitet habe und wenn man deren 
alle besucht und dann die gleiche Zeit nochmal durcharbeitet und noch 
zusätzlich was liest + Übungen und Seminare, kommt man auf stattliche 
Arbeitszeiten. Ich wollte halt auf keinen Fall zu denen gehören, die 
abbrechen müssen. Trotzdem hab ich in den Prüfungen idR. keine 
Spitzennoten erreichen können. Die bekommen immer die gleichen, die halt 
wahrscheinlich die richtige Prüfungstechnik haben oder was auch immer. 
Dafür habe ich den Stoff auch eher tief verinnerlicht, anstatt ihn nach 
dem Studium alsbald zu vergessen.

von amtel (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Unter 60h Woche war bei mir
> nicht, weil ich die Vorlesungen nachbereitet habe und wenn man deren
> alle besucht und dann die gleiche Zeit nochmal durcharbeitet und noch
> zusätzlich was liest + Übungen und Seminare, kommt man auf stattliche
> Arbeitszeiten. Ich wollte halt auf keinen Fall zu denen gehören, die
> abbrechen müssen.

Mein Beileid. Ich hab systematisch die letzten 4 Klausuren vorbereitet 
und den Rest meiner Freizeit mit Kumpels gefeiert. Selbst während der 
Klausurzeit war noch locker Zeit für ein Bierchen. Nach Feierabend war 
der PC und der Lötkolben grundsätzlich aus.

Mein Abschluss war weit überdurchschnittlich (Technische Informatik) bei 
minimalen Aufwand. Besser als 1.0 geht halt nicht in der Notenskala - 
und wenn ein Professor als gutmütig bekannt ist, macht man auch nicht 
mehr als gefordert. Wenn man weiß wie das Prüfungssystem an einer Uni/FH 
funktioniert, kann man sich gigantisch viel Lernaufwand sparen und sehr 
zielgerichtet vorbereiten (Hey, wenn man sich die letzten Klausuren 
anschaut - erkennt man das Muster. Ihr glaubt doch nicht, das eine 
völlig neue Klausur für euch entworfen wird).

Leute, genießt eure Freiheit während des Studiums. Es ist eine schöne 
Zeit. Die nächsten 60 Jahre werdet ihr im Büro bei Kunstlicht sitzen und 
immer wieder den gleichen Kram machen. Ein bisschen Distanz zur Arbeit 
und zum Studium (möglichst wenig Leidenschaft und Emotionen reinbringen) 
bewahrt euch vor dem Burnout. Bei einer nicht bestandenen Klausur geht 
die Welt nicht unter (nicht bestandene Klausuren stehen sowieso nicht im 
Zeugnis.. so who cares).

Vielleicht sollte der konditionierte Hamster mal sein künftiges 
Hamsterrad von außen betrachten.

von DanzaKuduro (Gast)


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So sieht es aus. Aber es gibt leider viele Hamster, die haben Null 
Selbstbewusstsein und dann kommen so Kreaturen wie da oben mit 
60-Stunden-Woche und Durchschnittsleistungen dabei raus.

von Trendwende (Gast)


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> Mir ist auch klar, dass nur die wenigsten Abgänger tatsächlich in diesem
> grundlagenorientierten Bereich arbeiten werden.
Aha, und das rechtfertigt eine arbeitsfremde Ausbildung?

> Aber genau das ist eben Zweck des Studiums: Bereit machen für
> Grundlagenforschung.
Absolut nicht, Zweck des Studiums ist eine Einführung und Abprüfung 
aller im Fachgebiet vorkommenden Inhalte - diese sind sehr 
breitgefächert, absolut verschiedene Disziplinen bis auf Mathe.
Das Grundlagenwissen lernt man überdies auch nicht an einem Tag nach dem 
Nürnberger Trichter Prinzip!
Grundlagenforschung ist nur eine Spezialisierung auf exakt ein 
Fachgebiet des Studiums mit dem Ziel der Forschung, die natürlich Basics 
zwingend erforden.

> Ach, was solls. Ich sehe ja, was ich hier täglich mache. Ohne die Basics
> geht da gar nichts.
D'accord - aber Du kannst nicht, weil Du das Glück hattest in der 
Forschung zu arbeiten, Deine Zielvorgaben zum Nonplusultra erklären - 
die Wirklichkeit sieht nun mal ganz anders aus!

> Sorry Leute, aber bei solchen Aussagen wundert mich nicht, wenn gewisse
> Leute scheinbar "trotz Hochschulabschluss" keinen bzw. nur einen
> miserabel bezahlten Job bekommen. Da kann ich ja gleich einen
> Abiturienten einstellen.
das sind doch gerade die Einser-Leute, die sehr effizient lernen (im 
Sinne von Lernen und Vergessen) und damit einen Job nach dem Abschluß in 
der Tasche haben.
Du glaubst gar nicht wie viele solcher Leute es gibt und die haben alle 
einen guten Job gefunden.
Die anderen gehen dann wegen Studiendauer, schlechter Noten und besseren 
Gesamtverständnis baden, weil sie sich zu sehr mit dem Stoff statt mit 
der Thematik Klausur erfolgreich beenden auseinander gesetzt haben.

> Diese ganzen Stokes und Gauß- Integralsätze z.B. packt der TI soweit ich
> weiß nicht. Es gibt ja da um Vektoralgebra, Raumkinematik usw., wo man
> den TI auch nicht sinnvoll einsetzen kann.
sag ich ja, man kann eine Klausur so gestalten, daß ein Rechner nicht 
mehr viel nützt und die wenigen die es dann doch mittels Improvisation 
können haben es dann verdient ... aber Hauptsache schön bürokratisch und 
alles schön verbieten was nicht ins Schema paßt.

> Wenn man weiß wie das Prüfungssystem an einer Uni/FH
> funktioniert, kann man sich gigantisch viel Lernaufwand sparen und sehr
> zielgerichtet vorbereiten (Hey, wenn man sich die letzten Klausuren
> anschaut - erkennt man das Muster. Ihr glaubt doch nicht, das eine
> völlig neue Klausur für euch entworfen wird).
das ist eigentlich viel schlimmer als irgendein Taschenrechnereinsatz - 
Klausuren, die rausgegeben werden.
Man braucht im Prinzip einen vollständigen Satz der Klausuren der 
vorangegangenen Jahre - vorrausgesetzt man bekommt sie ... würd mich 
interessieren wie das heute ist?

Auf diese Weise kann man sich tatsächlich sehr viel Arbeit und das 
Grundlagenwissen komplett sparen bzw. irgendwann mal später, falls es 
jemals wieder auftaucht nachholen.
Nehmen wir weiterhin mal an, man darf keine alten Klausuren mit rein 
nehmen in die Prüfung, dann sind die Leute mit dem BWLer Gedächtnis im 
Vorteil ... dann läuft wie in der BWL alles auf eine gute 
Gedächtnisleistung heraus gepaart mit etwas Mathewissen.
Also wenn schon, dann müßte hier die Kritik ansetzen statt auf einen 
banalen Rechnereinsatz.

von Roland B. (geldler)


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amtel schrieb:
> Mein Abschluss war weit überdurchschnittlich (Technische Informatik) bei
> minimalen Aufwand. Besser als 1.0 geht halt nicht in der Notenskala -
> und wenn ein Professor als gutmütig bekannt ist, macht man auch nicht
> mehr als gefordert. Wenn man weiß wie das Prüfungssystem an einer Uni/FH
> funktioniert, kann man sich gigantisch viel Lernaufwand sparen und sehr
> zielgerichtet vorbereiten (Hey, wenn man sich die letzten Klausuren
> schaut - erkennt man das Muster. Ihr glaubt doch nicht, das eine
> völlig neue Klausur für euch entworfen wird).

Wie einfach. JEDER hat die letzten Klausuren durchgerechnet, sofern 
vorhanden. Das reicht definitiv nicht, um die Klausuren nur ansatzweise 
zu bestehen. Diese sind immer anders und verlangen nicht selten 
Zusatzwissen, das nicht behandelt wurde. Wenn es so einfach ist, warum 
fallen dann 80% durch?

In meiner Lerngruppe hat niemand weniger gemacht - und jeder ist 
durchgekommen. Ich habe damals außerdem noch zusätzliche 
studienrelevante Dinge gemacht, die meine Arbeitszeit auch mal leicht 
Richtung 80h schraubten. Das habe ich aus persönlichem Interesse 
gemacht. Ich würde das nicht tun, wenn ich keinen Spaß daran hätte.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Roland B. (geldler)
> Datum: 06.08.2012 16:37

> Besser als 1.0 geht halt nicht

Zu meiner Zeit ging das noch. Kann mich an einen erinnern der hatte eine
glatte 1,0 geschrieben und den Prof noch auf einen Fehler hingewiesen !
Der Prof trug es mit Anerkennung, gab ihm eine 0,8 und jeder war 
zufrieden.

von Roland B. (geldler)


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Trendwende schrieb:
> würd mich
> interessieren wie das heute ist?

Wahrscheinlich gibt es da starke Unterschiede ja nach Studiengang und 
Uni/FH. Bei uns wäre man damit nicht durchgekommen.

von Roland B. (geldler)


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Ich hab auch Leute kennengelernt, die hatten unheimlich viel praktisches 
Wissen in vielen Fächern, besonders in Informatik. Die konnten z.T. den 
Satz zuende sagen, bevor der Prof ihn beendet hatte.
Genauso überrascht war ich, daß genau diese Typen in der 
Informatikprüfung alle eine 5,0 eingefahren haben, und in anderen auch. 
Die haben im Semester z.T. anderen Studenten den Stoff erklärt. Und dann 
in der Prüfung ... unglaublich. Dabei hatte ich gerade diese Leute am 
Anfang des Studiums mir weit überlegen angesehen - ich kam vom Bund und 
mußte erstmal wieder in den Lehralltag reinkommen und hatte mich auch 
rel. spät entschieden, das zu studieren.

von E-Ing. (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Ich hab auch Leute kennengelernt, die hatten unheimlich viel praktisches
> Wissen in vielen Fächern, besonders in Informatik. Die konnten z.T. den
> Satz zuende sagen, bevor der Prof ihn beendet hatte.
> Genauso überrascht war ich, daß genau diese Typen in der
> Informatikprüfung alle eine 5,0 eingefahren haben, und in anderen auch.
> Die haben im Semester z.T. anderen Studenten den Stoff erklärt. Und dann
> in der Prüfung ... unglaublich. Dabei hatte ich gerade diese Leute am
> Anfang des Studiums mir weit überlegen angesehen - ich kam vom Bund und
> mußte erstmal wieder in den Lehralltag reinkommen und hatte mich auch
> rel. spät entschieden, das zu studieren.


Ich bin E-Techniker und musste 3 Klausuren mit den Informatikern 
mitschreiben.

Nach dem ich in zwei davon durchgefallen war, habe ich dann gemerkt, 
dass da neben der reinen Verständnis, die zweifelsohne bei mir vorhanden 
war, die Schnelligkeit abgeprüft wird.

Da heisst es, ganz stur alte Klausuren durchrechnen und hoffen, dass 
ähnliche Tabellen und Codefragmente wieder drankommen.

Die Hiwis, die die Klausur stellen, scheinen eher faule Leute zu sein, 
so dass sie Klausuren stellen, die so einfach wie 
Multiplechoice-Klausuren per Abgleich korregieren können.

Besonders ärgerlich war es aber, wenn sie Rechnerarchitekturen in die 
Klausur miteinbrachten, die sie selbst gerade erfunden haben und dessen 
genaue Funktion nur sie selbst kannten oder halt solche Studenten, die 
mit denen artverwandt sind.

Ich glaube schon fast, dass man ohne lange Haare und einen Zottelbart 
sich nicht in Informatiker hineinversetzen kann.

von Jahrgangsbester, Diplom mit Auszeichnung, IQ 150+ (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Doch. Und zwar, wenn man sich fürs Studium etwas mehr Zeit lies, wie
> ich. Viele Dinge sind mir heute fast so präsent wie im Studium, weil ich
> sie mehr verinnerlichte. Ich hatte nie das Wegwerfprinzip: Schnell
> lernen, schnell Klausur schreiben, schnell vergessen.

Tja, genau diese Einstellung hatte ich damals auch. Ich dachte mir, wenn 
ich das Prinzip verstanden habe, kann ich mir alles selbst herleiten. 
Was auch richtig war. So habe ich z.B. beim Lernen immer zuerst 
versucht, Sätze selbst herzuleiten und zu beweisen, bevor ich mir den 
Beweis im Mathebuch durchgelesen habe. Meistens mit Erfolg, aber 
natürlich auch mit entsprechendem Zeitaufwand. Was dazu führte, dass ich 
in den Übungsaufgaben in der Regel mit Abstand der Beste war und auch 
schwerste Aufgaben im Alleingang lösen könnte, für die andere in 
Gruppenarbeit nicht einmal ansatzweise einen Lösungsweg gefunden haben.

Leider hatte ich nicht die Nervosität und den Zeitdruck bei der Prüfung 
bedacht, so dass ich bei der Mathe-Klausur nur auf eine 2,0 kam. Womit 
ich aber immer noch zu den besten 10% gehörte.

Aus Erfahrung klug geworden, habe ich dann beim Lernen auf Theoretische 
Physik meine Strategie optimiert und zusätzlich zu den 
Schein-Übungsaufagen jeden zweiten Tag eine weitere Aufgabe gerechnet 
(entweder alte Klausuraufgaben oder mir ein Buch mit Übungsaufgaben 
ausgeliehen). Ergebnis war dann, dass ich in Theoretischer Physik eine 
1,0 hatte und die nächstbeste Note eine 2,3 war. Dabei habe ich mich 
sogar noch einmal verrechnet und musste zwei Seiten komplett neu 
schreiben.

Von daher würde ich sagen, dass Verständnis allein für eine 1,0 nicht 
ausreicht. Man muss einfach auch regelmäßig Übungsaufgaben bolzen, so 
dass man in der Klausur gar nicht mehr überlegen muss.

Ansonsten kann ich ebenfalls bestätigen, dass ich durch diese 
Vorgehensweise in der Lage war, mir noch nach Jahren des Nichtgebrauchs 
fast alle Formeln und Regeln wieder selbst herzuleiten.

von Top-Wirtschaftsinformatiker (Gast)


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E-Ing. schrieb:
> Ich glaube schon fast, dass man ohne lange Haare und einen Zottelbart
> sich nicht in Informatiker hineinversetzen kann.

Was verstehst du unter Informatiker? Ich habe kurzrasierte Haare und die 
allermeisten Kollegen, die ich bisher hatte, sahen ebenfalls normal aus.

von Zuckerle (Gast)


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Na, Zuckerle. Lebst du wieder deine Phantasien aus?

Wenn du schon andere Nicks nimmst, solltest du auch deinen Schreibstil 
ändern. Das Weglassen der sonst üblichen Hasstiraden reicht da leider 
nicht aus.

Also fleißig weiter lernen, damit deine Schein-Realität nicht sofort in 
sich zusammenfällt .. ;)

von amtel (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Wie einfach. JEDER hat die letzten Klausuren durchgerechnet, sofern
> vorhanden. Das reicht definitiv nicht, um die Klausuren nur ansatzweise
> zu bestehen. Diese sind immer anders und verlangen nicht selten
> Zusatzwissen, das nicht behandelt wurde. Wenn es so einfach ist, warum
> fallen dann 80% durch?

Tja, weil sie es wohl nicht kapiert haben und die Muster nicht 
wiedererkennen. Sorry, True Story. Wer zu viel rechnet, verdirbt sich 
das Hirn und kann nicht mehr frei denken - wer zu wenig macht, kann 
keinen Lösungsansatz hinschreiben. Das Mittelmaß hat man ziemlich 
schnell raus, wenn man mal ordentlich auf die Nase geflogen ist.

Im Englischen gibt es den hübschen Satz "Work the System".

von Dipl.- G. (hipot)


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Roland B. schrieb:

> Dipl.- Gott schrieb:
>> Es muß zwanghaft alles gemessen, benotet, destruktiv kritisiert,
>> dokumentiert und in Akten vermerkt werden.
>
> Wo willst du die Kriterien setzen, ob jemand sein Studium besteht, oder
> nicht? In anderen Ländern gibt es so hohe Durchfallquoten bei weitem
> nicht. Da kommen aber dann auch Typen durchs Studium, wo man sich fragt,
> ob die in Deutschland eine Berufsausbildung bestehen würden.

Ach, und in Deutschland graduieren ausschließlich Ingenieure der 
Kategorie Siemens, Cauer, Rüdenberg, Barkhausen, Koettnitz, G. Müller, 
Philippow, Simonyi, Küpfmüller, Oswald?

Lächerlich. In der BRD kommt jede Menge Kroppzeug von den Hochschulen 
und zwar nicht weniger als in anderen Ländern. Im Gegenteil. Z.B. 
existiert in Japan keine Abiturprüfung und das Studium hat den Ruf, 
entspannt und gut schaffbar zu sein, im Gegensatz zu den extrem heftigen 
Aufnahmepüfungen. Wenn ich in Veröffentlichungen lese, zeigen sich die 
japanischen Ingenieure trotzdem fachlich grundsätzlich immer gut, bloß 
ihr Englisch ist schlimm und die Texte sind manchmal schwer zu 
verstehen.

Die Frage ist im Grunde genommen eine Bankrotterklärung des Denkens, 
wenn jemand ernsthaft fragt, wie es denn anders gehen solle.

Ein guter Anfang wäre, wenn die Prüfungen tatsächlich Prüfungen 
darstellten, das heißt, Tests von Problemlösungsstrategien, 
Wissensmessungen, die den Kenntnis- und Könnensstand des Studenten so 
gut wie möglich einschätzen wollen. Hierfür sind pädagogisch gebildete 
Professoren nötig. Man kann Studenten nämlich auch mit Hilfe sinnvoller, 
realistischer Aufgaben "rausprüfen".

Im Hauptstudium hatten wir in Theorie und Dynamik elektrischer Maschinen 
einen Übungsleiter, der den westdeutschen Universitätsbetrieb extrem 
kontrovers und polarisierend als "hochschulische Fortsetzung von 
Auschwitz" bezeichnete: Die Studenten kommen in Massen im 
Vernichtungslager an und die Mehrheit geht von der Selektionsrampe 
direkt ins Gas. Die anderen biegen rechts ab und arbeiten schwer, ehe 
sie kurz vor dem Ziel sterben. Die wenigen Überlebenden, die vom 
Hauptstudium kurz vor der Angst befreit werden, haben zu 99% einfach 
Glück gehabt. Die Professoren stehen rum wie die Wachposten und 
behaupten in ihrem zynischen C4-Weltbild "Jedem das Seine" oder "Arbeit 
macht frei".

Das mag drastisch formuliert sein, und ich bin kein freund 
nationalsozialistischer Analogien, aber unrecht hatte er nicht 
unbedingt, wenn ich an die Studienbedingungen und das Verhalten der 
Professoren denke. Dabei habe ich im Osten studiert und mich oft 
gefragt, wie es in anderen Städten zugeht, wenn wir angeblich sehr gute 
Studienbedingungen hatten. Die Gespräche mit Kommilitonen von anderen 
Unis und die Erlebnisse in Berlin, München und Aachen ließen das 
schizophrene Gefühl entstehen, daß wir im Vergleich zu diesen angeblich 
besten Unis nochmal mit nem blauen Auge davonkamen und die fragwürdigen 
Studienbedingungen im Vergleich nicht soooo schlecht waren.



> Die deutsche Ingenieursausbildung kann auch nicht so schlecht sein,
> sonst wäre die deutsche Industrie nicht so erfolgreich.

Soweit ich weiß, müssen Ingenieure Statistik hören, oder nicht?
Man sollte eigentlich wissen, daß nicht alles, was wie Korrelation 
scheint, tatsächlich Korrelation ist.



> Das hätte nicht funktioniert, wenn man sie in einer
> Klasse mit den anderen belassen hätte. Außerdem gibt es die Möglichkeit,
> später aufs Gymnasium zu wechseln.

Wie gesagt: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Ich will mich über 
das gegliederte Schulsystem auch nicht streiten, weil Du Deine Meinung 
ohnehin nicht änderst, egal was man erzählen könnte und egal wie sehr 
die pädagogische Wissenschaft die deutschen Vorurteile gegen gemeinsame 
Beschulung schon widerlegt konnte. Streit um des Streites Willen mag ich 
nicht.

.

von EGS_TI (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Diese sind immer anders und verlangen nicht selten
> Zusatzwissen, das nicht behandelt wurde. Wenn es so einfach ist, warum
> fallen dann 80% durch?

Weil es ganz einfach faule Leute gibt, die nichtmal die alten Klausuren 
rechnen. Denen ists halt egal...

von Michael_ (Gast)


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>Die haben im Semester z.T. anderen Studenten den Stoff erklärt. Und dann
>in der Prüfung ... unglaublich. Dabei hatte ich gerade diese Leute am
>Anfang des Studiums mir weit überlegen angesehen - i
Der Ausgleich erfolgt spätestens nach einem Semester. Danach hat sich 
das ausgeglichen und die Flaschen waren raus.

von Dipl.- G. (hipot)


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EGS_TI schrieb:

> Weil es ganz einfach faule Leute gibt, die nichtmal die alten Klausuren
> rechnen. Denen ist's halt egal...

Ihr immer mit euren alten Klausuren. Wir hatten so etwas nicht, weil die 
Aufgaben und Lösungen unter Verschluß blieben, und die über Jahrzehnte 
gepflegten Aufgabenpools mindestens 100 Aufgaben umfaßten. Während des 
Anwesenheitsabgleiches unterschrieb man, daß das Merken, Heraustragen 
und das schriftliche Festhalten und Vervielfältigen von Aufgaben 
verboten ist und (nachträglich) die Note 5,0 zur Folge hätte. (Geahndet 
nach Prüfungsordnung wie Täuschungsversuch.)

Beziehungsweise sagen wir es so: Gewisse Kreise hatten irgendwie Zugang 
zu bestimmten alten Leistungskontrollen, Klausur- und Aufgabenteilen. 
Nicht die Welt, aber besser als nichts. Um diese Quellen zu akquirieren, 
bedurfte es des Vitamins B. Und ich als Zugezogener ohne Bekannte in der 
Studienstadt hatte keins.



Beispiel 1:
Ich weiß noch, daß ich in der Prüfung Elektronik einen Zettel in die 
Hand bekam, der noch heiß vom Kopieren war. In der Übung palaverte der 
Assi, daß die Prüfung Monate im Voraus vorbereitet und vom Professor 
abgesegnet werden würde. Pustekuchen. Die schockschweren Aufgaben waren 
sowas von krumm und schief in größter Eile auf das Blatt gezimmert 
worden, daß sofort klar war, daß hier kreuz und quer irgendwie irgendwas 
mit dem Würfelbecher vom unter Verschluß befindlichen Pool genommen 
worden ist. Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand unberechenbar. 
Taschenrechner und Formelsammlung nicht erlaubt. 1. Aufgabe: völlig 
kranker Stromspiegel mit weiß der Teufel wievielen Transistoren, Kaskode 
und sonst was für nem unübersichtlichem Mist. Da wußte ich gleich: Die 
Entscheidung um den Olympiasieg fällt zwischen 4,0 und 5,0. ;-)

Beispiel 2:
Nach der Prüfung Grundlagen der Elektrotechnik (3. Semester) kam mir 
während der Vorbereitung zur Wiederholungsprüfung :D in einem uralten 
DDR-Buch dieselbe Aufgabe entgegen (Thema: Netzwerkanalyse im 
Zustandsraum). Ich konnte es nicht fassen und freute mich wie die 
diebische Elster, daß ich eine reale Quelle für diese geheimen Aufgaben 
finden konnte. Die Lösung der Aufgabe erwies sich schnell als 
Treppenwitz der Elektrotechnik: Spezialfall vom Spezialfall. Nach einer 
Woche freimütiger Beschäftigung wäre ich drauf gekommen, aber nicht in 
24 Minuten (Prüfung 4 Stunden, 10 Aufgaben).


Wo muß man studieren, daß alte Klausuren einfach an die Studenten 
rausgegeben werden????

von EGS_TI (Gast)


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Überall :P

von Dipl.- G. (hipot)


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EGS_TI schrieb:

> Überall :P

Du bist gemein. ;-((

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Roland B. schrieb:
> Wie einfach. JEDER hat die letzten Klausuren durchgerechnet, sofern
> vorhanden. Das reicht definitiv nicht, um die Klausuren nur ansatzweise
> zu bestehen. Diese sind immer anders und verlangen nicht selten
> Zusatzwissen, das nicht behandelt wurde. Wenn es so einfach ist, warum
> fallen dann 80% durch?
Bei mir (FH) war es definitiv so. Man - der Student - ist ja nicht ganz 
doof. Man kennt den Prof, man kennt die Übungen (die an der FH idR vom 
Prof geschrieben und betreut werden) und man kennt die 
Klausurvorbereitung. Meist auch Musterklausuren oder alte Klausuren.
Wenn man jetzt 1+1 zusammenzählt, und sich bewusst ist dass die Profs 
(auch wenn sie es vehement bestreiten) in eine gewisse Routine verfallen 
was Klausuraufgaben betrifft, dann ist die Klausur zu 90% bekannt. Und 
das vollkommen ohne Betrug! Diese Routine variiert natürlich von Prof zu 
Prof. Da kommen dann die Menschenkenntnise und das mitbekommen der 
kleinen Details während der Vorlesung ins Spiel.

Das führt allerdings dazu dass man manche Klausure ohne Verständnis 
bestehen kann. Ich selbst habe Klausuren bestanden deren Stoff mir 
unverständlich war... Z.B. ist geht mein Wissen über elekt. Antriebe 
gegen null. Die "Vorlesung" war die schlechtes meines Studiums, das 
Material unbrauchbar. Also habe ich ein paar dinge auswendig gelernt und 
gut bestanden. Stolz bin ich aber nicht drauf.


Dipl.- Gott schrieb:
> Beispiel 1:
> Ich weiß noch, daß ich in der Prüfung Elektronik einen Zettel in die
> Hand bekam, der noch heiß vom Kopieren war. In der Übung palaverte der
> Assi, daß die Prüfung Monate im Voraus vorbereitet und vom Professor
> abgesegnet werden würde. Pustekuchen. Die schockschweren Aufgaben waren
> sowas von krumm und schief in größter Eile auf das Blatt gezimmert
> worden, daß sofort klar war, daß hier kreuz und quer irgendwie irgendwas
> mit dem Würfelbecher vom unter Verschluß befindlichen Pool genommen
> worden ist. Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand unberechenbar.

Hab auch mal eine Mathe Uni-Klausur mitgeschrieben. Zu der Klausur gab 
es noch eine Din-A-4 Seite (handschrifltlicher) Korrekturen. Diese 
Klausur hat mich auch bewegt an die FH zu wechseln. Besonders die 
Willkür die da durch die Bank geherrscht hat. Wirrer Prof. wirre Klausur 
und Frauen mit dicken Brüsten haben die Klausur in der Einsicht dann 
doch noch bestanden. Ich hatte Pech weil bin a) keine Frau und b) hatte 
mein Assi schlechte Laune.


Roland B. schrieb:
> Ich hab auch Leute kennengelernt, die hatten unheimlich viel praktisches
> Wissen in vielen Fächern, besonders in Informatik. Die konnten z.T. den
> Satz zuende sagen, bevor der Prof ihn beendet hatte.
Freut mich dass es noch mehr Menschen gibt die sowas machen :-D
Man muss aber sagen, der themenspezifische Wortschatz bei gegegebenen 
Anfangssatz tendiert gegen eine sehr kleine Menge.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Zuckerle (Gast)
> Datum: 06.08.2012 19:11

> Na, Zuckerle. Lebst du wieder deine Phantasien aus?

> Wenn du schon andere Nicks nimmst, solltest du auch deinen Schreibstil
> ändern. Das Weglassen der sonst üblichen Hasstiraden reicht da leider
> nicht aus.

Was bist du den für ein Dummschwätzer. Wo haben die dich denn mit einer
trockenen Brotkruste aus dem Urwald gelockt.

Zuckerle sitzt. Nicht besonderes, Randalieren, Kneipenschlägereien, das
übliche eben. Hat wohl ein paar Dummschwätzern ein paar reingedrückt !

Was hat dein gesabber mit dem Thema zu tun ?

von Roland B. (geldler)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Beziehungsweise sagen wir es so: Gewisse Kreise hatten irgendwie Zugang
> zu bestimmten alten Leistungskontrollen, Klausur- und Aufgabenteilen.
> Nicht die Welt, aber besser als nichts. Um diese Quellen zu akquirieren,
> bedurfte es des Vitamins B. Und ich als Zugezogener ohne Bekannte in der
> Studienstadt hatte keins.

Ich hatte diese und es sind auch einige durchgesickert. Z.T. haben da 
Vorgänger dankenswerter Weise die Klausur aus dem Gedächtnis 
"wiederhergestellt". Z.T. haben Vorgänger in der Tat die 5,0 riskiert 
und ein paar Photos gemacht (Unglaublich).

Dennoch: Es gab bei uns keine so faulen Profs, die nicht die Klausur in 
dem Maße geändert hätten, daß man sie hätte ohne generelles Verständnis 
und nur auf Basis der Vorgängerklausur hätte lösen können. In wieder 
anderen Fächern wurden die Klausuren sogar veröffentlicht, dann aber 
tatsächlich jedes Jahr komplett geändert.

Ich habe nie eine Prüfung nicht bestanden, aber zweimal habe ich einen 
"Freiversuch" gestartet, um meine Note zu verbessern. Eine der Klausuren 
war auf die Nachfolger zugeschnitten, und beinhaltete ein Thema, das nur 
diese hatten und ich aus dem Vorjahr nicht!!! Ich habe dadurch eine 
komplette Aufgabe faktisch nicht gekonnt - keine Chance. Ich habe im 
Freiversuch dann genau die gleiche Note erhalten, wie vorher. :-(((( Im 
zweiten Freiversuch hab ich mich um 0.3 verbessert. Die Klausur war 
ebenfalls anders.

von Hurga (Gast)


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Top-Wirtschaftsinformatiker schrieb:
> E-Ing. schrieb:
>> Ich glaube schon fast, dass man ohne lange Haare und einen Zottelbart
>> sich nicht in Informatiker hineinversetzen kann.
>
> Was verstehst du unter Informatiker? Ich habe kurzrasierte Haare und die
> allermeisten Kollegen, die ich bisher hatte, sahen ebenfalls normal aus.

Hähä ... Linus Thorwald ist wahrscheinlich der einzige auf diesem 
Gebiet, von dem er schon mal etwas gehört bzw. den er schon einmal 
irgendwo gesehen hat.

von Hurga (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
>> Die deutsche Ingenieursausbildung kann auch nicht so schlecht sein,
>> sonst wäre die deutsche Industrie nicht so erfolgreich.
>
> Soweit ich weiß, müssen Ingenieure Statistik hören, oder nicht?
> Man sollte eigentlich wissen, daß nicht alles, was wie Korrelation
> scheint, tatsächlich Korrelation ist.

Oh Gott, ich bin wohl taub. Ich kann keine Statistik hören?

... außerdem, SIMULIEREN Ingenieure, du Krapfen.

von Roland B. (geldler)


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Peter Pfanne schrieb:
> Man muss aber sagen, der themenspezifische Wortschatz bei gegegebenen
> Anfangssatz tendiert gegen eine sehr kleine Menge.

Nur, wenn man das Thema vorher bereits beherrscht. Dann aber genau in 
diesem Fach die Prüfung nicht zu bestehen, hat mich bei denen sehr 
überrascht. Da fragt man sich, wie das sein kann. Der hätte in Info die 
Vorlesung halten können!!!

Der gleiche Typ hat z.B. in Mathe die komplexen Zahlen und die 
Taylorreihe nicht verstanden!!! ME hätte der direkt anfangen können, als 
Informatiker zu arbeiten. Nur hat er sich als ETechniker eingeschrieben 
und in den Prüfungen kläglich versagt. Dabei war der so genial.

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Roland B. schrieb:
> Nur, wenn man das Thema vorher bereits beherrscht. Dann aber genau in
> diesem Fach die Prüfung nicht zu bestehen, hat mich bei denen sehr
> überrascht. Da fragt man sich, wie das sein kann. Der hätte in Info die
> Vorlesung halten können!!!
Das ist einfach persönliches Interesse. Wenn er Spaß an etwas hat und es 
als Hobby betreibt bringt man sehr viel Detailwissen mit... meistens

von Roland B. (geldler)


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Hurga schrieb:
>> Soweit ich weiß, müssen Ingenieure Statistik hören, oder nicht?
>> Man sollte eigentlich wissen, daß nicht alles, was wie Korrelation
>> scheint, tatsächlich Korrelation ist.

Für Statistik braucht man Daten, muß also eine Studie machen. Ingenieure 
können aber auch beobachten und haben so ihre Erfahrungen. Und die sagt 
mir, daß die Ing-Ausbildung in D nicht so schlecht war, wie sie bisher 
betrieben wurde.
Wobei viele andere (vor allem europäische) Länder auch gut sind. Sie 
haben nur eine geringere Ingenieurquote. Deutschland hat halt viel 
Industrie, zum Glück.
Vom anglo-amerikanischen System halte ich nichts. Dieses wäre ein 
Rückschritt. Diese Nationen ziehen sich doch auch zunehmend aus der 
Industrie zurück und denken, ihr Geld besser mit Banken zu 
erwirtschaften. Banken erzeugen schließlich Geld und Realwerte kann man 
sich damit einkaufen. Warum diese dann selbst erarbeiten? Die Mühe 
überlässt man anderen. Die Engländer schenken sich gegenseitig Tee ein, 
kassieren Geld dafür, und nennen das Binnenwirtschaft. Würde man in D 
diese Art von Binnenwirtschaft ausbauen, gäbe es keine Arbeitslosen 
mehr.

von Roland B. (geldler)


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Peter Pfanne schrieb:
>> Nur, wenn man das Thema vorher bereits beherrscht. Dann aber genau in
>> diesem Fach die Prüfung nicht zu bestehen, hat mich bei denen sehr
>> überrascht. Da fragt man sich, wie das sein kann. Der hätte in Info die
>> Vorlesung halten können!!!
> Das ist einfach persönliches Interesse. Wenn er Spaß an etwas hat und es
> als Hobby betreibt bringt man sehr viel Detailwissen mit... meistens

Das verstehe ich. Nur nicht, warum er in dem Fach die 5.0 kassiert und 
ich, wo ich mir das alles erst im Semester erarbietet habe, ne 1,7 
kriege. Kann nur so sein, daß er vor lauter Arroganz die Aufgaben nicht 
gerechnet hat und sich zu sicher war.

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Roland B. schrieb:
> Das verstehe ich. Nur nicht, warum er in dem Fach die 5.0 kassiert und
> ich, wo ich mir das alles erst im Semester erarbietet habe, ne 1,7
> kriege.
Klingt für mich schon nach einer (möglichen) Erklärung. (Will mich jetzt 
aber auch nicht aus dem Fenster lehnen denn ich kenne euch ja nicht).

Außerdem: Nur weil jemand gut in etwas ist heißt es nich dass er dafür 
gemacht ist.

von hahaha (Gast)


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Also das Niveau des Studiums scheint ja ganz
schön abgesunken zu sein. Ich habe in den 70ern
an einer FH studiert. Die Durchfallquote lag
bei ca. 95%. In Mathe hatten wir einen Prof der
mit folgenden Spruch die Klausuraufgaben verteilt
hatte: "Na wolln wir mal wieder wegprüfen". Da
gab es Studenten die haben sich den Zettel durchgelesen,
haben dann die Sachen gepackt und wurden nie
wieder gesehen.

Ich dachte bisher auf solche Fähigkeiten legen die
Arbeitgeber heute keinen Wert mehr. (Jedenfalls
wenn ich mir so ansehen wen unsere Firma da neuerdings
so einstellt.)

Man muss nur gut blubbern können oder Frau sein, wegen
der Quote. Dann aber bitte mit schönen Hupen. Schon ist
der Job gesichert.

Also ned jammern, umoperieren lassen

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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"Schauen sie mal nach links und nach rechts. Rein statistisch gesehen 
werden sie die Kommilitonen beim Diplom nicht wieder sehen."

Der Spruch ist aus "13 Semester" (übrigens ein ganz netter Film) und ich 
könnte schwören das wurde mir auch gesagt. Nur habe ich vergessen ob ich 
mir das eingeredet habe oder ob das wirklich so war. (Brain Error: 
detecting memory leak)

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: hahaha (Gast)
> Datum: 07.08.2012 12:59

Da ist was wahres dran. So kenne ich es auch, Durchfallquote 95%,
beste Note eine 4.

Heute ; Durchfallquote 5%, schlechteste Note eine 1,4.

Was soll man da noch sagen, Hartz vorprogrammiert!

Für Aussieben war bei uns der Mathe-Prof. " Der lachende Tod " 
zuständig.

von Bananen Joe (Gast)


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Peter Pfanne schrieb:
> "Schauen sie mal nach links und nach rechts. Rein statistisch gesehen
> werden sie die Kommilitonen beim Diplom nicht wieder sehen."

Der Spruch kam bei uns in einer der ersten Vorlesungen vom 
Pruefungsausschussvorsitzenden. Und er hatte mehr als recht. Wir haben 
mit 60 Leuten in der Semestergruppe angefangen und keine 20 haben das 
Diplom gemacht.
Wie schon angemerkt wurde, es ist nicht jedermans Sache E-Technik zu 
studieren und ein erfolgreich abgeschlossenes Studium macht noch keinen 
guten Ing.

von E-Ing (Gast)


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Das Problem mit den mangelnden Mathekenntnissen und auch allgmein mit 
mangelnder Cleverness hat gesellschaftliche Gründe.

In den Schulen sollte meines Erachtens je nach Neigung früher 
differenziert werden.

Wenn die Ingenieurstudenten schon seit der Mittelstufe jeden Tag Mathe 
geatmet und gelebt hätten, wären sie locker durchs Studium gekommen.

In China haben die Schüler in Naturwissenschaften und Mathematik einen 
Vorsprung von fast 3 Jahren gegenüber gleichaltrigen Deutschen.

Ich finde das chinesische Modell auch nicht gut, weil es eher wie 
militärischer Drill statt Pädagogik ist, aber einige Elemente könnte man 
ruhig lernen.

Ich habe das allgemeine Abi und ja... Ich bin auch 
gsesellschaftspolitisch, kulturell und geschichtlich gebildet.

Aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber auf mehr Fähigkeiten in 
Naturwissenschaft und Technik setzen.

Ich glaube Fachidioten sind auch glücklicher, als Leute die dauernd 
Weltschmerz empfinden

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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E-Ing schrieb:
> In den Schulen sollte meines Erachtens je nach Neigung früher
> differenziert werden.
Und ab der 4. Klasse wird dann auch integriert.

von Cyblord -. (cyblord)


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Also in unserem Jahrgang lag die hohe Durchfallquote vor allem an der 
Mensa....

von Roland B. (geldler)


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E-Ing schrieb:
> Ich glaube Fachidioten sind auch glücklicher, als Leute die dauernd
> Weltschmerz empfinden

Tja, was man nicht weiß, belastet einen nicht...

von Roland B. (geldler)


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Bananen Joe schrieb:
>> "Schauen sie mal nach links und nach rechts. Rein statistisch gesehen
>> werden sie die Kommilitonen beim Diplom nicht wieder sehen."

> Der Spruch kam bei uns in einer der ersten Vorlesungen vom
> Pruefungsausschussvorsitzenden. Und er hatte mehr als recht.

Scheinbar überall das gleiche. Und zusätzlich hat man uns noch vor der 
Alternative Angst gemacht:

Wenn Sie nicht studieren, dann stehen sie Morgens um 5:00 an einer 
Straßenecke. Dann kommt ein Lieferwagen, der Sie mitnimmt und den Rest 
des Tages schaufeln Sie dann Gräben für 3€ in der Stunde.

von Paul Baumann (Gast)


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Geldler schrob:
>Dann kommt ein Lieferwagen, der Sie mitnimmt und den Rest
>des Tages schaufeln Sie dann Gräben für 3€ in der Stunde.

Bei manchen Leuten hier wäre es mir ein Fest, den Lieferwagen zu 
fahren...

MfG Paul

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Autor schrieb:
> Mathe I an der besagten Hochschule. Sorry aber das ist mehr als
> lächerlich....

Da muss ich zustimmen. An sich eine Frechheit, aber leider gibt es 
gerade bei FHs riesige Unterschiede, was das Niveau angeht.

Ich habe an der GSO in Nbg studiert, die wohl auch von sich glaubt, sie 
müsse einen "guten Ruf" verteidigen. Entsprechend gibt es dort auch 
solche Durchfallquoten, 60% in den Grundstudienfächern sind völlig 
normal. Anderseits hat man den Vorteil, dass einem dieser Ruf später 
wieder Nutzen bringt.

Ich hab das auch erlebt dass Studis von anderen FHs (andere 
Bundesländer) dort hin gewechselt sind und gedacht haben ihr Schwein 
pfeift... mal eben schnell noch paar Fächer vom nächsten Semester 
mitnehmen und dann die Vorlesung zu 20% besuchen... tja oO Die haben es 
verdient, durchzufallen.

Viele von den Siebengescheiten, die immer vorgeben, sie hätten alles 
verstanden und bräuchten für die Klausur eigentlich nicht mehr lernen, 
haben, um diesen Schein zu wahren, kein Leben mehr. Erklären können die 
freilich nichts, dazu muss man den Sachverhalt nämlich erst mal 
verstanden haben.

Aus diesem Grund erklärt sich natürlich auch ihr Sozialverhalten. Um die 
Mischung dann endgültig zum Explodieren zu bringen, kommt noch hinzu, 
dass sie durch ihren elitären Wahn (ich nenne es Narzissmus) 
grundsätzlich besser sein müssen als jeder andere und es sich daher kaum 
leisten können, irgendwelche fundierteren zwischenmenschlichen 
Beziehungen mit Kommilitonen eingehen zu können. Schliesslich könnte ja 
das wahre Bild ihrer Persönlichkeit zu Tage kommen. Überhaupt 
widerspricht das dem Weltbild, dass jeder Mitmensch als ein Konkurrent 
betrachtet werden muss. Zuletzt haben sie dazu wegen der permanenten 
Lernerei ohnehin keine Zeit.

Das sind übrigens genau diejenigen, die man später nicht als Kollegen 
haben will, weil sie nämlich diesen Wahn in den Beruf mitbringen und aus 
diesem Grund eigentlich per Definition nur Kotzbrocken sein können. An 
der richtigen Stelle Arschkriechen können sie dafür allerdings ganz 
gut...

Ich habe es auch bei jemanden erlebt, den ich von früher schon Jahre 
persönlich kannte, dass er das Grundstudium und den schwierigen Teil des 
Hauptstudiums mit 1.x abgeschlossen hat, dann in Krypto durchgefallen 
ist und scheinbar davon so demotiviert war, dass er das Studium nach dem 
vierten Semester geschmissen hat... man denke sich seinen Teil.

Greets,
Michael

P.S. Der froh ist, das weit hinter sich zu haben ;)

von yannik (Gast)


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Michael G.: Also die GSO bietet im Bachelor noch nicht einmal TET1, 
Elektrodynamik ist ein kurz im Master (mit 5ECTS, selbst TET1 hat idR 
mehr ECTS). Wenn man viel von sich halten würde, würde man wohl nicht 
elementare Fächer nicht einfach den meisten Studenten vorenthalten. (als 
Regelabschluss ist der Bachelor vorgesehen)

von J. S. (Gast)


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Die meisten meiner Kollegen sind vom "Ohm" (FH Nürnberg), der Uni 
Erlangen oder von der FH bzw. TU München. Aufgrund der Hochschule kann 
man fachlich keinen Unterschied erkennen. Die wahre Qualifikation liegt 
immer in der Person begründet. Mit entsprechendem Elan kann sich jeder 
in ein Fachgebiet tief genug einarbeiten. Und normale Umgangsformen 
ermöglichen ein kollegiales Miteinander.

Die Aussagekraft von Noten ist gering, wenn man sie nicht objektiv ins 
Verhältnis zu anderen Prüflingen setzen kann. Das gilt auch beim 
Aussieben in Vorprüfungen.

Die hohen Durchfallquoten sind berechtigt und sind eine Folge der 
mangelnden Studierfähigkeit. Abiturienten haben nicht die 
Voraussetzungen für ein Hochschulstudium - zumindest nicht für ein 
anspruchsvolles Fach. Das war übrigens in früheren Zeiten auch nicht 
wesentlich besser. Aber ich meine, daß das Niveau immer schlechter wird. 
Was aber niemanden verwundern muß, denn die Lehrer werden schlechter, 
und somit auch die Absolventen.

Wenn man die Situation von der Anzahl der Hochschulabsolventen 
betrachtet, kann die Durchfallquote gar nicht zu hoch sein. Denn es gibt 
im Ingenieurbereich doppelt so viele Absolventen, als Bedarf besteht. 
Die Prüfkriterien müßten also, insbesondere bei den Vorprüfungen, 
wesentlich verschärft werden.

von Peter Enis (Gast)


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Das Problem ist, das viele ein Ing.-Studium mit einer besseren 
Schrauber-Lehre verwechseln. Und solche Freaks müssen eben rausgekegelt 
werden.

von Joe (Gast)


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Man muss nicht für Mathe, Informatik, Elektrotechnik oder ähnliches 
lernen, sondern man muss lernen Mathe, Informatik, Elektrotechnik u.s.w. 
zu verstehen.

Alles Lernbare i´st nur Handwerkszeug.

Joe

von Joe (Gast)


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J. S. schrieb:
> Aber ich meine, daß das Niveau immer schlechter wird.
> Was aber niemanden verwundern muß, denn die Lehrer werden schlechter,
> und somit auch die Absolventen.

Klar, es muss ein Schuldiger her.

Nach mehr als 15 Jahren in der Wirtschaft und fast 30 Jahren als Dozent 
glaube ich ein Urteil abgeben zu können.

Als die Computer aufkamen glaubten viele Abiturienten wenn sie eine 
Festplatte formatieren und ein Betriebssystem neu installieren konnten, 
dann können sie Informatik studieren. Teilweise saßen die größten 
Raubkopierer vor mir, die angeblich jedes Programm geknackt haben. Zu 
den Abschlussprüfungen habe ich keinen mehr gesehen.

So sind es heute diejenigen, welche im Netz in allen Netzwerken Bescheid 
wissen. Die finden die Lösungen zu allen Aufgaben, zur Not in den USA. 
In der Klausur finden sie keine Lösungen.

Auch ein Preisträger beim Landeswettbewerb "Jugend forscht" sagte mir, 
dass er mehr als 1000 Stunden in seine Arbeit gesteckt hat - sehr 
lobenswert. Für seine Klausur hat er sich keine 10 Stunden erfolglos 
vorbereitet.

Hier hapert es an den Fähigkeiten der Studenten verbunden mit einer 
absoluten Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten.

In meinem letzten Jahr an der TU betreute ich u.a. zwei 
Abschlussarbeiten von Studenten des gleichen Gymnasiums und des gleichen 
Mathematik- und Informatiklehrers. Dabei lies einer häufig verlauten, 
dass er bestimmte Dinge schon in der Schule kennen gelernt hat. Diese 
waren dem anderen absolut unbekannt. Die Abschlussnoten bestätigten die 
Fähigkeiten, welche die Studenten wohl schon zu Zeiten ihres Abiturs 
besaßen.

War der Lehrer nun ein guter Lehrer oder ein schlechter Lehrer?


Nur die eigene Arbeit führt zum Erfolg - nicht die Arbeit der anderen.

Joe

von J. S. (Gast)


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Können Sie aufgrund Ihrer 30-jährigen Erfahrung bestätigen, daß sich die 
Studierfähigkeit der Abiturienten verschlechtert hat? Die Professoren 
beklagen dies doch.

von Wilhelm F. (Gast)


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Night Hawk schrieb:

> Das allgemeine Abi
> ist für ein normales E-Technik Studium nur mittelmäßig geeignet.

Das Fachabi aber auch, denn ich kann kein Latein. Lateinische 
Halbleiterbausteinbezeichnungen. ;-)

Das Haus an meiner FH war ja für Jedermann frei zugänglich und immer 
offen. So hatten wir dann abends um 19 Uhr mal ein Abiturientenpäärchen 
zu Besuch im µC-Labor stehen, kurz vor dem Abi, die uns sagten, sie 
würden sich für E-Technik interessieren. Ich finde es auch ganz nett, 
daß an einer FH ganz fremde Menschen sich mal was anschauen dürfen, wie 
es da im Alltag zu geht, Labore und Vorlesungen. Mich störte das nie. In 
die Bibliothek kann auch Jedermann immer lesen gehen, so lange er nichts 
ausleiht.

Zum Glück war kein Prof. in der Nähe, der da in Eigenwerbung los 
schwallt. Also wir Laborstudenten waren immerhin auskunftsbereit, und 
wußten ungefähr, wie der Hase läuft. Fragten die beiden dann mal, wie es 
so in den wichtigen Fächern bei ihnen im Abi aus sähe: Die beiden sagten 
im Gleichton: Wir wählten Mathe ab, nicht so amüsant. Ehrlich gesagt, es 
war ihnen im Vorfeld wohl schon immer zu stressig, wenn man es abwählt. 
Darauf verdrehten wir alle die Augen, und die beiden verstanden. Es 
werden wohl bessere Kunstwissenschaftler, oder vielleicht 
Sprachwissenschaftler, als MINTler. Die hatten einen anderen 
Schwerpunkt, und wußten es noch nicht.

von Ferkel Wilhelm (Gast)


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Schon wieder die Story? Hängt die Platte oder keine neuen Storys parat?

von Wilhelm F. (Gast)


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Ferkel Wilhelm schrieb:

> Schon wieder die Story? Hängt die Platte oder keine neuen Storys parat?

Lies einfach weg. Oder schalte ab. Das ist besser.

Oder hast du außer deiner saudämlichen Anmerkung hier was anzubieten?

von Chris (Gast)


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Hier übrigens ein interessanter Artikel zum Thema:
http://www.zeit.de/2012/22/C-Ingenieurstudenten

von Roland B. (geldler)


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"Eine Schande – und eine gesellschaftliche Riesendummheit noch dazu. 
Landauf, landab warnt die Wirtschaft vor einem angeblichen 
Ingenieurmangel, Zehntausende Stellen blieben jedes Jahr unbesetzt, 
heißt es."

Hier wurde ja vielmals festgestellt, daß dieser Mangel ein Märchen ist. 
Wir können also froh sein, daß die Professoren hier eine 
Durchflußbegrenzung setzen, oder nicht? Schon schimpft sich ja am Ende 
jeder Hinz und Kunz Ingenieur und überschwemmt den Markt. Da werden 
Ingenieure erst recht zur Massenware.

In England gibt es Bachelor- und Masterabsolventen, die für deutsche 
Verhältnisse Facharbeiterarbeiten verrichten. Wollen wir da hin?

von Wilhelm F. (Gast)


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Roland B. schrieb:

> "Eine Schande – und eine gesellschaftliche Riesendummheit noch dazu.
> Landauf, landab warnt die Wirtschaft vor einem angeblichen
> Ingenieurmangel, Zehntausende Stellen blieben jedes Jahr unbesetzt,
> heißt es."
>
> Hier wurde ja vielmals festgestellt, daß dieser Mangel ein Märchen ist.
> Wir können also froh sein, daß die Professoren hier eine
> Durchflußbegrenzung setzen, oder nicht? Schon schimpft sich ja am Ende
> jeder Hinz und Kunz Ingenieur und überschwemmt den Markt. Da werden
> Ingenieure erst recht zur Massenware.
>
> In England gibt es Bachelor- und Masterabsolventen, die für deutsche
> Verhältnisse Facharbeiterarbeiten verrichten. Wollen wir da hin?

Ooch, da sind wir schon lange selbst. Zeitarbeits-Bestien, die einem in 
500km Entfernung ein Butterbrot anbieten. Warum muß man da erst England 
vergleichen? Um es häßlicher als uns selbst zu finden?

von EGS_TI (Gast)


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Roland B. schrieb:
> In England gibt es Bachelor- und Masterabsolventen, die für deutsche
> Verhältnisse Facharbeiterarbeiten verrichten. Wollen wir da hin?

Und wissen die das auch, oder ist das dort "normal"?

von Ferkels Wilhelm (Gast)


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Dem Willy muss man die Arbeits ans Bett bringen, alles andere ist nicht 
zumutbar.

von Roland B. (geldler)


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EGS_TI schrieb:
> Und wissen die das auch, oder ist das dort "normal"?

Ich schätze, es ist immer schon so gewesen. Unterhalb des Bachelors gibt 
es praktisch nichts, wie in Dtl. z.B. den Meister oder Gesellen. 
Entweder man hat also einen Bachelor "degree" oder quasi garnichts. 
Normale Arbeiter ohne große technische Anforderung haben keinen 
Berufsabschluß, sondern nur ihre Berufserfahrung, weil sie gleich nach 
der Schule in Betriebe einsteigen und dann alles "on the job" lernen - 
ohne Berufsschule.

In der Tat ist es hier auch so, daß die Bachelorkurse in den ersten 
Semestern Sachen behandeln, die in Dtl. bereits im Abitur kommen. Die 
steigen also bei weitem nicht direkt in die höhere Mathematik ein.
Die Kurse sind dafür praktischer angelegt. Z.B. lernt ein FE 
Berechnungsingenieur, wie man ein FE-Programm bedient. In Dtl. lernt man 
eher die Grundlagen der FE, also wie man die Gln. des Kontinuums in ein 
Gleichungssystem überführt und wie man dieses löst. Jenes wissen die 
englischen Ingenieure in den meisten Fällen nicht - brauchen sie auch 
nicht, macht ja das Programm - aber wehe das Programm macht einen 
Fehler...

Leute, die ich kenne waren in Scheffield, Loughborrow, Glasgow usw. als 
Gaststudenten. Jeder hat bestätigt, daß das Level nicht mit ner 
deutschen Uni vergleichbar ist, mit den Worten: "Wer fällt da schon groß 
durch, man müßte sich schon sehr dumm anstellen".
Für die Unis hier zählt eigentlich nur eins: Studiengebühren kassiern. 
Wer die hohen Studiengebühren bezahlnen kann, bekommt auch seinen 
"degree". Daran hängt es hier und an nix anderem.

von Roland B. (geldler)


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Roland B. schrieb:
> Für die Unis hier zählt eigentlich nur eins: Studiengebühren kassiern.
> Wer die hohen Studiengebühren bezahlnen kann, bekommt auch seinen
> "degree". Daran hängt es hier und an nix anderem.

Und wenn ich mir vorstelle, daß die Politik seit Bologna dieses System 
sich zum Vorbild erklärt hat, dann wird es mir schlecht.

von Trendwende (Gast)


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> > In England gibt es Bachelor- und Masterabsolventen, die für deutsche
> > Verhältnisse Facharbeiterarbeiten verrichten. Wollen wir da hin?
auf diesem Level sind wir schon eben weil sich das das Niveau mit 
Einführung des Bachelors vereinfacht hat.

> Und wissen die das auch, oder ist das dort "normal"?
die Frage ist doch hier wie dort: Was bleibt einem anderes großartiges 
übrig?
D.h. wenn Du Dein Studium beendest und es herrscht gerade Mangel, dann 
kannst Du Glück haben ... fängst Du was anderes an (weil da gerade mal 
eine Krise war), dann bleibst Du auf Facharbeiterniveau bzw. ewiger 
Zeitarbeiter und das Studium war für die Katz.
Den Unis/FHs ist es egal, weil sich die Vorgaben schon lange geändert 
haben - Masse produzieren geht auch und danach wird dann alles zum 
Glückspiel, das ist dann aber nicht mehr das Problem der Unis&FHs - 
insofern nur eine Befolgung politischer Vorgaben alles zu vereinfachen.
Ob das der richtige Weg ist, bleibt fraglich.

von Trendwende (Gast)


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> > Roland B. schrieb:
> > Für die Unis hier zählt eigentlich nur eins: Studiengebühren kassiern.
> > Wer die hohen Studiengebühren bezahlnen kann, bekommt auch seinen
> > "degree". Daran hängt es hier und an nix anderem.
genau, das stimmt. Die Studiengebühren zwingen die Unis/FHs natürlich 
zur Vereinfachung, d.h. wenn dann fliegt einer in den ersten Semestern 
durch und nicht mehr kurz vor Ende wie das früher leider auch häufig der 
Fall war.
Ich geh auch davon aus, daß vieles an Stoff wegfällt bzw. man auch 
abwählen kann, da es ja mittlerweile eine Vielzahl von Studienvarianten 
gibt.
Also dürfte nur noch das "vereinfachte" Grundstudium zum Problem für den 
ein oder anderen werden, da ja die ganze Vorbildung auch nicht mehr 
stimmt.

von Thomas1 (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ooch, da sind wir schon lange selbst. Zeitarbeits-Bestien, die einem in
> 500km Entfernung ein Butterbrot anbieten.


So ist das.

http://www.bilder-hochladen.net/files/jt6a-2-c81e.jpg

von Thomas1 (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Ich schätze, es ist immer schon so gewesen. Unterhalb des Bachelors gibt
> es praktisch nichts, wie in Dtl. z.B. den Meister oder Gesellen.
> Entweder man hat also einen Bachelor "degree" oder quasi garnichts.

Erst Associate Degree und nach weiteren 2 Jahren Bachelor. Den Associate 
kann man mit unserer Ausbildung vergleichen.



>
> In der Tat ist es hier auch so, daß die Bachelorkurse in den ersten
> Semestern Sachen behandeln, die in Dtl. bereits im Abitur kommen.

Falsch. Bei Geisteswissenschaften ist es so, MINT nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ferkels Wilhelm schrieb:

> Dem Willy muss man die Arbeits ans Bett bringen, alles andere ist nicht
> zumutbar.

Da hast du Recht. Ich habe einen Merkzettel über zumutbare Arbeit hier 
liegen, vom Amt.

von Joe (Gast)


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J. S. schrieb:
> Können Sie aufgrund Ihrer 30-jährigen Erfahrung bestätigen, daß sich die
> Studierfähigkeit der Abiturienten verschlechtert hat? Die Professoren
> beklagen dies doch.

Genau das kann ich auch bestätigen.

So saßen vor 1990 ca. 60 Anfänger in meiner Vorlesung "Mathe für 
Ingenieure", davon haben etwa 40 bestanden.
Um 2000 saßen ca. 100 in der Vorlesung, davon haben 50 bestanden.
Und im Jahr 2010 haben sich 210 eingeschrieben und zum Semesterende habe 
ich 72 Scheine ausgestellt.

Prof. Pfeiffer hat in umfangreichen Untersuchungen zum Leistungs- und 
Lernverhalten bedenkenswerte Zusammenhänge festgestellt.
Zitat:
- „Wie retten wir unsere Söhne“ lautete das Thema von Pfeiffers 
Augsburger Vortrag. Die Leistungskrise der Buben sei unübersehbar: Von 
100 Abiturienten sind nur noch 44 männlich. 67 Prozent der 
Medizinstudenten im ersten Semester sind Frauen. Dagegen sind die Buben 
mit zehn zu eins führend bei der Internetsucht. Für die exzessive 
Spielleidenschaft gibt es nach Pfeiffers Ansicht mehrere 
Erklärungsmöglichkeiten. Eine davon ist: Die Buben flüchten in eine 
virtuelle Machowelt, in der sie scheinbar Macht über Leben und Tod 
haben.

Väter sind keine geeigneten Vorbilder mehr.
Was fasziniert Buben an Gewaltspielen? Die Ursache sieht Pfeiffer dafür 
in der Erziehung der Jungen. Bei einer seiner Untersuchungen gaben nur 
32,8 Prozent der befragten 16- bis 20-Jährigen an, einen Vater zu haben, 
der sie auch mal in den Arm genommen, geknuddelt und getröstet habe. Die 
anderen wurden mit lieblosen Sprüchen wie „stell dich nicht so an“ oder 
„ein Indianer kennt keinen Schmerz“ abgespeist. Diese Väter seien keine 
geeigneten Vorbilder. Sie verkörpern nicht den modernen Mann, sagt 
Pfeiffer. Ihre Söhne stauten wie sie ihre Emotionen auf. In den Spielen 
könnten sie sie dann entladen. Außerdem schadeten Gewaltspiele der 
Konzentrationsfähigkeit.

Die Spiele seien zudem Zeiträuber. Jeder sechste Bub sitze täglich 
viereinhalb Stunden am Computer, sagt der Forscher. Daher ist er ein 
Befürworter der Ganztagsschule. Wenn die Jungen mehr Sport machen würden 
und weniger Zeit zum Computerspielen hätten, könnten sie sich besser auf 
die Schule konzentrieren und könnten mit entsprechenden Lehrern sogar 
„Leidenschaft“ fürs Leben entwickeln. Die rhythmisierte Ganztagsschule 
wäre ein Gewinn für die Buben.

An seinem eigenen Sohn habe er das beobachten können. Mit 16 Jahren sei 
der Junge für ein Jahr nach Neuseeland gegangen. Dort habe er sich von 
einem mittelmäßigen Schüler und Stubenhocker zu einem Gitarre spielenden 
Volleyball-Spieler entwickelt. Dass seine Noten dabei auch noch besser 
geworden seien, war Pfeiffer dabei gar nicht so wichtig. Wegen seiner 
Hobbys habe der Junge jetzt gar keine Zeit mehr für die üblichen 
Computerspiele.

- Zitat Ende.

Es lohnt sich nach weiteren Veröffentlichungen von Prof. Pfeiffer zu 
googeln. Einen Teil seiner Arbeit hat er Bildungsproblemen gewidmet.

Joe

von Roland B. (geldler)


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Thomas1 schrieb:
> Erst Associate Degree und nach weiteren 2 Jahren Bachelor. Den Associate
> kann man mit unserer Ausbildung vergleichen.

Das mag sein, aber der Associate ist damit ja faktisch in den Bachelor 
integriert - hält aber bei weitem nicht mit einem deutschen Vordiplom 
mit, wo es ja richtig rund geht.
Im UK haben die gewöhnlich mit 17-18 ihr A-level und sind dann mit 22 
"fertige" Ingenieure. Mit dem Alter war ich im 3. Semester. Wobei die 
hier mit weit niedrigeren Einstiegsgehältern anfangen und dann "on the 
job" lernen und Erfahrung aufbauen.
Wenn unsere Uniabsolventen mit 25-26 fertig werden, sind sie aber weit 
besser akademisch ausgebildet. Mit dem Alter haben die in UK bereits 
einen PhD.

Meiner Erfahrung nach sind die dt. Ingenieure einfach breiter 
aufgestellt und wissen mehr, bzw. sind flexibler. Nur wer viele 
Grundlagen kennt, findet Lösungen und Analogien.

von Matthias H. (experimentator)


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@nvv 05.08.2012 00:58, @Thomas1 05.08.2012 09:36,

Wenn Finnland oder Südkorea mit Gesamtschulen weit kommen, dann sei 
ihnen das gegönnt. Allerdings sollte man das nicht überbewerten:
- Beide Länder sind ethnisch vergleichsweise homogen und haben nicht so 
viele "multikulturelle Probleme"
- Die PISA-Studie hat Fähigkeiten abgefragt, die nur zum Teil kongruent 
mit den Zielen des deutschen Bildungssystems sind.
- In Finnland kommen die meisten Schüler zum Abitur. Falls Finnen nicht 
viel intelligenter sein sollten als Deutsche, kann das nur heißten, daß 
das Niveau (noch) niedriger ist.
- Vermutlich sind Betreuungsschlüssel, Ausstattung usw. besser., wobei 
das allerdings zum Teil überbewertet wird. Z. B. gibt es Studien, wonach 
Klassengrößen mit 25-30 Kindern optimal sind und kleinere Klassen gar 
nicht besser, weil intensivere Betreuung auch mehr Streß für die Kinder 
bedeutet.
- Finnland ist ein Flächenland, wo möglicherweise ein mehrgliedriges 
Schulsystem organisatorisch schwierig wäre.


Daß das deutsche Schulsystem heute Kinder aus "bildungsnahen Schichten" 
bevorzugt, dürfte daran liegen, daß das Niveau so weit gesenkt wurde, 
daß nur noch Kinder, deren Eltern bei den Hausaufgaben helfen oder sich 
Nachhilfe leisten können, dabei genug lernen.

Zu meiner Zeit (70er, 80er Jahre) war das noch anders. Mein Vater war 
Handwerksmeister, er hatte vor der Berufsausbildung nur 7 Jahre die 
Volksschule besucht, meine Mutter war Einzelhandelskauffrau mit minimal 
höherer Schulbildung. Trotzdem waren beide bei uns im Ort 
"gesellschaftlich akzeptiert" und angesehen, und trotzdem habe ich 
heute, wenn auch auf Umwegen, Abitur und einen einen 
Universitätsabschluß in Informatik. Meine Schwester hat ebenfalls Abitur 
und Studium, sogar mit höherem akademischen Abschluß geschafft und ich 
kenne auch andere Leute aus meiner Generation und ähnlichem Hintergrund, 
die es geschafft haben.
Es war auch während meiner Schulzeit durchaus zu merken, daß die Kinder 
aus Akademikerfamilien es einfacher hatten, meiner Meinung nach war das 
aber vor allem Wissen um organisatorische Dinge.


Das wirkliche Problem ist doch nicht, daß die Menschen unterschiedlich 
sind, sondern daß einige Leute schon mit Realschulabschluß Standesdünkel 
gegenüber denjenigen mit "nur" Hauptschulabschluß entwickeln und so 
weiter. Ich habe früher während meiner Schulzeit bestimmt viele Leute 
vor den Kopf gestoßen, solange ich die sozialistische Gleichheitsdoktrin 
noch geglaubt habe und nicht verstehen konnte, daß ich eine schnellere 
Auffassungsgabe und größeres technisches Interesse als die meisten 
anderen hatte. Das war nicht böse gemeint, ich wußte es nur nicht 
besser. Trotzdem würde ich meine Kinder bestimmt nicht so erziehen, daß 
ihnen das gleiche passiert, sondern ich würde ihnen sagen, daß Menschen 
Individuen mit unterschiedlichen Begabungen in verschiedenen Bereichen 
sind.
Nachdem ich mich viel mit Optimierungsprobleme beschäftige, scheint das 
dreigliedrige Schulsystem schon ein ziemlich guter Kompromiß zu sein, um 
Kindern ein Umfeld zu verschaffen, wo die Unterschiede nicht zu groß 
sind, damit der Blick auf die besseren Kinder nicht zu sehr deprimiert 
oder das Mitziehen der langsameren, weniger zu abstraktem Denken fähigen 
die begabteren nicht unnötig behindert.


Der Dichterfürst hatte schon eine schöne Antwort auf Versuche der 
bildungstechnischen Gleichmacherei, die ich beim besten Willen nicht 
besser ausdrücken könnte:

Gleich zu sein unter Gleichen,
das läßt sich schwer erreichen:
Du müßtest ohne Verdrießen,
wie der Schlechteste zu sein dich entschließen.

von Matthias H. (experimentator)


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amtel schrieb:
> (Hey, wenn man sich die letzten Klausuren
> anschaut - erkennt man das Muster. Ihr glaubt doch nicht, das eine
> völlig neue Klausur für euch entworfen wird).

Damit kann man aber auch auf die Nase fallen. Ich hatte mal für eine 
Informatikklausur mit alten Klausuren gelernt und als ich zwei davon in 
der Zeit, die ich für die eine Klausur hatte, so weit lösen konnte, daß 
ich bestanden hätte (mehr wollte ich nicht, Teile hatte ich bewußt nicht 
gelernt), kam eine absolute Hammerklausur, bei der es fast niemand 
geschafft hat, alle Aufgaben zu bearbeiten.

von Roland B. (geldler)


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Fachkraft schrieb im Beitrag #2788269:
>> Such dir lieber ne Frau

> Lieber Lotto spielen. Das ist erstens billiger, zweitens das Risiko ist
> überschaubar begrenzt und drittens gibt es wenigstens noch den Hauch
> einer Gewinnchance.

Echt lustig hier. Bei uns im Studium gab es welche, die gar nicht 
wußten, was eine Frau überhaupt ist. Wir haben das dann mal gegoogelt, 
denn sonst gab es ja in der Umgebung keine...

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Also das Niveau des Studiums scheint ja ganz
>schön abgesunken zu sein. Ich habe in den 70ern
Das Niveau ist meiner Meinung nicht gesunken. Die Welt ist nur etwas 
gerechter geworden, vielleicht auch Dank der neuen Medien

>an einer FH studiert. Die Durchfallquote lag
>bei ca. 95%. In Mathe hatten wir einen Prof der
>mit folgenden Spruch die Klausuraufgaben verteilt
>hatte: "Na wolln wir mal wieder wegprüfen". Da
Solchen Arxxxlöxxern legt man bei entsprechender Gegenwehr mehr und mehr 
Maulkörbe an. Solche Pfeifen haben nischt auf der FH oder Uni zu suchen!

>gab es Studenten die haben sich den Zettel durchgelesen,
>haben dann die Sachen gepackt und wurden nie
>wieder gesehen.
Leider, leider. Ich hätte das nicht so ohne weiteres hingenommen.
Rosa

von berndstein (Gast)


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Joe schrieb:
> Es lohnt sich nach weiteren Veröffentlichungen von Prof. Pfeiffer zu
> googeln. Einen Teil seiner Arbeit hat er Bildungsproblemen gewidmet.
Das ist doch der Trottel der sich mit seinen Ferndiagnosen zum 
Schwimmbadmord masslos blamiert hatte.
Später gab er immer seinen unwissenschaftlichen Senf zu Gewalt und 
Computerspielen im TV ab, damit er weiter fleissig Werbung für sein 
"Institut" machen und Geld einwerben kann.

Der Mann ist ne Lachnummer unter seriösen Wissenschaftlern, falls sie 
das noch nicht mitbekommen haben.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Rosa-Kleidchen schrieb:
>>Also das Niveau des Studiums scheint ja ganz
>>schön abgesunken zu sein. Ich habe in den 70ern
> Das Niveau ist meiner Meinung nicht gesunken. Die Welt ist nur etwas
> gerechter geworden, vielleicht auch Dank der neuen Medien

Mit Erfahrungen der 70er kann ich leider nicht dienen, doch mit diesen:

- Grundlagenfach im Technikstudium
- Stoff seit den 80zigern gleich
- Lehrumfang gleich
- Klausurumfang gleich

Notendurchschnitt der Abschlussprüfungen (schriftlich)

1980  2,3
1990  2,7
2000  3,3
2010  4,0

von Dave B. (gaston)


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Hmm, ich finde man kann die "Studienbedingungen" nicht unbedingt mit 
denen der 70er oder 80er vergleichen. Damals studierten wohl eher die, 
die sich auch für ihre Thematik umfassend interessierten und auch 
entsprechend vorbereiteten.

Heutzutage ist es ja schon fast eine Schande nicht auf ein Gymnasium zu 
gehen und für Haupt- und Realschüler sehen die Chancen für eine 
Ausbildung bzw. einen Beruf auch nicht mehr so rosig auf. Produktionen 
wurden modernisiert, ausgelagert oder globalisiert. So schrumpfen halt 
die Perspektiven und es drängt mehr zum Abitur, und wenn man das schon 
irgendwie bekommen hat kann ja auch ein Studium versuchen, ergo mehr 
"Bewerber" die sich versuchen und gegebenenfalls scheitern.
Wenn man früher noch als Korbflechter seine Familie versorgen konnte, 
aber jetzt ein Studium braucht obwohl man doch lieber was einfaches 
machen wollte, dann passt es eventuell nicht mehr so mit durchwurschteln 
alleine.


Es hängt ja dann auch teilweise von der Pädagogik/Methodik ab, mein 
Mathe-Prof. war noch richtig von der alten Schule mit humanistischer 
Ausbildung. Trotzdem noch gehobene Durchfallquote aber wenn man sich 
reinkniet zu schaffen.
Im Gegensatz der selbstverliebte BWL-Prof. der im Grundstudium kein 
großes Publikum bei seinen Vorlesungen halten konnte, in höheren 
Semstern in kleinerem Kreis wohl besser. So lustige Bewertungen wie "in 
der Wirtschaft werden keine Fehler verziehen" Aufgabe entweder komplett 
richtig oder falsch oder halt je nach Nase. Er rühmt sich auch das seine 
Prüfungen nie mehr als 30% bestehen und er bei 40% ein Campus-Fest 
spendieren würde, aber nie die Absicht hat das jemals Geschehen zu 
lassen. Andere Eskapaden lass ich mal weg.

von D. (Gast)


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Hallo,

ich habe zwei Semester Übungsgruppen Mathematik für Informatiker an 
einer deutschen Uni geleitet, deswegen beschränke ich mich nur auf 
Mathematikdurchfallquoten.

Verstehe es , wer will schrieb:
> Jetzt frage ich mich, ist das wirklich so? Warum machen die Studenten
> nicht genug für ihre Fächer? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Ich
> lerne seit Jahren hart um endlich mein Traumfach studieren zu können,
> und mit dem Hintergrund das man ja nur 3x durchfallen darf, verstehe ich
> nicht warum die Studenten dann nicht genug machen.

Wenn du hart und effektiv lernst, wirst du höchstwahrscheinlich dein 
Studium bestehen. Finde heraus, wie die andere Studenten lernen. Finde 
eine gute Lerngruppe.

Je anspruchsvoller dein Fach ist, desto besser ist es für dich, denn 
umso schwierigerer kannst du durch "outsourcing" von einer billigen 
Arbeitsgraft ersetzt werden.

> Klar... sind immer
> ein paar dabei ... aber fast 60% / 90%  ???

Es gibt viele Gründe, warum viele Studenten Schwierigkeiten im 
IT-Studium haben können. Und nicht immer sind die Studenten daran 
schuld. Weiter folgen meine subjektive Vermutungen:

1) Falsche Berufsvorstellungen. Informatik ist nicht Programmieren. 
Informatik ist anspruchsvoll.

2) Ein guter Informatiker wird auch gut bezahlt. Daher gibt es viele 
Menschen "die was mit den Rechnern tun wollen, und dafür viel Geld 
kriegen".

3) Eine Universitätsausbildung (TU auch) unterscheidet sich sehr stark 
von der Schulausbildung. Plötzlich reicht es nicht mehr "einen Tag vor 
der Klausur" zu lernen, um diese zu bestehen. Dazu kommen noch 
organisatorische Probleme, z. B.: man muss entscheiden welche 
Vorlesungen und wann (ob) man besucht. Einige müssen noch während des 
Studiums arbeiten.

4) Die Mathematikkenntnisse einigen Abiturienten sind schlecht. Oft 
verstehen die Schüler die Wichtigkeit dieses Faches nicht. Zum Teil 
liegt es an einigen inkompetenten Lehrer. Das deutsche Schulsystem hat 
viele Probleme. Unsere Universität bemüht sich, mit Hilfe von Projekten 
für Schüler und Lehramstudenten diese Situation zu verbessern. Ein 
anderer Grund kann sein, dass bei einigen Schülern "Lehrer sind schuld" 
bzw. bei Studenten "Professoren sind schuld" ein realitätsfremdes 
Lebensmotto ist.

>
> Man hört ja immer hier und da das Leute "ausgesiebt" werden. Bezieht
> sich das auf Leute die es einfach inhaltlich nicht packen oder sind da
> die meisten wirklich einfach nur Faul nach dem Motto "eingeschrieben und
> dann lieber Party machen, statt zu lernen" ?

Im Nachfolgenden möchte ich verdeutlichen, dass das "Aussieben" nicht 
unser Ziel ist. Unser primäres Ziel ist Wissen zu vermitteln. Zu unseren 
Aufgaben gehört auch, die Qualifikation der Studenten durch Noten zu 
bewerten. Die entsprechende Prüfungsordnung "entscheidet" dann, ob die 
Qualifikation ausreichend für den angestrebten Beruf ist.

In unserem Fachbereich geben wir uns viel Mühe, um den Stoff im Rahmen 
der entsprechenden Anforderungen (es gibt eine Art Liste die Themen 
enthält, die behandelt werden müssen) auch didaktisch gründlich zu 
bearbeiten. Dabei wird unter anderem berücksichtigt, dass wir 
Informatiker und nicht Mathematiker ausbilden.

Nach Übungen gibt es Besprechungen unter Dozenten, um herauszufinden, wo 
es Probleme gibt. Falls nötig, werden die nachfolgende 
Unterrichtsstunden angepasst.

Wir bieten unseren Studenten auch Sprechstunden an. Dabei stehen ihnen 
meistens mehrere Dozenten zur Wahl. (Falls Lernprobleme tatsächlich an 
einem Dozenten liegen sollen, kann man zu einem anderen gehen).

Trotz unserem Bemühen gibt es viele Studenten, die unsere Angebote nicht 
nutzen. Da können wir nichts tun, es ist deren Entscheidung für die sie 
auch Verantwortung tragen.

Anderseits gibt es auch viele Studenten, die nicht nur Klausuren 
bestehen, sondern auch sehr gute Noten dabei kriegen. Das zeigt, dass 
die Anforderungen erfüllbar sind.

>
> War das in euren Hochschulen im Bereich Informatik, E-Technik usw. auch
> so?

Ja. Ich habe zusätzlich zu Mathematik Ingenieurwesen studiert. 60%-75% 
Prozent Durchfallquote insbesondere Elektrotechnik und Mechanik war die 
Regel. Ich musste für meine 4.0- und 3.x-Noten hart kämpfen.

von D. (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Notendurchschnitt der Abschlussprüfungen (schriftlich)
>
> 1980  2,3
> 1990  2,7
> 2000  3,3
> 2010  4,0

Interessante Zahlen. Hast du auch Zwischenwerte und Absolutwerte?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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D. schrieb:
> Interessante Zahlen. Hast du auch Zwischenwerte und Absolutwerte?

Ja sicher, ich müßte mal die Prüfungsordner statistisch auswerten.

von PostMortem (Gast)


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Man muss sich nur mal vorstellen, was für eine krankhafte 
Ingenieursschwemme wir hätten, wenn die Durchfallquoten nicht mindestens 
50-70% betragen würden. Selbst jetzt haben wir ein massives Überangebot 
an Ingenieuren. Man kann froh sein, dass die Unis so hart sieben, und 
dennoch gibt es zu viele Ingenieure für die freien Arbeitsplätze.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Man muss sich nur mal vorstellen, was für eine krankhafte
> Ingenieursschwemme wir hätten, wenn die Durchfallquoten nicht mindestens
> 50-70% betragen würden.

Ist doch schon heute der Fall , wenn die Hochschulen etwas milder wären 
würde die Wahrheit  vielleicht früher ans Tageslicht kommen

> Selbst jetzt haben wir ein massives Überangebot
> an Ingenieuren.

Das ist eine starke Untertreibung

> Man kann froh sein, dass die Unis so hart sieben, und
> dennoch gibt es zu viele Ingenieure für die freien Arbeitsplätze.

Bin eigentlich nicht so froh , an den Deutschen Hochschulen herrschen 
teilweise perverse Verhältnisse

von Roland B. (geldler)


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Matheprofessor in der letzten Vorlesung bei uns:

"Ich wünsche Ihnen für die Prüfung ..... VIEL PECH!" breites Grinsen

von Dr.Who (Gast)


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Is ja irgendwie schon klar, dass vor 20, 30, 40 Jahren alles härter war.
Heute können ja geistig Behinderte Ingenieur werden, die dann auch noch 
wegen der Behindertenquote VOR euch genommen werden. Ganz abgesehen von 
der Ausländerquote, der Schwarzenquote, der Frauenquote etc.

Wer heutzutage noch eine Ausbildung abschliesst hat keinen besseren 
Wissensstand als ein halbwegs intelligenter Primat/Gorilla. Dazu kann 
man ja heute eh den ganzen Tag nur saufen und ficken, wenn man Abitur 
macht.

Der Master ist heute nicht viel mehr wert als der Meister auf dem Bau 
und die Generation von heute ist frech, neunmalklug und beherrscht keine 
Rechtschreibung.

Davon abgesehen muss man für alles Gebühren zahlen und es gibt für alles 
ein Gesetz. Die Steuern sind viel zu hoch und die Frauen sind einfach 
nur nervig.

Ganz abgesehen davon, hat es echt scheisse lange gedauert, bis das 
Raspberry Pi eingetroffen ist.


Ich hoffe, der eine oder andere erkennt sich hier wieder. Denn das ist 
das einzige, was ich in diesem Teil des Forums noch so zu lesen kriege.

von Dr.Who (Gast)


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Der Betreff hätte übrigens lauten sollen

"Deutschland - die Nation der vereinten Nörgler"

von InsiderWissen (Gast)


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Es gibt einige Möglichkeiten, nicht in die Gruppe der Durchgefallenen zu 
landen.

 - ordentlich, diszipliniert, askethisch, stoisch und einfach ein 
penibler, pedantischer Korinthenkacker sein, bei dem die kleinste Pause 
zu einer Unterspannung führt und sonst nix kennt als sein Fach 
(80h/Woche am studieren)

- lernen, bis man in Ohnmacht fällt, in der Prüfungsphase muss es sich 
wie ein Todeskampf anfühlen, sonst macht man etwas falsch

- sofort begreifen, was gerade gelehrt und vorgelesen wird; wenn es 
nicht der Fall ist, kommt man aus dem falschen Milieu und man muss die 
oberen Punkte intensiver betreiben

- einer Lerngruppe sich anschliessen, die nicht zur Durchfallgruppe 
gehören wird und sich ein Stück weit von denen mitziehen lassen

- Tutorien und sonstige auf freiwilliger Basis angebotene Kurse 
lückenlos mitmachen

- den Professoren und Mitarbeitern nachstellen und stückweise in 
Erfahrung bringen, was geprüft wird

- alte Klausuren bis ins Jahr 1985 trainieren, auch wenn in dieser Zeit 
mehrere Professoren gelehrt haben

- wer immer noch unsicher ist, kann von den Internetseiten von anderen 
Unis oder im Netz gefundenes Lehrmaterial durchpauken und Literatur, 
auch englischsprachiger, hinzuziehen


Wer da dann immer noch durchfällt, kann mit Fug und Recht behaupten, 
absolut nicht für das Fach geeignet zu sein

von Marc (Gast)


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>> Was aber niemanden verwundern muß, denn die Lehrer werden schlechter,
>> und somit auch die Absolventen.
>
>Klar, es muss ein Schuldiger her.

Ja klar. Und aus Sicht der Lehrer sind natürlich immer die Schüler die 
schuldigen.

Wessen Position ist jetzt glaubwürdiger?

Die Position derer mit einem sicheren Arbeitsplatz unabhängig der 
eigenen Leistung?
Oder die Position derer, die auf einen guten Schulabschluss angewiesen 
sind und der Willkür erstgenannter ausgeliefert sind?

von Falk B. (falk)


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@  Marc (Gast)

>>Klar, es muss ein Schuldiger her.

>Ja klar. Und aus Sicht der Lehrer sind natürlich immer die Schüler die
>schuldigen.

Hat keiner behauptet. Sinnberfassendes Lesen solltest du üben.

>Wessen Position ist jetzt glaubwürdiger?

Ob glaubwürdig oder nicht ist hier nicht die Frage.

>Die Position derer mit einem sicheren Arbeitsplatz unabhängig der
>eigenen Leistung?

Ist sie nicht, auch wenn es manchmal so scheint. Liefert ein Lehrer 
schlechte Leistungen und ein oder mehrere Schüler beschweren sich, und 
wird das von den zuständigen Aufsichtspersonen so bestätigt, fliegt er 
auch raus.

>Oder die Position derer, die auf einen guten Schulabschluss angewiesen
>sind und der Willkür erstgenannter ausgeliefert sind?

Du weißt gar nicht, was Willkür ist. Du jammerst nur. Ein Mathelehrer 
kann dir nur Punktabzug geben, wenn deine Ergebnise falsch sind, nicht 
wenn ihm deine Nase nicht gefällt. Ein Sportleherer kann dir nur 
Punktabzug geben, wenn du zu langsam rennst. Alles objektiv messbare 
Dinge. Klar gibt es Grauzonen, Gedichtsinterpretation in Deutsch, 
Ausarbeitung in Geschichte. Hier hat der Lehrer Handlungsspielraum, der 
ggf. auch mal etwas gegen dich ausfällt, weil er die Sache strenger 
sieht. Aber das entscheidet nicht über durchfallen und bestehen, 
bestenfalls über 2,3 oder 3,0.

Hör auf zu jammern, mach was. Auch wenn am Ende rauskommt, dass du den 
Anforderungen Abi/Studium/Whatever NICHT gewachsen bist. Dann musst du 
dich auf der Ebene behaupten, die deinem Leistungsvermögen entspricht. 
Nicht jeder hat das Zeug zum Studium, genausowenig wie zum 
Spitzensportler oder Weltklassemusiker. Muss man auch nicht.

von Dresdner (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Daß das deutsche Schulsystem heute Kinder aus "bildungsnahen Schichten"
> bevorzugt, dürfte daran liegen, daß das Niveau so weit gesenkt wurde,
> daß nur noch Kinder, deren Eltern bei den Hausaufgaben helfen oder sich
> Nachhilfe leisten können, dabei genug lernen.
>
> Zu meiner Zeit (70er, 80er Jahre) war das noch anders. Mein Vater war
> Handwerksmeister, er hatte vor der Berufsausbildung nur 7 Jahre die
> Volksschule besucht, meine Mutter war Einzelhandelskauffrau mit minimal
> höherer Schulbildung. Trotzdem waren beide bei uns im Ort
> "gesellschaftlich akzeptiert" und angesehen, und trotzdem habe ich
> heute, wenn auch auf Umwegen, Abitur und einen einen
> Universitätsabschluß in Informatik. Meine Schwester hat ebenfalls Abitur
> und Studium, sogar mit höherem akademischen Abschluß geschafft und ich
> kenne auch andere Leute aus meiner Generation und ähnlichem Hintergrund,
> die es geschafft haben.
> Es war auch während meiner Schulzeit durchaus zu merken, daß die Kinder
> aus Akademikerfamilien es einfacher hatten, meiner Meinung nach war das
> aber vor allem Wissen um organisatorische Dinge.

Moment mal - willst du etwa andeuten, dass früher Kinder aus 
"bildungsnahen" Schichten nicht bevorzugt wurden? Da wird dich jede 
Statistik aber Lügen strafen.
Das ist meines Erachtens ein ganz zentraler Punkt: früher waren Abitur 
und Studium einer kleinen gesellschaftlichen Elite vorbehalten - Kindern 
in einem akademischen Umfeld aufgewachsen sind.
Das ist heute nicht mehr so, aber daran hat sich das Bildungssystem 
nicht angepasst. Das deutsche Schulsystem erwartet, dass die Schüler 
selbstständig zu hause lernen, Hausaufgaben machen und Prüfungen 
vorbereiten. Und da tut sich eine gewaltige Lücke auf, zwischen denen 
aus bildungsfernen Familien auf der einen Seite und bildungsnahen auf 
der anderen. Es macht eben unglaublich viel aus, ob die Eltern nicht mal 
die Hausaufgaben kontrollieren und schlechte Noten mit einem 
Achselzucken hinnehmen oder ob man die Kinder aktiv unterstützt, 
notfalls auch mit Nachhilfe etc.
Die deutsche Schule will das so, vor allem die Gymnasien. Diese sehen 
Erziehung, die über das Präsentieren von Stoff hinausgeht, nicht als 
ihre Aufgabe. Von den Schülern wird Selbstständig erwartet, und das 
heißt nicht selten Unterstützung durch die Eltern.
Wer die nicht hat, der wird gerade in Mathe und den Naturwissenschaften 
sehr schnell abgehängt und schludert sich schnell mehr schlecht als 
recht bis zum Abitur.

Das ist meines Erachtens DER zentrale Punkt für die Probleme im 
deutschen Schulsystem. Andere Länder haben das erkannt und deshalb 
findet dort mehr in der Schule statt - von Hausaufgaben, bis zu einem 
vielfältigen Angebot an geistig anregenden Arbeitsgemeinschaften, eben 
um den Risikofaktor Eltern abzumindern.

Aber da die meisten akademischen "High Performer" (Professoren etc.) nur 
ihre bildungsbürgerliche Perspektive kennen, ist es natürlich einfach 
auf die immer dümmer werdenden Studenten zu schimpfen.

von Buna-Pelzer (Gast)


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Dresdner schrieb:
>früher waren Abitur
>und Studium einer kleinen gesellschaftlichen Elite vorbehalten - Kindern
>in einem akademischen Umfeld aufgewachsen sind.
>Das ist heute nicht mehr so, ...

Das ist nicht Dein Ernst? Gerade das war ja der Clou am 
DDR-Bildungssystem,
daß es auf die schulischen Leistungen und nicht auf die Herkunft ankam.

Im Augenblick ist es doch so, daß die Kinder regelrecht gezwungen sind,
Abitur zu machen, um überhaupt noch eine Chance auf eine Lehrstelle zu
erhalten, weil man sich dort nicht mehr mit Realschülern zufrieden gibt 
-
schließlich kann man ja Abiturienten kriegen.

Die Folge ist: Niemand mit Abitur will sich die Hände schmutzig machen
und es wird auf "Teufel komm raus" studiert, die Unis platzen aus allen 
Nähten.

Das Gejaule vom ach so schweren Studium kann ich nicht mehr hören!
Wer ZWINGT denn einen Abiturienten dazu?

Gruß
Buna-Pelzer

von Falk B. (falk)


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@  Dresdner (Gast)

>Moment mal - willst du etwa andeuten, dass früher Kinder aus
>"bildungsnahen" Schichten nicht bevorzugt wurden?

Wann früher? Wo?

> Da wird dich jede Statistik aber Lügen strafen.

Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

>Das ist meines Erachtens ein ganz zentraler Punkt: früher waren Abitur
>und Studium einer kleinen gesellschaftlichen Elite vorbehalten - Kindern
>in einem akademischen Umfeld aufgewachsen sind.

Vielleicht zu Kaisers Zeiten.

>Das ist heute nicht mehr so, aber daran hat sich das Bildungssystem
>nicht angepasst. Das deutsche Schulsystem erwartet, dass die Schüler
>selbstständig zu hause lernen, Hausaufgaben machen und Prüfungen
>vorbereiten.

Um Gottes Willen! Das darf dorch wohl nicht wahr sein! Eigeninitiative? 
Wo kommen wir den da hin?

> Und da tut sich eine gewaltige Lücke auf, zwischen denen
>aus bildungsfernen Familien auf der einen Seite und bildungsnahen auf
>der anderen.

So schlecht aus dem Sarazin-Buch kopiert? Hmmm.
Es gibt VERDAMMT viele Länder dieser Erde, wo die Menschen unter GANZ 
ANDEREN, um GRÖßENORDNUNGEN schlechteren Bedingungen lernen müssen. Und 
weißt du was, die MACHEN WAS, so gut es geht. Die haben ein STARKES 
Interesse, nach oben zu kommen, vor allem die Eltern wollen das für ihre 
Kinder. Und das alles aus Eigeninitiative. Komisch.

>Es macht eben unglaublich viel aus, ob die Eltern nicht mal
>die Hausaufgaben kontrollieren und schlechte Noten mit einem
>Achselzucken hinnehmen oder ob man die Kinder aktiv unterstützt,
>notfalls auch mit Nachhilfe etc.

>Die deutsche Schule will das so, vor allem die Gymnasien. Diese sehen
>Erziehung, die über das Präsentieren von Stoff hinausgeht, nicht als
>ihre Aufgabe.

Ist sie auch nicht. Oder willst du nach dem Überstaat schreien, der die 
Eltern ihrer Erziehungsaufgabe entmündigt? Na dann mal los! Ausserdem 
ist die Schule und spezielle die Lehrer Prügelknabe der Nation. Läuft 
was mit der Jugend schief, sind es die Lehrer. Wenn die aber mal ein 
paar Rotzlöffel zur Verantwortung ziehen wollen, mit schlechter 
Benotung, Hausarbeiten etc., kommt gleich der Anwalt.

>Von den Schülern wird Selbstständig erwartet, und das
>heißt nicht selten Unterstützung durch die Eltern.

Siehe oben.

>Wer die nicht hat, der wird gerade in Mathe und den Naturwissenschaften
>sehr schnell abgehängt und schludert sich schnell mehr schlecht als
>recht bis zum Abitur.

Viel zu weit. Realschule reicht hier vollkommen, und das soll keinerlei 
ABWERTUNG sondern EINSCHÄTZUNG sein.

>Das ist meines Erachtens DER zentrale Punkt für die Probleme im
>deutschen Schulsystem.

Dream on.

>Andere Länder haben das erkannt und deshalb
>findet dort mehr in der Schule statt - von Hausaufgaben, bis zu einem
>vielfältigen Angebot an geistig anregenden Arbeitsgemeinschaften, eben
>um den Risikofaktor Eltern abzumindern.

Also doch Entmündigung. Vor allem auch der fähigen Eltern. Sehr gut!

>Aber da die meisten akademischen "High Performer" (Professoren etc.) nur
>ihre bildungsbürgerliche Perspektive kennen,

Du kennst solche Leute persönlich, um das hier so festzustellen?

>ist es natürlich einfach
>auf die immer dümmer werdenden Studenten zu schimpfen.

Ist aber so. Hat viele Gründe. Soziale, technologische. Vor 20 Jahren 
war Internet nahezu unbekannt in der Normalbevölkerung, keine Emails, 
Chat, WoW, Gesichtsbuch etc. Das IST ein VERDAMMT hohes Suchtpotential. 
Fernsehprogramm mit 100+ Kanälen dito. Der "Trend", jede Nase müsse 
Abitur machen, war am Anfang, die Abiturientenquote lag irgendwo bei 20% 
oder so, keine Anhnung. Der Anspruch an Bildung und Abiturien war 
deutlich höher. Heute ist Abi billige Ramschware wie McDonalds.

von mirko neumann (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Wann früher? Wo?

Bevor es das Bafög gab vielleicht.

Falk Brunner schrieb:
> Ist sie auch nicht. Oder willst du nach dem Überstaat schreien, der die
> Eltern ihrer Erziehungsaufgabe entmündigt? Na dann mal los! Ausserdem
> ist die Schule und spezielle die Lehrer Prügelknabe der Nation. Läuft
> was mit der Jugend schief, sind es die Lehrer. Wenn die aber mal ein
> paar Rotzlöffel zur Verantwortung ziehen wollen, mit schlechter
> Benotung, Hausarbeiten etc., kommt gleich der Anwalt.

Wenn der Vater einen Hauptschluabschluss hat kann er seinem Zögling ab 
der 5. Klasse auf dem Gymnasium nicht mehr unterstützen.
Kinder, die es überhaupt so weit schaffen aus solchen 
Ausgangspositionen, müssten dann wenigstens gefördert werden. Denn 
Potential ist ja da.

von Falk B. (falk)


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@  mirko neumann (Gast)

>Wenn der Vater einen Hauptschluabschluss hat kann er seinem Zögling ab
>der 5. Klasse auf dem Gymnasium nicht mehr unterstützen.

Mag sein.

>Kinder, die es überhaupt so weit schaffen aus solchen
>Ausgangspositionen, müssten dann wenigstens gefördert werden.

Ja.

> Denn Potential ist ja da.

Woran erkennst du das?

Und willst du behaupten, dass alle schlechten Abiturienten/Studenten 
genau in dieses Bild passen?
Willst du behaupten, dass die alle hochbegabte, aber leider nicht 
geförderte Menshen sind?
Ich hab da meine Zweifel.

von (Gast)


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PostMortem schrieb:
> Man muss sich nur mal vorstellen, was für eine krankhafte
> Ingenieursschwemme wir hätten, wenn die Durchfallquoten nicht mindestens
> 50-70% betragen würden. Selbst jetzt haben wir ein massives Überangebot
> an Ingenieuren. Man kann froh sein, dass die Unis so hart sieben, und
> dennoch gibt es zu viele Ingenieure für die freien Arbeitsplätze.

Ich dachte, mir haben etwas zu wenig Ingenieure? Und die mittlere 
Durchfallquote an Unis beträgt keine 50-70 %. Sie liegt sogar unter 40 
%, also mehr als die Hälfte erreicht ihren Abschluss, jedenfalls im 
Maschinenbau.

von Dresdner (Gast)


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Buna-Pelzer schrieb:
> Dresdner schrieb:
>>früher waren Abitur
>>und Studium einer kleinen gesellschaftlichen Elite vorbehalten - Kindern
>>in einem akademischen Umfeld aufgewachsen sind.
>>Das ist heute nicht mehr so, ...
>
> Das ist nicht Dein Ernst? Gerade das war ja der Clou am
> DDR-Bildungssystem,
> daß es auf die schulischen Leistungen und nicht auf die Herkunft ankam.

Klar. Solang die Kinder und Eltern politisch nicht verdächtig waren. Und 
aus der Arbeiterklasse kamen, Akademikerkindern wurden da ja auch gern 
mal höhere hürden auferlegt. Wenn du das gerechter findest...

@ Falk Brunner

Glückwunsch, du und deinesgleichen stimmen an diesem Land nicht.
Gehst du auch in Grundschulen und schreist du Hartz IV Kinder ohne 
Frühstück an, dass sie doch gefälligst Eigeninitiative zeigen sollen, 
damit sie aufs Gymnasium kommen? Du kotzt mich an.

von Roland B. (geldler)


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Buna-Pelzer schrieb:
> Das Gejaule vom ach so schweren Studium kann ich nicht mehr hören!
> Wer ZWINGT denn einen Abiturienten dazu?

Die eigene Einstellung und die Erwartungen der Eltern, die ihre 
Einzelkinder mit mit der Hoffnung auf eine große Karriere ins Rennen 
schicken.

von Roland B. (geldler)


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mirko neumann schrieb:
> Wenn der Vater einen Hauptschluabschluss hat kann er seinem Zögling ab
> der 5. Klasse auf dem Gymnasium nicht mehr unterstützen.
> Kinder, die es überhaupt so weit schaffen aus solchen
> Ausgangspositionen, müssten dann wenigstens gefördert werden. Denn
> Potential ist ja da.

Bildungsnahe Eltern sind ein Vorteil. Aber den kann man nicht wirklich 
beseitigen. Der Einfluß der Elern auf die spätere Karriere ist enorm, 
was schon immer so war:

Wenn Micheal Schumachers Eltern keine Kartbahn besessen hätten...
Wenn Mozarts Vater kein Hofmusikant gewesen wäre...

Die Reihe läßt sich endlos fortsetzen. Ich würde postulieren, daß die 
Eltern die Karriere ihrer Kinder zu über 50% beeinflussen. Der Rest ist 
dann eigene Präferenz, Neigung und Fähigkeit.

von nichtdurchgefallener (Gast)


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Die hohen Durchfallquoten gibt es, seit man doch den Superingenieur 
züchten will, der alles kann und in jeder Hinsicht ein Allrounder ist.

Die Unternehmen erwarten einen kommunikativen, gutaussehnden 
Verkäufertyp, der gut reden und auch gut delegieren kann und nebenbei 
noch sehr solides, tiefgehendes Fachwissen und Qualifikationen hat.
Schon allein aus dieser Beschreibung kann man doch einige Zielkonflikte 
erkennen.
Technisch intelligente Leute sind auch eher introvertierte Leute oder 
Fachidioten.

Das Problem in den Unis ist auch, dass viele Fächer von Professoren 
gelehrt und geprüft werden, die früher ein kurzes Studium mit viel 
einfachen Grundlagen hatten und sich in einem kleinen Fachbereich extrem 
reingesteigert haben und in manchen Prüfungen deshalb nicht mehr 
erkennen, warum Studenten mit ihrem Stoff Probleme haben. Viele 
betrachten auch noch Mathematik als ihr Hobby und schreiben aus dem 
Gedächtsnis heraus die kompliziertesten Herleitungen an die Tafel und so 
mancher Student kann durch das bloße Hinschauen schon entmutigt werden.

Was ich damit sagen will, dass in der heutigen Zeit ein 
E-Technik-Student das Wissen aus sehr vielen Fachbereichen aufgreifen 
muss, um weiter zu kommen, während der Professor, der lehrt, selbst 
oftmals ein reiner Mathematiker, Physiker oder Informatiker war, der 
dann erst mit Promotion und Habilitation zum Prof.-Dr.-Ing. wurde und zu 
den E-Technikern hinzugestoßen ist. Manche Lehrende sind 
Prof.-Dr.-Techn., wo sie ihren Titel weghaben, hat sich mir auch noch 
nicht erschlossen.

Dieses auf mehreren Hochzeiten tanzen bei mehreren Koryphäen ihres 
Faches macht vielen Studenten zu schaffen und fast die Hälfte der 
Studenten weiss dann einfach nicht mehr wo oben und unten ist.

Daher sollten meines Erachtens nur solche Professoren lehren, die auch 
ein E-Technik-Studium absolviert haben (auch im Fach Mathe und 
Informatik), so dass sie sich mehr in die Studenten hineinversetzen 
können und auch das lehren, was auch wirklich zählt und auch für den 
späteren Beruf notwendig ist.
Auch mehr Anwendungs- und Praxisorientierung muss die Lehre beinhalten.

Viele Profs haben noch nie in der freien Wirtschaft gearbeitet, also die 
kennen die Welt ausserhalb der Hochschule nicht.

von Dr. Tech (Gast)


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Die Uni dient nicht zur Ausbildung für den Arbeitsmarkt!

: Wiederhergestellt durch Moderator
von ich (Gast)


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> Die Uni dient nicht zur Ausbildung für den Arbeitsmarkt!

Für was denn sonst?

Diejenigen Absolventen, die in die Grundlagenforschung gehen sind doch 
absolut in der Minderheit. Da wäre es doch Unsinn, die Hochschulen nur 
für diesen Zweck zu unterhalten und die Chancen der Mehrheit der 
Absolventen auf einen Arbeitsplatz abzuwürgen.  Oder will man wirklich 
nur billige Fachkräfte von ausländischen Hochschulen für industrielle 
Forschung und Entwicklung? Die ausländischen Hochschulen sind da nämlich 
eher am Bedarf der Industrie orientiert, was die notwendige 
Einarbeitungszeit der Absolventen für die Industrie signifikant 
verkürzt.

von .... (Gast)


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InsiderWissen schrieb:
> - ordentlich, diszipliniert, askethisch, stoisch und einfach ein
> penibler, pedantischer Korinthenkacker sein, bei dem die kleinste Pause
> zu einer Unterspannung führt und sonst nix kennt als sein Fach
> (80h/Woche am studieren)
>
> - lernen, bis man in Ohnmacht fällt, in der Prüfungsphase muss es sich
> wie ein Todeskampf anfühlen, sonst macht man etwas falsch
> [...]

Du bist ein Troll oder saudumm, stimmt's? Leute, die nach deinem Schema 
lernen, sind meist einfach zu wenig talentiert. Endlose Angeberei, wie 
streng und hart das Studium sei, dabei sind sie einfach zu dumm. Auch 
als Durchschnittsstudent muss man ordentlich ran, aber wer 
80-Stunden-Wochen schiebt, kein Tutorium auslässt oder in der 
Prüfungsphase rund um die Uhr lernt, der ist entweder extrem ineffizient 
oder heillos überfordert.

Also, an alle potentiellen ET-Studenten: Ja, es ist recht schwierig. 
Aber mit einer normalen 40-Stunden-Woche, wie sie auch ein gewöhnlicher 
Angestellter leistet, kommt man sicher durch. Mit 2 Tage studieren, 2 
Tage arbeiten, 3 Tage Wochenende, wie es sie in anderen Studiengängen 
geben mag, ist aber nix :-)

von Ulrich S. (voodoofrei)


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.... schrieb:
> Also, an alle potentiellen ET-Studenten: Ja, es ist recht schwierig.
> Aber mit einer normalen 40-Stunden-Woche, wie sie auch ein gewöhnlicher
> Angestellter leistet, kommt man sicher durch.

Zeitweise muss man aber ordentlich Überstunden machen, die man aber in 
den Semesterferien abgleiten kann! ;) Also ganz ähnlich wie später im 
Job.

von ET_Stud (Gast)


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Autor schrieb:
> Mathe I an der besagten Hochschule. Sorry aber das ist mehr als
> lächerlich....

Hier mal zum Vergleich Mathe 1 an der TU Wien (ET)
http://fet.at/twiki/pub/Beispielsammlung/VoMathematik1Lva/Prüfung_Szmolyan_09.03.12.pdf


Bei uns fallen zwar welche durch, aber Mathe 1 ist eher kein Fach, wo 
man eine kommissionelle Prüfung hat. Das ist dann eher die Fächer aus 
der Elektrotechnik-Reihe.

von Schmitty (Gast)


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Nunja, dies kann man mit einigem Lernen sofort hinbekommen.

Ich habe zwar Mathe I und II schon vor Jahren hinter mir, aber zum 
Beispiel Aufgabe 2 kann man ja sofort beantworten:

  Z³=-8i   Z=2i

von Dario B. (abcd)


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man man man: ich hab an einer fh studiert, und da war analysis 1  schon 
deutlich deftiger. von algebra, analysis 2 und numerik & stochastik 
wollen wir mal nicht reden ;-)

von Inge (Gast)


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ET_Stud schrieb:

> http://fet.at/twiki/pub/Beispielsammlung/VoMathema...

Hahaha, das ist ja niedlich, an der FHTW-Berlin hätteste damit in Mathe 
1 keinen Blumentopf gewonnen.

von Buna-Pelzer (Gast)


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Manch Einer kann zwar vollkommen praxisferne Rechnungen durchführen,
aber um das Volumen des o.g. Blumentopfes zu berechnen, muß die Formel-
sammlung herbeigezerrt werden.

von .... (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Zeitweise muss man aber ordentlich Überstunden machen, die man aber in
> den Semesterferien abgleiten kann! ;) Also ganz ähnlich wie später im
> Job.

Mag sein, dass man in Prüfungszeiten mal zwei oder drei Siebentagewochen 
schieben muss. Gerade an Unis, welche die Prüfungen eher spät nach 
Semesterschluss haben, lässt sich das aber bei guter Planung problemlos 
vermeiden. Und mehr als 8 Stunden pro Tag lernt dann ja wohl sowieso 
kaum jemand...

von Bräher Budizok (Gast)


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Ich habe damals sehr viel gelernt, mehr als 8 Stunden am Tag. 8 Stunden 
waren bei uns ja schon bald die Lehrveranstaltungen. Da hat man locker 
nochmal doppelt sowiel Zeit gebraucht, um da durchzusteigen. Trotzdem 
hab ich vieles immer nicht verstanden und die Prüfungen manchmal 
geradeso geschafft.
Und jetzt hab ich den Abschluss schon 3 Jahre und verdiene kein Geld. 
Und das für so viel Plagerei und so schwierige Sachen. Dieses Studium 
hat eigentlich mein Leben zerstört. Meine Freundin hat mich verlassen 
und jetzt hocke ich zu Hause und weiß nicht mehr, was ich machen soll.
An allem ist dieses deutsche System schuld, das mir reicht. Ich bin zwar 
fahrzeugtechniker und kenne keine Mikrocontroller, aber das muss doch 
auch gebraucht werden.

von Grübel (Gast)


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Bräher Budizok schrieb:
> Ich habe damals sehr viel gelernt, mehr als 8 Stunden am Tag. 8 Stunden
> waren bei uns ja schon bald die Lehrveranstaltungen. Da hat man locker
> nochmal doppelt sowiel Zeit gebraucht, um da durchzusteigen. Trotzdem
> hab ich vieles immer nicht verstanden und die Prüfungen manchmal
> geradeso geschafft.
> Und jetzt hab ich den Abschluss schon 3 Jahre und verdiene kein Geld.
> Und das für so viel Plagerei und so schwierige Sachen. Dieses Studium
> hat eigentlich mein Leben zerstört. Meine Freundin hat mich verlassen
> und jetzt hocke ich zu Hause und weiß nicht mehr, was ich machen soll.
> An allem ist dieses deutsche System schuld, das mir reicht. Ich bin zwar
> fahrzeugtechniker und kenne keine Mikrocontroller, aber das muss doch
> auch gebraucht werden.

Bei jedem Fachkräftemangelartikel wird erwähnt, dass besonders Elektro- 
und Fahrzeugtechniker gesucht werden.

Kannst du uns deshalb sagen, welches Kriterium bei dir dazu führt, dass 
du keine Stelle findest und nirgendswo reinkommst?

Sind es nicht so gute Noten? Lange Studiendauer? Abschlussarbeit 
schlecht?

Eine Rückmeldung wäre ganz nett

von Bräher Budizok (Gast)


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Grübel schrieb:
> Sind es nicht so gute Noten? Lange Studiendauer? Abschlussarbeit
> schlecht?

Meine Noten sind nicht so gut. Ich hab 3,4 Durchschnitt und in der 
Abschlussarbeit eine 3,0 bekommen. deshalb laden die mich einfach nicht 
ein. Und 2009 war es auch sehr schlecht und später hab ich es nicht mehr 
probiert und war mal hier und da im Ausland. Und jetzt hab ich seit 
einem Jahr nichts mehr unternommen und komme nicht mehr aus der Bude.

von Dr. Tech (Gast)


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Na, wieder Langeweile, Forentroll?

Meine Güte, du bist echt reif für die Anstalt, da hast auch Leute, die 
sich den ganzen Tag um dich kümmern können. Lass dich bitte selbst 
einliefern.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bräher Budizok schrieb:

> Und jetzt hab ich seit
> einem Jahr nichts mehr unternommen und komme nicht mehr aus der Bude.

Meine Note war mal 2,4, aber ich war schon 42 Jahre alt. Nach der 
Entlassung in der Krise gab es nichts mehr, keinen Neubeginn. Nur 
beschissene Angebote. Da mußt du was machen, damit du menschlich wieder 
auf Trab kommst, kenne das auch. Wenn es auch zäh und langsam wird. 
Vielleicht über den Arzt Psychotherapeuten zu schalten.

Ich bin vermutlich durch diese Seuche über die letzten 4 Jahre richtig 
krank geworden, und augenblicklich erwerbsunfähig. Ob die Psyche diesen 
Streich mit meiner Gesundheit gespielt hat, ist noch nicht ganz klar, 
aber vermutlich schon.

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