Hallo, habe nun schon mehrfach gelesen, Natriumhydroxid könnte auch Glas verätzen. Stimmt das? Ich lagere mein verbrauchtes Natriumhydroxid in Einmachgläsern, deren Gummidichtung ich entfernt habe (damit kein Druck entstehen kann). Ist das somit eine problematische Lagerung? Würdet ihr das ändern? Eine zweite Frage aus reiner Neugier: welche Chemische Reaktion läuft beim Entwickeln mit NaOH eigentlich genau ab? Grüsse Tobi
Wenn das NaOH ohnehin entsorgt werden soll, ist es egal, wenn das Einmachglas angeätzt wird. Bis es durchgeätzt ist, wird es lange dauern. Frisches NaOH lagert man besser z.B. in einer PE-Dose, da es sonst mit Natriumsilikat verunreinigt wird. 2NaOH + SiO2 => Na2SiO3 +H2Ob
Tobi (Gast) schrieb: > Ich lagere mein verbrauchtes Natriumhydroxid in Einmachgläsern, deren > Gummidichtung ich entfernt habe (damit kein Druck entstehen kann). > Ist das somit eine problematische Lagerung? Würdet ihr das ändern? Ich würde das ändern. Nicht wegen dem Anätzen, sondern wegen der latenten Gefahr, die davon ausgeht. * Chemikalien haben in Lebenmittelbehältern nix zu suchen * Durch das Enfernen der Dichtung, aber auch durch das Glasgefäß reicht ein blöder Zufall um das Zeug irgendwohin zu verschütten. Das kann ins Auge gehen. Warum sollte der Druck soweit ansteigen, das eine normale HD-PE Flasche das nicht aushält? > welche Chemische Reaktion läuft beim Entwickeln mit NaOH eigentlich genau ab? Das Entwickeln ist in erster Linie ein physikalischer Prozess des Auflösenes, so wie Kochsalz in Wasser. Die Chemie - also das Erhöhen bzw. Verringern der Löslichkeit z.B. durch Ändern von Bindungsarten oder Umlagerungsreaktionen - findet schon vorher beim Belichten statt. Es ist aber schwer, das so allgemein zu behaupten, da es x verschiedene Arten von Resists gibt. z.B.: http://www.allresist.de/wDeutsch/wiki/allgemein/grundlegendechemie/LichtempfindlicheKomponenten.php?navanchor=
ich lehn mich jetzt mal aus dem fenster indem ich behaupte naoh entwicklerlösung kannst du in den ausguss kippen. warum? rohrfrei enthält hauptsächlich naoh und wird pur in zu reinigende rohre geschüttet, also ist naoh im abwasser nicht "verboten" (ganz davon abgesehen das kacke, kotze und was sonst noch so in der kanalisation rumschwimmt basen wohl neutralisiert oder wenigstens wegpuffert). einzig die in lösung gegangene beschichtung könnte problematisch sein - aber ich denke auch hier das ein paar platinenätzer gegenüber dem rest der gülle produzierenden bevölkerung rein gar nichts ausmachen. (lase mich gerne eines besseren belehren) anders sieht es mit ätzlösung aus. die muss wegen der cu2+ ionen unbedingt entsorgt werden und darf nicht in den ausguss geschüttet werden (cu ist ein starkes zellgift für die bakterien in den kläranlagen). oh und schutzbrille tragen! :)
c. m. schrieb: > entwicklerlösung kannst du in den ausguss kippen. > anders sieht es mit ätzlösung aus. die muss wegen der cu2+ ionen > unbedingt entsorgt werden und darf nicht in den ausguss geschüttet > werden Stimmt. Reines Eisen3chlorid darfst Du aber auch in den Ausguss kippen, den das wird dem Abwasser in der Kläranlage säckeweise zugefügt. Gruss Harald
Tobi schrieb: > habe nun schon mehrfach gelesen, Natriumhydroxid könnte auch Glas > verätzen. > Stimmt das? Nein MfG Klaus
Harald Wilhelms schrieb: > Reines Eisen3chlorid darfst Du aber auch in den Ausguss > kippen, den das wird dem Abwasser in der Kläranlage säckeweise > zugefügt. Nur: wer wird schon privat Eisen(III)-chlorid kaufen, nur um es danach in den Ausguss zu kippen? ;-) In der Regel will man vorher Platinen damit ätzen, und danach ist es natürlich Cu-belastet und gehört in die Schadstoffsammlung. Aber ordentlich deklariert haben die dort gar kein Problem damit. Die ärgern sich viel mehr, wenn sie eine Kiste "Haushaltschemie" aus einer Haushaltsauflösung vor den Latz gesetzt bekommen und für jedes Behältnis einzeln raten dürfen, was da jetzt drin sein mag.
Jörg Wunsch schrieb: > Die ärgern sich viel mehr, > wenn sie eine Kiste "Haushaltschemie" aus einer Haushaltsauflösung > vor den Latz gesetzt bekommen und für jedes Behältnis einzeln > raten dürfen, was da jetzt drin sein mag. Bei unserem Schadstoffmobil testen die jedes Gefäß mit Uni-Indikator und sortieren, meiner Beobachtung nach, lediglich nach Sauer und Basisch. gruß cyblord
Klaus schrieb: > Tobi schrieb: >> habe nun schon mehrfach gelesen, Natriumhydroxid könnte auch Glas >> verätzen. >> Stimmt das? > > Nein naoh in wasser sicher nicht, aber bei einer naoh schmelze bin ich mir jetzt nicht sicher.
c. m. schrieb: > aber bei einer naoh schmelze bin ich mir > jetzt nicht sicher. Bei welchen Temperaturen pflegst du so deine Chemikalien aufzubewahren? :-)
Jörg Wunsch schrieb: > c. m. schrieb: >> aber bei einer naoh schmelze bin ich mir >> jetzt nicht sicher. > > Bei welchen Temperaturen pflegst du so deine Chemikalien > aufzubewahren? :-) Manche mögens heiss! http://de.wikipedia.org/wiki/Manche_mögens_heiss Gruss Harald
Muss da auch meinen Senf dazugeben: Natronlauge kann sehr wohl Glas verätzen, allerdings nur, wenn die Natronlauge sehr konzentriert und heiss ist. Kochende konzentrierte Natronlauge ätzt in wenigen Minuten ein Loch in ein normales Einweckglas. Die Natronlauge, die zum Entwickeln verwendet wird, ist aber stark verdünnt, da passiert (zumindest dem Glas) nichts. Ich muss mich aber auch unbekannter2 anschließen: Die Entwicklerlösung ist, obwohl stark verdünnt, immer noch stark ätzend und hat weder in lose verschlossenen Gefäßen noch in Lebensmittelgefäßen etwas verloren, Unfälle sind schneller passiert als man denkt. Fürs Erblinden reicht's immer noch, wenn da was ins Auge kommt.
Chemikus schrieb: > Die Natronlauge, die zum Entwickeln verwendet wird, ist aber stark > verdünnt, da passiert (zumindest dem Glas) nichts. Es ging nicht um Natronlauge, erst recht nicht um Entwicklerlösung, sondern ums reine NaOH selbst (in fester Form). PE-Flasche ist sicher optimal, aber bei Zimmertemperatur passiert auch in einer Glasflasche nichts damit. Ich habe hier welches, das sich offenbar bereits viele Jahrzehnte in einer solchen befindet. > Die Entwicklerlösung ist, obwohl stark verdünnt, immer noch stark ätzend Naja, das ist eine mittelmäßige Übertreibung. Sicher sollte man das Zeug weder trinken noch in die Augen spritzen, aber "stark ätzend" ist was anderes. Auch, wenn ich es keineswegs empfehlen würde, in der üblichen 1%igen Tunke kann man bei 20 °C problemlos 5 Minuten lang mit den Fingern panschen (sofern man keine offene Stelle in der Haut hat). Das ist nicht das, was ich als "stark ätzend" bezeichnen würde, auch wenn man den Fettverseifungs-Effekt natürlich bemerkt. > und hat weder in lose verschlossenen Gefäßen noch in Lebensmittelgefäßen > etwas verloren [...] Dem schließe ich mich natürlich trotzdem an. Der Vorratsbehälter sollte schon deshalb gut verschlossen sein, weil das Zeug gut hygroskopisch ist, und die Flasche mit der Entwicklerlösung, damit kein CO2 rankommt und die Suppe karbonieren lässt.
LOL Nö auch "100%ige" Natronlauge kann kein Siliziumdioxid "weichmachen" weil "verätzen" halt anderer PH-Wert ist und so (ironisch gemeint ...) :-P Wenn Du allerdings 100%ig sicher sein willst das im Behälter alles drin bleibt nimm PTFE oder als "TM Telfon", denn Flußsäure kommt da auch nicht durch ...
loller schrieb: > *LOL* stimmt schon, die diskussion geht deutlich ins akademische - praktisch kann man natronlauge gut in glas aufbewahren. > Nö auch "100%ige" Natronlauge kann kein Siliziumdioxid "weichmachen" und wie siehts mit na20 und cao aus? das sind die anderen bestandteile von haushaltsglas... > Wenn Du allerdings 100%ig sicher sein willst das im Behälter alles drin > bleibt nimm PTFE oder als "TM Telfon", denn Flußsäure kommt da auch > nicht durch ... viel zu teuer. da reicht schon PE, und das hat auch noch den vorteil das es nicht zerspringt wie glas (ne alte domestos flasche z.b.). für das eingesparte geld sollte man lieber eine schutzbrille kaufen und die auch konsequent nutzen. wirklich.
c. m. schrieb: > ich lehn mich jetzt mal aus dem fenster indem ich behaupte naoh > entwicklerlösung kannst du in den ausguss kippen. Das ist genauso unbedenklich wie Abflussreiniger, der auch nichts anderes als NaOH mit Alu-Schnipseln ist.
Werner schrieb: > c. m. schrieb: >> ich lehn mich jetzt mal aus dem fenster indem ich behaupte naoh >> entwicklerlösung kannst du in den ausguss kippen. > > Das ist genauso unbedenklich wie Abflussreiniger, der auch nichts > anderes als NaOH mit Alu-Schnipseln ist. eigentlich genauso bedenklich wie abflussreiniger.
c. m. schrieb: > eigentlich genauso bedenklich wie abflussreiniger. Noch vor ein paar Jahren wäre die Welt froh gewesen, um jeden Tropfen NaOH, der den sauren Regen aus diversen Abgasen neutralisiert ;-)
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