Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszi-Strahl jittert in der x-Ausdehnung (HM-604)


von schemus (Gast)


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Erstmal ein Hallo in die Runde,

mein HM-604 stellt mich vor eine Herausforderung, zu der ich gerne eure 
Meinung gehört hätte. Im Ausgangszustand (Ch I+II auf GND) fällt mir bei 
den Strahlenbildern keine Auffälligkeit auf. Auch bei der Stellung AC 
oder DC der Schalter für die Signalankopplung sieht alles normal aus. 
Gebe ich jedoch das Kalibriersignal (10 kHz, 0,2V oder 2V) auf den 
Eingang I oder auch II, jittert der Strahl auffallend über den rechten 
Bildschirmrand hinaus und das gesamte Bild wird in der Ebene unruhig. In 
der Y-Auslenkung ist alles fein, doch auf der X... sieht es nicht gut 
aus.

Wer kann mir einen Tipp geben zur Lösung des Problems? Sollte ich eher 
in Richtung Timebase oder horizontale Ablenkung mit der Suche beginnen? 
Eventuell ist das ja auch ein bekanntes Problem?

Schon mal Dank!
Schemus

von Andrew T. (marsufant)


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schemus schrieb:
> Sollte ich eher
>
> in Richtung Timebase oder horizontale Ablenkung mit der Suche beginnen?

Also der ideale Start in so einem Fall ist es,
sich mal die Spannungen im Netzteil genauer anzusehen (Toleranz, 
Brummanteil zu hoch , etc.)

Wennn das ok ist, von einem anderen Generator ein (möglichst 
jitterarmes) Signal auf das Scope geben.

Schreib mal: Wie ist dann das Resultat?

von Ralph B. (rberres)


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Das Kalibriersignal ist vermutlich 1KHz nicht 10 KHz.

Ich würde ( wenn ich die X-Achse in Vedacht habe ) erst mal den Scope 
auf XY Betrieb stellen und ein externes Wechselspannungssignal auf die 
X-Achse geben. Wenn der Jitter dann immer noch zu sehen ist, wäre das 
Problem im X-Ablenkverstärker zu suchen. Eventuell auch im Netzteil.


Ansonsten in der Erzeugung der Zeitachse, bzw Triggerung.

Ich würde ohnehin erst mal sämtliche Betriebsspannungen auf Einhaltung 
der Größe nachmessen, und auch oszillographieren, um zu sehen, ob ein 
Brummen auf der Betriebsspannung ist. Ursache könnte dann ein defekter 
Gleichrichter oder defekten Elko sein.

Ralph Berres

von schemus (Gast)


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Hallo,

danke bis hier für die schnellen Antworten. Ich werde das erst heute 
Abend messen können, melde mich aber auf jeden Fall mit den Ergebnissen 
wieder.

Grüße

von Udo S. (urschmitt)


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Ist der Flankenjitter über die gesamte Achse gleich groß? Dann müsste es 
eher die Triggerung sein. Ist der Jitter links kleiner als rechts oder 
in der Mitte kleiner, dann eher der x-Ablenkverstärker.

von Udo S. (urschmitt)


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Eventuell könnte es an den Schaltern der Triggerwahl hängen, soweit ich 
hier schon gehört habe haben die im Alter gerne mal schlechten Kontakt.
Mein altes HM705 hatte auch gerne mal wechselnd auf steigende und 
fallende Flanke getriggert. Das war wohl auch der Schalter.

von Anja (Gast)


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Hallo,

bei meinem HM-412 mit ähnlichem Fehler war es ein stark rauschender 
TL430 in der Spannungsstabilisierung für die Ablenkverstärker.
Kältespray hilft bei der Fehlersuche.

Gruß Anja

von schemus (Gast)


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So, melde mich erfolgreich zurück. Es war die Endstufe der Ablenkung die 
den Fehler beigetragen hat. Der T230, Zwilling des T227 (für den Fall, 
dass jemand ein ähnliches Fehlerbild hat) um genau zu sein, hatte kalte 
Füße bekommen. Jetzt funktioniert das Gerät wieder.

Auch wenn mir ein "handfester" Fehler lieber gewesen wäre. Bei solchen 
Lari-Fari-Fehlern wie einer kalten Lötstelle bleibt immer der Gedanke 
"...na, kommt da nicht doch noch was?" im Hinterkopf.

So denn, ich wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit.

Schemus

von schemus (Gast)


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Hallo,

ich melde mich im neuen Jahr wieder mit weiteren Informationen. 
Natürlich war es nicht die kalte Lötstelle alleine, wie ich schon 
vermutet hatte. Das jittern war zwar weg, doch die Feineinstellung der 
Zeitbasis war ohne Funktion.

Nachdem ich pauschal die Elkos und ein paar relevante Transistoren 
gewechselt hatte (kost nich viel und kann "eigentlich" nicht schaden 
[Anmerkung]), war die Spannung am Poti für die Feineinstellung immer 
noch zu klein (5-8V anstatt >11V). Da habe ich den C des 
pseudo-Notchfilters am Pin5 des IC302 gewechselt und... ja, nun funzt er 
schon über mehrere Tage ohne weitere Probleme.

Es sei noch angemerkt, dass gerade der Austausch verschiedener aktiver 
und passiver Bauteile ein gewissenhaftes Einmessen des Oszi erforderlich 
machen kann. Vor allem wenn man an solch relevanten Baugruppen wie der 
Zeibasis herummanipuliert. Aus dem Grund zusehen, dass ausreichend 
brauchbar genaue Messgeräte zur Vefügung stehen um hinterher wieder mehr 
als Mäusekino zu haben.

So Männers und Mädels, euch ein erfolgreiches 2013.

Grüße

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