Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Synthesizer programmieren -> Dauer Notenlänge gesucht


von Jürgen (Gast)


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Wieviel Zeit muss zwischen dem Drücken und dem Loslassen (das ist die 
Zeit zwischen "Note on" und "Note off") einer MIDI-Keyboard Taste 
vergehen?
Jetzt sind unter euch die Synthesizerprofis gefragt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jürgen schrieb:
> Wieviel Zeit muss zwischen dem Drücken und dem Loslassen (das ist die
> Zeit zwischen "Note on" und "Note off") einer MIDI-Keyboard Taste
> vergehen?
Keine. Oder eher: so lange, wie die beiden Telegramme nacheinander auf 
der Midi-Schnitte brauchen.

Warum fragst du?

von Jürgen (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Jürgen schrieb:
>> Wieviel Zeit muss zwischen dem Drücken und dem Loslassen (das ist die
>> Zeit zwischen "Note on" und "Note off") einer MIDI-Keyboard Taste
>> vergehen?
> Keine. Oder eher: so lange, wie die beiden Telegramme nacheinander auf
> der Midi-Schnitte brauchen.

Es muss definitiv eine Zeit vergehen. Weil die Zeit zwischen "Note on" 
und "Note off" ist die Notenlänge.

Wenn die Zeit zwischen deinen Telegrammen in Mikrosekundenbereich ist, 
dann wirst du nie etwas hören.

Wie lange muss die Zeitdauer dazwischen sein, damit das menschliche Ohr 
einen Ton hörz bzw. dass auch der Synthesizer angesprochen wird.

von Oliver R. (sourcebox)


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Um einen Ton als Ton wahrzunehmen, reicht eine Notenlänge ab ca. 10ms, 
je nach Tonhöhe.

Auch wenn du beide Meldungen direkt hintereinander sendest, kann es zu 
einer vernünftigen Tonausgabe kommen: ein "Note On" startet bei einem 
Synthesizer auch meist eine Hüllkurve. Hat diese eine ausreichende 
Release-Zeit, so klingt der Ton mit dieser aus.

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/ADSR

von Jürgen (Gast)


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Oliver R. schrieb:
> Um einen Ton als Ton wahrzunehmen, reicht eine Notenlänge ab ca. 10ms,
> je nach Tonhöhe.
Gut zu wissen. Woher weißt du die 10ms? Hättest du mir da eine Referenz.
Die kleinste unveränderbare Zeit ist in meinem Synthesizer 100ms.


Variante 1:
Note off: 9A 26 00   Note ein Kanal 10; Midinotennummer 38; Lautstärke 0

Variante 2:
Note off: 8A 26 40   Note aus Kanal 10; Midinotennummer 38; Lautstärke 
64

Kann ich bei der Variante 2) das 1. und 2. Datenbyte weglassen, um Daten 
zu sparen oder muss ich immer alle 3 Bytes senden?

Häufig wird in der Synhesizertechniker die Variante 1) verwendet. Der 
Ton wird ausgeschalten, indem die Velocity auf 0 gesetzt wird.

Ein weiterer Vorteil von Variante 1) ist doch, dass ich damit super gut 
den "running status" durchführen kann.
Wenn ich den Sender selber programmiere. Müsste das Statusbyte nur 
einmal gesendet werden. Gesendet werden müssen jetzt nur noch das 1. und 
2. Datenbyte. Da müssen bei einem Tastendruck "note on"  "not off" 
statts 6 Bytes nur 4 Bytes gesendet werden.

Laut recherchen heißt es, dass nicht jeder Midi Sender den running 
status beherrscht, aber jeder Midi Empfänger muss mit ihm rechnen 
können.
Hat einer von euch schon mal MIDI mit running status programmiert?

von Oliver R. (sourcebox)


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Jürgen schrieb:
> Gut zu wissen. Woher weißt du die 10ms? Hättest du mir da eine Referenz.
> Die kleinste unveränderbare Zeit ist in meinem Synthesizer 100ms.

Das sind Erfahrungswerte, die ich selbst ermittelt habe. Du kannst davon 
ausgehen, dass das menschliche Ohr eine gewisse Anzahl Zyklen benötigt 
um die Tonhöhe erkennen zu können. Bei Tonhöhen unter dem mittleren C 
wird die Zeit vermutlich länger werden müssen.

Wenn du dir die Hüllkurven-Parameter von einigen gängigen Synthesizern 
anschaust, dann wirst du feststellen, dass diese im einstelligen 
Millisekunden-Bereich beginnen. Einfach auch deshalb, um kurve 
perkussive Impulse erzeugen zu können.

Running Status ist ein heikles Thema, sollte eigentlich jeder 
MIDI-Tonerzeuger beherrschen, ist aber nicht so. Ich würde es 
empfangsseitig immer einbauen, sendeseitig nicht unbedingt. Darüber 
hinaus gibt es wohl Tonerzeuger, die den Running Status bei Control 
Change-Meldungen beherrschen, nicht aber bei Note On/Off. Frage mich 
aber bitte nicht genau, welche das sind...

von Jürgen (Gast)


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Variante 2:
Note off: 8A 26 40   Note aus Kanal 10; Midinotennummer 38; Lautstärke 
64

Muss bei dem Befehl 8n das 1. und 2. Datenbyte immer gesendet werden?
Oder können die weggelassen werden?


Dann lass ich mal vom "runnig status" lieber mal die Finger weg.

von Oliver R. (sourcebox)


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Jürgen schrieb:
> Muss bei dem Befehl 8n das 1. und 2. Datenbyte immer gesendet werden?
> Oder können die weggelassen werden?

Eine "Note Off"-Message muss immer 3 Bytes haben, da bekannt sein muss 
welche Note abgeschaltet werden soll. Das letzte Byte wird für die 
Release-Velocity verwendet, allerdings werten das nur wenige 
Klangerzeuger aus.

von Jürgen (Gast)


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Hallo Oliver R,
die Notendauer (Zeit zwischen note on und note off) wird bei den 
Synthesizern teilweise mit G.TIME beschrieben.
Diese ist in meinem Fall von 0.1 bis 8 Sekunden einstellbar.

Bei der Einstellung 8 Sekunden höre ich allerdings keinen 8 Sekunden 
langen C Ton. Egal was man von 0.1 bis 8 einstellt, der Ton bleibt immer 
gleich lang.
Kann man beim Synthesizer die Dauer des Tones überhaupt länger machen?

Mercy

von Progger (Gast)


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Die ADSR hat mit dem Keyboard nichts zu tun. Das macht der Synth.

Die Tonlänge ist minimal ein Miditick in 96stel bpm.

von Jürgen (Gast)


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Hallo Oliver und Freunde,
ich frag mich schon weshalb den Synthesizer den Parameter zum Einstellen 
der Sekunden von 0,1ms bis 8 Sekunden hat, wenn dies nichts zur Folge 
hat.
Kann einer von euch mir das erklären?

Angenommen, wenn das nichts damit zu tun hat. Wie kann ich die Tondauer 
beim Synthesizer länger machen?
Ist das nur durch eine andere Kitwahl möglich, dass ich statt einem 
staccato einem legato bekomme?
Hat man sonst keine Eingriffsmöglichkeiten bei der Programmierung bzw. 
bei der Synthesizereinstellungen?

Mercy Jürgen

von Oliver R. (sourcebox)


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Wo hast du das mit dem Parameter G.TIME her? Ein Standardparameter ist 
das jedenfalls nicht. Er könnte "Gate Time" bedeuten und eine feste 
Zeitdauer für die Hüllkurve definieren. Feste Gate-Zeiten machen z.B. 
bei Schlagzeugsounds Sinn.

Ich verstehe auch nicht ganz, worauf du hinaus willst. Die Tondauer 
bestimmst du doch selbst durch den Zeitabstand zwischen Note On und Note 
Off.

Was hast du denn genau vor bzw. wie sieht dein Aufbau aus? Ich nehme an, 
du hast einen fertigen Synthesizer (welchen?) und willst ihm von 
irgendwoher (µC / PC) MIDI-Messages schicken, oder?

von 3byter (Gast)


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Autor: Progger (Gast)  Datum: 04.12.2012 22:20
> Die ADSR hat mit dem Keyboard nichts zu tun.

oh doch:
Im Wiki-Artikel im Abschnitt "Parameter und Phasen der Hüllkurve" kannst 
Du auf dem Bild den Zeitpunkt "KEY release" erkennen, der entspricht dem 
Note-Off-Command.
D.h. wenn Du nach dem NoteOff noch was hören willst, musst Du eine 
entsprechend lange ReleaseTime einstellen.

Neben dem Single-NoteOff gibt es noch den All-NotesOff  Bn 7B vv .

Gute Synthis werten das vv des NoteOff-Kommandos aus, das beeinflußt den 
Release-Klang.


Wo ist denn das Problem, xxx ms nach dem NoteOn einen entsprechenden 
NoteOff zu schicken?

von Synth-Freak (Gast)


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Running Status heißt, das das gleiche Status Byte (Erstes Byte) für 
viele nachfolgende Daten gilt.

NoteOn und NoteOff haben aber unterschiedliche Statusbytes, d.h. man 
kann zwar einen Akkord im Running-Status senden (NoteOn), der erste 
NoteOff Befehl beendet aber NoteOn Running-Status und startet einen 
neuen mit NoteOff.

Wenn nach einem kompletten MIDI Befehl (2 Byte oder mehr, SysEx: viel 
mehr) ein Datenbyte (Bit 7 = 0) kommt, dann nimmt man das zuletzt 
empfangene Statusbyte (Bit 7 = 1).

Grüße!

von Jürgen (Gast)


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Synth-Freak schrieb:
> Running Status heißt, das das gleiche Status Byte (Erstes Byte) für
> viele nachfolgende Daten gilt.
>
> NoteOn und NoteOff haben aber unterschiedliche Statusbytes, d.h. man
> kann zwar einen Akkord im Running-Status senden (NoteOn), der erste
> NoteOff Befehl beendet aber NoteOn Running-Status und startet einen
> neuen mit NoteOff.
>
> Wenn nach einem kompletten MIDI Befehl (2 Byte oder mehr, SysEx: viel
> mehr) ein Datenbyte (Bit 7 = 0) kommt, dann nimmt man das zuletzt
> empfangene Statusbyte (Bit 7 = 1).
>
> Grüße!

Hi Synth-Freak,
du kannst note on und note of im running status betreiben.
Dann darfst du den Ton nicht mit:   8n   kk   vv   ausschalten, sondern
über den "note on" Befehl, indem du das 2. Datenbyte z.B. von Velocity 
0x3F auf 0x00 setzt. Somit ist der Ton dann auch aus und du bräuchtest 
zum note off schalten keinen anderen Befehl.
Gibst mir nun recht, dass es doch geht?

von Jürgen (Gast)


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Oliver R. schrieb:
> Wo hast du das mit dem Parameter G.TIME her? Ein Standardparameter ist
> das jedenfalls nicht. Er könnte "Gate Time" bedeuten und eine feste
> Zeitdauer für die Hüllkurve definieren.
Du hast recht. Es heißt Gate Time.
------------------------------------------------------------
Im Handbuch steht folgendes Über G.TIME:
Die Dauer der von den Pads übertragenen Noten.
Diese Option gib die Zeit zwischen dem Drücken und dem Loslassen einer 
Taste
auf einem MIDI-Keyboard an (die Zeit zwischen "Note ein" und "Note 
aus").
Hierfür können Sie einen Wert zwischen 0.1 und 8.0 Sekunden angeben.
-----------------------------------------------------------
Klanglich höre ich da aber keinen Unterschied, wenn ich da 8 Sekunden 
einstelle. Für was brauche dann so einen Paramenter, wenn er nichts 
bewirkt?

> Ich verstehe auch nicht ganz, worauf du hinaus willst. Die Tondauer
> bestimmst du doch selbst durch den Zeitabstand zwischen Note On und Note
> Off.
Also ich habe jetzt mal einen Zeitabstand von 100ms und 0.7 Sekunden 
gewählt. Da hört man akkustisch keinen Unterschied.
Unser menschliches Ohr kann da nichts unterscheiden.

Könnte es sein, wenn ich z.B. zwischen Note ein und Note aus 5 Sekunden 
vergehen lasse, ob dann der Ton 5Sekunden lang ist.
Müßte schon so sein.
Ich hab ein Roland TD-10 Soundmodul.
Richtig erkannt ich steuer den mit einem Mikrocontroller an. Die Sache 
klappt bereits. Ich bin nur etwas unwissend, was meine Synthesizerfragen 
betrifft.
Wenn die mir beantworten könntest hast mir schon viel geholfen.
Hast du auch ein paar Geräte von Roland?
Kennst die Seite auch:
http://www.roland-museum.de/
Die Synthesiter gehören alle dem T.Paul Fischer. Der hat es fachlich 
schon ziemlich drauf. Leider hat er momentan gar keine Zeit, weil er mit 
seinen 1000 Gerätschaften umziehen muss.

Wenn du meine Fragen beantworten kannst wäre ich dir sehr dankbar.

von Jürgen (Gast)


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wems interessiert: das war unter anderem eine seiner diplomarbeiten
http://www.synthesizer-lexikon.de/

von Jürgen (Gast)


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Achtung Korrektur und Nachtrag!!!!!!!!!!!!!!!!!

Jürgen schrieb:
> Oliver R. schrieb:
>> Wo hast du das mit dem Parameter G.TIME her? Ein Standardparameter ist
>> das jedenfalls nicht. Er könnte "Gate Time" bedeuten und eine feste
>> Zeitdauer für die Hüllkurve definieren.
> Du hast recht. Es heißt Gate Time.
> ------------------------------------------------------------
> Im Handbuch steht folgendes Über G.TIME:
> Die Dauer der von den Pads übertragenen Noten.
> Diese Option gib die Zeit zwischen dem Drücken und dem Loslassen einer
> Taste
> auf einem MIDI-Keyboard an (die Zeit zwischen "Note ein" und "Note
> aus").
> Hierfür können Sie einen Wert zwischen 0.1 und 8.0 Sekunden angeben.
> -----------------------------------------------------------
 Dies ist beim Betrieb von zwei miteinander verbundenen Synthis 
festgestellt worden:
Klanglich höre ich da aber keinen Unterschied, wenn ich da 8 Sekunden
einstelle. Für was brauche dann so einen Paramenter, wenn er nichts
bewirkt?
Angenommen ich kann mit der G.TIME etwas am dem Hüllkurvengenerator 
rumdrehen, so höre ich akkustisch keinen Unterschied. Ab schon alles von 
0.1 bis 8 sekunden ausprobiert.
Kann es sein, dass in so einem Soundmodul (Drumcomputer)gar kein 
manueller Eingriff möglich, dass man akkustisch einen längeren Ton 
bekommt?
Die Soundlänge hängt auch enorm von den Kits ab. Percussionsounds sind 
ja alle ziemlich kurz im Vergleich zu einem Guitarren oder Klaviersound.

>> Ich verstehe auch nicht ganz, worauf du hinaus willst. Die Tondauer
>> bestimmst du doch selbst durch den Zeitabstand zwischen Note On und Note
>> Off.
Diese Festellung habe ich gemacht, wenn ich mit dem Mikrocontroller 
einen Synthe ansteuer.
Also ich habe jetzt mal einen Zeitabstand von 100ms und 0.7 Sekunden
gewählt. Da hört man akkustisch keinen Unterschied.
Unser menschliches Ohr kann da nichts unterscheiden.
Könnte es sein, wenn ich z.B. zwischen Note ein und Note aus 5 Sekunden 
vergehen lasse, ob dann der Ton 5Sekunden lang ist.
Müßte schon so sein.
> Ich hab ein Roland TD-10 Soundmodul.
> Richtig erkannt ich steuer den mit einem Mikrocontroller an. Die Sache
> klappt bereits. Ich bin nur etwas unwissend, was meine Synthesizerfragen
> betrifft.
> Wenn die mir beantworten könntest hast mir schon viel geholfen.
> Hast du auch ein paar Geräte von Roland?
> Kennst die Seite auch:
> http://www.roland-museum.de/
> Die Synthesiter gehören alle dem T.Paul Fischer. Der hat es fachlich
> schon ziemlich drauf. Leider hat er momentan gar keine Zeit, weil er mit
> seinen 1000 Gerätschaften umziehen muss.
>
> Wenn du meine Fragen beantworten kannst wäre ich dir sehr dankbar.

von Synth-Freak (Gast)


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Hallo Jürgen,

>
> Hi Synth-Freak,
> du kannst note on und note of im running status betreiben.
> Dann darfst du den Ton nicht mit:   8n   kk   vv   ausschalten, sondern
> über den "note on" Befehl, indem du das 2. Datenbyte z.B. von Velocity
> 0x3F auf 0x00 setzt. Somit ist der Ton dann auch aus und du bräuchtest
> zum note off schalten keinen anderen Befehl.
> Gibst mir nun recht, dass es doch geht?

wenn Du den Sound genau kennst und es für ein bestimmtes Projekt ist, 
mag dass in Deinem Kontext so sein.

Allgemein würde ich Dir nicht zustimmen, weil
- NoteOn startet (triggert) die Hüllkurve, bei einem ADSR beginnt also 
die Attack-Phase (wie Oliver R. schon geschrieben hat)
- NoteOff startet die Release-Phase, also das ausklingen des Tons, 
entweder nach der Haltephase (Sustain) oder noch in der Decay-Phase
- Nicht jeder Sound muss mit Velocity programmiert sein, also darauf 
reagieren. Dann würde jeder neue Ton gehalten werden (weil er nicht 
durch NoteOff beendet wird), solange es die Polyphonie des Synths 
hergibt.

Aber mal zur Sache: Warum soll es denn so (super)kurz sein? Sehr kurze 
Attack und Decay Zeiten geben ein Knacken, das ist für manchen schon 
Musik...

> Also ich habe jetzt mal einen Zeitabstand von 100ms und 0.7 Sekunden
> gewählt. Da hört man akkustisch keinen Unterschied.

Die Gate Time ist bei Sequencern wichtig, die Maschine muss wissen, wie 
lange die Note gehalten werden soll.

Wichtig aber auch: Längst nicht jeder Synthesizer reagiert auf alle 
MIDI-Messages wie es definiert ist und manchmal auch überhaupt nicht - 
weil er es nicht kann.

Grüße!

von Jürgen (Gast)


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Danke dir Synth-Freak.
Oliver was kannst du (auf den Text Achtung Korrektur und 
Nachtrag!!!!!!!!!!!!!!!!!) mir sagen?
Wäre schön wenn alle Fragen beantwortet werden können.
Danke euch.

von Oliver R. (sourcebox)


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Wichtig ist, dass du hier ein Drummodul einsetzt und keinen Synthesizer 
im klassischen Sinne mit Tastatur.

Ein Drummodul verhält sich äquivalent zu einer Trommel: die Tondauer ist 
(etwas vereinfacht) fest, willst du sie ändern, musst du an der Trommel 
selbst Hand anlegen - sprich z.B. die Größe oder Dämpfung verändern. 
Auch dazu gibt es im TD-10 mit Sicherheit Parameter, schau mal unter 
Decay.
Das Drummodul spielt also immer den Sound vollständig ab, egal wie lange 
die Zeitspanne zwischen Note On und Note Off ist.

> Dies ist beim Betrieb von zwei miteinander verbundenen Synthis
> festgestellt worden:
> Klanglich höre ich da aber keinen Unterschied, wenn ich da 8 Sekunden
> einstelle. Für was brauche dann so einen Paramenter, wenn er nichts
> bewirkt?

Die Gate Time setzt hier die Zeitdauer für die Noten, wenn du das TD-10 
über die Triggerpads spielst und an den MIDI-Ausgang ein weiteres Gerät 
anschliesst. Wenn das weitere Gerät wieder ein Drummodul ist, bringt dir 
der Parameter natürlich nichts. Schliesst du aber z.B. einen 
Tastatursynth mit einem Orgelsound an, dann sollte der Ton entsprechend 
der eingestellten Gate Time andauern.

von Christoph (Gast)


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Hallo Jürgen,

ich habe gerade im Handbuch zum  TD-10 zur Gate Time den folgenden 
Absatz gefunden:

----------------------
Das Einstellen der Notenlänge (Gate Time)
Für jedes Pad können Sie einstellen, wie lange die Töne des über MIDI 
OUT angesteuerten Moduls gehalten werden sollen.
Drum-Sound-Module reagieren normalerweise nur auf einen 
„Note-on=Note-an“-Befehl und ignorieren die „Note-off=Note-aus“-Befehle. 
Normale MIDI-Sound-Module oder Sampler brauchen aber „Note-off“-Befehle, 
weil sonst die angespielten Sounds „unendlich“ lange weiterklingen 
würden. Bei Schlagzeug- oder Percussion-Sounds würde dies zunächst nicht 
auffallen, weil diese ohnehin verklingen; allerdings wären nach kurzer 
Zeit alle Stimmen des angeschlossenen Gerätes belegt, was wiederum zu 
einer Überlastung des Gerätes führen kann. Die „Gate Time“ sorgt dafür, 
daß nach Verstreichen der eingestellten Zeit ein „Note-off“-Befehl 
gesendet wird. Dies ist z.B. bei sogenannten „Loops=Schleifen“ eines 
Samplers oder anderen lang klingenden Sounds sehr wichtig. Im 
Auslieferungszustand sind diese Werte auf den Minimal-Wert gestellt.
----------------------

Das beschreibt die Funktion der Gate Time beim Zusammenspiel mit den 
angeschlossenen Pads ja recht genau. Im Gegensatz zu einer 
Klaviertastatur, die man mit den "Fingern" bedient und so die Dauer 
zwischen Note-on und Note-off beliebig selbst bestimmen kann, löst der 
Schlag auf ein Pad einen Note-on und mehr oder weniger sofort einen 
Note-off Befehl aus. Es gibt also über das Pad keine Möglichkeit die 
Dauer zwischen Note-on und Note-off zu verlängern. Und dazu ist nun mal 
die Gate Time da, über die diese Dauer auf einen festen Wert gesetzt 
wird. Für die Sounds des TD-10 ist dieser Parameter irrelevant, aber für 
einen an das TD-10 angeschlossenen Synthesizer/Sampler sehr wichtig.

Wenn Du jetzt den TD-10 per Mikrocontroller ansteuerst (Mikrocontroller 
schickt MIDI-Befehle an das TD-10) dann ist auch in dieser Konstellation 
die Einstellung der Gate Time irrelevant.

Hoffe, das ich etwas helfen konnte.

Gruß
Christoph

von Jürgen (Gast)


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Oliver R. schrieb:
> Wichtig ist, dass du hier ein Drummodul einsetzt und keinen Synthesizer
> im klassischen Sinne mit Tastatur.
>
> Ein Drummodul verhält sich äquivalent zu einer Trommel: die Tondauer ist
> (etwas vereinfacht) fest, willst du sie ändern, musst du an der Trommel
> selbst Hand anlegen - sprich z.B. die Größe oder Dämpfung verändern.
> Auch dazu gibt es im TD-10 mit Sicherheit Parameter, schau mal unter
> Decay.
Welche Parameter man da wo verändern kann weiß ich :-)
> Das Drummodul spielt also immer den Sound vollständig ab, egal wie lange
> die Zeitspanne zwischen Note On und Note Off ist.
>
>> Dies ist beim Betrieb von zwei miteinander verbundenen Synthis
>> festgestellt worden:
>> Klanglich höre ich da aber keinen Unterschied, wenn ich da 8 Sekunden
>> einstelle. Für was brauche dann so einen Paramenter, wenn er nichts
>> bewirkt?
>
> Die Gate Time setzt hier die Zeitdauer für die Noten, wenn du das TD-10
> über die Triggerpads spielst und an den MIDI-Ausgang ein weiteres Gerät
> anschliesst. Wenn das weitere Gerät wieder ein Drummodul ist, bringt dir
> der Parameter natürlich nichts. Schliesst du aber z.B. einen
> Tastatursynth mit einem Orgelsound an, dann sollte der Ton entsprechend
> der eingestellten Gate Time andauern.
Das mag dann wohl so sein. Ich hab es nur mit Drumsoundmodulen getestet. 
Deshalb hat die G.TIME keine Rolle gespielt. Würde ich jetzt wie du sagt 
einen Korg Synthesizer (Keyboard) per MIDI verbinden so könnte ich mit 
dem Pad die Klaviertasten spielen und der Ton wäre dann länger hörbar, 
wenn ich die G.TIME z.B. auf 8 Sekunden eingestellt wird? Diese Aussage 
ist so doch richtig.
Wenn das so richtig ist, dann finde ich aber manche Handbücher wirklich 
zu oberflächlich beschrieben. Ich habe ein SPD-20 da steht unter G.TIME 
nur die 2-3 Sätze drin.

Ein Soundmodul (Drummodul) beinhaltet doch auch einen Synthesizer mit 
PLL usw. Von der Elektronik ist da doch nicht viel Unterschied oder?
Ich denke die Auswertung durch die Programmierung macht den Unterschied.

Man könnte also sagen ein Drummodul, auch wenn es Guitarkits oder 
Klavierkits beinhaltet ist kein klassischer Synthesizer.
Kann man dann einen klassischen Synthesizer als Drummodul verwenden?


Ich danke euch allen hier. Evtl hab ich noch die ein oder andere Frage 
über Soundmodule oder Synthesizer. Dann frag ich euch wieder.

von Christoph (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Das mag dann wohl so sein. Ich hab es nur mit Drumsoundmodulen getestet.
> Deshalb hat die G.TIME keine Rolle gespielt. Würde ich jetzt wie du sagt
> einen Korg Synthesizer (Keyboard) per MIDI verbinden so könnte ich mit
> dem Pad die Klaviertasten spielen und der Ton wäre dann länger hörbar,
> wenn ich die G.TIME z.B. auf 8 Sekunden eingestellt wird? Diese Aussage
> ist so doch richtig.

Ja, das ist korrekt.

> Wenn das so richtig ist, dann finde ich aber manche Handbücher wirklich
> zu oberflächlich beschrieben. Ich habe ein SPD-20 da steht unter G.TIME
> nur die 2-3 Sätze drin.
>
> Ein Soundmodul (Drummodul) beinhaltet doch auch einen Synthesizer mit
> PLL usw. Von der Elektronik ist da doch nicht viel Unterschied oder?
> Ich denke die Auswertung durch die Programmierung macht den Unterschied.
> Man könnte also sagen ein Drummodul, auch wenn es Guitarkits oder
> Klavierkits beinhaltet ist kein klassischer Synthesizer.
> Kann man dann einen klassischen Synthesizer als Drummodul verwenden?

Ja, ein Drummodul ist ein (wenn auch ein spezialisierter) Synthesizer. 
In der heutigen Form in der Regel Sample basiert. Und diese Samples sind 
in erster Linie aufgenommene Schlagzeugklänge. Daneben bieten viel 
Drummodule (Drumcomputer) Basssounds etc. an.
Die Sache mit der Gate Time ist aber relativ spezifisch für Drummodule, 
die über Drumpads gespielt werden (jedenfalls ist mir sowas bei reinen 
Synthesizern noch nicht untergekommen).
Und ja, Du kannst einen klassischen (was das auch immer bedeuten soll) 
Synthesizer als Drummodul verwenden. Z. B. bieten die meisten 
Synthesizer (und erst recht alle Workstations) einen oder mehrere 
Drumkits, deren Sounds über die Tastatur verteilt sind. Somit ist jeder 
Drumsound (Base, Snare usw.) von außen per Midi einzeln ansteuerbar.

Gruß
Christoph

> Ich danke euch allen hier. Evtl hab ich noch die ein oder andere Frage
> über Soundmodule oder Synthesizer. Dann frag ich euch wieder.

von Edson (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Kann man dann einen klassischen Synthesizer als Drummodul verwenden?

Klar, wenn er einen Rauschgenerator hat und kurze AD(SR)-Zeiten möglich 
sind und er (in deinem Fall) MIDIfiziert ist...

Im ernst, was verstehst du unter einem klassischen Synthesizer? Ich 
meine, ein General MIDI PCM-Synthesizer wird Drumsets mitbringen, ein 
Moog Rogue beispielsweise sicher nicht.

> Ich danke euch allen hier. Evtl hab ich noch die ein oder andere Frage
> über Soundmodule oder Synthesizer. Dann frag ich euch wieder.

Oh ja, hoffentlich lese ich dann eher mit.

von K. L. (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Es muss definitiv eine Zeit vergehen. Weil die Zeit zwischen "Note on"
>
> und "Note off" ist die Notenlänge.

Die kleinste Zeit bei MIDI ist 1/96 des Tempos.
Maximal 255 beats per Minute = 4/sec
-> 1/384 sec = 3ms

(wenn ich richtig rechne)

von Tom W. (Gast)


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Edson schrieb:
> Im ernst, was verstehst du unter einem klassischen Synthesizer? Ich
> meine, ein General MIDI PCM-Synthesizer wird Drumsets mitbringen, ein
> Moog Rogue beispielsweise sicher nicht.

Weit bringen bringen klassische Synthesizer GM-Fähigkeit mit? Alle mir 
bekannten Synthesizer haben ledglich eine n-Kanal tonemap, welche die 
Kanalnummer als Instrument und die Tonhöhe als Frequenz interpretiert. 
GM-Fähigkeit als Drummodul setzt aber voraus, dass die Tonhöhe als 
Instrumentennummer, also Schlagzeugart (BD, TOM, HH etc) interpretiert 
wird. Umgekehrt gibt es bei Schlagzeugen dann keine Tonhöhe.

Welcher Synthesizer wäre das, der das kann?

von Karl H. (kbuchegg)


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Ich denke hier herrscht ein wenig Verwirrung darüber, was ein 
'klassischer' Synthesizer sein soll.
Für mich ist ein klassischer Synthesizer einer, der dadurch 
'programmiert' wird, indem man Kabel stöpselt, sich mit den 
Attac/Sustain/Decay Wert der Hüllkurvengeneratoren spielt. Einer bei dem 
die VCF (Voltage Controled Filter) so eingestellt werden können, dass 
die Schwingung abreißt, etc. Einer bei dem man nicht 'Marimba' auswählt, 
sondern ob der 2. Oszillator in der Quart ein Rechteck oder ein Dreieck 
erzeugen soll.

Also sowas:
http://www.youtube.com/watch?v=1cew7dAbDh0


Eben ein Synthesizer, aus dem man Sounds rauskriegt, die du von keinem 
anderen Musikinstrument kriegst. Und nicht einer, der möglichst gut 
andere Instrumente imitieren will (und es doch nicht hinkriegt) und den 
man als One-Man-Band zur Abendunterhaltung bei Hochzeiten einsetzt.

von Meister E. (edson)


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Thomas Werner schrieb:
> Weit bringen bringen klassische Synthesizer GM-Fähigkeit mit?

Gar nicht. Offensichtlich habe ich mich da falsch ausgedrückt.

> GM-Fähigkeit als Drummodul setzt aber voraus, dass die Tonhöhe als
> Instrumentennummer, also Schlagzeugart (BD, TOM, HH etc) interpretiert
> wird. Umgekehrt gibt es bei Schlagzeugen dann keine Tonhöhe.

Danke für die Erklärung, ich kenne mich mit GM nicht wirklich aus. Ich 
dachte allein das Wort "PCM-Synthesizer" in Kontext "klassischer 
Synthesizer" würde als Ersatz für den Ironie-Smilie erkannt.

> Welcher Synthesizer wäre das, der das kann?

Eben kein aus meiner Sicht klassischer Synthesizer (habe da ähnliche 
Ansichten wie Karl-Heinz). Aber es ging ja nicht um meine Auffassung von 
"klassischer Synthesizer", sondern die des TE.

von Tom W. (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Für mich ist ein klassischer Synthesizer einer, der dadurch
> 'programmiert' wird, indem man Kabel stöpselt,
:D

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> als One-Man-Band zur Abendunterhaltung bei Hochzeiten einsetzt.
Ein Synthie? Die nehmen doch immer die Keyboardworkstations. So Zeugs 
wie G1000 oder Maximal eine Korg Karma.

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