Forum: Offtopic Kaffeemaschine lässt Ringkerntrafo und Receiver brummen


von J. A. (gajk)


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Hallo!

Habe seit kurzem einen Kaffeevollautomat von Saeco hier. Edelstahloptik 
und jede Menge Schnickschnack.

Gestern bin ich fast verrückt geworden, weil in regelmäßigen Abständen 
der Rinkerntrafo und der Travo vom Receiver gebrummt haben. drrr drrr 
drrr.

Nach langem Suchen bin ich draufgekommen, dass die Trafos das Brummen 
anfangen, wenn die Kaffeemaschine nachheizt. Zum einen ist ein ganz 
leises Brummen zu hören, wenn man das Ohr auf die Maschine legt (aber 
wer macht das schon) und das Energiemessgerät zeigt Leistungswerte im 
1-kW-Bereich an, wenn nachgeheizt wird und es dann auch brummt.

Gegencheckt mit ausgeschalteter Maschine konnten das auch bestätigen.

Warum fangen Trafos dann zum Brummen an? Kann es sein, dass die Maschine 
nur die positive Halbwelle zum Heizen nutzt und dadurch der 
Nulldurchgang verschoben wird und die Trafos in die Sättigung geraten?

Wäre ja ne üble Konstruktion. Wie könnte man so etwas messen? Ein Oszi 
habe ich, aber man müsste ja am Netz messen.

Netzkabel durch Messleitungen ersetzen und die Phase durch eine lange 
Spule laufen lassen und das Spulensignal auf den Oszi?

P.S. Zur Beruhigung: Der Kaffee (sog. Espresso) dieser sauteuren 
Maschine schmeckt übrigens um keinen Deut besser als der aus einer 
deutlich billigeren).

von Falk B. (falk)


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@  J. Ad. (gajk)

>Warum fangen Trafos dann zum Brummen an? Kann es sein, dass die Maschine
>nur die positive Halbwelle zum Heizen nutzt und dadurch der
>Nulldurchgang verschoben wird und die Trafos in die Sättigung geraten?

Kann sein.

http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/5/5d/Verlustarme_trafos.pdf

Seite 21, 2. Abschnitt

>Wäre ja ne üble Konstruktion. Wie könnte man so etwas messen? Ein Oszi
>habe ich, aber man müsste ja am Netz messen.

Stromwandler.

>P.S. Zur Beruhigung: Der Kaffee (sog. Espresso) dieser sauteuren
>Maschine schmeckt übrigens um keinen Deut besser als der aus einer
>deutlich billigeren).

Wie man Probleme mit High Tec löst, die man ohne sie nie hätte. ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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Ein Bekannter von mir hat derzeit das gleiche Phänomen, wenn er seine 
gedimmte Stehlampe einschaltet. Der Ringkern im Verstärker fängt an zu 
brummen, obwohl kaum belastet. Laut Recherchen in diversen HiFi-Foren 
sollen in die Netzleitung eingeschleifte DC-Filter Abhilfe schaffen. Die 
kann man mit wenig Aufwand auch selber bauen:

http://peter.family-rill.de/Projekte/SymAsym/DC-Netzfilter

von J. A. (gajk)


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Icke ®. schrieb:

> sollen in die Netzleitung eingeschleifte DC-Filter Abhilfe schaffen. Die
> kann man mit wenig Aufwand auch selber bauen:
>
> http://peter.family-rill.de/Projekte/SymAsym/DC-Netzfilter

Wie mag das Filter wohl funktionieren? Bei positiver Halbwelle geht die 
Spannung über D1 und D4 (abzüglich 2 x U knie) und sonst über D2/D3. Die 
Kondensatoren "sehen" in 50% der Zeit die falsche Polarität, wenngleich 
auch nur ca. 1,2 V.

Wenn jetzt nur positive Halbwellen kommen - wie verschwinden diese?

Und: Wird dieses Filter dann vor den zu Ringkerntrafo gesetzt oder VOR 
die Kaffeemaschine?

von Icke ®. (49636b65)


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J. Ad. schrieb:

> Wie mag das Filter wohl funktionieren?

Wird u.a. hier beschrieben:

http://www.saque.de/html/dc_filter_fur_10eur.html

> Wenn jetzt nur positive Halbwellen kommen - wie verschwinden diese?

Gar nicht, denn dann hast du ein arges Problem mit deinem Stromnetz. Die 
Gleichspannnungsanteile sind normalerweise sehr klein, sodaß die 
Flußspannung der Dioden schon ausreicht.

> Und: Wird dieses Filter dann vor den zu Ringkerntrafo gesetzt oder VOR
> die Kaffeemaschine?

Vor den Ringkern, dann filtert es auch DC anderer Störenfriede aus.

Ich wurde bereits beauftragt, so ein Ding zu bauen. Keine Ahnung, ob es 
wirklich funktioniert, aber der Aufwand hält sich ja in sehr 
bescheidenen Grenzen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Na das ist ja konisch, äh komisch!
Ich denke, hier in diesem, unserem Lande muß man, um ein Gerät verkaufen
zu dürfen, damit die irrwitzigsten Anforderungen erfüllen?!

Was weiß ich nicht für Tests und Prüfungen und der Konstrukteur muß auch
noch den Impfausweis der Großmutter von 1905 vorlegen....

Wie kann es dann passieren, daß solche Rückwirkungen auf das Netz 
erlaubt sind und die Leute gezwungen sind, sich eigene Netzfilter für 
IHRE
Geräte zu bauen?

Kopf kratz

MfG Paul

von Sven F. (doncarlos)


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Paul schrieb
> Wie kann es dann passieren, daß solche Rückwirkungen auf das Netz erlaubt > sind
wer sagt, dass die erlaubt sind?

> und die Leute gezwungen sind, sich eigene Netzfilter für IHRE Geräte zu
> bauen?
wer zwingt hier wen etwas selber zu bauen?
Ein Anruf oder Mail in Berlin oder Bonn bei der BNA sollte reichen.
Nur dumm, dass man dann selber der Verursacher als Eigentümer dieses 
Mis(ß)tgerätes ist.

von Peter D. (peda)


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Das Problem ist, daß heutige Trafos voll auf knirsch hergestellt werden, 
sie haben 0 Übersteuerungsreserve. Sie sind sogar schon bei Nennspannung 
bereits etwas in der Sättigung.

Ein altes Röhrenradio wirst Du mit der Kaffeemaschine nicht zum Brummen 
bringen können. Deren Trafos stört das bischen DC nicht.
Die haben auch deutlich geringere Verluste und kaum 
Einschaltstromspitzen.
Sind aber deutlich größer als moderne Trafos, z.B. bei Röhrenradios 
waren M102b Kerne üblich.


Peter

von Falk B. (falk)


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@  Peter Dannegger (peda)

>Das Problem ist, daß heutige Trafos voll auf knirsch hergestellt werden,
>sie haben 0 Übersteuerungsreserve. Sie sind sogar schon bei Nennspannung
>bereits etwas in der Sättigung.

Jain. Das betrifft eher kleine und kleinste Trafos. Bei Ringkerntrafos 
ist das Problem potenziert.

A) kein Luftpspalt, damit sehr scharfes Sättigungsverhalten bei 
kleinsten Sättigungsströmen. Wir reden hier von um die 30mA bei einem 
1kVA Brummer! Das Zauberwort heißt Remanenz.

b) sehr niedrige Wicklungswiderstände, damit reichen kleinste 
Gleichspannungsanteile, um die Sättigung zu erreichen. So ein 1kVA Trafo 
hat vielleicht 1 Ohm Primärwicklungswiderstand, da reichen 30mV! um 30mA 
Gleichstrom durchzuschicken! Und die fallen bei unsymetrischer 
Netzbelastung an den im Dokument genannten 0,5 Ohm Netzwiderstand mal 
fix ab.

>Ein altes Röhrenradio wirst Du mit der Kaffeemaschine nicht zum Brummen
>bringen können. Deren Trafos stört das bischen DC nicht.

Logisch, bei dem Leistung/Gewicht Verhältnis ;-)

>Die haben auch deutlich geringere Verluste und kaum
>Einschaltstromspitzen.

Eben, weil der Trafo "schlecht" ist. Großer Luftspalt, kleine Remanenz, 
hoher Magnetisierungsstrom, hochohmige Primärwicklung.

>Sind aber deutlich größer als moderne Trafos, z.B. bei Röhrenradios
>waren M102b Kerne üblich.

Genau. Steht alles sehr ausführlich im verlinkten Dokument.

Beitrag "Re: Kaffeemaschine lässt Ringkerntrafo und Receiver brummen"

von Harald W. (wilhelms)


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Peter Dannegger schrieb:

> Die haben auch deutlich geringere Verluste und kaum
> Einschaltstromspitzen.

Grundsätzlich gehts hier um den Unterschied Geschachtelte Trafos
vs Ringkerntrafos. Grundsätzlich haben Ringkerntrafos deutlich
geringere Verluste als geschachtelte. Dafür muss man eben andere
Nachteile wie Emfindlichkeit gegen Gleichstrombelastung und
hohe Einschaltströme in Kauf nehmen. Das Problem der knappen
Wicklungsdimensionierung ist dacon unabhängig. Ausserdem gilt
noch, das "moderne" Trafobleche eine wesentlich höhere Magnetische
Flussdichte zulassen als "alte".
Gruss
Harald

von Peter D. (peda)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Grundsätzlich haben Ringkerntrafos deutlich
> geringere Verluste als geschachtelte.

Warum werden dann moderne Trafos schon im Leerlauf sehr heiß?

Ich hatte früher die alten Röhrentrafos zum Basteln genommen (die 6,3V 
Heizwicklung). Ich kann mich nicht erinnern, daß die so heiß wurden. Die 
wurden nichtmal handwarm.
Die 6,3V waren auch sehr stabil. Heutige Trafos haben im Leerlauf fast 
so eine große Spannungsüberhöhung, wie Klingeltrafos.

Mir sind auch schon einige dieser gekapselten blauen Ringkerne 
abgeraucht. Die Schaltung dahinter war aber noch in Ordnung, also keine 
Überlast.

Es mag ja sein, daß die reinen Eisenverluste geringer sind, die 
Gesamtverluste sind es aber nicht.


Peter

von Falk B. (falk)


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@  Harald Wilhelms (wilhelms)

>noch, das "moderne" Trafobleche eine wesentlich höhere Magnetische
>Flussdichte zulassen als "alte".

Zahlen? Quellen? Ausserdem nützt eine höhere Flußdichte nix gegen einen 
Luftspalt.

von Falk B. (falk)


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@  Peter Dannegger (peda)

>Warum werden dann moderne Trafos schon im Leerlauf sehr heiß?

Konkretes Beispiel? So allgemein stimmt das einfach nicht.

>Die 6,3V waren auch sehr stabil. Heutige Trafos haben im Leerlauf fast
>so eine große Spannungsüberhöhung, wie Klingeltrafos.

Eben weil sie zu knapp dimensioniert sind. Geiz ist Geil.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Controller_an_230V#Sparsames_Trafonetzteil_f.C3.BCr_Dauerbetrieb

>Mir sind auch schon einige dieser gekapselten blauen Ringkerne
>abgeraucht. Die Schaltung dahinter war aber noch in Ordnung, also keine
>Überlast.

Und was war dann die Ursache? Hast du geforscht? Oder keine Lust gehabt? 
Und daraus schließt du jetzt, dass alle modernen Trafos Müll sind. Sehr 
logisch. . .

>Es mag ja sein, daß die reinen Eisenverluste geringer sind, die
>Gesamtverluste sind es aber nicht.

Nö. Siehe oben.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

>>noch, das "moderne" Trafobleche eine wesentlich höhere Magnetische
>>Flussdichte zulassen als "alte".

> Zahlen?

Nun, so in den 60er Jahren hat man sog. Trafoblech IV mit
1,2 T benutzt. Später gab es dann Schnittbandkerne mit
1,6...1,8 T.

> Ausserdem nützt eine höhere Flußdichte nix gegen einen Luftspalt.

Luftspalt hat man bei Netztrafos eigentlich immer so klein wie möglich
gehalten. Zumindest bei "M"-Blechen war der m.W. auch vernachlässigbar.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@  Harald Wilhelms (wilhelms)

>Luftspalt hat man bei Netztrafos eigentlich immer so klein wie möglich
>gehalten.

Ja.

>Zumindest bei "M"-Blechen war der m.W. auch vernachlässigbar.

Nö, dann wären sie ja so gut wie Ringkerntrafos. Sind sie aber nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

>>  ...Luftspalt...

>>Zumindest bei "M"-Blechen war der m.W. auch vernachlässigbar.
>
> Nö, dann wären sie ja so gut wie Ringkerntrafos. Sind sie aber nicht.

Da spielt aber auch noch eine Rolle, das der Magnetfluss einmal
quer und einmal längs durchs Blech musste. Ausserdem war die
magnetische Weglänge deutlich grösser als bei Ringkernen.
Übrigens, Schnittbandkerne sind schon fast so gut wie Ringkerne
und lassen sich wesentlich bequemer bewickeln und montieren.
Warum die aus der Mode gekommen sind, weiss ich auch nicht.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@  Harald Wilhelms (wilhelms)

>Da spielt aber auch noch eine Rolle, das der Magnetfluss einmal
>quer und einmal längs durchs Blech musste.

Nö, es IST der winzige Luftspalt zwischen den Blechen.

>Ausserdem war die
>magnetische Weglänge deutlich grösser als bei Ringkernen.

Spielt für das Thema Remanenzkurve keine Rolle.

von Peter D. (peda)


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Wenn man M- oder EI-Bleche wechselseitig schichtet, dann haben sie 
keinen Luftspalt.
Aber das ist heutzutage zu aufwendig, daher nimmt man lieber Ring- oder 
Schnittbandkerne.
Höchstens Röhrenverstärker-Fans machen sowas noch.

Alte M/EI-Trafos waren so gut gewickelt und gestopft, die mußte man 
nichtmal vakuumtränken, damit sie nicht brummen.
Ring- oder Schnittbandkerne muß man immer vakuumtränken.


Peter

von Falk B. (falk)


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@  Peter Dannegger (peda)

>Wenn man M- oder EI-Bleche wechselseitig schichtet, dann haben sie
>keinen Luftspalt.

Aha. Und du meist, darauf wären die Trafohersteller dieser Welt in gut 
150 Jahren E-Technik nicht gekommen?

>Aber das ist heutzutage zu aufwendig, daher nimmt man lieber Ring- oder
>Schnittbandkerne.

Mann O Mann, wo nimmst du deine Weisheiten her? Die Masse der Trafos 
sind KEINE Ringkerne oder Schnittbandkerne! Warum? Weil die viel zu 
aufwändig zu wickeln sind!

>Alte M/EI-Trafos waren so gut gewickelt und gestopft, die mußte man
>nichtmal vakuumtränken, damit sie nicht brummen.
>Ring- oder Schnittbandkerne muß man immer vakuumtränken.

Du bist der Trafoexperte. . .

von Timm T. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Aha. Und du meist, darauf wären die Trafohersteller dieser Welt in gut
> 150 Jahren E-Technik nicht gekommen?

Doch schon, wurde ja früher so gemacht. Ich kenn das noch, wenn man mal 
einen EI umwickeln wollte, von M ganz zu schweigen...

Allerdings ist EI wechselweise geschichtet halt aufwendiger als ein 
Packet Es in den Wickelkörper zu stopfen, dann ein Packet Is 
draufzupacken und zwei fette Schweissnähte dranzupappen. Fertig ist der 
Billigtrafo mit Heizfeature.

Auch ist Ringkern wickeln kaum aufwendig, wenn man die richtige Maschine 
hat. Dafür spart man sich den Wickelkörper, hat immer genug Wickelraum - 
ich kenn keinen Ringkern, in dem es eng zugeht - und spart gegenüber den 
EI-Kernen noch Eisen und Kupfer. Warum also nicht?

von J. A. (gajk)


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Habe die Maschine jetzt mal an eine andere Steckdose gesetzt. Und zwar 
an die, die unterhalb des Schalters für die Deckenbeleuchtung mit dem 
Ringkerntrafo sitzt.

Zuvor war die Maschine an einer Steckdosenleiste, die auch den Receiver 
versorgt hat.

Das Brummen beim Receiver ist jetzt weg (stinknormaler Trafo in einem 
Yamaha-Gerät). Ob das wiederkehrende br br br nur noch von der Maschine 
selbst kommt oder ob der Deckentrafo (Ringkern) mitbrummt hatte ich noch 
keine Zeit herauszubekommen.

Da die Maschine selber aber auch Töne von sich gibt, gehe ich mal davon 
aus, dass auch dort kein so ganz toller Trafo eingebaut ist. Bei dem 
entsprechenden Preis

http://www.amazon.de/gp/product/B008VOKOD0

würde ich natürlich etwas anderes erwarten und nicht so ne schäbige 
Konstruktion. Die Firma rechnet sicher damit, dass die Bauteile innen 
dann auch bald abrauchen und Käufer einer solchen Maschine die dann 
schön brav zum superteueren Service-Dienst hinschleifen.

Die Rezension ist schon in Arbeit.

von Falk B. (falk)


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@  Timm Thaler (timm-thaler)

>> Aha. Und du meist, darauf wären die Trafohersteller dieser Welt in gut
>> 150 Jahren E-Technik nicht gekommen?

>Doch schon, wurde ja früher so gemacht. Ich kenn das noch, wenn man mal
>einen EI umwickeln wollte, von M ganz zu schweigen...

Aha.

>Allerdings ist EI wechselweise geschichtet halt aufwendiger als ein
>Packet Es in den Wickelkörper zu stopfen, dann ein Packet Is
>draufzupacken und zwei fette Schweissnähte dranzupappen. Fertig ist der
>Billigtrafo mit Heizfeature.

Wollen wir wetten, dass selbst die billigsten Chinatrafos so NICHT 
gebaut sind? Die sind immer wechselweise geschichtet.

>Auch ist Ringkern wickeln kaum aufwendig, wenn man die richtige Maschine
>hat.

Auch die kostet (mehr) Geld als eine vergleichbare für normale 
Wickelkörper. Und arbeitet vergleichsweise langsamer.

> Dafür spart man sich den Wickelkörper, hat immer genug Wickelraum -
>ich kenn keinen Ringkern, in dem es eng zugeht - und spart gegenüber den
>EI-Kernen noch Eisen und Kupfer. Warum also nicht?

Warum haben die Trafohersteller dieser Welt das noch nicht erkannt und 
gewinnbringend umgesetzt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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J. Ad. schrieb:
> Da die Maschine selber aber auch Töne von sich gibt, gehe ich mal davon
> aus, dass auch dort kein so ganz toller Trafo eingebaut ist.

Du kannst mit deinen Oszi ja mal über ein AC Netzteil (Steckernetzteil 
mit AC Ausgang) den Sinus auf dem Netz verfolgen. Meine ollen Panasonic 
Anrufbeantworter hatten z.B. ein 9V AC Steckernetzteil.
Der Sinustreue dieser Trafos it vllt. nicht unbedingt 100%, aber eine 
Verformung müsste deutlich sichtbar werden.

M.E. ist der optimale Kaffee aber immer noch der handaufgegossene 
Filterkaffee. Die optimale Wassertemperatur zum Aufguss haben wir früher 
mal in langen Versuchen mit 87°C ermittelt :-P

von J. A. (gajk)


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Matthias Sch. schrieb:

> Du kannst mit deinen Oszi ja mal über ein AC Netzteil (Steckernetzteil
> mit AC Ausgang) den Sinus auf dem Netz verfolgen.

Du meinst, das AC-Netzteil neben die Maschine einstecken und mal schauen 
was der Ausgang so liefert? Galvanische Trennung hätte man ja dann. Ich 
hock noch über nem anderen Projekt, doch dann probier ich es aus.

> M.E. ist der optimale Kaffee aber immer noch der handaufgegossene
> Filterkaffee. Die optimale Wassertemperatur zum Aufguss haben wir früher
> mal in langen Versuchen mit 87°C ermittelt :-P

Da sieht man mal wieder, dass alles Geschmacksache ist. Filterkaffee 
krieg ich nur mit viel Milch und 3 Stück Zucker runter.

Am besten wird der Espresso mit einer Siebträgermaschine. Ich hab eine 
für knapp 100 Euro und der Espresso hat ne richtige Crema und ist nicht 
nur so ein aufgeschäumtes Irgendwas.

Die Tugenden des Vollautomaten scheinen bei den Milchgetränken zu 
liegen, teste ich auch in den nächsten Tagen.

P.S. Das Beste am Filterkaffee ist der Geruch. Als wir noch Kinder 
waren, kaufte meine Mutter im Supermarkt Kaffee, der noch an Ort und 
Stelle gemahlen wurde. Der lag dann im Auto und duftete auf der 
Rückfahrt einfach HERRLICH.

von Peter D. (peda)


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Falk Brunner schrieb:
> Wollen wir wetten, dass selbst die billigsten Chinatrafos so NICHT
> gebaut sind? Die sind immer wechselweise geschichtet.

Also die Billignetzteile, die ich kenne, haben EI-Kerne, die ähnlich wie 
Schnittband glattgeschliffen und dann zusammengeschweißt sind. 
Wechselweise geschichtet ist selbst den Chinesen zu mühsam.
Und gegen Brummen wird alles nochmal dick zugekleistert.


Peter

von J. A. (gajk)


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Ich hab die Spannung eines AC-Steckernetzteils am Oszi betrachtet und 
geschaut, ob sich die verändert, wenn die Maschine nachheizt: 
Fehlanzeige, keine auswertbare Veränderung.

Dann habe ich nen offenen Trafokern verwendet und auf eine Seite einige 
Windungen einer Messleitung gewickelt und auf der Sekundärseite das Oszi 
angeschlossen. Da war dann aber auch ohne Nachheizen so viel Dreck zu 
sehen, dass das Ergebnis nicht so doll war, zumindest nicht auswertbar.

Es ist so, dass ich die Sekundärseite über einen BNC-Bananen-Adapter 
angeschlossen habe. Auch ohne irgendwas sieht man eine beträchtliche 
50-Hz-Treppen-Sinus-irgendwas-Funktion, die wohl über die Messleitung 
eingefangen wird.

Nun überlege ich, ob man der Sache mit einer Strommesszange auf die Spur 
kommen könnte.

Wenn ich einen DC-Anteil messen möchte, brauche ich dann auch eine 
DC-Stromzange? Mittelt eine AC-Zange (oder der Betrieb im AC-Bereich) 
ggf. einen DC-Anteil heraus?

Frage also: Misst man den Stromverlauf mit einer DC oder einer 
AC-Messzange?

von Falk B. (falk)


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von J. A. (gajk)


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Wegen der Wechselwirkung zwischen Kaffeemaschine und Ringkerntrafo habe 
ich den Kundendienst von Saeco kontaktiert und dann wurde die Maschine 
eingeschickt und untersucht.

Die Jungs haben nichts feststellen können, vorsichtshalber aber ne neue 
Elektronik (kostenneutral) installiert. Die haben sich also echt Mühe 
gegeben.

Nun ist die Maschine wieder da, das Brummen gibt es nach wie vor. 
Allerdings ist mir jetzt noch was eigenartiges aufgefallen:

Ich komme ins Zimmer, die Maschine ist auf Standby und ich schalte das 
Licht an (Ringkerntrafo + Halogenseilsystem). Da kommt es jetzt öfters 
vor, dass die Maschine zum Leben erwacht um gleich danach wieder 
anzuzeigen, dass sie nun in den Standby geht, was sie dann auch tut.

Es gibt also auch ne Rückwirkung von Trafo zur Maschine.

Ist da womöglich an meinem Netz was faul?

Den von euch empfohlenen DC-Netzfilter werde ich demnächst bauen:

http://www.saque.de/html/dc_filter_fur_10eur.html

Allerdings wundere ich mich, dass dieses Teil in die N-Leitung 
eingeschleift wird (also Neutral-Leiter). Ich hätte jetzt die L-Leitung 
(also Phase) hergenommen und den Filter dort reingesetzt.

Sollte aber wohl egal sein, oder?

von Falk B. (falk)


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@ J. Ad. (gajk)

>Ich komme ins Zimmer, die Maschine ist auf Standby und ich schalte das
>Licht an (Ringkerntrafo + Halogenseilsystem). Da kommt es jetzt öfters
>vor, dass die Maschine zum Leben erwacht um gleich danach wieder
>anzuzeigen, dass sie nun in den Standby geht, was sie dann auch tut.

>Es gibt also auch ne Rückwirkung von Trafo zur Maschine.

>Ist da womöglich an meinem Netz was faul?

Könnte auch Problem vom Dimmer des Halogentrafos sein.

>Allerdings wundere ich mich, dass dieses Teil in die N-Leitung
>eingeschleift wird (also Neutral-Leiter). Ich hätte jetzt die L-Leitung
>(also Phase) hergenommen und den Filter dort reingesetzt.

>Sollte aber wohl egal sein, oder?

Ist egal.

von Hubert M. (hm-electric)


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Ich rate dir dringend die Klemmen und Leitung überprüfen zu lassen. Vor 
allem der N-Leiter. Das die Maschine kurz aufleuchtet, wenn du das Licht 
anmachst, spricht dafür. Das ist nämlich so, als ob du selber kurz den 
Stecker ziehst, und wieder einsteckst. Probiere mal wie die Maschine 
sich verhält, wenn du kurz den Stecker ziehst.

von Icke ®. (49636b65)


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J. Ad. schrieb:
> Den von euch empfohlenen DC-Netzfilter werde ich demnächst bauen:
>
> http://www.saque.de/html/dc_filter_fur_10eur.html

Mach das. Ich habe für den Bekannten inzwischen so ein Ding gebaut und 
es hat tatsächlich geholfen. Das Brummen am Trafo seines Verstärkers ist 
nicht mehr zu hören.

von J. A. (gajk)


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Hubert Mueller schrieb:
> Ich rate dir dringend die Klemmen und Leitung überprüfen zu
> lassen. Vor
> allem der N-Leiter. Das die Maschine kurz aufleuchtet, wenn du das Licht
> anmachst, spricht dafür. Das ist nämlich so, als ob du selber kurz den
> Stecker ziehst, und wieder einsteckst. Probiere mal wie die Maschine
> sich verhält, wenn du kurz den Stecker ziehst.

N = Neutral- bzw. Rückleiter?

Wie überprüft man so etwas? Und wie überprüft man Klemmen?

von Hubert M. (hm-electric)


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J. Ad. schrieb:
> N = Neutral- bzw. Rückleiter?

Genau.

Irgendwo hast du ja Verteilerdose(n) für deine Küche. Sei es über der 
Lampe, oder an der Wand. Die öffnet man, und macht erstmal eine 
Sichtprüfung. Wenn der Kontakt schlecht ist, sieht man es oft schon an 
verschmorungen. Wenn nichts sichtbar ist, dann schaut man ob die Klemmen 
in Ordnung sind. Bei Schraubklemmen, schrauben nachdrehen, bei 
Wago-Klemmen, jeden Draht mal ziehen. Der Fehler muß nicht unbedingt in 
der Abzweigdose sein, es kann auch eine schlechte Verbindung im 
Unterverteiler sein. Wenn du dich da nicht auskennst, dann lass es bitte 
machen.

Wie ist es jetzt, wenn du die Kaffeemaschine kurz aus und wieder 
einsteckst? Leuchtet sie kurz auf?

von J. A. (gajk)


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Hubert Mueller schrieb:

> Wie ist es jetzt, wenn du die Kaffeemaschine kurz aus und wieder
> einsteckst? Leuchtet sie kurz auf?

Ich hab die Maschine an eine Steckdosenleiste mit Schalter hängen. Wenn 
ich da ausschalte und wieder ein (darf gar nicht mal sooo kurz sein), 
dann zeigt die Maschine das gleiche Verhalten.


Vor ca. 2 Jahren wurde eine Drehstromsteckdose montiert. Es mussten 
einige Sicherungen (Schraub) durch Schaltautomaten (schmalere Bauform) 
ersetzt werden. Klar, da wurde viel geschraubt, versetzt etc. Ob es 
damit zusammenhängt?

Das Problem ist, dass das Netz ja im Prinzip geht: Lampe an aus, alles 
prima. Ein einfältiger Elektriker dürfte da wenig feststellen. Es müsste 
schon ein Elektriker-Freak sein, der erst mal überhaupt das Problem 
versteht und dann auch noch die entsprechende Messapparatur mitbringt, 
um die Schwachstellen aufzuspüren.

Vielleicht ruf ich da mal bei der Innung an, ob sie da einen 
Spezialisten kennen.

von J. A. (gajk)


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1. Habe bei zwei Innungsbetrieben angerufen, die auch diesen "E-check" 
machen. Der erste sagte, er würde nur Großprojekt machen, der zweite 
versprach einen Rückruf - war vor 3 Tagen...


2. Auf die Idee, die Maschine mal woanders mit hinzunehmen bin ich erst 
jetzt gekommen. Also eingepackt, dazu nen Trafo, der zuhause beim 
Nachheizen der Maschine ordentlich brummte und ab in die Fa. in einen 
Raum, der erst 1 Jahr alt ist, die Installation also in Ordnung sein 
sollte.

Das Brummen fällt (gefühlt) deutlich geringer aus. Die Gleichspannung 
zwischen Erde und N ist maximal 1,1 V (allerdings mit einem anderen 
Billig-MM gemessen als zu Hause, wo ich Werte bis 3 V bekam.

Der Verdacht, dass mit dem N was nicht stimmt, wird für mich immer 
plausibler.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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J. Ad. schrieb:
> Der Verdacht, dass mit dem N was nicht stimmt, wird für mich immer
> plausibler

So, jetzt habe ich auch so ein Kaffeevollautomaten Dings (diesmal ne 
Moreno - baugleich mit Saeco Twin) und mein an die gleiche Steckdose 
angeschlossenes Labornetzteil mit M102b Kern (ist ein 40V 4A NT) brummt 
jetzt spassig vor sich hin, wenn der Automat heizt.
Es ist also keineswegs so, das nur Ringkerntrafos brummen. Der N-Leiter 
ist es auch nicht, sondern eben wirklich nur der ohmsche Widerstand der 
Netzleitung Richtung Zähler, der es erlaubt, das sich an der Steckdose 
der Gleichstrom aufbaut. Die Heizung des Boilers erfolgt anscheinend 
durch einen Thyristor statt einem Triac. Vermutlich bauen sie für USA 
den gleichen Boiler ein, nur in die Regelung wird dann ein Triac 
montiert.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Matthias Sch. schrieb:

> So, jetzt habe ich auch so ein Kaffeevollautomaten Dings (diesmal ne
> Moreno - baugleich mit Saeco Twin) und mein an die gleiche Steckdose
> angeschlossenes Labornetzteil mit M102b Kern (ist ein 40V 4A NT) brummt
> jetzt spassig vor sich hin, wenn der Automat heizt.
> Es ist also keineswegs so, das nur Ringkerntrafos brummen.

Das es Verbraucher gibt, die das Netz mit Gleichströmen belasten und
damit eine Gleichspannungskomponente der Netzspannung erzeugen, ist
ja allgemein bekannt. Allerdings reagieren vor allem Ringkerntrafos
empfindlich auf eine solche Gleichstromvormagnetisierung. Das da auch
Deine "Eckigen" reagieren, spricht dafür, das diese sehr "auf Kante
genäht" sind. Eine Abhilfe wäre vermutlich durch vorschalten eines
Spartrafos mit Ausgang 220V möglich, weil dann der Abstand zur
Sättigungsgrenze des Trafos vergrössert würde. Wenn Du ein gutes
"True-RMS" Multimeter hast, wäre es vielleicht hilfreich, den Leer-
laufstrom mit und ohne Gleichstrombelastung zu messen.

> Vermutlich bauen sie für USA
> den gleichen Boiler ein, nur in die Regelung wird dann ein Triac
> montiert.

Vermutlich bauen sie dann eher eine Spannungsverdopplerschaltung ein.
Sowas sieht man z.B. auch bei vielen Schaltnetzteilen mit Spannungs-
umschaltung.
Gruss
Harald
PS: Eine Abhilfe wäre es vielleicht ja auch, wenn Du Deinen Labor-
arbeitsplatz nicht direkt neben Deiner Kaffeemaschine aufbaust.
So gross kann doch Deine Koffeinsucht gar nicht sein, das Du schon
den kurzen Weg in die Küche scheust. :-) SCNR

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