Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Peltier Element Fragen


von ocram m. (ocrammarco)


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Hallo zusammen

Ich möchte mit Hilfe eines Peltier Elementes herumexperimentieren. Klar 
ist, dass das Peltier Element in der Lage sein muss, Wasser zu 
gefrieren, welches in einem nach aussen isolierten Alu-Rohr ist. Die 
Menge des Wassers ist maximal 1 dl. Wenn Gefrierschranktemperatur 
erreicht werden kann (-18 Grad) Wäre das gut. Die maximale 
Umgebungstemperatur würde ich mal auf 35 Grad festlegen.

Nun ist mir sehr unklar, welche Teile ich einkaufen soll. Die Theorie 
denke ich einigermassen verstanden zu haben. Könntet ihr mir Tipps zu 
folgenden Punkten geben?

- Wie viel Leistung ist für das Peltier Element sinnvoll?
- Reicht ein Einstufiges Peltier Element mit einer Wärmedifferenz von um 
die 70 Grad?
- Wie soll der Kühlkörper dimensioniert sein? Ist ein Lüfter zwingend 
erforderlich? Idealerweise wäre er nicht grösser als 10*10 cm und 
möglich flach
- Welche Stromversorgung sollte ich nehmen? Ist ein PC Netzteil gut oder 
nicht?
- Und ganz wichtig: Wo kaufe ich dies alles am besten?

Vielen Dank und einen schönen Abend

Marco

von Falk B. (falk)


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@  marco venanzoni (ocrammarco)

>gefrieren, welches in einem nach aussen isolierten Alu-Rohr ist. Die
>Menge des Wassers ist maximal 1 dl.

Also 100ml.

> Wenn Gefrierschranktemperatur
>erreicht werden kann (-18 Grad) Wäre das gut. Die maximale
>Umgebungstemperatur würde ich mal auf 35 Grad festlegen.

>- Wie viel Leistung ist für das Peltier Element sinnvoll?

Soviel, dass die Isolierverluste ausgeglichen und das Wasser in 
endlicher Zeit runtergekühlt werden kann. Beachte, dass bei großen 
Temperaturdifferenzen der thermische Wirkungsgrad sinkt (-18 -> 35°C).

Pi mal Daumen. Wärmekapazität des Wasser ist ~4kJ/kg/K, du willst 0,1kG 
um 53°C abkühlen, macht 21,2kJ. Vorsicht, da fehlt noch die Schmelzwärme 
von 333,5 kJ/kg, macht nochmal 33,3KJ, in Summe ~54kJ. 1J = 1Ws, sprich 
mit 1W Wärmepumpleistung braucht man 54.000s, sprich ~15h. Dazu kommen 
die Isolationsverluste. Ich würde mal 20-50W thermische Leistung 
anpeilen, ggf. mehr.

>- Reicht ein Einstufiges Peltier Element mit einer Wärmedifferenz von um
>die 70 Grad?

Theoretisch ja, praktisch keine Ahnung.

>- Wie soll der Kühlkörper dimensioniert sein? Ist ein Lüfter zwingend
>erforderlich? Idealerweise wäre er nicht grösser als 10*10 cm und
>möglich flach

Also mit Lüfter.

>- Welche Stromversorgung sollte ich nehmen? Ist ein PC Netzteil gut oder
>nicht?

Sollte reichen.

>- Und ganz wichtig: Wo kaufe ich dies alles am besten?

Wo alle Welt kauft. Im Internet! ;-)

von dolf (Gast)


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marco venanzoni schrieb:
> Und ganz wichtig: Wo kaufe ich dies alles am besten?

pollin.de
mfg

von ArnoR (Gast)


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> Wenn Gefrierschranktemperatur
> erreicht werden kann (-18 Grad) Wäre das gut. Die maximale
> Umgebungstemperatur würde ich mal auf 35 Grad festlegen.

Eine Differenz von 53° ist schon ziemlich anspuchsvoll, bei den 
theoretischen 70° kannst du keinerlei äußeren Wärmetransport mehr 
machen. Die Kühlung der heißen Seite muss schon sehr gut sein, da du zu 
der Kühlleistung auch noch die elektrische Transportleistung wegkühlen 
musst.

von Anja (Gast)


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marco venanzoni schrieb:
> Reicht ein Einstufiges Peltier Element mit einer Wärmedifferenz von um
> die 70 Grad?

Nie und nimmer.
Die normalen Autokühltaschen reden von bis zu 18 Grad unter 
Umgebungstemperatur. Und das ist meist noch gelogen. Die 
Isolationsverluste sind einfach zu groß.

Nimm einfach einen Gefrierschrank.

Gruß Anja

von Peltier Typ (Gast)


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Ich fabriziere Peltiercontroller in mittleren Stueckzahlen. Einen 
Deziliter Wasser gefrieren ... Nimm einen Kompressor. Eine realisische 
Menge : zwischen einem Wuerfelzucker und einem Kubikzoll.
Bei 70 Grad Temperaturunterschied geht der Wirkungsgrad eines Peliters 
gegen Null. Ich wurd fuer -18 Grad auf der kalten Seite fuer die warme 
Seite Wasser vorschlagen. Ein Luefter wird sehr laut. Wie Falk schon 
rechnete, wird die Kuehlleistung bei 50 Watt liegen. Dazu produziert das 
Peltier 150 Watt die zusaetzlich abgefuehrt werden muessen. Der Kuehler 
muss also 200 Watt bringen, bei minimaler Temperaturdifferenz. Ein PC 
Kuehler reicht nicht, denn der hat schnell mal 30 Grad 
Temperaturdifferenz.
Ein zweistufiges Element hat's einfacher, ist aber schwieriger zu 
handhaben.
Bei Wasser auf der warmen Seite sollte ein Einstufiges genuegen, bei 
Luft wird's ein Zweistufges sein muessen.

von Harald W. (wilhelms)


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ArnoR schrieb:
>> Wenn Gefrierschranktemperatur
>> erreicht werden kann (-18 Grad) Wäre das gut. Die maximale
>> Umgebungstemperatur würde ich mal auf 35 Grad festlegen.
>
> Eine Differenz von 53° ist schon ziemlich anspuchsvoll,

Ja, ich denke auch, das man da einen Pagoden-Peltier braucht.
Gruss
Harald

von Peltier Typ (Gast)


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Anja.
>Nie und nimmer.
Die normalen Autokühltaschen reden von bis zu 18 Grad unter
Umgebungstemperatur. Und das ist meist noch gelogen. Die
Isolationsverluste sind einfach zu groß.

Korrekt. Dazu ist zu sagen, dass es mit hinreichend aufwendiger 
Technologie moeglich waere. Ich hab mal so eine Kuehltruhe gesehen, die 
das konnte. Das geht aber nie fuer einen Verkauspreis von 150 euro oder 
so. Es geht nicht mal fuer einen Einkaufspreis von 150 euro. Etwas mehr 
muesste man hinblaettern. Erstens muesste man einen inneren Alubehaelter 
mit mind 2mm Wandstaerke haben. Dann im Zentrum am Boden das Peltier 
nach aussen. Dann wieder ein grossflaechiges Blech und auf der aeusseren 
Seite dann einen Luftkanal. Die Kuehlflaeche ist so viel groesser wie 
bei den standardaufbauten. Die Isolation sollte schon 2cm sein. 
Gleichzeitig moechte man die Box tragbar haben, das Peltier sollte aber 
mechanisch spannungsfrei sein. Da ist nichts mit guenstigstem 
Plastik-Spritzguss, der sich dann verzieht.
Was einem heute angedreht wird, ist eine Einheit fuer oben an einer 
Kuehlbox, die ein wenig die Luft umwaelzt. Die viel kleineren 
Metallflaechen haben viel hoehere Temperatudifferenzen ueber die 
Metallkoerper, heisst weniger Effizienz.

von ocram m. (ocrammarco)


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Hallo zusammen

Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten.

Ok, scheint eine Herausforderung zu werden ;) Es geht aber nicht darum, 
die max 1 dl Wasser möglichst schnell herunterzufrieren, sondern eher 
darum, das Eis in dem Alurohr gefrohren zu halten.

Warum wäre dann ein zweistufiges Element schwieriger zu handhaben? Gibts 
die auch in wasserdichter Ausführung (Silikon-Sealed zum Beispiel)?

Soweit ich dies bisher verstanden habe, kann ich die erforderliche 
Kühlleistung des Kühlers anhand der K/W Zahl berechnen. Nur: Wie hoch 
ist denn die Watt Zahl? Ist das die Leistungsaufnahme des 
Peltier-Elements (U*I)? Oder kommt da noch etwas dazu? Peltier Typ hat 
hierzu etwas geschrieben, was ich leider nicht ganz verstanden habe.

Viele Grüsse,
Marco

von Thomas R. (Gast)



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Hier ein paar Inspirationen von meinen Peltier-Experimenten.
Theorie und Praxis decken sich dabei hervorragend:
Es sind grosse Temperaturdifferenzen erreichbar, aber kaum Kühlleistung.

von Michael K. (charles_b)


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Falk Brunner schrieb:

> Pi mal Daumen. Wärmekapazität des Wasser ist ~4kJ/kg/K, du willst 0,1kG
> um 53°C abkühlen, macht 21,2kJ. Vorsicht, da fehlt noch die Schmelzwärme
> von 333,5 kJ/kg, macht nochmal 33,3KJ, in Summe ~54kJ. 1J = 1Ws, sprich
> mit 1W Wärmepumpleistung braucht man 54.000s, sprich ~15h. Dazu kommen
> die Isolationsverluste. Ich würde mal 20-50W thermische Leistung
> anpeilen, ggf. mehr.

Schön, dass du die elemtaren Hausaufgaben von marco erledigt, solche 
Überschlagsrechnungen meine ich sollte man schon selber rauskriegen und 
sich nicht hier herstellen: "Ich hab ne Kiste Bier 3. Stock. Wie fiehl 
Enerige?"

von Purzel H. (hacky)


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Ja. Der Wirkungsgrad auf Heizbetrieb ist 1.0, Dh 1 Watt elektrisch 
bedeutet 1 Watt Waerme. Beim Kuehlen ist der Wirkungsgrad schlechter, 
der kann bei 1/(2.5) ... 1/4 liegen. dh 1 Watt elektrisch bedeutet 0.25 
Watt kuehlen.
Dh man muss die Kuehlleistung plus den Rest als Abwaerme abfuhren.

von Peltier Typ (Gast)


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Beim Kaskadierten muss man aufpassen. Zum Einen wegen der moeglichen 
Kondensation, zum Anderen muss man die mittlere Platte ueberwachen, dass 
die im Heizbetrieb nicht ueber die Grenzen laeuft.

von Helmut S. (helmuts)


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@Thomas R.,
War da überhaupt ein Bauelement auf der obersten Platte das 
Verlustleistung erzeugt hat?
Falls ja, wieviel mW?

von Peltier Typ (Gast)


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Oben dran ist die Waermekapazitaet des Wassers.

von ocram m. (ocrammarco)


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Hallo Peltier Typ

Ich bräuchte die Peltiers ja nur zum kühlen, von daher hätte ich das 
Problem mit dem Ueberhitzen der mittleren Platte nicht, oder?

Würdest du vorschlagen, selbst zu kaskadieren, oder ein zweistufiges 
Element fix fertig zu kaufen?

In welchem Mass nimmt eigentlich die Kälteleistung eines Peltiers mit 
dem erzeugten Wärmeunterschied zwischen der kalten und warmen Seite ab? 
Gibt es hier eine Funktion? Gilt diese auch für kaskadierte 
Peltierelemente?

Viele Grüsse, Marco

von Peltier Typ (Gast)


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>Ich bräuchte die Peltiers ja nur zum kühlen, von daher hätte ich das
Problem mit dem Ueberhitzen der mittleren Platte nicht, oder?

Das sollte dann sicher sein.

>Würdest du vorschlagen, selbst zu kaskadieren, oder ein zweistufiges
Element fix fertig zu kaufen?

Weiss ich leider nicht. Siehe Datenblatt, wenn's denn eines gibt. Die 
Frage ist, ob man den Strom durch beide durchlassen will, dh elektrisch 
in Serie. Die Frage ist dann auch ob man's besser machen kann. Ob man 
sich so ein Design zutraut. Ob's der Hersteller selbst kaskadiert, oder 
der Application Ingenieuer des Distributors. Ob man besser ist als 
dieser.

>In welchem Mass nimmt eigentlich die Kälteleistung eines Peltiers mit
dem erzeugten Wärmeunterschied zwischen der kalten und warmen Seite ab?
Gibt es hier eine Funktion? Gilt diese auch für kaskadierte
Peltierelemente?

Siehe Datenblatt.

von Sascha (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Schön, dass du die elemtaren Hausaufgaben von marco erledigt, solche
> Überschlagsrechnungen meine ich sollte man schon selber rauskriegen und
> sich nicht hier herstellen: "Ich hab ne Kiste Bier 3. Stock. Wie fiehl
> Enerige?"

Immer dieses Oberlehrerhafte.... Wer behautet eigentlich das man jede 
scheiss Formel selber ausarbeiten muss?

Gruß,

Sascha

von Harald W. (wilhelms)


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marco venanzoni schrieb:

> Würdest du vorschlagen, selbst zu kaskadieren, oder ein zweistufiges
> Element fix fertig zu kaufen?

Wenn Du selbst kaskadierst, musst Du mehr rechnen. Dir ist klar,
das das zweite Pelztier deutlich grösser als das erste sein muss?

> In welchem Mass nimmt eigentlich die Kälteleistung eines Peltiers mit
> dem erzeugten Wärmeunterschied zwischen der kalten und warmen Seite ab?

Das sollte aus den Datenblättern der einschlägigen Hersteller
hervorgehen.
Gruss
Harald

von ocram m. (ocrammarco)


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Hallo zusammen,

ja mir ist klar, dass im Fall einer Kaskadierung das zweite Element 
grösser sein muss als das erste, da es neben der Kühlleistung des ersten 
ja auch deren Leistung abtransportieren muss.

Ich habe mir nun mal diverse Leistungskurven der einstufigen Elemente 
angesehen. Die Kühlleistung verhält sich dabei jeweils ziemlich genau 
linear zur Temperaturdifferenz. Das heisst: Hab ich 0 tempdifferenz, 
habe ich 100% Kühlleistung, bei 50% der Maximalen Tempdifferenz habe ich 
50% Kühlleistung, bei 100% 0%.

Doch wie sieht dies nun bei 2-Schichtigen Peltiers aus? Ist das 
2-Schichtige Peltierelement effizienter (Also Verhältnis Kühlleistung zu 
Watt), wenn ich einen Bereich anstrebe, welches ein 1-Schichtiges 
Peltier theoretisch auch machen könnte, also z.B. 50 Grad? Wenn ja, 
verstehe ich nicht ganz warum, wenn nein, fahre ich wohl lieber mit 
einem relativ starken einschichtigen Peltier, oder?

Grüsse Marco

von W.S. (Gast)


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marco venanzoni schrieb:
> Ich bräuchte die Peltiers ja nur zum kühlen, von daher hätte ich das
> Problem mit dem Ueberhitzen der mittleren Platte nicht, oder?

GRÖHL...

Junge, merk dir mal: ein Peltierelement ist keine 
Kälteerzeugungsmaschine, sondern eine Wärmepumpe, die obendrein noch nen 
fetten Wärmekurzschluß darstellt.

Stell es dir mal elektrisch so vor:
Du hast eine Stromquelle, wo du Leistung hineinstecken kannst und die 
Stomquelle daraufhin Strom durch sich hindurch erzeugt. Parallel zu 
dieser Stromquelle hast du nen elend niederohmigen Widerstand, das ist 
dein Verlustwiderstand.

Wenn du keine externe Last an deiner Stromquelle dran hast und du 
Leistung hineinsteckst, dann läßt die Stromquelle nen Strom fließen, der 
nix anderes tut, als den parallel liegenden Widerstand aufzuheizen. Die 
Spannung, die du in diesem Betriebsfalle über dem Widerstand messen 
kannst, ist die maximal erreichbare Spannung.
Wenn du nun einen Verbraucher anschließt (parallel zu o.g. Widerstand), 
dann fließt auch mehr oder weniger Strom durch deinen Verbraucher, die 
Spannung an deinem Widerstand sinkt und damit landet weniger 
Verlustleistung in o.g. Widerstand und dein Verbraucher kriegt auch was 
an Leistung ab.

Würdest du deine Stromquelle an einem Verbraucher mit nem Widerstand von 
NULL Ohm betreiben, dann würde der gesamte gepumpte Strom durch den 
Verbraucher fließen und nix durch den o.g. Verlustwiderstand. Aber was 
hätest du davon? Nix, denn die anliegende Spannung ist ja ebenfalls 
NULL.

So, und nun ersetze gedanklich Strom durch Wärmestrom und Spannung durch 
Temperaturunterschied. Dann hast du die Zustände, wie sie an einem 
Peltierelement vorliegen.

W.S.

von ocram m. (ocrammarco)


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Hoi zäme,

Die Alternative wäre ja eine Kompressorkühlung...

Hat damit jemand Erfahrung? Ich bräuchte dann ein Mini Kompressor, 
welcher Negativtemperaturen erreichen kann.. Gibt es sowas? Klein, 
Leicht und sagen wir mal ungefähr 50 Watt Gesamtleistung?

Viele Grüsse

von evtl (Gast)


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würde das mit nem sterling gehen? da gibts doch im internet so schöne 
selbstbauten aus konservendosen und so.

von Dr. G. Reed (Gast)


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Es gibt ja auch die Absorber-Kühlschranktechnik, die wird für kleine 
Campingkühlschränke tec eingesetzt. Vielleicht wär das ja was ?

von Harald W. (wilhelms)


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Dr. G. Reed schrieb:
> Es gibt ja auch die Absorber-Kühlschranktechnik, die wird für kleine
> Campingkühlschränke tec eingesetzt. Vielleicht wär das ja was ?

Auch die haben einen schlechten Wirkungsgrad und eine begrenzte
Kälteleistung.
Gruss
Harald

von ocram m. (ocrammarco)


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Hallo zusammen

Ich brauche nicht eine besonders hohe Kühlleistung; Ich denke eine 
Kühlleistung von 10 Watt bei einem Wärmeunterschied von rund 60 Grad 
(Also bei etwa -20 Grad auf der Kalten Seite und +40 Grad auf der 
Warmen) wäre perfekt. Wichtig ist, dass das Gerät klein ist...

Um weitere Vorschläge von Technologien / Produkten, die dies könne wäre 
ich sehr dankbar!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo W.S.


> Junge, merk dir mal: ein Peltierelement ist keine
> Kälteerzeugungsmaschine, sondern eine Wärmepumpe, die obendrein noch nen
> fetten Wärmekurzschluß darstellt.

Richtig. Und dieser Wärmekurzschluss bereitet noch zwei andere Probleme, 
die hier nicht zur Sprache kamen, aber trozdem von Belang sind.

Der Wärmekurzschluss stört auch noch in der Regelung, weil er
auch bei Abschaltung des Peltierelementes noch vorhanden ist.
Bei einer gewöhnlichen Kältemaschine kann ich den Kreislauf des 
Kühlmittels stoppen, und es ist im wesentlichen nur noch der Verlust 
durch die nicht ideale Isolierung gegeben.....aber beim Peltierelement 
"flutet" die Wärmeenergie ohne große Probleme auch nach 
Abschaltung/Reduzierung der Leistung von der heissen auf die kalte 
Seite. Das heisst, ich habe dort IMMER ein RIESEN Isolationsleck. Es 
sei, ich baue mir einen Zwischenkühlkreislauf, in dem die Wärme von 
einem Medium transportiert wird, das ich am Strömen hindern kann, oder 
irgendeine komplizierte Mechanik, die eine Wärmeisolierung in mein 
System einbringt, wenn ich abschalte.

Das führt zur nächsten ProblemÜberlegung:
Wenn ich auf meiner heissen Seite einen großen Kühlkörper habe, der bei 
Volleistung sehr viel wärmer ist als die Umgebung oder gar die kalte 
Seite, und auf meiner kalten Seite ist nichts mit einer großen 
Wärmekapazität, weil ich mein bisschen Kühlraum sowieso nur mit ach und 
krach unter die geforderte Temperatur drücke, heizt mir beim Abschalten 
oder Stromausfall sofort der heisse Kühlkörper mit seiner Restwärme 
zurück auf die kalte Seite. Und zwar sehr schnell und je nach den 
Verhältnissen auch sehr deutlich über die Umgebungstemperatur hinaus 
(Der dicke heisse Kühlkörper auf der anderen Seite halt). Je nachdem, 
was ich vorhabe, kann das ein "No go" sein. Auf jeden Fall ist es aber 
unangenehm.

Peltierelemente sind eigentlich immer Notlösungen, die nur genutzt 
werden, wenn es keine andere passable Lösung gibt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von ocram m. (ocrammarco)


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Wer weiss eine Lösung?
Ich suche eine Kühlmethode, um eine Kühlleistung von etwa 10 Watt bei 
einem Wärmeunterschied von rund 60 Grad (Also bei etwa -20 Grad auf der 
Kalten Seite und +40 Grad auf der Warmen) zu erhalten. Wichtig ist, dass 
das Gerät klein ist...

Was gibt es da für Geräte neben Peltiers?

von Harald W. (wilhelms)


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ocram marco schrieb:
> Wer weiss eine Lösung?
> Ich suche eine Kühlmethode, um eine Kühlleistung von etwa 10 Watt bei
> einem Wärmeunterschied von rund 60 Grad (Also bei etwa -20 Grad auf der
> Kalten Seite und +40 Grad auf der Warmen) zu erhalten. Wichtig ist, dass
> das Gerät klein ist...
>
> Was gibt es da für Geräte neben Peltiers?

Kleiner als mit Peltiers werden die anderen Lösungen nicht sein.
Sie werden höchstens deutlich weniger Energie verbrauchen.
Beliebig klein wird auch Deine Peltierlösung nicht werden, da Du
m.E. mindestens eine zweistufige Kühlung brauchst.
Gruss
Harald

von ocram m. (ocrammarco)


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Hallo Harald,

Danke für deine Einschätzung.

Aber was für Lösungen wären denn dies? Mir ist natürlich sehr wichtig, 
dass die Applikation möglichst energie-effizient ist.

Ich konnte nach einer Internetrecherche eigentlich keine Andere 
Technologie ausfindig machen, welche ich anwenden könnte...

Grüsse, Marco

von Dietrich L. (dietrichl)


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ocram marco schrieb:
> Aber was für Lösungen wären denn dies? Mir ist natürlich sehr wichtig,
> dass die Applikation möglichst energie-effizient ist.

Die beste Lösung ist sehr wahrscheinlich ein Kompressor. Ob es die aber 
auch so klein gibt, ist eine andere Frage.
Ich hatte mal in Australien einen Camper (Toyota Landcruiser) mit 
Mini-Kühlbox mit Kompressor. Mich hat die Kühlleistung positiv 
überrascht! Leistungsdaten, Marke etc. kenne ich aber nicht.

Gruß Dietrich

von Georg G. (df2au)


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Es gibt Schwingkompressor Kühlschränke fürs Auto, die recht günstig im 
Wirkungsgrad sind. 5l Innenvolumen, 40W Leistungsaufnahme, 
Innentemperatur -10 Grad bei außen +40 Grad. Die sind aber recht teuer. 
Habe ich seinerzeit im Camping Fachhandel gekauft.

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