Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Drehzahlmesser für Motorsägen?


von steve (Gast)


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Hallo,

Ich bin schon länger am überlegen, wie ein Drehzahlmesser für Motorsägen 
relisiert ist.
Ich habe schon ein mal einen "REVCO" in Betrieb gesehen (ist anscheinend 
schon was älteres).
So ein ding: 
http://www.landwirt.com/ez/index.php/kleinanzeigen/anfrage/91586
Diesen braucht man nirgendst anschließen , er misst über die Luft die 
Zündimpulse, oder so.

Einen anderen, per Kabel, fand ich im ebay:
http://www.ebay.at/itm/BOCAST-Drehzahlmesser-Betriebsstundenzahler-Motocross-Motorsagen-hour-meter-/221151596937?pt=Motorrad_Kraftradteile&hash=item337da99189
Bei diesem wickelt man den Draht des Gerätes um das Zündkabel und dann 
misst er.

Wie ist nun so ein Messgerät per Luft realisiert??

Könnte man für den mit Kabel einen Adapter bauen??

Kennt sich ich mit sowas aus????????

mfg

von Martin (Gast)


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Du kannst die Frequenz als Schall messen und mit einem Mikrophon 
aufzeichnen und analysieren.
Die Frequenz des Schalls ist identisch mit der Drehzahl in 1/s also Hz.

von Timmo H. (masterfx)


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Und ein Umschalter von 2 auf 4 Takter ist auch noch dran. Der 4 Takter 
macht ja 2 Umdrehungen bis zur nächsten Zündung

von steve (Gast)


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Martin schrieb:
> Du kannst die Frequenz als Schall messen und mit einem Mikrophon
> aufzeichnen und analysieren.

Wird das Gerät ohne Kabel also so realisiert sein? Oder wäre es auch 
noch anders möglich?

von Gerd (Gast)


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Timmo H. schrieb:
> Der 4 Takter
> macht ja 2 Umdrehungen bis zur nächsten Zündung

Bei Gartengeräten definitiv nicht. Diese Aussage trift fast 
ausschließlich auf Motoren in Fahrzeugen zu.

von Ben _. (burning_silicon)


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Wozu braucht man bei einer Kettensäge einen Drehzahlmesser? Zu oft ohne 
Gehörschutz damit gearbeitet, daß eine akustische Einschätzung der 
Drehzahl beim Arbeiten nicht mehr möglich ist?

von fonsana (Gast)


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Gerd schrieb:
> Timmo H. schrieb:
>> Der 4 Takter
>> macht ja 2 Umdrehungen bis zur nächsten Zündung
>
> Bei Gartengeräten definitiv nicht. Diese Aussage trift fast
> ausschließlich auf Motoren in Fahrzeugen zu.

Falsch! Auch bei Gartengeraeten bleibt ein Viertakter ein Viertakter. 
Demzufolge zuendet auch in Gartengeraeten ein Viertakter nur jede zweite 
Umdrehung.

fonsana

von Udo S. (urschmitt)


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Gerd schrieb:
>> Der 4 Takter
>> macht ja 2 Umdrehungen bis zur nächsten Zündung
> Bei Gartengeräten definitiv nicht. Diese Aussage trift fast
> ausschließlich auf Motoren in Fahrzeugen zu.

Aha, bei einem Rasenmäher mit Briggs & Stratton 4 Takt Motor macht der 
also bei jeder Kurbelwellenumdrehung alle 4 Takte durch und zündet?

Junge denk nach bevor du so einen Stuss schreibst.
Ein 4 Takter macht 2 Umdrehungen für einen Durchlauf aller Takte, und 
ein 2 Takter eine Umdrehung.
Entsprechend hast du beim 2 Takter 1:1 von Zündimpulse und Drehzahl und 
beim 4 Takter 1:2
Egal ob das jetzt ein Ferrari ist, ein Honda Generator, ein Kreidler 
Mofa, ein Stihl Säge oder ein Rasenmäher.
(Bei Mehrzylinderrn natürlich immer auf den Zündimpuls eines Zylinders 
bezogen)

von Udo S. (urschmitt)


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Ben _ schrieb:
> Wozu braucht man bei einer Kettensäge einen Drehzahlmesser? Zu oft ohne
> Gehörschutz damit gearbeitet, daß eine akustische Einschätzung der
> Drehzahl beim Arbeiten nicht mehr möglich ist?

Zum einstellen des Vergasers.
Denn zu hohe Drehzahlen nimmt der Motor irgendwann übel und bei zu 
niedrigen verschenkst du Leistung.
Und du hörst nicht ob die Säge jetzt eine Leerlaufdrehzahl von 8000 oder 
9000 U/min hat, zumindest nicht ohne direkten Vergleich, den du 
normalerweise nicht hast.

von MirkoB (Gast)


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Briggs&Stratton Motoren zünden bei jeder(!) Kurbelwellenumdrehung.
Das ist prinzipbedingt, da die Zündspule auf dem Rotor der Kurbelwelle 
sitzt.
Da gibts keine extra-Zündspule und Unterbrecher.

Es ist vollkommen egal, ob das Ding während der Ausstossphase nochmal 
zündet...

Zum Thema Drehzahlmessen an Motorsägen:
Gerade beim entasten merkt man, ob das Ding irgendwie "langsam" läuft.
Es macht schon einen Unterschied, ob es nun 14.000 U/min oder "nur" 
12.000 U/min sind, obwohl man das unter dem Gehörschutz nicht wirklich 
raushört.

Mirko

von steve (Gast)


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Ben _ schrieb:
> Wozu braucht man bei einer Kettensäge einen Drehzahlmesser?

Sowas benötige ich weil der Vergaser einer Motorsäge unter verschiedenen 
Temperaturen (Sommer/Winter) und auch Seehöhe verschieden regiert.

Meine Säge hat zB drei externe Einstellschrauben für den Vergaser - wenn 
man die Säge mit zu hoher Drehzahl einstellt ist sie gleich mal kaputt!!

von Holm T. (Gast)


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MirkoB schrieb:
> Briggs&Stratton Motoren zünden bei jeder(!) Kurbelwellenumdrehung.
> Das ist prinzipbedingt, da die Zündspule auf dem Rotor der Kurbelwelle
> sitzt.
> Da gibts keine extra-Zündspule und Unterbrecher.
>
> Es ist vollkommen egal, ob das Ding während der Ausstossphase nochmal
> zündet...
>

Ich möchte das noch einmal unterstreichen, Mirko hat Recht.
Auch mein altes Mopped (1980er Suzuki GS1000E) mit 4 Zylindern hatte 
original 2 um eine halbe Umdrehung versetzte Unterbrecher (hat jetzt 
Geberspulen und Elektronikzündung), die Zündspulen haben 2 
Hochspannungsanschlüsse und befeuern jeweils 2 Kerzen in Reihenschaltung 
über die Masse. Jeder Zylinder zündet sowohl im Kompressionstakt als 
auch beim Ausstoßen.

Die 2:1 Untersetzung spart man sich auf diese Weise, der Vertreiler 
fällt auch weg.

Gruß,

Holm

von fonsana (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> über die Masse. Jeder Zylinder zündet sowohl im Kompressionstakt als
> auch beim Ausstoßen.

Auch wenn das jetzt haarspalterisch klingt:

Nein der Zylinder im Ausstosstakt zuendet nicht, er bekommt zwar einen 
Zuendfunken, aber mangels zuendfaehigem Gemisch zuendet da nichts.

fonsana

von Ben _. (burning_silicon)


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Bin ich froh, daß ich 'ne Stihl habe. Die funktioniert nun schon etliche 
Jahre im Sommer wie im Winter, springt sofort an und zieht durch wie am 
ersten Tag. Ohne technische störende Extras und ohne daß auch nur einmal 
die Zündkerze draußen war...

von Thomas R. (Gast)


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MirkoB schrieb:
> Briggs&Stratton Motoren zünden bei jeder(!) Kurbelwellenumdrehung.
> Das ist prinzipbedingt, da die Zündspule auf dem Rotor der Kurbelwelle
> sitzt.
> Da gibts keine extra-Zündspule und Unterbrecher.

Genauso ist es bei dem Honda GX25. Da sitzt der Magnet der 
eigengetriggerten Magnetzündung auf dem Lüfterrad, welches auf der 
Kurbelwelle sitzt.
Es entsteht also bei jeder Kurbelumdrehung ein Zündfunke.
Natürlich wird nur bei jedem 2. Zündfunken eine Verbrennung eingeleitet.

von Udo S. (urschmitt)


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MirkoB schrieb:
> Briggs&Stratton Motoren zünden bei jeder(!) Kurbelwellenumdrehung.

Ok, das wusste ich nicht, glaube ich aber gerne.
Wieder was gelernt.

von Harald W. (wilhelms)


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fonsana schrieb:

> Auch wenn das jetzt haarspalterisch klingt:
>
> Nein der Zylinder im Ausstosstakt zuendet nicht, er bekommt zwar einen
> Zuendfunken, aber mangels zuendfaehigem Gemisch zuendet da nichts.

Haare doppelt gespaltet: Auch im anderen Takt wird der Zylinder
nicht gezündet, sondern im besten Fall das in diesem Zylinder ent-
haltene Benzin/Luftgemisch (ange-)zündet. :-)
Meint
Harald
PS: Diese "Doppelzündung" gabs sogar in manchen Autos, z.B. der "Ente".

von Ben _. (burning_silicon)


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Gibts heute auch noch. Wird gemacht wenn man eine vollelektronische 
Zündanlage ohne Verteiler verbauen will und an den Zündspulen gespart 
werden muß. Dann ist eine Zündspule für zwei Zylinder da.

von MirkoB (Gast)


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steve schrieb:
> Sowas benötige ich weil der Vergaser einer Motorsäge unter verschiedenen
> Temperaturen (Sommer/Winter) und auch Seehöhe verschieden regiert.

Soweit richtig, das kann dir jeder aus der profesionellen 
Holzfäller-Liga bestätigen, aber...

> Meine Säge hat zB drei externe Einstellschrauben für den Vergaser - wenn
> man die Säge mit zu hoher Drehzahl einstellt ist sie gleich mal kaputt!!

...fällst Du Bäume im Akkord oder bist Du der Entaster?
3 Stellschrauben sind auch 8 Freiheitsgrade die man VERstellen kann.

Gut...nach der Einlaufphase könnte man theoretisch das Gemisch etwas 
magerer machen (mehr Drehzahl), aber für eine Hof- und Gartensäge... Der 
Hersteller hat das Ding schon so eingestellt, dass es geht.
Ansonsten zum Händler, der weiß wo man drehen muss.

Ansonsten der alte Tipp: Ordentlichen Sprit! Kein 1:50 Gemisch, welches 
selbst angemischt schon ein halbes Jahr in der Ecke steht.
Entweder frisch anmischen oder auf Aspen umsteigen.

Mirko

von Udo S. (urschmitt)


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MirkoB schrieb:
> Ansonsten zum Händler, der weiß wo man drehen muss.

Na ja das ist so wie überall im Handwerk.
Es gibt 90% Leute mit wenig Ahnung und 10% die was taugen.

Die Jungs, bei denen ich meinen Sägeschein gemacht habe haben ihre Sägen 
auch selbst eingestellt.

von MirkoB (Gast)


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...ich glaube, im Alter(tm) kommt die Erkenntniss, dass man nicht mehr 
alles selber machen muss und das es auch Leute geben kann, die besser 
sind als man selbst.

Allerdings, wenn ich jeden Tag im Wald wäre, bei jedem Wetter und 
Temperatur, würde ich auch irgendwann lernen wollen, wie man das Ding 
der Witterung angepasst schnell mal einstellt.

Nun ist es aber sehr philosophisch abgeglitten...was war eigentlich die 
Frage?

von Udo S. (urschmitt)


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MirkoB schrieb:
> ...ich glaube, im Alter(tm) kommt die Erkenntniss, dass man nicht mehr
> alles selber machen muss und das es auch Leute geben kann, die besser
> sind als man selbst.

Die gibt es die muss man aber erst mal finden. Bei mindestens 30% der 
Fälle wo ich "Fachleute" beauftragt habe, musste ich mich später über 
Inkompetenz ärgern.
Und mein Diplom ist auch schon viele Jahre her :-)
Ich kenne einen Mechaniker für Gartengeräte, der zieht alle Schrauben 
auch Hohlschrauben und Düsen so an, als wäre er gerade im Body Building 
Zentrum. Mit immer wiederkehrenden entsprechenden Problemen.
Dann wird mit Helicoil und co. irgendwas gefriemelt oder händeringend 
nach Ersatzteilen geforscht.
Dem würde ich meine Säge nicht mal bei gewaltandrohung geben.

MirkoB schrieb:
> Nun ist es aber sehr philosophisch abgeglitten...was war eigentlich die
> Frage?

Wie man so einen Drehzahlmesser selbst baut.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Gerd schrieb:
> Timmo H. schrieb:
>> Der 4 Takter
>> macht ja 2 Umdrehungen bis zur nächsten Zündung
>
> Bei Gartengeräten definitiv nicht. Diese Aussage trift fast
> ausschließlich auf Motoren in Fahrzeugen zu.

Auch da nicht immer ;-)

Der NSU Prinz 4 hatte keinen Verteiler! Der hat bei jeder Umdrehung 
gezuendet!
Macht ja auch nichts...



Gruss

Michael


Sorry...O.T.

von steve (Gast)


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Hallo,

Erstmal danke für die vielen Beiträge, aber:
Ist eigentlich noch bewusst was die hauptsächliche Frage war?  ;-)

-> Wie man am einfachsten ein Messgerät realisiert, um die Motordrehzahl 
einer Säge zu messen (ohne ein Kabel anzuschließen).

Martin schrieb:
> Du kannst die Frequenz als Schall messen und mit einem Mikrophon
> aufzeichnen und analysieren.
> Die Frequenz des Schalls ist identisch mit der Drehzahl in 1/s also Hz.

Ist dies die einzige Möglichkeit?

Bzw wie würde man dies am einfachsten realisieren?

mfg

von Gerd (Gast)


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fonsana schrieb:
> Falsch! Auch bei Gartengeraeten bleibt ein Viertakter ein Viertakter.
> Demzufolge zuendet auch in Gartengeraeten ein Viertakter nur jede zweite
> Umdrehung.

Messbare Zündspannung erzeugt er aber trotzdem bei jeder Umdrehung. 
Drehzahlmesser mit Mikrofon sind nicht sehr weit verbreitet. Meist wird 
das mit kapazitiver oder Induktiver Kopplung bewerkstelligt. Bei der 
Messweise mit Mikrofon hättest Du natürlich Recht.

von Gerd (Gast)


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Michael Roek schrieb:
> Diese Aussage trift fast
>> ausschließlich auf Motoren in Fahrzeugen zu.

Darum schrieb ich "fast immer"!

von Dietrich L. (dietrichl)


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steve schrieb:
> Bzw wie würde man dies am einfachsten realisieren?

Ich könne mir denken, dass das mit einem Funkempfänger geht, denn die 
Zündimpulse liefern bestimmt einiges an HF.
Aber konkrete Erfahrung + Lösung dazu habe ich nicht.

Gruß Dietrich

von steve (Gast)


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Hat wer Links zu Schaltungen die man als Ansätze für so einen 
Drehzahlmesser (ohne Kabel) verwenden kann???

von steve (Gast)


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Hallo,
Hat denn keiner schon Erfahrung mit solchen Schaltungen (außer mit denen 
wo man einen Draht um das Zündkabel wickelt - diese Geräte gibts ja 
Masse)???
mfg

von RS (Gast)


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HI,
ich habe mal angefangen so was zu basteln, ist aber noch nicht fertig 
;-).
Hier im Forum gab es dazu schon mal Beiträge und auch Schaltbilder; 
einfach mal suchen.
Der Zündimpuls wird kapazitiv abgenommen. Eins der Schaltbilder habe ich 
mal angehängt. Anstatt der Klemme wird einfach eine Sensorfläche 
verwendet. Der Ausgang des 'Sensors' kann dann analog 
(Frequenz-Spannungswandler mit Voltmetermodul) oder digital 
(Frequenzzähler mit µC) ausgewertet werden.
Ich habe das als Vorsatz fürs Multimeter, also mit 
Frequenz-Spannungswandler aufgebaut. Wenn du ein sehr gutes Multimeter 
hast, kann auch die eingebaute Frequenzzählerfunktion ausreichen.

Gruß, RS

von Udo S. (urschmitt)


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Früher gab es ein Haufen Bastelanleitungen für Stroboskoppistolen zur 
Zündzeitpunktseinstellung.
Habe mal im Netz gesucht aber auf die Schnelle nichts Gescheites 
gefunden.
Ich meine aber, daß die Abnehmer der besseren ein Stromwandler waren, 
die man um das Zündkabel (des 1. Zylinders) geclippt hat.
Der Rest ist dann Verstärken, Impulsformung und Frequenzmessung.

@RS Hast du ausprobiert ob man kapazitiv so einfach und zuverlässig 
saubere Signale bekommt?
Vor allem bei Mehrzylindern könnte ich mir vorstellen, daß man sich über 
das Kabel diverse andere Störungen einfängt.

von RS (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Vor allem bei Mehrzylindern könnte ich mir vorstellen, daß man sich über
>
> das Kabel diverse andere Störungen einfängt.

Es ging beim TE und bei mir nur um 2-Takt Motorsägen!. 2-Zylindersägen 
gab (gibt) es nur sehr wenige und die werden heute nicht mehr im Wald 
verwendet, sondern stehen gut gehütet im Regal.

So eine Zündlichtpistole mit magnetischem Abnehmer zum Aufklipsen habe 
ich aus alten Opel-Ascona Zeiten auch noch zu hause liegen. Ist bei 
Motorsägen aber nicht zu verwenden, da das Öffnen der Haube die Drehzahl 
beeinflusst.

Zum Testen habe ich mir eine alte Zündung aus Ersatzteilen meines 
verschrotteten Opel Kadett (elektronische Zündung mit Hallgeber am 
Verteiler) gebastelt und damit getestet. Die Zündenergie ist um ein 
vielfaches größer damit; das Signal ist dann gut zu detektieren. Das 
Messen an der Motorsäge ist allerdings etwas schwerer, da man nicht so 
gerne neben der Säge mit 120dB und 9000Umin-1 mit dem Oszi messen mag 
:-)
An der Stelle habe ich mich dann erst mal mit etwas anderen beschäftigt.

Gruß, RS

von Udo S. (urschmitt)


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RS schrieb:
> Ist bei
> Motorsägen aber nicht zu verwenden, da das Öffnen der Haube die Drehzahl
> beeinflusst.

Richtig, ich habe meine Säge hier im Büro nicht vor mir, aber du hast 
recht, man kommt ja so nicht ans Kabel bzw. Zündstecker heran.
Wenn man rotierende Teile sehen könnte, aber dann müsste man schon das 
Schwert abbauen, ist also auch keine Lösung.
Ganz ohne Kabel kommt man tatsächlich wieder zur akustischen Lösung :-)

von RS (Gast)


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Man kann den Zünd-Kurzschlussschalter als Signalquelle mit einem dünnen 
Draht anzapfen. Da kann sehr schön (mit ein wenig Gleichrichten und 
Glätten) die Drehzahl messen. Damit geht dann auch die Haube drauf. Ist 
aber eben nur die stationäre Methode für die Werkstatt. Nichts für 'mal 
eben im Wald'.

Gruß, RS

von RS (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Wenn man rotierende Teile sehen könnte, aber dann müsste man schon das
>
> Schwert abbauen, ist also auch keine Lösung.

Man könnte versuchen die Magnetzündung (also den Magneten im Polrad) mit 
einem Hallgeber oder einer Detektorspule als Signalquelle zu verwenden. 
Habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Gruß, RS

von Harald W. (wilhelms)


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steve schrieb:

> Hat denn keiner schon Erfahrung mit solchen Schaltungen (außer mit denen
> wo man einen Draht um das Zündkabel wickelt - diese Geräte gibts ja
> Masse)???

Wenn Du noch nicht viel Erfahrung mit der Entwicklung von
elektronischen Schaltungen hast, solltest Du Dich nicht
gleich mit einer so komplizierten Schaltung wie einem
akustischem Drehzahlmesser beschäftigen. Ich denke, da
braucht man u.a. auch ein Oszilloskop. Die Schaltungen mit
kapazitiver Abnahme des Zündimpulses sind dagegen einfach
und zuverlässig.
Gruss
Harald

von steve (Gast)


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Hallo,

Harald Wilhelms schrieb:
> Wenn Du noch nicht viel Erfahrung mit der Entwicklung von
> elektronischen Schaltungen hast, solltest Du Dich nicht
> gleich mit einer so komplizierten Schaltung wie einem
> akustischem Drehzahlmesser beschäftigen.

Da hast nur teilweise recht.
Aber wie
Udo Schmitt schrieb:
> Früher gab es ein Haufen Bastelanleitungen für Stroboskoppistolen zur
> Zündzeitpunktseinstellung.
> Habe mal im Netz gesucht aber auf die Schnelle nichts Gescheites
> gefunden.
fand ich auch nicht wirklich was, oder hald auf die schnelle nicht...

Weiters kenne ich mich in elektronik schon aus, nur dies ist wieder ein 
Teilbereich, wo ich noch nichts weis oder auch verstehe...
Falls man aber verschiedene Schaltungen oder Ansätze, als Beispiele hat, 
lernt man sicher was dazu...

mfg

von Andrew T. (marsufant)


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steve schrieb:
> Falls man aber verschiedene Schaltungen oder Ansätze, als Beispiele hat,
>
> lernt man sicher was dazu...

Nun, Schaltpläne zu "Drehzahlessgerät" Oder "Frequenzmeßgerät" hast Du 
doch sicher gefunden.

Da lernt man schon etliches dazu (was ich generell unterstüze).

Was mich langsam stutzig macht: Du beißt Dich fest an der konkreten 
Ausführung/Umsetzung des "akustisch gekoppelten" DZM.

Bzw. das Du genau dafür keine Schaltung findest.

Dabei sind alle Ansätze Dir schon genannt worden:

1. Mikro bzw. Körperschallaufnehemr.
2. Verstärker dran, der Impulse formt die der DZM verarbeitet.
3. DZM daran anbauen.


Also letztlich dreht es sich (so kommt es rüber) darum

das Dir

a. irgendwer entweder mundgerecht den Plan serviert.

oder

b.) Du mal endlich in Puschen kommen solltest und die Teile 1.,2.,3. 
aufbaust.


BTW:
Das man nie genau "die konkrete" Schaltung für das aktuelle Problem 
findet, ist den OM im Forum klar,
und glaub mir:
Ich wär froh gewesen wenn es zu meiner Beginner-Zeit ein Forum gegeben 
hätte was soviel Anregung liefert. Es hätte mir viel Arbeit erspart.

von steve (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Dabei sind alle Ansätze Dir schon genannt worden:
>
> 1. Mikro bzw. Körperschallaufnehemr.

Weist du ob sich in irgendeinen defekten Haushaltsgerät so ein Teil 
befindet, was man nehmen kann?

von Udo S. (urschmitt)


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steve schrieb:
> Weist du ob sich in irgendeinen defekten Haushaltsgerät so ein Teil
> befindet, was man nehmen kann?

Mikrofon: Normalerweise haben Handys oder alte Telefone so was wie ein 
Mikrofon.
Oft auch Laptops.
Es gibt sogar Elektronikversender.

von Udo S. (urschmitt)


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Versuchs doch mal mit einem Headsetmikro und einer der kostenlosen 
Programme die auf dem PC mit der Soundkarte einen kleinen 
Sprektrumanalysator implementieren.

von steve (Gast)


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Danke. Also kann so ein "einfaches" Mikrofon nehmen - war mir nicht 
bewusst.

von Udo S. (urschmitt)


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steve schrieb:
> Danke. Also kann so ein "einfaches" Mikrofon nehmen - war mir nicht
> bewusst.

Das ist keine vorgefertigte Lösung, sondern rein ein Tipp wie man 
forschen kann um evt. zu einer Lösung zu kommen.

von MaWin (Gast)


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> Ich meine aber, daß die Abnehmer der besseren ein Stromwandler waren,
> @RS Hast du ausprobiert ob man kapazitiv so einfach und zuverlässig
> saubere Signale bekommt?

Hochspannungssignale nimmt man immer kapazitiv ab,
auch denn da ein Draht drumgewickelt war kam es nur auf dessen 
Koppelkapazität an.

Allerdings ist
> Eins der Schaltbilder habe ich mal angehängt.
das nicht-optimal, die Schaltung sollte noch ein MonoFlop enthalten.

Man sieht an den Diagrammen oben drüber, daß der Zündimpuls aus
mehreren kurzen Impulsen besteht (schwingt, klingelt),
amna aber hinten ein Signal aus einem Impuls haben will.

Bei eienm uC ist es egal, der kann bei der ersten Flanke reagieren,
und legt dann eine Totzeit ein die sicher länger ist als das
Klingeln, bevor er wieder auf eine Flanke reagiert.

Bei normaler Elektronik wäöre aber die Unterdrückung der
folgenden Flanken desselben Zündfunkens nötig.

von Gerd (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Ok, das wusste ich nicht, glaube ich aber gerne.
> Wieder was gelernt.

Also, erstmal scharf nachdenken und sich mit der Thematik beschäftigen, 
bevor man meckert! Das Problem haben über 90% unserer Kunden. Erst 
meckern und einem Inkompetenz vorwerfen (aber wenigstens hast Du den 
Schneid zuzugeben, etwas nicht gewusst zu haben).

von RS (Gast)


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steve schrieb:
> Danke. Also kann so ein "einfaches" Mikrofon nehmen - war mir nicht
>
> bewusst.

Ich denke, dass die Lösung mit dem Mikrofon die komplizierteste und 
fehleranfälligste sein wird, die man sich überhaupt aussuchen kann. Ohne 
komplexe Signalanalyse ist da gar nichts zu machen. Wenn die Säge bei 
voller Drehzahl anfängt zu viertakten, dann ändert sich die Akustik sehr 
stark (das Viertakten ist erwünscht und einer der Punkte beim 
Einstellen, die man sucht). Das nimmt man ja nicht umsonst zum 
'Einstellen nach Gehör'. Wie soll man da mit einem Mikrofon 
unterscheiden, ob das jetzt vietakten ist, oder einfach nur die die 
halbe Drehzahl?

Gruß, RS

von MaWin (Gast)


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> viertakten

Zumindest könnte das Mikrophon das unterscheiden, die angezeigte 
Drehzahl fällt plötzlich auf die Hälfte, während die Zündfunkenaufnehmer 
das nicht erkennen würden.

Die Impulse bei Mikro werden nicht so anders sein als bei Zündfunken: 
Stark gestörte aber drehzahlabhängig mit dem grössten Peak nur ein mal 
pro Zündung.

von steve (Gast)


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RS schrieb:
> Ich denke, dass die Lösung mit dem Mikrofon die komplizierteste und
> fehleranfälligste sein wird, die man sich überhaupt aussuchen kann. Ohne
> komplexe Signalanalyse ist da gar nichts zu machen.

Welche Methode würdest du dann empfehlen?

von steve (Gast)


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RS schrieb:
> Anstatt der Klemme wird einfach eine Sensorfläche
> verwendet. Der Ausgang des 'Sensors' kann dann analog
> (Frequenz-Spannungswandler mit Voltmetermodul) oder digital
> (Frequenzzähler mit µC) ausgewertet werden.

da hab ich zuvor verlesen (sah nur das Bild mit Kabel-Klemme...).

Welchen "Sensor" hast du verwendet?

von RS (Gast)


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MaWin schrieb:
>> viertakten
>
> Zumindest könnte das Mikrophon das unterscheiden, die angezeigte
> Drehzahl fällt plötzlich auf die Hälfte, während die Zündfunkenaufnehmer
> das nicht erkennen würden.
>
> Die Impulse bei Mikro werden nicht so anders sein als bei Zündfunken:
> Stark gestörte aber drehzahlabhängig mit dem grössten Peak nur ein mal
> pro Zündung.

Auch wenn der Motor das Viertakten anfängt, werden weiterhin Zündimpulse 
erzeugt. Das Gemisch wird nur nicht sauber gezündet, weil es zu fett 
ist.

Gruß, RS

von RS (Gast)


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steve schrieb:
> RS schrieb:
>> Ich denke, dass die Lösung mit dem Mikrofon die komplizierteste und
>> fehleranfälligste sein wird, die man sich überhaupt aussuchen kann. Ohne
>> komplexe Signalanalyse ist da gar nichts zu machen.
>
> Welche Methode würdest du dann empfehlen?

Die Kapazitive, wie oben angedeutet. Aber ohne Oszilloskop und einen 
brauchbaren Prüfaufbau ist das sehr schwierig. Ich konnte immer nur 
wenige Minuten an der Säge messen, dann war der Raum voll mit Abgasen. 
Dazu kommt, dass man ständig Gas geben muss, Das Kettenöl herumfliegt 
usw. Macht so nicht wirklich Spass. Deswegen habe ich das erstmal 
verschoben :)

Von Stihl gibt es den Drehzahlmesser für ca 60€. Falls jemand das Teil 
ständig braucht, ist das sicher die bessere Alternative.

Gruß, RS

von RS (Gast)


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steve schrieb:
> RS schrieb:
>> Anstatt der Klemme wird einfach eine Sensorfläche
>> verwendet. Der Ausgang des 'Sensors' kann dann analog
>> (Frequenz-Spannungswandler mit Voltmetermodul) oder digital
>> (Frequenzzähler mit µC) ausgewertet werden.
>
> da hab ich zuvor verlesen (sah nur das Bild mit Kabel-Klemme...).
>
> Welchen "Sensor" hast du verwendet?

Das war bei den Test einfach ein Stück FR4 mit einseitig Kupfer. So ca. 
5x5cm.

Gruß, RS

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