Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pollin AVR-NET-IO verliert IP Generierung


von Martin H. (hofe)


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Hallo allerseits

Ich habe das Problem, das mein Pollin AVR-NET-IO Bausatz von selbst 
seine IP-Generierung ändert. Das ganz tritt nicht nachvollziehbar 
sporradisch von selbst auf.

Grundsätzlich geht das Board, aber mal ändert sich die IP mal die 
Netzmaske oder auch schon mal der Gateway.
Auch geschah es, das das Board weder mit IP noch RS232 erreichbar war.

Was ich bereits gemacht habe.
Spannungsversorgung OK. 5,08V & 3,43V

Durchgeführte Maßnahmen:
Board vom 30.Juli 2012, Bausatz vollständig(FW1.03).
IP-Einstellungen ändern sich gelegentlich von selbst!
1*gar nicht mehr erreichbar.(gleich mit Bausatz 6Mon. älter)
Dann per ISP-Ponyprog bootloader.hex und Firmware(Netserver) 
programmiert.
Lief dann für ca.2Tage. Erneut IP-Generierung (diesmal GW anstelle 
NETMASK) von selbst geändert.
Mit Ponyprog Prozessor kpl. gelöscht. Bootloader.hex -> 
Firmware(Netserver[FailSafe-Mode]-> MAC mit AVR-NET-IO-MacSet.exe 
korrigiert.
IP Generierung erneut eingestellt.

08.08.2012 z.Z. Testlauf.

Sind diese Fehler anderweitig aufgetreten und was kann zur Beseitigung
durchgeführt werden ?

Gruß Martin

von Kundendienst (Gast)


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Hallo,

dies ist leider eine bekannte Fehlfunktion. Bausatz auseinandernehmen, 
vollständig wiedereintüten und mit Anleitung vollständig zurückschicken. 
Kein Problem.

von fonsana (Gast)


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Such Dir die Datenblaetter von Prozessor und ENC.
Rueste die dort vorgeschriebenen Stuetzkondensatoren nach. (die Pollin 
weggelassen hat)
Danach gab es bei mir keine Probleme mehr.

fonsana

von Welle 🧐 S. (w3llschmidt)


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> Martin Hofmann schrieb:
>
> Grundsätzlich geht das Board, aber mal ändert sich die IP mal die
> Netzmaske oder auch schon mal der Gateway.
> Auch geschah es, das das Board weder mit IP noch RS232 erreichbar war.
>

Hi Martin,

verstehe ich richtig, Du machst DHCP mit dem Board?

von Martin H. (hofe)


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Hi allerseits

@Kundendienst
Sehr krativ aber nutzloser Beitrag, da ich ja die abgezwickten Beinchen 
nicht mehr dranscheiden kann.

@fonsana
Das werde ich gleich mal durchführen/prüfen.
Insgesamt scheint mir der Pollin Entwurf ein Bananen Produkt zu sein.
Frucht reift beim Kunden.
z.B. Reset ist bei ATMega16 und ENC28J60 nicht verbunden.
OK. 5V & 3,3V, aber eine Diode dazwischen mit Kathode an Reset vom AVR 
bereinigt das.


@w3llschmidt
Ich habe rein gar nichts von DHCP geschrieben.
Das Board wechselt ohne weiteres Zutun von selber die IP-Generierung.
Das ist einer der Fehler.

von tt2t (Gast)


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Hatte ich auch, je ein 100nF SMD zwischen VDD und VSS und gut war's (und 
auch noch einer zwischen AREF und GND)

von fonsana (Gast)


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Ich glaube mich zu erinnern, dass es 6 oder 8 C's waren. Dazu gibt es 
hier oder auf der Mailing Liste von www.ethersex.de eine lange 
Diskussion.

fonsana

von Welle 🧐 S. (w3llschmidt)


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Martin Hofmann schrieb:
> @w3llschmidt
> Ich habe rein gar nichts von DHCP geschrieben.

Schlecht gelaunt?

> Das Board wechselt ohne weiteres Zutun von selber die IP-Generierung.

Das Board hat nach dem Wechsel dann quasi irgendeinde neue IP ?

> Das ist einer der Fehler.

Schon klar ...

von Martin H. (hofe)


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Henrik Wellschmidt schrieb:
> Martin Hofmann schrieb:
>> @w3llschmidt
>> Ich habe rein gar nichts von DHCP geschrieben.
>
> Schlecht gelaunt?
Nö, wieso denn. Aber es gilt, wer lesen kann ...
>
>> Das Board wechselt ohne weiteres Zutun von selber die IP-Generierung.
>
> Das Board hat nach dem Wechsel dann quasi irgendeinde neue IP ?
Nicht nur IP, sondern auch Netmask & Gateway betroffen.
MAC hatte sich noch nicht geändert. MAC fällt aber nicht so sehr auf,
da TCP-IP ja auch mit einer anderen MAC weiter geht.
Ich vermute, das es etwas mit dem EEPROM zutun hat, da diese Werte dort
abgespeichert liegen.
>
>> Das ist einer der Fehler.
>
> Schon klar ...
... Aber offensichtlich nicht gleich jedem.


Lösungsvorschläge ?

von NurEinGast (Gast)


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Martin Hofmann schrieb:
> Lösungsvorschläge ?
>
Kondensatoren anlöten ?

von fonsana (Gast)


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NurEinGast schrieb:
> Martin Hofmann schrieb:
>> Lösungsvorschläge ?
>>
> Kondensatoren anlöten ?

+1 noch mal

fonsana

von Martin H. (hofe)


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@fonsana
C´s habe ich Schaltungsmäßig für ENC28J60 & ATMega32 verglichen.
Soweit hat das Pollin schon richtig gemacht, wenn gleich ungeschickt (C7 
10yF) mit zu langer Leitung & 2*Durchkontaktieren gelöst.
C6 & C10 haben nur 10nF anstelle 100nF, aber das ist im Ethernet 
Ausgangszweig, der ja die Programmierung EEPROM vom AVR nicht 
beeinflusst.

Ansonsten habe ich noch zusätzliche C´s 100nF an die 
Spannungsversorgungen
von ENC & ATMega gelötet.
Derzeit läuft die Schaltung zum Test, aber das tat sie vorher auch bis 
zum sporradischen Fehler.

Leider konnte ich den Thread zu den C´s weder bei ethersex.de noch hier 
finden.

Hast Du nen Link ?
Oder ein Foto/Beschreibung wo Du was geändert/ergänzt hast ?

von tt2t (Gast)


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> Soweit hat das Pollin schon richtig gemacht, wenn gleich ungeschickt (C7
> 10yF) mit zu langer Leitung & 2*Durchkontaktieren gelöst

Die gehören mit möglichst kurzer Leitung direkt an die ICs. Ich nehme 
immer SMD direkt zwischen VDD und VSS, das geht bei der Platine auf der 
Unterseite völlig problemlos.

von Martin H. (hofe)


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tt2t schrieb:
>> Soweit hat das Pollin schon richtig gemacht, wenn gleich ungeschickt (C7
>> 10yF) mit zu langer Leitung & 2*Durchkontaktieren gelöst
>
> Die gehören mit möglichst kurzer Leitung direkt an die ICs. Ich nehme
> immer SMD direkt zwischen VDD und VSS, das geht bei der Platine auf der
> Unterseite völlig problemlos.
Hallo tt2t
Dir ist schon klar, das C7 (10yF) am Pin 1 vom ENC28J60 Bezeichnung VCAP
sitzt. Keinerlei weitere Verbindungen sonst wo hin.
Die 3V Spannungsversorgung kommt an den Pins 15,19,20,25 & 29 ENC rein.
Wie ich bereits schrieb, ist das nur ungeschickt gelöst.
Ein Einfluss von C7 am ENC auf den Mikrocontroller kann ich nicht 
erkennen.

Ich vermute, das die Werte im EEPROM des ATMega verändert werden.

Wie ich schon schrieb, habe ich Block Kondensatoren 100nF an des 
Spannungseingängen des ENC & ATMega verteilt.
Läuft derzeit zum Test, da Fehler ja sporradisch ist.

von fonsana (Gast)


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Martin Hofmann schrieb:
> C´s habe ich Schaltungsmäßig für ENC28J60 & ATMega32 verglichen.
> Soweit hat das Pollin schon richtig gemacht, wenn gleich ungeschickt (C7

Du hast das Datenblatt und die Diskussion auf www.ethersex.de nicht 
gelesen.
Im Datenblatt steht unter anderem:
All power supply pins must be externally connected to
the same power source. Similarly, all ground references
must be externally connected to the same
ground node. Each VDD and VSS pin pair should have
a 0.1 μF ceramic bypass capacitor (not shown in the
schematic) placed as close to the pins as possible.

Und VDD-VSS-Paare gibt es schon 5.

Es kann natuerlich sein, dass Du eine verbesserte Version des Netio 
hast.

fonsana

von fonsana (Gast)


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fonsana schrieb:
> Du hast das Datenblatt und die Diskussion auf www.ethersex.de nicht
> gelesen.

Uebrigens: Die "Entwickler" bei Pollin auch nicht! OK, die Diskussion 
konnten sie nicht gelesen haben bevor es zu spaet war, die haben sie 
erst verursacht.

fonsana

von Hubert G. (hubertg)


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Laut Datenblatt beträgt die max. Betriebsspannung des ENC 3,45V.
Bei meinen drei, die ich in Betrieb habe, habe ich die Widerstände des 
LM317 so ausgemessen das nur etwa 3,2V herauskommen. Der ENC wird auch 
gleich deutlich weniger warm.
Ansonst SMD-Kondensatoren an die Stromversorgungs-Pin.
Seit fast zwei Jahre kein Problem damit.

von Stefan F. (sfrings)


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In einer anderen Schaltung mit Ethernet und AVR hatte ich das Problem, 
Daten im EEPROM zu verlieren, wenn ich ein NICHT gekreuztes 
Netzwerkkabel zwischen PC und Ethernet-Controller nutzte. Der Fehler 
trat mehrmals täglich auf.

Das nicht gekreutze Kabel war prinzipiell kein Fehler, denn mein PC kann 
die Polarität seiner Ethernet Buchse automatisch umschalten. Die 
Verbindung hat ja auch funktioniert, bis auf den sporadischen Verlust 
einzelner Bits im EEPROM.

Als Lösung hatte ich die Software so geändert, dass sie zuerst das 
EEPROM ausliest, und erst einige Millisekunden danach den Ethernet 
Transmitter einschaltet.

Vorher passierte beides in umgekehrter Reihenfolge ohne Wartepause.

Mit dem Oszilloskop konnte ich herausfinden, daß die Spannungsversorgung 
(in meinem Fall waren AVR und Ethernet Controller gemeinsam mit 3,3V 
versorgt) in dem Moment deutlich einbricht, wo die Link-LED an geht.

Darum habe ich einen zusätzlichen 22yF Kondensator an VCC/GND gelötet, 
danach funktionierte die Schaltung sowohl mit der verbesserten Software, 
als auch mit der alten zuverlässig.

Ich hatte mich entschlossen, beie Lösung beizubehalten: Also den 
zusätzlichen Kondensator und die geänderte Initialisierung.

Ich glaube, daß bei mir folgendes Passiert: In dem Moment, wo die 
Software den Transmitter einschaltet, entsteht ein Kurzschluß, weil das 
Netzwerkkabel NICHT gekreuzt ist. Das Notebook erkennt dies und polt 
seine Buchse um. Dann kommt der Link zustande.

Während des Kurzschlusses bricht die Versorgungsspannung ein. In der Tat 
ist mein Spannungsregler knapp bemessen, ich hätte einen stärkeren 
nehmen sollen. Jedenfalls leist die Software das EEPROM blöderweise 
genau in dem Moment aus, woe die Versorgungsspannung einbricht. Und 
darauf scheint das EEPROM empfindlich zu reagieren, wenngleich alle 
anderen Funktionen des AVR nicht beeinträchtigt sind.

Vielleicht ist das auch Dein Problem. Versuch einfach mal, die 
Spannungsversorgung des Ethernet Controllers mit einem großzügigen Elko 
(z.B. 100yF) zu unterstützen. Eventuell hilft auch, ein anderes Netzteil 
zu verwenden, dessen Ausgangsspannung schneller ansteigt bzw im 
Einschaltmoment bei stark wechselnder Last nicht einbricht.

von Sascha W. (sascha-w)


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Stefan Frings schrieb:
> Ich glaube, daß bei mir folgendes Passiert: In dem Moment, wo die
> Software den Transmitter einschaltet, entsteht ein Kurzschluß, weil das
> Netzwerkkabel NICHT gekreuzt ist. Das Notebook erkennt dies und polt
> seine Buchse um. Dann kommt der Link zustande.
Dann solltest du dir mal die Schaltung ansehen!
Es kann kein Kurzschluss entstehen, denn das Ethernetkabel ist an beiden 
Enden induktiv an den PHY gekoppelt.

Sascha

von Stefan F. (sfrings)


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Und du meinst, dass die Induktive Koppelung einen Kurzschluss 
verhindert? Wie das?

Egal ob Induktiv, Kapazitiv oder direkt - ich habe doch zwei Ausgänge 
miteinander gekoppelt. Wenn nun der eine "High" sagt, und der andere 
"Low" bekomme ich einen Kurzschluss. Da gibt es natürlich Bauteile, die 
die Stromstärke begrenzen, aber zumindest wird ein erheblich höherer 
Strom fließen, als vorgesehen.

Oder etwa nicht?

von fonsana (Gast)


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Stefan Frings schrieb:
> In einer anderen Schaltung mit Ethernet und AVR hatte ich das Problem,

Sind dort alle vorgeschriebenen C's eingebaut?

fonsana

von Stefan (Gast)


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Nein. Die Anzahl stimmte, aber deren Werte waren kleiner, als in den 
Datenblättern der IC's vorgeschrieben. Also kein Wunder, dass ich 
probleme hatte.

von Werner (Gast)


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Hallo Leute!

Hab auch das Problem das einzelne Bits im EEPROM umfallen. Meiner 
Meinung nach passiert es beim Anlegen der Versorgungsspannung. Hab 2 
Boards (mit K8IO) im Einsatz, selbes Verhalten in unregelmäßigen 
Abständen.
Zur Versorgung verwende ein Schaltnetzteil das mir 5 V für die NetIOs 
und 12V für die K8IO liefert.
In unregelmäßigen Abständen kann ich eines oder beide Boards nicht 
ansprechen da sich die IP geändert hat.
----
Danach hab ich zusätzlich folgende Umbauten durchgeführt:
Spannungsversorgung:  Eingang/Ausgang IC2 ->100nF ; R1 240 Ohm und für 
R2 390 Ohm.
ENC28J60: 100nF Kondensator gegen Masse bei Pin 15, 19, 20, 25, 28; R4 
-> 2.00kOhm und 1%
AtMega: zusätzlichen 100nF zwischen Pin 10 und 11
MAX232: (C17, C16, C15, C14) tauschen gegen 100nF
LEDs: auslöten; Vorwiderstände bei Ethernet-LEDs verdoppelt R6, R7
----
Leider nach den aufwendigen Umbauten noch immer selbes Verhalten…
----
Danach hab ich die Versorgung mit 3x 100uF stabilisiert, mir kommt vor 
etwas besser aber nach letzter Inbetriebnahme wieder IP bei einem Board 
verloren, ich dreh langsam durch.

Hat jmd. eine Idee?!

Lg und vielen Dank
Werner

von Hubert G. (hubertg)


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BODLEVEL auf 4V eingestellt und BOD aktiviert?

von Werner (Gast)


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Nein, was meinst du damit?

von holger (Gast)


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>Nein, was meinst du damit?

Er meint die BODLEVEL und BODEN Fuse. Wenn die falsch stehen kann es zu
Datenverlust im EPPROM führen.

von Werner (Gast)


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OK Danke! Auslesen konnte ich die alten Werte leider nicht, hab sie nun 
neu gesetzt auf beiden Boards:

LFuse auf 0xBF
HFuses auf 0xC2

Bis jetzt alles OK. Meld mich.

von Hubert G. (hubertg)


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Nachdem der µC mit 5V arbeitet wäre für Lfuse 3F besser.
http://www.engbedded.com/fusecalc/

von Werner (Gast)


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LFuse auf 0xBF => 2,7V sollte also passen!

Beide Boards funktionieren noch immer, hab jetzt schon oft aus/ein 
gesteckt, schaut gut aus...

von Werner (Gast)


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Beide Boards laufen bisher perfekt. (mit LFuse 0xBF)
Sollte der Fehler wiedermal auftreten, werde ich Bescheid geben.

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