Hi, durch eigene Dummheit habe ich beim Scheinwerfereinsatz meines Autos (Punto) eine kleine Befestigungslasche abgebrochen. Sonst hält noch alles, aber ich will das Ding eigentlich wieder halbwegs festmachen. Allerdings habe ich noch nicht rausbekommen, was das für ein Kunststoff ist. Die Farbe ist fast schwarz. Der Bruch ist rau und körnig (siehe Bild), also wohl kein PE(?). Mit Wärme schmilzt es rau auf. Es ist kein ABS oder PVC, weil es von Aceton und Tetrahydrofuran nicht angelöst wird. Tri/Xylol habe ich noch probiert, tut sich auch nix. 2K-Kleber (UHU Endfest oder sowas) hält nicht wirklich. Auch auf gut angerauten Flächen geht es am Stück ab. Was ist das jetzt? Doch PE?
Die Bruchstelle sieht für mich aus, als wäre der Kunststoff mit einem Füllmaterial versehen - oder ist das nur Dreck/Überrest vom 2k-Kleber? Falls es Füllmaterial ist, dann sagt die Oberflächenstruktur nicht viel. Ich weiß zwar nicht, was für ein Kunststoff ist, aber würde es mal mit Cyanacrylatkleber probieren ("Sekundenkleber"), am besten mit möglichst dünnflüssigem, falls die Bruchstelle noch halbwegs paßt. Evtl. Vorversuch abseits der Bruchstelle machen.
alternativ einen pur oder wie geschrieben mit einem cyanacrylat. du könntest auch thermofügen versuchen, ist aber mit füllstoffen (fasern) nicht so einfach.
Georg A. schrieb: > 2K-Kleber (UHU Endfest oder sowas) hält nicht wirklich. Auch auf gut > angerauten Flächen geht es am Stück ab. Dann könnte es auch gefülltes Polypropylen (PP) sein. Grüße Stefan
1.Das wird wohl eher Murks als fest. 2.Man könnte vor dem Wegwerfen noch ein paar 1mm-Löcher ins Material bohren und einen geeigneten Draht zur Verstärkung einbringen um die Last von der Bruckstelle auf den Rest zu verteilen. Dann erst kleben. 3.Frag auf dem Schrottplatz Deines Vertrauens oder bei der Firma Seik nach Ersatz.
Ich habe mal so etwas ähnliches an einem Scheinwerfer an einen Fiesta reparieren müssen: Ich glaube der Kleber war von Pattex: Harz in der Tube, Härter/Füllstoff als Pulver, Kunststoffpressteil mit verschiedenen Vertiefungen fürs anmischen. Härtet bei Wärme besser aus. (Steht in der Packungsbeilage) Beidseitig auf den Klebekanten deckungsgleich(!) zwei mal zwei Löcher gebohrt. (2 je Seite) Das ganze mit dem angerührten 2K-Kleber und (kleinen) Stahlstiften zusammengedrückt, die aufgerauhten Seitenkanten noch mit dem Rest "verpappt" (Klebenasen) und dann eine halbe Stunde bei >100°C in den Backofen. (Backofen danach gut durchlüften und auswischen) Der 2K-Kleber wird dabei dünnflüssig - evtl. fixieren. Hat danach noch Jahre gehalten. Mirko
Die Bruchkanten sind so, da habe ich noch nichts draufgeschmiert... das
mit den eingelassenen Stiften habe ich mir auch schon überlegt.
> Ich glaube der Kleber war von Pattex
Zumindest früher hieß der Stabilit Express, muss ich auch noch mal
probieren... wird aber wohl die Flexibilität nicht mitmachen.
Aber dass es so einer von den quasi nicht klebbaren Kunststoffen ist
(PE, PE), Grmbl...
Hi, ich hab gerade noch mal etwas gestöbert. Vielleicht kannst du die Teile ja "spiegelschweißen". Und dann soll es noch einen speziellen Kleber für PE und PP von 3M/Scotch geben (Scotch-Weld DP-8005). Leider scheinen dessen Inhaltsstoffe unter die Chemikalien-Verbotsverordnung zu fallen, so dass der Bezug sehr schwierig werden dürfte. Ich hoffe, das hilft trotzdem etwas. Grüße Stefan
Loctite 480 benutzen. aber die Klebeflächen sind sehr klein und eine Klebung müsste dort genauso stabil sein wie das eigentliche Material. Das ist eine echte Herausforderung...
"uhu endfest", ein ausgezeichneter 2-komponenten-kleber kleber anrühren, auftragen, klebestelle mit klebeband auf zug fixieren, dann bei ca. 60°C härten (wärmeflasche unter bettdecke o.ä.). diesen kleber benutzen viele bogenbauer für komposit-bögen. ps: klebestellen vorher eventuell mit reinigungsbenzin entfetten pps: versuch mal, ob der kunststoff von aceton (nagellackentferner) angegriffen wird, das läßt rückschlüsse auf das materiel zu
das schwarze Zeug ist in den meisten Fällen ABS. http://de.wikipedia.org/wiki/Acrylnitril-Butadien-Styrol das bekommt man mit MEK angelöst, bzw. mit in MEK aufgelöstem ABS auch geklebt. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Methyl-Ethyl-Keton&redirect=no FAlls kein MEK vorhanden, kann man ABS mit MethylMetacrylat-Kleber kleben (es enthält ebenfalls passende Lösungsmittel, um ABS anzulösen und sich mit der Oberfläche zu verbinden geeigneter MethylMetacrylat-Kleber sind z.B. Megabond2000 (-> Louis.de, da kleben die Moped-Fans ihre Verkleidungen mit), oder auch Stabilit Express (Baumarkt etc) Nachtrag: Ups, ich sehe grade, du hast ABS ausgeschlossen. Dann vergiss das zuvor gesagte. Wobei: ABS wird von Aceton nicht angelöst. Ob Tetrahydrofuran ABS anlöst weiß ich nicht. MEK löst es auf jeden Fall an (ich hab schon einige Reparaturen damit durchgeführt)
Auf Autoteilen steht doch inzwischen meist oder immer drauf, woraus sie sind? Das könnte die Suche etwas erleichtern ...
Ich hatte als ABS gekennzeichnete Teile, die von THF angelöst wurden (Steckernetzteilgehäuse...), damit habe ich sie such wieder zu geklebt... Das mit dem Aufdruck wäre noch eine Idee, so ohne Ausbau ist aber nichts zu sehen.
Alle Kunststoffe mit einer wachsartigen Oberfläche ( PE ,POM ,Teflon)lassen sich unter Amateurbedingungen nicht kleben. Man müsste die Klebeflächen speziell anätzen und dann ginge das bei einigen mit ebenso speziellen Industrieklebern.
Vielleicht hilfreich: http://www.zabex.de/site/chevireparatur.html weiter unten wird "PP" geklebt (mit Hitze).
> weiter unten wird "PP" geklebt (mit Hitze).
Hm, Ersa-Heissluftlötkolben hab ich doch, auch eine einstellbare grosse
Heissluftpistole ;) Wachsartig? Naja, es ist schon relativ flutschig
glatt...
Ich bau den Scheinwerfer am WE mal ganz aus und suche nach einer
Stoffkennzeichnung. Jedenfalls danke, hab ein paar Ideen gewonnen.
Wäre auch nicht eine mechanische Lösung mit Blech und Verschraubung möglich? Ich habe das schon mehrfach erfolgreich verwendet.
> Wäre auch nicht eine mechanische Lösung mit Blech und Verschraubung > möglich? So kanns ja jeder ;) Hab grad noch eine nette Methode gefunden, die das Zeug mit Glasfaser zusammenhält und Epoxy versteift: http://www.apriliaforum.de/faq-s-allgemein/13281-pp-kunstoff-kleben-polypropylen.html
So, fertig... Laut Aufdruck war es PP-TD40. Also wohl noch mit Talkum verfüllt, damit man es noch schlechter kleben kann ;) Zuerst mit dem Heissluftlötkolben warm gemacht, sodass es auch nicht nur an der Oberfläche weich wurde. Allerdings kräuselt sich das Material zurück, d.h. von selbst verschmilzt es nicht. Füllmaterial hatte ich auch nicht. Deswegen noch mit der Kolbenspitze rundrum verschmiert. Das hält schon etwas, aber noch nicht vertrauenswürdig... Danach mit der Apriliamethode weitergemacht: Glasfasergewebe mit runtergeregleltem Lötkolben mit der Oberfläche verschweisst. Das bekommt man im abgekühlten Zustand schon gar nicht mehr ab. Danach 2K-Kleber drüber. Sieht nicht schön aus (hab mich beim Glätten nicht angestrengt, war auch 2min 2K-Kleber...), hält aber bombenfest. Ist ja jetzt glasfaserverstärktes PP... Der ganze Vorgang dauert zwar länger als eine übliche Klebung, die Stabilität des Ergebnisses ist aber wirklich gut.
Na prima! Auch wenn es von FIAT ist, wird DAS jedenfalls nicht mehr wegrosten.
Hallo Georg, danke für den Erfahrungsbericht! Grüße Stefan
An einer Bügeleisenverkleidung habe ich auch mal eine abgebrochene Nase wieder "aufgebaut". Mit der Heißluft-Lötstation. Ich denke aber, den 2K-Kleber hättest du dir sparen können. Früher oder später wird er sich wieder ablösen.
> Ich denke aber, den 2K-Kleber hättest du dir sparen können. Früher oder > später wird er sich wieder ablösen. Wird er IMO nicht, weil er sich mit der Glasfasermatte verbunden hat und die wiederum grossflächig mit dem PP verschweisst ist.
Abwarten! Das Glasfaser ist vom PP eingebettet und umflossen. Ansonsten hätte es keinen Sinn.
> Das Glasfaser ist vom PP eingebettet und umflossen.
Einzelne Faserbüschel schon, aber nicht alles. Man kann das über den
Andruck der Lötkolbenspitze schon ganz gut einstellen. Wird die Matte an
der Stelle schwarz, ist das PP bis oben durch, grau ist nur so halb,
aber auch das hält über die Büschelverkettung schon gut. Da sollte noch
genügend "freie" Faser für den Klebstoff da sein.
Da ich den Kleber über die Matte hinaus auch auf das rohe PP verteilt
habe, merkt man beim Abziehen dieses Teils sofort, wo der GF-Teil
beginnt. Da zieht sich nix mehr ab...
Für solche Reparaturen gibt es im Karrosserieberich ein Hilfsmittel. Es werden dazu Klammern quer zur Risstelle eingschmolzen. Speziell solche Haltelaschen an Anbauteilen können damit sehr gut repariert werden. Hab das selbst schon ausprobiert. Funktioniert. Suchbegriff: uniplast und Spanesi hilft weiter. Hier noch ein Link, wo Bilder von solchen Reparaturen zu finden sind. http://www.karosseriecenter-wolfrum.de/produkte/neu-uniplast.html
Eine nette Idee, sollte auch einfach nachzumachen sein (Edelstahldraht biegen, dickes NT dran). Im Prinzip aber auch nichts anderes als das Einschmelzen der GF-Matte... Bei meiner dünnen Lasche wäre es aber wohl schon grenzwertig, die war ja grad mal 10mm breit und 2-4mm dick und das war noch der dicke "Fuss".
Vor einigen Tagen habe ich auch ein Problem mit meinem Staubsauger. Zuerst habe ich die Bruchstelle nur mit einem Zweikomponenten Klebstoff verbunden. Beim Tragen des Staubsauger wird die Stelle belastet. Leider hat das nicht gehalten. Danach habe auf vier Stellen die Bruchstelle mit Kanthaldraht fest verbunden und dann wieder den Klebstoff eingetragen. Die Stelle hält...
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.